Rey2 hat geschrieben:In einigen Teilen bin ich völlig einverstanden. Das Fazit mit Koller kann ich so aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht teilen.
Ist es richtig, dass du speziell die Präsidentschaft Burgeners als Ursprung der heutigen Probleme siehst? Und falls ja, hast du irgend einen Vorschlag, wer es ausser ihm hätte machen können? Die Liste an Alternativen scheint mir nicht besonders lang zu sein.
In anderen Worten: Koller wird uns (dem ganzen Verein) in Zukunft sein eigenes Ding diktieren, weil Burgener und Co. zu schwach sind. Daher werden wir das langjährig aufgebaute und früher erfolgreiche Modell der Nachwuchsarbeit verlieren?
Warum glaubst du denn, dass Koller so viel Macht besitzen wird, einfach nur weil du Burgener für schwach hältst? Und wie kommst du darauf, dass sich dieser die totale Abwendung von diesem "Konzept" (das bei uns seit langem funktioniert) überhaupt wünscht? Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich doch noch rein nichts in diese Richtung abgezeichnet.
Ich denke viel mehr, dass die Herausforderung MIT Koller in nächster Zeit stattfinden wird. Der VR und die rein sportliche Führung müssen sich irgendwo in der Mitte, auf ein gesundes Mittelmass zwischen der Realität (Ausbildungsliga) und den vorhandenen plausiblen Ansprüchen und Möglichkeiten finden. Hoffen wir, dass es eine fruchtbare Zusammenarbeit wird.
ehrlich: top fragen!
wenn ich ehrlich bin, sehe ich gar niemand als eigentliches problem. was hatten wir denn für eine wahl? unsere vereinsleitung hat entschieden aufzuhören und hat den verein samt mitgliedschaften so aufgebaut, dass er kein investor-spielzeug werden sollte. die person musste eine defizitgarantie übernehmen, was im heutigen fussball ein erhebliches risiko sein kann. wieviele personen gibt es denn, die das können? und wieviele davon haben ahnung von fussball?
nein, ich mache burgener keinen vorwurf, noch mache ich der alten führung einen vorwurf, noch direkt streller, noch auch uns fans. ich finde wir müssen nun alle zusammenhalten und konstruktiv, intelligent und rationell gedanken um unseren verein machen. da hat es keinen platz für "nänänänä, du bist schuld - nänänänä du bist böse".
dass sich jedoch mit diesem wechsel in der vereinsführung auch einiges an strukturen innerhalb der sportlichen führung (aber natürlich auch innerhalb des unternehmes fcb's) von grund auf verändern wird, wussten alle.
die nachkommenden fehler die gemacht wurden, sind allen bekannt und müssen nun nicht nochmals extra aufgelistet werden. wichtig ist dass bei all den fehlern, amateurentum, naivität, sportlicher misere jedoch die grundlegensten dinge nicht über den haufen geworfen werden. auch wenn die emotionalität dies auch im umfeld verlangt.
- der verein muss eine sportliche führung haben, die mittel bis längerfristig autonom sportlich und wirtschaftlich den verein so aufstellen kann, dass er ein spitzenverein in der schweiz ist und man um den meistertitel zumindest mitspielt (mittel bis längerfristig)
das ist für mich der kern der ganzen materie. eine führung, die ruhe, kompetenz und vertrauen austrahlt. das sollte das ziel von uns allen sein.
dies ist jedoch im moment längstens nicht der fall. und schauen wir uns doch die wunsch-aufstellung des fcb's laut burgener an (was ich persönlich unterstütze):
- er übernimmt die defizitgarantie und die gesamtverantwortung für den verein - jedoch will nicht im daily business sein
- als eigentlicher "Chef" des vereins hat er marco streller vorgesehen. ähnlich wie es in münchen mit hoeness ist (jedoch andere voraussetzungen, da hoeness bereits als spieler ein naturtalent in sachen manager war und diese manager-strukturen erst geschaffen hat).
so sieht es burgener vor. und ja: ich halte burgner für stark. burgener hat streller in dieser zeit kein einziges mal hinterfragt, hat all seine parameter kein einziges mal hinterfragt öffentlich. nein, burgener ist stark. burgener hat jedoch keine ahnung von fussball und will das (wie so oft kommunziert) das auch nicht ändern, da er nicht am daily business teilnehmen will und das nicht sein führungsstil ist. von daher: ja, burgener ist in seinen parameter stark. aber was ist mit pipi? ist pipi stark? pipi ist eine ehrlich person und viele hier drinn kennen ihn persönlich samt seinen vorzügen, aber auch schwächen. von daher, wie ist eure einschätzung?
um ehrlich zu sein: ich weiss nicht ob streller als sportchef je funktionieren wird, aber was ich weiss, ist dass er unsere einzige chance ist und man auf ihn gesetzt hat: er muss jetzt unbedingt die zeit kriegen um sich zu entwickeln, besser zu werden, grösser zu werden, überlegter zu werden, was weiss ich was zu werden. was haben wir für eine alternative? bei aller emotion: ich sehe keine!
Die verpflichtung kollers war die idee und der wunsch von streller - was sagt das uns? das er sich momentan selber die sache nicht zutraut. und in seiner schwäche setzt er jemand ein, der auch verantwortung im bereich vom streller übernehmen wird und ihn durch das entlastet. das ganze ist alles menschlich - aber es ist meiner meinung nach falsch..weil es zeigt auf, dass a) streller schwach ist und b) anstatt diese schwäche konstruktiv anzugehen durch mehr kompetenz in der transferkomission und einen trainer der sich dort einbringen kann, hat man die flucht nach vorne ergriffen. auch das ist menschlich, aber "flucht nach vorne" steht nicht wirklich für intelligentes, strategisches vorgehen.
akzeptanz der realität:
1: burgener ist nicht heusler und burgener ist unser präsident
2: marco streller ist unser sportchef, der mittel- bis längerfristig zusammen mit frei, cecca usw die sporltichen geschicke des vereins leiten und führen sollen, aber dem ganzen auch ein gesicht geben
3: der fcb ist ein schweizer spitzenverein, der versucht im jahresdurchschnitt der saison wirtschaftlich neutral zu wirtschaften. zum wohle der zukunft des vereins
wenn man bereits nach einem jahr auf grund momentaner schwäche mit dieser blue-sky-vision bricht, dann macht mir das angst.