Informationen und Spekulationen um unsere neue Vereinsführung

Diskussionen rund um den FCB.
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Sharky
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Beitrag von Sharky »

Es liegt ja eben nicht nur am Sportchef, sondern auch am Präsidenten. Solange er diese Philosophie hat, handelt der Sportchef in seinem Willen und der Trainer muss mit dem Kader klar kommen, welches er bekommt. Oder täusch ich mich da? Kommt der Trainer zum Sportchef und wünscht den oder diesen Spieler, dann prüft der Sportchef zuerst die Vorgabe des Präsidenten und wenn er ins Konzept passt und die Ablöseforderung passt auch, dann gibt er das OK und fädelt die Verhandlungen ein, oder eben nicht. Nur sollte der Trainer ja SEIN Spielsystem und dazu passende Spieler wünschen.
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar :):cool::)

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

tanner hat geschrieben:Der Trainer hat nicht zu entscheiden was und wieviel gekauft wird
er kann wünsche anbringen beim sportchef und der darf sich dann mit der "hausbank" herumschlagen.....
Ich bin überzeugt, dass die Position des Sportchefs unter Marcel Koller geschwächt wird. Nicht nach aussen (gut, die Besetzung von Carlos Bernegger und die Verbannung aus der Kabine und z.T. vom Trainingsplatz konnte man schlecht verstecken), aber zum Guten für Marco Streller, der so Verantwortung abgeben und sich mehr Knowhow aneignen kann.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

nobilissa hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass die Position des Sportchefs unter Marcel Koller geschwächt wird. Nicht nach aussen (gut, die Besetzung von Carlos Bernegger und die Verbannung aus der Kabine und z.T. vom Trainingsplatz konnte man schlecht verstecken), aber zum Guten für Marco Streller, der so Verantwortung abgeben und sich mehr Knowhow aneignen kann.
mittelfristig führt es aber zu einem extremen kompetenzverlust im verein. die alten strukturen von christian gross sind antiquiriert. das wirklich schützenswerte ideal aus der zeit von heusler ist, dass ein trainer nicht die vereinsphilosophie prägt, sondern umgekehrt.

man hat mit diesem transfer nicht vieles bewiesen, ausser dass man immernoch schwarz-weiss denkt, fühlt und sich danach richtet..
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tanner
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Beitrag von tanner »

nobilissa hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass die Position des Sportchefs unter Marcel Koller geschwächt wird. Nicht nach aussen (gut, die Besetzung von Carlos Bernegger und die Verbannung aus der Kabine und z.T. vom Trainingsplatz konnte man schlecht verstecken), aber zum Guten für Marco Streller, der so Verantwortung abgeben und sich mehr Knowhow aneignen kann.
Nur wir wissen ja nicht ob diese 2 sachen nicht von Wicky gewünscht war
bin der meinung dass von anfgang an gesagt wurde, dass dies nur geschehe wenn vom trainer gewünscht

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Asselerade hat geschrieben:mittelfristig führt es aber zu einem extremen kompetenzverlust im verein. die alten strukturen von christian gross sind antiquiriert. das wirklich schützenswerte ideal aus der zeit von heusler ist, dass ein trainer nicht die vereinsphilosophie prägt, sondern umgekehrt.
man hat mit diesem transfer nicht vieles bewiesen, ausser dass man immernoch schwarz-weiss denkt, fühlt und sich danach richtet..
Die Aera Marcel Koller wird eine überbrückende Zeit der Reifung sein, bis man so weit gefestigt und erfahren ist, dass die richtigen Personen die richtigen Positionen bekleiden.

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Onkel Tom
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Beitrag von Onkel Tom »

ich finde, Streller hat es bisher nicht so schlecht gemacht. Er hatte einfach Pech, dass die Rückholaktionen Frei und Stocker in die Hose gingen. es hätte auch anders rauskommen können. Zudem hat er nicht unbeschränkte finanzielle Mittel...

Rey2
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Beitrag von Rey2 »

nobilissa hat geschrieben:Ich bin überzeugt, dass die Position des Sportchefs unter Marcel Koller geschwächt wird. Nicht nach aussen (gut, die Besetzung von Carlos Bernegger und die Verbannung aus der Kabine und z.T. vom Trainingsplatz konnte man schlecht verstecken), aber zum Guten für Marco Streller, der so Verantwortung abgeben und sich mehr Knowhow aneignen kann.
Ja, das wird wohl so sein, wie Streller ja auch selbst sagte.

Wird sich Ihre Rolle mit der Verpflichtung von Marcel Koller verändern?
Das wird sie, und ich bin sehr froh darüber. Jetzt kann ich mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, auf Transfers und auf die Kaderplanung. Raphael Wicky und ich, wir beide, waren neu und haben uns gegenseitig versucht zu helfen, deshalb habe ich – immer mit dem Wissen von Raphi – die ein oder andere Ansprache gehalten und war in der Kabine. Aber ich habe immer gesagt: Die Kabine ist das Territorium des Trainers. Mit Marcel Koller ist abgesprochen, dass die Kabine sein Territorium ist, und deshalb haben da unten so wenig Leute wie möglich etwas zu suchen.

Find ich plausibel. Andererseits hat dies in der Form in der Öffentlichkeit breitzutreten für mich schon fast etwas von Nachtreten, indem er ihm hier faktisch eine Unfähigkeit zuschiebt. Streller ist für mich kommunikationstechnisch nach wie vor sehr ungeschickt, möglicherweise schlicht zu ehrlich. Man braucht den Medien nicht imemr alles zuzuschieben, was gerade im eigenen Kopf abgeht. Verwunderlich, dass er von Frau Roth nicht mehr gelernt hat in diesem Bezug, die war echt klasse.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

nobilissa hat geschrieben:Die Aera Marcel Koller wird eine überbrückende Zeit der Reifung sein, bis man so weit gefestigt und erfahren ist, dass die richtigen Personen die richtigen Positionen bekleiden.
man kann es nur hoffen. ich glaube nicht daran. man hat die einzige schützenswerte struktur über bord geworfen. man hätte diese struktur schützen müssen, mit einer zusätzlichen kompetenten, erfahrenen person in der transferabteilung. aber sicherlich nicht diese strukturen mit einer anstellung einer der letzten trainer dieser zunft torpedieren..

einfache frage: sind diese strukturen (die yb mittlerweile hat und auch die nächsten jahre haben wird) bei uns besser oder schwächer nach der zeit kollers?

immer diese scheiss fokussierung auf das wort "konzept". der verein hat seit 2008 das gleiche konzept. es ist nicht ein neues, nur weil ein paar blender diesem nun ein namen gegeben haben. der entscheidende punkt für den erfolg des vereins waren die strukturen innerhalb des vereins und die ruhe und planungssicherheit, aber auch planungsfreiheit die damit einhergingen. nun macht man das auf grund der eigenen menschlichen schwäche (weil man nicht beissen kann und keine eier hat!) kaputt.

es ist zum heulen! denn marcel koller wird dem verein das geben, wonach nun alle leuchten lechzen: verbesserung und teilweise erfolg. und in 3 jahren wird unser verein am arsch sein. diese angst ist vorhanden, und wer sie nicht sieht, verkennt meiner meinung nach die situation. schon 2009 wurde der turnaround nicht einfach so geschafft. man hatte schliesslich unglaubliches glück mit einer generation von rückkehrern (darunter der beste ch-stürmer seit chappuisat und der beste fcb-torschütze aller zeiten) und einer generation von jungen, die es so schwerlich nicht mehr geben wird.

wenn wir, sagen wir in 2 jahren (wenn koller weg ist) dieses glück nicht haben und die strukturen diejenigen sein werden, die ich vermute, ja dann...gute nacht spitzenverein der in 10 jahren 3 mal meister werden kann...

eier hätte es gebraucht - stattdessen hat man unprofessionell auch die schützenswerte ideale verkauft.
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Konter
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Beitrag von Konter »

Asselerade hat geschrieben:mittelfristig führt es aber zu einem extremen kompetenzverlust im verein. die alten strukturen von christian gross sind antiquiriert. das wirklich schützenswerte ideal aus der zeit von heusler ist, dass ein trainer nicht die vereinsphilosophie prägt, sondern umgekehrt.

man hat mit diesem transfer nicht vieles bewiesen, ausser dass man immernoch schwarz-weiss denkt, fühlt und sich danach richtet..
Und dennoch haben auch Heusler und Heitz nicht ständig nach diesem Ideal gelebt. Oder was war denn beispielsweise mit Sousa?

Finde den Vergleich Koller Gross nicht wirklich passend und würde auch von diesen Langzeit-Vergleichen lassen. Als Gross übernahm war der FCB ein Mittelfeld NLA-Club der einige Jahre zuvor aufgestiegen ist. Gross kam als Meistertrainer mit Erfahrungen aus England. Er war einen starke Persönlichkeit aber damals war der FCB auch noch nicht der Verein den er heute ist.

Koller kommt nun unter ganz anderen Vorzeichen nach Basel als damals Gross. Nach Jahren des Erfolges steckt man nun in der grössten sportlichen Krise seit mehr als einem Jahrzehnt. (Ja, ich finde das Wort Krise ist jetzt auch endlich mal angebracht, im Vergleich zu all den Krisenthreads die unter Fischer, Sousa und Yakin hier veröffentlicht wurden)

Man hat immer noch eine starke sportliche Führung, welche massgeblich an der Transferpolitik beteiligt sein wird und diese nach wie vor nach dem Konzept der Clubführung ausrichten wird. Der FC Basel hat seine Strukturen unter Heusler über Jahre gefestigt und die leben auch weiter. Der vermeintliche Bruch zwischen neuer und alter Führung ist nicht so gross, viel grösser ist eher die Kontinuität. Heusler wollte Burgener und Steller als Nachfolger, weil sie wussten, dass sie den Verein nicht komplett auf den Kopf stellen werden, auch wenn dies nun von aussen so suggeriert wird, weil halt die nackten Resultate nicht mehr so gut sind.

Kommen wir also zurück zu Koller. Er wird nun sicherlich nicht gross etwas an der Strategie oder dem sportlichen Konzept ändern, so wie dies Gross damals getan hat. Vielmehr geht es für ihn darum einen sinnvollen und besseren Trainingsbetrieb (wo er auch klar der Chef sein soll, bezüglich Staff und der Präsenz des Sportchefs in der Kabine) zu gestalten, welcher an den Spielen wieder zu den gewünschten Resultaten führt. Er muss aber weiterhin gemäss dem Konzept junge talentierte Spieler weiterentwickeln, weil dies für einen Ausbildungsclub in einer Ausbildungsliga (ich erinnere an die Worte von Frei von vor ein paar Tagen) massgeblich ist.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Konter hat geschrieben: Man hat immer noch eine starke sportliche Führung, welche massgeblich an der Transferpolitik beteiligt sein wird und diese nach wie vor nach dem Konzept der Clubführung ausrichten wird. Der FC Basel hat seine Strukturen unter Heusler über Jahre gefestigt und die leben auch weiter. Der vermeintliche Bruch zwischen neuer und alter Führung ist nicht so gross, viel grösser ist eher die Kontinuität. Heusler wollte Burgener und Steller als Nachfolger, weil sie wussten, dass sie den Verein nicht komplett auf den Kopf stellen werden, auch wenn dies nun von aussen so suggeriert wird, weil halt die nackten Resultate nicht mehr so gut sind.

Kommen wir also zurück zu Koller. Er wird nun sicherlich nicht gross etwas an der Strategie oder dem sportlichen Konzept ändern, so wie dies Gross damals getan hat. Vielmehr geht es für ihn darum einen sinnvollen und besseren Trainingsbetrieb (wo er auch klar der Chef sein soll, bezüglich Staff und der Präsenz des Sportchefs in der Kabine) zu gestalten, welcher an den Spielen wieder zu den gewünschten Resultaten führt. Er muss aber weiterhin gemäss dem Konzept junge talentierte Spieler weiterentwickeln, weil dies für einen Ausbildungsclub in einer Ausbildungsliga (ich erinnere an die Worte von Frei von vor ein paar Tagen) massgeblich ist.
zu Sousa: logisch mussten heusler und heitz nicht dogmahaft an dieser strategie festhalten. die strukturen des vereins waren stark und sie hielten auch einen "autokraten" wie sousa aus. 2018 haben wir jedoch diametrale voraussetzungen.

Christian Gross musste auch schon nach diesem konzept arbeiten. weil dieses konzept (auch in der heutigen ausführung) keine erfindung von burgener war, sondern der fcb seit sehr langer zeit so operiert. nur hat er es halt nicht so offensiv kommuniziert und gewissen personen wars darum nicht auf dem radar.

nein, der fcb hat eben keine starke sportliche führung. wir hatten einen wechsel nach 10 jahren und der wechsel ging nicht gut. es wurde viel zu oft reagiert anstatt agiert. man hat zu selbstherrlich, mitunter auch arrogant entscheidungen getroffen. man hat unklug, mitunter sogar dumm kommuniziert und man hat eine mannscahft zusammengestellt die fragezeichen aufwerfen, die man nicht einfach so stehenlassen kann. beispielsweise: warum setzt man nach einer katastrophen saison (ausser 2 cl-spiele) auf einen oberlin? warum setzt man nach 2 jahren ertragslosen fussball auf einen bua? warum gottverflucht spielen wir mit einem innenverteidiger auf der linken av-seite? nein, der fcb ist sportlich in der führung nicht gut aufgestellt, auch wenn icht nicht sagen will, dass alles schlecht ist!

und dieser missstand soll nun aufgehoben werden indem kompetenzen an einen patron abgestossen werden?

sorry, aber das ist eine zero-brain-idee und ist mittel- bis längerfristig zum scheitern verurteilt
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tanner
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Beitrag von tanner »

Asselerade hat geschrieben:man kann es nur hoffen. ich glaube nicht daran. man hat die einzige schützenswerte struktur über bord geworfen. man hätte diese struktur schützen müssen, mit einer zusätzlichen kompetenten, erfahrenen person in der transferabteilung. aber sicherlich nicht diese strukturen mit einer anstellung einer der letzten trainer dieser zunft torpedieren..

einfache frage: sind diese strukturen (die yb mittlerweile hat und auch die nächsten jahre haben wird) bei uns besser oder schwächer nach der zeit kollers?

immer diese scheiss fokussierung auf das wort "konzept". der verein hat seit 2008 das gleiche konzept. es ist nicht ein neues, nur weil ein paar blender diesem nun ein namen gegeben haben. der entscheidende punkt für den erfolg des vereins waren die strukturen innerhalb des vereins und die ruhe und planungssicherheit, aber auch planungsfreiheit die damit einhergingen. nun macht man das auf grund der eigenen menschlichen schwäche (weil man nicht beissen kann und keine eier hat!) kaputt.

es ist zum heulen! denn marcel koller wird dem verein das geben, wonach nun alle leuchten lechzen: verbesserung und teilweise erfolg. und in 3 jahren wird unser verein am arsch sein. diese angst ist vorhanden, und wer sie nicht sieht, verkennt meiner meinung nach die situation. schon 2009 wurde der turnaround nicht einfach so geschafft. man hatte schliesslich unglaubliches glück mit einer generation von rückkehrern (darunter der beste ch-stürmer seit chappuisat und der beste fcb-torschütze aller zeiten) und einer generation von jungen, die es so schwerlich nicht mehr geben wird.

wenn wir, sagen wir in 2 jahren (wenn koller weg ist) dieses glück nicht haben und die strukturen diejenigen sein werden, die ich vermute, ja dann...gute nacht spitzenverein der in 10 jahren 3 mal meister werden kann...

eier hätte es gebraucht - stattdessen hat man unprofessionell auch die schützenswerte ideale verkauft.
YB brauchte 3 jahre um da zu sein wo sie im Mai landeten
nach ewigem rumeirn im Vorstand hatte man dem mut spycher einzuspannen, lies den aber in der deckung arbeiten
gefühlte 1 1/2 jahre und was ist nun? Er konnte seine ideen umsetzen in ruhe

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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Es steht in den Sternen geschrieben, ob Marcel Koller mittel- bis langfristig Trainer des FCB bleibt. Nach ihm wird man sich wieder nach einem Anti-Koller sehnen ....

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

nobilissa hat geschrieben:Es steht in den Sternen geschrieben, ob Marcel Koller mittel- bis langfristig Trainer des FCB bleibt. Nach ihm wird man sich wieder nach einem Anti-Koller sehnen ....
das habe ich nicht gmeint - sondern mittel- bis längerfristig betrachtet ist diese verpflichtung nicht gut für die strukturen. auch wenn er nur 1 jahr bleibt - es wird ein verlorenes jahr sein, wenn man es auf die strukturen bezieht.

spieler, trainer, sportchefs - alles nur schachfiguren, was zählt ist der verein und der muss gut aufgestellt sein. und im moment ist er das nicht und er arbeitet daran in zukunft noch schlechter aufgestellt zu sein. das ist der entscheidende punkt
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Asselerade hat geschrieben:das wirklich schützenswerte ideal aus der zeit von heusler ist, dass ein trainer nicht die vereinsphilosophie prägt, sondern umgekehrt.
Das funktioniert aber nur dann, wenn in der Chefetage kompetente und erfahrene Leute am Werk sind. Nicht dass ich unsere Führung als inkompetent bezeichnen möchte, aber man sieht an ihrem Handeln und Auftreten, dass sie noch nicht wirklich angekommen sind. Wenn - wie aktuell beim FCB - der Trainer dann jener ist, der auf seinem Posten am meisten Erfahrung mitbringt und den sichersten und professionellsten Eindruck hinterlässt, dann kann es auch vorteilhaft sein, wenn er dem Verein einen professionelleren Anstrich verpasst und dann halt vielleicht über ein wenig mehr Macht verfügt, als dies ursprünglich gewünscht war. Es darf einfach nicht aus dem Ruder laufen.

Rey2
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Beitrag von Rey2 »

Asselerade hat geschrieben:Christian Gross musste auch schon nach diesem konzept arbeiten. weil dieses konzept (auch in der heutigen ausführung) keine erfindung von burgener war, sondern der fcb seit sehr langer zeit so operiert. nur hat er es halt nicht so offensiv kommuniziert und gewissen personen wars darum nicht auf dem radar.
Muss ja zugeben, dass ich den Ausführungen warum jetzt mit Koller definitiv alles den Bach runter gehen soll nicht ganz folgen kann... Es ist wahr, dass man auch in der Vergangenheit ein Ausbildungsclub in einer Ausbildungsliga war. Trotzdem hat sich der Fokus seit Burgener vor der aktuellen Transferperiode ganz offensichtlich zu stark auf junge und "eigene" verschoben und dies nicht nur in Sachen Spieler. Man ist von Beginn weg mit einer gewissen Naivität aufgetreten, wollte gewichtige Abgänge nicht oder durch "eigene" ersetzen. man versuchte dieses Erfolgsrezept auf die Spitze zu treiben - und scheiterte.

Es blieben aus meiner Sicht nur 2 Möglichkeiten: So weiter zu wursteln und darauf hoffen, dass sich in 3-4 Jahren irgendwann wieder der Erfolg einstellen wird, oder eben ein radikaler Schritt wie jener mit Koller und seinen Kollegen. Und einfach 2 Witzfiguren sind Trainer und Sportchef halt auch nicht, sondern 2 Instanzen, die den Club aktuell und für die Zukunft entscheidend (mit-)prägen.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Mundharmonika hat geschrieben:Das funktioniert aber nur dann, wenn in der Chefetage kompetente und erfahrene Leute am Werk sind.
das ist der entscheidende punkt. hier ist der misststand. trainer gibt es tausende. eine kompetente und erfahrene chefetage ist lokal, difficil und quasi nicht einkaufbar.

darauf hätte man den fokus legen müssen. die chefetage zu verbessern und nicht einen trainer zu holen, der zwar dem verein einen professionelleren anstrich verpasst, jedoch einen anstrich der der verein so überhaupt nicht gebrauchen kann. wir brauchen nicht jemand der erfahren genug ist den job quasi alleine zu machen, sondern wir hätten jemand gebraucht der erfahren genug ist um zu wissen, dass dieser job nur im kollektiv zu machen ist und dieses kollektiv dann auch weiterbringt. im moment wird es etwas helfen - aber was interessiert uns der moment? der verein muss sich nun neu erfinden und da sind (zum wohle des vereins) andere faktoren wichtig als die unmittelbare momentaufnahme.

"es darf einfach nicht aus dem ruder laufen": sehe ich gleich. ehrliche frage: siehst du die jetzige chefetage in der position dass sie einem marcel koller paroli bieten könnte? also ich nicht - und das macht mir angst.
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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Rey2 hat geschrieben:Muss ja zugeben, dass ich den Ausführungen warum jetzt mit Koller definitiv alles den Bach runter gehen soll nicht ganz folgen kann...
da ich nun so provokative, erfunde ausdrücke wie "definitiv" übersehe gebe ich mir mühe.

es gibt (plakativ zusammengefasst) zwei möglichkeiten wie man die sportlichen kompetenzen im verein regelt.

1. das manager system aus england
2. das sportchef system von hoeness

wir hatten in der neuzeit das system aus england unter gross. gross hat da direkt mit der gigi oeri über neue spieler verhandelt. als gross 2009 ging, war der verein strukturell am arsch. ich mag mich noch an ein transpi der MK erinnern wo mehr sportliche kompetenz im verein gefordert wurde. man hatte 2009 unglaubliches glück, dass man diese fehlende struktur durch den glücklichen umstand der rückkehr von huggel, frei und streller auffangen konnte. hinzukamen ab 2010 die unglaublich starken junioren. weiter wurde nach gross das problem der fehlenden sportkompetenten struktur im verein erkannt und es wurde der verein so aufgestellt, dass er unabhängig vom trainer eine sportliche linie fährt, die nicht an den fokus des tagesgeschäft gebunden ist, sondern mehr eine mittel- bis langfristige planung vorgesehen hatte.

wie du richtig erkannt hast, wurde das konzept, welches unausgesprochen seit jeher im ch-fussball existierte und in basel in den letzten 20 jahren professionalisiert wurde, auf grund fehlender erfahrung, tatendrang und was auch immer beschleunigt angewendet und darum hat es auch risse bekommen. aber um alle "konzept"-kritiker hier drinn zu beruhigen: alle schweizer vereine werden auch in zukunft nach exakt diesem konzept wirtschaften, weil sie schlichtweg aus sportlichen und wirtschaftlichen gründen keine andere wahl haben. ausnahme bleibt seit jeher sion!.

so das ist die situation in der wir sind - was machen wir nun?

wir erkennen, dass der chefetagen-wechsel zu sportlicher fehlplanung, unruhiger führung des vereins und zu naivem tatendrang geführt hat. dass hier die polemischen sprüche der nichtschecker kommen ist ebenso klar, wie zusätzlicher druck von den medien aufgebaut wird. allerdings hätte man mit den seit 10 jahren gelebten strukturen im verein nicht brechen dürfen - wenn man sich zu schwach aufgestellt fühlt in der sportlichen führung - zu überfordert mit dem tagesgeschäft, dann hätte man sich hier verstärkung holen müssen. und ein trainer der diese strukturen mag und mit diesen strukturen nicht nur arbeiten, nein - sie sogar im besten fall fördern könnte. das wäre das profil gewesen das ich mir gewünscht hätte. was hat man stattdessen gemacht?

weil man selber gespührt hat, dass man schwach ist, hat man eine person geholt, die die sportliche führung entlastet, ein teil von ihren aufgaben übernimmt. was bedeutet das nun für uns?
das bedeutet das unsere sportliche führung (wie immer die auch aussieht) schwerlich platz für verantwortung, wirklichen erfahrungsaufbau und selbstvertrauen-aufbau erhalten wird um parat zu sein wenn koller nicht mehr da ist.

meine aussage: wir werden nach dem abgang von koller noch viel schwächer aufgestellt sein und das wird sich (wenn nicht wieder eine vom zufall und glück geschuldete situation kommt) spätestens dann rächen - deshalb bezeichne ich die zeit mit koller als verlorene zeit, auch wenn sich "erfolg" einstellen wird.
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Back in town
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Beitrag von Back in town »

Meine Aussage: Der gesamten Vereinsleitung fehlen die Antennen, welche den Zustand des FCB richtig erfassen und danach handeln können. Weiter fehlt es der gesamten Transferkommission an Talent, zwischen guten und schlechten Spielern zu unterscheiden. Anders kann man das, was seit dem Regime Wechsel vorgefallen ist, nicht erklären.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Asselerade hat geschrieben:ehrliche frage: siehst du die jetzige chefetage in der position dass sie einem marcel koller paroli bieten könnte? also ich nicht - und das macht mir angst.
Zuerst muss Marcel Koller einmal liefern. Denn ohne Erfolg wird er kaum Macht ausüben können. Wenn er den FCB wieder auf die Erfolgsspur bringt, dann wird er vielleicht die aktuelle Chefetage vom Rotblau-For-Ever-Konzept abbringen und es wieder in einer Rotblau-For-Ever-Light-Konzept umwandeln wollen, was ich persönlich begrüssen würde, weil ich reichlich wenig von dieser zu regional und provinziell angehauchten Philosophie halte. Gerade auch in der Geschäftsleitung finde ich es ungeschickt, wenn da lauter Buddies miteinander arbeiten. Es braucht da auch Impulse von aussen und von Andersdenkenden.

Natürlich muss man darauch acht geben, dass Koller nicht wie damals Gross plötzlich alle Leitplanken vorgibt. Da könnte ich mir aber schon vorstellen, dass Burgener bis dann ein wenig Erfahrung im Profi-Fussball gesammelt haben wird, um notfalls korrigierend einzugreifen. Burgener macht auf mich zwar einen sehr faden und unsicheren Eindruck, aber das dürfte wohl ein wenig täuschen, denn sonst hätte er es im Geschäftsleben nicht so weit gebracht.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Mundharmonika hat geschrieben:Zuerst muss Marcel Koller einmal liefern. Denn ohne Erfolg wird er kaum Macht ausüben können. Wenn er den FCB wieder auf die Erfolgsspur bringt, dann wird er vielleicht die aktuelle Chefetage vom Rotblau-For-Ever-Konzept abbringen und es wieder in einer Rotblau-For-Ever-Light-Konzept umwandeln wollen, was ich persönlich begrüssen würde, weil ich reichlich wenig von dieser zu regional und provinziell angehauchten Philosophie halte. Gerade auch in der Geschäftsleitung finde ich es ungeschickt, wenn da lauter Buddies miteinander arbeiten. Es braucht da auch Impulse von aussen und von Andersdenkenden.

Natürlich muss man darauch acht geben, dass Koller nicht wie damals Gross plötzlich alle Leitplanken vorgibt. Da könnte ich mir aber schon vorstellen, dass Burgener bis dann ein wenig Erfahrung im Profi-Fussball gesammelt haben wird, um notfalls korrigierend einzugreifen. Burgener macht auf mich zwar einen sehr faden und unsicheren Eindruck, aber das dürfte wohl ein wenig täuschen, denn sonst hätte er es im Geschäftsleben nicht so weit gebracht.
aber wie sieht es mit der frage aus? siehst du in der jetztigen vereinsführung jemand der in der sportlichen direktive koller paroli bieten kann? ich nicht! wie soll man dann ein know-how aufbauen können, wenn man nur fadenscheinige mitsprachekompetenzen hat?

kommt kein erfolg stehen wir eh vor einem scherbenhaufen, da streller auch zurücktreten wird und burgener dann alles neu einkaufen kann (was de facto nicht möglich ist).

kommt jedoch der erfolg (was immer das heissen mag - de facto: wir sind zufrieden): denkst du innerhalb eines jahres soviel erfahrung entstanden ist, dass man "korrigierend" eingreift? come on - das entspricht überhaupt nicht dem verhaltensmuster des mensches. und wenn ja: akzeptiert dies koller? man weiss ja, dass er es nicht akzeptiert, weil er diese art trainer ist.

nein, wenn erfolg da ist, wird nicht korrigierend eingegriffen, sondern der dampfer wird so weitergesteuert wie er bisher zu erfolg gekommen ist..alles andere wäre übermenschlich und nein, das traue ich der jetztigen führung nicht zu! und wenn das nicht geschieht unter koller, dann habe ich zum ersten mal seit 2009 angst - auch wenn erfolg da sein sollte
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Rey2
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Beitrag von Rey2 »

In einigen Teilen bin ich völlig einverstanden. Das Fazit mit Koller kann ich so aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht teilen.

Ist es richtig, dass du speziell die Präsidentschaft Burgeners als Ursprung der heutigen Probleme siehst? Und falls ja, hast du irgend einen Vorschlag, wer es ausser ihm hätte machen können? Die Liste an Alternativen scheint mir nicht besonders lang zu sein.
Asselerade hat geschrieben:weil man selber gespührt hat, dass man schwach ist, hat man eine person geholt, die die sportliche führung entlastet, ein teil von ihren aufgaben übernimmt. was bedeutet das nun für uns?
das bedeutet das unsere sportliche führung (wie immer die auch aussieht) schwerlich platz für verantwortung, wirklichen erfahrungsaufbau und selbstvertrauen-aufbau erhalten wird um parat zu sein wenn koller nicht mehr da ist.

meine aussage: wir werden nach dem abgang von koller noch viel schwächer aufgestellt sein und das wird sich (wenn nicht wieder eine vom zufall und glück geschuldete situation kommt) spätestens dann rächen - deshalb bezeichne ich die zeit mit koller als verlorene zeit, auch wenn sich "erfolg" einstellen wird.
In anderen Worten: Koller wird uns (dem ganzen Verein) in Zukunft sein eigenes Ding diktieren, weil Burgener und Co. zu schwach sind. Daher werden wir das langjährig aufgebaute und früher erfolgreiche Modell der Nachwuchsarbeit verlieren?

Warum glaubst du denn, dass Koller so viel Macht besitzen wird, einfach nur weil du Burgener für schwach hältst? Und wie kommst du darauf, dass sich dieser die totale Abwendung von diesem "Konzept" (das bei uns seit langem funktioniert) überhaupt wünscht? Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich doch noch rein nichts in diese Richtung abgezeichnet.

Ich denke viel mehr, dass die Herausforderung MIT Koller in nächster Zeit stattfinden wird. Der VR und die rein sportliche Führung müssen sich irgendwo in der Mitte, auf ein gesundes Mittelmass zwischen der Realität (Ausbildungsliga) und den vorhandenen plausiblen Ansprüchen und Möglichkeiten finden. Hoffen wir, dass es eine fruchtbare Zusammenarbeit wird.

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Asselerade hat geschrieben:nein, wenn erfolg da ist, wird nicht korrigierend eingegriffen, sondern der dampfer wird so weitergesteuert wie er bisher zu erfolg gekommen ist..alles andere wäre übermenschlich und nein, das traue ich der jetztigen führung nicht zu! und wenn das nicht geschieht unter koller, dann habe ich zum ersten mal seit 2009 angst - auch wenn erfolg da sein sollte
Und wovor genau hast Du denn Angst?

patiscat
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Beitrag von patiscat »

Back in town hat geschrieben:Meine Aussage: Der gesamten Vereinsleitung fehlen die Antennen, welche den Zustand des FCB richtig erfassen und danach handeln können. Weiter fehlt es der gesamten Transferkommission an Talent, zwischen guten und schlechten Spielern zu unterscheiden. Anders kann man das, was seit dem Regime Wechsel vorgefallen ist, nicht erklären.
Bernhard Heusler war vorher nur Anwalt, Georg Heitz nur Journalist. Sie bekammen einfach die Chance zu lernen. Weshalb sollte dies nun anders sein?

Chefscout ist immer noch Ruedi Zbinden und der wird nicht alles verlernt haben.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Rey2 hat geschrieben:In einigen Teilen bin ich völlig einverstanden. Das Fazit mit Koller kann ich so aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht teilen.

Ist es richtig, dass du speziell die Präsidentschaft Burgeners als Ursprung der heutigen Probleme siehst? Und falls ja, hast du irgend einen Vorschlag, wer es ausser ihm hätte machen können? Die Liste an Alternativen scheint mir nicht besonders lang zu sein.



In anderen Worten: Koller wird uns (dem ganzen Verein) in Zukunft sein eigenes Ding diktieren, weil Burgener und Co. zu schwach sind. Daher werden wir das langjährig aufgebaute und früher erfolgreiche Modell der Nachwuchsarbeit verlieren?

Warum glaubst du denn, dass Koller so viel Macht besitzen wird, einfach nur weil du Burgener für schwach hältst? Und wie kommst du darauf, dass sich dieser die totale Abwendung von diesem "Konzept" (das bei uns seit langem funktioniert) überhaupt wünscht? Zum jetzigen Zeitpunkt hat sich doch noch rein nichts in diese Richtung abgezeichnet.

Ich denke viel mehr, dass die Herausforderung MIT Koller in nächster Zeit stattfinden wird. Der VR und die rein sportliche Führung müssen sich irgendwo in der Mitte, auf ein gesundes Mittelmass zwischen der Realität (Ausbildungsliga) und den vorhandenen plausiblen Ansprüchen und Möglichkeiten finden. Hoffen wir, dass es eine fruchtbare Zusammenarbeit wird.
ehrlich: top fragen!

wenn ich ehrlich bin, sehe ich gar niemand als eigentliches problem. was hatten wir denn für eine wahl? unsere vereinsleitung hat entschieden aufzuhören und hat den verein samt mitgliedschaften so aufgebaut, dass er kein investor-spielzeug werden sollte. die person musste eine defizitgarantie übernehmen, was im heutigen fussball ein erhebliches risiko sein kann. wieviele personen gibt es denn, die das können? und wieviele davon haben ahnung von fussball?

nein, ich mache burgener keinen vorwurf, noch mache ich der alten führung einen vorwurf, noch direkt streller, noch auch uns fans. ich finde wir müssen nun alle zusammenhalten und konstruktiv, intelligent und rationell gedanken um unseren verein machen. da hat es keinen platz für "nänänänä, du bist schuld - nänänänä du bist böse".

dass sich jedoch mit diesem wechsel in der vereinsführung auch einiges an strukturen innerhalb der sportlichen führung (aber natürlich auch innerhalb des unternehmes fcb's) von grund auf verändern wird, wussten alle.
die nachkommenden fehler die gemacht wurden, sind allen bekannt und müssen nun nicht nochmals extra aufgelistet werden. wichtig ist dass bei all den fehlern, amateurentum, naivität, sportlicher misere jedoch die grundlegensten dinge nicht über den haufen geworfen werden. auch wenn die emotionalität dies auch im umfeld verlangt.

- der verein muss eine sportliche führung haben, die mittel bis längerfristig autonom sportlich und wirtschaftlich den verein so aufstellen kann, dass er ein spitzenverein in der schweiz ist und man um den meistertitel zumindest mitspielt (mittel bis längerfristig)

das ist für mich der kern der ganzen materie. eine führung, die ruhe, kompetenz und vertrauen austrahlt. das sollte das ziel von uns allen sein.

dies ist jedoch im moment längstens nicht der fall. und schauen wir uns doch die wunsch-aufstellung des fcb's laut burgener an (was ich persönlich unterstütze):

- er übernimmt die defizitgarantie und die gesamtverantwortung für den verein - jedoch will nicht im daily business sein
- als eigentlicher "Chef" des vereins hat er marco streller vorgesehen. ähnlich wie es in münchen mit hoeness ist (jedoch andere voraussetzungen, da hoeness bereits als spieler ein naturtalent in sachen manager war und diese manager-strukturen erst geschaffen hat).

so sieht es burgener vor. und ja: ich halte burgner für stark. burgener hat streller in dieser zeit kein einziges mal hinterfragt, hat all seine parameter kein einziges mal hinterfragt öffentlich. nein, burgener ist stark. burgener hat jedoch keine ahnung von fussball und will das (wie so oft kommunziert) das auch nicht ändern, da er nicht am daily business teilnehmen will und das nicht sein führungsstil ist. von daher: ja, burgener ist in seinen parameter stark. aber was ist mit pipi? ist pipi stark? pipi ist eine ehrlich person und viele hier drinn kennen ihn persönlich samt seinen vorzügen, aber auch schwächen. von daher, wie ist eure einschätzung?

um ehrlich zu sein: ich weiss nicht ob streller als sportchef je funktionieren wird, aber was ich weiss, ist dass er unsere einzige chance ist und man auf ihn gesetzt hat: er muss jetzt unbedingt die zeit kriegen um sich zu entwickeln, besser zu werden, grösser zu werden, überlegter zu werden, was weiss ich was zu werden. was haben wir für eine alternative? bei aller emotion: ich sehe keine!
Die verpflichtung kollers war die idee und der wunsch von streller - was sagt das uns? das er sich momentan selber die sache nicht zutraut. und in seiner schwäche setzt er jemand ein, der auch verantwortung im bereich vom streller übernehmen wird und ihn durch das entlastet. das ganze ist alles menschlich - aber es ist meiner meinung nach falsch..weil es zeigt auf, dass a) streller schwach ist und b) anstatt diese schwäche konstruktiv anzugehen durch mehr kompetenz in der transferkomission und einen trainer der sich dort einbringen kann, hat man die flucht nach vorne ergriffen. auch das ist menschlich, aber "flucht nach vorne" steht nicht wirklich für intelligentes, strategisches vorgehen.

akzeptanz der realität:

1: burgener ist nicht heusler und burgener ist unser präsident
2: marco streller ist unser sportchef, der mittel- bis längerfristig zusammen mit frei, cecca usw die sporltichen geschicke des vereins leiten und führen sollen, aber dem ganzen auch ein gesicht geben
3: der fcb ist ein schweizer spitzenverein, der versucht im jahresdurchschnitt der saison wirtschaftlich neutral zu wirtschaften. zum wohle der zukunft des vereins

wenn man bereits nach einem jahr auf grund momentaner schwäche mit dieser blue-sky-vision bricht, dann macht mir das angst.
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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

Mundharmonika hat geschrieben:Und wovor genau hast Du denn Angst?
dass wir strukturell am arsch sein werden - ehrlich: versteht man mich so schlecht?
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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Von welchen veränderten Strukturen sprichst Du ? Dass man einen Trainer mit (momentan ?) etwas mehr Einfluss installiert hat ? Das wird weder für die Ewigkeit noch unabänderlich sein und entlastet Marco Streller. Kann sich ja was abgucken. Des weiteren halte ich Marcel Koller nicht für den Machtmenschen, wie es Christian Gross war.
Marco Streller ist auch nicht Chef des Vereins; er steht - nach aussen - der Sportkommission vor. Er ist niemals stark genug, um alleine wichtige Entscheide zu fällen.

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Asselerade
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Beitrag von Asselerade »

nobilissa hat geschrieben:Von welchen veränderten Strukturen sprichst Du ? Dass man einen Trainer mit (momentan ?) etwas mehr Einfluss installiert hat ? Das wird weder für die Ewigkeit noch unabänderlich sein und entlastet Marco Streller. Kann sich ja was abgucken. Des weiteren halte ich Marcel Koller nicht für den Machtmenschen, wie es Christian Gross war.
Marco Streller ist auch nicht Chef des Vereins; er steht - nach aussen - der Sportkommission vor. Er ist niemals stark genug, um alleine wichtige Entscheide zu fällen.
es gibt trainer die hätten am liebsten keinen sportchef und es gibt trainer die sehen denn sinn des sportchefes. ich habe koller nie was von machtmensch unterstellt, aber er ist 100% ein trainer der kategorie "sportchef brauch ich nicht".
und denkst du nun nicht, dass die fundamentale einstellung zu dieser sache die strukturen nicht verändern werden? also ich bin überzeugt, dass sie die strukturen verändern werden.
der prozess vom scouting über evaluation, sondierung bis hin zu verpflichtung wird sich verändern - garantiert. und wie soll marco streller nun lernen, wenn es gar nicht derjenige prozessweg ist, der er lernen sollte..das ist meine einzige aussage: es hätte ein trainerprofil sein müssen, dass den von uns gewünschten lernweg von marco unterstützt und nicht ein anderer prozess aufgleist. wie soll ein sportchef von einem trainer lernen? die denkrichtung sind doch komplett unterschiedlich. der trainer denkt mehr im moment, bzw im fokus der beginnenden halbserie, während der sportchef viel weiterdenkt. wie kann man bloss darauf kommen, dass ihn das konstruktiv weiterbringen könnte? sportchef von trainer lernen - sorry aber das ist für mich kategorie "ich erfinde mir ein argument damit es
meine begründung stärker macht".

nein streller ist nicht der chef, korrekt erkannt. aber in den augen von burgener soll der verein so aufestellt werden, dass marco irgendwann einmal der chef sein wird...aber chef oder nicht tut nichts zur sache..
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salve
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Beitrag von salve »

Alle haben sich dem FCB unterzuordnen. Erste Konsequenzen daraus gab es. Es werden weitere folgen.
Und bring bitte Hela mit. Heeela

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Basler_Monarch
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Beitrag von Basler_Monarch »

Rey2 hat geschrieben:MS: "Koller ist keiner, der sagt ich unterschreibe nur, wenn ich neue Spieler kriege"

Was man aber seit Kollers Zugang deutlich merkt, ist dass die Aussagen über neue Spieler überhaupt nicht mehr so unwahrscheinlich klingen wie noch davor. Vorher hiess es doch nur immer "Wir sind vom vorhandenen Kader überzeugt. Wenn noch einer kommt, dann ein Verteidiger " o.ä. Inzwischen heisst es eher "Neuzugänge sind nicht unausgeschlossen".
Bei aller Kritik gegenüber Streller, der mir nicht unbekannt ist, mich aber nicht daran gehindert hat, gewisse Dinge an ihn zu kritisieren. Eines muss ich sagen, dabei breche ich eine Lanze für ihn: da er wahrscheinlich bereits während der Periode, als die Zugänge realisiert wurden, gewisse Vorbehalte gegenüber den Trainer hegte, hat er strategisch richtig gehandelt und gesagt, dass keine Zuzüge zu erwarten sind. Er wusste folgendes: sollte man einen neuen Trainer holen, müsste womöglich damit gerechnet werden, dass dieser ebenfalls seine eigene Wünsche einbringen wird. Und das wird mit Koller voraussichtlich geschehen. Somit: richtig gehandelt, Marco Streller.
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nobilissa
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Beitrag von nobilissa »

Asselerade hat geschrieben: der prozess vom scouting über evaluation, sondierung bis hin zu verpflichtung wird sich verändern - garantiert. und wie soll marco streller nun lernen, wenn es gar nicht derjenige prozessweg ist, der er lernen sollte..
Fürs Scouting ist doch nicht Marco Streller zuständig. Wird es auch nie. Dafür hat man seine Leute vor Ort und einen Chefscout, der umherreist und seine Zeit bei Juniorenmatchs verbraucht. Die Evaluation erfolgt im Team, incl. Trainer. Für die (Muster-) Verträge wird man Juristen bemühen. Das Quatschen braucht man Marco Streller nicht beizubringen.

Vom Trainer kann man etwas über Kaderzusammenstellung lernen, denke ich, auch über die Einschätzung von Spielern, incl. gewünschten Charaktereigenschaften.
Bisher wurde auch von jedem Cheftrainer des FCB verlangt, dass er sich die eigenen Junioren - sprich Perspektivspieler - anschaut.
Ich sehe nicht, wieso Marco Streller nichts lernen können sollte.

(Ganz abgesehen davon ist mir völlig Wurst, wer Sportchef ist. Ich würde mir sowie ganz allgemein mehr Intelligenz in führenderen Positionen wünschen - es hilft, wenn der Leistungsausweis noch nicht da ist.)

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