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Verfasst: 30.06.2011, 00:00
von Gone to Mac
Fätze hat geschrieben:FUKUSHIMA UPDATE - BEVORS KOLLEKTIV VERGESSEN WIRD
27.6.2011 .... Die maximale Strahlendosis, denen
Kinder in japanischen Schulen und Kindergärten ausgesetzt sein dürfen,
liegt momentan bei 20 Millisievert im Jahr - in Deutschland ist das
die jährliche Höchstdosis für einen Atomkraftwerksmitarbeiter.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,15 ... 21,00.html
Abgesehen davon: auf dem Fukushima-Akw-Gelände ist die Strahlung genauso hoch wie am 1. Tag nach der Explosion/bzw. nuklear Meltdown. Schon einwenig Scheisse, da steht seit Wochen nichts mehr in den Zeitungen, man glaubt, alles sei ok, übt sich im Verdrängen und dabei ist überhaupt nichts ok

. Japan verstraht die ganze Welt, und alle merkens nicht...
weiss nüm genau wo ichs gläse oder ghört ha aber e gwüsse teil vor japanische bevölkerig will scho wieder neui AKW's baue lo

weiss jo nit was in de jap. medie stoht, dass die das scho wieder wän

Japan steht vor langen Aufräumarbeiten
Verfasst: 10.07.2011, 01:08
von macau
Demontage von Fukushima dürfte Jahrzehnte dauern
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 83051.html
Die Demontage der havarierten Atomanlagen in Fukushima dürfte Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die Regierung und die Betreiberfirma Tepco gehen davon aus, dass erst in zehn Jahren mit der Entnahme der Brennstäbe begonnen werden kann.
(sda/afp) Die Aufräumarbeiten am havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 könnten nach Angaben der Regierung erst in mehreren Jahrzehnten beendet sein. Regierungschef Naoto Kan rechnet damit, die Situation in Fukushima in bis zu zehn Jahren unter Kontrolle zu bringen.
Noch Jahrzehnte
Bis der Unfall komplett ausgestanden sei, könnten sogar noch mehrere Jahrzehnte vergehen, sagte Kan am Samstag bei einem Treffen der regierenden Demokratischen Partei.
Laut Berichten des TV-Senders NHK gehen die japanische Atomenergiebehörde und der Betreiber der Anlage in Fukushima, Tepco, davon aus, dass sie erst 2021 mit der Entnahme der in drei Reaktoren geschmolzenen Brennstäbe beginnen können.
Mitte März hatten ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein nachfolgender Tsunami im Nordosten Japans verheerende Schäden angerichtet. In der Folge wurden Teile der Atomanlage in Fukushima schwer beschädigt, wodurch erhöhte Radioaktivität austrat und die grösste Atomkatastrophe seit dem Unfall von Tschernobyl vor 25 Jahren ausgelöst wurde.
Endgültiger Rückbau viel später
Nach Angaben von NHK gehen auch die japanischen Behörden und Tepco davon aus, dass es noch «mehrere Jahrzehnte» bis zum endgültigen Abriss der beschädigten Reaktoren dauern könnte. Im Zuge der Katastrophe war es in drei der sechs Atomreaktoren zu einer Kernschmelze gekommen.
Verfasst: 13.10.2011, 18:06
von macau
Radioaktivität in Tokio liegt knapp unter Evakuierungsgrenze
http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -114378370
Gut sieben Monate nach der Atomkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben die Behörden des Landes laut Medienberichten in der Hauptstadt Tokio radioaktive Strahlung knapp unter dem für Evakuierungen vorgesehenen Grenzwert gemessen.
An einer Stelle am Strassenrand im Westen der Stadt betrage die Strahlung 3,35 Mikrosievert pro Stunde, berichtete der Fernsehsender NHK am Donnerstag.
Bei einer Hochrechnung entsprechend den Vorgaben des japanischen Wissenschaftsministeriums ergebe dies einen Jahreswert von 17,6 Millisievert. Ab 20 Millisievert im Jahr wäre laut geltenden Regelungen eine Evakuierung des Gebiets erforderlich.
Niedrigere Strahlung an anderen Stellen
Nach NHK-Angaben wurde die Strahlung einen Meter über dem Boden an einer Hecke gemessen. Andere Stellen auf dem Trottoir wiesen demnach niedrigere Werte auf. Die städtischen Behörden in Tokio bestätigten die Angaben nur indirekt.
Genaue Gründe für mögliche hohe Strahlungswerte seien nicht bekannt, sagte eine Sprecherin. Experten seien dabei, die Zahlen zu prüfen und das betroffene Gebiet zu dekontaminieren.
Bereits am Mittwoch hatten die Behörden des westlichen Stadtteils bekannt gegeben, in der vergangenen Woche an einer Stelle einen Radioaktivitätswert von 2,7 Mikrosievert pro Stunde gemessen zu haben. Sie wiesen Schulkinder an, den betroffenen Gehweg zu meiden.
Das havarierte Atomkraftwerk Fukushima liegt 220 Kilometer von Tokio entfernt. Es wurde am 11. März von einem Erdbeben und einem anschliessenden Tsunami getroffen.
Verfasst: 14.10.2011, 09:27
von Kawa
macau hat geschrieben:Radioaktivität in Tokio liegt knapp unter Evakuierungsgrenze
Und wenn's drüber steigt evakuieren sie
35 Mio Leute .......................
Verfasst: 14.10.2011, 09:31
von Milkman
Kawa hat geschrieben:Und wenn's drüber steigt evakuieren sie 35 Mio Leute .......................
Nein nein, dann war einfach die Messung falsch! A
Verfasst: 14.10.2011, 09:48
von Sharky
ja und die Atombefürworter sagen immernoch es war doch alles nur halb so schlimm....

Verfasst: 14.10.2011, 10:02
von Rankhof
Milkman hat geschrieben:Nein nein, dann war einfach die Messung falsch! A
Nein, nach neusten Studien verträgt der Mensch absolut gefahrlos auch mehr Radioaktivität und darum kann man den Grenzwert leicht erhöhen (knapp über die gemessene Strahlung). Daher ist Tokio absolut unbedenklich. Selbstverständlich hätte man aber evakuiert, wenn eine Gefahr bestanden hätte...
Verfasst: 14.10.2011, 10:20
von SubComandante
Neues aus dem fernen Osten, nähe Tokyo:

Verfasst: 14.10.2011, 10:48
von Mindl
Sharky hat geschrieben:ja und die Atombefürworter sagen immernoch es war doch alles nur halb so schlimm....
gang mol mitem geigezähler i di käller... do häsch meh als 3.35mikroseivert/stund belastig. (ok isch nid in allne hüser so

aber bi dä meiste)
eifach mol PSCHT wenn mr kei ahnig het. schade haltet sich politiker nid dra.
Verfasst: 14.10.2011, 11:11
von Apollo11
Mindl hat geschrieben:gang mol mitem geigezähler i di käller... do häsch meh als 3.35mikroseivert/stund belastig. (ok isch nid in allne hüser so

aber bi dä meiste)
eifach mol PSCHT wenn mr kei ahnig het. schade haltet sich politiker nid dra.
Nur ist der Japaner 24 Stunden/7 Tage die Woche der Strahlung ausgeliefert.
Ich nehme nicht an dass du 24 Stunden/7 Tage die Woche im Keller sitzt.
"eifach mol PSCHT wenn mr kei ahnig het"
Verfasst: 14.10.2011, 11:26
von Kawa
Mindl hat geschrieben:gang mol mitem geigezähler i di käller... do häsch meh als 3.35mikroseivert/stund belastig. (ok isch nid in allne hüser so

aber bi dä meiste)
eifach mol PSCHT wenn mr kei ahnig het. schade haltet sich politiker nid dra.
Wenn einer keine Ahnung hat bist es wohl du
Im Keller bist du nur kurzfristig (naja, bei deinen Aussagen lebst wahrsch im Keller) und da ist die unbedenkliche Menge viel höher.
Im allg. kennt man Grenzwerte auf ein Jahr gerechnet und in Japan wurden 3.35 mikro/STUNDE gemessen auf der Strasse. Hochgerechnet sind das
29 mSv/Jahr.
Vergleichszahlen (Jahresdosen):
1 mSv = unbedenklich
100 mSv = langfristige Umsiedelung erforderlich
150 mSV = klinische Symptome der Strahlenkrankheit
20 mSv = max. erlaubte Jahresdosis für beruflich stark exponierte Personen
Tokio hat wie gesagt 29 mSv, also das 30 fache von unbedenklich resp. mehr als erlaubt für beruflich stark exponierte Personen. Und in Tokio haben das auch Kleinkinder ......
Verfasst: 14.10.2011, 11:37
von Sharky
Mindl hat geschrieben:gang mol mitem geigezähler i di käller... do häsch meh als 3.35mikroseivert/stund belastig. (ok isch nid in allne hüser so

aber bi dä meiste)
eifach mol PSCHT wenn mr kei ahnig het. schade haltet sich politiker nid dra.
Das isch ebbe genau das. Dir wäns immer verharmlose und sage jede isch usgsetzt oder bruchts im Läbe irgendwie...Aber wie dr Kawa seit, me isch nit permament dere Strahlig usgsetzt. Au wenn ich all 3 Johr e Röntgebild mues mache ischs immerno verträttbar und relativ harmlos.
Wie au scho mol gseit, wenn sWätter im März in Japan anderscht gseh wäri, denn guet Nacht Tokyo und no viel me in Japan. Sie hän verhältnismässig eifach extrem Glück kah, dass dr Wind anderscht gweit het als in Richtig Tokyo.
Und PSCHT sölle lieber mol die Blödschnurris vo dr Befürworter si.
Verfasst: 14.10.2011, 11:48
von Mindl
schöne tabelle

nur sagt sievert überhaupt nichts aus: mit welcher art von strahlung man belastet wird... alpha, beta, oder gamma
die sievert grenzwerte sind für Atomare einrichtungen gedacht, wo der grösste energieanteil von gamma strahlern kommt. ein alter keller, strahlt mehrheitlich alpha und beta.
da an einem "strassenrand" erhöhte werte zu finden sind und an anderen stellen die werte nicht so hoch sind, heisst dies: es hat eine natürliche ursache (erhöhte radon konzentration z.b. kann durch kanalsiationen, gesteinsschichten, verarbeitetem strassenbelag usw.)
da 98% der politiker nicht einmal die basis von STRAHLUNG und RADIOAKTIVITÄT wissen, sollen die einfach mal nicht über ein thema reden, dass über ihren geistigen horizont geht.
Verfasst: 14.10.2011, 12:06
von Apollo11
Mindl hat geschrieben:schöne tabelle

nur sagt sievert überhaupt nichts aus: mit welcher art von strahlung man belastet wird... alpha, beta, oder gamma
die sievert grenzwerte sind für Atomare einrichtungen gedacht, wo der grösste energieanteil von gamma strahlern kommt. ein alter keller, strahlt mehrheitlich alpha und beta.
da an einem "strassenrand" erhöhte werte zu finden sind und an anderen stellen die werte nicht so hoch sind, heisst dies: es hat eine natürliche ursache (erhöhte radon konzentration z.b. kann durch kanalsiationen, gesteinsschichten, verarbeitetem strassenbelag usw.)
da 98% der politiker nicht einmal die basis von STRAHLUNG und RADIOAKTIVITÄT wissen, sollen die einfach mal nicht über ein thema reden, dass über ihren geistigen horizont geht.
Na wenn Sievert nichts sagt warum kommst du dann selber mit nichtssagenden Werten
die im Keller gemessen werden können?
Und klar hat es eine natürliche Ursache: das Erdbeben, der Tsunami und der
Wind. Alles natürliche Ursachen. Gut der Eine wird jetzt sagen "halt, die
AKW's sind nicht natürlichen Ursprungs". Der Mensch ist es aber sehr wohl.
Somit ist auch der Bau eines AKW's ein natürliches Ereignis, hat die Natur so geplant.
Und auch ein Super GAU und eine Kernschmelze ist ein Natur-Physikalischer
Vorgang wie er täglich im Universum vorkommt. Selbst unsere Sonne strahlt
radioaktiv. Ergo: Radioaktivität = Natur Pur demzuvolge kanns nur gesund
sein.
Verfasst: 14.10.2011, 12:17
von Kawa
apollo11 hat geschrieben:ergo: Radioaktivität = natur pur demzufolge kanns nur gesund sein.
:d
Verfasst: 14.10.2011, 12:33
von Mindl
so als kleini info: 0 strahlig = tot... dr organismus kolabiert wenn er nid anere mindestdosis ussgsetzt isch. (het tierexperiment gäh, mr het d entwicklig vo natürlich bestrahlte, verstärkt bestrahlte und abgschmirte tier welle ahluege. die agbschirmte sind am schällste gstorbe...)
zuedem gäbtis ohni strahlig kei evolution. (wohrschiens isch radioaktivi strahlig sogar eini vo dä hauptursache, das überhaupt lebe entstande isch.)
aber irgendwenn lärn ichs: FCB = no go für physikalischi sache...
(ahjo: hab mal an einem AFM-DNA projekt gearbeitet welches veränderungen der stabilität von DNA durch radioaktive strahlung erforschte... aber das mr i däm forum d grundlage uff primarschuelniveau nid cha erkläre, verwunderet mi eifach immer meh)
Verfasst: 14.10.2011, 12:46
von Apollo11
Mindl hat geschrieben:so als kleini info: 0 strahlig = tot... dr organismus kolabiert wenn er nid anere mindestdosis ussgsetzt isch. (het tierexperiment gäh, mr het d entwicklig vo natürlich bestrahlte, verstärkt bestrahlte und abgschmirte tier welle ahluege. die agbschirmte sind am schällste gstorbe...)
Hat es mal solche wissenschaftliche Versuche gegeben? Quelle? Nicht einfach behaupten.
Mindl hat geschrieben:zuedem gäbtis ohni strahlig kei evolution. (wohrschiens isch radioaktivi strahlig sogar eini vo dä hauptursache, das überhaupt lebe entstande isch.)
Als ob es keine andere Erbgutverändernde Gründe gäbe, chemische mutagene Stoffe, biologische Zerfälle....
Mindl hat geschrieben:aber irgendwenn lärn ichs: FCB = no go für physikalischi sache...
In deinem Fall ist es eher die Biologie die hinkt
Mindl hat geschrieben:(ahjo: hab mal an einem AFM-DNA projekt gearbeitet welches veränderungen der stabilität von DNA durch radioaktive strahlung erforschte... aber das mr i däm forum d grundlage uff primarschuelniveau nid cha erkläre, verwunderet mi eifach immer meh)
Eben genau. Aufgrund dieses Projekts ist dir klar dass einzig und alleine
radioaktive Strahlung einfluss auf die Stabilität von DNA hat. Da gibts aber
noch ne Reihe anderer Gründe.
Verfasst: 14.10.2011, 13:40
von Mindl
wo diskutieren wir hier über biologie? ausser der aussage wegen Strahlung ist für evolution zuständig ist kein biologischer aspekt. (Licht = strahlung)
wir können uns gerne über strukturbiologie oder mikrobiologie unterhalten bei bedürfniss. (ok definitiv nicht im forum.)
---
die quelle wahr vor etlichen jahren in meiner genetik vorlesung: (gehalten von Professor Gehring.)
---
das projekt hatte mehr damit zu tun: was der mittelwert der zerstörung von verschiedenen strahlendosen auf die stabilität ist. und wie grösse trümer entstehen (also wie lange gensequenzen, zerstört/verändert werden)
Verfasst: 14.10.2011, 14:08
von Apollo11
Also denn Zusammenhang zwischen Strahlung und Leben ( 0 strahlig = tot...
dr organismus kolabiert wenn er nid anere mindestdosis ussgsetzt isch.) hast
du gebracht, und für mich hat Leben viel mit Biologie zu tun.
In einem Punkt muss ich dir recht geben: ohne Licht kein Leben.
Auch dein Schluss Licht = Strahlung ist richtig. Du weisst aber ganz genau das
Licht nur ein kleiner Bereich des elektromagnetischen Spektrums ist. Bei
kürzerer Wellenlänge landest du bei der Röntgenstrahlung und dann bei der
Gammastrahlung, die aber überhaupt nichts mehr mit Licht zu tun haben,
sondern einfach schädliche radioaktive Strahlen sind. Und ich glaube es ist
verfehlt den Japanern zu sagen "halb so wild, ist ja nur Licht" obwohls um
Gammastrahlung geht.
Auf Alpha/Beta Strahlen gehe ich nicht ein, da diese nichts mit
elektromagnetischer Strahlung zu tun haben.
Verfasst: 14.10.2011, 14:11
von Faust
Die Gehring Vorlesig hani au gha aber an die beschriebene Experiment cha mi nid erinnere...

Ich denk solang me nid viel über d Schädlichkeit vo Radioaktivität weiss isch es sicher mol grundsätzlich e gueti Idee d Exposition so tief wie möglich z halte. Die Sache wo du beschribsch löhn sich jo alli uf d Hintergrundstrahlig zrugfüehre, ich denkt do bruchts nid no zuesätzlichi
Die Diskussion isch momentan sowieso blödsinnig ob jetzt die freigsetzti Strahlemengi schädlich isch oder nid. Oder obs bi uns Tsunamis git oder nid. Ich find me vergisst drbi dass au bim normale Betrieb extrem viel hochradiaoktive Abfall afallt, wo me kei Lösig drfür het zum entsorge. DAS find ich ischs dr Hautgrund wieso me sich vo dere Technologie sött verabschiede.
Verfasst: 14.10.2011, 14:12
von Faust
Die Gehring Vorlesig hani au gha aber an die beschriebene Experiment cha mi nid erinnere...

Ich denk solang me nid viel über d Schädlichkeit vo Radioaktivität weiss isch es sicher mol grundsätzlich e gueti Idee d Exposition so tief wie möglich z halte. Die Sache wo du beschribsch löhn sich jo alli uf d Hintergrundstrahlig zrugfüehre, ich denkt do bruchts nid no zuesätzlichi
Die Diskussion isch momentan sowieso blödsinnig ob jetzt die freigsetzti Strahlemengi schädlich isch oder nid. Oder obs bi uns Tsunamis git oder nid. Ich find me vergisst drbi dass au bim normale Betrieb extrem viel hochradiaoktive Abfall afallt, wo me kei Lösig drfür het zum entsorge. DAS find ich ischs e genauso wichtige Grund wieso me sich vo dere Technologie sött verabschiede.
Verfasst: 21.10.2011, 09:09
von Milkman
Scheiss AKW......
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=d ... e9026b38bd
Die Folgen in Fukushima werden brav heruntergespielt
Verfasst: 21.10.2011, 10:11
von Sharky
Isch zum Kotze

Japans Boden für Jahrzehnte kontaminiert
Verfasst: 15.11.2011, 01:07
von macau
Japans Boden für Jahrzehnte kontaminiert
Der desaströse Atomunfall in Fukushima hat in weiten Teilen Japans radioaktive Spuren hinterlassen. Die Menschen im Nordosten der Insel werden noch jahrzehntelang unter den Folgen leiden.
Der Boden in weiten Teilen Ost- und Nordostjapans ist durch den Atomunfall in Fukushima mit radioaktivem Cäsium 137 stark verseucht worden. Das zeigt eine Studie im Fachmagazin «PNAS».
Die Forscher um Tetsuzo Yasunarie von der Universität in Nagoya hatten für den Zeitraum vom 20. März bis 19. April täglich aus meteorologischen Daten die Werte des eingetragenen Cäsium 137 für alle japanischen Präfekturen abgeschätzt. Vor dem 20. März wurden die kontaminierten Luftmassen laut den Forschern zum grössten Teil auf den Pazifischen Ozean geweht.
Cäsium 137 hat eine Halbwertzeit von 30,1 Jahren. Es gilt als besonders gefährliche radioaktive Substanz, weil es auf Jahrzehnte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und das Leben der Menschen in den betroffenen Gebieten hat. Gemäss der Studie wurden vor allem die Böden im Osten und Nordosten des Inselreiches mit Cäsium 137 verseucht.
Schutz durch Berge
Der Westen des Landes sei durch die Berge weitgehend vor stärkerer Kontamination geschützt worden. In den meisten östlichen Gebieten seien die Böden mit mehr als 1000 Megabecquerel pro Quadratkilometer verstrahlt worden.
In den Präfekturen nahe des Kernkraftwerks lägen die Werte sogar bei mehr als 10 000 bis mehr als 100 000 Megabecquerel, schreiben die Forscher. In Becquerel wird die Stärke der Radioaktivität angegeben, gemessen wird der Zerfall von Atomen pro Sekunde.
Aus den Werten errechneten die Wissenschaftler die Daten für die Kontamination des Bodens pro Kilogramm. Der Grenzwert der Belastung mit Cäsium 134 und Cäsium 137 für landwirtschaftlich genutzte Flächen liege in Japan bei 5000 Becquerel je Kilogramm Boden.
Detailmessungen nötig
Davon ausgehend, dass die Hälfte der Gesamt-Cäsium-Belastung auf Cäsium 137 entfalle, liege der Wert in der Präfektur Fukushima über dem Grenzwert, in Miyagi, Tochigi und Ibaraki zum Teil nur knapp darunter. In diesen drei Präfekturen seien unbedingt detaillierte Messungen nötig, da die Kontamination lokal stark schwanken könne.
In weiten Teilen des Landes lägen die Werte bei über 100 Becquerel pro Kilogramm Boden, in den westlichen Regionen bei etwa 25 Becquerel pro Kilogramm. Nun müssten regional weitere, direkte Messungen folgen, da die Werte lokal viel variabler seien, als mit dem meteorologisch basierten Modell berechnet werden könne.
Die erstellten Karten könnten aber ein erstes Hilfsmittel für Dekontaminations-Massnahmen und die Planung weiterer Analysen sein. Die Beseitigung mit Cäsium 137 verseuchter Böden sei eine «dringende Aufgabe», so die Forscher. Wo ein Abtragen des Bodens nicht möglich sei, müsse die Nutzung der Flächen eingeschränkt werden.
Nicht unter Kontrolle
In einer zweiten Studie in «PNAS» analysierten Forscher um Norikazu Kinoshita vom Institut für Technologie der Shimizu Corporation in Tokio die Verbreitung mehrere radioaktiver Elemente in Japan. Die Forscher kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass sich die Werte lokal erheblich unterscheiden - abhängig von geologischen Gegebenheiten.
Gewaltige Mengen Radioaktivität waren freigesetzt worden, nachdem am 11. März dieses Jahres ein Erdbeben der Stärke 9,0 den Nordosten Japans erschüttert und einen verheerenden Tsunami ausgelöst hatte. Die Wellen überspülten das an der Küste liegende Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, es kam zu Explosionen und Kernschmelzen in den Reaktorblöcken.
Noch immer arbeiten Mitarbeiter des Betreibers daran, die Lage im havarierten Kraftwerk wieder vollständig unter Kontrolle zu bringen. Das Gebiet um die Atomruine wird möglicherweise auf lange Sicht unbewohnbar bleiben.
(sda)
___
«PNAS»-Artikel im Anhang
Verfasst: 15.11.2011, 08:23
von Echo
Als Denkanstoss, auch wenn der Autor am Ende in people-Manier den Schah als "Widerlegung" an den Haaren herbeizieht.... Artikel aus der letzten NZZaSo, nicht online verfügbar:
Unter den Mutanten
Ramsar im Iran ist von Natur aus einer Radioaktivität ausgesetzt, die sechsmal so hoch ist wie in Gebieten, die seit Fukushima als unbewohnbar gelten. Doch die Bewohner von Ramsar preisen ihren Ort als einen Jungbrunnen. Von Christoph Zürcher
Der Befehl zur Evakuation kam Ende Mai. Der älteste Bewohner, ein 102-jähriger Mann, brachte sich bei der Nachricht um. Einige Monate zuvor noch war Iitate, 25 Kilometer nordwestlich der Reaktoren von Fukushima gelegen, in die Liste der «100 schönsten Orte Japans» aufgenommen worden. 24 Stunden nach dem Strahlenalarm war Iitate eine Geisterstadt.
Die meisten Bewohner von Iitate hoffen, in zwei Jahren zurück zu sein. Doch die japanische Regierung deutete schon an, dass der Ort von architekturhistorisch einmaligem Wert sehr viel länger Sperrzone bleiben könnte. Die Strahlenbelastung rund um das Dorf ist so hoch, wie wenn jeder, der sich dort aufhält, alle zwölf Stunden einer Röntgenaufnahme unterzogen würde.
In der Umgebung der iranischen Stadt Ramsar am Kaspischen Meer kam es soweit bekannt in jüngster Zeit zu keinem Reaktorzwischenfall. Doch die Stadt ist von Natur aus einer radioaktiven Strahlenbelastung ausgesetzt, die so hoch ist, als würde jeder, der dort wohnt, nicht alle zwölf Stunden, sondern alle zwei Stunden einer Röntgenaufnahme unterzogen. Auf der Strasse, im Büro, zu Hause beim Fernsehen oder im Bett. Das macht 84 Röntgenbilder pro Woche, 336 Röntgenbilder pro Monat, 4032 Röntgenbilder im Jahr. Doch Ramsar ist, soweit man hört, keine Geisterstadt und wurde bisher auch nicht zum Katastrophengebiet erklärt, sondern preist sich als Kurort an. Mit anderen Worten: eine interessante Reisedestination.
Die Fahrt von Teheran nach Ramsar dauert fünf Stunden und führt über kurvige Strassen durch das Elburs-Gebirge, dessen höchster Berg der 5671 Meter hohe Damavand ist. Unser Fahrer hiess Ali. Erstaunlicherweise verzichtete Ali darauf, für den Transport eine Gefahrenzulage geltend zu machen. Ali, ehemaliger Pilot der iranischen Luftwaffe, ist ein glühender Verehrer von Mohammad Reza Schah Pahlevi, dem letzten Herrscher auf dem Pfauenthron. Das machte seine Begeisterung, ans Kaspische Meer zu kommen, nicht eben kleiner.
Der Verdacht, die Mächtigen würden die Einwohner von Ramsar alleine der Radioaktivität überlassen, kann auf jeden Fall nicht aufrechterhalten werden. Der Schah höchstpersönlich, für den es sonst in seine Ferien nicht unter den Suvretta-Hang in St. Moritz ging, verlieh Ramsar in den sechziger Jahren den Status eines zentralasiatischen Saint-Tropez, als er es zur Gewohnheit machte, dort regelmässig den Sommer zu verbringen.
Wir stiegen im Palasthotel ab. Das Palasthotel von Ramsar beherbergte 1971 die Konferenz zur Unterzeichnung des internationalen Abkommens zum Schutz der Feuchtgebiete. Minister aus über 120 Ländern reisten an. Doch in der Zwischenzeit hat das Haus etwas an kosmopolitischer Ausstrahlung eingebüsst. An der Rezeption sprach man ausser «Passport» kein Wort Englisch. Das Hotel stand so gut wie leer, was aber offenbar keinen beunruhigenderen Grund hatte, als dass die Sommersaison vorüber war.
Ausgestopfte Kugelfische
Später machten wir einen Ausflug an den Strand. Niemand schimmerte grün. Niemand hatte zwei Köpfe oder drei Arme. Alle Menschen sahen auf den ersten Blick normal aus. An der Promenade wurden ausgestopfte Kugelfische und Hasen verkauft. Die Leute liessen sich vor dem Sonnenuntergang auf einem Pony fotografieren, im Strandrestaurant erlabte sich die Jugend von Ramsar an Wasserpfeifen.
Mit Blick auf die Wellen des Kaspischen Meers tranken wir Tee. Gleich nebenan lag ein kleiner Vergnügungspark. In regelmässigen Abständen trug der Wind das fröhliche Geschrei der Passagiere der Achterbahn herüber. Ich schaute auf die Uhr und dachte: zwei Röntgenbilder. Aber ich war ganz offensichtlich der Einzige, dem der Aufenthalt in Ramsar ein bisschen Sorgen machte.
Am nächsten Morgen besichtigten wir auf Drängen von Ali als Erstes die Sommerresidenz des Schahs. Das Anwesen liegt gleich neben dem Palasthotel. Wie bei dem Ferienhaus von Reza Pahlevi in St. Moritz liegt auch bei der Residenz in Ramsar die Betonung weniger auf Wohnlichkeit als auf Repräsentanz. Darauf, dass es hier neben steifen Staatsempfängen auch einmal entspannter zugegangen sein könnte, verwies höchstens die riesige, schwarze Badewanne mit Jacuzzi-Funktion, die ganz offensichtlich nicht zur Einzelbenützung konzipiert worden war.
Persönlich, so entnahm ich Alis hagiografischen Ausführungen, war der Schah asketisch veranlagt. Er soll sich beispielsweise sein Leben lang geweigert haben, in einem Bett zu schlafen und nahm stattdessen mit dem Boden vorlieb (wenn auch anzunehmen ist, dass zwischen dem Schah und dem Boden noch ein paar sehr teure Perserteppiche lagen). Für warme Bäder hatte er aber offenbar ein ausgesprochenes Faible.
Es gibt in und um Ramsar neun heisse Quellen. Drei davon werden als Thermalbad genutzt. Um auch in seiner eigenen Badewanne in den Genuss des Thermalwassers zu kommen, liess der Herrscher Persiens von einer der Quellen zu seinem Sommerpalast eine vier Kilometer lange Leitung bauen. Das Wasser aus den heissen Quellen von Ramsar ist reich an radioaktiven Stoffen und der Hauptgrund für die hohe Strahlenbelastung. Aber das schien auch schon den Schah nicht weiter zu kümmern.
Man findet auch auf dem Internet leicht detaillierte Karten, die über die genaue Verteilung der Radioaktivität in Ramsar Auskunft geben. Ist die Strahlung allgemein von einem Niveau, das überall sonst auf der Welt die zügige Evakuation der Bevölkerung zur Folge hätte, erreicht sie in unmittelbarer Umgebung der Thermalbäder ein Ausmass, bei dem, wie mir ein Schweizer Physiker sagte, «ein Schutzanzug sicher nicht falsch» wäre.
Eine halbe Stunde später sass ich keine zwanzig Meter vom Eingang eines dieser Thermalbäder entfernt in einem Teehaus, von Männern umgeben, die in entspannter Stimmung Wasserpfeife rauchten und Backgammon spielten. Der Älteste von ihnen hiess Akbar, behauptete 91 zu sein, sah aber nicht älter aus als 70.
Noch immer 25 Liegestützen
Akbar war von Beruf einst Sportlehrer gewesen. Dreissig Jahre lang leitete er das örtliche Ringerteam. Noch immer bringt er es auf 25 Liegestützen. Akbars Familie lebt seit Generationen in Ramsar. Von irgendwelchen negativen Auswirkungen der erhöhten Radioaktivität wollte er nichts wissen. Als die Regierung, aufgeschreckt durch eine wissenschaftliche Studie, in den neunziger Jahren einen halbherzigen Versuch unternahm, zumindest die Bewohner der unmittelbaren Umgebung der radioaktiven Quellen in Sicherheit zu bringen und umzusiedeln, war Akbar der Erste, der Widerstand organisierte.
In seiner Familie, so Akbar, würden alle uralt. Seine Mutter sei 97 geworden, der Vater 93. Und auch seine Tante sei erst vor zwei Tagen gestorben. «Wie alt wurde sie?» «125.» «125? Nein!» «Doch.» «Nein, nein!» «Doch, doch. Das Beste ist, man verlässt Ramsar überhaupt so wenig wie möglich. Bin ich nicht in Ramsar, fühle ich mich immer gleich viel weniger energiegeladen! Das Trinkwasser nehme ich immer von zu Hause mit.»
«Und was ist mit Krebs?» «Krebs? Gibt es hier so gut wie nicht. Oder kennen wir jemanden, der an Krebs gestorben wäre?» Vehementes Kopfschütteln der Backgammon-Runde. «Und wie oft besuchen Sie das Thermalbad?» «Jeden Tag. Im Winter, wenn es wirklich kalt ist, manchmal auch zweimal.» Ich dachte an die Anzahl Röntgenbilder, die Akbar im Laufe seines langen Lebens in Ramsar schon abbekommen haben musste, und kam so ungefähr auf 366 000. «Was ist mit Kindern? Haben Sie Kinder?» «Aber natürlich! Fünf Söhne. Und alle sind auch längst Vater. Ich habe 15 Enkel.»
Zurück im Hotelzimmer ging ich durch die Papiere, die ich vor der Abreise zum Thema Ramsar ausgedruckt hatte. So überraschend es tönen mag: Episodische Eindrücke über die gute Gesundheit und Langlebigkeit der Bewohner von Ramsar werden mittlerweile auch von der empirischen Wissenschaft gestützt.
2001 unterzog ein Team von Biologen, geleitet von der Universität Kyoto, 2000 Einwohner Ramsars umfangreichen Tests. Dabei stellte man fest, dass in Ramsar weder ein erhöhtes Krebsrisiko besteht noch eine erhöhte Gefahr, an Leukämie zu erkranken. Laborexperimente mit dem Blut der Probanden gaben Hinweise darauf, warum das so sein könnte.
Die Zellen im Blut der Einheimischen sind resistenter gegen die negativen Wirkungen von Radioaktivität als die Zellen von Menschen, die normalerweise keiner erhöhten Strahlung ausgesetzt sind. Die Ramsarer, so stellten die Wissenschafter verwundert fest, schienen eine Immunität gegen radioaktive Strahlung entwickelt zu haben. Die Veränderung der Zellen lässt sich bis in die Genetik nachweisen. Die Bewohner von Ramsar sind also, wenn man so will, Mutanten.
Verfasst: 15.11.2011, 08:24
von Echo
Der Schah starb an Krebs
Aber die Untersuchungen der japanischen Wissenschafter brachten noch Erstaunlicheres zutage: Die anhaltend hohe Radioaktivität in Ramsar stimuliert auch die Zell-Regeneration und zelleigene Reparaturmechanismen. Mit anderen Worten: An Radioaktivität kann man sich nicht nur gewöhnen, sie ist auch ein Anti-Aging-Programm.
Im Lichte dieser Erkenntnisse schien es mir geradezu töricht, Ramsar ohne wenigstens einen Besuch in einem seiner Thermalbäder zu verlassen. Ich funktionierte meine Pyjamahose zur Badehose um, und kurze Zeit darauf planschte ich schon im warmen Wasser. Vom Umstand, dass das Wasser blau leuchtete, als hätte jemand eine Wagenladung Brausetabletten hineingekippt, liess ich mich nicht beunruhigen. Ewig blieb ich aber trotzdem nicht. Der Bademeister hatte mir die therapeutischen Vorzüge seiner radioaktiven Therme doch etwas zu dramatisch angepriesen. «You will have white skin, like snow, in 15 minutes», meinte er strahlend, als er mir ein Badetuch in die Hände drückte.
Bleibt der Schah von Persien. Er starb bekanntlich mit 61 im ägyptischen Exil. An Krebs. Ein paar Tage später in Isfahan. Nachtessen mit iranischen Bekannten, ein Filmemacher und eine Verlegerin. Beide waren sie überzeugt, dass es ohne die Krebserkrankung des Schahs nicht zur Revolution gekommen wäre. Die Amerikaner hätten ihren langjährigen Verbündeten nur darum fallenlassen, weil sein baldiges Ende unausweichlich war. In dieser Situation war ihnen ein bis ehedem unauffällig gebliebener Geistlicher namens Khomeini lieber als die ebenfalls an die Macht drängenden Kommunisten. Dummerweise dankte der Geistliche die Unterstützung damit, dass er zwei Jahre später die amerikanische Botschaft in Teheran besetzen liess und den Westen als Feindbild aller Muslime so richtig populär machte. Betrachtet man die Dinge so, stand der Krebs des Schahs von Persien nicht nur am Anfang der iranischen Revolution, sondern auch der Taliban, des Terrors und mindestens zweier Kriege. Und was stand am Anfang des Krebses? Zu viele Bäder in radioaktivem Wasser in einer schwarzen Badewanne mit Jacuzzi-Funktion?
Die Segnungen der Radioaktivität bleiben also trotz Bleaching- und Anti-Aging-Effekt vorerst fraglich.
Verfasst: 15.11.2011, 11:16
von Paul Scholes
Echo hat geschrieben:Als Denkanstoss, auch wenn der Autor am Ende in people-Manier den Schah als "Widerlegung" an den Haaren herbeizieht....
Theorie aus dem Artikel: Die Einwohner haben sich über Generationen genetisch der erhöhten Radioaktivität angepasst und nehmen keinen Schaden mehr davon. Logischerweise hat es jedoch dem Schah als unabgehärtetem Touristen geschadet, da er ja nicht "resistent" war.
Den Japanern nützt dieses Loblied auf die Radioaktivität folglich nichts, da sie ja nicht über Generationen hinweg abgehärtet/angepasst sind.
Verfasst: 15.11.2011, 15:43
von macau
Echo hat geschrieben:Als Denkanstoss, auch wenn der Autor am Ende in people-Manier den Schah als "Widerlegung" an den Haaren herbeizieht....
Der Artikel suggeriert, dass Radioaktivität ungefährlich sei und ein paar Leute einfach auf Panik machen. Völlig ausser Acht gelassen wird, dass radioaktive Strahlung zwar identisch ist (es gibt Alpha-, Beta- unf Gamma-Strahlen), aber bei der Wirkung auf den menschlichen Körper von entscheidender Bedeutung ist, welcher Strahlungsquelle sie entspringt und ob die Strahlung innerhalb oder ausserhalb des Körpers entsteht. Radioaktive Elemente, welche in den Körper aufgenommen werden und dort zerfallen, sind gefährlich. Eine metallische Plutoniumkugel von einigen Kilogramm Masse kann zum Beispiel gefahrlos in der Hand gehalten werden, während im Körper aufgenommenes Plutonium bereits in geringster Menge tödlich ist.
Die Strahlung in Ramsar kommt fast ausschliesslich von in Wasser gelöstem Radium, die Alpha-Strahlung wird von der Haut absorbiert und gelangt nicht in den Körper. Wasser wird nur in geringen Mengen getrunken, und das langlebige Radium wird schnell ausgeschieden. Radium zerfällt zu Radon, und das kurzlebige Edelgas Radon ist bereits in geringen Mengen gefährlich, weil es eingeatmet wird und in der Lunge zu weiteren radioaktiven Nukliden zerfällt, welche dort absorbiert werden. In der Schweiz sind daher in Problemgegenden (z. B. Riehen) schlecht belüftete Keller gefährlich.
Nach Atomunfällen ist hauptsächlich von Jod und Cäsium die Rede, obwohl noch jede Menge andere Nuklide entweichen. Radioaktives Jod wird in der Schilddrüse abgelagert und führt dort zu Krebs, deshalb werden nach Atomumfällen Jodtabletten verfüttert, damit möglichst viel stabiles Jod und möglichst wenig radioaktives Jod in die Schilddrüse eingebaut wird. Cäsium gelangt nach einem Atomunfall über ein paar Jahrhunderte via Nahrungskette in den menschlichen Körper und wird in Knochen eigebaut und zerfällt dort, wo es unter anderem das Knochenmark schädigt.
Tonnenweise Reis verstrahlt
Verfasst: 18.11.2011, 02:06
von macau
Tonnenweise Reis verstrahlt
Weiteres Verkaufsverbot für Lebensmittel aus Japan nach der Atomkatastrophe
Fukushima. Wegen erhöhter Strahlungswerte hat Japan zum ersten Mal den Verkauf von Reis aus einem Ort in der Region Fukushima verboten. Die Regierung wies den Gouverneur der Provinz gestern an, den Verkauf von Reis aus Onami einzustellen.
Nach Angaben eines Mitarbeiters des japanischen Landwirtschaftsministeriums sind rund 150 Reisbauern mit einer Jahreskapazität von etwa 190 Tonnen davon betroffen. Die Behörden hatten zuvor bei einem Produzenten einen erhöhten Cäsiumwert von rund 630 Becquerel pro Kilogramm gemessen. Der erlaubte Höchstwert liegt bei 500 Becquerel pro Kilogramm. Regierungssprecher Osamu Fujimura sagte gestern, dass der betroffene Reis nicht auf den Markt gelangt sei, da die Tests vor einer Auslieferung erfolgt seien. Onami liegt rund 60 Kilometer nordöstlich des Mitte März havarierten Atomkraftwerks. Bereits im September waren in Reis aus dem Ort Nihonmatsu in der Provinz Fukushima bei Tests 500 Becquerel an Cäsium gemessen worden. Spätere Messungen ergaben jedoch Werte im zulässigem Bereich.
Die Regierung versuchte das neue Testergebnis in Onami herunterzuspielen. «Ich habe gehört, dass das kein ernstes Problem wird», wurde Fujimura von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Man werde weiter versuchen, eine Ausbreitung unbegründeter Gerüchte über radioaktiv verseuchte Produkte aus Japan zu verhindern. Die japanischen Behörden haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Produkte aus Fukushima mit Verkaufsverboten belegt. Darunter befanden sich Milch, Rindfleisch, Gemüse, Tee und bestimmte Meeresprodukte.
Die Folgen der Atomkatastrophe beschränken sich indes nicht auf die Region Fukushima. Nach einer Anfang der Woche veröffentlichten Studie japanischer Forscher ist der Boden in weiten Teilen Ost- und Nordostjapans mit Cäsium 137 verseucht. Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass bis zu 80 Prozent des ausgetretenen Cäsiums in den Pazifik geraten sind und sich über Strömungen über die ganze Welt verbreiten. Die radioaktiven Teilchen können Mitte März die US-Küste erreichen. SDA
Liquidatoren im Hungerstreik
Verfasst: 24.11.2011, 02:27
von macau
Tschernobyl-Renten gekürzt
Kiew. «Bei der AKW-Liquidation waren wir die Ersten, nun werden wir selbst liquidiert», heisst es auf Transparenten. Und: «Hungerstreik!» - Seit gut zwei Wochen demonstrieren in der Ukraine die einstigen Tschernobyl-Aufräumarbeiter. Im westukrainischen Lwiw wurden sie am Montag von Sicherheitskräften auseinandergetrieben. In der ostukrainischen Industriestadt Donezk harren allerdings noch immer über hundert Liquidatoren in 18 Zelten vor dem Gebäude des Zentralen Pensionsfonds aus, wie die lokale Internetzeitung «Ostrov» berichtet. Dutzende meist schwerkranke Liquidatoren befinden sich seit einer Woche bei klirrender Kälte im Hungerstreik, um so gegen die drastischen Rentenkürzungen zu demonstrieren.
Sie fordern direkte Verhandlungen mit Premier Mykola Azarow. Dieser hatte Ende September die Sonderrenten für die wenigen Zehntausend noch lebenden Liquidatoren der Reaktorkatastrophe von 1986 auf umgerechnet rund 200 Franken herabgesetzt. Dies löste in der Ukraine eine Welle der Entrüstung vor allem unter älteren Bürgern aus, die sich noch gut an die atomare Katastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren erinnern können. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO waren damals bis zu 800 000 Sowjetbürger zu Aufräumarbeiten am havarierten AKW abkommandiert worden. Die meisten von ihnen sind längst an den Strahlenkrankheiten gestorben. Die Überlebenden müssen sich teuren medizinischen Behandlungen unterziehen.
Nach den landesweiten Protesten erklärte Premier Azarow am Freitag zwar, er würde sich Mühe geben, im Staatshaushalt für die Liquidatoren mehr Mittel zu finden. Doch in Donezk - der politischen Heimat der ukrainischen Führung - glaubt ihm niemand. Die Menschen vor dem Pensionsfonds demonstrieren weiter, auch wenn gestern ein Gericht den Protest verbot.