Back in town hat geschrieben: 05.02.2023, 19:22
Diese Zahl war immer hoch, doch kamen früher Leistungsträger und potentielle Stammspieler, die uns eine positive Transferbilanz einbrachten und dem FCB sowohl finanziellen als auch sportlich Erfolg bescherten, die Basis für das Geschäftsmodell im Schweizer Fussball. Aktuell kommt keine grosse Qualität mehr, welche Hoffnung auf künftige hohe Erträge macht, schon gar nicht mit einem offensichtlich überforderten Trainer, der keinen dieser Spieler für potentielle Clubs veredelte, die hohe Summen bezahlen können. Der FCB Kader wird mit jeder Saison schwächer, der Marktwert sinkt, vor allem wenn man die Leihspieler weglässt. In der Winterpause konnte kein einziger Spieler verkauft werden.
Verstehe ich richtig, du siehst bei keinem der Spieler wie Amdouni, Fink, Zeqiri, Males, Kade, Diouf, Burger, Ndoye, Pelmard, Calafiori oder Comas das Potential für einen teuren Verkauf bzw. hohe Erträge?
"Wenn man die Leihspieler weglässt", für welchen Leihspieler haben wir denn keine Kaufrechte?
Dass wird in den vergangenen 6-7 Monaten keine teuren Verkäufe erzielen konnten, liegt am Kader das Degen von seinem Vorgänger übernommen hat. Die jungen Talente müssen nämlich einige Zeit hier sein, bevor man sie teuer verkaufen kann. Das zeigt ein Blick in die Vergangenheit, so lange waren diese Top Verkäufe bei uns:
Cabral (2,5J), Zhegrova (3J), Omlin (2J), Alderete (1J), Elyounoussi (2J), Vaclik (4J), Elneny (3J), Gonzalez (1J), Schär (3J), Sommer (4J), Salah (1,5J), Dragovic (2,5J).
Wenn du also im Sommer 2022 einen teuren Transfer vermisst hast, ist dafür das vorherige Management verantwortlich. Genauso im Winter 22/23. Schaut man sich die Vergangenheit an, sollten wir Degen ab dem Sommer 2023 messen. Ab dann sollte seine Arbeit Früchte tragen.
Da Degen den eigenen Nachwuchs ausfiltert, erzeugt er keine Identifikation mehr und führt die ganze Ausbildungsarbeit ad absurdum.
Sorry, auch hier. Degen hat den Nachwuchs zur Verfügung, der ihm der Vorgänger überlassen hat. Nämlich die Misswirtschaft von Cecca.
Spieler wie Tushi, Marchand, Bunjaku, etc. werden nicht von Degen "ausgefiltert". Sie haben wegen ihrer Qualität keine Chance. Sie konnten sich auch bei ihren Leihclubs nicht durchsetzen.
Es wird aus meiner Sicht noch einige Jahren dauern, bis man die Nachwuchsarbeit von Degen beurteilen kann. Das ist in der Tat ein grosses Problem, weil wir vor allem mit dem Verkauf von eigenen Nachwuchstalenten das grosse Geld machen. Und auch sportlich von ihnen profitieren.
Sein Plan, gescheiterte Spieler aufzubauen ist massiv komplizierter, als Spieler zu holen, die Leistungsträger in den Ex-Clubs waren. Das mag ja bei einem Fussball Manager Spiel funktionieren, oder wenn man einen 1A Ausbildungs-Trainerstab hat (wie andere Ausbildungsclubs), das haben wir aber nicht, weil wir ebenfalls einen unerfahrenen Trainer durchfüttern und ausbilden (müssen).
Von wo willst du Leistungsträger holen und wie willst du die bezahlen? Denkst du da an Ugrinic? Jashari? Die sind finanziell einfach deutlicher über unserer Reichweite.
Btw. geht St. Gallen, nebst Winti und uns der einzige andere Club der selbsttragend sein muss, einen ähnlichen Weg. Sie holen Spieler die es bei anderen Clubs nicht geschafft haben. Und ich behaupte sie machen das recht erfolgreich für ihre Möglickeiten.
Wenn man sieht, dass man seit dem Umbruch etwa 70 Mio Transferüberschuss hatte und trotzdem 50-60 Mio Reserven verbrannte, kann man sich denken, wohin der FCB finanziell hinsteuert, wenn weder Transfers noch hohe UEFA Einnahmen reinkommen.
Auch hier, das war die Zeit von Burgener. Der hat mit seinem Misserfolg die Einnahmen zusammenbrechen lassen, konnte aber die Ausgaben nie wirklich senken. Kein Wunder mit 42 Spielern im Kader...
Da kann Dave noch lange Kosten einsparen, es werden so oder so 15 Mio pro Saison fehlen bei der Prognose und höhere Einnahmen aus anderen Bereichen sind bei der Erfolglosigkeit unrealistisch. Der FCB ist de facto Bankrott in den nächsten 24 Monaten, wenn kein Führungswechsel inkl. Mäzen übernimmt, der bereit ist, jährlich 10-20 Mio zu bezahlen.
Wenn wir uns die Zahlen aus 2022 so anschauen/abschätzen (Cabral und Zhegrova 20M + 5-10M internationale Prämien), betrug das strukturelle Defizit noch etwa 25-30M. Der Geschäftsbericht wird uns mehr verraten.
Auch hatten wir 2022 noch weitere Altlasten der vorherigen Führung im Budget und in der Bilanz. Vermutlich wird das strukturelle Defizit 2023 also etwa 20M sein. Da wir international noch dabei sind, wird es auch 2023 Prämien geben. Wir brauchen also Transfereinnahmen von ca. 15M im Sommer. Ich denke das wird mit den oben genannten Kandidaten möglich sein, auch ohne das Kader wieder komplett auseinander zu reissen.
Ich werde die Arbeit von Degen, in Anbetracht der Situation bei Übernahme, für mich folgendermassen beurteilen:
- Im Sommer 2023 müssen mind. 15 Millionen an Transfereinnahmen erzielt werden können. Dabei ist es wichtig, dass das Kader grösstenteils zusammen bleibt, sonst hat es wiederum grossen Einfluss auf das sportliche.
- Ab Sommer 2023 muss es dann auch sportlich deutlich aufwärts gehen. Viele Spieler sind dann eine Zeit lang hier, sollten Erfahrung und Spielpraxis gewonnen haben.
- Das strukturelle Defizit sollte jetzt auf max. 20M reduziert worden sein. Ich hoffe der Geschäftsbericht 2022 wird uns da schon Auskunft geben können.
- In 3-4 Jahren sollte dann hoffentlich wieder jemand aus dem eigenen Nachwuchs für einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft werden können.