ZeroZero hat geschrieben:Danke an Zargor, Dever, Konter und Tschum.
Schön, dass es noch Leute gibt, die einen kühlen Kopf bewahren und Dinge ins rechte Licht rücken.
Ja, es wurden Fehler gemacht. Aber wo viele Entscheidungen getroffen werden müssen, passieren auch mehr Fehler. Gerade wenn man neu im Job ist.
Nochmals: Auch HH hatten Fehler gemacht und einige Flop-Transfers zu verantworten. Aufgrund der immensen Kaderbreite - und der über Jahre hinweg stümperhaften Konkurrenz - wurde das aber vom sportlichen Erfolg kaschiert. Wie war denn das z.B., als sie Cabanas verpflichten wollten? Heusler musste auf allen Kanälen zu Kreuze kriechen und deeskalieren. Auch HH mussten vieles lernen im Verlaufe der Jahre.
Flop-Transfers von Streller?
Die Sommertransfers sind i.O. Die Rückholaktionen Frei & Stocker hätten wir wohl auch unter HH erlebt. Betreffend den Abgängen: Dass sich auch Streller den Gesetzen des Geschäfts beugen muss, kann man ihm nicht vorwerfen und da gings schon seinem Vorgänger gleich. An seinem Auftreten muss und wird er noch arbeiten müssen. Die wachsende Erfahrung wird ihm dabei helfen. Und gerade stürmische Zeiten und Fehler beschleunigen in der Regel die Lernkurve. Ob er es wirklich packen wird, kann jetzt noch nicht abschliessend beurteilt werden. Ich wünsche es ihm - und uns! -, zuviele schöne Momente hat er meinem Fandasein beschert. Er ist einer von uns und es ist erschütternd, wie wenig Kredit ihm viele geben.
Die Abgänge wurden nicht 1:1 ersetzt?
Wann wurde das denn in der Vergangenheit getan? Nicht mal Delgado war zu Beginn ein 1:1 Ersatz für Haki.
Wir sind ein Ausbildungs- und Sprungbrettverein. Das ist einfach so - und wird auch immer so sein (bestenfalls). Wichtig dabei ist, dass wir einen Cheftrainer haben, der die Spieler weiterentwickelt, sie zu besseren Spielern formt, damit sie den nächsten Schritt machen können. Wenn Wicky jedoch nicht sagen kann, ob sich die Spieler in diesem Jahr weiterentwickelt haben (mags nicht heraussuchen), dann muss ich mich schon fragen: Wenn nicht er, wer dann? Es ist sein Job, das zu tun. Und wenn er es nicht weiss, dann fehlt ihm das Bewusstsein, dass er so eine Aussage einfach nicht machen kann (auch wenn er so empfindet. Das ist PR für Anfänger..).
Wicky ist das Bauernopfer?
Nein, er ist der Hauptverantwortliche dafür, was wir auf dem Platz sehen. Und er hat leider viele Fehler gemacht. Ich fand und finde ihn auch sehr sympatisch und es tut mir ehrlich leid um ihn. Aber ihn hier als hilfloses Opfer hinzustellen, taugt einfach nicht. Gute Theorien sind das eine. Wer es aber nicht schafft, eine Mannschaft hinter sich zu bringen, dem fehlt schon auch noch das nötige Rüstzeug, eine Profimannschaft - mit all ihren Befindlichkeiten - zu führen.
Burgener ist nur an der Dividende interessiert?
Das ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten, sorry! Der Mann ist Multimillionär und Geschäftsmann. Wenns ihm nur um Geld gehen würde, würde er sich kaum einen FCB antun, da gibts X bessere Möglichkeiten, Profit zu machen. Zumal er sich wie bereits erwähnt schon seit den 90ern im Umfeld des FCBs tummelt - da waren viele, die ihn kritisieren noch nicht mal das Blinzeln in den Augen des Pöstlers!
Das neue Konzept ist falsch?
Kann man so empfinden. Finde ich persönlich aber nicht. Wer ständig von "nur noch jungen und Ex-Baslern" schwafelt, soll es sich doch nochmals in Ruhe durchlesen. Dass der aufgeblähte Apparat entschlankt werden soll, ist gerade im Hinblick auf die erschwerte Teilnahme an der CL zu begrüssen. Es war schon unter HH so, dass wir in 5 Jahren 3x daran teilnehmen mussten, damit uns die Scheisse nicht um die Ohren fliegt. Mit dem neuen Modus wirds ja nicht einfacher, im Gegenteil. Gut, dass man sich dessen Bewusst ist. Was man sicher kritisieren kann, ist, dass man zu schnell zu viel umsetzen wollte.
So. Und jetzt könnt ihr mich zerreissen.
bin eigentlich überall deiner Meinung, abgesehen vom Wicky-Teil: er hat sicherlich Fehler gemacht, aber gleichwohl ist es für mich eine falsche Entscheidung.
Warum?
Das "neue" Konzept braucht Zeit:
Ich bin der Ansicht, dass das neue Konzept (wie richtig geschrieben wurde: auch unter der Ägide Heusler war das eigentlich bereits ein Konzept) gut ist. Aber: diese Umstellung braucht Zeit. Das heisst, es ist möglich, dass man halt 1-2 Jahre nicht Meister wird. Ist denn das sooo schlimm? Wirklich? Der Gang in die CL ist ab dieser Saison imfall sowieso viel schwieriger, also auch mit alter Führung und altem Trainer/Kader wäre es wohl seltener geworden. Wäre es nicht begrüssenswert, wenn man sich als FCB tatsächlich die Zeit (und damit auch das eine oder andere erfolglose Jahr) genommen hätte und eine wirklich tiefgreifende Neuausrichtung ermöglichen würde? Mit einem Trainer, der nicht nur 1-2 Saisons an der Linie steht, sondern über mehrere Jahre hinweg.
Kontinuität:
wie viele von euch haben analysiert, dass es ein wichtiger Erfolgsbaustein von YB gewesen ist, dass man am Trainer festhielt und auch am Kader, dass in den Saisons davor lange nicht immer überzeugt hat? eben. kaum ist der FCB selber nicht oben, wurden fast alle hier heftig nervös. eine kurzsichtige Haltung meiner Ansicht nach.
"Erfolg isch nid alles im Läbe"
Dieses Lied kann man getrost aus dem Repertoire streichen. Ich weiss nicht, wie stark die MK in diesem Forum vertreten ist, wohl nicht allzu stark. Aber auch hier im Forum wurde in den letzten Jahren eifrig debattiert, dass es nicht mehr um den Erfolg ginge, sondern dass man lieber Spannung und attraktive Spiele hätte. Das war das Ziel mit dem Wechsel auf RW. Der Geduldsfaden ist hier aber einigen relativ rasch gerissen. Nochmal die Frage: ist es wirklich soooo schlimm, dass nun der FCB nicht Meister geworden ist? (und kommt mir bitte nicht mit der "Art und Weise" wie das geschehen ist. darum gehts nicht, dass habt ihr jetzt bei der RW-Diskussion gezeigt. es geht nur um den Erfolg.)
Folgen für den Verein / Zukunftsaussichten
1) Eines ist schon mal ganz klar: in diesem Forum wird es nie mehr möglich sein, sich einfach zu freuen, einfach Fan zu sein. Die Polemiken in den letzten Jahren haben das gezeigt. Es ist egal, wer an der Seitenlinie steht und es ist auch egal, ob der FCB erfolgreich ist oder nicht. (Ja ja, einige von euch werden jetzt aufheulen, niemand habe euch zu sagen, wie man das Fan-Sein zu leben habe, niemand dürfe hier einem das Maul verbieten, blablablablabla.)
2) Die neue Vereinsleitung hat es leider verpasst, mutig zu sein und auf Kontinuität hinzuwirken.
3) Daraus ergibt sich eigentlich die Konsequenz, dass man von nun an immer Meister werden muss, ansonsten wird man gefeuert. Denn nun gilt "Erfolg isch alles im Läbe".
4) Es kann natürlich auch sein, dass man Meister wird und trotzdem entlassen wird.
5) Der Club wird, wenn er konsequent ist, nach dieser Entlassung auch wieder in das alte Fahrwasser gleitten müssen: Kader aufblähen.
6) Da es schwieriger ist, in die CL zu kommen, dürfte es auch finanziell schwieriger werden.
7) man darf sich hier im Forum nicht mehr über Vereine wie Luzern oder Sion lustig machen - unsere Vereinsleitung (alte und neue) und die Menschen hier im Form verhalten sich nicht gross anders. Bislang wurde unsere Vereinspolitik halt mit den Erfolgen gerechtfertigt. Erfolge, die dank den finanziellen Möglichkeiten erreicht wurden.