US-Präsidentschaftswahl 2016

Der Rest...
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Konter hat geschrieben:Ja er hat absolut recht, aber seinen Wählern zu verkaufen, dass er nicht zu genau dieser Elite gehört, war keine schlechte Verarschungsaktion. Es wird sich wohl nicht viel ändern unter seiner Präsidentschaft bezüglich den korrupten Machtsstruktren in Washington, vor allem wenn man sieht, wer alles zu seinen Beratern und Geldgebern gehört.
Das sehe ich exakt genau so. Wie ich erwähnt habe, einer der die ganze Zeit auf Kosten anderer gewirtschaftet hat, sie betrogen und ausgenutzt hat, soll nun der Retter sein? :D
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König 1893
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Beitrag von König 1893 »

SubComandante hat geschrieben:Und nicht vergessen: Grab 'em by the pussy!!
1. Das gilt dänk nid für normalsterblichi männer...er het gseit.. when you are a superstar.... 2. het er das logischerwis nid wortwörtlich gmeint...er het eifach demit welle zum usdruck bringe, dass es als superstar und Milliardär ziemlich eifach isch mit fraue.....
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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

König 1893 hat geschrieben:1. Das gilt dänk nid für normalsterblichi männer...er het gseit.. when you are a superstar.... 2. het er das logischerwis nid wortwörtlich gmeint...er het eifach demit welle zum usdruck bringe, dass es als superstar und Milliardär ziemlich eifach isch mit fraue.....
Und sowieso war es ja nur "locker room talk", schon klar :rolleyes:
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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Und sowieso war es ja nur "locker room talk", schon klar :rolleyes:
South Park brachte es in einer etwas "anderen" Form...

https://vimeo.com/190847999

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BloodMagic
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Beitrag von BloodMagic »

König 1893 hat geschrieben:1. Das gilt dänk nid für normalsterblichi männer...er het gseit.. when you are a superstar.... 2. het er das logischerwis nid wortwörtlich gmeint...er het eifach demit welle zum usdruck bringe, dass es als superstar und Milliardär ziemlich eifach isch mit fraue.....
und damit hat er mehr als recht. Sonst würden solch grenzdebile Flachpfeifen wie Justin Bieber und co. ja auch nicht die Chicks im Dutzend abschleppen und er (Trump) hat jetzt auch nicht gerade die unansehnlichsten Frauen. Viele Frauen sind immer noch so - ist da jemand berühmtes wollen sie mit ihm in die Kiste. Da hat er nun mal recht ...

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Konter hat geschrieben:Obama und Merkel sind die geborenen Lakaien der Finanz- und Wirtschaftselite und haben genau diese Politik voran getrieben, und auch Clinton hätte diese entsprechend weitergeführt. Also sehe ich hier keine grossen Bruch zu dem was jetzt unter Trump kommen wird sondern eher dass die Entwicklung so weiter geht.
Das wird sich noch zeigen. Zwei Dinge die er abschaffen will: die fiduciary duty fuer Finanzberater (dass sie im besten Interesse ihrer Kunden handeln muessen, wie z.B. Anwaelte, und nicht schlechte Produkte fuer eine Kommission empfehlen koennen) und das Consumer Financial Protection Bureau, welche den Konsumentenschutz bei Finanzprodukten regelt. Seine Liste von Finanzberatern besteht aus vielen Hedge Fund Managern und gerade einem (unbekannten) Oekonomen.

Bei der Liste von Beratern frage ich mich hingegen, ob TTP und TTIP nicht doch durchgewunken werden... waere wohl bei Clinton auch der Fall gewesen.

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Aftershock hat geschrieben:BTT:
Trump hätte nicht Präsident werden dürfen. Obwohl ich ihm sogar Grosses auf der politischen Weltbühne zutraue. Einfach weil er kein typischer Politiker ist. Und manchmal hilft es eben, auch in der Politik wenn etwas gepoltert wird. Aber dennoch. Trotz all dem Guten, was man nun hoffen kann. Ja da gibt es einiges. TTIP dürfte wohl vom Tisch sein, NATO dürfte geschwächt werden, Keine Flugverbotszone in Syrien... Klar da kann man immer anderer Meinung sein. Ich persönlich finde diese Aussichten jedoch erfreulich.
Trump ist Tatsache. Ein Aspekt der Hoffnung gibt ist die Aussage, dass er mit Russland kooperieren will. Ja Russland ist kein Paradebeispiel für Demokratie, aber Russland ist mittlerweile wieder ein Global-Player. Gerade in Syrien wäre es endlich an der Zeit, den Krieg zu beenden. Auch wenn Assad an der Macht bleibt, aber der Zustand der seit mittlerweile 6 Jahren in Syrien herrscht, mein Gott jede Diktatur ist besser als dieser Krieg. Und gerade die Europäer sollten seitens dem angedeuteten Schulterschluss von Trump und Putin besser still sein, ist es doch Europa welches seine Probleme (Asyl) an eine Diktatur (Türkei) auslagert. Das ist dann ja kein Problem, sondern Realpolitik ...
Aftershock hat geschrieben:Das Problem, das zu eben diesen Wahlergebnissen führt wie MEI, Brexit, Trump, wahrscheinlich auch LePen und Hofer, ist eine Übersättigung an Political Correctness. Und dann kommt noch dazu, dass es halt vor allem im linken Lager zu viele Leute gibt, die denken, sie haben das Monopol auf die richtige Meinung. Und so richtig eklig wird das Ganze wenn man sieht, dass Menschen, welche Offenheit propagieren, null Prozent Meinungsoffen sind. Wenn man sieht, wie Menschen, die Gleichberechtigung propagieren, Frauen unterdrücken (Gewerkschaft).

Ich wünsche mir, die Linke würde eben die Sorgen und auch die Ängste der weissen Männer ab 40 wieder ernst nehmen. Dann kann sie auch wieder Mehrheiten finden. Und ein Brexit oder ein Trump wären kaum ein Thema. Ja mir ist auch klar, dass es die Aufgabe der Linken ist, gegen die Macht- und Finanzelite dagegen zu halten. Und diese besteht auch hauptsächlich aus weissen Männern über 40. Was dabei vergessen geht... nicht einmal 1% der weissen Männer über 40 gehören zu eben dieser Elite. Neben dem wirtschaftlichen Abstieg (an der Globalisierung profitiert letztendlich nur die Elite wirklich) wurden die Werte eben dieser, den weissen Männer über 40, in den letzten Jahren durch den Schlamm gezogen.
Ich nehme mal nur die Linken der Schweiz:
Minarett Initiative - vollkommen unterschätzt, danach in der Elefantenrunde und unzähligen Arenen die Aussage von Levrat, dass jene die ja gestimmt haben einfach xenophobe Trottel sind. Mag ja vielleicht sogar stimmen, nur hat die linke der Schweiz einfach den Bezug zur Basis verloren. Man hat das Feld der Migration, Asylpolitik usw. einfach dem politischen Gegener überlassen, meinte man doch sich an seiner Stammwählerschaft die Hände zu verbrennen. Die Minarett-Initiative war nie eine Initiative über irgendwelches Baurecht sondern ein ideologischer Schlagabtausch. Damals war der politische Flurschaden im In- und Ausland gering. Hat man bei den linken die Warnung verstanden? Hat man bei den linken bemerkt, dass es hier um etwas grundsätzlicheres geht? Nein, und desshalb ist man bei der MEI genau wieder in denselben Hammer gelaufen.

Die linke hat aber auch gewichtigere Themen zu lösen. Da wäre mal der #AufschreiSchweiz oder die Diskussion, ob Parlamentsmitglied (notabene: Das Parlamentsmitglied, also neutrum) jetzt gendercorrect ist. Dazu noch ein bisschen Sozialismus à la carte (AHV Initiative / bedingungsloses Grundeinkommen (zugegben SP Schweiz hatte die Nein-Parole)). Die linke muss jetzt UNBEDINGT die heissen Eisen anfassen, so wie sie es früher getan hat. Hinterfragen wie sich eine Asylpolitik etc. sozial verträglich für die Schweiz und für die betroffenen Menschen lösen lässt. Dann hätte auch der Populismus ein Ende.
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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Lusti hat geschrieben: Die linke hat aber auch gewichtigere Themen zu lösen. Da wäre mal der #AufschreiSchweiz oder die Diskussion, ob Parlamentsmitglied (notabene: Das Parlamentsmitglied, also neutrum) jetzt gendercorrect ist. Dazu noch ein bisschen Sozialismus à la carte (AHV Initiative / bedingungsloses Grundeinkommen (zugegben SP Schweiz hatte die Nein-Parole)). Die linke muss jetzt UNBEDINGT die heissen Eisen anfassen, so wie sie es früher getan hat. Hinterfragen wie sich eine Asylpolitik etc. sozial verträglich für die Schweiz und für die betroffenen Menschen lösen lässt. Dann hätte auch der Populismus ein Ende.
Teilweise einverstanden, aber sich nur auf das Migrationsdossier zu beschränken, um die "einfachen Leute" wieder ins Boot zu holen, kann ja auch nicht die Lösung sein. Vielmehr sollte man aufzeigen, dass es eben nicht der Flüchtling ist, der Schuld an der Misere der (unteren) Mittelschicht trägt. Schlussendlich haben nämlich beide, der Flüchtling und der einfache Protestwähler unter dem gleichen Problem zu leiden: Der sozialen Ungleichheit und diese wird mit der Wahl von Trump oder hierzulande der SVP eben nicht kleiner, sondern tendenziell sogar grösser werden.
[RIGHT]«In den 1980er-Jahren war es noch ein Lebensziel, so viel zu arbeiten, dass man eines Tages nicht mehr arbeiten muss. Dieser Tag ist längst eingetreten, aber mit der Arbeit aufgehört hat niemand.»
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König 1893
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Beitrag von König 1893 »

BloodMagic hat geschrieben:und damit hat er mehr als recht. Sonst würden solch grenzdebile Flachpfeifen wie Justin Bieber und co. ja auch nicht die Chicks im Dutzend abschleppen und er (Trump) hat jetzt auch nicht gerade die unansehnlichsten Frauen. Viele Frauen sind immer noch so - ist da jemand berühmtes wollen sie mit ihm in die Kiste. Da hat er nun mal recht ...
Klar het er recht. Aber das ische ebe political correctness. 1. Dörf me das nid zur sproch bringe (au wenn das jede idiot seht) und 2. redet en präsi au privat nid in dere art (isch jo heimlich aufzeichnet worde).
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König 1893
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Beitrag von König 1893 »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Und sowieso war es ja nur "locker room talk", schon klar :rolleyes:
Und du bisch wahrschins au eine vo dene Männer wo no nie im lebe e Frau nach ihrem usseh bewertet het...schoh klar :p
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Nii
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Beitrag von Nii »

Manche Reaktionen zur Wahl Trumps sind schon sehr grenzdebil. Unter anderem Aufrufe zu Attentaten, öffentliche Proteste, Panik vor einer Zerstörung der Welt durch einen Trump-Nuklearangriff, Gleichsetzung des 11/9 mit 9/11...
Ausserdem eine Verteufelung der weissen Männer, die als Schuldige für die Wahl Trumps gesehen werden und sowieso alle sexistische, homophobe Rassisten sind.
Wie wäre es damit, wenn die Demokraten einen demokratischen Entscheid akzeptieren und ihren eigenen Fehler eingestehen würden? Jetzt sollten sie eine/n vernünftige/n Kandidaten/Kandidatin für die nächsten Wahlen aufbauen, statt über die bösen ungebildeten Wähler rumzuheulen. Clinton war eine der schlechtesten und unbeliebtesten Kandidaten der US-Geschichte, dass sie sogar gegen einen Trump verliert ist nicht verwunderlich.

Ich halte Trump für alles andere als geeignet, das mächtigste Amt der Welt zu besetzen, Hillary aber auch.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Nii hat geschrieben:Manche Reaktionen zur Wahl Trumps sind schon sehr grenzdebil. Unter anderem Aufrufe zu Attentaten, öffentliche Proteste, Panik vor einer Zerstörung der Welt durch einen Trump-Nuklearangriff, Gleichsetzung des 11/9 mit 9/11...
Die Reaktion der Demokraten ist wirklich peinlich. Haben sie doch noch vor wenigen Tagen Trump Anhaenger gewarnt, den Entscheid zu akzeptieren... und hatten Null Verstaendnis fuer die Leute, die 2008 gegen die Wahl von Obama waren (wohl mit den genau ziemlich gleichen Worten, die die Demonstranten heute brauchen).

Ganz laecherlich sind die, die nun Elektoren beeinflussen wollen, doch fuer Clinton zu stimmen. Null Respekt vor demokratischen Entscheiden -- nicht besser als die Extremisten der anderen Seite.

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Lusti hat geschrieben:Mag ja vielleicht sogar stimmen, nur hat die linke der Schweiz einfach den Bezug zur Basis verloren. Man hat das Feld der Migration, Asylpolitik usw. einfach dem politischen Gegener überlassen, meinte man doch sich an seiner Stammwählerschaft die Hände zu verbrennen. Die Minarett-Initiative war nie eine Initiative über irgendwelches Baurecht sondern ein ideologischer Schlagabtausch. Damals war der politische Flurschaden im In- und Ausland gering. Hat man bei den linken die Warnung verstanden? Hat man bei den linken bemerkt, dass es hier um etwas grundsätzlicheres geht? Nein, und desshalb ist man bei der MEI genau wieder in denselben Hammer gelaufen.
Die Linke scheint was gelernt zu haben:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... f-20165916

Man will sich nun noch linker geben und mit sozialen Themen punkten (notabene den Themen, die in den letzten Jahren vom Schweizer Volk abgeschmettert wurden)
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Beitrag von Admin »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Die Linke scheint was gelernt zu haben:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... f-20165916

Man will sich nun noch linker geben und mit sozialen Themen punkten (notabene den Themen, die in den letzten Jahren vom Schweizer Volk abgeschmettert wurden)
Bei der SP geht es um soziale Gerechtigkeit. Soll sie jetzt Anti-Migrations-Politik machen um Stimmen beim Volk abzuholen?

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Admin hat geschrieben:Bei der SP geht es um soziale Gerechtigkeit. Soll sie jetzt Anti-Migrations-Politik machen um Stimmen beim Volk abzuholen?
Nein, aber eine konstruktive Migrations-Politik wäre z.B. etwas, um vielleicht auch Mitte-/Rechts Wähler zu erreichen. Oder zumindest würde dies zur Niveausteigerung im Umgang mit diesem Thema beitragen.

So überlässt man dieses Thema seit Jahren der SVP, die mit populistischen und idiotischen Ideen beherrscht und Leute wie Glarner lässt man die Medien dominieren.

Nun kommt aber "Die Antwort auf die Fremdenfeindlichkeit ist der Klassenkampf". Also wie, der Kampf gegen Reiche und Superreiche soll Fremdenfeindlichkeit bekämpfen? :confused:

Die weiteren Vorschläge:
- Grundversorgungsdienste wie der Zahlungsverkehr und die Führung von Lohn- und Sparkonti faktisch verstaatlich werden sollen, indem dies öffentlich-rechtlichen Instituten oder Genossenschaftsbanken vorbehalten wäre.
- Beschäftigt ein Unternehmen über 500 Angestellte, soll mindestens ein Drittel des Verwaltungsrates aus Mitarbeitern bestehen.
- Arbeitszeitverkürzungen bei gleichbleibendem Lohn

Würde man dies dem Schweizer Volk mit einer Initiative vorlegen, alle drei würden (aus meiner Sicht) abgeschmettert werden...
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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Nein, aber eine konstruktive Migrations-Politik wäre z.B. etwas, um vielleicht auch Mitte-/Rechts Wähler zu erreichen. Oder zumindest würde dies zur Niveausteigerung im Umgang mit diesem Thema beitragen.
Ich staune immer wieder, dass man die Fehler der Migrationspolitik immer und immer wieder den linken Parteien in die Schuhe schiebt, obwohl diese in der Bundespolitik noch nie etwas zu bestimmen hatten. Ich behaupte nicht, dass die SP und die Grünen Patentrezepte gegen die Migration haben, aber ein Ansatz wäre es ja zB Schweizer Konzerne bei ihren Auslandstätigkeiten genauer auf die Finger zu schauen. Denn sind es nicht Rohstoffhändler wie bspw. Glencore (siehe: http://www.srf.ch/news/wirtschaft/geric ... kupferwerk oder: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/25296426), welche mit ihrer Ausbeuterpolitik Mensch und Umwelt in Drittweltstaaten ausbeuten und so für die viel gescholtenen "Wirtschaftsflüchtlinge" verantwortlich sind? Sind es nicht unsere Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien, Katar und Co., welche über Umwegen beim IS landen? Und jetzt sag mir bitte, welche Parteien gegen solche Auswüchse (zumindest ansatzweise) kämpfen und welche nicht.
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Sean Lionn hat geschrieben:Ich staune immer wieder, dass man die Fehler der Migrationspolitik immer und immer wieder den linken Parteien in die Schuhe schiebt, obwohl diese in der Bundespolitik noch nie etwas zu bestimmen hatten. Ich behaupte nicht, dass die SP und die Grünen Patentrezepte gegen die Migration haben, aber ein Ansatz wäre es ja zB Schweizer Konzerne bei ihren Auslandstätigkeiten genauer auf die Finger zu schauen. Denn sind es nicht Rohstoffhändler wie bspw. Glencore (siehe: http://www.srf.ch/news/wirtschaft/geric ... kupferwerk oder: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/25296426), welche mit ihrer Ausbeuterpolitik Mensch und Umwelt in Drittweltstaaten ausbeuten und so für die viel gescholtenen "Wirtschaftsflüchtlinge" verantwortlich sind? Sind es nicht unsere Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien, Katar und Co., welche über Umwegen beim IS landen? Und jetzt sag mir bitte, welche Parteien gegen solche Auswüchse (zumindest ansatzweise) kämpfen und welche nicht.
Da interpretierst du jetzt ein bisschen viel in meine Worte!
Fehler der Migrationspolitik ... den linken Parteien in die Schuhe schiebt
Das wollte ich nie behaupten.

Ich behaupte es ist ein Fehler der Linken, dass die Rechten soviele Erfolge feiern, obwohl deren Lösungen nicht das Wahre sind.
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Beitrag von Admin »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Da interpretierst du jetzt ein bisschen viel in meine Worte!


Das wollte ich nie behaupten.

Ich behaupte es ist ein Fehler der Linken, dass die Rechten soviele Erfolge feiern, obwohl deren Lösungen nicht das Wahre sind.
Leider sind viele Leute Faktenressistent. Hat man bei Trump wieder gesehen...

Darum habe ich grosse Mühe mit dem ständigen Sommaruga-Bashing. Ein Running Gag wie bei Merkel ("Danke Mutti"). Als ob sie alleine die Migrationspolitik bestimmt.

BTW die Vorgänger von Sommaruga beim EJPD waren alles Bürgerliche: Widmer-Schlumpf (BDP/SVP), Blocher (SVP!), Metzler (CVP), Koller (CVP), Kopp (FDP), Friedrich (FDP), Furgler (CVP) etc.

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Sean Lionn hat geschrieben:Teilweise einverstanden, aber sich nur auf das Migrationsdossier zu beschränken, um die "einfachen Leute" wieder ins Boot zu holen, kann ja auch nicht die Lösung sein. Vielmehr sollte man aufzeigen, dass es eben nicht der Flüchtling ist, der Schuld an der Misere der (unteren) Mittelschicht trägt. Schlussendlich haben nämlich beide, der Flüchtling und der einfache Protestwähler unter dem gleichen Problem zu leiden: Der sozialen Ungleichheit und diese wird mit der Wahl von Trump oder hierzulande der SVP eben nicht kleiner, sondern tendenziell sogar grösser werden.
Nein so hatte ich das nicht gemeint. Was ich den linken Vorwerfe:
Seit dem Krieg im ehem. Jugoslawien als in den früher 90ern die ersten Flüchtlingsströme in unser Land kamen ist bekannt, dass unser Asylwesen ab eine gewissen Quote pro Zeit instabil wird. Die Verfahren dauern zu lang (schlecht für uns und für die betroffenen) und sind insgesamt nicht sehr effizient. Das ist mittlerweile mehr als 20 Jahre her. Jeder Vorschlag in richtig "Effizienzsteigerung" egal von welcher Seite wurde durch links torpediert ohne wirklich konstruktiv mitzuarbeiten. Dann hat sich die rechte dem Thema so "angenommen", wie sie es am besten beherrscht. Polemik und einfach Antworten für den einfachen Geist des Stammwählers. Und just in dieser Zeit passiert eben Syrien, ISIS, der arabische Frühling usw. Und die 20 Jahre die man hatte um das System ins 21Jh. zu bringen sind ohne Wirkung vorbeigegangen.
Sean Lionn hat geschrieben:Ich staune immer wieder, dass man die Fehler der Migrationspolitik immer und immer wieder den linken Parteien in die Schuhe schiebt, obwohl diese in der Bundespolitik noch nie etwas zu bestimmen hatten. Ich behaupte nicht, dass die SP und die Grünen Patentrezepte gegen die Migration haben, aber ein Ansatz wäre es ja zB Schweizer Konzerne bei ihren Auslandstätigkeiten genauer auf die Finger zu schauen. Denn sind es nicht Rohstoffhändler wie bspw. Glencore (siehe: http://www.srf.ch/news/wirtschaft/geric ... kupferwerk oder: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/25296426), welche mit ihrer Ausbeuterpolitik Mensch und Umwelt in Drittweltstaaten ausbeuten und so für die viel gescholtenen "Wirtschaftsflüchtlinge" verantwortlich sind? Sind es nicht unsere Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien, Katar und Co., welche über Umwegen beim IS landen? Und jetzt sag mir bitte, welche Parteien gegen solche Auswüchse (zumindest ansatzweise) kämpfen und welche nicht.
Hier machst du meiner Meinung nach den linken Kardinalfehler: Du betreibst auf Kosten der Migration eigentlich Wirschaftspolitik.
Du hast recht, obengenannte Beispiele betreffend Rohstoffen sind absolut nicht in Ordnung. Auch über Rüstungsexporte kann man diskutieren. Aber die Gleichung tun wir dies nicht so haben wir keine Massenmigration, naja die ist schon zweifelhaft.
* Die Rüstungsexporte der Schweiz in den nahen Osten machen weniger als 0.1% der gesamten Rüstungsausgaben dort aus. Wäre es ethisch sinnvoll dies nicht zu tun: Ja. Würde es etwas an der Gesamtlage dort ändern: Nein
** Dass der IS sich hauptsächlich aus Beständen der Irakischen Armee rekrutiert und versorgt hat lassen wir mal aussen vor. Ob in diesen Millionen von Tonnen Kriegsgerät jetzt noch 3 Kisten Schweizer HG's auftauchen mag dem hiesigen Politiker ein Dorn im Auge sein - ändern tut dies aber nichts (das ist leider zynisch ich weiss, aber auch dei Wahrheit).

Verstehst du jetzt, wo die linke ihren Denkfehler hat: Sie kann nicht das Thema Migration den rechten Überlassen (die ja auch keine Antworten haben ...) und mit dieser "Manipualtionsmasse" (Flüchtlings-)Mensch, Rüstungsexporte und Fairtrade - Fairuse Vorstösse rechtfertigen. Das bedient vielleicht die SP-Stammwählerschaft löst aber das eigentliche Problem der Migration (oder Völkerwanderung) nicht mal ansatzweise. Ich gebe den linken nicht die Schuld am Asyldilemma, es gibt soweit ich weiss nur eine Schweiz und die muss ihre Probeme insgesamt lösen. Gerne pissen sich Levrat und Rösti deswegen wieder mal in einer Elefantenrunde ans Bein, ich wende mich dann immer gerne angewidert ab, denn das bringt uns keinen Milimeter weiter.
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Lusti
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Beitrag von Lusti »

Admin hat geschrieben:Leider sind viele Leute Faktenressistent. Hat man bei Trump wieder gesehen...
Darum habe ich grosse Mühe mit dem ständigen Sommaruga-Bashing. Ein Running Gag wie bei Merkel ("Danke Mutti"). Als ob sie alleine die Migrationspolitik bestimmt.
BTW die Vorgänger von Sommaruga beim EJPD waren alles Bürgerliche: Widmer-Schlumpf (BDP/SVP), Blocher (SVP!), Metzler (CVP), Koller (CVP), Kopp (FDP), Friedrich (FDP), Furgler (CVP) etc.
Ja die böse Konzertpianistin ist schuld an der ganzen Misere. Das mag für den Stammtisch genügen, aber kaum für die Bundespolitik. Aber das ist eben Populismus. Es geht nicht um Fakten sondern es geht darum, Ängste zu schüren und der Masse dies zu erzählen was sie auch hören möchte.
* Ich werde eine Mauer bauen und die Mexikaner bezahlen sie!
** Ein kurzer Blick auf eine Landkarte der Grenzregion USA - MEX und es wäre jedem klar: Der Bau dieser Mauer könnte noch ein Problem werden.
* Ich werde allen muslimen die Einreise in dia USA verbieten!
** Wirklich Herr Trump, auch ihren Geschäftspartners aus dem nahen Osten? Und die Terroristen geben sich dann nicht einfach als Juden oder Christen aus?
Aber eben, es ist nach der Wahl und viel vom Populismus ist bereits verschwunden. So gewinnt man Wahlen, man lügt die Menschen an und dies auch nur darum, weil sie angelogen werden wollen ...
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Nii hat geschrieben:Manche Reaktionen zur Wahl Trumps sind schon sehr grenzdebil. Unter anderem Aufrufe zu Attentaten, öffentliche Proteste, Panik vor einer Zerstörung der Welt durch einen Trump-Nuklearangriff, Gleichsetzung des 11/9 mit 9/11...
Ausserdem eine Verteufelung der weissen Männer, die als Schuldige für die Wahl Trumps gesehen werden und sowieso alle sexistische, homophobe Rassisten sind.
Wie wäre es damit, wenn die Demokraten einen demokratischen Entscheid akzeptieren und ihren eigenen Fehler eingestehen würden? Jetzt sollten sie eine/n vernünftige/n Kandidaten/Kandidatin für die nächsten Wahlen aufbauen, statt über die bösen ungebildeten Wähler rumzuheulen. Clinton war eine der schlechtesten und unbeliebtesten Kandidaten der US-Geschichte, dass sie sogar gegen einen Trump verliert ist nicht verwunderlich.

Ich halte Trump für alles andere als geeignet, das mächtigste Amt der Welt zu besetzen, Hillary aber auch.
[ATTACH]22931[/ATTACH]

Genau so sehe ich das auch! Auch wenn ich alles andere als ein Trump- (genau so wenig wie Clinton-) Fan bin, so finde ich die Reaktionen aus Europa doch recht überzogen und zum Teil arrogant. Die US.Präsidentschaftskampagnen werden nicht nur seit Trump/Clinton schmutzig geführt. Das war schon immer so. Heute mit Facebook, Twitter, Instagram & Co. hat es einfach nochmals an Intensität zugenommen, zumal diese beiden Kandidaten allerlei Angriffsfläche boten.

Trump soll jetzt zuerst einmal zeigen, was er drauf hat und was nicht. Wie alle Präsidenten vor ihm, wird er wohl einen kleineren oder grösseren Teil seiner Wahlversprechen nicht einhalten können. Wir in Europa mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik bekleckern uns im Moment allerdings auch nicht gerade mit Ruhm und sollten uns deshalb davor hüten, mit dem Mahnfinger auf die USA zu zeigen.
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ellesse
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Beitrag von ellesse »

Admin hat geschrieben:Leider sind viele Leute Faktenressistent. Hat man bei Trump wieder gesehen...
Wie die Fakten von Wikileaks? Fakten welche die MSM und "aufgeklärte" Bürger seit Wochen ignorieren? DNCLeaks, Mails von John Podesta... etc. etc.
Aber ja nicht das eigene Weltbild erschüttern wollen, lieber wegschauen... so einfach ist das.

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Patzer
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Beitrag von Patzer »

nettes kabinett, dass er sich da an land zieht...

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

ellesse hat geschrieben:Wie die Fakten von Wikileaks? Fakten welche die MSM und "aufgeklärte" Bürger seit Wochen ignorieren? DNCLeaks, Mails von John Podesta... etc. etc.
Aber ja nicht das eigene Weltbild erschüttern wollen, lieber wegschauen... so einfach ist das.
John Podesta? Hat man da noch mehr herausgefunden als nur Pizza, Cheeseburger und Lolita Express?

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Konter
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Beitrag von Konter »

@ Lusti:

Wir können lange darüber diskutieren, wo die aktuelle Massenmigration aus Afrika und dem nahen Osten nach Europa ihren Ursprung hat, das Thema ist sehr vielschichtig. Ich könnte jetzt eine seitenlange Herleitung, die mit den Anfängen des modernen kapitalistisch geprägten Kolonialismus in der frühen Neuzeit ihren Anfang nimmt kommen, doch das OT im FCB-Forum ist dafür eher ungeeignet.

Fakt ist, dass es zwischen den Ländern, denen es wirtschaftlich gut geht und jenen Ländern, wo das nicht der Fall ist einen kausalen Zusammenhang gibt, welcher, wenn man die Geschichte des Kapitalismus und die Mechanismen der Globalisierung verstanden hat, auch logisch erklären kann. Die von Sean Lion genannten Punkte sind lediglich Symptone dieses Systems. Folglich kommt es auch zu diesen starken Migrationsbewegungen.

Nun ist aber nicht nur das Problem, dass in diesem System global die Kapitalverhältnisse höchst ungleich sind, sondern auch lokal/national, ohne entsprechende sozialpolitische Massnahmen. Die Sozialdemokratie hat dazu wesentlich beigetragen, dass eine grössere Zahl von Menschen an dem generierten Wohlstand teilhaben können. Das Problem ist aber, dass die global agierenden Konzerne, um diese sozialpolitischen Massnahmen zu umgehen, sich von der lokalen Politik gelöst haben, welche als Korrektiv in die Wirtschaft eingreifen kann. Und so leiden auch einige Menschen bei uns, unter dem Druck der Grosskonzerne, da sie schliesslich ja einfach abwandern können. Und ja sportchef hat schon recht, die jüngsten Vorstösse der Linken wurden von den Schweizern alle abgeschmettert, aber wenn man mal sieht, wie entsprechende Wahlkämpfe geführt werden verwundert es einem nicht. Die Arbeitsplätze, die Arbeitsplätze, die Arbeitsplätze. Ja, das ist eben der entsprechende Druck seitens der Global Players.

Die Rechtspopulisten können nun diese Situation in Europa und den USA schamlos ausnutzen, indem sie sich plumper ausländerfeindlichen Rhetorik bedienen, um dem Wähler glaubhaft zu machen, mit stark nationalistischer und isolationistischer Politk können die Probleme bekämpft werden. Ironischerweise (oder halt eben nicht) sind die intellektuellen Wortführer (ja ich habe Trump gerade als Intellektueller bezeichnet ;) ) häufig solche, welche von diesem global agierendem Kapitalismus stark profitiert haben.

Was sollen denn die Linken nach eurer Meinung tun? Sich weniger internationalisitisch geben? Nicht mehr versuchen, den Kapitalismus und seine Auswüchse global zu sehen und einen Unterschied zu machen, ob der Schweizer hier oder der aus Gambia dort unter diesem System leidet? Seine Ideale verraten, dass halt doch nicht jeder Mensch auf der Welt das Recht besitzt, mindestens seinen Gundbedarf zu decken?
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Nii hat geschrieben:Manche Reaktionen zur Wahl Trumps sind schon sehr grenzdebil. Unter anderem Aufrufe zu Attentaten, öffentliche Proteste, Panik vor einer Zerstörung der Welt durch einen Trump-Nuklearangriff, Gleichsetzung des 11/9 mit 9/11...
Ausserdem eine Verteufelung der weissen Männer, die als Schuldige für die Wahl Trumps gesehen werden und sowieso alle sexistische, homophobe Rassisten sind.
Wie wäre es damit, wenn die Demokraten einen demokratischen Entscheid akzeptieren und ihren eigenen Fehler eingestehen würden? Jetzt sollten sie eine/n vernünftige/n Kandidaten/Kandidatin für die nächsten Wahlen aufbauen, statt über die bösen ungebildeten Wähler rumzuheulen. Clinton war eine der schlechtesten und unbeliebtesten Kandidaten der US-Geschichte, dass sie sogar gegen einen Trump verliert ist nicht verwunderlich.
Die Parteiführung unter Debbie Wasserman Schultz hat die Vorwahlen aktiv für Clinton beeinflusst. Das ist gemäss den Statuten nicht erlaubt und ziemlich "undemokratisch". Die gute Debbie ist deshalb auch zurückgetreten um kurz darauf als "Ehrenvorsitzende" im Wahlkampfteam von Hillary wieder in Erscheinung zu treten. Die Anhänger von Bernie "Feel the Bern" Sanders haben dies nicht vergessen, was sich in der Wahlbeteiligung der jungen, demokratischen Wähler deutlich ablesen lässt. Jetzt könnte sich die DNC diesen Fehler eingestehen, aber die "stupid white angry men"-Kampagne kommt einfach zu gelegen. Ja liebe Demokraten ihr habt den Bernie an die Wand gefahren, den "Sozialisten" welchen sich die Jugend der USA so gewünscht hat. Ist auch völlig unpopulär, dieses ganze "Bildung für alle"-Gebrabbel. Nein die Demokraten wurden nicht durch Trump erledigt, dass haben die schön selbst gemacht.

Und die "intelligente" demokratische Wählerschaft zerstört und vernichtet aktuell auf der Strasse die Werte und Güter der USA besser und effizienter, als es Trump jemals könnte selbst wenn er wollte. Die Demokraten schaffen gerade die USA ab. Aus "freedom of speech" wird "microaggression" und "political correctness". Man darf schon weiterhin alles sagen, aber nur solange sich nicht irgendeine "special snowflake" deswegen in ihren Gefühlen verletzt fühlt.
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Sean Lionn
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Beitrag von Sean Lionn »

Lusti hat geschrieben: Verstehst du jetzt, wo die linke ihren Denkfehler hat: Sie kann nicht das Thema Migration den rechten Überlassen (die ja auch keine Antworten haben ...) und mit dieser "Manipualtionsmasse" (Flüchtlings-)Mensch, Rüstungsexporte und Fairtrade - Fairuse Vorstösse rechtfertigen. Das bedient vielleicht die SP-Stammwählerschaft löst aber das eigentliche Problem der Migration (oder Völkerwanderung) nicht mal ansatzweise. Ich gebe den linken nicht die Schuld am Asyldilemma, es gibt soweit ich weiss nur eine Schweiz und die muss ihre Probeme insgesamt lösen. Gerne pissen sich Levrat und Rösti deswegen wieder mal in einer Elefantenrunde ans Bein, ich wende mich dann immer gerne angewidert ab, denn das bringt uns keinen Milimeter weiter.
Die traurige Wahrheit ist halt, dass es für diese ganze Migrationskrise (was für ein Unwort) keine schnellen Lösungen gibt. Schliesslich es gibt so viele Faktoren die da eine Rolle spielen: Sei es die erwähnte Ausbeutung der Drittweltstaaten, Kriege, Dürren, Klimawandel etc. Um das dem einfachen Pöbel klar zu machen und sie dafür zu sensibilisieren bräuchte es halt eine Aufklärung nicht nur seitens der Politiker, sondern vor allem auch der Medien.
[RIGHT]«In den 1980er-Jahren war es noch ein Lebensziel, so viel zu arbeiten, dass man eines Tages nicht mehr arbeiten muss. Dieser Tag ist längst eingetreten, aber mit der Arbeit aufgehört hat niemand.»
Franzobel[/RIGHT]

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Konter hat geschrieben:@ Lusti:
Wir können lange darüber diskutieren, wo die aktuelle Massenmigration aus Afrika und dem nahen Osten nach Europa ihren Ursprung hat, das Thema ist sehr vielschichtig. Ich könnte jetzt eine seitenlange Herleitung, die mit den Anfängen des modernen kapitalistisch geprägten Kolonialismus in der frühen Neuzeit ihren Anfang nimmt kommen, doch das OT im FCB-Forum ist dafür eher ungeeignet.
Führen wir die Diskussion doch unter der Prämisse
* das wir uns einig sind über die Geschicht ab 1900 (Anfänge der Globalisierung / Industrialiserung)
* diese befreit von ideologisch gefärbter Interpretation betrachten
Dann sind wir hier schon mal synchron.
Konter hat geschrieben:Fakt ist, dass es zwischen den Ländern, denen es wirtschaftlich gut geht und jenen Ländern, wo das nicht der Fall ist einen kausalen Zusammenhang gibt, welcher, wenn man die Geschichte des Kapitalismus und die Mechanismen der Globalisierung verstanden hat, auch logisch erklären kann. Die von Sean Lion genannten Punkte sind lediglich Symptone dieses Systems. Folglich kommt es auch zu diesen starken Migrationsbewegungen.
Jepp, einfach ausgedrückt: Die kapitalistische Globalisierung ist der politischen Globalisierung 50 Jahre voraus.
Konter hat geschrieben:Nun ist aber nicht nur das Problem, dass in diesem System global die Kapitalverhältnisse höchst ungleich sind, sondern auch lokal/national, ohne entsprechende sozialpolitische Massnahmen. Die Sozialdemokratie hat dazu wesentlich beigetragen, dass eine grössere Zahl von Menschen an dem generierten Wohlstand teilhaben können. Das Problem ist aber, dass die global agierenden Konzerne, um diese sozialpolitischen Massnahmen zu umgehen, sich von der lokalen Politik gelöst haben, welche als Korrektiv in die Wirtschaft eingreifen kann. Und so leiden auch einige Menschen bei uns, unter dem Druck der Grosskonzerne, da sie schliesslich ja einfach abwandern können. Und ja sportchef hat schon recht, die jüngsten Vorstösse der Linken wurden von den Schweizern alle abgeschmettert, aber wenn man mal sieht, wie entsprechende Wahlkämpfe geführt werden verwundert es einem nicht. Die Arbeitsplätze, die Arbeitsplätze, die Arbeitsplätze. Ja, das ist eben der entsprechende Druck seitens der Global Players.
Die Sozialdemkratie von 1900 - 1980, davor ziehe ich den Hut. Sie hat das dringend notwendige Gegengewicht zur Wirtschaft gebildet und eben diese Wirtschaft immer an ihre soziale Aufgabe erinnert. Die Sozialdemokratie ist einer der Hauptgründe, wesshalb die Schweiz heute den Mittelstand hat. Wie du es beschreist, das notwendige Korrektiv.
Die Vorstösse der linken in jüngster Zeit sind irgendwie dasselbe wie der Populismus der rechten: AHV+ und Grundeinkommen, völlig ideologisch verblendete Initiativen. Die linke ist ebenso extrem geworden wie die rechte. Der Schweizer ist keineswegs so Dumm, immer nur auf das Argument "Arbeitsplätze" hereinzufallen. Aber die Initiative der linken waren in letzter Zeit einfach so dämlich dass jegliches Argument überflüssig war.
Konter hat geschrieben:Die Rechtspopulisten können nun diese Situation in Europa und den USA schamlos ausnutzen, indem sie sich plumper ausländerfeindlichen Rhetorik bedienen, um dem Wähler glaubhaft zu machen, mit stark nationalistischer und isolationistischer Politk können die Probleme bekämpft werden. Ironischerweise (oder halt eben nicht) sind die intellektuellen Wortführer (ja ich habe Trump gerade als Intellektueller bezeichnet ;) ) häufig solche, welche von diesem global agierendem Kapitalismus stark profitiert haben.
Trump ist kein intelektueller, aber er ist ein blitzgescheiter Geschäftsmann. Der weiss genau was er tut. "Dumb Trump" hätten sie gerne gesehen und genau so haben sie auch politisiert. Wie oft hört man gerade in diesem Forum "wir haben den Gegner unterschätzt"? Man sollte nie die Macht des Populismus oder von Menschen darin unterschätzen. Menschen wie Köppel, Blocher, Le Pen, Wilders und wie sie alle heissen sollte man nicht deswegen Ernst nehmen was sie sagen (das ist dumm) sondern deswegen, dass es Leute gibt die den Scheiss auch glauben!!
Konter hat geschrieben:Was sollen denn die Linken nach eurer Meinung tun? Sich weniger internationalisitisch geben? Nicht mehr versuchen, den Kapitalismus und seine Auswüchse global zu sehen und einen Unterschied zu machen, ob der Schweizer hier oder der aus Gambia dort unter diesem System leidet? Seine Ideale verraten, dass halt doch nicht jeder Mensch auf der Welt das Recht besitzt, mindestens seinen Gundbedarf zu decken?
Weg vom Sozialismus, hin zur Sozialdemokratie. Zurückblicken auf die Zeiten, als die SP in der Schweiz eine Macht war. Auf Misstände aufmerksam machen, die Wirtschaft auch an deren Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und den Menschen erinnern. Und weg mit diesem Grundeinkommen / AHV+ / Mümümü-EU Beitrittsschreiben nicht zurückziehen / Levrat ruft zum "Klassenkampf" / Den Kapitalismus überwinden Dünnpfiff. Sachpolitik für die Menschen betreiben!
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Beitrag von SubComandante »

Sean Lionn hat geschrieben:Die traurige Wahrheit ist halt, dass es für diese ganze Migrationskrise (was für ein Unwort) keine schnellen Lösungen gibt. Schliesslich es gibt so viele Faktoren die da eine Rolle spielen: Sei es die erwähnte Ausbeutung der Drittweltstaaten, Kriege, Dürren, Klimawandel etc. Um das dem einfach Pöbel klar zu machen und sie dafür zu sensibilisieren bräuchte es halt eine Aufklärung nicht nur seitens der Politiker, sondern vor allem auch der Medien.
Ja, die Medien, die einheilig dasselbe erzählen. Man kann sich auch die Zeit nehmen, Medien zu suchen, die auch Hintergründe erläutern und vielleicht einer Wahrheit etwas näher kommen. Dann gibt es Medien, die am Schluss mit Verschwörungen daherkommen, die haarsträubend sind. Der Mensch sucht sich wohl den Weg des einfachsten Widerstandes. Also Mainstream Medien oder Verschwörungsunsinn. Wieso sollten Medien gegen ihre eigenen Besitzer und Geldgeber schreiben? Aufklärung bieten am Schluss Sendungen wie die Anstalt. Aber schlussendlich ist das auch nur Unterhaltung. Man kann sich für eine Stunde empören und war auch am Wiederstand dabei. Und wird danach wieder brav diesselben Henker wählen.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Lusti, danke für deine ausführliche Antwort. In einem Satz hast du den Nagel im Grunde auf den Punkt getroffen.
Lusti hat geschrieben: Jepp, einfach ausgedrückt: Die kapitalistische Globalisierung ist der politischen Globalisierung 50 Jahre voraus.
Das stimmt ganz sicherlich. Vor allem wenn die Art der Politik demokratische Strukturen aufweist, während dies bei der Wirtschaft nicht der Fall ist. Einerseits hinkt sie hinterher, andererseits, arbeiten die Vertreter der kapitalistischen Globalisierung auch daran, dass dieser Vorsprung so bestehen bleibt und eine politisch/ demokratische Globalisierung nicht als Korrektiv wirken kann. Bestes Beispiel: die EU. Während die europäische Integration in den 60-80er Jahren versuchte eine politische und wirtschaftliche Union zu sein, hat sie sich seit Maastricht zunehmends von Ersterem entfernt.

Daher kann ich auch nicht verstehen, warum Linke in der Schweiz unbedingt in die EU wollen. Heute geht es global agierenden Wirtschaftsvertretern vor allem darum, internationale freie Märkte zu kreieren, wo sie freier aber daher auch potenziell ungerechter agieren können. Und genau das ist die EU.

Und sorry ganz ohne idealtistische Bemerkung geht es bei mir halt doch nicht ;) :
Vielleicht ist es eine Utopie (ich bin auch der Meinung, dass der Realsozialismus versagt hat), aber schlussendlich habe ich nicht Lust, dass die Politk ständig als Korrektiv des fehleranfälligen Kapitalismus eingreifen muss und dabei häufig das Nachsehen hat. Und dabei geht es nicht nur um Sozialpolitik sondern auch um die Umweltpolitik.

Aufgrund der Terrordebatte ist die Schweiz bereit Freiheiten in der Privatsphäre aufzugeben, zum vermeintlichen Wohl der Allgemeinheit. Es ist mir persönlich ein Rätsel, weshalb gerade die Aufgabe dieser Freiheit zu mehr Sicherheit führen soll, gehen doch für mich aktuell die grössten Gefahren von dem Klimawandel und dem starken Wohlstandsgefälle weltweit aus. Und da kann ich nur Sean Lionn und SubComandante beipflichten. Unsere heutigen Massenmedien sind eine Schande für eine aufgeklärte Gesellschaft und leisten ganze Arbeit daran, ein Narrativ zu bedienen, welches sich am Besten verkauft, statt die vierte Gewalt im Staat zu sein.
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LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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