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Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 13:28
von Faniella Diwani
Satire und politische Kabaret hatten mal einen Stand bei uns. Aber da müssen wir sehr weit zurück. Vielleicht zurück bis zum Zeitpunkt in dem Franz Hohler im TV abgesetzt wurde. Damals als er im Vorfeld der Armeeabschaffungsinitiative seinen "Herr Oberschtdivisionär" sang. Seither sehe ich nur noch Comedy mit wenig satirischem oder politischem Anspruch.

Und lasst mir Peach Weber in Ruhe! OK, er ist Schenkelklopfer aber er hat eine klare pointierte Meinung die er abseits der Bühne äussert. Das ist mehr politischer Anspruch als mancher "Satiriker" auf der Bühne hat.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 14:15
von Aficionado
Waldfest hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 28.03.2023, 12:52 Habe Thiel eigentlich erst bei Schawinski wahrgenommen. Was er dort in der Sendung sagte betr. Koran kann ich eigentlich nur teilen.
Inwiefern ist er rasistisch aufgefallen?
Ich fand Thiel damals im Fauteuil grossartig. Hab vor Ort sein Buch gekauft und ihn "für Roger" unterschreiben lassen. Fand er witzig. Liegt immer noch irgendwo bei mir rum. Spätestens seit Corona ist er aber leider definitiv falsch abgebogen. Wie so einige.

Hazel Brugger find ich oberlangweilig, immer dieselbe Nummer, seit Jahren. Nicht lustig.
Generell Schweizer Comedy... sehr anstrengend. Schenkelopferhumor, Peach Weber, höhöhö, glatt.
Aber ich hab ein wenig Hoffnung: Zum Beispiel den Mateo Gudenrath aus 4057, den find ich echt stark. Derber Fäkalhumor, genau mein Ding. Ist halt Stand Up, etwas, was in der Schweiz noch ziemlich unbekannt ist. 

Ich find viel was Böhmi macht auch nicht nur gut, hören ihn aber halt trotzdem mehrere Stunden pro Woche und kann einiges sicher besser einordnen als der 0815 Wutbürger. 
Ok, danke für deinen Beitrag. Seit Schawinski ist er ja eh abgetaucht. Und Schwurblern witme ich keine Zeit. Kann dir keine zehn prominente Schwurbler aufzählen da es mich nicht interessiert. Verfolge diese Kanäle nicht. Rima ist noch einer der Bekannten die ich kenne und auch ungewollt mitbekommen habe. Abet mit dem konnte ich schon vor Corona nicht viel anfangen.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 14:29
von Aficionado
Waldfest hat geschrieben:Nuhr kommt mir rüber wie der Mario Barth für Leute mit Abi.

Viel pseudointellektuelles Geschwafel, am Ende immer dieselben unlustigen Pointen (Gendergaga, Frauen an den Herd, böse böse Regierung usw.). 

Stammtischhumor für den durchschnittlichen Rechtsbürgerlichen. Nicht schlimm, aber halt auch null lustig.
Naja, er kann immerhin seine Fehler eingestehen und korrigieren (erster Pazifistenbrief hat er auch noch unterschrieben). Obwohl er ein Grûndungsmitglied der Grünen ist, teilt er auch gegen seine eigene Partei aus.
Duch die neutrale Brille betrachtet eigentlich ganz ok.
Satire muss ja nicht unbedingt ”hochintellektuell» sein, wie ich finde.
Wer es gerne etwas linker mag, kommt an Bosetti nicht vorbei.



Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 15:11
von Käppelijoch
Faniella Diwani hat geschrieben: 28.03.2023, 13:28 Satire und politische Kabaret hatten mal einen Stand bei uns. Aber da müssen wir sehr weit zurück. Vielleicht zurück bis zum Zeitpunkt in dem Franz Hohler im TV abgesetzt wurde. Damals als er im Vorfeld der Armeeabschaffungsinitiative seinen "Herr Oberschtdivisionär" sang. Seither sehe ich nur noch Comedy mit wenig satirischem oder politischem Anspruch.

Und lasst mir Peach Weber in Ruhe! OK, er ist Schenkelklopfer aber er hat eine klare pointierte Meinung die er abseits der Bühne äussert. Das ist mehr politischer Anspruch als mancher "Satiriker" auf der Bühne hat.
Da gebe ich Dir recht. Leute wie Lorenz Keiser werden kaum gehört bzw. wahrgenommen, in meinen Augen aber ein genialer Kabarettist.
Was das angeht ist die Schweiz von der Wahrnehmung und der Masse her extrem verarmt.
Gute Kabarettisten und Satiriker finden nur noch in der absoluten Nische statt und man muss sich erst noch am östlichen und nördlichen Ausland orientieren, will man eine gewisse Breite haben.

Schon alleine Österreich mit Dorfer, Hader, Stermann&Grissemann, Scheuba, Maurer, Pallfrader, Steinhauer, Vitasek...was da an Vielfalt da ist. Und wir...? Da wird es zappenduster.
 

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 16:02
von Somnium
Aficionado hat geschrieben: 28.03.2023, 14:29
Waldfest hat geschrieben:Nuhr kommt mir rüber wie der Mario Barth für Leute mit Abi.

Viel pseudointellektuelles Geschwafel, am Ende immer dieselben unlustigen Pointen (Gendergaga, Frauen an den Herd, böse böse Regierung usw.). 

Stammtischhumor für den durchschnittlichen Rechtsbürgerlichen. Nicht schlimm, aber halt auch null lustig.
(...)
Wer es gerne etwas linker mag, kommt an Bosetti nicht vorbei.

Bosetti? Furchtbare Frau. Wenn die für linke Humorrelevanz steht, dann ist es wirklich finster unter den Scheinwerfern.

Mai. Frau mit Grips und erst noch sehr witzig. Die kann wenigstens was.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 17:48
von Aficionado
Somnium hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 28.03.2023, 14:29
Waldfest hat geschrieben:Nuhr kommt mir rüber wie der Mario Barth für Leute mit Abi.

Viel pseudointellektuelles Geschwafel, am Ende immer dieselben unlustigen Pointen (Gendergaga, Frauen an den Herd, böse böse Regierung usw.). 

Stammtischhumor für den durchschnittlichen Rechtsbürgerlichen. Nicht schlimm, aber halt auch null lustig.
(...)
Wer es gerne etwas linker mag, kommt an Bosetti nicht vorbei.

Bosetti? Furchtbare Frau. Wenn die für linke Humorrelevanz steht, dann ist es wirklich finster unter den Scheinwerfern.

Mai. Frau mit Grips und erst noch sehr witzig. Die kann wenigstens was.
Was hat Mai mit Satire zu tun?
Satire ist Geschmackssache.
Extra3 mit Ch. Ehring finde ich ganz gut.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 20:54
von Somnium
@Aficionado


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 28.03.2023, 23:39
von SubComandante
Die etwas ältere Garde war ziemlich gut... Georg Schramm!


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 07:21
von händsche
Aficionado hat geschrieben: 28.03.2023, 14:29
Waldfest hat geschrieben: Nuhr kommt mir rüber wie der Mario Barth für Leute mit Abi.

Viel pseudointellektuelles Geschwafel, am Ende immer dieselben unlustigen Pointen (Gendergaga, Frauen an den Herd, böse böse Regierung usw.). 

Stammtischhumor für den durchschnittlichen Rechtsbürgerlichen. Nicht schlimm, aber halt auch null lustig.
Naja, er kann immerhin seine Fehler eingestehen und korrigieren (erster Pazifistenbrief hat er auch noch unterschrieben). Obwohl er ein Grûndungsmitglied der Grünen ist, teilt er auch gegen seine eigene Partei aus.
Duch die neutrale Brille betrachtet eigentlich ganz ok.
Satire muss ja nicht unbedingt ”hochintellektuell» sein, wie ich finde.
Wer es gerne etwas linker mag, kommt an Bosetti nicht vorbei.

Dr Nuhr isch Kabaret next level. Er verkörperet perfekt die hütigi Boomer Generation (leider isches nid e Rolle woner spielt, sondern er isch wirklich so). Isch in de 80er bis afangs 2000er Progressiv und Gsellschaftsliberal gsi. Mitem hütige gsellschaftliche Fortschritt kunnt er nüm mit, ka und will gwüssi Sache - do er nid sälber betroffe isch - nid wirklich nochevollziehe. Wenn mr ihm zuelost, merggt mr au, dass er sich drab stört, dass er nüm als die progressiv Person wohrgnoh wird, wie friener und wie er sich sälber seht. Goht no einige andere so (Cleese, Gervais, etc.). Liggt in dr Natur vo dr Sach, dass Ahsichte wo vor 40 Johr fortschrittlich gsi sind, mittlerwiile konservativ sind. 

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 09:25
von Fulehung
Satire sehe ich mir nur jenseits des Röstigraben an.
Thomas Wiesel finde ich witzig: https://twitter.com/wieselT
Und natürlich Vincent Kucholl und Vincent Veillon: https://pages.rts.ch/emissions/52-minutes/
 

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 09:42
von Aficionado


händsche hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 28.03.2023, 14:29
Waldfest hat geschrieben: Nuhr kommt mir rüber wie der Mario Barth für Leute mit Abi.

Viel pseudointellektuelles Geschwafel, am Ende immer dieselben unlustigen Pointen (Gendergaga, Frauen an den Herd, böse böse Regierung usw.). 

Stammtischhumor für den durchschnittlichen Rechtsbürgerlichen. Nicht schlimm, aber halt auch null lustig.
Naja, er kann immerhin seine Fehler eingestehen und korrigieren (erster Pazifistenbrief hat er auch noch unterschrieben). Obwohl er ein Grûndungsmitglied der Grünen ist, teilt er auch gegen seine eigene Partei aus.
Duch die neutrale Brille betrachtet eigentlich ganz ok.
Satire muss ja nicht unbedingt ”hochintellektuell» sein, wie ich finde.
Wer es gerne etwas linker mag, kommt an Bosetti nicht vorbei.

Dr Nuhr isch Kabaret next level. Er verkörperet perfekt die hütigi Boomer Generation (leider isches nid e Rolle woner spielt, sondern er isch wirklich so). Isch in de 80er bis afangs 2000er Progressiv und Gsellschaftsliberal gsi. Mitem hütige gsellschaftliche Fortschritt kunnt er nüm mit, ka und will gwüssi Sache - do er nid sälber betroffe isch - nid wirklich nochevollziehe. Wenn mr ihm zuelost, merggt mr au, dass er sich drab stört, dass er nüm als die progressiv Person wohrgnoh wird, wie friener und wie er sich sälber seht. Goht no einige andere so (Cleese, Gervais, etc.). Liggt in dr Natur vo dr Sach, dass Ahsichte wo vor 40 Johr fortschrittlich gsi sind, mittlerwiile konservativ sind. 

Konservativ bin ich halt in gewissen Bereichen auch. Beispiel Influenzer kann ich nicht leiden. Unnötig bis nervend und eher ein Rückschritt als Fortschritt.
Ich höre ihm noch nicht allzu lange zu. Auch mit diesen unzähligen Slam Poeten hatte ich so meine Mühe. Jeder Komiker hatte das Gefûhl, er oder sie mûsse jetzt auch noch auf den Poetry-Slam Zug aufspringen. Aber einige sind ja auch schon wieder weg vom Fenster. Nuhr hat mich, als ich den das erste Mal zuhörte noch genervt. Mittlerweile höre ich ihm aber meistens gerne zu. Seine rhetorischen Skills finde ich schon auch stark. Er bringt es schon geil rüber. Obwohl politisch das Heu auf einer ähnlichen Bühne, kann ich Mittermeier nicht ausstehen. Schon nur sein Dialekt ist einfach nur Scheisse. Ausserfem verfûgt er übet eine total ûbertriebene kindische Körpersprache und Rhetorik.

Nuhr hat sich ûber gendern auch schon auch lustig gemacht. Aber mit der Zeit kann halt ûbertriebenes gendern schon auch nerven.
Da hat er zumindest bei ein schmunzeln oder lachen ausgelöst. Habe soeben festgestellt, dass er auch schon 63 ist. Für sein Alter ist er aber gut unterwegs.
Extra3 entspricht so ganz meinem Geschmack. Ich stehe auf gute Parodien (gute alte Satire).






Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 20:37
von Aficionado
Somnium hat geschrieben:@Aficionado

Ich mag ihre Sendung auch. Aber es gibt auch die klassischen wissenschaftl. Sendungen auf ard-alpha. Niveau Abitur und höher. Teilweise noch im vintage Style (wobei diese Sendungen leider immer seltener ausgestrahlt werden).
Mathe, Physik und Chemie und Englisch sind einfach in der heutigen Zeit noch (oder erst recht) voll abgefahren und must see Klassiker. Bild
Als refresher Top.
Aber der absolute Star auf ard-alpha ist natürlich Hari Lesch.
Er versteht es, den Stoff in einer begeisternden und ansteckenden Art rüberzubringen (wie Mai, aber eben Hari Style). Ich beneide fast schon seine Studenten oder ex Studenten.
Ich lese auch gerne Bücher (keine e-books).
und interessiere mich auch für Geschichte.
Wie willst du auch die Zukunft gestalten, wenn du die Geschichte noch nicht einmal kennst?
Ich bin auf keiner der bekannten US/Chinesen SM Plattf. Bringt mir keinen Mehrwert und verstösst gegen meine Prinzipien. Kein Netflix, Spotify,..
Also dbzgl. schon ziemlich konservativ.
Politisch betrachtet dann aber meistens progressiv bis philosophisch eingestellt.





Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 22:03
von Käppelijoch
SubComandante hat geschrieben: 28.03.2023, 23:39 Die etwas ältere Garde war ziemlich gut... Georg Schramm!



Es ist grossartig, wie Schramm den "Konservativen Linken" spielt. 

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 29.03.2023, 22:19
von SubComandante
Käppelijoch hat geschrieben: 29.03.2023, 22:03 Es ist grossartig, wie Schramm den "Konservativen Linken" spielt. 
Er ist auch ein guter. Kollege aus Freiburg hat ihn mal dort in einer Kneipe zufällig angetroffen und ein Bier mit ihm getrunken. Schramm hat Psychologie studiert und auch eine Zeit an diesem Beruf gearbeitet. Was für seine spätere Tätigkeit vielleicht nicht das schlechteste war.


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 30.03.2023, 07:34
von Waldfest
Kawus hiE


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 30.03.2023, 13:14
von Käppelijoch
SubComandante hat geschrieben: 29.03.2023, 22:19
Käppelijoch hat geschrieben: 29.03.2023, 22:03 Es ist grossartig, wie Schramm den "Konservativen Linken" spielt. 
Er ist auch ein guter. Kollege aus Freiburg hat ihn mal dort in einer Kneipe zufällig angetroffen und ein Bier mit ihm getrunken. Schramm hat Psychologie studiert und auch eine Zeit an diesem Beruf gearbeitet. Was für seine spätere Tätigkeit vielleicht nicht das schlechteste war.


Ja, er wohnt ja ums Eck in Badenweiler. Aine vo uns! :p
 

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 14.04.2023, 11:21
von Somnium
In Texas sind 18000 Rinder ums Leben gekommen, nachdem Methangas dafür gesorgt hat, dass ein Milchvieh-Betrieb explodiert und abgebrannt ist. Als Ursache wird eine Überhitzung im System für die Stallreinigung vermutet.

TXT

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 14:19
von Somnium
Die Zahl der Crack-Süchtigen in der Schweiz wächst. In Genf hat sich die Zahl der Bezüger in der kantonalen Drogenabgabestelle verdoppelt, im Schnitt kommen 47 Süchtige pro Tag zu Besuch. Die Droge ist beliebt, weil „ billig und leicht verfügbar“, so die Behörden. Die wollen das Problem jetzt mit einer Studie angehen und zudem weitere Massnahmen aufgleisen. (TXT) Wie auch immer die ausgestaltet sein werden, mit Samthandschuhen lässt sich das Problem nicht aus der Welt schaffen.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 15:30
von Aficionado
Fentanyl ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch.
Aber besser man kriminalisiert die Kiffer.
Cola, Crack, Opiate, Benzodiazepine lässt man dafür ausser Acht.
Und Meskalin ist auch kein Thema.


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 15:34
von Käppelijoch
Aficionado hat geschrieben: 09.05.2023, 15:30 Fentanyl ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch.
Aber besser man kriminalisiert die Kiffer.
Cola, Crack, Opiate, Benzodiazepine lässt man dafür ausser Acht.
Und Meskalin ist auch kein Thema.

Bei den fett markierten ist es halt schwierig, weil diese im Grunde genommen legal per Rezept erhältlich. Da ist ein Graumarkt betreffend Weiterverkauf sehr schwierig zu regulieren, da die Substanzen an sich nicht gänzlich illegal sind.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 15:47
von Aficionado
Käppelijoch hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 09.05.2023, 15:30 Fentanyl ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch.
Aber besser man kriminalisiert die Kiffer.
Cola, Crack, Opiate, Benzodiazepine lässt man dafür ausser Acht.
Und Meskalin ist auch kein Thema.

Bei den fett markierten ist es halt schwierig, weil diese im Grunde genommen legal per Rezept erhältlich. Da ist ein Graumarkt betreffend Weiterverkauf sehr schwierig zu regulieren, da die Substanzen an sich nicht gänzlich illegal sind.
Wie sieht das mit Auto fahren aus? Wird doch nie getestet, oder?

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 16:08
von Somnium
Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich bestätigen, dass der Schnelltest - ein Backenabstrich - so ziemlich alles ab- und aufdeckt. Und wenn da nur kleinste Spuren, ab zur Blutentnahme und dann bist du aus dem Spiel genommen. Basel-Stadt versteht da keinen Spass.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 18:13
von Aficionado
Ja schon, es muss dann aber relativ frisch konsumiert worden sein. Dann finde ich es ja auch ok, den Brief wie bei Alk abgeben zu müssen (bei bestätigter Blut und/oder Urin überprüfung).
Einen Joint aber, den du vor Monaten konsumiert hast, kann dich deine Existenz kosten. Nämlich dann, wenn dein Urin auf die THC-Metaboliten (THC mit einer Carboxylgruppe macht das ganze einigermassen wasserlöslich) überprüft wird.
Dann attestiert man dir regelmässigen THC Konsum. Egal, ob dein Bluttest negativ ausfällt.
Dad Billet hast du dann auch weg, obwohl die Wirksamkeit seit Wochen verschwunden ist.

Bei Dibenzoazepinen heisst es dann halt einfach: Vom Arzt verschrieben aufgrund (leichter) Depressionen.
Glaube nicht, dass du dann den Check los wirst.








Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 18:28
von Somnium
Der Gelegenheitsjoint, den du an der Betriebsweihnachtsfeier geraucht hast, der ist „Monate später“ nicht mehr nachweisbar. Vielkiffer, wie ich einer war, fallen aber tatsächlich mit dem Blutbild auf. Je nachdem, wie viel du gekifft hast, darfst du dann 12 oder 18 Mal zur monatlichen Urinprobe im St. Johann aufschlagen. Und bei der Gerichtsmedizinischen Untersuchung, die am Anfang des Prozederes ansteht, nehmen sie dir auch Haarproben ab. Da sind sie gründlich: Schnelltest, Blut, Urin, Haarprobe. Basel ist im schweizweiten Vergleich ultrahardcore drauf. Ich hab das Billett wieder, aber es hat mich ein kleines Vermögen gekostet. Das war es aber wert, weil zufälligerweise hat das alles auch mein Leben gerettet. Bei der Gerichtsmedizinischen wurde ein ererbter Herzfehler festgestellt!

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 09.05.2023, 20:16
von Aficionado


Somnium hat geschrieben:Der Gelegenheitsjoint, den du an der Betriebsweihnachtsfeier geraucht hast, der ist „Monate später“ nicht mehr nachweisbar. Vielkiffer, wie ich einer war, fallen aber tatsächlich mit dem Blutbild auf. Je nachdem, wie viel du gekifft hast, darfst du dann 12 oder 18 Mal zur monatlichen Urinprobe im St. Johann aufschlagen. Und bei der Gerichtsmedizinischen Untersuchung, die am Anfang des Prozederes ansteht, nehmen sie dir auch Haarproben ab. Da sind sie gründlich: Schnelltest, Blut, Urin, Haarprobe. Basel ist im schweizweiten Vergleich ultrahardcore drauf. Ich hab das Billett wieder, aber es hat mich ein kleines Vermögen gekostet. Das war es aber wert, weil zufälligerweise hat das alles auch mein Leben gerettet. Bei der Gerichtsmedizinischen wurde ein ererbter Herzfehler festgestellt!

Danke für deine Offenheit.
Das mit dem regelmässigen Urinspenden hast du glaube ich auch beim Alk. Aber nicht gleich beim ersten Verstoss soviel ich weiss. Ist wohl abhängig von der Blutkonzentration.

Also die Metaboliten sind mit der heutigen HRMS Technologie bis acht Wochen nachweisbar*. Das sind zwei MonatE.

Du kannst einen hohen Spiegel im Blut haben. Z.B. nach der RS oder einem WK oder auch nach einem total vernebelten Weekend.
Das bedeutet aber nicht, dass du Gewohnheitskiffer bist. Aber es ist richtig, im Blut ist THC relativ schnell nicht mehr nachweisbar.
Deshalb schlage ich vor:
Um Fahrtauglichkeit zu prüfen -> Bluttest und ggf. Busse wegen Verstoss gegen das BMG. Ansonsten gleiche Handhabung wie bei Alk.

Du hattest zum Glück noch Glück im Unglück. Mag ich dir gönnen bei all den Strapazen. Bild

* bei starkem und regelmässigem Konsum.
Haben aber auf Fahrtauglichkeit keinen Einfluss. Ansonsten, bei einmaligen Konsum ca. eine Woche. Auch dann darfst du zum regelmässigen Urinspenden wenn sie dich 5 Tage nach Konsum erwischen.

Mir ist diese Diskussion auch deshalb wichtig, weil viele Gelegenheitskiffer die Gefahr, auch bei Nüchternheit gef*** werden zu können, massiv unterschätzen.
Das hat auch nichts mehr mit Sicherheit am Steuer zu tun.

Und um beim Thema zu bleiben:
Konsequenzen bei Dibenzoazepinen am Steuer: Keine


Re: traurig aber wahr

Verfasst: 11.05.2023, 23:16
von Der Schnitter
Aficionado hat geschrieben: 09.05.2023, 15:30 Fentanyl ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch.
Aber besser man kriminalisiert die Kiffer.
Cola, Crack, Opiate, Benzodiazepine lässt man dafür ausser Acht.
Und Meskalin ist auch kein Thema.

Dem Schnitter ist es ganz gleich, was konsumiert wird. Ein Jeder wird gerne ab dem Feld geerntet, wenn er sich denn auf diesem Wege für Vorzugsbehandlung bewerben möchte. Die Sense frisch geschärft, ein Lächeln auf den Lippen.

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 11.05.2023, 23:47
von Aficionado
Was bisch du eigentlig für eine?
Satanischt oder so?

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 12.05.2023, 08:22
von Der Schnitter
Auch der Afficionado wird früher oder später auf den Schnitter treffen. Die Klinge ist stets wohlfeil gewetzt, in Erwartung. Bis bald...

Re: traurig aber wahr

Verfasst: 12.05.2023, 16:27
von Aficionado
Dann lieber später als früh.
Und falls unerwartet früh, dann schickt mich bitte ins Paradies zu den 72 Jungfrauen.



Re: traurig aber wahr

Verfasst: 12.05.2023, 17:20
von Faniella Diwani
Aficionado hat geschrieben: 12.05.2023, 16:27 Dann lieber später als früh.
Und falls unerwartet früh, dann schickt mich bitte ins Paradies zu den 72 Jungfrauen.

Traurig aber wahr: Jungfrauen müssen nicht zwingend jung sein.