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Verfasst: 25.09.2006, 14:22
von Soriak
Damit wird vom Problem abgelenkt: Der Kapitalismus, in dem wir zu leben gezwungen sind, ist die Bedrohung nicht nur der Sicherheit, sondern der Lebensgrundlagen Aller.
Es wird gar niemand gezwungen hier zu leben - Venezuela, Kuba und Nord Korea haben ausgezeichnete Asylgesetze. Ich schlage vor, man reist in eines dieser vorbildlichen Laender und ueberlaesst uns verlorene Kapitalisten unserem Schicksal.
Alle könnten gut leben, wenn die Konzerne nicht zueinander in Konkurrenz stehen würden, wenn für die Bedürfnisse der Menschen und nicht für die Profitmaximierung gearbeitet würde.
Aber, aber... ohne Konkurrenz gehen die Preise rauf - dann koennen sich die armen Arbeiter ja noch weniger leisten! Ganz davon zu schweigen, dass uns die auslaendischen Firmen vom Weltmarkt verdraengen wuerden und man gleich massenhaft Leute entlassen koennte. Das trifft dann doch auch wieder die armen Arbeiter - die Manager bekommen sehr schnell viel besser bezahlte Jobs in den USA.

Verfasst: 25.09.2006, 14:38
von freestate
Seit meiner Äthiopienreise ist mir klar, dass der hinterstletzte in diesem Land die Chance packt um dort wegzukommen. Es ist mir aber auch klar, dass es nur denjenigen gelingt genügend Geld aufzutreiben, die für die dortigen Verhältnisse noch am ehesten auf der Sonnenseite stehen. Das Asylproblem ist auch samt diesen Resultaten nicht gelöst. Wie die Gesetze und Bedingungen bei uns sind, werden die Schlepperbanden auch in Zukunft für sich selber behalten.

Meine Forderung: mehr Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort und den rigorosen Kampf den Schleppern.

Übrigens: Wusstet ihr, dass die USA die heimische Baumwollindustrie mit mehr Geld unterstützt als die Entwicklungshilfe in Afrika? Nur dank diesen Subventionen ist die afrikanische Baumwolle nicht konkurrenzfähig. Das Klima und die Lohnkosten wären kein Problem.

Verfasst: 25.09.2006, 14:43
von Bogenlampe
freestate hat geschrieben: Wusstet ihr, dass die USA die heimische Baumwollindustrie mit mehr Geld unterstützt als die Entwicklungshilfe in Afrika? Nur dank diesen Subventionen ist die afrikanische Baumwolle nicht konkurrenzfähig. Das Klima und die Lohnkosten wären kein Problem.
Was hat das mit der Abstimmung zu tun, geschweige denn mit der Schweiz? Dass die Amis in sehr vielen Bereichen subventionieren und einen Protektionismus betreiben ist schon lange kein Geheimnis mehr. Zu diesem Punkt gibt es noch ein weiteres Beispiel, GM-Crops, aber das ist wieder ein anderes Thema...

Verfasst: 25.09.2006, 14:50
von IP-Lotto
Bogenlampe hat geschrieben:Was hat das mit der Abstimmung zu tun, geschweige denn mit der Schweiz?
Und du wagst es, an der Kompetenz von Ökonomen zu zweifeln? Wenns nicht so himmeltraurig wäre, hätte ich wahrscheinlich morgen Bauchschmerzen vor Lachen.

Verfasst: 25.09.2006, 14:52
von freestate
@ Bogenlampe

Hab noch ein «Übrigens:» davorgesetzt damits mit der Abstimmung nicht direkt was zu tun hat. Ist als Randbemerkung für solche gemeint, die immer noch meinen, das Elend in Afrika sei selber verschuldet. Und irgendwie gehören wir ja auch immer mehr zur amerikanischen Weltordnung...

Wut

Verfasst: 25.09.2006, 15:03
von MotZ
Ich bin Schweizerin und ich schäme mich für dieses Wahlresultat.
Es zeigt die Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit und Ignoranz vieler BürgerInnen in diesem Land.

"Wenns dir in unserer Schweiz nid passt, verpisst dich in dein eigenes Land". Zitat Delgado.
> Das ist echt einer der blödsten Sprüche, sorry.

Verfasst: 25.09.2006, 15:05
von Bogenlampe
IP-Lotto hat geschrieben:Und du wagst es, an der Kompetenz von Ökonomen zu zweifeln? Wenns nicht so himmeltraurig wäre, hätte ich wahrscheinlich morgen Bauchschmerzen vor Lachen.
Dann nenne mir bitte konkret den direkten Zusammenhang zwischen Baumwolle in den USA und den Abstimmungen über das Asyl-Ausländergesetz. Bitte komme mir aber jetzt nicht mit Agrarsubeventionen in der Schweiz...

Verfasst: 25.09.2006, 15:06
von Bogenlampe
freestate hat geschrieben:@ Bogenlampe

Hab noch ein «Übrigens:» davorgesetzt damits mit der Abstimmung nicht direkt was zu tun hat. Ist als Randbemerkung für solche gemeint, die immer noch meinen, das Elend in Afrika sei selber verschuldet. Und irgendwie gehören wir ja auch immer mehr zur amerikanischen Weltordnung...
Einverstanden...

Verfasst: 25.09.2006, 15:22
von IP-Lotto
Bogenlampe hat geschrieben:Dann nenne mir bitte konkret den direkten Zusammenhang zwischen Baumwolle in den USA und den Abstimmungen über das Asyl-Ausländergesetz. Bitte komme mir aber jetzt nicht mit Agrarsubeventionen in der Schweiz...
Billige amerikanische BW überschwemmt Markt. Durchschnittsschweizer interessiert sich einen Dreck dafür, woher Baumwolle kommt --> Hauptsache billig. In anderen Ländern, die auf den BW-Export angewiesen wären, fällt der Preis zusammen --> Leute machen sich auf den Weg, dort an Geld zu kommen, wo es vorhanden ist.

Tönt komisch? Ist aber so.

Verfasst: 25.09.2006, 15:24
von Soriak
Bogenlampe hat geschrieben:Dann nenne mir bitte konkret den direkten Zusammenhang zwischen Baumwolle in den USA und den Abstimmungen über das Asyl-Ausländergesetz. Bitte komme mir aber jetzt nicht mit Agrarsubeventionen in der Schweiz...
Indirekt: Subventionen in den USA schuetzen den heimischen Markt, schaden aber denen, die billiger produzieren - 3. Welt Laender. Diese koennen wegen den Schutzbestimmungen ihre Produkte nicht auf dem US Markt verkaufen und koennen sich so gar nicht aus ihrer Armut befreien, was ihnen auf einem freien Markt immerhin besser moeglich waere. Das fuehrt dazu, dass es ihnen eben auch nicht besser geht, die Zustaende gleich schlimm bleiben und daher weiterhin jeder mit etwas Geld versuchen wird, aus dem Land raus zu kommen. -> Verbindung zum Asylgesetz ]Ich bin Schweizerin und ich schäme mich für dieses Wahlresultat.
Es zeigt die Engstirnigkeit, Selbstgerechtigkeit und Ignoranz vieler BürgerInnen in diesem Land.[/quote]

Also jeder, der nicht deiner Meinung ist, ist engstirnig, selbstgerecht und ignorant? Du scheinst mir ja sehr weltoffen zu sein - oder eben doch nur offen gegenueber Gleichdenkenden?

Verfasst: 25.09.2006, 15:27
von Pippo Inzaghi
freestate hat geschrieben:Übrigens: Wusstet ihr, dass die USA die heimische Baumwollindustrie mit mehr Geld unterstützt als die Entwicklungshilfe in Afrika? Nur dank diesen Subventionen ist die afrikanische Baumwolle nicht konkurrenzfähig. Das Klima und die Lohnkosten wären kein Problem.
[Ketzer-Drecksaumodus]

Nunja, wenn die USA mit den Subventionen aufhören, kommen die Neger halt nicht mehr aus Afrika, sondern aus den USA in die Schweiz, macht keinen Unterschied.

[/Ketzer-Drecksaumodus]

:o

Verfasst: 25.09.2006, 15:30
von Soriak
IP-Lotto hat geschrieben:Billige amerikanische BW überschwemmt Markt. Durchschnittsschweizer interessiert sich einen Dreck dafür, woher Baumwolle kommt --> Hauptsache billig. In anderen Ländern, die auf den BW-Export angewiesen wären, fällt der Preis zusammen --> Leute machen sich auf den Weg, dort an Geld zu kommen, wo es vorhanden ist.

Tönt komisch? Ist aber so.
Ich glaube die BW Produktion in Pakistan, Brasilien und Uzbekistan ist weitaus billiger als in den USA und machen zusammen auch einen groesseren Teil der Weltproduktion aus. Nur ist es fuer diese Laender sehr viel schwieriger, Zugang zu unseren Maerkten zu finden.

Die Handelsbeziehungen mit China werden schnell ausgebaut - die werden (oder haben bereits?) die USA schon noch verdraengen. Elektronik kommt bereits heute zum groessten Teil aus China: z.B. die xbox360 und die PS3 werden beide in China gebaut ;)

Verfasst: 25.09.2006, 15:33
von freestate
Ketzer-Drecksau hat geschrieben: Nunja, wenn die USA mit den Subventionen aufhören, kommen die Neger halt nicht mehr aus Afrika, sondern aus den USA in die Schweiz, macht keinen Unterschied.
Und wenn unsere Bauern keine Subventionen mehr bekommen, gehen sie nach Afrika. Dort werden sie sicher gleich freundlich aufgenommen wie die Afrikaner bei uns.

Nun ja, man sieht sich im Leben immer zwei mal.

Verfasst: 25.09.2006, 15:37
von IP-Lotto
Soriak hat geschrieben:Ich glaube die BW Produktion in Pakistan, Brasilien und Uzbekistan ist weitaus billiger als in den USA und machen zusammen auch einen groesseren Teil der Weltproduktion aus.
Soriak, es ist doch so lang wie breit, ob es um BW, Elektronik oder um Kaffee, Tee, Ananas, Bananen, Zuckerrohr, Kakao (liebe SchweizerInnen!) etc. geht.

Das Schema ist immer dasselbe: Unser Wohlstand gründet zu einem grossen Teil auf den grossen Einkommensunterschieden zwischen 1. und 3. Welt, resp. was Industriegüter betrifft 1. Welt - Schwellenländer.

Verfasst: 25.09.2006, 15:40
von Bogenlampe
Soriak hat geschrieben:Indirekt: Subventionen in den USA schuetzen den heimischen Markt, schaden aber denen, die billiger produzieren - 3. Welt Laender. Diese koennen wegen den Schutzbestimmungen ihre Produkte nicht auf dem US Markt verkaufen und koennen sich so gar nicht aus ihrer Armut befreien, was ihnen auf einem freien Markt immerhin besser moeglich waere. Das fuehrt dazu, dass es ihnen eben auch nicht besser geht, die Zustaende gleich schlimm bleiben und daher weiterhin jeder mit etwas Geld versuchen wird, aus dem Land raus zu kommen. -> Verbindung zum Asylgesetz ]
Ok, das ist mir auch klar, aber ob da noch ein kausaler Zusammenhang besteht, lässt sich nur schwierig beurteilen.
Soriak hat geschrieben: In der Weltwirtschaft ist praktisch alles miteinander verbunden. Man kann z.B. das Argument machen, dass eine restriktive Asylpolitik in allen Laendern, wirtschaftliche Vorteile fuer die 3. Welt haette: Es wuerde verhindern, dass eine anwachsende Mittelschicht das Land verlaesst und so den Beginn eines eigenen Wohlstandes ermoeglichen.
Natürlich ist alles miteinander verbunden. In der Volkswirtschaft lassen sich aber meiner Ansicht nach Theorien in der Praxis nur schwer beweisen, darum sehe ich das ganze hier mehr als Gedankenspiel. Habe mich selbst mit Mikro-Makrooekonomie lange auseinandergesetzt. Ich sehe den Protektionismus in den USA als ein riesiges Problem. Ein anderes Problem ist GM-Crop und meiner persönlichen Ansicht nach die Lebensmitte Hilfe aus dem Westen. Wenn ich das alles weiter ausführen würde, dann würde das den Rahmen des Themas sprengen.

Verfasst: 25.09.2006, 15:43
von Pippo Inzaghi
freestate hat geschrieben:Und wenn unsere Bauern keine Subventionen mehr bekommen, gehen sie nach Afrika. Dort werden sie sicher gleich freundlich aufgenommen wie die Afrikaner bei uns.

Nun ja, man sieht sich im Leben immer zwei mal.
Jetzt wissen wir auch, warum die SVP zwar für freien Markt und wenig Staat plädiert, in Sachen Landwirtschaft aber das Gegenteil verlangt (Widerspruch SVP Nummer 610 von Total 962'777). Wenn die ganzen Bauern nach Afrika gehen, ist Keiner mehr da, der doof genug ist, diese Kackbande zu wählen

Danke, du hast mir die Augen geöffnet :D

Verfasst: 25.09.2006, 15:45
von Pippo Inzaghi
freestate hat geschrieben:Und wenn unsere Bauern keine Subventionen mehr bekommen, gehen sie nach Afrika. Dort werden sie sicher gleich freundlich aufgenommen wie die Afrikaner bei uns.

Nun ja, man sieht sich im Leben immer zwei mal.
Jetzt wissen wir auch, warum die SVP zwar für freien Markt und wenig Staat plädiert, in Sachen Landwirtschaft aber das Gegenteil verlangt (Widerspruch SVP Nummer 610 von Total 962'777). Wenn die ganzen Bauern nach Afrika gehen, ist Keiner mehr da, der doof genug ist, die verlogene Blocher-Mörgeli-Maurer - Kackbande zu wählen.

Danke Freestate, das ist Politik für den Bürger transparent gemacht, du hast mir die Augen geöffnet :D

Verfasst: 25.09.2006, 15:57
von Discoverer
Das Problem mit den Migranten kann nur gelöst werden, wenn die Bedingungen vor ort verbessert werden.

dazu braucht es den Welthandel und die Abschaffung aller Zölle, sowohl in den USA und in Europa. nur bei freier Marktwirtschaft können die 3. Weltländer ihre Exporte erhöhen, selbst wenn sie teuerer produzieren (Riccardo System)

Komisch ist nur das die Linken die Weltöffnung und Globalisierung bekämpfen.
Überlegt doch mal: Um Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze zu erschaffen, braucht es Nachfrager mit viel Kaufkraft. Da die Afrikaner keine besonders hohe Kaufkraft haben, müssen sie versuchen nach Europa oder USA zu liefern. Aber leider sind diese märkte durch Import Zölle geschützt (Was die Linken ja unterstützen) und die 3. Welt kann nicht nach Europa liefern da die Märkte geschützt sind.

ergo, müssen die Zölle abgeschafft werden und der Markt frei sein. dann würde sich der Reichtum auch gerechter verteilen auf der Welt.

Verfasst: 25.09.2006, 16:04
von freestate
Die Linken sind auch nichts anderes als Besitzstandwahrer. Deren Horizont geht auch nicht über die EU hinaus.

Verfasst: 25.09.2006, 16:10
von Digge
ha nid dr ganz fred gläse, nur soviel:
YES!!!! :D

Verfasst: 25.09.2006, 16:16
von Jules Winnfield
Discoverer hat geschrieben:Das Problem mit den Migranten kann nur gelöst werden, wenn die Bedingungen vor ort verbessert werden.

dazu braucht es den Welthandel und die Abschaffung aller Zölle, sowohl in den USA und in Europa. nur bei freier Marktwirtschaft können die 3. Weltländer ihre Exporte erhöhen, selbst wenn sie teuerer produzieren (Riccardo System)

Komisch ist nur das die Linken die Weltöffnung und Globalisierung bekämpfen.
Überlegt doch mal: Um Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze zu erschaffen, braucht es Nachfrager mit viel Kaufkraft. Da die Afrikaner keine besonders hohe Kaufkraft haben, müssen sie versuchen nach Europa oder USA zu liefern. Aber leider sind diese märkte durch Import Zölle geschützt (Was die Linken ja unterstützen) und die 3. Welt kann nicht nach Europa liefern da die Märkte geschützt sind.

ergo, müssen die Zölle abgeschafft werden und der Markt frei sein. dann würde sich der Reichtum auch gerechter verteilen auf der Welt.
Du hast grundsätzlich recht, aber damit ist es eben nicht getan. Solange in den afrikanischen Ländern Besitzrechte, Demokratie und andere Grundbedingungen für eine freie Marktwirtschaft nicht garaniert sind, nutzt ein Zollabbau wenig. Zudem müssten konsequenterweise auch die Subventionen der jeweiligen inländischen Produzenten abgeschafft werden. (Das Bsp. von freestate ist da sehr gut gewählt).
Mit dem Ricardo Modell zu argumentieren ist etwas stark vereinfacht (da es doch einige wichtige Dingem wie Preise der Produktionsfaktoren, "Wanderung" der Produktionsfaktoren usw.) ausser Acht lässt. Wenn du dich wirklich mit internationalem Handel beschäftigen möchtest empfehl ich Dir Dich mit dem Heckscher-Ohlin- Modell und dem Standart-Trade-Modell auseinander zu setzen. Triffen meines Erachtens die Wirklichkeit weitaus besser (sind daher aber auch ein bisschen komplexer...)

Verfasst: 25.09.2006, 16:35
von Bogenlampe
Jules Winnfield hat geschrieben:Du hast grundsätzlich recht, aber damit ist es eben nicht getan. Solange in den afrikanischen Ländern Besitzrechte, Demokratie und andere Grundbedingungen für eine freie Marktwirtschaft nicht garaniert sind, nutzt ein Zollabbau wenig. Zudem müssten konsequenterweise auch die Subventionen der jeweiligen inländischen Produzenten abgeschafft werden. (Das Bsp. von freestate ist da sehr gut gewählt).
Mit dem Ricardo Modell zu argumentieren ist etwas stark vereinfacht (da es doch einige wichtige Dingem wie Preise der Produktionsfaktoren, "Wanderung" der Produktionsfaktoren usw.) ausser Acht lässt. Wenn du dich wirklich mit internationalem Handel beschäftigen möchtest empfehl ich Dir Dich mit dem Heckscher-Ohlin- Modell und dem Standart-Trade-Modell auseinander zu setzen. Triffen meines Erachtens die Wirklichkeit weitaus besser (sind daher aber auch ein bisschen komplexer...)
Das Abschaffen der Subventionen hat sicherlich Priorität. Ein anderes Problem ist die Sache mit den Hilfsgütern. Wir überschwemmn teilweise Regionen mit Hilfsgütern, was dazu führt, dass sich die Einheimischen nicht mehr selber versorgen müssen. Einerseits leben sie in schwierigen Verhältnissen, andererseits aber nutzen sie wegen der automatisch kommenden Versorgung ihre Resourcen nicht. Gleichzeitig führen Hilfslieferungen zu einem Marktversagen. Wenn das Getreide praktisch Gratis verfügbar ist (Hilfslieferungen), lohnt es sich für Einheimische Produzenten nicht ihr Getreide oder ähnliches zu verkaufen und es vergammelt in Silos. Ein konkretes Beispiel ist Kenia. Ich propagiere hiermit nicht die Einstellung von Hilfslieferungen, sondern eine bessere Organisation und Koordination. Hier sieht man wieder einmal, dass in einem komplexen System Änderungen ungeahnte Nebenwirkungen haben können.

Verfasst: 25.09.2006, 16:43
von Lake
An alle die behaupten Demonstrationen gegen den Entscheid seien Demokratiefeindlich: Ihr habt keine Ahnung


Einer de Grundwerte unserer Demokratie ist die freie Meinungsäusserung und zu der gehört auch eine solche Demonstration der "Verlierer" in der sie ihren Ärger Äussern, dass diese Abstimmung mit Ja bewantwortet wurde.

Wer das nicht kapiert soll nicht irgendwas von "Demokratiefeindlich" sprechen, denn er hat keine Ahnung von was er spricht.

Verfasst: 25.09.2006, 16:54
von Soriak
Zu einer Demokratie gehoert auch, dass man die gefaellten Entscheide akzeptiert. Demonstrationen sind in Ordnung, aber wenn man nichts anderes macht als 70% der Stimmenden zu beleidigen, sollte man es lieber lassen.

Verfasst: 25.09.2006, 16:59
von Discoverer
Lake hat geschrieben:An alle die behaupten Demonstrationen gegen den Entscheid seien Demokratiefeindlich: Ihr habt keine Ahnung


Einer de Grundwerte unserer Demokratie ist die freie Meinungsäusserung und zu der gehört auch eine solche Demonstration der "Verlierer" in der sie ihren Ärger Äussern, dass diese Abstimmung mit Ja bewantwortet wurde.

Wer das nicht kapiert soll nicht irgendwas von "Demokratiefeindlich" sprechen, denn er hat keine Ahnung von was er spricht.
natürlich darf man demonstrieren, das ist das Grundrecht, fragt sich aber nur ob man mit dem Argument der freien Willensäusserung nicht selbst die demokratie achtet und akzeptiert
das ist widerspruch in sich... aber ihr dürft so lange demonstrieren wie ihr wollt, das steht euch zu.

Verfasst: 25.09.2006, 17:02
von Discoverer
Jules Winnfield hat geschrieben:Du hast grundsätzlich recht, aber damit ist es eben nicht getan. Solange in den afrikanischen Ländern Besitzrechte, Demokratie und andere Grundbedingungen für eine freie Marktwirtschaft nicht garaniert sind, nutzt ein Zollabbau wenig. Zudem müssten konsequenterweise auch die Subventionen der jeweiligen inländischen Produzenten abgeschafft werden. (Das Bsp. von freestate ist da sehr gut gewählt).
Mit dem Ricardo Modell zu argumentieren ist etwas stark vereinfacht (da es doch einige wichtige Dingem wie Preise der Produktionsfaktoren, "Wanderung" der Produktionsfaktoren usw.) ausser Acht lässt. Wenn du dich wirklich mit internationalem Handel beschäftigen möchtest empfehl ich Dir Dich mit dem Heckscher-Ohlin- Modell und dem Standart-Trade-Modell auseinander zu setzen. Triffen meines Erachtens die Wirklichkeit weitaus besser (sind daher aber auch ein bisschen komplexer...)
Du hast absolut recht, es müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein. Ich wollte eigentlich nur den wiederspruch der Linken aufzeigen. Sie sind gegen freie Markrtwirtschaft, aber jammern wenn die Afrikaner arm sind. Die ist ein Zielkonflikt. Ist mir ein Rätsel dass das die Linken nicht merken, die sind ja eigentlich gar nicht so blöde und meinen es ja nur gut. nur den ansatz den sie haben geht nicht auf.

Verfasst: 25.09.2006, 17:15
von sergipe
Lake hat geschrieben:An alle die behaupten Demonstrationen gegen den Entscheid seien Demokratiefeindlich: Ihr habt keine Ahnung
.
Aber die halbe Stadt deswegen kaputt schlagen

Verfasst: 25.09.2006, 17:17
von Jules Winnfield
Bogenlampe hat geschrieben:Das Abschaffen der Subventionen hat sicherlich Priorität. ...
Nicht ganz korrekt:
Ökonomisch gesehen sind Zölle schädlicher als Direktzahlungen (also z.B. Subventionen). Da Zölle direkt in den Preismechanismus eingreiffen (und dadurch das Marktgleichgewicht stören). Während Subventionen im Grunde "nur" eine Umverteilung darstellen.
Kurz: Während die Subventionen primär den Schweizer (Konsumenten) schaden, sind Zölle Gift für allfällige Importeure (z.B. Afrika), durch die überhöhten Preise in der Folge aber auch auf die CH-Konsumenten.

Verfasst: 25.09.2006, 17:43
von robotnik
klybeck, ausländeranteil: 49.9%.
bezikswache glaibasel: asyl- und ausländergesetz rund 63% nein!
kanton schwyz: ausländeranteil: 13.9%, asyl- und ausländergesetz rund 80% ja!
soseli!
Noch Fragen?

Verfasst: 25.09.2006, 17:54
von nogomet
robotnik hat geschrieben:klybeck, ausländeranteil: 49.9%.
bezikswache glaibasel: asyl- und ausländergesetz rund 63% nein!
kanton schwyz: ausländeranteil: 13.9%, asyl- und ausländergesetz rund 80% ja!
soseli!
Noch Fragen?
ist doch bekannt, dass im glaibasel nur linke gutmenschen wohnen, im kanton schwyz jedoch noch richtige schweizer, welche sich für ihr vaterland einsetzen.