rhybrugg hat geschrieben:Nein, das ist kein Unterschied.
Es ist schon blödsinn Mieten als etwas spezielles anzusehen, dass man einfach mal aussetzen kann.
Mieten sind wieder einnahmen beim Vermieter. Der bezahlt dann halt eine Hypothek nicht. Andere Fixkosten?
Oder ist es OK, weil ein Besitzer einer Immobilie ja eh reich ist?
Liest du überhaupt, was ich schreibe? Weder schreibe ich, dass Miete
grundsätzlich ausgesetzt werden soll, noch dass nur die Reichen zu leiden hätten.
rhybrugg hat geschrieben: Die Wirtschaft, so wie wir sie erschaffen haben ist eine grosse Maschine. Wenn am Anfang kein Futter reingeworfen wird (in einem System, dass davon ausgeht, dass jedes Jahr mehr reingeworfen wird), kommt irgendwann am Ende nix mehr raus. Irgenwann sind Arbeitsreserven und finanzielle Reserven aufgebraucht und dann knallt es noch viel lauter als jetzt. Ein einfaches Bild, ich weiss.
Ja. Die Maschine ist so gebaut. Man kann es jetzt als Konstruktionsfehler betrachten oder nicht. Das ist jedem selber überlassen. Aber es knallt, wenn die Maschine leer läuft. Daher wäre es sinnvoll, wenn an allen Enden gleichmässig abgebremst wird, statt nur gewisse Zahnräder anzuhalten, während andere in Fullspeed weiterdrehen.
rhybrugg hat geschrieben: Zwischen Realität und Wunsch klafft eine grosse Lücke.
Wer entscheidet denn, wieveil Gewinn noch OK ist?
Wer minus macht, blutet aus. Wer Mit einer schwarzen Null rauskommt, gewinnt nichts und verliert nichts. Wer plus macht, gewinnt. Die ganz einfache Frage lautet: Wer
kann solidarisch sein, ohne dabei ärmer zu werden und wer kann es nicht?
rhybrugg hat geschrieben: Weniger Gewinn jetzt kann zu einem Verlust Morgen führen.
Darunter haben alle Beteiligten zu leiden.
rhybrugg hat geschrieben: Weniger Gewinn kann zu weniger Investition Morgen führen.
Wie du nachfolgend richtig schreibst, tragen wir alle die Kosten via Steuern, etc.
Was glaubst du führt – auf die gesamte Volkswirtschaft gesehen – zu weniger Investitionen: Alle Unternehmen mit weniger Gewinn oder sehr viele verschuldete Unternehmen?
Wer den Blick auf einen einzelnen Betrieb ausrichtet, wird sagen, dass dieser nur investieren kann, wenn er Reserven schaffen konnte. Aber richtet man den Blick auf die gesamte Volkswirtschaft, muss man doch einsehen, dass es sinnvoller ist, wenn alle für einen Moment weniger Reserven bilden können, statt dass nur wenige möglichst viele Reserven bilden können, während das Gros der Unternehmen die Reserven aufbrauchen und sich verschulden muss. Ist es so schwierig einzusehen, dass wir
alle mit dem Virus konfrontiert sind, aber die Massnahmen gegen den Virus einige härter treffen als andere?
Ich habe nichts dagegen, dass es ein System des freien Wettbewerbs gibt, in welchem jeder zu seinem eigenen Vorteil wirtschaftet und handelt. Aber dann sollte dieses System gefälligst auch die Konsequenzen davon tragen können. Ich will mir nicht vorstellen, wie so ein Land auf diese Krise reagieren würde oder wie sich so ein Land entwickeln würde.
Diese Verflechtung von Wettbewerb und Solidarität geht mir auf den Sack. Dieser Widerspruch ist schlicht nicht tragbar, ohne dass die Allgemeinheit ständig für die Verlierer des Wettbewerbs aufkommen muss. Diese Mechanik ist das grundliegend falsche Konstruktionsprinzip der Maschine Wirtschaft, welche wir gebaut haben.
rhybrugg hat geschrieben: Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man das System anhalten kann und die Kosten von jetzt auf sofort reduzieren kann. WIR werden das alles bezahlen. Via weniger Lohn, via höhere ALV Beiträge, via geringerer PK, höhere Steuern, schlechtere Sozialleistungen, abbau von Arbeitnehmerschutz usw.
Selbst wenn es nicht nötig werden würde, wird die Wirtschaft drauf pochen und hat mit Corona die Begründung für all Ihre Wünsche geliefert bekommen.
Man kann das System überdenken. Bestimmt ist nicht alles jetzt umsetzbar, aber es wurden einige Probleme offensichtlich, welche wir in Zukunft berücksichtigen müssen.