Jean Otto hat geschrieben:MistahG ist allerdings nur ein Vertreter der Anti Fischer Fraktion, wenn auch ein penetranter und bisweilen trollartiger. Wahr auch, die vielen anderen Fischer Basher sind jetzt ziemlich ruhig. Aber nach dem Out in der CL 2016 kippte endgültig die Stimmung, das zeigten Umfragen hier wie auf der Baz, srf.ch oder Blick. Das muss man als Faktum zur Kenntniss nehmen.
Und wie es der User Mundharmonika schon seit Jahren verkündet hat - irgendwann wird sich diese absurde Erwartungshaltung rächen - im Bestreben, die überkritische Haltung einer Mehrheit der FCB Fans wie auch der allgemeinen Sportöffentlichkeit genüge zu tun, wird man an soviel Stellschrauben drehen, bis man einsehen muss, dass sich man einige Schritte rückwärts gemacht hat.
Das ganze einzusehen wir erschwert, durch die tolle CL Saison letzten Herbst und auch noch jetzt im Frühjahr verdeckt. Das sage ich, und sicher auch einige andere auch. Aber gut, die nächsten Runden werden es zeigen. Reagieren wird man immer noch können, jetzt oder auch später, meinetwegen Ende Saison oder im Laufe der nächsten Saison,
Aber ich gehe jetzt gerne jede Wette ein, dass die jetzige Führungscrew spätestens vor der Winterpause dieses Jahr wird Änderungen erfahren müssen. Aber ich meine auch, je früher, desto besser.
das ist der hit. da redest du von übertriebener erwartungshaltung, aber redest gleichzeitig von schritten rückwärts, die man gemacht hat, obwohl man gerade die beste internationale saison überhaupt gespielt hat, sich, nach verhaltenem start, bis auf zwei punkte herangekämpft hat, und nun in einem (bis jetzt kleinen, aber leider wohl, auch weil YB konstant ist, meisterschaftsentscheidenden) formtief steckt. DAS ist übertriebene erwartungshaltung. was der FCB vor der winterpause ausgestrahlt hat, ist genau das, was ich erwarte. oder besser: erhoffe. das hat bei fischer und seiner ausstrahlung gänzlich gefehlt. man muss jetzt analysieren, was in der winterpause schief gelaufen ist, und zu der form von vor der winterpause zurückfinden. gelingt das, wird der fcb stärker und gefestigter sein denn je, selbst wenn YB nicht meister wird.
da reden die fischer verfechter davon, dass das aus gegen maccabi nicht so wichtig gewesen sei, weil man ja noch eropaleague spielen konnte (die ja eh viel spannender ist...), und man meister werden müsse, damit man sich dann wieder für die CL qualifiziert. nun, mit einem 2. platz in der meisterschaft können wir uns immernoch für die CL qualifizieren. für den ruf des FCB, für die finanzen, die wertsteigerung der spieler und für die zukunft war diese internationale kampagne ein vielfaches wert, wie ein meistertitel. damit will ich die wichtigkeit des meistertitels nicht kleinreden, aber auch die anderen jahren ohne titel hat der fcb überstanden und ist so gestärkt rausgekommen, dass er nun 8mal hintereinander meister wurde, sogar mit trainern, die nicht unumstritten waren (sousa, fischer). die übertriebene erwartungshaltung ist doch, dass man erwartet, dass die titelserie ununterbrochen weitergeht. es war klar, dass, sollte mal eine mannschaft konstant spielen, es nicht so ein selbstläufer für den fcb werden wird, wie es war, als alle anderen regelmässig vergeigt haben. zum vergleich: YB hat jetzt schon 61 punkte. letzte saison waren es 69 punkte, nach allen spielen. gut, zur selben zeit wäre YB auch letzte saison vorne gewesen, mit 53 punkten. das wären aber nur drei punkte rückstand, und keiner würde ernsthaft von krise reden. in der meisterschaft ist YB erstaunlich stark, der FCB leider nicht so konstant, wie die letzten jahre... aber so ist fussball. es kann schnell gehen, dann ist man raus aus dem meisterrennen... jetzt aber alles über den haufen werfen zu wollen, was erst etwas mehr als ein halbes jahr reift, das ist übertriebene erwartungshaltung.
bei fischer waren es nicht die resultate, die ihn den job gekostet haben. es war das bild, dass der fcb mit ihm abgegeben hat. auch international. und, im gegensatz zu fischer, hat wicky das potential, dem fcb ein frisches, freches und erfolgreiches image zu verpassen, auch wenn es seit der winterpause einen (wie gesagt, bis jetzt kleinen) dämpfer gab.
Lällekönig hat geschrieben:Das Eintreten eines prophezeiten und/oder geforderten Abganges ist nichts, worauf man stolz sein sollte. Kein Trainer bleibt ewig, nicht mal SAF. Wo bitte habe ich behauptet, du hättest eine Abneigung gegen UF? Ich versuchte dir lediglich zu zeigen, wie deine Kommentare bei einigen Lesern ankommen. Du kannst es relativieren, wie du magst, aber wenn dir Tatsachen lieber sind: Fakt ist, dass du anfänglich NUR gegen die Person, sein Auftreten und seinen Legendenstatus in ZH geschrieben hast. Er sei bünzlig, nicht weltmännisch, provinziell, ein Bauer, zwar wäre Gross auch Zürcher, aber mit Format, etc. Es hat sehr lange gedauert, bis du mal erwähntest, ihn "auch" nicht für einen guten Trainer zu halten. Ich habe dir lediglich versucht aufzuzeigen, warum hier einige deine zu einem späteren Zeitpunkt eingeflossenen auf Beobachtungen gefusste Urteile bezüglich der sportlichen Kompetenz, zumindest als "von-einer-persönlichen-Abneigung-gefärbt" wahrgenommen haben. Ob du nun aus dieser Information einen Nutzen ziehen willst, hängt von dir selber ab.
Ich bin im Verlauf der zweiten Internationalen Kampagne übrigens auch zum Schluss gekommen, dass UF nicht der richtige war, konnte aber weiterhin seine Verdienste anerkennen. Auch jetzt bin ich - wie du - der Ansicht, dass man RW Zeit geben soll.
Zeit geben ist sowieso ein gutes Stichwort. Der Umbau verlief mir etwas überstürzt. Ich hätte mir den Wandel langsamer und kontinuierlicher gewünscht. Genauso verstehe ich auch diejenigen nicht, welche jetzt wieder bereits Köpfe rollen sehen wollen ... ausser vielleicht bei Brigger, der bleibt den Beweis seiner Notwendigkeit schuldig. Streller hatte ein paar Fehlgriffe, aber ich denke, er ist lernfähig. Burgener ist halt nicht Heusler, daran muss man sich erst gewöhnen, aber ich traue ihm die Fähigkeit (nicht das Charisma) durchaus zu. Die Kommunikation ist schon seit Zindels Abgang suboptimal, dies fiel aber unter BH kaum auf und wird erst jetzt wieder bemerkbar. RW hat gezeigt, dass er etwas von seinem Handwerk versteht. Auch wenn es in diesem Jahr nicht gelingt, er muss doch beweisen, dass er auch das Zeug zum Meistertrainer hat, denn das ist der aktuelle Anspruch des FCBs. Ich wünsche mir etwas mehr Geduld (von uns Fans) und mehr Kontinuität (Mannschaft, Vorstand, etc), statt von Heute auf Morgen das Rad neu zu erfinden wollen.
was ich anfangs beschrieben habe, ist für mich ein grund, weshalb er kein guter trainer für den FCB ist. es geht nicht nur ums gewinnen der meisterschaft, es geht um die ausstrahlung, die der FCB hat. das ist auch aus meinem ersten post relativ klar ersichtlich. dieses image, das fischer einem verein geben kann, mag für thun oder aarau oder st. gallen richtig sein. bestimmt aber nicht für den FCB. dass ich ihn auch, gemessen an seinen resultaten bei thun und seiner arbeit beim FCZ, nicht für einen trainer gehalten habe, den der FCB jetzt unbedingt verpflichten sollte, ist dabei sekundär. für mich ist der FCB mehr, als nur ein meister in einem jahr. sollte man nun nicht meister werden, tja, blöd. aber tragisch ist das nicht. die rekordsaison in der CL wird da in zukunft immer wieder erwähnt werden... wichtiger ist, und genau das will streller auch erreichen mit dem neuen konzept, dass der FCB mit seiner ausstrahlung, mit seiner strahlkraft auf und für die ganze region, mit seiner begeisterungsfähigkeit mit seinen emotionen ein lebendiger, emotionaler, herzbewegender, mitreissender club ist. rotblau in unsere härze. das war für mich, unter fischer, nicht mehr der fall. wicky hat das teilweise wieder geschafft. aber, so wie es aussieht, ist der weg dahin steiniger, als manche dies erwarten. allerdings frage ich mich, warum ein doumbia mit einem anderen söldner ersetzt wurde. und warum man sich nicht intensiv um einen basler mit herz, der in seiner mannschaft unersetzbar ist, intensiver bemüht (klose, ich weiss, dass er nicht abgeneigt gewesen wäre), und dafür einen lacroix holt (gut, ev. will man klose erst auf nächste saison und dacht, lacroix reiche solange, und könnte ev. sogar einschlagen...)... stocker und frei verstehe ich, allerdings haben beide zuwenig spielpraxis und selbstvertrauen, um den FCB sofort weiterzubringen. aber aus solchen fehlern wird die unerfahrene führung lernen. und streller brennt für den FCB, er wird, für den FCB, auch die dosis finden zwischen management und eigenem fan-sein...