Das Fußballspiel der HSV-Amateure gegen St. Pauli in der AOL-Arena lief, und St.-Pauli-Fan Arne G. (23) war sauer - weil "seine" Mannschaft der Niederlage entgegenkickte. Er zündete ein Transparent an, acht Sitze fingen Feuer, schnell wurde der Brand gelöscht. "Ich habe mich selber erschrocken", sagt der Elektroinstallateur betreten, als er sich jetzt vor dem Amtsrichter verantworten muß.
11 000 Zuschauer waren im Stadion. Mit Kumpels war der Angeklagte beim Spiel am 14. März 2004. Als es zunehmend schlecht lief für St. Pauli, "da kamen Sprüche, man müßte etwas machen, ein Feuerchen", sagt der Angeklagte.
Da habe er sich angesprochen gefühlt. Der Richter: "Was haben Sie sich dabei gedacht?" Arne G.: "Nichts, sonst hätte ich das ja nicht gemacht", aber er habe niemanden verletzen wollen. Er habe ein Stadionverbot vom Deutschen Fußball-Bund bekommen, "bis 2009", seufzt der Fußballfan. Die Hälfte des Schadens von 2600 Euro hat er zurückgezahlt. Der Staatsanwalt fordert acht Monate Bewährungsstrafe wegen versuchter schwerer Brandstiftung. Das Urteil: fünf Monate auf Bewährung. Der Richter: "Sie haben selbst gesehen, wie schnell sich ein Feuer ausbreiten kann." Arne G. nickt - und nimmt das Urteil an. neh
erschienen am 29. April 2005 in Hamburg
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