Wie bereits erwähnt bin ich mir der Tatsache bewusst, das Menschen dazu neigen positive Attribute jenen Menesch zuzuschreiben, welche Ihnen ähnlich sind. Das war ein evolutionärer Vorteil und kann in einer durchmischten Gesellschaft durchaus ein Problem sein.Konter hat geschrieben: 27.05.2021, 22:52 Ganz ehrlich, ich teile dein Ideal, dass all diese identitären Faktoren keine Rollen spiele sollten. Nur leben wir leider nicht im Wunderland, sondern in der Realität. Und hier braucht es lediglich Grundkenntnisse in Soziologie um zu sehen, dass die Diskriminierungslinien in unser Gesellschaft entlang identitären Faktoren verlaufen. Natürlich nicht laut Gesetz, aber sehr wohl in den weicheren Faktoren einer Gesellschaft.
Ein Grund könnte sein, dass die Durchdringung von unten her geschieht. In Gemeinde- und Kantonsparlamenten findet dies bereits statt, auch in NR hat es bereits Mitglieder mit diesem Hintergrund. Ich denke dass ist eine Frage der Zeit, die Bereitschaft dieser Menschen mitzuwirken ist gegeben.Konter hat geschrieben: 27.05.2021, 22:52 Du fantasierst hier von schwarzen lesbischen Frauen, aber stellst nicht die essenzielle Frage, warum es denn noch nie eine schwarze lesbische Frau im BR hatte. Ja, warum es überhaupt noch nie ein Kind eines Arbeitsmigranten in dieses Amt geschafft hat.
Wandel braucht Zeit. Auch hier muss aber festgehalten werden, dass eine überwiegende Mehrheit nie Anteil an den politischen Entscheidungsprozessen hatte. 1848 wurde das Stimmrecht für alle Männer definiert, wobei gewissen Gruppen (Armengenössige, Steuerschuldner, Konkursite und in gewissen Kantonen sogar Männer mit Wirtshausverbot) das Recht zu Wählen aberkannt wurde. Erst 1915 wurde per Bundesgericht die Regelung das ein Mann der keine Steuern zahlt nicht wählen darf kassiert. Erst 1971, also mit dem Wahlrecht der Frau auf Bundesebene, wurde auch verurteilten Männern oder Männern in prekären finanziellen Situationen das volle Wahlrecht zugestanden. Diese Männer waren allesamt weiss, diese demographische Trennung ist demzufolge falsch.Konter hat geschrieben: 27.05.2021, 22:52 Jahrhundertelang wurde in Europa von den weissen Männern Identitätspolitik betrieben und zwar auf höchst diskriminierende Weise. Und weil man diesen Umstand seit ein paar Jahrzehnten auf dem Papier verboten hat, heisst das nicht, dass nun jegliche korrigierende Identitätspolitik falsch ist und dass nun einfach, da man nun den Rahmen justiert hat, das Bild von selbst gemalt wird.
100% bei dir. In a nutshell:Konter hat geschrieben: 27.05.2021, 22:52 Nein, das Bild muss von uns als Gesellschaft aktiv mitgestaltet werden, um eben die Chancengleichheit zu erhöhen. Quotenplätze sind sicherlich nicht das richtige Mittel, dazu, da bin ich ganz bei dir. Nur sollte man anerkennen, dass es verschiedene soziologische Gruppen gibt, die bestimmte Unterstützung benötigen, damit wir überhaupt ernsthaft von Chancengleichheit reden können.
Chancengleichheit = Top
Quoten = Flop
Das Unterstützen von soziologischen Gruppen, damit diese aufholen könne finde ich super. Gratis Sprachkurse sind ein weg für Ausländer oder Migrantenfamilien. Gratis Betreuungsplätze für Kinder sind ein Weg für die Teilnahme der Frauen am Erwerbsleben und ein mittel zur Karriere. Aber bei den Resultaten ein korrigenda zu fahren, dass ist einfach ungerecht für alle die eben nicht exakt dieser zu förderden Gruppe angehören.