Griechenland vs EU

Der Rest...

Wie weiter mit Griechenland nach der gestrigen Volksbefragung?

Umfrage endete am 09.07.2015, 10:13

Griechenland soll weitere Kredite erhalten.
4
12%
Griechenland soll KEINE weiteren Kredite erhalten.
29
88%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 33

Trekbebbi
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Beitrag von Trekbebbi »

Lusti hat geschrieben:Wir grenzen uns als Region Basel fussballtechnisch ab, aber ich habe kaum gehört das jemand sagt: "ich bin Basler und kein Schweizer".
Also, ich sage das immer wieder gerne, wenn mich jemand nach meiner Herkunft fragt. Dann kommen so Sätze, wie: "Ich bin Basler, was aus geopolitischen und historischen Gründen leider zur Schweiz gehört." :p
»Denn me muess sich eifach sage, in däre Zyt e FCB-Fan dörfe si isch e verdammts Privileg.« - Konter

Und suscht? Die von mir geposteten Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung! Aus diesem Grund erachte ich es als unnötig, in den Beiträgen selbst noch zusätzlich auf diesen Umstand hinzuweisen. Ausnahmen sind (natürlich) Zitate von Drittpersonen!

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Pro Sportchef bim FCB
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Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Lusti, ich glaube die Schweiz hat dies vorallem geschafft, weil es uns finanziell und wirtschaftlich seit langem blendend geht. Auf welche Kosten und mit welchen Mitteln lasse ich jetzt mal aussen vor.

Ich denke nicht dass sich die Schweiz so entwickelt hätte, wenn wir wie z.B. die Griechen "nur" den Tourismus hätten...
Ich lasse mir meine Meinung nicht durch Fakten kaputt machen!

Soriak
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Beitrag von Soriak »

SubComandante hat geschrieben:Nein, der Wille ist da. Nur ist die Reederei von der Steuer via Verfassung befreit. Und die kann man nicht einfach so von Heute auf Morgen ändern. Die Reichen haben das Geld im Ausland. Und die EU will gar nicht, dass dieses Geld geholt wird. Die Lagarde-Liste wurde unter Troika-Herrschaft wissentlich ignoriert, resp. man durfte sie nicht verwenden.
Eine Verfassung kann man aendern. Sie hatten immerhin 7 Jahre Zeit; bewegt hat sich noch nichts. Das neue Abkommen wird die Reederei nun auch besteuern... also scheint es schon zu gehen, wenn man muss.

Bezueglich dem Geld im Ausland: Ich sehe nicht, warum die Liste nicht verwendet werden durfte. Schliesslich hat der franzoesische Nachrichtendienst die Liste auch an Griechenland uebergeben. Zudem hat die Schweiz lange ihre Hilfe angeboten und ist abgeblitzt. Erst jetzt (5 Jahre nach Uebergabe der Liste) scheint etwas gemacht zu werden. Mit wie viel Erfolg ist noch offen.

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Beitrag von SubComandante »

Soriak hat geschrieben:Eine Verfassung kann man aendern. Sie hatten immerhin 7 Jahre Zeit; bewegt hat sich noch nichts. Das neue Abkommen wird die Reederei nun auch besteuern... also scheint es schon zu gehen, wenn man muss.

Bezueglich dem Geld im Ausland: Ich sehe nicht, warum die Liste nicht verwendet werden durfte. Schliesslich hat der franzoesische Nachrichtendienst die Liste auch an Griechenland uebergeben. Zudem hat die Schweiz lange ihre Hilfe angeboten und ist abgeblitzt. Erst jetzt (5 Jahre nach Uebergabe der Liste) scheint etwas gemacht zu werden. Mit wie viel Erfolg ist noch offen.
Die Verfassung in Griechenland zu ändern bedarf meines Wissens einen längerfristiges Prozesses. Das geht gar nicht einfach. Die Liste durfte nicht verwendet werden, weil die Troika es nicht wollte. Und es auch nicht forderte. Sie hat es verhindert. Darum ist der Hass der Griechischen Bevölkerung und der Griechischen Regierung auf die Troika so hoch. Sie liess nur die Wirtschaft runterfahren auf Kosten des Mittelstandes und der Armen und kümmerte sich nicht um diejenigen, die wirklich Geld hatten.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

SubComandante hat geschrieben:Die Liste durfte nicht verwendet werden, weil die Troika es nicht wollte. Und es auch nicht forderte. Sie hat es verhindert.
Quelle?

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Beitrag von SubComandante »

Soriak hat geschrieben:Quelle?
Gut, das stimmt wohl so nicht ganz, obwohl ich es irgendwo mal gelesen habe. Was sicher ist, ist nur: die Liste kam beim damaligen Griechischen Ministerpräsidenten an. Sie verschwand daraufhin für 2 Jahre. Pikant war, dass die Mutter des Ministerpräsidenten auch drin aufgeführt worden war. Die Liste wurde offensichtlich modifiziert.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

SubComandante hat geschrieben:Gut, das stimmt wohl so nicht ganz, obwohl ich es irgendwo mal gelesen habe. Was sicher ist, ist nur: die Liste kam beim damaligen Griechischen Ministerpräsidenten an. Sie verschwand daraufhin für 2 Jahre. Pikant war, dass die Mutter des Ministerpräsidenten auch drin aufgeführt worden war. Die Liste wurde offensichtlich modifiziert.
Ich glaube auch, dass da viel vertuscht wurde (und wird)... Korruption ist in Griechenland ein grosses Problem. Die Reichen haben, wie ueberall, viel mehr Einfluss -- nur fehlen dort jegliche Kontrollorgane. Es braucht ein kulturelles Umdenken, so dass Steuerhinterziehung nicht mehr zum Nationalsport wird. Schliesslich machen das nicht nur die Superreichen, sondern auch jegliche Kleinunternehmer, die die MWST umgehen. Gerade im Tourismus ein riesen Problem.

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Beitrag von SubComandante »

Soriak hat geschrieben:Ich glaube auch, dass da viel vertuscht wurde (und wird)... Korruption ist in Griechenland ein grosses Problem. Die Reichen haben, wie ueberall, viel mehr Einfluss -- nur fehlen dort jegliche Kontrollorgane. Es braucht ein kulturelles Umdenken, so dass Steuerhinterziehung nicht mehr zum Nationalsport wird. Schliesslich machen das nicht nur die Superreichen, sondern auch jegliche Kleinunternehmer, die die MWST umgehen. Gerade im Tourismus ein riesen Problem.
Nun, Korruption ist nicht nur in Griechenland ein Problem. Schau Dir mal Italien an. Das mit dem Nationalsport Steuerhinterziehung könnte man auch damit begründen, dass man eine Oligarchie hat, die keine Steuern zahlt. Wieso soll man selber, wenn man monatlich für seinen Lohn arbeiten muss, ein gutes Beispiel abgeben. Es machts eh jeder. Wenn jeder Steuern zahlen muss und die Hinterziehung kontrolliert wird, kann ein Umdenken stattfinden. Wenn plötzlich die meisten sauber arbeiten, dann macht es der grosse Rest auch. Nur: zuerst muss völlig klar sein, dass jeder Steuern zahlt. Vorher muss man erst gar nicht dran denken, das ändern zu können.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

SubComandante hat geschrieben:Nun, Korruption ist nicht nur in Griechenland ein Problem. Schau Dir mal Italien an.
Klar. Auch in der Schweiz gibt es Korruption (wobei man dem hier oefters "Vaetterliwirtschaft" sagt, weil das harmloser toent). Aber alles eine Frage des Ausmasses und der Konsequenzen. Wenn das Parlament die Einfuhr von Parallelimporten erschwert, dann kostet das alle Konsumenten Milliarden... aber bringt uns nicht zu einem Staatsbankrott. (Das Parlament hat letztens das Cassis-de-Dijon Prinzip wieder aufgehoben und damit Importe aus der EU verunmoeglicht, ueber die Einsparnisse wegen des Wechselkurses haetten weitergegeben werden koennen.)
Das mit dem Nationalsport Steuerhinterziehung könnte man auch damit begründen, dass man eine Oligarchie hat, die keine Steuern zahlt. Wieso soll man selber, wenn man monatlich für seinen Lohn arbeiten muss, ein gutes Beispiel abgeben. Es machts eh jeder. Wenn jeder Steuern zahlen muss und die Hinterziehung kontrolliert wird, kann ein Umdenken stattfinden.
Sehe ich auch so. Und vorallem muss der Nutzen der Steuern klar gemacht werden. Wenn jeder glaubt, das Geld werde sowieso nur verschwendet und unterschlagen, will natuerlich niemand zahlen -- ganz egal, was die Realitaet dazu ist. Selbst in der Schweiz meinen viele Leute, das Geld versickere bei den Asylsuchenden...

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Lusti, ich glaube die Schweiz hat dies vorallem geschafft, weil es uns finanziell und wirtschaftlich seit langem blendend geht. Auf welche Kosten und mit welchen Mitteln lasse ich jetzt mal aussen vor.

Ich denke nicht dass sich die Schweiz so entwickelt hätte, wenn wir wie z.B. die Griechen "nur" den Tourismus hätten...
Nun, bis zum WWII waren wir, so wurde mal von einem Historiker behauptet, das Afganistan Europas. Unbesiegt aber Arm wie die Kirchenmäuse. Nach dem WWII ging es uns gut, weil wir als einzige in Europa mit einer funktionierenden Infrastruktur starten durften. Uns geht es aber heute so gut, weil wir z.B. einen flexiblen Arbeitsmarkt haben, Investitionssicherheit, eine gute Infrastruktur, gute Ausbildung (duales System), usw...

Das System "Schweiz" kann nicht einfach kopiert werden, genauso wie die Kopie des Systems "USA" nicht einfach in Afganistan/Irak eingeführt werden konnte. Was ich damit sagen wollte ist, dass jedes Land seine stärken erkennen muss. Und dann muss es diese Karte auspielen. Griechenland besteht mitnichten nur aus Tourismus, Die Reedereien, die Häfen etc. wurden bereits erwähnt. Es gab eine Zeit, da war die hälfte aller Handelsschiffe auf den Weltmeeren griechisch. Nur haben es die Griechen als Staat verpasst, diese Karte für das Land zu spielen.

Mein Angriff ging hautsächlich an die EU oder was daraus gemäss Schäuble werden soll. Wie gesagt, Föderationen enstehen nicht auf Papier. Die Bundesverfassung 1848 war die logische Konsequenz aus mehr oder weniger guter Zusammenarbeit seit 1291. Das natürlich der eine oder andere auch kriegerisch erobert wurde (der Aargau jammert heute noch darüber) ist auch Teil dieser Geschichte. Was ich anspreche sind die Zeiträume. Es braucht einfach einige Generationen um eine Föderation zu gründen, damit aus Baslern, Zürchern, Bernern, Genfer, Tessiner, Bündern eben Schweizer werden. In den Köpfen und im Herzen.
Trekbebbi hat geschrieben:Also, ich sage das immer wieder gerne, wenn mich jemand nach meiner Herkunft fragt. Dann kommen so Sätze, wie: "Ich bin Basler, was aus geopolitischen und historischen Gründen leider zur Schweiz gehört." :p
Trottel :D geopolitisch und historisch, ich schmeiss mich weg ...
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

SubComandante hat geschrieben:Die Liste durfte nicht verwendet werden, weil die Troika es nicht wollte. Und es auch nicht forderte. Sie hat es verhindert. Darum ist der Hass der Griechischen Bevölkerung und der Griechischen Regierung auf die Troika so hoch. Sie liess nur die Wirtschaft runterfahren auf Kosten des Mittelstandes und der Armen und kümmerte sich nicht um diejenigen, die wirklich Geld hatten.
Hast Du mir einmal eine Quellenangabe für diese Behauptung?

Die Lagarde-Liste (Namensliste mutmasslicher griechischer Steuerflüchtlinge) wurde von Madame Lagarde (zu diesem Zeitpunkt französische Finanzministerin) dem damaligen griechischen Finanzminister übergeben. Sie hat sie ihm wohl kaum übergeben, damit er damit sein Büro tapeziert. Nur haben die Griechen offensichtlich nix mit der Liste anfangen wollen, weil auf dieser höchstwahrscheinlich zahlreiche Leute drauf waren, die man nicht "brüskieren" wollte. Weshalb Du da die Hauptschuld auf die Troika überwälzen willst, bleibt für mich ein Rätsel. Es liegt in erster Linie am griechischen Finanzministerium, die Steuerschulden seiner Bürger einzutreiben und nicht an der Troika.
Lusti hat geschrieben:Nun, bis zum WWII waren wir, so wurde mal von einem Historiker behauptet, das Afganistan Europas. Unbesiegt aber Arm wie die Kirchenmäuse.
Wir wollen es einmal nicht übertreiben. Der Wohlstand in der Schweiz nahm nach dem 2. Weltkrieg - vor allem im Vergleich zum restlichen Europa - rapide zu, aber unser Land war schon davor nicht mehr mausearm und schon gar nicht mit dem heutigen Afghanistan zu vergleichen.

Die Schweiz gehörte ab dem frühen 19. Jahrhundert zu den ersten industrialisierten Länder Europas, was natürlich nicht für die gesamte Bevölkerung Wohlstand brachte. Im Gegenteil, zwischen 1840 und 1860 herrschte in der Schweiz tatsächlich eine Massenarmut. Während dieser Zeit und auch noch danach wanderten viele Schweizer (vor allem aus ländlichen Gebieten) aus in die USA oder in andere Überseeländer.

Doch ab ca. 1890 fing sich die Situation in der Schweiz deutlich an zu verbessern und das Land wandelte sich von einem Auswanderungsland zu einem Einwanderungsland. Um 1900 betrug der Ausländeranteil in der Schweiz schon 10% und in Städten wie Basel oder Genf beinahe 40%! Die Entwicklung unseres Wohlstandes begann also einiges vor dem 2. Weltkrieg. Der Schweiz kam nicht nur die Nicht-Teilnahme am 2., sondern auch am 1. Weltkrieg zu gut.

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Echo
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Beitrag von Echo »

kleiner Einwurf: dass die Schweiz bis ins 19.Jh. knochenarm gewesen sei, ist ein Mythos. Die Schweizer Bauern und Handwerker - und viel anderes gab es nicht -, waren vielmehr im Vergleich zu ihren Berufsgenossen in Resteuropa sehr wohlhabend. Nur wer Reichtum mit dem französischen und englischen Adelsleben identifiziert, kann auf die abstruse Idee kommen, dass die Schweizer arm gewesen seien. So jedenfalls der Stand der historischen Forschung.

Schau Dir mal Schweizer Bauernhäuser an und vergleiche diese mit den Häusern freier Bauern im sonstigen Europa.

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Konter
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Beitrag von Konter »

Echo hat geschrieben:kleiner Einwurf: dass die Schweiz bis ins 19.Jh. knochenarm gewesen sei, ist ein Mythos. Die Schweizer Bauern und Handwerker - und viel anderes gab es nicht -, waren vielmehr im Vergleich zu ihren Berufsgenossen in Resteuropa sehr wohlhabend. Nur wer Reichtum mit dem französischen und englischen Adelsleben identifiziert, kann auf die abstruse Idee kommen, dass die Schweizer arm gewesen seien. So jedenfalls der Stand der historischen Forschung.

Schau Dir mal Schweizer Bauernhäuser an und vergleiche diese mit den Häusern freier Bauern im sonstigen Europa.
Kleiner Einwurf 2: Die Schweiz hatte aber so etwas wie eine chronische Überbevölkerung resp. eine chronische Unterbeschäftigung. In der strukturschwachen Schweiz gab es zu wenig Arbeit (du beschreibst es eigentlich sehr gut: Handwerker und Bauern, viel mehr Möglichkeiten gab es in der Schweiz nicht), um die eigene Bevölkerung zu ernähren und zu beschäftigen Im heutigen Wirtschaftsvokabular würde man von einer sehr hohen Arbeitslosenquote sprechen, also eher ein Indikator für ein wirtschaftlich armes Land. Folge: Viele verdienten sich als Söldner in fremden Diensten beispielsweise beim französischen König oder beim Papst (Schweizer Garde) ihr Geld (oder auch hier moderner ausgedrückt, sie wanderten aus/ Wirtschaftflüchtlinge ;) ). Daher ist der "Mythos" der armen Schweiz (wobei Schweiz kann man dies ja nicht nennen, hiess ja damals noch Eidgenossenschaft) schon nicht so weit hergeholt.
Nid füre Lohn, für d'Region
LordTamtam hat geschrieben:Ich freu mich auf morgen früh. Dann geht das gejammer um Trump nochmals 4 Jahre weiter.:D

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Mundharmonika hat geschrieben:Hast Du mir einmal eine Quellenangabe für diese Behauptung?
Halt alle Beiträge lesen. Dann würde sich Deine Frage auch erübrigen... ...resp. die Rücknahme von mir.

Es liegt nicht am griechischen Finanzministerium, sondern es lag. Die neuen wollen es, die alten nicht; wenn die Mutter eines Ministerpräsidenten selber auf der Liste ist, lässt sich so einer leicht erpressen. Die Liste verschwand für 2 Jahre. Link? Gibt tonnenweise Berichte drüber.

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Mundharmonika hat geschrieben:Hast Du mir einmal eine Quellenangabe für diese Behauptung?
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ecken.html
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... n-Not.html

Hier geht man nur darauf ein, dass die damalige Regierung vermutlich gezielt die Liste verschlampt hätte.


https://de.wikipedia.org/wiki/Lagarde-Liste

Nirgendwo steht, dass die Troika nicht wollte, dass man die Liste einsetzt.



Wobei dies nun auch nichts daran ändert, dass Schäuble und Co. das Land welches von seinen ehemaligen Regierungschefs in den Sumpf getrieben wurde nun endgültig unter Wasser drücken will.

Die grössten Forderungen der EU sind ja absolut hirnrissig.

1. Privatisierung der Kronjuwelen.

Weil ein Land welches alles verkauft das wenigstens halbwegs Kohle bringen könnte danach sicher toll Schulden abstottern kann.


2. Rentenreform. Höheres Rentenalter und niedrigere Renten

Ein höheres Rentenalter lässt sich nur durchsetzen wenn man für die Leute auch Jobs hat. Sonst findet dieselbe Hirnrissige Umverteilung statt wie in der Schweiz. Die IV-Reform (a.k.a die IV windet sich aus allem raus das nach bezahlen aussieht) hat auch nur dazu geführt, dass die Kosten der Sozialhilfe explodiert sind.
In Griechenland sinken also die Rentenausgaben und die Sozialhilfe wird in die Höhe getrieben. Ausser sowas gibt's dort gar nicht und man lässt die Leute jämmerlich verrecken.

Aber dass die Politiker über Leichen gehen ist ja nix neues.
http://www.watson.ch/!378871589
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

SubComandante hat geschrieben:Halt alle Beiträge lesen. Dann würde sich Deine Frage auch erübrigen... ...resp. die Rücknahme von mir.

Es liegt nicht am griechischen Finanzministerium, sondern es lag. Die neuen wollen es, die alten nicht; wenn die Mutter eines Ministerpräsidenten selber auf der Liste ist, lässt sich so einer leicht erpressen. Die Liste verschwand für 2 Jahre. Link? Gibt tonnenweise Berichte drüber.
Und die Schuld dafür, dass die Liste in Griechenland für 2 Jahre verschwand, ist wohl auch der Troika zuzuschreiben?

Es ist mir schon klar, SubComandante, dass Du die EU, die Troika und Schäuble für all die Missstände in Griechenland verantwortlich machen willst, aber irgendwo musst Du schon auch ein wenig die Objektivität wahren. Dass die Troika die Griechen daran gehindert haben soll, die Lagarde-Liste zu benutzen, halte ich für eine Erfindung von Dir oder anderen Verschwörungstheoretikern, denn es macht einfach keinen Sinn, dass eines der grössten und wirtschaftlich wichtigsten EU-Länder wie Frankreich den Griechen eine solche Liste überreicht, um sie nachher daran zu hindern, mit ihr auch etwas Vernünftiges anzufangen. Es ist vielmehr die griechische Regierung selbst, die keine grosse Freude an einer solchen Liste hatte und sie dann ja auch verschwinden und in der Zwischenzeit modifizieren liess. Wie Du hier eine Schuld der Troika ableitest, bleibt wohl Dein Geheimnis.
Asmodeus hat geschrieben:Aber dass die Politiker über Leichen gehen ist ja nix neues.
Diese Aussage dürfte ja wohl auch für die griechischen Politiker gelten. Die griechischen Politiker vergangener Regierungen tragen die Hauptschuld daran, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Jetzt der EU, der Troika oder dem viel gescholtenen Schäuble den Miesepeter in die Schuhe zu schieben, halte ich für eine doch sehr einsichtige Weltsicht.

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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Mundharmonika hat geschrieben: Jetzt der EU, der Troika oder dem viel gescholtenen Schäuble den Miesepeter in die Schuhe zu schieben, halte ich für eine doch sehr einsichtige Weltsicht.
Wenn ich über den Rand einer Klippe klettere und mich am Abgrund festhalte bin ich ein Idiot.
Wenn ich dann los lasse und mich nur noch knapp an einem Ast der da rumbaumelt festhalten kann bin ich ein Vollidiot.
Wenn jetzt einer kommt und an diesem Ast sägt... ist ER ein Arschloch.


Aber wir drehen uns im Kreis. Ich beurteile vor Allem das was in den letzten Monaten gelaufen ist. Der Unwille der EU und der Troika überhaupt eine Lösung finden zu wollen die langfristig funktioniert.

Du beurteilst vor Allem was überhaupt hierhin geführt hat. Nämlich den Unwillen der früheren Regierungen irgendetwas zu ändern.


Ich würde aktuell Geld darauf verwetten, dass Griechenland in 10 Jahren nicht mehr in der EU ist und innerhalb dieser Zeit auch Bankrott anmelden muss weil sie trotz Reformen etc. unter der Schuldenlast zerbricht.

Man kann nicht Zinsen, Zinseszinsen und Zinseszinseszinsen bezahlen UND Schulden bezahlen UND die eigenen Einnahmequellen verscherbeln. Es ist schlicht und einfach unlogisch.
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
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footbâle
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Beitrag von footbâle »

Konter hat geschrieben: Daher ist der "Mythos" der armen Schweiz ... schon nicht so weit hergeholt.
Und die Schweiz arbeitet im Moment mit Hochdruck daran, den Mythos wieder aufleben zu lassen. Sie glaubt, es sei ein Naturgesetz, dass es immer so weitergehe. Da die Landbevölkerung - männlich, über 50, schlecht ausgebildet - an imaginärem Dichtestress leidet, setzt die Schweiz den freien Marktzugang mit jenem Handelspartner aufs Spiel, der 2/3 ihrer Exporte absorbiert. Dafür exportiert sie jetzt Arbeitsplätze, weil sie sich ihre eigene Währung kaum noch leisten kann.

Die einzige Alternative zum bilateralen Weg wird mittelfristig der Beitritt zur EU sein, also der 'Worst Case'. Es ist alles nur eine Frage des Leidensdrucks. Oder wir werden irgendwann mal einsehen, dass es auf Dauer nicht funktionieren wird, unter uns zu bleiben und gleichzeitig unseren Wohlstand zu erhalten. Wer nicht bereit ist, zu teilen und Kompromisse zu machen, der läuft Gefahr, alles zu verlieren.

Die Griechen produzieren kaum Güter. Sie leben fast ausschliesslich vom Tourismus. Bei uns kommt noch der Finanzplatz dazu. Noch. Dazu zitiere ich mal Stefan Tobler von der Schweizerischen Bankiervereinigung: "Als Konsequenz aus der Vision für einen globalen Finanzplatz resultiert aber eine doppelte Absage an die Adresse der Isolationisten und Protektionisten im Inland. Die Schweiz kann es sich ohne substanziellen Wohlstandsverlust nicht leisten, das Migrationsproblem zu lösen, indem sie das bilaterale Vertragswerk mit der EU aufs Spiel setzt und sich so vom Markt abschottet."

Wer aber laut sagt, dass die Schweiz aufgrund von vergleichsweise lächerlichen Überfremdungsängsten im Begriff ist, wirtschaftlich Suizid auf Raten zu begehen, ist ein Schwarzmaler und Nestbeschmutzer. Es ist ja bis jetzt auch immer alles aufgegangen.

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Beitrag von Trekbebbi »

footbâle hat geschrieben:Und die Schweiz arbeitet im Moment mit Hochdruck daran, den Mythos wieder aufleben zu lassen. Sie glaubt, es sei ein Naturgesetz, dass es immer so weitergehe. Da die Landbevölkerung - männlich, über 50, schlecht ausgebildet - an imaginärem Dichtestress leidet, setzt die Schweiz den freien Marktzugang mit jenem Handelspartner aufs Spiel, der 2/3 ihrer Exporte absorbiert. Dafür exportiert sie jetzt Arbeitsplätze, weil sie sich ihre eigene Währung kaum noch leisten kann.

Die einzige Alternative zum bilateralen Weg wird mittelfristig der Beitritt zur EU sein, also der 'Worst Case'. Es ist alles nur eine Frage des Leidensdrucks. Oder wir werden irgendwann mal einsehen, dass es auf Dauer nicht funktionieren wird, unter uns zu bleiben und gleichzeitig unseren Wohlstand zu erhalten. Wer nicht bereit ist, zu teilen und Kompromisse zu machen, der läuft Gefahr, alles zu verlieren.

Die Griechen produzieren kaum Güter. Sie leben fast ausschliesslich vom Tourismus. Bei uns kommt noch der Finanzplatz dazu. Noch. Dazu zitiere ich mal Stefan Tobler von der Schweizerischen Bankiervereinigung: "Als Konsequenz aus der Vision für einen globalen Finanzplatz resultiert aber eine doppelte Absage an die Adresse der Isolationisten und Protektionisten im Inland. Die Schweiz kann es sich ohne substanziellen Wohlstandsverlust nicht leisten, das Migrationsproblem zu lösen, indem sie das bilaterale Vertragswerk mit der EU aufs Spiel setzt und sich so vom Markt abschottet."

Wer aber laut sagt, dass die Schweiz aufgrund von vergleichsweise lächerlichen Überfremdungsängsten im Begriff ist, wirtschaftlich Suizid auf Raten zu begehen, ist ein Schwarzmaler und Nestbeschmutzer. Es ist ja bis jetzt auch immer alles aufgegangen.
Guter Post!
»Denn me muess sich eifach sage, in däre Zyt e FCB-Fan dörfe si isch e verdammts Privileg.« - Konter

Und suscht? Die von mir geposteten Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung! Aus diesem Grund erachte ich es als unnötig, in den Beiträgen selbst noch zusätzlich auf diesen Umstand hinzuweisen. Ausnahmen sind (natürlich) Zitate von Drittpersonen!

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Mundharmonika hat geschrieben:Wir wollen es einmal nicht übertreiben. Der Wohlstand in der Schweiz nahm nach dem 2. Weltkrieg - vor allem im Vergleich zum restlichen Europa - rapide zu, aber unser Land war schon davor nicht mehr mausearm und schon gar nicht mit dem heutigen Afghanistan zu vergleichen.
Das stimmt so. Desshalb auch mein Verweis auf die Behauptung des Historikers (dessen Name mir partout nicht einfallen will ...). Deine Einschätzung ist definitiv näher an der Realität damals.
Edit meint: Kommando zurück: Es war Dieter Moor
footbâle hat geschrieben:Und die Schweiz arbeitet im Moment mit Hochdruck daran, den Mythos wieder aufleben zu lassen. Sie glaubt, es sei ein Naturgesetz, dass es immer so weitergehe. Da die Landbevölkerung - männlich, über 50, schlecht ausgebildet - an imaginärem Dichtestress leidet, setzt die Schweiz den freien Marktzugang mit jenem Handelspartner aufs Spiel, der 2/3 ihrer Exporte absorbiert. Dafür exportiert sie jetzt Arbeitsplätze, weil sie sich ihre eigene Währung kaum noch leisten kann.

Die einzige Alternative zum bilateralen Weg wird mittelfristig der Beitritt zur EU sein, also der 'Worst Case'. Es ist alles nur eine Frage des Leidensdrucks. Oder wir werden irgendwann mal einsehen, dass es auf Dauer nicht funktionieren wird, unter uns zu bleiben und gleichzeitig unseren Wohlstand zu erhalten. Wer nicht bereit ist, zu teilen und Kompromisse zu machen, der läuft Gefahr, alles zu verlieren.

Die Griechen produzieren kaum Güter. Sie leben fast ausschliesslich vom Tourismus. Bei uns kommt noch der Finanzplatz dazu. Noch. Dazu zitiere ich mal Stefan Tobler von der Schweizerischen Bankiervereinigung: "Als Konsequenz aus der Vision für einen globalen Finanzplatz resultiert aber eine doppelte Absage an die Adresse der Isolationisten und Protektionisten im Inland. Die Schweiz kann es sich ohne substanziellen Wohlstandsverlust nicht leisten, das Migrationsproblem zu lösen, indem sie das bilaterale Vertragswerk mit der EU aufs Spiel setzt und sich so vom Markt abschottet."

Wer aber laut sagt, dass die Schweiz aufgrund von vergleichsweise lächerlichen Überfremdungsängsten im Begriff ist, wirtschaftlich Suizid auf Raten zu begehen, ist ein Schwarzmaler und Nestbeschmutzer. Es ist ja bis jetzt auch immer alles aufgegangen.
Dieser Post trifft den Nagel auf Kopf. Genau diese "Es ist ja bis jetzt auch immer alles aufgegangen"-Mentalität ist das Fatale. Als ob die Weltwirtschaft immer noch wie 1990 oder 2000 funktionieren würde. Genau dieses imaginäre Schreckgespenst der Überfremdung und Zuwanderung ist der grösste Scheiss. Leute wandern nicht zu, wenn's der Wirtschaft scheisse geht. Oder hat irgendjemand aktuell das Bedürfniss, eine Existenzgründung in Griechenland zu vollziehen? :rolleyes:
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Beitrag von Mundharmonika »

Asmodeus hat geschrieben:Wenn ich über den Rand einer Klippe klettere und mich am Abgrund festhalte bin ich ein Idiot.
Wenn ich dann los lasse und mich nur noch knapp an einem Ast der da rumbaumelt festhalten kann bin ich ein Vollidiot.
Wenn jetzt einer kommt und an diesem Ast sägt... ist ER ein Arschloch.
Ungeschickt ist halt auch, wenn dieser eine, der da hilflos am Ast rumbaumelt, eine Riesenklappe hat und denjenigen, die oben an der Klippe stehen, lächelnd den Finger zeigt und ihnen nicht nur entgegen ruft, dass sie elende Terroristen sind, sondern ihnen auch noch weismachen will, dass sie eigentlich keine Ahnung vom Klettern haben... :p

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Beitrag von Mundharmonika »

Asmodeus hat geschrieben:Du beurteilst vor Allem was überhaupt hierhin geführt hat. Nämlich den Unwillen der früheren Regierungen irgendetwas zu ändern.
Richtig und zwar deswegen, weil User wie Subcomandante hier die EU, die Troika, Schäuble und wer auch immer zum Sündenbock machen will und damit bin ich nicht einverstanden.

Um eine Lösung zu finden, die längerfristig funktioniert, muss zuerst analysiert werden, was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde, damit sich diese Fehler eben nicht wiederholen. Dies einfach ausblenden zu wollen, halte ich für fatal.

Wobei; schon Mahatma Gandhi stellte fest: Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt. :o

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Was falsch gemacht wurde? Man hat zuwenig geprüft und den Betrug, der mit Hilfe eines US Institutes gelang, durchgelassen. Somit bekam Griechenland den Euro. Dann Investition für fast keine Zinsen bis ins unendliche getätigt. Olympia als nur ein Beispiel. Die ganzen Produkte wurden teurer, die Löhne der Arbeiter stiegen nicht. Deshalb gingen viele Mittelstandsbetriebe kaputt.

Der grösste Fehler war schlussendlich, einen Euro einzuführen ohne zentral geführte Wirtschaftspolitik und ohne Finanzminister.

Das wäre mal ein Anfang von "Falsch gemacht". Und Troika ist der Sündenbock. Die gehören vor ein Nürnberger Tribunal.

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

SubComandante hat geschrieben:Die gehören vor ein Nürnberger Tribunal.
ob sie auch so eine Gaudi hätten?
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Asmodeus
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Beitrag von Asmodeus »

Taratonga hat geschrieben:ob sie auch so eine Gaudi hätten?
Wurde da grade Hitlers Penislänge vorgelesen?



@Mundharmonika

Mal von der Schuldzuweisung abgesehen. Betrachtest Du die aktuellen Forderungen der Troika als realistisch? Als Umsetzbar? Ja überhaupt als Produktiv?
Unabhängig davon was zu diesem Punkt geführt hat. Kann man mit solchen Mitteln ein Land wieder auf die Beine stellen oder sägt man sie ihm nicht eher noch ab?
Asmodeus hat geschrieben:Ich bin ehrlich. Ich hatte ein schlechtes Gefühl mit der neuen Führung. Ich habe befürchtet, dass der Ruf von Streller, Frei und Wicky noch schlimmer ruiniert würde als es damals bei Yakin geschehen ist.

Beliebte Spieler ohne Ahnung in den Vorstand hiefen und gleichzeitig das komplette Prinzip des Vereins umkrempeln? Da kann ja nur der goldene Lack abblättern und Rost zum Vorschein kommen.
Q.E.D

Trekbebbi
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Beitrag von Trekbebbi »

Lusti hat geschrieben:Trottel :D geopolitisch und historisch, ich schmeiss mich weg ...
Wieso? Ich hab' das ganz ernst gemeint... ich hab' nämlich keine Lust, mich im Urlaub oder sonst im Ausland immer mit den xenophoben und rosinenpickenden Stimmberechtigten auf Stammtischniveau verwechseln zu lassen, die derzeit die Schweizer Aussenpolitik bestimmen. ;)
Und davon abgesehen wären wir geografisch doch ideal gelegen, um unser eigenes Ding durchzuziehen. Quasi im Herzen des Wirtschaftsraums Europa. Alle Waren auf dem Wasserweg müssten erstmal an uns vorbei. Stattdessen zahlen wir jetzt jährlich brav in den NFA ein für irgendwelche unkreative Bauern in der Innerschweiz.
Aber eben, der Fehler, den man vor 514 Jahren gemacht hat, lässt sich jetzt nicht mehr so einfach beheben.
»Denn me muess sich eifach sage, in däre Zyt e FCB-Fan dörfe si isch e verdammts Privileg.« - Konter

Und suscht? Die von mir geposteten Beiträge entsprechen meiner persönlichen Meinung! Aus diesem Grund erachte ich es als unnötig, in den Beiträgen selbst noch zusätzlich auf diesen Umstand hinzuweisen. Ausnahmen sind (natürlich) Zitate von Drittpersonen!

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Asmodeus hat geschrieben:Wurde da grade Hitlers Penislänge vorgelesen?
Oder der endgültige High Score der versuchten Endlösung?

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Mundharmonika
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Beitrag von Mundharmonika »

Asmodeus hat geschrieben:@Mundharmonika

Mal von der Schuldzuweisung abgesehen. Betrachtest Du die aktuellen Forderungen der Troika als realistisch? Als Umsetzbar? Ja überhaupt als Produktiv?
Unabhängig davon was zu diesem Punkt geführt hat. Kann man mit solchen Mitteln ein Land wieder auf die Beine stellen oder sägt man sie ihm nicht eher noch ab?
Nein, ich glaube auch, dass viele der aktuellen Forderungen Griechenland nicht wirklich weiter bringen werden. Aber..., was würde Griechenland im Moment denn wirklich weiter bringen? Die Schulden zu erlassen? Das kann aus meiner Sicht auch nicht die Lösung sein. Und das wäre ohnehin auch nur eine kurzfristige Lösung.

So bitter das klingt, aber ich glaube, Griechenland muss nun ein paar Jahre unten durch und versuchen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ich würde einen Ausstieg aus dem Euro vernünftiger finden, als zu versuchen ums Verrecke dabei bleiben zu wollen. Dann muss versucht werden, ein politisches System auf die Beine zu stellen, dass eine flächendeckende Korruption verunmöglicht und die Bürger müssen verstehen lernen, dass sie sich mit dem Nichtbezahlen der Steuern oder dem Ausnutzen von Sozialleistungen am Schluss selber schaden. Es ist mir schon klar, dass dies alles bedeutend einfacher klingt, als das es dann in der Realität umzusetzen ist.

Das Hauptproblem sehe ich im Moment darin, dass die Interessen der EU und jene Griechenland zum jetzigen Zeitpunkt nicht kompatibel sind und man trotzdem von beiden Seiten her versucht, einen Kompromiss zu finden, der letztlich vermutlich beiden nicht hilft.

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SubComandante
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Beitrag von SubComandante »

Die Griechen mussten nun 5 Jahre unten durch. Die Selbstmordrate spricht für sich.

Griechenland will im Euro bleiben, Schäuble möchte was anderes.

Lusti
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Beitrag von Lusti »

Trekbebbi hat geschrieben:Wieso? Ich hab' das ganz ernst gemeint... ich hab' nämlich keine Lust, mich im Urlaub oder sonst im Ausland immer mit den xenophoben und rosinenpickenden Stimmberechtigten auf Stammtischniveau verwechseln zu lassen, die derzeit die Schweizer Aussenpolitik bestimmen. ;)
Ich fands trotzdem lustig. Komischerweise habe ich 2011/2012/2014 in den USA bei mehreren Gesprächen eher das Gegenteil erlebt: Man bewundert und beneidet uns wegen der direkten Demokratie und der Fähigkeit der Regierung auch mal einen Denkzettel zu verpassen (verstehe mich nicht falsch, die Minarett- und Zuwanderungsinitiativen waren der grösste Mist). Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die USA doch eine Ecke weiter weg ist und daher die Abstimmungen weniger wahrgenommen werden. Ich bezeichne mich aber gerne als Schweizer und zeige damit, dass nicht alle bei uns so Xenophob sind. Aber eventuell liegt es auch daran, dass ich gerne diskutiere und das ein super Thema ist.
Trekbebbi hat geschrieben:Und davon abgesehen wären wir geografisch doch ideal gelegen, um unser eigenes Ding durchzuziehen. Quasi im Herzen des Wirtschaftsraums Europa. Alle Waren auf dem Wasserweg müssten erstmal an uns vorbei. Stattdessen zahlen wir jetzt jährlich brav in den NFA ein für irgendwelche unkreative Bauern in der Innerschweiz.
Aber eben, der Fehler, den man vor 514 Jahren gemacht hat, lässt sich jetzt nicht mehr so einfach beheben.
ähhh - Xenophob, Rosinenpicker ??? Kommt immer irgendwie auf den Standpunkt an ... :cool:
Das unsere Bauern so unkreativ sind liegt an der Gesetzgebung. Wenn du einfach jeden Monat deinen Geldseckel gefüllt bekommst, dann hörst du automatisch auf dich weiter zu entwicklen. Dazu ein Beispiel:
Im Wallis war ein Wein einer bestimmten Rebsorte kaum noch nachgefragt. Einige Weinbauern haben den Weg gemacht und die Rebsorte gewechselt. Das hat sie einerseits die Samen, andererseits 2 Ernten gekostet. Danach waren sie wieder im Geschäft weil sie ein Produkt angeboten haben, welches auch nachgefragt wurde. Kurze Zeit danach, hat die Schweiz den Weinbauern im Wallis die Umstellung der Rebsorte mittels Subventionen finanziert, inklusiv der Ernteausfällen. Als die Weinbauern, welche bereits aus Eigeninitiative die Sorte gewechselt hatten nachgefragt haben, ob sie auch etwas aus diese Topf bekommen würden hies es: Nein !
So, und nur so, verhindert man Innovation ...
FC Basel - Rasenmeister 2007

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