Mit der Berufung auf Gott zieht die USA in den Krieg, wurden im Mittelalter die Kreuzzüge geführt, bomben sich Selbstmordattentäter in die Luft.Rinoceronte hat geschrieben: Ich glaube jedoch nicht, dass der Folterknecht früher oder später auf die gleiche Stufe degeneriert wie die Gefolterten. Er vollstreckt das Gesetz und handelt im Auftrag des Gerichts (also des Volkes). Er kann also nach getaener Arbeit mit einem guten Gefühl nach hause gehen.
Mit der Berufung auf den Willen des Volkes werden Schuldige und Unschuldige in den USA hingerichtet, sogar der Genozid an den Juden wurde damit von den Nazis gerechtfertigt...
Staatsmord ist und bleibt Mord. Da hilft keine Rechtfertigung.
Dem Menschen fehlt die moralische Integrität, über Leben und Tod zu entscheiden. Wer vorsätzlich tötet (damit meine ich Verbrecher wie auch Durchführer und Unterstützer der Todesstrafe) hat ohne jegliche Befugnis über das Leben eines anderen entschieden. Wenn jemand darüber richten darf, dann nicht ein Mensch oder viele Menschen, sondern nur Gott/Allah/Buddha oder die Marsmännchen, egal was, einfach eine höhere Macht.
Ganz davon abgesehen ist die Todesstrafe nicht wirklich eine Strafe. Ein kurzer Schmerz, aus, vorbei. Das Leben hat man verloren, ja, aber das merkt man ja nicht mehr, wenn man tot ist. Die Todesstrafe wirkt abschreckend und an Tätern wird ein Exempel für andere statuiert. Gefängnis ist der dauernde Entzug der Freiheit, und diesen Entzug spürt der Täter andauernd. Der Aufenthalt ist für meinen Geschmack in Schweizer Gefängnissen zu komfortabel (ich sah schon mehrere Gefängnisse von innen, aber nicht als Insasse!), da liesse sich noch was machen.
Körper- und Todesstrafen jedoch gehören sich nicht!