Ich war Gegner der Todesstrafe ...

Der Rest...
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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Rinoceronte hat geschrieben: Ich glaube jedoch nicht, dass der Folterknecht früher oder später auf die gleiche Stufe degeneriert wie die Gefolterten. Er vollstreckt das Gesetz und handelt im Auftrag des Gerichts (also des Volkes). Er kann also nach getaener Arbeit mit einem guten Gefühl nach hause gehen.
Mit der Berufung auf Gott zieht die USA in den Krieg, wurden im Mittelalter die Kreuzzüge geführt, bomben sich Selbstmordattentäter in die Luft.

Mit der Berufung auf den Willen des Volkes werden Schuldige und Unschuldige in den USA hingerichtet, sogar der Genozid an den Juden wurde damit von den Nazis gerechtfertigt...

Staatsmord ist und bleibt Mord. Da hilft keine Rechtfertigung.

Dem Menschen fehlt die moralische Integrität, über Leben und Tod zu entscheiden. Wer vorsätzlich tötet (damit meine ich Verbrecher wie auch Durchführer und Unterstützer der Todesstrafe) hat ohne jegliche Befugnis über das Leben eines anderen entschieden. Wenn jemand darüber richten darf, dann nicht ein Mensch oder viele Menschen, sondern nur Gott/Allah/Buddha oder die Marsmännchen, egal was, einfach eine höhere Macht.

Ganz davon abgesehen ist die Todesstrafe nicht wirklich eine Strafe. Ein kurzer Schmerz, aus, vorbei. Das Leben hat man verloren, ja, aber das merkt man ja nicht mehr, wenn man tot ist. Die Todesstrafe wirkt abschreckend und an Tätern wird ein Exempel für andere statuiert. Gefängnis ist der dauernde Entzug der Freiheit, und diesen Entzug spürt der Täter andauernd. Der Aufenthalt ist für meinen Geschmack in Schweizer Gefängnissen zu komfortabel (ich sah schon mehrere Gefängnisse von innen, aber nicht als Insasse!), da liesse sich noch was machen.

Körper- und Todesstrafen jedoch gehören sich nicht!
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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Celtic Basel hat geschrieben:Frage an Jus-Menschen: Was it der Unterschied zwischen Verwahrung und einer 'normalen' Gefaengisstrafe?
Freiheitsstrafe (Haft, Gefängnis, Zuchthaus): Die Länge richtet sich nach der Schuld des Täters, Unterbringung in offenen oder geschlossenen Strafanstalten je nach Gefährlichkeit und Fluchtgefahr des Täters. Keine oder nur wenig Therapie / Resozialisierung. Länge von 3 Tagen bis 20 Jahren: Länge klar festgelegt. Ausnahme: lebenslang, also von 15 Jahren bis unendlich (sehr selten)

Verwahrung: Wird angeordnet bei Gefährlichkeit des Täters, die Länge richtet sich nach dem Therapieerfolg und ist somit unbestimmt. Unterbringung des Täters in psychiatrischen Kliniken (geschlossene Abteilung) oder in geschlossenen Strafanstalten. Viel (psych. Klinik) bis gar keine Therapie (Strafanstalt, v.a. bei untherapierbaren Leuten). Entlassung nur, wenn "geheilt".
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Bogenlampe
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Beitrag von Bogenlampe »

Gevatter Rhein hat geschrieben:Wiexeit, es war etwas bösartig ]
Gebe ich dir Recht. Aber bei einer Freiheitsstrafe kann man es noch geringfügig wieder korrigieren ("geringfügig" da man durch die Inhaftierung grossen Schaden erleiden kann. Siehe Ami-Land). Bei der Todesstrafe ist es hingegen endgültig. Ein Restrisiko bleibt immer bestehen, trotz DNS-Beweisen. Es wäre fatal, wenn man einen Unschuldigen umbringen würde.
Gevatter Rhein hat geschrieben: Schwierige Sache. Dennoch, wenn mein Sohn betroffen wäre, würde ich wohl komplett durchnkallen und jede strafrechtliche Konsequenz meines Handelns lächelnd in Kauf nehmen.
Wirklich schwierig. Ich denke aber, dass wir uns darauf einigen können, dass aus persönlicher Sicht Rache in den ganz schlimmen Fällen in Frage kommt, aber aus objektiver Sicht dies natürlich überhaupt kein Weg ist, wenn man die Konsequenzen berücksichtigt.

@Folterknechte
Die Leuten, die sich Foltermethoden für diesen Typen ausdenken, und noch mit lustigen Bildchen untermalen, sollten sich ganz genau überlegen, was Sinn und Zweck davon ist... Ist das Vergeltung, oder steckt da noch mehr dahinter?

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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Rankhof hat geschrieben:Ganz davon abgesehen ist die Todesstrafe nicht wirklich eine Strafe. Ein kurzer Schmerz, aus, vorbei. Das Leben hat man verloren, ja, aber das merkt man ja nicht mehr, wenn man tot ist. Die Todesstrafe wirkt abschreckend und an Tätern wird ein Exempel für andere statuiert. Gefängnis ist der dauernde Entzug der Freiheit, und diesen Entzug spürt der Täter andauernd. Der Aufenthalt ist für meinen Geschmack in Schweizer Gefängnissen zu komfortabel (ich sah schon mehrere Gefängnisse von innen, aber nicht als Insasse!), da liesse sich noch was machen.

Körper- und Todesstrafen jedoch gehören sich nicht!
Tod durch Folter ist aber kein kurzer Schmerz sondern eher eine lange Qual.

Zugegeben es ist ein bischen drastisch.

Das Gefängnisse nicht zu einem Witz verkommen sollten wäre da sicher mal die erste Massnahme.

@Bogenlampe: Vergeltung :D
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

Rinoceronte hat geschrieben: @Huber: Ich hab gehöhrt dass Rasern mitlerweile Gefängnisstrafen drohen. Zwei Kinder in den Tod reissen sagst du: Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was die Strafe für fahrlässige Tötung ist. Mal Platini fragen.
Nicht fahrlässige Tötung, das ist für mich eher vorsätzliche Tötung! Fahrlässige Tötung wird in der Regel mit einer bedingten Gefängnisstrafe abgeurteilt und beinhaltet nur die Todesfolge aus Fahrlässigkeit (z.B. auf der Baustelle ein Gerüst nicht richtig montiert, Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr, etc.). Wer betrunken Auto fährt und aufgrund dessen ein Mensch umbringt, macht dies meiner Erachtens vorsätzlich!

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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Nicht fahrlässige Tötung, das ist für mich eher vorsätzliche Tötung! Fahrlässige Tötung wird in der Regel mit einer bedingten Gefängnisstrafe abgeurteilt und beinhaltet nur die Todesfolge aus Fahrlässigkeit (z.B. auf der Baustelle ein Gerüst nicht richtig montiert, Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr, etc.). Wer betrunken Auto fährt und aufgrund dessen ein Mensch umbringt, macht dies meiner Erachtens vorsätzlich!
Hast recht. Hab ich wohl verwechselt
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

Rankhof hat geschrieben:Freiheitsstrafe (Haft, Gefängnis, Zuchthaus): Die Länge richtet sich nach der Schuld des Täters, Unterbringung in offenen oder geschlossenen Strafanstalten je nach Gefährlichkeit und Fluchtgefahr des Täters. Keine oder nur wenig Therapie / Resozialisierung. Länge von 3 Tagen bis 20 Jahren: Länge klar festgelegt. Ausnahme: lebenslang, also von 15 Jahren bis unendlich (sehr selten)

Verwahrung: Wird angeordnet bei Gefährlichkeit des Täters, die Länge richtet sich nach dem Therapieerfolg und ist somit unbestimmt. Unterbringung des Täters in psychiatrischen Kliniken (geschlossene Abteilung) oder in geschlossenen Strafanstalten. Viel (psych. Klinik) bis gar keine Therapie (Strafanstalt, v.a. bei untherapierbaren Leuten). Entlassung nur, wenn "geheilt".
Ah okee.Merci.

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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

Bogenlampe hat geschrieben: Wirklich schwierig. Ich denke aber, dass wir uns darauf einigen können, dass aus persönlicher Sicht Rache in den ganz schlimmen Fällen in Frage kommt, aber aus objektiver Sicht dies natürlich überhaupt kein Weg ist, wenn man die Konsequenzen berücksichtigt.
Klar, aus objektiver Sicht nicht. Nur glaube ich nicht, dass ich bei Eintreten eines solchen Falles irgendeine Art von Interesse an Objektivität oder Sowas hätte ;)

Egal, die Positionen sind gesteckt, nicht jeder kann das Thema so emotionslos-objektiv beleuchten wie zB Rankhof oder du. Jedenfalls kann ich das nicht - auch wenn ich jetzt keine Folterbilder in den Thread gestellt habe.
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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Gevatter Rhein hat geschrieben: Egal, die Positionen sind gesteckt, nicht jeder kann das Thema so emotionslos-objektiv beleuchten wie zB Rankhof oder du.
Déformation professionelle... ;)

Wie gesagt, wäre ich direkt betroffen würde ich wohl auch zum Tier.

Aber ich persönlich finde es viel schlimmer und tragischer, wenn ein Raser einen Familienvater umbringt oder ein (ev. gar zwei) Kind(er). Da ist unglaublich viel Trauer bei den Hinterbliebenen da, riesige emotionale Wunden. Das ist für mich viel schlimmer als dass ein Vater sein eigenes Kind mit dem Einverständnis der Mutter zu Tode quält. Klar, es ist schlimm, aber niemand ist um den Tod dieses Kindes WIRKLICH traurig...

Mich macht es wütend, dass ein mordender Raser (oder auch ein mordender Volltrunkener) bis anhin 6-12 Monate BEDINGT bekam für so viel verursachtes Leid. Mittlerweile sehens die Gerichte zum Glück langsam anders und geben ein paar Jährchen unbedingt (immerhin).

Wer ein Kleinkind quält, mag eine Bestie sein, krank im Hirn, verabscheuenswürdig etc. Wer durch Raserei Leute totfährt ist aber ebenfalls ein Verbrecher.
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Pyramus
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Beitrag von Pyramus »

mimpfeli hat geschrieben:Tja, ehrlich gesagt weiss ich ganz genau wie es sich anfühlt nicht mehr selber über sein Leben bestimmen zu können resp. die Freiheit zu verlieren.

Okay, mal andersrum gefragt....ich weiss ist polemisch, aber trotzdem, nimmt mich wunder:

Stell Dir vor Du hast irgendwann ne süsse kleine Tochter.
Der Kleinen passiert etwas, der Täter wird geschnappt.

Und nun möchte ich von Dir wissen ob es für Dich i.O. wäre wenn der Typ nach....sagen wir mal.....7 Jahren frei kommt zur Bewährung und sein Leben weiterleben kann.
natürlich hätte ich eine grenzenlose wut in mir, ohne frage, und natürlich müsste das erlittene leid irgendwie kompensiert werden. die frage ist bloss wie? wie kann meiner tochter, an der er sich vergriffen hat, geholfen werden? wie kann ein ausgleich geschaffen werden? geht es mir oder meiner tochter besser, wenn der typ 7 jahre oder lebenslänglich hinter gittern sitzt?
ganz wesentlich ist sicher ein richterlicher schuldspruch (das zeigt sich auch in der praxis) der festhält, dass der angeklagte schuldig ist. eine freiheitsstrafe wird sicher auch ein wenig genugtuung verschaffen, ob es das leid je kompensieren kann, wage ich zu bezweifeln.....allerdings hängt das ganze natürlich stark, von der schwere des deliktes ab.

Pyramus
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Beitrag von Pyramus »

MMM hat geschrieben:Die Grosszahl der Kapitalverbrechen wird nicht durch (im Moment oder allgemein) rational denkende Delinquenten begangen. D.h. der Täter macht im Moment der Tat nicht eine Güterabwägung zwischen der drohenden Strafe und dem Nutzen seiner Tat. Er handelt einfach (aus Affekt, einer psychischen Störung oder sonstigem Grund).

Folge: Die Todesstrafe und andere grausame Strafen (wie die oben vorgeschlagene Freiheitsstrafe unter unwürdigen Bedingungen) wirken nicht generalpräventiv, d.h. vermögen Tötungsdelikte nicht zu verhindern.
Also: Bloss noch der Vergeltungsgedanke könnte eine derartige Strafe rechtfertigen. Dies darf aber nicht sein aus bereits genannten Gründen (Verlust der moralischen Autorität des Staates, Problem der irreversiblen Fehlurteile, möglicherweise fehlende Adäquanz der staatlichen Reaktion).
sehr richtig! die generalprävention oder die theorie der abschreckung geht davon aus, dass menschen dann delikte begehen, wenn die vorteile die risiken überwiegen. bei bestimmten deliktstypen lässt diese theorie ansatzweise beweisen, zum beispiel bei strassenverkehrsdelikten.
die gleichen empirischen untersuchen ergaben aber auch, dass harte sanktionen den täter nicht davon abhalten, das delikt zu bgehen. die untersuchungen ergaben auch, dass die täter sich mehr vor der reaktion von familie und freunden fürchten als vor einer möglichen strafe.

noch kurz was zur todesstrafe in den usa. ein indiz dafür, dass die todesstrafe potententielle mörder nicht vor der tat abhält, zeigt ein blick auf die innerstaatliche statistik der usa. im durchschnitt sind die tötungsraten in bundesstaaten mit todesstrafe um 40-120% höher als in staaten ohne todesstrafe.
lieblingsbeispiel meines strafrechtsprofessor ist jener täter, der sein opfer von iowa (staat ohne todesstrafe) ins benachbarte missouri (staat mit todesstrafe) verschleppte, dort umbrachte und gemäss in missouri geltendem recht zum tode verurteilt wurde.

dasto
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Beitrag von dasto »

aus dem blöck online:

Kindermörder gehängt - Zuschauer jubelten
PAKDASCHT (Iran) u2013 Mohamed Bijeh (30) wurde erst ausgepeitscht und dann gehängt. Und das alles unter dem Jubel der unzähligen Zuschauer

Mohammed Bijeh war auch als «Vampir der Teheraner Wüste» bekannt. 16 Kinder und 5 Erwachsene hat er erst vergewaltigt und dann getötet. Zwei Jahre trieb er sein Unwesen. Die meisten Kinder waren als illegale Flüchtlinge in den Iran gekommen. Ihre Eltern getrauten sich nicht, sie vermisst zu melden.

Letzten September wurde der Mann zusammen mit einem Komplizen erwischt. Schon im Oktober darauf verurteilte ihn ein Gericht zur Todesstrafe wegen Mordes u2013 und zu 100 Peitschenschlägen wegen der Vergewaltigungen.

In Handschellen und mit freiem Oberkörper wurde Mohammed Bijeh am Mittwoch auf den Hauptplatz in Pakdascht geführt. Dutzende Angehörige seiner Opfer waren erschienen. Sie brachen ihn Jubel aus, als er, an einen Pfahl gebunden, die Peitschenschläge über sich ergehen lassen musste.

Dann brach der Bruder eines Opfers aus der Menge aus. Er stürzte sich mit einem Messer auf Bijeh, stach auf seinen Rücken ein, bis die Polizei einschritt. Und wieder brach die Menge in Jubel aus. Dann wurde der Verurteilte von einer Mutter des Opfers geschlagen und verflucht. Sie war es, die ihm die Nylonschnur über den Kopf zog.
jay hat geschrieben:d mongi-quote im forum isch au scho tiefer gsi

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Memmingen (AP) Der wegen grausamen Mordes an der dreijährigen
Karolina angeklagte Mehmet A. hat am Mittwoch weitere sadistische
Misshandlungen zugegeben, aber eine Tötungsabsicht bestritten. Der
31-Jährige sagte am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht
Memmingen, er habe das Kind mehrmals geohrfeigt, so dass es mit dem
Kopf gegen die Wand oder Möbel geschlagen sei. Wegen des Geschreis
sei er ausgerastet. «Ich wollte nicht, dass das Kind stirbt,
sondern nur, dass Ruhe ist.»
Mehmet A. beschuldigte die Mutter Karolinas erneut, sie habe sich
an den Misshandlungen beteiligt. Die 26-jährige Zaneta C. muss sich
bisher wegen Mordes durch Unterlassen verantworten.
Laut Anklage wollte der drogensüchtige 31-Jährige die kleine
Karolina umbringen; er soll sie nach Angaben der Mutter vier Tage
lang gequält und geprügelt haben. Die beiden hatten am 5. Januar
2004 das sterbende Kleinkind nackt und kahl geschoren in einer
Kliniktoilette in Weissenhorn bei Neu-Ulm abgelegt. Karolina starb
zwei Tage später an einer Blutung im Gehirn.
Der Angeklagte bestritt die Darstellung von Zaneta C. und betonte,
er habe das Mädchen nur erziehen wollen. «Ich habe nicht gezielt
das Kind geschlagen, es ist immer spontan passiert. Dieses
Geschrei, diese dünne Stimme, - darauf bin ich explodiert.» Er
räumte erneut ein, Karolina mit der Hand, einem Stock und Gürteln
heftig geschlagen zu haben. Ausserdem habe er ihr glühende
Verschlüsse seiner Methadon-Flaschen auf den ganzen Körper gedrückt
- insgesamt 24 Mal. «Warum ich so gehandelt habe, weiss ich nicht.»
Er habe in diesem Tagen immer mehr Rauschmittel konsumiert. Bei den
Verbrennungen habe Karolinas Mutter freiwillig mitgemacht, sagte
er.

Zwtl: Erste Zeugen vernommen

Er gestand zudem, auf Karolinas Knie eine brennende Kerze
ausgedrückt und die Kleine leicht bekleidet in kalte Räume gesperrt
zu haben. Als er die Dreijährige einmal an den Haaren gepackt habe,
sei ein Büschel ausgefallen, weil die Haare nicht fest angewachsen
gewesen seien. Mehmet A. will anschliessend gemeinsam mit seiner
Partnerin Karolina den Kopf rasiert haben, um den Haarwuchs zu
kräftigen.
Er bestritt den Vorwurf der Anklage, die Dreijährige mit brühend
heissem Wasser abgeduscht und anschliessend mit der Faust bewusstlos
geschlagen zu haben. Karolina sei nach einer Ohrfeige gegen die
Kommode gefallen und habe nur noch geröchelt. Er habe sie mit
kaltem Wasser abgespritzt, damit sie wieder zu sich komme.
Anschliessend habe er selbst und nicht die Mutter darauf gedrängt,
das verletzte Mädchen ins Krankenhaus zu fahren.
«Ich wollte niemals, dass dieses Kind stirbt», sagte der
Angeklagte. Wie für seine eigene Tochter «tue ich auch jeden Tag
für diese Kleine beten», sagte der 31-Jährige. Oberstaatsanwalt
Johann Kreuzpointner fragte Mehmet A.: «Für wie dumm wollen Sie uns
eigentlich verkaufen?» Karolinas Mutter reagierte auf die
Ausführungen erneut mit einem Wutausbruch: «Du Monster! Lügner!»
Die frühere Lebensgefährtin des Angeklagten sagte als Zeugin,
Mehmet A. habe weder sie noch die gemeinsame Tochter je geschlagen.
Sie waren 13 Jahre zusammen; das Kind ist mittlerweile zehn Jahre
alt. «Er trägt das Kind auf Händen», sagte sie. Die Tochter von
Zaneta C. soll er dagegen als «Zuhälterbastard» beschimpft haben.
Der Vermieter, in dessen Haus in Biberachzell das Paar gewohnt
hatte, berichtete, dass Mehmet A. jeden Tag Karolina auf den
Hintern schlug.
Für Freitag sind in dem Prozess die Plädoyers geplant; am Montag
soll das Urteil verkündet werden.
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

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Lance
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Beitrag von Lance »

denne sötte me doch genau s'gliiche atue, wie si dem maitli ato händ.

ich säg euch, wenn me sälber chinder het, denne mache eim so sache no viel me weh...




oder wie de iraner hüt in de 20minute zytig.

ufemene öffentliche platz uspeitsche und nochär ufhänke
Leck mich am Arsch

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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Lance hat geschrieben:denne sötte me doch genau s'gliiche atue, wie si dem maitli ato händ.

ich säg euch, wenn me sälber chinder het, denne mache eim so sache no viel me weh...




oder wie de iraner hüt in de 20minute zytig.

ufemene öffentliche platz uspeitsche und nochär ufhänke
Easy. Hämmer alles scho besproche...
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Memmingen (AP) Mit einer Videorekonstruktion über die letzten Tage
der zu Tode gequälten Karolina ist am Freitag der Mordprozess gegen
die Mutter des Kindes und deren Exfreund fortgesetzt worden. Das
Landgericht Memmingen führte den rund halbstündigen Film, den die
Polizei mit Hilfe von Zaneta C. gedreht hatte, am dritten
Verhandlungstag als Beweismittel ein. Die 26-Jährige und der
31-jährige Mehmet A. sind wegen Mordes an der dreijährigen Karolina
angeklagt.
Mehmet A. soll laut Anklage die Tochter seiner Freundin vier Tage
lang so grausam misshandelt haben, dass sie starb. Zaneta C. soll
dies nicht verhindert haben. Karolina war am 5. Januar 2004 nackt,
kahl geschoren und grausam zugerichtet in einer Kliniktoilette in
Weissenhorn bei Neu-Ulm gefunden worden.
Auf dem Polizeivideo von Ende Februar 2004 zeigt Zaneta C. den
Ermittlern in der früheren Wohnung des Paares in Biberachzell bei
Weissenhorn, wie ihr Expartner ihre Tochter misshandelt haben soll:
mit Schlägen, Gürtelhieben und Verbrennungen. Im engen Schlafzimmer
schlug A. der vor dem Bett stehenden Karolina demnach immer wieder
so mit der Hand auf Wange oder Hinterkopf, dass sie mit dem Gesicht
gegen die Kommode oder den Schrank fiel.
Als er der Kleinen den erhitzten Verschluss einer Methadon-Flasche
auf den Körper drückte, sagte er laut Zaneta C. zu deren
Aufforderung aufzuhören: «Nein, ich bin noch nicht fertig. Das ist
eine neue Methode, damit sie nachher folgt.» Bei der
Tatrekonstruktion schilderte die Beschuldigte auch den letzten von
insgesamt vier Tagen mit Folterungen: Zur Strafe, dass Karolina in
die Hose gemacht habe, habe Mehmet A. sie mit brühend heissem Wasser
abgeduscht, mit Gürtel und Fäusten traktiert und anschliessend mit
einem Kinnhaken bewusstlos geschlagen.
Bei der Vorführung des Videos brach die Mutter des getöteten
Mädchens in lautes Schluchzen aus. Die 26-Jährige schloss die Augen
und hielt sich die Ohren zu. Ihr 31-jähriger Exfreund verfolgte den
Film mit ungerührter Miene. Zuvor hatte Zaneta C. Mehmet A. in
einem erneuten Wutausbruch als «Psychopath» und «perverses Schwein»
beschimpft. Sie trommelte mit den Fäusten auf die Anklagebank und
schrie: «Ich vermisse meine Tochter!»
Mehmet A., der die Misshandlungen eingeräumt hatte, versuchte vor
Gericht erneut, seine Taten mit Erziehungsabsichten zu erklären.
«Ich bin ausgeflippt, wenn sie ins Bett gemacht hat, oder wenn sie
in die Hose geschissen hat.» Er sei wegen Kleinigkeiten
ausgerastet, sagte der Angeklagte. «Das Geschrei hat mich wütend
gemacht.» Nach den Folterungen sei zwar seine Wut verraucht
gewesen, aber: «Es ist mir nicht besser gegangen.»
Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner bewertete die Ausführungen
als Schauspiel, das A. gegenüber Mitgefangenen angekündigt habe. In
der Justizvollzugsanstalt Memmingen habe der 31-Jährige geprahlt,
er werde den Gutachtern etwas vorspielen und «auf Depperle machen».
Mehmet A. gilt laut Anklage wegen seiner früheren Drogensucht als
vermindert schuldfähig. Ein psychiatrisches Gutachten und weitere
Aussagen von Sachverständigen wurden für Montag erwartet.
Am dritten Prozesstag klärte sich unterdessen, wie die Polizei auf
die Spur der Angeklagten gekommen war, die nach der Tat nach
Italien geflohen waren. Der Bruder von Mehmet A. erkannte Karolina
auf einem im Fernsehen gezeigten Fahndungsfoto und berichtete der
Polizei, er habe das Paar nach Italien gefahren.
Erster, Einziger und Bester!

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Basilou
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Beitrag von Basilou »

Ich find's jo scho bedänklig wie do gwüssi Lüt z'erscht extrem empört sin über die Tat und denn im näggschte Satz probiere sich gegesittig z übertrumpfe mit mögligscht grausame Foltermethode für da Typ.
In so eme Fall ka d Gerächtigkeit eh nüm härgstellt wärde, egal mit welere Strof.

Aber isch klar, e paar Jöhrli in Bau und e bitz Therapie ka jo und nid d Lösig si. Us minere Sicht isch so eine eh nid therapierbar. So eine miesst schlicht und eifach higrichtet wärde, nid in erschter Linie als Strof (s.o.), sondern erschtens zum Schutz vo dr Gsellschaft und zweitens zum unnötigi Folgeköschte (Gfängnis, Therapie, etc.) z spare wo'n er nid wärt isch.
© Basilou, 2024

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mimösli
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Beitrag von mimösli »

Wen ich solche Berichte von solchen Taten höre, stellen sich mir am ganzen Körper die Hare auf !!
Mir wurde vor ca.35-40 Jahren mal was gelernt:
Mann soll nicht gleiches mit gleichem vergelten !! Aber in diesem Fall würde ich es ihnen gönnen !!

Dann wurde mir auch noch gesagt:
Irgendwann wird jeder seine gerechte Strafe erhalten !
Und genau darauf beruht meine Hoffnung.


(Und jetzt können wieder ein paar kommen und sagen : AMEN)

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frikshow
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Beitrag von frikshow »

Da könnte ich gleich kotzen, wenn ich sowas lese...

Todesstrafe hin oder her, es gibt keine adäquate Strafe für solches Tun.

Es fällt sehr schwer es zu akzeptieren, aber so hart es tönt, gewisse Dinge können durch kein Rechtssystem verhindert werden, und auch nicht wieder gutgemacht oder sinnvoll gestraft werden.

Und das ist es für mich, was es so unerträglich macht, diese verdammte Hilflosigkeit gegenüber solchen Tätern.
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.
Albert Einstein

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Haltestelle
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Beitrag von Haltestelle »

Basilou hat geschrieben:Aber isch klar, e paar Jöhrli in Bau und e bitz Therapie ka jo und nid d Lösig si. Us minere Sicht isch so eine eh nid therapierbar. So eine miesst schlicht und eifach higrichtet wärde, nid in erschter Linie als Strof (s.o.), sondern erschtens zum Schutz vo dr Gsellschaft und zweitens zum unnötigi Folgeköschte (Gfängnis, Therapie, etc.) z spare wo'n er nid wärt isch.
dito
qwsedrftgzhu
wennd schwoobe gwinne isch das IMMER worst case.. ©Suffbrueder

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Basilou hat geschrieben: Aber isch klar, e paar Jöhrli in Bau und e bitz Therapie ka jo und nid d Lösig si. Us minere Sicht isch so eine eh nid therapierbar. So eine miesst schlicht und eifach higrichtet wärde, nid in erschter Linie als Strof (s.o.), sondern erschtens zum Schutz vo dr Gsellschaft und zweitens zum unnötigi Folgeköschte (Gfängnis, Therapie, etc.) z spare wo'n er nid wärt isch.
Lebenswertes Leben...

Nicht lebenswertes Leben...

Töten der Staatskasse bzw. dem Volk zu Liebe...

Kommt mir irgendwie bekannt vor, heil Hi...!

:eek: :mad: :rolleyes:
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neffin
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Beitrag von neffin »

als das bild der kleinen karolina das erste mal im tv gezeigt wurde, musste ich weinen. ich bekam dieses foto eine zeitlang nicht mehr aus meinen gedanken.
dieser elende bastard soll in der hölle schmorren, inklusive der *mutter*, welche es zugelassen hat.

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Basilou
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Beitrag von Basilou »

Rankhof hat geschrieben:Lebenswertes Leben...

Nicht lebenswertes Leben...

Töten der Staatskasse bzw. dem Volk zu Liebe...

Kommt mir irgendwie bekannt vor, heil Hi...!

:eek: :mad: :rolleyes:
Ja, ich gebe zu, der Typ gehört für mich in die Kategorie "Nicht lebenswertes Leben". Nicht aufgrund seiner Religion oder Rasse oder was auch immer, sondern für seine Tat, die er selbst verschuldet hat.

Wenn ich deswegen ein Nazi bin, dann muss ich wohl damit leben... :rolleyes:
Hätte in diesem Fall auch keine grösseren Probleme damit.
© Basilou, 2024

MMM
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Beitrag von MMM »

Basilou hat geschrieben:Ja, ich gebe zu, der Typ gehört für mich in die Kategorie "Nicht lebenswertes Leben". Nicht aufgrund seiner Religion oder Rasse oder was auch immer, sondern für seine Tat, die er selbst verschuldet hat.

Wenn ich deswegen ein Nazi bin, dann muss ich wohl damit leben... :rolleyes:
Hätte in diesem Fall auch keine grösseren Probleme damit.
Dann definiere doch bitte Mal die Kategorie "nicht lebenswertes Leben" auf umsetzbare und nicht missbrauchbare Weise. Man wünscht gutes Gelingen...

P.S.: Meiner Meinung nach gibt es diese Kategorie natürlich gar nicht, aber wenn jemand behauptet dass es sie geben solle - dann möchte ich sie wenigstens klar definiert haben.

sMoOv
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Beitrag von sMoOv »

Rinoceronte hat geschrieben:Egal! Kinderschänder, Vergewaltiger und Kindsmörder sind Gesocks.
Sie sind Tiere die die Bezeichnung Mensch nicht verdient haben.
Sie gehöhren ausgerottet! Alle!
Ein Familienvater bekam drei Jahre weil er seine Tochter dazu genötigt hat ihn mit dem Mund zu befriedigen. 3 Jahre! Abmurksen sollte man die Sau. Foltern und dann im tiefsten Drecksloch verrecken lassen!
In der Region Basel unterrichtet ein Primarlehrer der früher wegen Nötigung von Minderjährigen und wegen dem Besitz von Kinderpornos verknackt wurde! Der atmet die selbe Luft wie wir. Der Bastard sollte schon lange unter der Erde liegen!

Ich kann vieles vertragen aber hier höhrt der Spass auf. Duroux und alle seine Komplizen gehöhren öffentlich enthauptet! Mit einem rostigen Taschenmesser!
Sorry, diese Leute haben meiner Ansicht auch die Bezeichnung "Tiere" nicht verdient!

off - topic:
Hmm, allgemeine Frage. Warum eigentlich immer "Tiere"? Empfinde den Menschen als das viel schrecklichere Lebewesen!

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

@ basilou

ich hab nicht gesagt, dass du ein Nazi seist. Ich wollte dich drauf hinweisen, dass deine Argumentation verblüffend jener der NDSAP gleicht, wenn auch unter etwas anderen Voraussetzungen.
(Zur Erinnerung: Neben den Millionen ermordeten Juden und Abermillionen auf dem Schlachtfeld Gefallener wurden auch zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende körperlich und vor allem geistig behinderte Menschen umgebracht, da sie für die Gesellschaft keinen Nutzen brachten und somit lebensunwert waren. Mit Glück wurden sie sofort umgebracht, mit Pech erst nach langen qualvollen medizinischen Versuchen (dabei wurde übrigens medizinisches Wissen erlangt, von dem noch heute profitiert wird...).)

Und wenn die Büchse der Pandora erst geöffnet ist....

ansonsten verweise ich auf MMMs Posting
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allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...

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Haltestelle
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Beitrag von Haltestelle »

Dieser Typ hat eine schlimme Tat begangen. Wir sind uns dessen, glaub ich, alle einig. Darum kann ich für mich sagen, dass dieser Mensch es nicht mehr verdient hat zu leben, vor allem, weil er eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt, in meinen Augen.
Wenn man aber sagt, ein Mensch hätte nicht verdient zu leben nur weil er Jude, handicapiert oder sonst was ist, wofür er nichts kann, sehe ich es ebenfalls als falsch an, hier irgendwen umzubringen.

Ist das so schwer zu verstehen? Wieso muss man hier wieder mit der ScheissNSDAP argumentieren?
wennd schwoobe gwinne isch das IMMER worst case.. ©Suffbrueder

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Haltestelle hat geschrieben:Dieser Typ hat eine schlimme Tat begangen. Wir sind uns dessen, glaub ich, alle einig. Darum kann ich für mich sagen, dass dieser Mensch es nicht mehr verdient hat zu leben, vor allem, weil er eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt, in meinen Augen.
Wenn man aber sagt, ein Mensch hätte nicht verdient zu leben nur weil er Jude, handicapiert oder sonst was ist, wofür er nichts kann, sehe ich es ebenfalls als falsch an, hier irgendwen umzubringen.

Ist das so schwer zu verstehen? Wieso muss man hier wieder mit der ScheissNSDAP argumentieren?
Das ist eine leicht andere Argumentation als die von basilou, die du übrigens mit dito unterstützt hast:

du schreibst jetzt: er hat sein Leben durch grosse Sünde verwirkt und muss daher gehen / sein Leben muss ihm genommen werden. Eine ziemlich religiöse und in meinen Augen mittelalterliche Sichtweise, aber eine Sichtweise, die ich nachvollziehen (aber keinesfalls gutheissen) kann.

Basilou schrieb, von dir unterstützt: Er sollte nicht als Strafe hingerichtet werden, sondern 1. wegen der Gefährlichkeit und 2. um KOSTEN ZU SPAREN.
Und sorry, da klingeln bei mir die Alarmglocken. Jemanden präventiv umzubringen, weil er gefährlich ist, ist eine Sauerei. Ein psychisch kranker, der aufgrund seiner Krankheit gefährlich ist, soll umgebracht werden, ein anderer psychisch Kranker, der aufgrund seiner Krankheit nur vor sich hin brabbelt, leben? Beide können NICHTS dafür! (Ich weiss, im konkreten Fall wussten die Sadisten, was sie tun - aber wo ziehst du die Grenze?) Und geradezu katastrophal finde ich das 2. Argument, die Kosten: Da Umbringen günstiger ist als Haft, einfach mal umbringen, der Mensch da hat doch eh keinen Wert mehr. Wer sind wir denn verdammt nochmal, dass wir über den Wert eines Menschen entscheiden können und entscheiden können, du kostet uns zuviel, mehr als du wert bist, wir töten dich? Bei den Mördern angefangen, bei den psychisch Kranken fortgefahren, bei den Juden geendet... Es muss nicht so kommen, aber sagt dir das Dammbruch-Argument etwas?
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Haltestelle
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Beitrag von Haltestelle »

Rankhof hat geschrieben:Das ist eine leicht andere Argumentation als die von basilou, die du übrigens mit dito unterstützt hast:

du schreibst jetzt: er hat sein Leben durch grosse Sünde verwirkt und muss daher gehen / sein Leben muss ihm genommen werden. Eine ziemlich religiöse und in meinen Augen mittelalterliche Sichtweise, aber eine Sichtweise, die ich nachvollziehen (aber keinesfalls gutheissen) kann.

Basilou schrieb, von dir unterstützt: Er sollte nicht als Strafe hingerichtet werden, sondern 1. wegen der Gefährlichkeit und 2. um KOSTEN ZU SPAREN.
Und sorry, da klingeln bei mir die Alarmglocken. Jemanden präventiv umzubringen, weil er gefährlich ist, ist eine Sauerei. Ein psychisch kranker, der aufgrund seiner Krankheit gefährlich ist, soll umgebracht werden, ein anderer psychisch Kranker, der aufgrund seiner Krankheit nur vor sich hin brabbelt, leben? Beide können NICHTS dafür! (Ich weiss, im konkreten Fall wussten die Sadisten, was sie tun - aber wo ziehst du die Grenze?) Und geradezu katastrophal finde ich das 2. Argument, die Kosten: Da Umbringen günstiger ist als Haft, einfach mal umbringen, der Mensch da hat doch eh keinen Wert mehr. Wer sind wir denn verdammt nochmal, dass wir über den Wert eines Menschen entscheiden können und entscheiden können, du kostet uns zuviel, mehr als du wert bist, wir töten dich? Bei den Mördern angefangen, bei den psychisch Kranken fortgefahren, bei den Juden geendet... Es muss nicht so kommen, aber sagt dir das Dammbruch-Argument etwas?
Bin weder religiös noch, so hoffe ich, mittelalterlich. Habe auch nicht von Sünde gesprochen. :confused:
Warum der Staat für solche Menschen noch zahlen müsste, leuchtet mir aber wirklich nicht ein.
Dennoch weiss ich nicht, wie man mit solchen Menschen umgehen sollte, denn für die Todesstrafe bin ich nicht, obwohl sie hier wohl wirklich angebracht wäre. Dies wiederum sähe ich als einen Schritt ins Mittelalter. Hab also keine Ahnung, wie man in diesem Fall handeln sollte.
Ob dieser Mensch psychisch krank ist, weiss ich nicht. Falls dies von seinem früheren oder andauernden Drogenkonsum her ruht, interessiert es mich nicht. Jeder kann selber entscheiden, ob er Drogen konsumieren möchte oder nicht, auch wenn die Umstände, die zu einer solchen Entscheidung führen können, hierbei von grosser Bedeutung sind.
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Celtic Basel
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Beitrag von Celtic Basel »

Haltestelle hat geschrieben:Bin weder religiös noch, so hoffe ich, mittelalterlich. Habe auch nicht von Sünde gesprochen. :confused:
Warum der Staat für solche Menschen noch zahlen müsste, leuchtet mir aber wirklich nicht ein.
Soviel ich weiss, kaeme es dem Staat nicht guenstiger, jemanden hinzurichten - jedenfalls einem Rechtsstaat nicht - hab vor Jahren mal eine Abhandlung drueber gelesen (leider kann ich mich nicht mehr an Details erinnern :D ).

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