Lorenzo von Matterhon hat geschrieben:Die Ehe ist als die Vereinigung eines Mannes und einer Frau definiert.
Die Ehe für Alle wäre eine Veränderung, die gegen das Naturgesetz verstösst und sowohl die Institution der Ehe als auch die Rolle der Familie beim Zusammenhalten der Gesellschaft untergräbt. Eine Legalisierung leugnet die zentrale Rolle der Ehe als Schritt zur Fortpflanzung. Es gibt zivile Partnerschaften für Schwule und Lesben, aber die Ehe ist ein Schritt zu weit.
Nachweislich gibt es 1500 (eintausendfünfhundert) Tierarten bei welchen Homosexualität ausgelebt wird. Überproportional bei Tieren mit einem Herdenverhalten. Mehrheitlich dient diese Homsexualität einfach der Freude am Sex an sich, zur Sicherung von Loyalität (z.B. bei Löwenmännchen) oder zur Definierung und Sicherung einer Rangordnung im Rudel. Somit wäre dein Argument betreffend Naturgesetz / natürlichen Verhalten hinglänglich widerlegt. Eigentlich ist es genau umgekehrt. Homosexualität ist in der Evolution im sozialen Kontext sogar die Norm, demnach wäre es wider der Natur wenn es bei den Menschen keine Homosexualität geben würde.
Bleibt also nur noch die Definiton der Ehe übrig. Eine Definition durch Menschen gemacht, ähnlich der Definition der Sklaverei oder der Ungleichbehandlung von Mann und Frau in der Gesellschaft (ohne deren Unterschiede ausser Acht zu lassen). Sklaverei war mal "en vogue", heute in aufgeklärten Zivilisationen verboten. Frauen werden mittlerweile auch gleich behandelt, dies auch (aber nicht nur) in unserem Rechstsystem welches grossmehrheitlich keinen Unterschied zwischen Frau und Mann mehr macht. Also ist die Ehe als rechtlicher Zivilstand eine reine Definitionssache der jeweiligen Gesellschaft.
Lorenzo von Matterhon hat geschrieben:Eine Legalisierung leugnet die zentrale Rolle der Ehe als Schritt zur Fortpflanzung
Ich, 18 Jahre mit meiner Partnerin zusammen, 2 Kinder, nicht verheiratet -> De Facto ist die Ehe damit widerlegt, es geht auch ohne. De Jure ist jedwelche Regelung als Partner gegenüber einander und den Kindern (z.B. Sorgerecht) heute zivilrechtlich ausserhalb der Ehe definierbar. Umgekehrt müsste nicht jede Ehe die kinderlos bleibt deiner Logik folgend von Gesetzes wegen geschieden werden?
Lorenzo von Matterhon hat geschrieben:Rolle der Familie beim Zusammenhalten der Gesellschaft untergräbt.
Da die Rolle der Ehe betreffend Forpflanzung bereits abschliessen widerlegt wurde, bleibt also nur noch dieses Argument. Würde man Familie im Kontext der Natur definieren, wäre sie nach obenstehenden Ausführungen natürlichweise auch mit homosexuellen Komponenten ausgestattet. Betrachtet man sie als gesellschaftliches Konstrukt (in engsten Sinne als Bindung 2er Menschen) so weist sie nach dem Wegfall des Fortpflanzungsargument keine Merkmale mehr auf, welche nicht auch durch gleichgeschlechtliche Paare erfüllt werden könnten.
Nachtrag: Falls du daran denkst mit dem Argument "ein Kind braucht aber eine Mama und einen Papa" zu kommen rate ich Dir vorher kurz zu überlegen, ob Du wirklich alle alleinerziehende Mütter und Vater der Welt anpissen möchstest.
Und am Ende muss ich dich "leider" auch noch anpissen: Wenn man schon das Argument ins Feld führt, dass gleichgeschlechtliche Ehen unsere Gesellschaft erodieren, dann müsste man auch ein paar gute Argumente dafür anfügen. Es reicht schliesslich auch nicht aus, dass ich behaupte das deine Existenz die Gesellschaft erodiert und du daher keine Existenzberechtigung hast. Dieses Argument ist einfach nur sackschwach.