Deutschland schwach und erfolgreich - Hooligans wüteten in Celje
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Deutschland schwach und erfolgreich - Hooligans wüteten in Celje
Deutschland schwach und erfolgreich - Hooligans wüteten in Celje
www.sport.sfdrs.ch
26.03.2005 23:21
FUSSBALL - Trotz der bisher schwächsten Leistung unter Trainer Jürgen Klinsmann setzte sich Deutschland in Celje gegen Slowenien 1:0 durch. Dem 19-jährigen Lukas Podolski vom Zweitligisten Köln gelang das dritte Länderspieltor.
Klinsmann nutzte das letzte Spiel vor der Bekanntgabe des Aufgebots für den Konförderationen-Cup zur Kadersichtung. Mit Torsten Frings und Thomas Hitzlsperger standen nur zwei Akteure in der Startformation, die bereits im Februar gegen Argentinien (2:2) von Beginn an gespielt hatten. Oliver Neuville konnte sich in seinem ersten Länderspiel seit elf Monaten nur bedingt für weitere Nominationen empfehlen. Immerhin bereitete der ehemalige Servettien Podolskis Treffer vor.
Überschattet wurde das "Freundschaftsspiel" von den schwersten Ausschreitungen deutscher Hooligans seit fünf Jahren. Aus der Verankerung gerissene Schalensitze und Feuerwerkskörper zwangen Schiedsrichter Graham Poll in der 2. Minute zu einem Unterbruch. Am Nachmittag hatten sich deutsche Fans in der Innenstadt "intern" geprügelt. Als die Polizei einschritt, vereinten sich die Streithähne und gingen gemeinsam auf die Beamten los. Drei Personen wurden leicht verletzt, 50 Hooligans festgenommen.
Kurztelegramm: Slowenien - Deutschland 0:1 (0:1). -- Petrol Arena, Celje. -- 9000 Zuschauer. -- SR Poll (Eng). -- Tor: 27. Podolski 0:1. -- Deutschland: Kahn; Hinkel (73. Owomoyela), Friedrich, Huth, Hitzlsperger; Frings, Baumann (59. Schweinsteiger); Ballack; Neuville (84. Borowski), Klose (75. Kuranyi), Podolski. -- Bemerkungen: 47. Lattenkopfball Rodic.
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26.03.2005 23:21
FUSSBALL - Trotz der bisher schwächsten Leistung unter Trainer Jürgen Klinsmann setzte sich Deutschland in Celje gegen Slowenien 1:0 durch. Dem 19-jährigen Lukas Podolski vom Zweitligisten Köln gelang das dritte Länderspieltor.
Klinsmann nutzte das letzte Spiel vor der Bekanntgabe des Aufgebots für den Konförderationen-Cup zur Kadersichtung. Mit Torsten Frings und Thomas Hitzlsperger standen nur zwei Akteure in der Startformation, die bereits im Februar gegen Argentinien (2:2) von Beginn an gespielt hatten. Oliver Neuville konnte sich in seinem ersten Länderspiel seit elf Monaten nur bedingt für weitere Nominationen empfehlen. Immerhin bereitete der ehemalige Servettien Podolskis Treffer vor.
Überschattet wurde das "Freundschaftsspiel" von den schwersten Ausschreitungen deutscher Hooligans seit fünf Jahren. Aus der Verankerung gerissene Schalensitze und Feuerwerkskörper zwangen Schiedsrichter Graham Poll in der 2. Minute zu einem Unterbruch. Am Nachmittag hatten sich deutsche Fans in der Innenstadt "intern" geprügelt. Als die Polizei einschritt, vereinten sich die Streithähne und gingen gemeinsam auf die Beamten los. Drei Personen wurden leicht verletzt, 50 Hooligans festgenommen.
Kurztelegramm: Slowenien - Deutschland 0:1 (0:1). -- Petrol Arena, Celje. -- 9000 Zuschauer. -- SR Poll (Eng). -- Tor: 27. Podolski 0:1. -- Deutschland: Kahn; Hinkel (73. Owomoyela), Friedrich, Huth, Hitzlsperger; Frings, Baumann (59. Schweinsteiger); Ballack; Neuville (84. Borowski), Klose (75. Kuranyi), Podolski. -- Bemerkungen: 47. Lattenkopfball Rodic.
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Am Nachmittag hatten sich deutsche Fans in der Innenstadt "intern" geprügelt.

Als die Polizei einschritt, vereinten sich die Streithähne und gingen gemeinsam auf die Beamten los.

Als die Polizei einschritt, vereinten sich die Streithähne und gingen gemeinsam auf die Beamten los.
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Grenzenlose Dummheit
Sloweniens Nationaltrainer Branko Oblak bedankte sich nachher sogar noch voller Stolz für das Erscheinen der Deutschen in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik. Dies sei - neben Italien - der bisher größte Gegner seines Teams gewesen. Der langjährige Bundesliga-Legionär (Schalke, Bayern) bezeichnete das, wofür sich die Delegation des Siegers ausnahmslos schämte, sogar als "normal". Normal? Ausschreitungen vor und während des Spiels, in Stadt und Stadion, mit Verwüstungen, Feuerwerkskörpern und allem drum und dran? Mit mehr als 50 Festnahmen? Ging da nicht doch etwas zu sehr der fußballerische Feiertag, den auch Lukas Podolskis Siegtor nicht trübte, mit Oblak durch? Seinem Kollegen Jürgen Klinsmann war nur nach Entschuldigung zumute. Und nicht aus sportlichen Gründen. "Das tut uns sehr, sehr leid, dafür schämen wir uns.
Vom Umgang miteinander
Die "Deppen", wie sie ZDF-Tausendsassa Johannes Baptist Kerner in mutiger Offenheit gleich zwei Mal titulierte, standen auf den Rängen, nicht auf dem Spielfeld. Hübsch bewacht von den offensichtlich zu arglosen und überforderten slowenischen Ordnungshütern. Sichtbar allerdings erst, nachdem ein Feuerwerkskörper aus dem Block der "Deppen" den Rasen erhellt hatte. Oblaks etwas verblüffender Analyse ist - rein sportlich - insofern zu folgen. Deutsche und slowenische Fußballer gingen weitgehend friedlich miteinander um. Der schwarz-rot-goldene Anhang hingegen gebärdete sich in einer unwürdigen Art und Weise, die sittlich einem Rückfall ins Mittelalter glich. Und das endete für den deutschen "Fußball-Fan" ohnehin erst anno 2000.
Oder eben immer noch nicht. Charleroi, zwei Jahre davor - bei der WM in Frankreich - Lens und der fast zu Tode getretene Polizist David Nivel. Dummheit kennt keine Grenzen. Der Index des Innenministers kann sie - jeder weiß das - nur bedingt ziehen. Kein Netz ist engmaschig genug. "Kaiser" Franz Beckenbauer meinte: "Die Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte hat einfach nicht funktioniert." Auf der funktionalen Ebene ist der "Lichtgestalt" Recht zu geben. Doch die Ursachen liegen tiefer. Gesellschaftlich, erzieherisch. "Fans", die ihr "Sendungsbewußtsein" ausgerechnet im kriegsgeplagten Ex-Jugoslawien ausleben, entpuppen sich als bösartige Tumore am deutschen Fußballkörper.
Die empörten Reaktionen beweisen es: Leider reicht es nicht - erst recht nicht anderthalb Jahre vor der WM in Deutschland - jene Zeitgenossen als Erscheinungen ohne Manieren abzuhandeln. Obwohl darin die schlichte Wurzel des Übels liegt. Wer wo fremd und zu Gast ist, benimmt sich entsprechend. Denn unabhängig davon, wer es war und die kriminelle Datenbank des DFB und des Bundesinnenministeriums mit seinem "Auftritt" in Celje bereichert hat: Das Resultat zählt, die Außenwirkung. Deutschland schämt sich auf Grund seiner Vergangenheit schon, wenn nichts passiert. "Es ist das Schlimme, dass das passiert in Ländern, zu denen nach dem Krieg wieder ein vernünftiges Verhältnis aufgebaut worden ist, und einfach Erinnerungen wach werden, wenn solche Dinge passieren", kommentierte mehr der Politiker als der DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der in diesem Fall die "Gnade der frühen Geburt" in die Waagschale wirft.
Jene, die in Celje fröhlich ihre überflüssigen Energien auslebten, sind im demokratischen Schoß "blühender Landschaften" aufgewachsen, fernab von Not und Elend jener Tage, die "MV" meint. Und selbst, wenn nicht, selbst, wenn sie frustriert sein mögen von Einheit und Arbeitslosigkeit, gibt ihnen das keinerlei Recht, Not und Elend zu verbreiten. Denn als Mitreisende der besten deutschen Fußballer tun sie das in deutschem Namen. Und wollen nachher - wie zum Hohn - vielleicht auch noch 2006 an einem Turnier partizipieren, auf das sie ganz persönlich tiefste Schatten werfen.
Vom Umgang miteinander
Die "Deppen", wie sie ZDF-Tausendsassa Johannes Baptist Kerner in mutiger Offenheit gleich zwei Mal titulierte, standen auf den Rängen, nicht auf dem Spielfeld. Hübsch bewacht von den offensichtlich zu arglosen und überforderten slowenischen Ordnungshütern. Sichtbar allerdings erst, nachdem ein Feuerwerkskörper aus dem Block der "Deppen" den Rasen erhellt hatte. Oblaks etwas verblüffender Analyse ist - rein sportlich - insofern zu folgen. Deutsche und slowenische Fußballer gingen weitgehend friedlich miteinander um. Der schwarz-rot-goldene Anhang hingegen gebärdete sich in einer unwürdigen Art und Weise, die sittlich einem Rückfall ins Mittelalter glich. Und das endete für den deutschen "Fußball-Fan" ohnehin erst anno 2000.
Oder eben immer noch nicht. Charleroi, zwei Jahre davor - bei der WM in Frankreich - Lens und der fast zu Tode getretene Polizist David Nivel. Dummheit kennt keine Grenzen. Der Index des Innenministers kann sie - jeder weiß das - nur bedingt ziehen. Kein Netz ist engmaschig genug. "Kaiser" Franz Beckenbauer meinte: "Die Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte hat einfach nicht funktioniert." Auf der funktionalen Ebene ist der "Lichtgestalt" Recht zu geben. Doch die Ursachen liegen tiefer. Gesellschaftlich, erzieherisch. "Fans", die ihr "Sendungsbewußtsein" ausgerechnet im kriegsgeplagten Ex-Jugoslawien ausleben, entpuppen sich als bösartige Tumore am deutschen Fußballkörper.
Die empörten Reaktionen beweisen es: Leider reicht es nicht - erst recht nicht anderthalb Jahre vor der WM in Deutschland - jene Zeitgenossen als Erscheinungen ohne Manieren abzuhandeln. Obwohl darin die schlichte Wurzel des Übels liegt. Wer wo fremd und zu Gast ist, benimmt sich entsprechend. Denn unabhängig davon, wer es war und die kriminelle Datenbank des DFB und des Bundesinnenministeriums mit seinem "Auftritt" in Celje bereichert hat: Das Resultat zählt, die Außenwirkung. Deutschland schämt sich auf Grund seiner Vergangenheit schon, wenn nichts passiert. "Es ist das Schlimme, dass das passiert in Ländern, zu denen nach dem Krieg wieder ein vernünftiges Verhältnis aufgebaut worden ist, und einfach Erinnerungen wach werden, wenn solche Dinge passieren", kommentierte mehr der Politiker als der DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der in diesem Fall die "Gnade der frühen Geburt" in die Waagschale wirft.
Jene, die in Celje fröhlich ihre überflüssigen Energien auslebten, sind im demokratischen Schoß "blühender Landschaften" aufgewachsen, fernab von Not und Elend jener Tage, die "MV" meint. Und selbst, wenn nicht, selbst, wenn sie frustriert sein mögen von Einheit und Arbeitslosigkeit, gibt ihnen das keinerlei Recht, Not und Elend zu verbreiten. Denn als Mitreisende der besten deutschen Fußballer tun sie das in deutschem Namen. Und wollen nachher - wie zum Hohn - vielleicht auch noch 2006 an einem Turnier partizipieren, auf das sie ganz persönlich tiefste Schatten werfen.
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Darum bin ich Hooligan
Ich bin 35, Bankkaufmann, zweifacher Vater u2013 und Hooligan.
Warum? Weil ich sonst nirgends diesen Kick verspüre. Weil der ganze Druck, der sich unter der Woche aufbaut, plötzlich weg ist, wenn ich mich mit anderen boxe oder eine Kneipe verwüste.
Die Randale in Celje habe ich nur im TV erlebt. Ostern gehört der Familie, da blieb ich in Düsseldorf. Daß ich ein Hool bin, weiß selbst meine Frau nicht.
Daß es in Slowenien heftig wird, war mir schon klar. Die üblichen Verdächtigen aus Ost und West waren ja da. Kein Wunder bei den Bedingungen: Kaum Polizei, keine Kontrollen, Alkohol satt. Der Sprit macht dich schmerzfrei. Meine Kumpels erzählten mir, daß einige durch Koks und Speed so dicht waren, daß unser Hool-Kodex verletzt wurde. Der lautet:
1. Wer auf dem Boden liegt, wird nicht getreten.
2. Trikot-Träger, Fans und Kinder sind tabu.
3. Kein Waffen-Einsatz.
Es waren aber Messer und Flaschen im Spiel. Vor allem die jungen Hools halten sich oft nicht an die Regeln.
Bei uns in der Szene ist alles dabei: Arbeitslose, Studenten, Handwerker, Ärzte.
In der Bundesliga krachtu2019s nicht mehr in den Stadien. Da kriegst du gleich Stadionverbot. Im Umfeld der 2. und 3. Liga können wir uns am besten austoben.
Wir verabreden uns mit den Gegner-Hools vorab auf Internet-Seiten, auf die du nur mit Paßwort kommst. Meist aber kurzfristig übers Handy.
Getroffen wird sich im Wald, auf Marktplätzen oder Autobahnraststätten. Da scheppert es schnell für ein paar Minuten. Taucht die Polizei auf, wie jetzt in Slowenien, rotten wir uns halt gegen die zusammen.
Bei Länderspielen ist eine besondere Situation. Da sind die Szene-Polizisten aus deiner Stadt nicht da. Du bist frei. Es ist geil zu wissen, daß ganz Deutschland auf das Spiel schaut. So wirdu2019s auch im Juni in Nordirland sein.
Und bei der WM? Wenn es die Hools aus Holland, England oder der Türkei über die Grenze schaffen, ist auch da Randale programmiert
Warum? Weil ich sonst nirgends diesen Kick verspüre. Weil der ganze Druck, der sich unter der Woche aufbaut, plötzlich weg ist, wenn ich mich mit anderen boxe oder eine Kneipe verwüste.
Die Randale in Celje habe ich nur im TV erlebt. Ostern gehört der Familie, da blieb ich in Düsseldorf. Daß ich ein Hool bin, weiß selbst meine Frau nicht.
Daß es in Slowenien heftig wird, war mir schon klar. Die üblichen Verdächtigen aus Ost und West waren ja da. Kein Wunder bei den Bedingungen: Kaum Polizei, keine Kontrollen, Alkohol satt. Der Sprit macht dich schmerzfrei. Meine Kumpels erzählten mir, daß einige durch Koks und Speed so dicht waren, daß unser Hool-Kodex verletzt wurde. Der lautet:
1. Wer auf dem Boden liegt, wird nicht getreten.
2. Trikot-Träger, Fans und Kinder sind tabu.
3. Kein Waffen-Einsatz.
Es waren aber Messer und Flaschen im Spiel. Vor allem die jungen Hools halten sich oft nicht an die Regeln.
Bei uns in der Szene ist alles dabei: Arbeitslose, Studenten, Handwerker, Ärzte.
In der Bundesliga krachtu2019s nicht mehr in den Stadien. Da kriegst du gleich Stadionverbot. Im Umfeld der 2. und 3. Liga können wir uns am besten austoben.
Wir verabreden uns mit den Gegner-Hools vorab auf Internet-Seiten, auf die du nur mit Paßwort kommst. Meist aber kurzfristig übers Handy.
Getroffen wird sich im Wald, auf Marktplätzen oder Autobahnraststätten. Da scheppert es schnell für ein paar Minuten. Taucht die Polizei auf, wie jetzt in Slowenien, rotten wir uns halt gegen die zusammen.
Bei Länderspielen ist eine besondere Situation. Da sind die Szene-Polizisten aus deiner Stadt nicht da. Du bist frei. Es ist geil zu wissen, daß ganz Deutschland auf das Spiel schaut. So wirdu2019s auch im Juni in Nordirland sein.
Und bei der WM? Wenn es die Hools aus Holland, England oder der Türkei über die Grenze schaffen, ist auch da Randale programmiert
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Na, da hoffen wir doch mal, dass die Nordirländer Euch kräftig auf die Schnauze hauen; etwas an dem ich (als klarer Nichtkenner der Hool-Szene) eigentlich nicht zweifle.Gauchos hat geschrieben:...Bei Länderspielen ist eine besondere Situation. Da sind die Szene-Polizisten aus deiner Stadt nicht da. Du bist frei. Es ist geil zu wissen, daß ganz Deutschland auf das Spiel schaut. So wirdu2019s auch im Juni in Nordirland sein.
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)