BASELu2013 Verwundern tut das niemand: Der Brutalo-Türke schlug nicht das erste Mal zu, als er im Basler Bahnhof einen Rentner halb tot prügelte.
Bekannte des Rentners am Tatort: Die Polizisten kamen erst nach der Attacke des Schlägers. (Andreas Frossard)
«Er wurde bereits im März 2007 wegen Körperverletzung verurteilt», sagt Markus Melzl von der Basler Staatsanwaltschaft. Der Schläger kassierte damals eine bedingte Freiheitsstrafe.
Melzl widerspricht damit der Polizei, die kommuniziert hatte, der Mann sei nicht aktenkundig. Samstagnacht schlägt der Brutalo am Basler Bahnhof SBB wie von Sinnen auf den Rentner Heinz P.* (76) ein. Weil der ihn ermahnt, im Zug nicht zu rauchen!
Der Türke schlägt und tritt auf den Rentner ein u2013 sogar als der schon am Boden liegt. Heinz P. kommt mit Schädelbruch ins Spital (im BLICK). Doch auch nach diesem Gewaltexzess wird der Brutalo bald wieder frei herumlaufen: «Wir können ihn erst mal für 4 Wochen in Untersuchungshaft halten», erklärt Melzl.
Da unklar ist, wann der Mann vor Gericht kommt, sei es «recht wahrscheinlich», dass er bis zum Prozess das Gefängnis verlassen kann. Der Staatsanwalt kann ihn sogar schon während der U-Haft laufen lassen. Laut Melzl muss der Schläger auch nicht automatisch seine erste Strafe absitzen, wenn er nun erneut verurteilt wird. «Das entscheidet der Richter.»
Das Kriminalkommissariat hat mittlerweile die Aufnahmen von SBB-Überwachungskameras. Dort ist zu sehen, wie es im Zug zum ersten Gerangel zwischen dem Türken und Rentner Heinz P. kommt. Von der brutalen Attacke auf dem Perron gibt es dagegen keine Bilder. Dort hängen keine Kameras.
Heinz P. liegt immer noch auf der Intensivstation, wie seine Frau Rosmarie zu BLICK sagt. Die Ärzte befürchten, dass sich in seinem Kopf ein gefährliches Blutgerinnsel gebildet hat. «Das wird gerade untersucht.»
Der 76-Jährige hat auch einen schweren Schock. «Er hat nachts plötzlich um Hilfe gerufen», berichtet seine besorgte Frau. Nun müssen sich auch noch Psychologen um Heinz P. kümmern.
BERN u2013 Falsch reagiert: Die SBB kritisieren die Polizei. «Der Notruf aus dem Zug ging nicht bei uns ein, sondern bei der Kantonspolizei. Diese hat unsere Bahnpolizei nicht verständigt», sagt SBB-Sprecherin Rahel Koerfgen. An sich hätte dies geschehen müssen.
Dann hätte die Bahnpolizei am Perron gewartet und die Schlägerei unterbunden. Koerfgen: «Es sind immer Patrouillen in den Bahnhöfen und Zügen unterwegs.» Samstagabends seien es besonders viele. «Aber die können natürlich nicht überall gleichzeitig sein.»
Koerfgen beteuert: «Unsere Bahnhöfe sind sicher u2013 Vorfälle wie in Basel geschehen wirklich selten.» Wer im Zug Angst hat oder sich gar bedroht fühlt, findet sofort Hilfe unter: «0800 117 117». Es ist die Nummer der Bahnpolizei.