Riesiger Organmangel in der Schweiz

Der Rest...
Elefant
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Riesiger Organmangel in der Schweiz

Beitrag von Elefant »

Organspendestatistik: Knapp ein Drittel bekommt Organ

Bern. sda/baz. 416 Menschen haben im vergangenen Jahr eine Organspende erhalten. Das ist knapp ein Drittel der 1381 Menschen, die auf der Warteliste eingeschrieben waren. 50 von ihnen sind 2007 gestorben, bevor das passende Organ gefunden werden konnte.

Weitere 36 Patienten wurden von der Liste gestrichen. Ende 2007 standen demnach noch über 870 Menschen auf der Warteliste, wie am Freitag der Statistik von swisstransplant, der nationalen Stiftung für Organspenden und Transplantation, zu entnehmen war.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 260 Nieren und 87 Lebern verpflanzt. Bei 34 Patienten wurde eine neue Lunge eingesetzt, bei 29 ein neues Herz. 81 der insgesamt 180 Organspender waren tot, drei Viertel von ihnen waren Schweizer.


Hier für euch der passende Spenderausweis...

http://www.cfch.ch/fileadmin/user_uploa ... ende_d.pdf

Auch in vielen Apotheken erhältlich.

Bild

PS: Wenn Baz Artikel aus dem Internet verboten sind..bitte sagen..dann lösch ichs...
Ist ja nicht in der Zeitung selber ?

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Elefant hat geschrieben:Weitere 36 Patienten wurden von der Liste gestrichen.
Nicht gestorben aber gestrichen ?

Indien lässt grüssen .....

Elefant
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Beitrag von Elefant »

Kawa hat geschrieben:Nicht gestorben aber gestrichen ?

Indien lässt grüssen .....

evtl weil es ihnen wieder besser ging oder der zustand eine transplantation gar nicht mehr erlaubte...

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Solange es keinen finanziellen Anreiz zur Organspende gibt, wird sich das nicht gross aendern. Waere es nicht billiger, fuer gesunde Organe von toten Spendern zu zahlen, als einen Patienten ueber Jahre kuenstlich zu versorgen? Muesste also gar im Interesse der Versicherungen sein, diese Kosten zu decken.

Abzug bei der Versicherungspraemie fuer Organspaender waere wohl die beste Moeglichkeit, aber nicht alle Organe sind verwendbar. (Lunge bei Rauchern, z.B.) Ausserdem gaebe das ein Problem mit zu vielen Spenden - die Organe koennen nicht in's Ausland verkauft werden. Eine weitere Moeglichkeit waere eine Zahlung an die Nachkommen nach dem Tod des Spenders, als Teil des Erbes. Ein geringerer Anreiz, der aber ausreichen koennte.

Moralische/ethische Bedenken habe ich keine, denn der Spender ist zu dem Zeitpunkt bereits tot und wird durch die Spende nicht benachteiligt. Wuerde aber garantiert einige Leben retten.

edit: Die Verteilung der Organe wuerde bei den Ansaetzen gleich wie jetzt funktionieren. Es koennte also niemand durch Zahlungen schneller an ein Organ kommen. Wenn der Anreiz aber ausreichend ist, sollte das auch kein Problem sein. Alle Organe in gesundem Zustand fuer 100,000.- zu verkaufen, waere wohl fuer viele mit Kindern attraktiv.

Elefant
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Beitrag von Elefant »

Soriak hat geschrieben:Solange es keinen finanziellen Anreiz zur Organspende gibt, wird sich das nicht gross aendern. Waere es nicht billiger, fuer gesunde Organe von toten Spendern zu zahlen, als einen Patienten ueber Jahre kuenstlich zu versorgen? Muesste also gar im Interesse der Versicherungen sein, diese Kosten zu decken.

Abzug bei der Versicherungspraemie fuer Organspaender waere wohl die beste Moeglichkeit, aber nicht alle Organe sind verwendbar. (Lunge bei Rauchern, z.B.) Ausserdem gaebe das ein Problem mit zu vielen Spenden - die Organe koennen nicht in's Ausland verkauft werden. Eine weitere Moeglichkeit waere eine Zahlung an die Nachkommen nach dem Tod des Spenders, als Teil des Erbes. Ein geringerer Anreiz, der aber ausreichen koennte.

Moralische/ethische Bedenken habe ich keine, denn der Spender ist zu dem Zeitpunkt bereits tot und wird durch die Spende nicht benachteiligt. Wuerde aber garantiert einige Leben retten.

edit: Die Verteilung der Organe wuerde bei den Ansaetzen gleich wie jetzt funktionieren. Es koennte also niemand durch Zahlungen schneller an ein Organ kommen. Wenn der Anreiz aber ausreichend ist, sollte das auch kein Problem sein. Alle Organe in gesundem Zustand fuer 100,000.- zu verkaufen, waere wohl fuer viele mit Kindern attraktiv.

Anreize, egal welche, klar zu gering. Reiner Idealismus hilft da nix. Infos sollten hartnäckiger werden, nicht so billig daherkommend wie die plakate über das neue gesetz.

in anderen ländern geht es auch, auch zb im tessin...es liegt viel an den spitälern selber, nicht nur an den menschen.

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Focus 24
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Beitrag von Focus 24 »

Ich finde man kommt überhaupt nicht an den Spenderausweis heran! Man sollte viel offensiver ran gehen zum Beispiel jedem ein Heimschicken oder als Werbung verteilen.

Elefant
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Beitrag von Elefant »

Focus 24 hat geschrieben:Ich finde man kommt überhaupt nicht an den Spenderausweis heran! Man sollte viel offensiver ran gehen zum Beispiel jedem ein Heimschicken oder als Werbung verteilen.

wohl am effektivsten und schnellsten: bei RS anfang einen info abend...dann ausweise verteilen..so viele leute so billig erreichen, das schafft man so schnell nicht.

aber was noch wichtiger wäre, dass die entscheidung umgekehrt sein müsste. wenn man nicht spenden will, dann bräuchte man einen ausweis. viele sind einfach zu faul, sich zu informieren oder etwas gegen das problem zu tun.

Shurrican
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Beitrag von Shurrican »

oder man sollte das wie in österreich lösen, jeder ist spätestens nach dem tod organspender, es sei denn man hat es zu lebzeiten ausdrücklich abgelehnt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Widerspruchsregelung

denke nicht, dass, vor allem für tote, der fehlende "finanzielle anreiz" schuld ist in der ch, leute sind zu faul bzw. einen spenderausweis zu kriegen ist "zu" umständlich.
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Bei einem opt-out System kommen Versicherungen gratis an sehr viele Organe, wenn Leute sterben. (da die Mehrheit sich wohl nicht davon abmelden will) Die Transplantationen sparen den Versicherungen wiederum Geld. (bzw bringen ihnen sogar einen Gewinn, wenn die auch in auslaendische Patienten transplantiert werden duerfen, oder in Zukunft auf einem internationalen Markt (wenn auch kein offener) gehandelt werden. Man denke hier an Blutspenden.) Folglich ist es finanziell von Vorteil, wenn Leute mit gesunden Organen sterben und die nicht durch lebensverlaengernde Massnahmen beschaedigt werden.

Muss natuerlich nicht eintreffen, kann man sich aber vorstellen - schliesslich geht es dabei um sehr viel Geld. Wird dann auch interessant, wenn es um die Aufnahme neuer Behandlungen zum Versicherungsschutz geht. Der Zustand der Organe nach solchen Versuchen waere dann ein Faktor, bei dem das Wohl bzw der Wille des Patienten nicht mehr im Vordergrund steht.

Chur
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Beitrag von Chur »

finde ich super das über das Thema hier Disskutiert wird.
Ich bin selber Betroffen um habe 2 Nierentransplantationen hinter mir. War lange an der Dialyse.

Es ist ein riessen Problem. Ich lief mal mit mehreren Spenderausweise herum. Konnte viel verteilen das Interesse war da. Ich denke es fehlt an Informationen und an der Verteilung. Wie auch schon erwähnt wäre es gut wen man solche verteilt oder Info Abende veranstaltet.

Mir fehlen leider dazu die Mittel

Grüsse
Chur grüsst Basel

Urlauber
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Beitrag von Urlauber »

An minere Läbere isch eh kei Sau intressiert! Vom däm här, soooooooooooryyyyyyy

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Mec de Banlieu
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Beitrag von Mec de Banlieu »

wie schon gesagt wäre ein opt-out system die beste lösung...ist aber wahrscheinlich politisch nicht durchsetzbar. Vorallem bei einem solchen emotional behafteten thema...

...interessant ist, dass in Länder die eine opt-out politik betreiben, die quoten ziehmlich genau umgekehrt sind wie in der Schweiz...z.B: Schweden: Ca 90% sind organspender vs. CH: ca. 10%
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alledoofaussermutti
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Beitrag von alledoofaussermutti »

Shurrican hat geschrieben:oder man sollte das wie in österreich lösen, jeder ist spätestens nach dem tod organspender, es sei denn man hat es zu lebzeiten ausdrücklich abgelehnt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Widerspruchsregelung

denke nicht, dass, vor allem für tote, der fehlende "finanzielle anreiz" schuld ist in der ch, leute sind zu faul bzw. einen spenderausweis zu kriegen ist "zu" umständlich.
fänd ich ideal. bin leider selbst so ein fauler hund, der sich noch keinen ausweis besorgt hat. aber mir ists doch egal, was mit mir nachher geschieht. drum wär das ideal ... wer nicht will, soll sich abmelden.
٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶ ٩๏̯͡๏)۶
andreas hat geschrieben:Wir wollen euch kämpfen sehen, nicht die Haare schön!

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Echo
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Beitrag von Echo »

Um die Organspende von Unfallopfern zu ermöglichen, hat man (ohne grosses Aufsehen in der Öffentlichkeit) den Begriff des Todes verändert. Das ist zwar weitgehend akademisch (und für diesen Fall vernünftig), zeigt aber die Problematik der Veränderung von Definitionen und der Umkehrung der Pflicht von Willensäusserungen.

Wenn es normal ist, dass man einen Unfalltoten sofort ausschlachtet, wenn er sich nicht mit einem speziellen Verfahren (und womöglich noch mit Begründungspflicht) vorgängig dagegen verwehrt, dann beansprucht die Gesellschaft im Prinzip die Verfügbarkeit über die Organe eines Menschen. Diesen Schritt und damit das "opt-out"-System würde ich aus prinzipiellen Gründen ablehnen.

Mir scheint deshalb nur der Weg über Anreize möglich.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Chur hat geschrieben:finde ich super das über das Thema hier Disskutiert wird.
Ich bin selber Betroffen um habe 2 Nierentransplantationen hinter mir. War lange an der Dialyse.
Wenn es dich nicht stoert und du dich noch daran erinnerst... weist du, wie teuer die Dialyse im Jahr war?

Damit koennte man sehr genau den finanziellen Anreiz bestimmen. Kann man die Wartezeit eliminieren, spart man die Kosten fuer die Dialyse ueber die durchschnittliche Wartezeit. 2 Jahre und 20,000.- waeren z.B. schon 40,000.- fuer ein einziges Organ... und das ohne zusaetzliche Kosten zu verursachen! (haette sogar einen gewinnbringenden Effekt, da der Organempfaenger schneller zu einer hoeheren Lebensqualitaet kaeme!)

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Mec de Banlieu
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Beitrag von Mec de Banlieu »

Echo hat geschrieben:Um die Organspende von Unfallopfern zu ermöglichen, hat man (ohne grosses Aufsehen in der Öffentlichkeit) den Begriff des Todes verändert. Das ist zwar weitgehend akademisch (und für diesen Fall vernünftig), zeigt aber die Problematik der Veränderung von Definitionen und der Umkehrung der Pflicht von Willensäusserungen.

Wenn es normal ist, dass man einen Unfalltoten sofort ausschlachtet, wenn er sich nicht mit einem speziellen Verfahren (und womöglich noch mit Begründungspflicht) vorgängig dagegen verwehrt, dann beansprucht die Gesellschaft im Prinzip die Verfügbarkeit über die Organe eines Menschen. Diesen Schritt und damit das "opt-out"-System würde ich aus prinzipiellen Gründen ablehnen.

Mir scheint deshalb nur der Weg über Anreize möglich.
Wieso lehnen es die Menschen in anderen ländern nicht ab? in England und Schweden läuft es bereits seit jahren...

das problem besteht doch darin, dass die meisten leute sich überhaupt nicht mit dem Thema befassen...frag mal in deinem Freundeskreis herum, ich bin sicher es würde in etwa so tönen:"ich würde ja schon spenden, aber dieser komische Spenderausweis, wo bekomm ich den überhaupt?" oder so ähnlich...

ein Opt-out system wäre für mich sehr sinnvoll...denn das würde zur folge haben, dass alle die sich nicht mit dieser Thematik befassen per Default als Spender klassifiziert würden...

wie schon in meinen ersten post angedeutet, ist doch der entscheidende Punkt dabei die Ethik. Also die Frage, wie wird für mich entschieden wenn ich mich selbst nicht entscheide? Für mich persönlich kann es da nur eine Antwort geben: Für das Wohl der Gesellschaft...Also Opt-out!
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Mec de Banlieu
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Beitrag von Mec de Banlieu »

Soriak hat geschrieben:Wenn es dich nicht stoert und du dich noch daran erinnerst... weist du, wie teuer die Dialyse im Jahr war?

Damit koennte man sehr genau den finanziellen Anreiz bestimmen. Kann man die Wartezeit eliminieren, spart man die Kosten fuer die Dialyse ueber die durchschnittliche Wartezeit. 2 Jahre und 20,000.- waeren z.B. schon 40,000.- fuer ein einziges Organ... und das ohne zusaetzliche Kosten zu verursachen! (haette sogar einen gewinnbringenden Effekt, da der Organempfaenger schneller zu einer hoeheren Lebensqualitaet kaeme!)
du machst da einen kleinen Denkfehler:
Was meinst du kostet die ganzen Operationen (Spender und Empfänger), der Transport mit dem Heli, und die Medikamente (Imunblocker) die der Empfänger lebenslang einnehmen muss, etc.

IMHO ist die Transplantation wesentlich teurer...
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Echo
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Beitrag von Echo »

Mec de Banlieu hat geschrieben:wie schon in meinen ersten post angedeutet, ist doch der entscheidende Punkt dabei die Ethik. Also die Frage, wie wird für mich entschieden wenn ich mich selbst nicht entscheide? Für mich persönlich kann es da nur eine Antwort geben: Für das Wohl der Gesellschaft...Also Opt-out!
Es ist sicher eine ethische Frage. Aber es gibt nicht die Ethik und nicht eine richtige ethische Antwort und die anderen Antworten wären unethisch.

Dass man die Leute auf die Problematik aufmerksam macht, ist sicher sinnvoll. Man könnte die Einwilligung zur Organspende sogar in die ID schreiben. Aber dass keine Antwort automatisch als zustimmende Antwort gelesen werden soll, finde ich problematisch.

Und ich würde gerne in meinen Ausweis schreiben, wem man meine Organe nicht geben soll: z.B. deutschen 65 jährigen Milliardären (weiss nicht mehr, wie er hiess. Er bekam sein Spenderorgan, obwohl er es nie hätte prioritär bekommen dürfen...)

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Mec de Banlieu hat geschrieben:du machst da einen kleinen Denkfehler:
Was meinst du kostet die ganzen Operationen (Spender und Empfänger), der Transport mit dem Heli, und die Medikamente (Imunblocker) die der Empfänger lebenslang einnehmen muss, etc.

IMHO ist die Transplantation wesentlich teurer...
Die Transplantationen macht man aber heute schon - einfach nach einer Wartezeit. Neue Kosten entstehen also nur, wenn jemand sonst vor einer Transplantation sterben wuerde. (oder wenn die Medikamente nach der Transplantation teurer als die Dialyse sind, was ich aber nicht glaube) Wobei die Kompensation fuer die Organe ja durchaus geringer sein darf. Wollte damit nur zeigen, wie viel Geld ein Spender der Versicherung (und damit der Gemeinschaft) spart - ist doch nur fair, wenn er (bzw seine Nachkommen) direkt von diesem Entscheid profitieren koennen.

tom84
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Beitrag von tom84 »

bi dr meinig das me das ganze system in zwei gruppe iteilt.

lüd wo bereit sind organ z spende und au e spende-uswis sid so und soviel johr händ söde falls si den selber mol e organ brüchte das au schneller erhalte gegenüber lüd wo kei so uswis händ und nid bereit sind organ z spende.

Schluggspächt
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Beitrag von Schluggspächt »

Mec de Banlieu hat geschrieben:du machst da einen kleinen Denkfehler:
Was meinst du kostet die ganzen Operationen (Spender und Empfänger), der Transport mit dem Heli, und die Medikamente (Imunblocker) die der Empfänger lebenslang einnehmen muss, etc.

IMHO ist die Transplantation wesentlich teurer...
Falsch. Dialyse ist sehr kostspielig.. und du musst nicht meinen, dass man da keine medikamente einnehmen muss. (z.bsp EPO).. so eine packung (6 spritzen) kostet ca. 700.- und reicht etwas mehr als einen monat. Dazu dann bei den meisten noch medis gegen bluthochdruck, phosphatbinder, diuretika (wenns noch was nützt..) Bin selbst seit aug. 07 transplantiert und habe die wohl günstigste dialyseform gemacht (bauchfelldialyse, zuhause selbst gemacht). Und auch das war noch schweineteuer.
Meine medis (bin noch auf einer relativ hohen dosis) kosten jetzt noch ca. 500.-/monat. Für die wiedergewonnene lebensqualität würde ich das sogar aus dem eigegen sack zahlen (und das würde jeder, wenn er wüsste wie scheisse dialyse ist...)
Achja, in 4 wochen gehts für mich das erste mal nach 3 Jahren wieder in die ferien.. =)

Zum Thema Spenderausweis:
Alleine durch "meinen Fall" haben sich viele leute in meinem bekannten- und freundeskreis ausweise besorgt.. sogar mein chef hat sich einen zugelegt =) Die meisten interessieren sich halt erst dafür, wenn jemand betroffen ist den sie kennen. In Holland ist es so, dass man wenn man den führerschein macht ankreuzen muss, ob einem im todesfall die organe entnommen werden dürfen. Die information steht dann auch gleich im Ausweis.
Wenn ich lese dass 2007 260 Nieren transplantiert wurden, gehöre ich wohl wirklich zu den dankbaren leuten, die bis auf weiteres auf die dialyse scheissen dürfen :)

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starshine
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Beitrag von starshine »

Was man nach 37h ohne Schlaf nicht alles lesen kann...Riesiger Orgasmusmangel? :rolleyes: :D

Wo kriegt man denn jetz den Spenderausweis her? Mir doch wurst, wenn ich wem helfen kann, noch so gerne. So war mein Leben nicht ganz sinnlos.
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Echo
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Beitrag von Echo »

dominique hat geschrieben:... So war mein Leben nicht ganz sinnlos.
Kopf hoch. Auch (!) das Leben ist schön. Sol lucet omnibus! ;)

Chur
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Beitrag von Chur »

Soriak hat geschrieben:Wenn es dich nicht stoert und du dich noch daran erinnerst... weist du, wie teuer die Dialyse im Jahr war?

Damit koennte man sehr genau den finanziellen Anreiz bestimmen. Kann man die Wartezeit eliminieren, spart man die Kosten fuer die Dialyse ueber die durchschnittliche Wartezeit. 2 Jahre und 20,000.- waeren z.B. schon 40,000.- fuer ein einziges Organ... und das ohne zusaetzliche Kosten zu verursachen! (haette sogar einen gewinnbringenden Effekt, da der Organempfaenger schneller zu einer hoeheren Lebensqualitaet kaeme!)
leider nicht mehr werde das aber abklären das ist kein Problem.
werde es posten
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Mec de Banlieu
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Beitrag von Mec de Banlieu »

Schluggspächt hat geschrieben:Falsch. Dialyse ist sehr kostspielig.. und du musst nicht meinen, dass man da keine medikamente einnehmen muss. (z.bsp EPO).. so eine packung (6 spritzen) kostet ca. 700.- und reicht etwas mehr als einen monat. Dazu dann bei den meisten noch medis gegen bluthochdruck, phosphatbinder, diuretika (wenns noch was nützt..) Bin selbst seit aug. 07 transplantiert und habe die wohl günstigste dialyseform gemacht (bauchfelldialyse, zuhause selbst gemacht). Und auch das war noch schweineteuer.
Meine medis (bin noch auf einer relativ hohen dosis) kosten jetzt noch ca. 500.-/monat. Für die wiedergewonnene lebensqualität würde ich das sogar aus dem eigegen sack zahlen (und das würde jeder, wenn er wüsste wie scheisse dialyse ist...)
Achja, in 4 wochen gehts für mich das erste mal nach 3 Jahren wieder in die ferien.. =)

Zum Thema Spenderausweis:
Alleine durch "meinen Fall" haben sich viele leute in meinem bekannten- und freundeskreis ausweise besorgt.. sogar mein chef hat sich einen zugelegt =) Die meisten interessieren sich halt erst dafür, wenn jemand betroffen ist den sie kennen. In Holland ist es so, dass man wenn man den führerschein macht ankreuzen muss, ob einem im todesfall die organe entnommen werden dürfen. Die information steht dann auch gleich im Ausweis.
Wenn ich lese dass 2007 260 Nieren transplantiert wurden, gehöre ich wohl wirklich zu den dankbaren leuten, die bis auf weiteres auf die dialyse scheissen dürfen :)
natürlich ist die dialyse teuer, nur es gehts ja hier nicht nur um nierentransplantationen...bei einer Herztransplantation sieht die sache dann anders aus, weil die Leute die kein Spenderherz bekommen halt einfach irgendwann sterben, während die anderen lebenslang medikamente zu sich nehmen...

don't get me wrong, ich will mich hier nicht gegen transplantationen aussprechen...denn wie du schon gesagt hast: die verbesserung der Lebensqualität der Betroffen rechtfertig die Kosten 100mal.

schöne ferien wünsch ich dann... ;-)
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Beitrag von Gascht »

dominique hat geschrieben:Wo kriegt man denn jetz den Spenderausweis her? Mir doch wurst, wenn ich wem helfen kann, noch so gerne. So war mein Leben nicht ganz sinnlos.
In die nächste Apotheke spazieren und danach fragen.

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Kawa
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Zur Info

Beitrag von Kawa »

Nationale Gesetzliche Regelungen der Organspende in Europa

Erweiterte Zustimmungsregelung: Der Verstorbene muss zu Lebzeiten, z.B. per Organspendeausweis, einer Organentnahme zugestimmt haben. Liegt keine Zustimmung vor, können die Angehörigen über eine Entnahme entscheiden. Entscheidungsgrundlage ist der ihnen bekannte oder der mutmaßliche Wille des Verstorbenen. Länder: neben Deutschland Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Irland, Niederlande, Schweiz.

Widerspruchsregelung: Hat der Verstorbene einer Organentnahme zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen, z.B. in einem Widerspruchsregister oder durch eine schriftliche Festlegung in einem Ausweis, können Organe zur Transplantation entnommen werden. Die Angehörigen haben kein Recht das zu verhindern. Länder: Italien, Luxemburg, Österreich, Portugal, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn.

Erweiterte Widerspruchsregelung: Wie die Widerspruchsregelung. Allerdings haben die Angehörigen hier ein Einspruchsrecht, auch wenn kein schriftlicher Wille des Verstorbenen vorliegt. Länder: Belgien, Finnland, Norwegen.
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PS : Bei einem Unfall in den Ferien gilt natürlich nationales Recht.

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Back in town
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Beitrag von Back in town »

Angenommen, mein Nachbar stirbt zufällig und vererbt mir seine Innereien (warum nicht ?). Darf ich sowas dem Meistbietenden verkaufen ?

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Back in town hat geschrieben:Angenommen, mein Nachbar stirbt zufällig und vererbt mir seine Innereien (warum nicht ?). Darf ich sowas dem Meistbietenden verkaufen ?
Dumm, dümmer, am Back in Town ......

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Zufaellig ueber einen Zeitungsartikel gestolpert, der eine Studie ueber den Preis einer Niere erwaehnt hat:

http://www.nature.com/ki/journal/v69/n6 ... 0262a.html
Nobel Laureate (Economics), Gary S Becker and his co-worker Julio J Elias established a 'market price' for a live donor kidney as a commodity. Assuming that an American earning a mean of $40 000 annually has a life valued at $3 million, faces a risk of death from nephrectomy of 1%, a decrease of 5% in quality of life, and will lose $7000 of income due to convalescence from surgery, they calculated a kidney purchase price of $45 000. Using a more probable death risk of one in 300 nephrectomies (the true reported risk is three in 10 000); reduces the kidney price to $20 000.
Der Preis fuer Organe von bereits Verstorbenen duerfte demnach also sehr viel tiefer ausfallen, da ihnen ja nichts mehr entgeht.

In den USA sterben jaehrlich 100,000 Leute wegen mangelnden Organen - Leben, die man mit solchen finanziellen Anreizen zum groessten Teil retten koennte.

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