Motiv unklar - Polizei spricht von sinnlosen Tat
Eine 16-jährige Lehrtochter ist am Freitagabend bei einer Bushaltestelle in Zürich erschossen worden. Die Hintergründe sind noch unklar, wie die Stadtpolizei und die zuständige Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilten. Die kriminaltechnischen Ermittlungen sind in vollem Gang, die Resultate aber bisher vage. Die Polizei sucht Zeugen.
(ap/sda) Kurz vor 22 Uhr 15 war bei der Polizei die Meldung eingegangen, dass bei der Bushaltestelle Hönggerberg eine Frau mit schweren Verletzungen liege. Die junge Frau war laut Polizeiangaben vom Samstag zusammen mit ihrem 16-jährigen Freund in der bergwärts liegenden, gedeckten Haltestelle der Buslinie 80. Plötzlich habe es einen lauten Knall gegeben, die Lehrtochter wurde am Oberkörper durch einen Schuss getroffen, wie Stadtpolizei, Kantonspolzei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie verstarb noch vor Eintreffen der Sanität.
Die Polizei geht auf Grund der Verletzungen davon aus, dass die Jugendliche von einem Projektil einer Schusswaffe tödlich am Oberkörper getroffen wurde. Im Zuge der ersten Ermittlungen hat die Polizei mehrere Personen zur Befragung auf die Polizeiwache mitgenommen. Alle Befragten wurden aber zwischenzeitlich wieder entlassen. Dies gilt auch für den 16-jährigen Freund des Opfers, bei dem es sich nach Auskunft von Polizeisprecher Marco Cortesi um einen Portugiesen handelt.
«Wir rätseln nach wie vor», sagte Cortesi am Samstagabend auf Anfrage und sprach von einer sinnlosen Tat. Ermittelt werde in alle Richtungen. Noch gebe es aber keine konkrete Spur. Zum Umfeld und der genauen Herkunft des Opfers in Italien wollte die Polizei keine Angaben machen. «Es wäre verfehlt, irgendwelche Spekulationen anzustellen», sagte der Polizeisprecher und machte darauf aufmerksam, dass die kriminaltechnischen Ermittlungen in vollem Gang, die Resultate aber bisher vage seien. Auch zur Zahl der abgegebenen Schüsse lagen noch keine gesicherten Informationen vor. Es dürfte sich aber eher um einen einzelnen Schuss gehandelt haben. Eine Salve sei auf jeden Fall nicht abgefeuert worden, sagte Cortesi. Auch die Möglichkeit eines Querschlägers werde nicht ausgeschlossen. «Alles deutet darauf hin, dass das ein schwieriger Fall wird», sagte der Polizeisprecher.
Die Polizei sucht vor allem eine ältere Dame, die um 22 Uhr 10 an der Bushaltestelle talwärts gestanden sei. Nach dem Ereignis sei diese in unbekannte Richtung verschwunden. Ebenso sucht die Polizei drei Personen, die kurz vor der Tat mit einem Auto beim Tatort kurz anhielten und mit dem Freund des Opfers Kontakt hatten.
Traurige Sache
