Dejagahs Länderspielabsage
Dejagahs Länderspielabsage
DEJAGAHS LÄNDERSPIELABSAGE
Zentralrat empört über "privaten Judenboykott"
Von Mike Glindmeier und Clemens Gerlach
Das hat es noch nie gegeben: Der deutsch-iranische U21-Nationalspieler Ashkan Dejagah weigert sich, ein Länderspiel gegen Israel zu bestreiten. Der DFB steht hinter dem Wolfsburger, der Zentralrat der Juden ist empört und fordert Dejagahs Rauswurf aus der Nationalmannschaft.
Hamburg - Ein Fußballprofi wird zum Politikum: Am 12. Oktober sollte Ashkan Dejagah eigentlich mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in Tel Aviv gegen Israel spielen. Doch der Mittelfeldspieler wurde von der Reise befreit - und das von höchster Stelle: "Er kam zu uns und hat uns gebeten, dass er aus persönlichen Gründen nicht mit nach Israel kommen muss. Diese Gründe waren für uns nachvollziehbar", sagte DFB-Sprecher Jens Grittner heute der Nachrichtenagentur Reuters.
"Ich habe die Entscheidung des Trainers Dieter Eilts respektiert, weil er mir vermitteln konnte, dass der Spieler Gründe angeführt hat, die im privaten Bereich liegen", fügte DFB-Präsident Theo Zwanziger hinzu, "aber wir werden nicht hinnehmen, dass ein deutscher Nationalspieler aus Gründen der Weltanschauung seine Teilnahme an einem Länderspiel absagt."
Dejagah selbst betonte, dass die Gründe für die Absage "sehr persönlicher Natur" seien und in seinem "engsten familiären Umfeld" begründet liegen. "Insofern danke ich dem DFB auch sehr für das Vertrauen und die Diskretion", wird Dejagah in einer offiziellen Mitteilung des Verbandes zitiert. Der "Bild"-Zeitung hatte der 21-Jährige gesagt: "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin." Dejagah besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft.
Seit der Islamischen Revolution von 1979 lehnt es Iran ab, Israel anzuerkennen und verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise sowie den sportlichen Wettkampf. Dejagah wurde in Teheran geboren, wuchs danach in Berlin auf. Seinen fußballerischen Feinschliff bekam er bei Hertha BSC Berlin. Nach einigen Streitereien verließ der Offensivspieler Berlin vor der laufenden Saison und schloss sich dem VfL Wolfsburg an.
Beim Zentralrat der Juden herrscht Empörung über Dejagahs Verhalten. "Es ist undenkbar und unmöglich, dass ein Nationalspieler einen privaten Judenboykott initiiert", sagte Dieter Graumann auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden nimmt den DFB in die Pflicht: "Es wäre skandalös, wenn der DFB dieses Verhalten nicht sanktioniert", so Graumann.
Sollte der DFB Dejagahs Verhalten tolerieren, "würde sich der Verband erpressbar machen". Graumann spricht von einem "fatalen Zeichen. Dann dürfte der DFB ja gar kein Spiel mehr gegen Israel bestreiten." Graumann sieht daher nur eine Konsequenz: "Wenn der Spieler sich aus Solidarität mit einem Terrorregime weiter weigert, in Israel zu spielen, darf er nicht mehr für die Nationalmannschaft Deutschlands auflaufen."
Bereits mehrfach haben iranische Sportler Wettkämpfe gegen israelische Athleten boykottiert. So weigerte sich etwa der iranische Ringer und mehrfache Weltmeister Arash Miresmaeili bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gegen Ehud Vaks aus Israel anzutreten. Vom IOC wurde er disqualifiziert, vom iranischen Staat gab es eine Sonderprämie.
Da viele mehrheitlich muslimische Staaten Kontakte zu Israel ablehnen, entschieden etliche Sportverbände, das geografisch zu Asien gehörende Israel sportpolitisch zu Europa zu zählen. So spielen etwa israelische Fußballclubs und die Nationalmannschaft des Landes in den internationalen Wettbewerben der Uefa, die Leichtathleten starten bei Europameisterschaften.
Der Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU, Friedbert Pflüger, bezeichnete Dejagahs Aussagen in der "Bild"-Zeitung als "unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er noch spielen will", so Pflüger.
Bei Dejagahs Club VfL Wolfsburg gibt man sich betont gelassen. "Wir haben mit dem Spieler über dessen Aussagen gesprochen. Die Sache ist jetzt für uns geklärt, das Thema erledigt", sagte Wolfsburgs Pressesprecher Kurt Rippholz. Über den Inhalt der Unterredung mit Dejagah wolle er nichts sagen, so Rippholz: "Wir geben in der Öffentlichkeit keine weiteren Kommentare ab." Der VfL-Sprecher verwahrte sich jedoch gegen "Spekulationen" über die politische Gesinnung des Fußballprofis. "Es werden gerade dem Spieler Dinge unterstellt", sagte Rippholz.
Auch ein ehemaliger Jugendtrainer nimmt Dejagah in Schutz: "Er ist ein sensibler Typ und ich weiß, wie wichtig ihm seine Familie ist", sagte der langjähriger Weggefährte, der namentlich nicht genannt werden möchte: "Seine Eltern und sein Bruder leben zwar in Deutschland, aber Ashkan hat noch viele Verwandte in Iran und macht sich Sorgen, dass seinen Angehörigen etwas passieren könnte." Diese Begründung will Pflüger nicht gelten lassen: "Er ist deutscher Staatsbürger, es würde in Israel alles für seine Sicherheit getan werden."
Dejagah ist dabei nicht der erste Bundesliga-Profi, der sich weigert, gegen Israel anzutreten. Allerdings ist er der erste, der die Begründung offen ausspricht. In der Vergangenheit hat es ähnliche Vorfälle gegen. In der Saison 2004/2005 traf der FC Bayern in der Champions League auf den israelischen Vertreter Maccabi Tel Aviv. Damals stand der iranische Nationalstürmer Vahid Hashemian bei den Bayern unter Vertrag, lief aber weder im Hin- noch im Rückspiel auf. Offizielle Begründung damals war eine Verletzung.
Quelle: spiegel.de
Zentralrat empört über "privaten Judenboykott"
Von Mike Glindmeier und Clemens Gerlach
Das hat es noch nie gegeben: Der deutsch-iranische U21-Nationalspieler Ashkan Dejagah weigert sich, ein Länderspiel gegen Israel zu bestreiten. Der DFB steht hinter dem Wolfsburger, der Zentralrat der Juden ist empört und fordert Dejagahs Rauswurf aus der Nationalmannschaft.
Hamburg - Ein Fußballprofi wird zum Politikum: Am 12. Oktober sollte Ashkan Dejagah eigentlich mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in Tel Aviv gegen Israel spielen. Doch der Mittelfeldspieler wurde von der Reise befreit - und das von höchster Stelle: "Er kam zu uns und hat uns gebeten, dass er aus persönlichen Gründen nicht mit nach Israel kommen muss. Diese Gründe waren für uns nachvollziehbar", sagte DFB-Sprecher Jens Grittner heute der Nachrichtenagentur Reuters.
"Ich habe die Entscheidung des Trainers Dieter Eilts respektiert, weil er mir vermitteln konnte, dass der Spieler Gründe angeführt hat, die im privaten Bereich liegen", fügte DFB-Präsident Theo Zwanziger hinzu, "aber wir werden nicht hinnehmen, dass ein deutscher Nationalspieler aus Gründen der Weltanschauung seine Teilnahme an einem Länderspiel absagt."
Dejagah selbst betonte, dass die Gründe für die Absage "sehr persönlicher Natur" seien und in seinem "engsten familiären Umfeld" begründet liegen. "Insofern danke ich dem DFB auch sehr für das Vertrauen und die Diskretion", wird Dejagah in einer offiziellen Mitteilung des Verbandes zitiert. Der "Bild"-Zeitung hatte der 21-Jährige gesagt: "Das hat politische Gründe. Jeder weiß, dass ich Deutsch-Iraner bin." Dejagah besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft.
Seit der Islamischen Revolution von 1979 lehnt es Iran ab, Israel anzuerkennen und verbietet seinen Staatsbürgern die Einreise sowie den sportlichen Wettkampf. Dejagah wurde in Teheran geboren, wuchs danach in Berlin auf. Seinen fußballerischen Feinschliff bekam er bei Hertha BSC Berlin. Nach einigen Streitereien verließ der Offensivspieler Berlin vor der laufenden Saison und schloss sich dem VfL Wolfsburg an.
Beim Zentralrat der Juden herrscht Empörung über Dejagahs Verhalten. "Es ist undenkbar und unmöglich, dass ein Nationalspieler einen privaten Judenboykott initiiert", sagte Dieter Graumann auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden nimmt den DFB in die Pflicht: "Es wäre skandalös, wenn der DFB dieses Verhalten nicht sanktioniert", so Graumann.
Sollte der DFB Dejagahs Verhalten tolerieren, "würde sich der Verband erpressbar machen". Graumann spricht von einem "fatalen Zeichen. Dann dürfte der DFB ja gar kein Spiel mehr gegen Israel bestreiten." Graumann sieht daher nur eine Konsequenz: "Wenn der Spieler sich aus Solidarität mit einem Terrorregime weiter weigert, in Israel zu spielen, darf er nicht mehr für die Nationalmannschaft Deutschlands auflaufen."
Bereits mehrfach haben iranische Sportler Wettkämpfe gegen israelische Athleten boykottiert. So weigerte sich etwa der iranische Ringer und mehrfache Weltmeister Arash Miresmaeili bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gegen Ehud Vaks aus Israel anzutreten. Vom IOC wurde er disqualifiziert, vom iranischen Staat gab es eine Sonderprämie.
Da viele mehrheitlich muslimische Staaten Kontakte zu Israel ablehnen, entschieden etliche Sportverbände, das geografisch zu Asien gehörende Israel sportpolitisch zu Europa zu zählen. So spielen etwa israelische Fußballclubs und die Nationalmannschaft des Landes in den internationalen Wettbewerben der Uefa, die Leichtathleten starten bei Europameisterschaften.
Der Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU, Friedbert Pflüger, bezeichnete Dejagahs Aussagen in der "Bild"-Zeitung als "unmöglich und völlig inakzeptabel. Sonst fängt jeder an, sich auszusuchen, gegen wen er noch spielen will", so Pflüger.
Bei Dejagahs Club VfL Wolfsburg gibt man sich betont gelassen. "Wir haben mit dem Spieler über dessen Aussagen gesprochen. Die Sache ist jetzt für uns geklärt, das Thema erledigt", sagte Wolfsburgs Pressesprecher Kurt Rippholz. Über den Inhalt der Unterredung mit Dejagah wolle er nichts sagen, so Rippholz: "Wir geben in der Öffentlichkeit keine weiteren Kommentare ab." Der VfL-Sprecher verwahrte sich jedoch gegen "Spekulationen" über die politische Gesinnung des Fußballprofis. "Es werden gerade dem Spieler Dinge unterstellt", sagte Rippholz.
Auch ein ehemaliger Jugendtrainer nimmt Dejagah in Schutz: "Er ist ein sensibler Typ und ich weiß, wie wichtig ihm seine Familie ist", sagte der langjähriger Weggefährte, der namentlich nicht genannt werden möchte: "Seine Eltern und sein Bruder leben zwar in Deutschland, aber Ashkan hat noch viele Verwandte in Iran und macht sich Sorgen, dass seinen Angehörigen etwas passieren könnte." Diese Begründung will Pflüger nicht gelten lassen: "Er ist deutscher Staatsbürger, es würde in Israel alles für seine Sicherheit getan werden."
Dejagah ist dabei nicht der erste Bundesliga-Profi, der sich weigert, gegen Israel anzutreten. Allerdings ist er der erste, der die Begründung offen ausspricht. In der Vergangenheit hat es ähnliche Vorfälle gegen. In der Saison 2004/2005 traf der FC Bayern in der Champions League auf den israelischen Vertreter Maccabi Tel Aviv. Damals stand der iranische Nationalstürmer Vahid Hashemian bei den Bayern unter Vertrag, lief aber weder im Hin- noch im Rückspiel auf. Offizielle Begründung damals war eine Verletzung.
Quelle: spiegel.de
der Junge wird garantiert von der Familie unter Druck gesetzt... Da er befürchten muss dass seine Verwandten im Iran zumindest belästigt würden, falls er spielt, ist sein Wunsch verständlich.
Dass der Iran Israel boykottiert und allerlei Verbote verhängt hat was Wettkämpfe und Beziehungen mit Israel angeht ist eigentlich längst bekannt.
Das Ganze wäre keine riesige Aufregung wert, wenn nicht mal wieder die Israeli, allen voran der "Zentralrat der Juden", welchem es in letzter Zeit wohl zu langweilig war, ein wahnsinns-Theater aus dieser Mücke machen würden...
Dass der Iran Israel boykottiert und allerlei Verbote verhängt hat was Wettkämpfe und Beziehungen mit Israel angeht ist eigentlich längst bekannt.
Das Ganze wäre keine riesige Aufregung wert, wenn nicht mal wieder die Israeli, allen voran der "Zentralrat der Juden", welchem es in letzter Zeit wohl zu langweilig war, ein wahnsinns-Theater aus dieser Mücke machen würden...
- dutsh_shulz
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So etwas geht also an. Wer aus rassistischen oder religiösen Gründen (oder offiziell "persönlichen Gründen") sportliche Wettkämpfe gegen bestimmte Gegner boykottiert, gehört wohl noch belohnt.panda hat geschrieben:der Junge wird garantiert von der Familie unter Druck gesetzt... Da er befürchten muss dass seine Verwandten im Iran zumindest belästigt würden, falls er spielt, ist sein Wunsch verständlich.
Dass der Iran Israel boykottiert und allerlei Verbote verhängt hat was Wettkämpfe und Beziehungen mit Israel angeht ist eigentlich längst bekannt.
Das Ganze wäre keine riesige Aufregung wert, wenn nicht mal wieder die Israeli, allen voran der "Zentralrat der Juden", welchem es in letzter Zeit wohl zu langweilig war, ein wahnsinns-Theater aus dieser Mücke machen würden...
Solche Sportler (und vor allem auch Verbände) gehören gesperrt! Den Spiess hier umzudrehen und am Ende aus dem rassistischen Perser ein Opfer und den Juden Täter zu machen, passt aber schon...
Möchte mal das Geschrei hören, wenn ein Spycher oder Frei äussern würde, dass er nicht mehr mit Inler, Behrami etc. in der selben Mannschaft (oder meinetwegen gegen Moslems) spielen werde, da er ein persönliches Problemchen mit ihnen habe bzw. Sanktionen rassistischer Schweizer befürchte.
الله أَكْبَر
Der einzig wahre Skandal an dieser ganzen Sache ist die Reaktion
des Vizepräsi des Zentralblabla.
Sone riese Arschloch macht mi grad hässig!
des Vizepräsi des Zentralblabla.
Sone riese Arschloch macht mi grad hässig!

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- das Orakel
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der Vergleich ist doch Bullshit erster Güte - erstens geht es nicht um Mitspieler und zweitens steht nirgends dass er selber Probleme mit Juden oder Israeli hat. Ich denke wenn dem so wäre, hätten der DfB oder Wolfsburg völlig zu Recht Konsequenzen ergriffen (was im übrigen auch DfB-Chef Zwanziger bestätigt).das Orakel hat geschrieben:Möchte mal das Geschrei hören, wenn ein Spycher oder Frei äussern würde, dass er nicht mehr mit Inler, Behrami etc. in der selben Mannschaft (oder meinetwegen gegen Moslems) spielen werde, da er ein persönliches Problemchen mit ihnen habe bzw. Sanktionen rassistischer Schweizer befürchte.
Was genau diese "Gründe im engsten familiären Umfeld" genau sind, darüber kann man nur spekulieren...
Mit einem israelischen Einreisestempel im Pass kriegt man bei der Einreise in den Iran ernsthafte Probleme, als Einheimischer wohl sowieso. Warum sollte ein 20jähriger den Märtyrer spielen?
Bestrafen sollte man wenn überhaupt den iranischen Verband.
Bestrafen sollte man wenn überhaupt den iranischen Verband.
Der gesamte deutsche Fussball ist längst ein fanatischer Verfechter der "Political Correctness", also kann man wirklich davon ausgehen dass diese keinen antisemitischen Spieler schützen würden.panda hat geschrieben:der Vergleich ist doch Bullshit erster Güte - erstens geht es nicht um Mitspieler und zweitens steht nirgends dass er selber Probleme mit Juden oder Israeli hat. Ich denke wenn dem so wäre, hätten der DfB oder Wolfsburg völlig zu Recht Konsequenzen ergriffen (was im übrigen auch DfB-Chef Zwanziger bestätigt).
Was genau diese "Gründe im engsten familiären Umfeld" genau sind, darüber kann man nur spekulieren...
vielleicht spielt er ja später für den Iran - diesen Weg würde er sich verbauen. Ausserdem hätte seine Verwandten im Iran Konsequenzen oder zumindest Schikanen zu befürchten.Master hat geschrieben:ich hoffe schwer, dass dieser spieler gar keine spiele mehr bestreiten wird
edit: länderspiele
Von daher kann ich seine Entscheidung nachvollziehen.
Laut "Wolfsburger Allgemeinen" hat Dejagah noch nicht entschieden, ob er später für die iranische oder die deutsche Nationalmannschaft spielen möchte. "Ich habe schon Anfragen vom iranischen Verband", zitiert ihn das Blatt. "Aber damit befasse ich mich erst, wenn ich die Altersgrenze der U 21 überschritten habe.
Die Blogs "Readers Edition" und "Bildblog" weisen darauf hin, dass der Bruder des in Berlin aufgewachsenen Dejagah beim Verein Paykan Teheran spielt und Dejagah Verwandte im Iran hat, die möglicherweise mit Sanktionen rechnen müssten, sollte Dejagah gegen Israel spielen. Der 21-Jährige müsse zudem damit rechnen, nicht mehr in den Iran zu seiner Familie reisen zu dürfen.
http://www.n-tv.de/863190.html
und warum? Selbst wenn der Mann eine heikle Einstellung gegenüber Israel hätte, das ist (nicht nur) unter Nahostlern ziemlich weit verbreitet. Was hat das mit Fussball zu tun?Master hat geschrieben:ich hoffe schwer, dass dieser spieler gar keine spiele mehr bestreiten wird
edit: länderspiele
In letzter Zeit werden immer mehr Sachen als mit dem Fussball unvereinbar erklärt, ich frage mich wo das enden wird...
- das Orakel
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Auch wenn das Beispiel zugegebener massen etwas hinktpanda hat geschrieben:der Vergleich ist doch Bullshit erster Güte - erstens geht es nicht um Mitspieler und zweitens steht nirgends dass er selber Probleme mit Juden oder Israeli hat. Ich denke wenn dem so wäre, hätten der DfB oder Wolfsburg völlig zu Recht Konsequenzen ergriffen (was im übrigen auch DfB-Chef Zwanziger bestätigt).
Was genau diese "Gründe im engsten familiären Umfeld" genau sind, darüber kann man nur spekulieren...

Interessant auch, dass grundsätzlich akzeptiert und für ok befunden wird, dass ein Staat die Aufstellung der Nationalmannschaft eines anderen Staates direkt mitbestimmen kann und darf...und dass die boykottierenden und damit die Geisteshaltung des iranischen Regimes unterstützenden Sportler als Mitläufer noch mit Boykott-Prämien belohnt werden.
Wenn die Situation für die weitere Verwandtschaft des Spielers so schlimm würde, wie suggeriert wird, müsste der Iran unverzüglich von jeglichen internationalen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden. Der aktuelle Zustand wäre schlicht nicht haltbar. Und wie schon erwähnt...dies gilt nicht nur für den Iran sondern auch für Israel und alle anderen Staaten, die sportliche Wettkämpfe gegen bestimmte Gegner aus rassistischen oder religiösen Gründen grundsätzlich boykottieren.
Naja...in ein paar Jahren wird sich das eine oder andere Problem eh "politisch" gelöst haben.
الله أَكْبَر
da wir nicht beurteilen können wie staaten wie iran,irak etc. mit ihren mitbürgern umspringen, sollten wir mit veruteilungen und vorurteilen mal kürzer treten
wie aber aus einer mücke ein elefant gemacht wird, haben wir ja kürzlich selber schon "hautnah" mitbekommen so wegen unter ober oder sonstigem wasser
wie aber aus einer mücke ein elefant gemacht wird, haben wir ja kürzlich selber schon "hautnah" mitbekommen so wegen unter ober oder sonstigem wasser
- das Orakel
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- Registriert: 01.02.2005, 22:24
Die Einstellung ist das eine, das Handeln etwas anderes. Sanktioniert wird immer noch letzteres. Das ist auch gut so. Jemand aber, der auf dem Feld einen Afrikaner als ******* bezeichnet soll dafür bestraft werden, jemand, der gegen eine Mannschaft mit einem Afrikaner wegen dessen Herkunft gar nicht erst antritt, soll aber ungeschoren davonkommen....das Kleine sanktioniert, das Grössere aber ungestraft bleiben?Alge hat geschrieben:und warum? Selbst wenn der Mann eine heikle Einstellung gegenüber Israel hätte, das ist (nicht nur) unter Nahostlern ziemlich weit verbreitet. Was hat das mit Fussball zu tun?
In letzter Zeit werden immer mehr Sachen als mit dem Fussball unvereinbar erklärt, ich frage mich wo das enden wird...
Ein Ausschluss aus der deutschen Nati wäre sicherlich unangebracht, ein straffreies Tolerieren dieser Haltung meines Erachtens aber auch.
الله أَكْبَر
Falls du mich damit ansprichst: ich akzeptiere dies in keinster Weise und verurteile die Haltung des Iran in dieser Hinsicht ganz klar.das Orakel hat geschrieben:Interessant auch, dass grundsätzlich akzeptiert und für ok befunden wird, dass ein Staat die Aufstellung der Nationalmannschaft eines anderen Staates direkt mitbestimmen kann und darf...und dass die boykottierenden und damit die Geisteshaltung des iranischen Regimes unterstützenden Sportler als Mitläufer noch mit Boykott-Prämien belohnt werden.
Es kann nicht angehen dass ein Staat seinen Einwohnern vorschreibt, einen Staat meiden zu müssen. Ausserdem hat sich ein Staat nicht in sportliche Belange einzumischen.
Dies kann ein Sportler aber nicht ändern, er muss damit leben und spürt die Konsequenzen wenn er sich nicht daran hält.
sehe ich genauso. Schon allein das Vorkommnis mit dem Gewichtheber damals hätte schwere Konsequenzen für den Iran haben müssen.Wenn die Situation für die weitere Verwandtschaft des Spielers so schlimm würde, wie suggeriert wird, müsste der Iran unverzüglich von jeglichen internationalen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden. Der aktuelle Zustand wäre schlicht nicht haltbar.
Ich habe aber gewisses Verständnis für einen jungen Sportler, der befürchtet dass seine Verwandten schikaniert würden und dass er nicht mehr in seine (erste oder zweite) Heimat einreisen könnte, sollte er in Israel spielen.
Ich bin generell dagegen, wie die Verbände den "Kampf gegen Rassismus" angehen, mit Verboten und Sanktionen kann man doch keine Mentalitäten ändern. Solange es auf der Welt Rassismus gibt, gibts ihn halt auch auf dem Fussballplatz, was daran so viel schlimmer sein soll, weiss ich nicht. Auch wenns in manchem Fall vielleicht weh tun wird, Fussball sollte ein Abbild der Gesellschaft sein und keine sterile, zensierte Zone.das Orakel hat geschrieben:Die Einstellung ist das eine, das Handeln etwas anderes. Sanktioniert wird immer noch letzteres. Das ist auch gut so. Jemand aber, der auf dem Feld einen Afrikaner als ******* bezeichnet soll dafür bestraft werden, jemand, der gegen eine Mannschaft mit einem Afrikaner wegen dessen Herkunft gar nicht erst antritt, soll aber ungeschoren davonkommen....das Kleine sanktioniert, das Grössere aber ungestraft bleiben?
Im diskutierten Fall hat der Spieler ja nicht mal ein "unschönes" öffentliches Statement abgegeben, also soll man ihn gefälligst in Frieden lassen.
EDIT: Ganz anders sieht es natürlich mit dem iranischen Verband aus, dort greift die Politik ja erst recht in die Karriere des Sportlers ein, drum könnte es schon sinnvoll sein den Verband zu bestrafen.
- das Orakel
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- Registriert: 01.02.2005, 22:24
Dieses gewisse Verständnis habe ich auch. Deshalb bin ich ja auch nicht für einen Ausschluss auf Lebenszeit. Sanktioniert gehört es meines Erachtens aber doch. Letztlich ist es immer noch die Entscheidung des hier lebenden Fussballers, ob er mit dem Regime kollaborieren will oder ob er ein Zeichen für seine Integration setzen möchte. Wahrscheinlich ist es aber auch hier einfacher, sich zu fügen und zu kuschen. Es geht aber auch anders (und auch diese Leute haben wohl Angehörige im Iran): http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 66632.htmlpanda hat geschrieben: Ich habe aber gewisses Verständnis für einen jungen Sportler, der befürchtet dass seine Verwandten schikaniert würden und dass er nicht mehr in seine (erste oder zweite) Heimat einreisen könnte, sollte er in Israel spielen.
Hoffe, dass der Iran und Israel an der nächsten Fussball-WM aufeinandertreffen werden. Würde bestimmt interessant werden.

الله أَكْبَر
Klar - aber diese Studenten sind weder in der Öffentlichkeit bekannt, noch stehen ihre Namen irgendwodas Orakel hat geschrieben: Es geht aber auch anders (und auch diese Leute haben wohl Angehörige im Iran):

Ob seine Verwandten wirklich Ärger kriegen ist natürlich eine blosse Vermutung, dass er aber in nächster Zeit nicht mehr in den Iran reisen könnte ist wohl realistisch...
Vielleicht hätte er es besser wie ein Bayern-Spieler damals so gehandhabt, eine Verletzung vorzuschieben, um die ganze Aufregung zu umgehen...
Wenn der Junge ohne Not "persönliche Gründe" anführt, dann nimmt er in Kauf, dass man diese Gründe eben bei ihm und nicht bei einer Drohung des iranischen Staats gegen ihn oder seine Verwandten vermutet. Die Entschuldigung mit irgendeiner ominösen Verletzung wäre da bedeutend weniger heikel.
Also: wenn jemand aus persönlichen Gründen nicht gegen Juden spielen will, ist er prima vista ein Rassist.
Edith: die persönlichen Gründe machen sich vielleicht auch im Iran ganz gut...
Also: wenn jemand aus persönlichen Gründen nicht gegen Juden spielen will, ist er prima vista ein Rassist.
Edith: die persönlichen Gründe machen sich vielleicht auch im Iran ganz gut...
- BlackEagle26
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wenn ich fussballer wäre würd ich ein Fussball spiel gegen China auch boykottieren so gesehen muss jeder fussballer selber wissen ob er will oder nicht, ob er wieder in die mannschaft aufgenommen wird hingegen wird dann der trainer entscheiden. Ausserdem einen boykott gegen israel als einen Juden boykott hinzustellen find ich auch bisschen zu harsch.
zumal in der israelischen mannschaft soviel ich weiss auch palästinenser mitspielen. Staat boykottieren und Religion bzw. Volk boykottieren ist nicht dasselbe. Irgendwann könnte sich ja ein kurdisch deutscher nationalspieler weigern gegen die Türkei zu spielen, das wäre wohl kaum rassismus.
zumal in der israelischen mannschaft soviel ich weiss auch palästinenser mitspielen. Staat boykottieren und Religion bzw. Volk boykottieren ist nicht dasselbe. Irgendwann könnte sich ja ein kurdisch deutscher nationalspieler weigern gegen die Türkei zu spielen, das wäre wohl kaum rassismus.
ich kann den jungen verstehen und finde es äusserst vornehm vom DFB ihn zuhause zu lassen. Schuldigung aber ihr glaubt auch es wäre überall wie hier in der Schweiz wo " jeder " machen und tun kann was er will. Wenn er iranische Verwandte hat die dies missbiligen dann versteh ich das. Da gehts um den Ruf einer ganzen Familie, welche bei Schweizern ja keinen wert mehr darstellt, aber in anderen Kulturen halt noch was bedeutet. Wenn ich lesen muss das einer seine Frau aus Blutrache eiskalt abserviert. Dann versteh ich wieso ein Iraner nicht gegen Israel spielt. Aber hey die Deutschen hätten sicher gut auf ihn aufgepasst... klar friede freude eier kuchen... So guten Zeiten schlechte Zeiten kommt da is immer heile welt könnt ja mal zappen
- Brandstifter
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Der Spieler ist ehrlich. Ein anderer hätte eine Verletzung vorgeschoben. Ausserdem ist es seine Meinung und seine Haltung. Er will nicht gegen Israel spielen. Recht hat er. Rakitic und Kuzo wollen nicht für die Schweiz spielen. Immer sollen es die Familien sein welche die Spieler beeinflussen sollen. Ich gehe davon aus, dass die Spieler mündig sind und genau wissen was sie wollen. Wie jeder Schreibende hier im Forum auch.
Würden Wahlen etwas verändern, dann wären sie verboten
- Brandstifter
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Ja. Die Schweiz anerkennt Israel.Späcki hat geschrieben:Ich wird ame us dr Forumsgmeind nid schlau...jetzt, wo's e Moslem isch, isch es in Ornig, wär's e chrischtlige Schwiizer gis, wo sich weigeret dört z'spiele, wär är e "Nazisau" und "gehört bis an sein Lebensende gesperrt" usw. usf. ...![]()
Würden Wahlen etwas verändern, dann wären sie verboten
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oder südamerika..........Dingo hat geschrieben:Israel soll wieder bei den Asiaten mitspielen, dann ist das Problem erledigt....
Ich wuerde auch nicht dort auflaufen. Israel besetzt immer noch im Kriege annektiertes Land..........

da die schweiz ja nicht zur eu gehört, könnten wir doch eigentlich in der concaef mitkicken.....!
ist dieser dejagha denn derart beschissen schlecht, dass die israeli ihn unbedingt beim gegner auflaufen sehen wollen? oder geht es hier etwa ums prinzip?

im prinzip sind gewissen gruppen sämtliche prinzipien prinzipiell egal.........ausser im fussball türlich!

Vom Vater zum Mönchsleben bestimmt, mit der Glut erster Jugendinbrunst einem frommen und asketisch-heldischen Ideal zugewandt, hatte er bei der ersten flüchtigen Begegnung, beim ersten Anruf des Lebens an seine Sinne, beim ersten Gruss des Weiblichen unweigerlich gespürt, dass hier sein Feind und Dämon stehe, dass das Weib seine Gefahr sei. HH 1930
alter sack hat geschrieben:ich bin schlicht und ergreifend der meinung, dass es okay ist, dem gegnerischen fan eins auf die fresse zu hauen
Keine Länderspiele mehr für Deutschland. Wer in einer deutschen Nationalmannschaft (Schweizer, etc...) spielt, der soll sowas nicht tun. Fertig. Wenn er für den Iran spielt, ist mir das egal. Aber sicher nicht, wenn er ein Land wie Deutschland oder die Schweiz repräsentiert.Alge hat geschrieben:und warum? Selbst wenn der Mann eine heikle Einstellung gegenüber Israel hätte, das ist (nicht nur) unter Nahostlern ziemlich weit verbreitet. Was hat das mit Fussball zu tun?
In letzter Zeit werden immer mehr Sachen als mit dem Fussball unvereinbar erklärt, ich frage mich wo das enden wird...
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.