Seit dem ersten Fussballspiel im neuen Letzigrund hagelte es Kritik von allen Seiten: Die Akustik sei mies, teils kaum wahrnehmbar, oder die Klänge würden verhallen, tönte es von allen Seiten.
Doch nun greift das Stadionmanagement in die Trickkiste und will mit modernster Tontechnik das Letzi auch bei geringem Zuschaueraufkommen in einen akustischen Hexenkessel verwandeln. «Über 20 Mikrofone werden künftig die Stimmung aufnehmen und durch Lautsprecher wiedergeben», bestätigt Stadionmanager Peter Landolt. Wird es nun nebensächlich, wie viele Fans ihre Mannschaft anfeuern? «Nein, wir wollen einzig, dass alle Ränge akustisch gut erschlossen sind», sagt er.
Ein weiterer Punkt seien die Durchsagen des Stadionspeakers. «Diese müssen aus Sicherheitsgründen den Fanjubel übertönen, was heute noch nicht überall der Fall ist», sagt Landolt. Spätestens in vier Wochen soll der Stimmungsverstärker eingesetzt werden.
Auch das Stade de Suisse in Bern hätte technisch die Möglichkeit, die künstliche Beschallung einzusetzen, doch wird darauf verzichtet: «Wir haben auch so Stimmung im Stadion und müssen sie nicht künstlich erzeugen», spottet Sprecher Charles Beuret. hehehe...


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Mittwoch, 3. Oktober
Dass im Letzi die Stimmung künstlich angeheizt werden soll, stösst auf massive Kritik: Anwohner, Spieler und Fans laufen Sturm. Nur die GC-Spieler freuts.
Dank modernster Tontechnik soll das neue Letzi künftig auch bei geringem Zuschaueraufkommen in einen akustischen Hexenkessel verwandelt werden.
Doch das Vorhaben hat bei den Fussballfans eine Protestwelle ausgelöst: «Das ist eine Täuschung, die wir nicht nötig haben», sagt Marcel Hofstetter, Präsident des Fanclubs Letzi. Auch Kurt Michel, Präsident der Blue White Hoppers, ärgert sich: «Dass die Stimmung nun künstlich angeheizt werden soll, ist ein Armutszeugnis für uns Fans.»
Selbst von den Hauptakteuren, die auf die Akustik besonders angewiesen sind, hagelts Kritik: «Das ist doch eine einzige Fälschung und völlig daneben», sagt FCZ-Verteidiger Marc Schneider.
Laut Stadionmanager Peter Landolt sind gestern auch Reklamationen von Anwohnern eingegangen, die nun um ihre Ruhe fürchten. «Wir bemühen uns, für alle eine gute Lösung zu finden, und testen die Anlage jetzt erst einmal aus und schauen dann weiter», verspricht er. Unter all den Kritikern war aber doch auch eine positive Stimme zu finden. «Super, uns kommt zurzeit jede Unterstützung recht», freut sich GC-Spieler Michel Renggli.