Hardturm-Nachruf: GC-Fans laufen Amok
Hardturm-Nachruf: GC-Fans laufen Amok
Zuerst war dieser Artikel im Tagesanzeiger:
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zu ... 86307.html
darauf kochten die GC-Fans:
virtueller Ausschnitt:
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic ... c&start=90 und folgende Seiten (Hauptthread, wie's aussieht)
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic ... start=1040 und folgende Seiten
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic.php?t=9171
Und auch sonst muss einiges vorgefallen sein.
Jedenfalls sah sich der Journi des ersten Berichts genötigt, folgende Entschuldigung zu publizieren:
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zu ... 86861.html
Ich weiss nicht so recht. Natürlich wäre ich auch nicht begeistert, so was über den FC Basel zu lesen. Aber der Journi hatte mit seinem Nachruf doch über weite Teile recht, auch wenns weh tut...
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zu ... 86307.html
darauf kochten die GC-Fans:
virtueller Ausschnitt:
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic ... c&start=90 und folgende Seiten (Hauptthread, wie's aussieht)
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic ... start=1040 und folgende Seiten
http://gczforum.schweizer.org/viewtopic.php?t=9171
Und auch sonst muss einiges vorgefallen sein.
Jedenfalls sah sich der Journi des ersten Berichts genötigt, folgende Entschuldigung zu publizieren:
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zu ... 86861.html
Ich weiss nicht so recht. Natürlich wäre ich auch nicht begeistert, so was über den FC Basel zu lesen. Aber der Journi hatte mit seinem Nachruf doch über weite Teile recht, auch wenns weh tut...
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
Der Artikel ist durch eine extrem dicke FCZ-Brille verfasst. Ich verstehe die Reaktionen von GC-Seite. Klar läuft es dem Club momentan nicht, die ganzen der Erfolge der Vergangenheit werden aber kaum gewürdigt. Wieviele Zuschauer hatte der FCZ als GC seine Glanzzeiten hatte? Das Zürcher Fussballherz schlägt ganz einfach für denjenigen der erfolgreicher ist. Klar: bei FCZ-Erfolgen kommen insgesamt wohl mehr Fans als es bei GC-Glanzzeiten der Fall war- trotzdem ist der Bericht nicht wirklich objektiv verfasstRankhof hat geschrieben: Ich weiss nicht so recht. Natürlich wäre ich auch nicht begeistert, so was über den FC Basel zu lesen. Aber der Journi hatte mit seinem Nachruf doch über weite Teile recht, auch wenns weh tut...
ich glaube nicht, dass es durch eine fcz-brille gesehen ist. aber es tönt halt schon so, wie man GC in erinnerung hat. erfolgreich, aber hat nie die massen wirklich mitgerissen. alle anderen vergleichbaren vereine die weniger erfolgreich sind über die jahren gesehen, schafften es in den kurzen erfolgsperioden viel mehr zustande zu bringen was fans angeht (yb, basel, sion, st. gallen, ja auch luzern und der fcz). vielleicht ist es ein wunsch, mit dem hardturm mit diesem image aufzuhören und etwas neues auferstehen zu lassen.
nur lesen, nein, lesen möchte man sowas nicht. es tut schon genug weh, wenn man weiss dass es zu einem grossen teil wahr ist.
nur lesen, nein, lesen möchte man sowas nicht. es tut schon genug weh, wenn man weiss dass es zu einem grossen teil wahr ist.
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.
- seth
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1377
- Registriert: 27.07.2006, 16:57
- Wohnort: Bern/D4, frog di duure
y verstand d reaktione uf dä "artikel". und das geschleime woner als entschuldigung bringt, isch eifach nur schwach..
wow..d zürcher merkes sogar sälber:

wow..d zürcher merkes sogar sälber:
Mag sein, dass die halbe oder gar ganze Stadt im Moment im FCZ-Fieber ist... Wie wir aus vergangen CL-Zeiten jedoch erfahren haben, wechselt der Zürcher sein Fan-Dasein so oft wie seine Unterwäsche...
baslerstab hat geschrieben:fraue hän eifach s'fuessballgen nit. drzue kunnt, dass ihne ihri oberflächlichkeit in allne läbenslage im wäg stoht. d'optik und s'boortmoonee mien stimme, denn isch alles andere sekundär. de kasch se vrarsche, demietige und prügle - sy sinn z'friede und vrteidige di immer und überall!
salegh hat geschrieben:sit die modefiiiz und die metrosexuelle flachzangene in usgang bzw. ins stadion derfe goht die welt dr bach ab!
- Latteknaller
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 4201
- Registriert: 27.02.2005, 12:00
man darf sich da aber keine illusionen machen. auch in basel würde ein grossteil des publikums zu einem anderen club wechseln, wenn dieser erfolgreicher wäre als der fcb. hätte zu NLB zeiten congeli um den schweizermeister titel gespielt, die hätten viel mehr zuschauer gehabt, als der fcb.
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fussballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei." Bernhard Heusler im Spiegel
dass gc die massen nie richtig ansprach, ist auch nicht der teil, der uns zur weissglut gebracht hat. darum geht es überhaupt nicht.
was uns zum kochen bringt, sind die aussagen über den hardturm, der nie eine kultstätte gewesen sein soll, dass er die falschen fans hatte, dass er aus dreck erbaut wurde, dass gc ein bonzenclub sei, dass gc-fans mit unoriginallität glänzen, etc und als krönender abschluss, dass der letzte höhepunkt des hardturms die meisterfeier des fcz war. das alles in einem nachruf. das gehört sich einfach nicht. ich habe mich am samstag auf eine schöne einstimmung auf den letzten abend im hardturm gefreut als ich den tagi aus dem briefkasten holte und dann dieses geschreibsle vorgefunden. selbst der blick hat es geschafft, den hardturm anständig zu würdigen und auch die nzz hat einen schönen artikel gebracht. nur der tagi kam mit diesem hass-artikel. ganz egal, ob gewisse sachen nicht ganz falsch sind. es ging um einen nachruf auf den hardturm, nicht um eine abrechnung mit den gc-anhängern.
ich kann mich noch gut erinnern, was hier drin los war, als das 'facts' basel als kuhdorf bezeichnete. und dort ging es nicht mal um einen nachruf..
was uns zum kochen bringt, sind die aussagen über den hardturm, der nie eine kultstätte gewesen sein soll, dass er die falschen fans hatte, dass er aus dreck erbaut wurde, dass gc ein bonzenclub sei, dass gc-fans mit unoriginallität glänzen, etc und als krönender abschluss, dass der letzte höhepunkt des hardturms die meisterfeier des fcz war. das alles in einem nachruf. das gehört sich einfach nicht. ich habe mich am samstag auf eine schöne einstimmung auf den letzten abend im hardturm gefreut als ich den tagi aus dem briefkasten holte und dann dieses geschreibsle vorgefunden. selbst der blick hat es geschafft, den hardturm anständig zu würdigen und auch die nzz hat einen schönen artikel gebracht. nur der tagi kam mit diesem hass-artikel. ganz egal, ob gewisse sachen nicht ganz falsch sind. es ging um einen nachruf auf den hardturm, nicht um eine abrechnung mit den gc-anhängern.
ich kann mich noch gut erinnern, was hier drin los war, als das 'facts' basel als kuhdorf bezeichnete. und dort ging es nicht mal um einen nachruf..
-
nidganzbache
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 659
- Registriert: 06.12.2004, 20:27
- Wohnort: santihans
- Asselerade
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 3522
- Registriert: 07.12.2004, 17:40
Verständlich die Reaktionen der GC-Anhänger. Bei einem Nachruf sind salbungsvolle Worte und pompöse Formulierungen zu verwenden, allenfalls eben die Sachlage geschönt darzulegen. Dass dieses Stadion "aus Dreck erbaut" worden wäre ist ein Affront gegenüber den Leuten, die mit Herzblut hinter ihrem Verein stehen. Da ist viel, viel Frust zu spüren.
Dieser Bericht ist ja schlimmer als Blick-Niveau, und das im Tagi
Nur...so unrecht hat er ja gar nicht....
(*duckundweg*)
Nur...so unrecht hat er ja gar nicht....
(*duckundweg*)
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar 
:)
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/
- Asselerade
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 3522
- Registriert: 07.12.2004, 17:40
inwiefern hat er recht? dass er gc als club ohne zuspruch abtut? aber auf der anderen seite den fcz als das gegenteil lobt? seit ich fussballfan bin, war es beim fcz IMMER so trostlos wie bei gc. nein, es war mitunter noch trostloser, noch viel trostloser..Sharky hat geschrieben:Dieser Bericht ist ja schlimmer als Blick-Niveau, und das im Tagi![]()
Nur...so unrecht hat er ja gar nicht....![]()
(*duckundweg*)
der journi laberet einfach bullshit, er laberet halt das was 90% der fcz'ler auch glauben, weil sie es nicht besser wissen können!!
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans
Nein, wie er GC beschrieben hat...Asselerade hat geschrieben:inwiefern hat er recht? dass er gc als club ohne zuspruch abtut? aber auf der anderen seite den fcz als das gegenteil lobt? seit ich fussballfan bin, war es beim fcz IMMER so trostlos wie bei gc. nein, es war mitunter noch trostloser, noch viel trostloser..
der journi laberet einfach bullshit, er laberet halt das was 90% der fcz'ler auch glauben, weil sie es nicht besser wissen können!!
Es war aber auch mehr als schlechter Witz von mir gemeint. Ich würde auch auf die Barrikaden gehen, wenn jemand so über den FCB schreiben würde.
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar 
:)
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/
https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/
- Asselerade
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 3522
- Registriert: 07.12.2004, 17:40
ich denke während der CL zeit wäre ein "allfälliger" 2ter traditionsverein aus basel von der BAZ änlich durch den dreck gezogen worden..Sharky hat geschrieben:Nein, wie er GC beschrieben hat...
Es war aber auch mehr als schlechter Witz von mir gemeint. Ich würde auch auf die Barrikaden gehen, wenn jemand so über den FCB schreiben würde.
gc hat nun das problem, dass die meisten journis plus zürcher gar nicht wissen was der fcz alles symbolisiert...
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans
Es geht auch anders, aus der WoZ
Bayern München, Neuchâtel Xamax, und dann ist Schluss. Eines der verdientesten, stimmungsvollsten Stadien der Schweiz darf abdanken. Bald werden sie mit Baggern auffahren, mit Abrissbirnen, Schlagbohrern und Dynamit und den Hardturm in Schutt und Asche legen. Was danach kommt, weiss niemand. Die CS beteuert, am geplanten Fünfeck festzuhalten, doch glauben mag das kaum noch jemand. Die EM wird auf der anderen Seite der Geleise gespielt, und für GC und den FCZ braucht es keinen zweiten Vorzeigebau mit 30000 Plätzen. Das wissen auch die knochenharten Kalkulierer bei der Grossbank. Noch spricht es niemand aus, doch ein einfacher Weg, das Beschwerdeduell mit den AnwohnerInnen unblutig zu einem Ende zu bringen, wäre die Projektierung eines maximal 20000 Plätze fassenden viereckigen Fussballstadions mit schönen Stehplatzsektoren hinter den Toren.
Bis es so weit ist, heisst es trauern, erreicht das Stadionsterben mit dem Ende des Hardturms doch seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Schuhschachtel, in der ich die Matchtickets aufbewahre, fand ich über vierzig Erinnerungen an die GC-Heimstätte. Für siebzig Franken - was wir damals unverschämt teuer fanden - waren die drei Spiele der Champions League 1995/1996 zu sehen. Den Auftakt machte Ferencváros Budapest, das mit einer Hundertschaft Neonazis angereist war, die ihren ausgestreckten rechten Arm nur dreimal einzogen, beim Jubel über das 0:1, das 0:2 und das 0:3. Diesen Auftritt vor Augen, verwundert die eben erfolgte Gründung der Ungarischen Garde wenig; es hatte sich abgezeichnet.
Zwei Jahre später war Croatia Zagreb zu Gast, «Preis Fr. 15.00, Sektor freie Wahl». Die Dinamo-Fans, mitten im Kampf gegen die von Klub- und Staatspräsident Franjo Tudjman durchgesetzte Umbenennung, prügelten sich im eigenen Sektor und feuerten eine Fackel nach der andern aufs Feld. Der dribbelnde Türkyilmaz im leuchtenden Strafraum war selbst der «L.A. Times» ein Bild wert. GC verlor null zu fünf, Zuberbühler sah rot, Smiljanic stand für ihn ins Tor, und hinter ihm brüllten die GC-Fans «Scheiss Jugos» in Richtung der Kroaten.
Im Hardturm genossen immer auch Mannschaften Gastrecht, die aus irgendwelchen Gründen ihre Spiele nicht bei sich zu Hause austragen konnten. Als 1997 Albaniens Staatsstrukturen in sich zusammenzufallen drohten, musste die Nationalmannschaft ihre Qualifikationsspiele für die WM 1998 ausser Landes austragen. Albanien schlug vor Tausenden von Landsleuten im Hardturm Nordirland mit 1:0, und die drei bärtigen Zürcher, die sich als Fans der Nordiren ausgaben, hörten irgendwann auf zu singen. Auch zahlreiche Schweizer Vereine, deren Stadien nicht internationaler Norm entsprachen, empfingen ihre Gäste in Zürich. Hier warf St. Gallen Chelsea aus dem Uefa-Cup und scheiterte in letzter Minute an Brügge. Hier spielte der FCB gegen Feyenoord Rotterdam (26. Oktober 2000), was den Hooligan-Fahndern den Schweiss auf die Stirn trieb, weil Lausanne-Sport am selben Abend Ajax Amsterdam empfing. Hier trat der FCZ gegen Aston Villa an (Preis: Fr. 25) und YB gegen Roter Stern Belgrad (Fr. 20). Der Hardturm war eine Adresse. Fans von Zenit St. Petersburg (19.9.2002, Fr. 20) zeigten der Schweiz, was besoffen sein wirklich bedeutet. Die Tifosi der AC Fiorentina (20.10.1998, Fr. 20) tauchten den Gästesektor in Violett und beglückten das Rund mit den schönsten Gesängen. Und einige Fans von Leeds United (22.11.2001, Fr. 25) strandeten nach dem Spiel in der nahen Buch- und Kulturbar Sphères: «Was wollen wir hier? Das ist eine gottverdammte Bibliothek!» «Ja, aber eine, in der die Leute Bier saufen!»
Irgendwann wurde die alte Westtribüne abgerissen, die klaffende Lücke gab den Blick frei auf den Zürcher Hausberg. Weil GC dann während einiger Spiele kaum mehr ins westseitige Tor traf, gebar der «Blick» die unerreichte Schlagzeile vom «Üetliberg-Komplex». Mit dem Bau des neuen Gästesektors 1998 normalisierte sich die Situation, was wieder vermehrt Heimspiele der Nationalmannschaft zur Folge hatte. Als am 2. September 2000 Russland in der WM-Quali zu Gast war (0:1), tischte der Schweizerische Fussballverband im Stadioncafé russischen Salat auf - eine schöne, nahe liegende Geste, von den russischen Journalisten leider mit totaler Nichtbeachtung bestraft. Ob man in Russland den russischen Salat überhaupt kennt? In England wird man ja auch oft auf die Swiss Roll angesprochen, und ich weiss bis heute nicht, was das ist.
Der Hardturm wird fehlen. Die ganze internationale Prominenz einmal weggerechnet, war er einfach ein ausgezeichnetes Nationalligastadion, mit den Vorzügen der Nähe zum Spielfeld, der idealen Grösse und der guten Akustik und einigen hübschen Eigentümlichkeiten wie den Durchsagen des berndeutschen Platzspeakers im Falle von Feuerwerk («Bitte, lööds doch eyfach la sii») oder die am seltsamsten Ort angebrachte Anzeigetafel. Vor dem Freundschaftsspiel gegen die Bayern setzte sich ein geföhnter Zürcher zu drei Münchnern an den Tisch und spendierte ihnen eine Flasche Bier. «Was wollt ihr hier», fragte er sie beim Anstossen, «das ist eine alte, furchtbare Bruchbude. Wir haben in der Schweiz keine Allianz-Arena.» «Och», fand der kahlrasierte Münchner im roten Umbro-Shirt und leerte die halbe Flasche in einem Zug, «ich mag solche Stadien ganz gern. Das findest du bei uns nicht mehr.»
Bayern München, Neuchâtel Xamax, und dann ist Schluss. Eines der verdientesten, stimmungsvollsten Stadien der Schweiz darf abdanken. Bald werden sie mit Baggern auffahren, mit Abrissbirnen, Schlagbohrern und Dynamit und den Hardturm in Schutt und Asche legen. Was danach kommt, weiss niemand. Die CS beteuert, am geplanten Fünfeck festzuhalten, doch glauben mag das kaum noch jemand. Die EM wird auf der anderen Seite der Geleise gespielt, und für GC und den FCZ braucht es keinen zweiten Vorzeigebau mit 30000 Plätzen. Das wissen auch die knochenharten Kalkulierer bei der Grossbank. Noch spricht es niemand aus, doch ein einfacher Weg, das Beschwerdeduell mit den AnwohnerInnen unblutig zu einem Ende zu bringen, wäre die Projektierung eines maximal 20000 Plätze fassenden viereckigen Fussballstadions mit schönen Stehplatzsektoren hinter den Toren.
Bis es so weit ist, heisst es trauern, erreicht das Stadionsterben mit dem Ende des Hardturms doch seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Schuhschachtel, in der ich die Matchtickets aufbewahre, fand ich über vierzig Erinnerungen an die GC-Heimstätte. Für siebzig Franken - was wir damals unverschämt teuer fanden - waren die drei Spiele der Champions League 1995/1996 zu sehen. Den Auftakt machte Ferencváros Budapest, das mit einer Hundertschaft Neonazis angereist war, die ihren ausgestreckten rechten Arm nur dreimal einzogen, beim Jubel über das 0:1, das 0:2 und das 0:3. Diesen Auftritt vor Augen, verwundert die eben erfolgte Gründung der Ungarischen Garde wenig; es hatte sich abgezeichnet.
Zwei Jahre später war Croatia Zagreb zu Gast, «Preis Fr. 15.00, Sektor freie Wahl». Die Dinamo-Fans, mitten im Kampf gegen die von Klub- und Staatspräsident Franjo Tudjman durchgesetzte Umbenennung, prügelten sich im eigenen Sektor und feuerten eine Fackel nach der andern aufs Feld. Der dribbelnde Türkyilmaz im leuchtenden Strafraum war selbst der «L.A. Times» ein Bild wert. GC verlor null zu fünf, Zuberbühler sah rot, Smiljanic stand für ihn ins Tor, und hinter ihm brüllten die GC-Fans «Scheiss Jugos» in Richtung der Kroaten.
Im Hardturm genossen immer auch Mannschaften Gastrecht, die aus irgendwelchen Gründen ihre Spiele nicht bei sich zu Hause austragen konnten. Als 1997 Albaniens Staatsstrukturen in sich zusammenzufallen drohten, musste die Nationalmannschaft ihre Qualifikationsspiele für die WM 1998 ausser Landes austragen. Albanien schlug vor Tausenden von Landsleuten im Hardturm Nordirland mit 1:0, und die drei bärtigen Zürcher, die sich als Fans der Nordiren ausgaben, hörten irgendwann auf zu singen. Auch zahlreiche Schweizer Vereine, deren Stadien nicht internationaler Norm entsprachen, empfingen ihre Gäste in Zürich. Hier warf St. Gallen Chelsea aus dem Uefa-Cup und scheiterte in letzter Minute an Brügge. Hier spielte der FCB gegen Feyenoord Rotterdam (26. Oktober 2000), was den Hooligan-Fahndern den Schweiss auf die Stirn trieb, weil Lausanne-Sport am selben Abend Ajax Amsterdam empfing. Hier trat der FCZ gegen Aston Villa an (Preis: Fr. 25) und YB gegen Roter Stern Belgrad (Fr. 20). Der Hardturm war eine Adresse. Fans von Zenit St. Petersburg (19.9.2002, Fr. 20) zeigten der Schweiz, was besoffen sein wirklich bedeutet. Die Tifosi der AC Fiorentina (20.10.1998, Fr. 20) tauchten den Gästesektor in Violett und beglückten das Rund mit den schönsten Gesängen. Und einige Fans von Leeds United (22.11.2001, Fr. 25) strandeten nach dem Spiel in der nahen Buch- und Kulturbar Sphères: «Was wollen wir hier? Das ist eine gottverdammte Bibliothek!» «Ja, aber eine, in der die Leute Bier saufen!»
Irgendwann wurde die alte Westtribüne abgerissen, die klaffende Lücke gab den Blick frei auf den Zürcher Hausberg. Weil GC dann während einiger Spiele kaum mehr ins westseitige Tor traf, gebar der «Blick» die unerreichte Schlagzeile vom «Üetliberg-Komplex». Mit dem Bau des neuen Gästesektors 1998 normalisierte sich die Situation, was wieder vermehrt Heimspiele der Nationalmannschaft zur Folge hatte. Als am 2. September 2000 Russland in der WM-Quali zu Gast war (0:1), tischte der Schweizerische Fussballverband im Stadioncafé russischen Salat auf - eine schöne, nahe liegende Geste, von den russischen Journalisten leider mit totaler Nichtbeachtung bestraft. Ob man in Russland den russischen Salat überhaupt kennt? In England wird man ja auch oft auf die Swiss Roll angesprochen, und ich weiss bis heute nicht, was das ist.
Der Hardturm wird fehlen. Die ganze internationale Prominenz einmal weggerechnet, war er einfach ein ausgezeichnetes Nationalligastadion, mit den Vorzügen der Nähe zum Spielfeld, der idealen Grösse und der guten Akustik und einigen hübschen Eigentümlichkeiten wie den Durchsagen des berndeutschen Platzspeakers im Falle von Feuerwerk («Bitte, lööds doch eyfach la sii») oder die am seltsamsten Ort angebrachte Anzeigetafel. Vor dem Freundschaftsspiel gegen die Bayern setzte sich ein geföhnter Zürcher zu drei Münchnern an den Tisch und spendierte ihnen eine Flasche Bier. «Was wollt ihr hier», fragte er sie beim Anstossen, «das ist eine alte, furchtbare Bruchbude. Wir haben in der Schweiz keine Allianz-Arena.» «Och», fand der kahlrasierte Münchner im roten Umbro-Shirt und leerte die halbe Flasche in einem Zug, «ich mag solche Stadien ganz gern. Das findest du bei uns nicht mehr.»
- Asselerade
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 3522
- Registriert: 07.12.2004, 17:40
[quote="smd"]Es geht auch anders, aus der WoZ
Bayern München, Neuchâtel Xamax, und dann ist Schluss. Eines der verdientesten, stimmungsvollsten Stadien der Schweiz darf abdanken. Bald werden sie mit Baggern auffahren, mit Abrissbirnen, Schlagbohrern und Dynamit und den Hardturm in Schutt und Asche legen. Was danach kommt, weiss niemand. Die CS beteuert, am geplanten Fünfeck festzuhalten, doch glauben mag das kaum noch jemand. Die EM wird auf der anderen Seite der Geleise gespielt, und für GC und den FCZ braucht es keinen zweiten Vorzeigebau mit 30000 Plätzen. Das wissen auch die knochenharten Kalkulierer bei der Grossbank. Noch spricht es niemand aus, doch ein einfacher Weg, das Beschwerdeduell mit den AnwohnerInnen unblutig zu einem Ende zu bringen, wäre die Projektierung eines maximal 20000 Plätze fassenden viereckigen Fussballstadions mit schönen Stehplatzsektoren hinter den Toren.
Bis es so weit ist, heisst es trauern, erreicht das Stadionsterben mit dem Ende des Hardturms doch seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Schuhschachtel, in der ich die Matchtickets aufbewahre, fand ich über vierzig Erinnerungen an die GC-Heimstätte. Für siebzig Franken - was wir damals unverschämt teuer fanden - waren die drei Spiele der Champions League 1995/1996 zu sehen. Den Auftakt machte Ferencváros Budapest, das mit einer Hundertschaft Neonazis angereist war, die ihren ausgestreckten rechten Arm nur dreimal einzogen, beim Jubel über das 0:1, das 0:2 und das 0:3. Diesen Auftritt vor Augen, verwundert die eben erfolgte Gründung der Ungarischen Garde wenig]
so endlich mal ein journi dem man längjährige fussballerfahrung nicht wegdiskutieren kann. geile episoden geschildert die mir beim HT auch in den sinn kommen. vorallem noch der zusatz zu unserem spiel gegen feyenoord (ajax spielte in lausanne) habe ich seit anno dazumals nie mehr gehört...
das ist halt der kleine aber feine unterschied zwischen fussballfans und behinderten eventfans. fussballfans respektieren die historie der stadien, die anderen sprechen nach, was die restlichen vollbachelis sagen..
Bayern München, Neuchâtel Xamax, und dann ist Schluss. Eines der verdientesten, stimmungsvollsten Stadien der Schweiz darf abdanken. Bald werden sie mit Baggern auffahren, mit Abrissbirnen, Schlagbohrern und Dynamit und den Hardturm in Schutt und Asche legen. Was danach kommt, weiss niemand. Die CS beteuert, am geplanten Fünfeck festzuhalten, doch glauben mag das kaum noch jemand. Die EM wird auf der anderen Seite der Geleise gespielt, und für GC und den FCZ braucht es keinen zweiten Vorzeigebau mit 30000 Plätzen. Das wissen auch die knochenharten Kalkulierer bei der Grossbank. Noch spricht es niemand aus, doch ein einfacher Weg, das Beschwerdeduell mit den AnwohnerInnen unblutig zu einem Ende zu bringen, wäre die Projektierung eines maximal 20000 Plätze fassenden viereckigen Fussballstadions mit schönen Stehplatzsektoren hinter den Toren.
Bis es so weit ist, heisst es trauern, erreicht das Stadionsterben mit dem Ende des Hardturms doch seinen vorläufigen Höhepunkt. In der Schuhschachtel, in der ich die Matchtickets aufbewahre, fand ich über vierzig Erinnerungen an die GC-Heimstätte. Für siebzig Franken - was wir damals unverschämt teuer fanden - waren die drei Spiele der Champions League 1995/1996 zu sehen. Den Auftakt machte Ferencváros Budapest, das mit einer Hundertschaft Neonazis angereist war, die ihren ausgestreckten rechten Arm nur dreimal einzogen, beim Jubel über das 0:1, das 0:2 und das 0:3. Diesen Auftritt vor Augen, verwundert die eben erfolgte Gründung der Ungarischen Garde wenig]
so endlich mal ein journi dem man längjährige fussballerfahrung nicht wegdiskutieren kann. geile episoden geschildert die mir beim HT auch in den sinn kommen. vorallem noch der zusatz zu unserem spiel gegen feyenoord (ajax spielte in lausanne) habe ich seit anno dazumals nie mehr gehört...
das ist halt der kleine aber feine unterschied zwischen fussballfans und behinderten eventfans. fussballfans respektieren die historie der stadien, die anderen sprechen nach, was die restlichen vollbachelis sagen..
Einige gingen hinter die Theke und stellten weitere Bratwürste auf den Grill und reichten sie den hungrigen Fans
- Fussballheld
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 154
- Registriert: 12.01.2005, 12:41
-
Chris Climax
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 498
- Registriert: 15.12.2004, 14:27
- Dome
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 1482
- Registriert: 07.12.2004, 09:37
- Wohnort: Basel - D Stadt am Rhy Sektor C, Reihe 5
Zürich wurde zwei Mal Meister
Zürich war zwei Mal in der CL (Quali)
Zürich hat gerade den ausverkauf
logo stellt man sich da auf die Seite der FCZ Fans
Aber es war sicher früher noch umgekehrt...
aber den Unmut der GC Fans verstehe ich...
Und dieser Dreckhaufen, auf dem das Stadion steht, hat immerhin den geilsten Gästesektor....
Zürich war zwei Mal in der CL (Quali)
Zürich hat gerade den ausverkauf
logo stellt man sich da auf die Seite der FCZ Fans
Aber es war sicher früher noch umgekehrt...
aber den Unmut der GC Fans verstehe ich...
Und dieser Dreckhaufen, auf dem das Stadion steht, hat immerhin den geilsten Gästesektor....
Signatur zu vermieten.
- GenfZürichBasel
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 497
- Registriert: 09.12.2004, 11:40
Diese Passage stimmt jedoch wortwörtlich.Teigaff hat geschrieben:Dass dieses Stadion "aus Dreck erbaut" worden wäre ist ein Affront gegenüber den Leuten, die mit Herzblut hinter ihrem Verein stehen.
Beim Bau des Hardturms damals wurden drei Tribünen mit Erde aufgetürmt, nur die Haupttribüne war eine "echte" Tribüne. Deshalb "aus Dreck erbaut".
Ansonsten ein unterirdischer Tagi-Artikel. Obwohl der Schreiberling angabegemäss GCZ-Fan ist, ist doch allgemeinhin bekannt, dass der Tagi eine "Mode-Zeitung" ist. Der jeweils erfolgreichere Verein wird in den Himmel gelobt und der Andere durch den Dreck gezogen. Bald werden sich die FZC-Fans wieder ärgern dürfen.
- wärischzirü
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 115
- Registriert: 12.05.2007, 21:10
tzzz sicher nit! bisch dämfall 88/89 nit in dr nlb derby gsi wommer gege ob gspielt hän..schwer het dört keine s'ufer gwächslet!!! sone scheiss!!!Latteknaller hat geschrieben:man darf sich da aber keine illusionen machen. auch in basel würde ein grossteil des publikums zu einem anderen club wechseln, wenn dieser erfolgreicher wäre als der fcb. hätte zu NLB zeiten congeli um den schweizermeister titel gespielt, die hätten viel mehr zuschauer gehabt, als der fcb.
- São Paulino
- Erfahrener Benutzer
- Beiträge: 3453
- Registriert: 11.01.2005, 11:42
- Wohnort: 6300 Zug
Wer hier als Basler diesen Drecksverein noch verteidigt, hat echt einen an der Waffel.
Natürlich kann man diesen Artikel objektiv beurteilen und kommentieren, wenn's denn sein muss. Aber gleich "ins GC-Lager überzulaufen" ist unnötig und untragbar.
Jeder, der in meiner Zeit als FCB-Fan aufgewachsen ist und sich über Jahre mit diesem Verein herumschlagen musste, wird ihn auf immer hassen. Meine Meinung.
Natürlich kann man diesen Artikel objektiv beurteilen und kommentieren, wenn's denn sein muss. Aber gleich "ins GC-Lager überzulaufen" ist unnötig und untragbar.
Jeder, der in meiner Zeit als FCB-Fan aufgewachsen ist und sich über Jahre mit diesem Verein herumschlagen musste, wird ihn auf immer hassen. Meine Meinung.
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)