SVP-Wahlkampfvideo

Der Rest...
Dingo
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Beitrag von Dingo »

No_IP hat geschrieben:Unser Standard passt sich nach unten an. Habe mir schon gedacht, dass du davon nichts mehr weisst oder die Sache unbekannt ist. In der Schweiz zahlen wir teure Preise für Medikamente, die mit der Forschung gerechtfertig wird. Die Chemie ist in der Region Basel absoluter Hauptarbeitgeber. Was an diesem Rattenschwanz hängt ist praktisch "wahnsinnig". Geht es der Chemie gut, geht es der Region gut. Geht es der Chemie schlecht, so geht es der Region schlecht.

Vor ein paar Jahren wurde über eine Initiative abgestimmt, die billigere Medikamente auf den Schweizermarkt zulassen wollte. Die Chemie sagte damals klipp und klar, falls dies angenommen würde, verliert die Schweiz ihren Forschungsstandort. Für solche Riesenunternehmen stellt es überhaupt keine Probleme dar, die Forschung in ein Billigland zu transferieren, die Arbeiter mitzunehmen und die zu den dort üblichen Löhnen weiter zu engagieren.

Die Produktionsstandorte Basel sind auch jetzt noch einem riesigen Druck innerhalb der Firma ausgesetzt, die intern einen harten Konkurrenzkampf führt. Leider ist es nicht ausgeschlossen, sobald ein Standort nicht mehr rentabel ist, gleich geschlossen wird oder ins Ausland abgezogen wird.

Um diesen Lebensstandard zu halten muss auch jeder einen Teil von seinem Kuchen in den gleich Kreislauf abgeben.

Wichtig ist auch die hohe Zuverlässigkeit und die sehr hohe Qualität beizubehalten. Verlieren wir das, sind unsere Produkte internationl den Preis nicht mehr wert.
Du da Chemie und Pharma als auch Forschung&Entwicklung und Produktion durcheinander.

Die Chemie(Basismaterialien) und die Pharmaproduktion kann eher in Länder mit niedrigerem Lohnniveau verschoben werden, die hat in der Schweiz auch nicht mehr so eine grosse relative Wertschöpfung. Forschung kannst Du aber nicht einfach so verlagern. Da arbeiten zum Teil Spitzenleute, und die arbeiten nicht einfach irgendwo.

Wennman denAnteil der Schweiz am Umsatz unserer zwei Pharmariesen anschaut, dann ist es ein Witz, wieso gerade der Zwergenmarkt Schweiz mit ihrem Marktanteilchen so wichtig ist, um die Forschung der Pharmaunternehmen zu finanzieren.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Ach bitte - Novartis und Roche packen bestimmt nicht ihre Forschungszentrn ein, weil ihr Umsatz um ein paar Millionen zurueck gehen wuerde. Der Markt in der Schweiz ist, wie erwaehnt, zu klein. Nebenbei kann man zwar die Produktionsorte verlegen, doch Forschungszentren legt man auf lange Zeit aus.

Meinst du die Chemiker hier wuerden einpacken und in Zimbabwe fuer den dort ueblichen Lohn arbeiten? Natuerlich nicht. Und die Leute in Zimbabwe koennen den Job nicht einfach uebernehmen, da dazu jahrelange Ausbildung notwendig ist. Forschungszentren sind da, wo die Arbeitskraefte sind (viele studieren hier in der Schweiz), und die technischen und legislativen (z.B. Stammzellenforschung) Gegebenheiten stimmen.

Da Basel ein Forschungszentrum ist, ist es als Standort noch besser gesichert. Denn bildet sich einmal so ein Zentrum, kommen die Firmen auch trotz hoher Preise. (man schaue sich nur mal Sillicon Valley an)

Nebenbei kosten die Anlagen fuer diese Zentren hunderte von Millionen, auch das kann man nicht einfach so abbauen, selbst wenn man wollte.

Dingo
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Beitrag von Dingo »

Brandstifter hat geschrieben:Die Jugendgewalt in der Schweiz ist sowieso weit, weit unter dem Durchschnitt.
In anderen Ländern wird die CH-Jugendgewalt nicht mal zur Kenntnis genommen, so gering ist sie.
Was ja für uns sicher als Massstab gelten soll............

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swony
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Beitrag von swony »

Asselerade hat geschrieben:svp-mentalität:


polizist in luzern am bhf. wegen nichts auf die paar personen aus nächster nähe zu schiessen. diese mussten unter anderem auf andere züge, und obwohl diese ganz normal mit der bullenreihe redeten verloren diese irgendwann die nerven. solche charakterlose individuen reden dann gross von unhaltbaren jugendgewalt auf den schulhöfen. behinderte und dumme menschen
Ich nehme an du hast Regierungsrätin Schärli (SP) vom zuständigen Departement einen scharfen Brief geschrieben :rolleyes:
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Kawa
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Beitrag von Kawa »

No_IP hat geschrieben:Vor ein paar Jahren wurde über eine Initiative abgestimmt, die billigere Medikamente auf den Schweizermarkt zulassen wollte. Die Chemie sagte damals klipp und klar, falls dies angenommen würde, verliert die Schweiz ihren Forschungsstandort.
Sagte sie, aber stimmen tut es nicht ....
Für die Pharmamultis ist der CH-Markt nichts als ein Winzling, macht umsatzmässig kein Promille aus.
No_IP hat geschrieben:Für solche Riesenunternehmen stellt es überhaupt keine Probleme dar, die Forschung in ein Billigland zu transferieren, die Arbeiter mitzunehmen und die zu den dort üblichen Löhnen weiter zu engagieren.
Klar, alle Topforscher der Phramabetriebe gehen sicher gerne nach Timbuktu zu den dortigen Löhnen arbeiten .....

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Mätzli hat geschrieben:Es wre einfach erhlicher. Als die Zauberformel erfunden wurde( 1959!!) hatten wir eine Politik des Konsenses über die meisten wirklich wichtigen Dinge, die das Land betrafen.

Seit etwa 15 Jahren driften die Ansichten über zukunftsweisende Grundsatzentscheide derart auseinander, dass es beinahe hilflos aussieht, wie man krampfhaft alle Parteien an Bord behalten will. Die Kompromisse werden immer wässriger, die Aussenpolitik, auch gegenüber der EU immer kraftloser und verzagter. Auch in Justizfragen tut sich jetzt der Graben immer mehr auf. Ich sage: Tabula rasa! Danach ist der Wähler resp. das Stimmvolk gefordert.
Und nochmals, Politik und Ehrlichkeit ein Widerspruch in sich...

PS: Nimmt mich schon wunder, warum du so den Narren an den Liberalen gefressen hast...

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Kawa hat geschrieben:Für die Pharmamultis ist der CH-Markt nichts als ein Winzling, macht umsatzmässig kein Promille aus.
Roche und Novartis, Umsatz Schweiz, Anteil am Gesamtumsatz: Angaben? Quelle?
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Dingo
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Beitrag von Dingo »

robotnik hat geschrieben:Roche und Novartis, Umsatz Schweiz, Anteil am Gesamtumsatz: Angaben? Quelle?
Umstatz Roche in der CH 2005: 500 Mio, 6.6% Marktanteil
Umsatz Global 2005: Über 35 Mia

Problem ist, die Zahlen sind nicht sauber abgrenzbar. Aber auch wenn wir grosszügig sind, sind's nie mehr als ein paar Prozent. Die Promille von Kawa sind aber ein bisschen untertrieben. Jedoch kann man ganz klar sagen, dass die Roche nicht in der Schweiz die höchsten Preise verlangen muss, um die Forschung zu finanzieren. Ausserdem hat es das Unternehmen steuertechnisch sehr gut hier in der Schweiz. Roche hat übrigens 2005 ein Fünftel des Forschungsbudgets in der Schweiz ausgegeben. Davon profitieren wir zwar, aber die Schweiz ist auch ein sehr guter Standort.

Bei Novartis wird es nicht viel anders sein.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

robotnik hat geschrieben:Roche und Novartis, Umsatz Schweiz, Anteil am Gesamtumsatz: Angaben? Quelle?
http://www.novartis.com/downloads/investors/reports/AR06_D_web.pdf

Etwa 35% des Umsatzes von Novartis wird in Europa erziehlt. Leider gibt es keine Zahlen zum Umsatz nur in der Schweiz, aber wir sind 7 Millionen Menschen - Europa gesamt hat eine Bevoelkerung von ueber 700 Millionen.

Wir werden wahrscheinlich weniger als 5% des Europaumsatzes ausmachen, oder etwa 1.75% des Gesamtumsatzes.

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macau
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Beitrag von macau »

Dingo hat geschrieben: Jedoch kann man ganz klar sagen, dass die Roche nicht in der Schweiz die höchsten Preise verlangen muss, um die Forschung zu finanzieren.
Bei Novartis wird es nicht viel anders sein.
Der Schweizer Markt ist unbdeutendt für die Finanzierung der Forschung.

Die Preise sind hoch, weil jeder Hausierer für Roche/Novartis etc. (sogenannte Ärztevertreter) massiv überbezahlt ist. Ebenso verdienen die Apotheker viel zu viel.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

robotnik hat geschrieben:Roche und Novartis, Umsatz Schweiz, Anteil am Gesamtumsatz: Angaben? Quelle?
Was willst du genau wissen?
Hab früher mal für die Ciba-Geigy (Vorgänger von Novartis) informatikmässig die Konzernbilanz betreut und da war der CH-Umsatz kleiner als 1% des Weltumsatzes. Wieviel genau weiss ich nicht mehr, aber es war 0.? % ....

Unser Vorteil liegt auf einer ganz anderen Schiene, wir sind ein politisch stabiles Land, unsere Währung ist sicher, wir haben sehr gute Schulen, wir haben kein nenneswertes Gewaltproblem (all dies trotz SVP :) ) etc., das macht uns für Topforscher (die abgesehen davon überall auf der Welt arbeiten könnten) sehr interessant ....

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Kawa hat geschrieben:Was willst du genau wissen?
Hab früher mal für die Ciba-Geigy (Vorgänger von Novartis) informatikmässig die Konzernbilanz betreut und da war der CH-Umsatz kleiner als 1% des Weltumsatzes. Wieviel genau weiss ich nicht mehr, aber es war 0.? % ....
Die Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy, inklusive der Ausgliederung diverser Sparten dieser Firmen und deren nachfolgende Entwicklung habe ich bewusst wahrgenommen.

Da ich in den Roche-Geschäftsberichten nicht in der mir verfügbaren Zeit auf die in der vorangegangenen Diskussion erwähnten Zahlen gestossen bin, habe ich gefragt.

Wieviel der Umsatz der beiden Basler Pharma-Multis (und um die ist es gegangen) in der Schweiz anteilsmässig am weltweiten Gesamtumsatz ausmacht.

Ich denke im europäischen Vergleich nimmt die reiche Schweiz, dank der angesprochenen Margen und den hohen Ausgaben für das Gesundheitswesen einen im Verhältnis zu ihrem Anteil am Gesamtumsatz einen wichtigen Platz als "Heimmarkt" ein.
Kawa hat geschrieben:Unser Vorteil liegt auf einer ganz anderen Schiene, wir sind ein politisch stabiles Land, unsere Währung ist sicher, wir haben sehr gute Schulen, wir haben kein nenneswertes Gewaltproblem (all dies trotz SVP :) ) etc., das macht uns für Topforscher (die abgesehen davon überall auf der Welt arbeiten könnten) sehr interessant ....
Das sehe ich genau so, wobei das eine das andere nicht ausschliesst.
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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Soriak hat geschrieben:http://www.novartis.com/downloads/investors/reports/AR06_D_web.pdf

Etwa 35% des Umsatzes von Novartis wird in Europa erziehlt. Leider gibt es keine Zahlen zum Umsatz nur in der Schweiz, aber wir sind 7 Millionen Menschen - Europa gesamt hat eine Bevoelkerung von ueber 700 Millionen.

Wir werden wahrscheinlich weniger als 5% des Europaumsatzes ausmachen, oder etwa 1.75% des Gesamtumsatzes.
Vielen Dank für die Angaben.
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Kawa
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Beitrag von Kawa »

@robotnik Ursprünglich gings mal um folgende Aussage :
No_IP hat geschrieben:Vor ein paar Jahren wurde über eine Initiative abgestimmt, die billigere Medikamente auf den Schweizermarkt zulassen wollte. Die Chemie sagte damals klipp und klar, falls dies angenommen würde, verliert die Schweiz ihren Forschungsstandort. Für solche Riesenunternehmen stellt es überhaupt keine Probleme dar, die Forschung in ein Billigland zu transferieren, die Arbeiter mitzunehmen und die zu den dort üblichen Löhnen weiter zu engagieren.
dabei spielts auch keine Rolle ob jetzt die CH 0.1% oder 3% am Umsatz ausmacht, wenn dieser per Abstimmung um sagen wir mal sehr hohe 20% gekürzt worden wäre, also bitte was macht das schon aus.
Und der Rest (Forschung in ein Billiglohnland auszulagern) ist schlichtweg unrealistischer Blödsinn ....

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Das aufgreifen und publik machen von Unstimmigkeiten und deren Lösung ist richtig.
Das problematische an der SVP Politik ist, dass sie dem politischen Gegner (dazu gehören auch die Bürgerlichen Parteien) per se unterstellt nicht das Gemeinwohl im Auge zu haben und ihm somit die Berechtigung zur politischen Arbeit entzieht.
Dies lässt sich historisch und real gesehen nicht halten und führt zu einer weiteren (neben den sozialen und wirtschaftlichen Entgrenzungen der vergangenen Jahrzente) Destabilisation unseres Landes.
An Parteien und politische Richtungen kann man nicht glauben wie an religiöse Glaubenslehren.
Standpunkte müssen eingenommen werden, deren Ansätze sind handlungsweisend, Korrekturen sind immer wieder nötig, das ist die Stärke unserer Demokratie.
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Beitrag von robotnik »

Kawa hat geschrieben:@robotnik Ursprünglich gings mal um folgende Aussage : dabei spielts auch keine Rolle ob jetzt die CH 0.1% oder 3% am Umsatz ausmacht, wenn dieser per Abstimmung um sagen wir mal sehr hohe 20% gekürzt worden wäre, also bitte was macht das schon aus.
Und der Rest (Forschung in ein Billiglohnland auszulagern) ist schlichtweg unrealistischer Blödsinn ....
Die Forschung in "Billiglohnländer" auszulagern, macht dann Sinn, wenn dort entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte, ein intressanter Absatzmarkt (bei dem Investitionen zu politischem Zuspruch führt) und ein stabiles politisches, soziales und wirtschaftliches Umfeld vorhanden sind-> China
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Dingo
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Beitrag von Dingo »

robotnik hat geschrieben:Die Forschung in "Billiglohnländer" auszulagern, macht dann Sinn, wenn dort entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte, ein intressanter Absatzmarkt (bei dem Investitionen zu politischem Zuspruch führt) und ein stabiles politisches, soziales und wirtschaftliches Umfeld vorhanden sind-> China
Ein wahnsinnig guter Scherz!!!!!!

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Dingo hat geschrieben:Ein wahnsinnig guter Scherz!!!!!!
Informiere dich, bevor du darüber lachst.
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Bogenlampe
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Beitrag von Bogenlampe »

robotnik hat geschrieben:Die Forschung in "Billiglohnländer" auszulagern, macht dann Sinn, wenn dort entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte, ein intressanter Absatzmarkt (bei dem Investitionen zu politischem Zuspruch führt) und ein stabiles politisches, soziales und wirtschaftliches Umfeld vorhanden sind-> China
Wers glaubt... :rolleyes:
Dazu kommt noch das tolle Klima sowie die guten Luft.

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Beitrag von Dingo »

robotnik hat geschrieben:Informiere dich, bevor du darüber lachst.
Aha, ein China-Experte!!!

Komm, erzähl mal ein bisschen über den chinesischen Patentschutz....

Oder den Schutz von Investitionen....

Oder die Lebensqualität dort für hochbezahlte Forscher, wenn sie denn nicht gerade in Schanghai wohnen...

Und politisch stabil ist China im weitesten Sinne schon, weil die Führung einfach die absolute Macht ausübt und ein politischer Diskurs so gut wie inexistent ist... (nur so ist es übrigens möglich, das China sich so rasant entwickeln und sich neuen Gegebenheiten in einem Wahnsinnstempo anpassen kann)

Im engeren Sinne gibt es gar keine politische Stabililtät, weil es keine Politik gibt....

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Dingo hat geschrieben:Aha, ein China-Experte!!!
Davon, dies zu behaupten, bin ich weit entfernt.
Dingo hat geschrieben:Oder die Lebensqualität dort für hochbezahlte Forscher, wenn sie denn nicht gerade in Schanghai wohnen...
Wer hat die Forschung für natürliche Wirkstoffe in China angesiedelt?

Wer spricht davon, dass die Forscher aus Europa, Japan oder USA kommen?

Leute wie du, die meinen, die Schweiz sei das Mass aller Dinge werden sich noch wundern, wohin das sicher geglaubte abwandert, wenn sich Wirtschaftszweige dort mehr versprechen.

Dingo hat geschrieben:Und politisch stabil ist China im weitesten Sinne schon, weil die Führung einfach die absolute Macht ausübt und ein politischer Diskurs so gut wie inexistent ist... (nur so ist es übrigens möglich, das China sich so rasant entwickeln und sich neuen Gegebenheiten in einem Wahnsinnstempo anpassen kann)
Im engeren Sinne gibt es gar keine politische Stabililtät, weil es keine Politik gibt....
???????

Der Begriff Politik bezeichnet ein vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten
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Dingo
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Beitrag von Dingo »

robotnik hat geschrieben:Davon, dies zu behaupten, bin ich weit entfernt.


Wer hat die Forschung für natürliche Wirkstoffe in China angesiedelt?

Wer spricht davon, dass die Forscher aus Europa, Japan oder USA kommen?

Leute wie du, die meinen, die Schweiz sei das Mass aller Dinge werden sich noch wundern, wohin das sicher geglaubte abwandert, wenn sich Wirtschaftszweige dort mehr versprechen.




???????

Der Begriff Politik bezeichnet ein vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten
Wir sprechen aber von VERLAGERUNG, oder? Das wären dann wohl unter anderem auch Leute, welche bisher hier gearbeitet haben? Es ghet dann auch um Wissenstransfer.

Soso, nur weil ich mir erlaube, gegenüber Deinem Post ein bisschen kritisch zu sein, meine ich, die Schweiz sei das Mass aller Dinge?

Sicher ist gar nichts, aber China ist zur Zeit noch nicht so weit, dass es sich für Big Pharma lohnen würde, ihre Forschung dorthin zu verschieben. Das war mein Fakt, nichts von Schweiz hopp, alles andere Flop!

Und, eben, Politik: "innerhalb der Gesellschaft"! Da hapert es schon in China. Ausser der Partei hat da niemand was zu husten.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Die Ausbildung in Europa ist der in China WEIT ueberlegen, da mache ich mir keine Sorgen. Ausserdem besteht in China das meines Erachtens grosse Risiko einer politischen Veraenderung. Dass deren jetztiges Verhalten auf lange Zeit nicht durchgezogen werden kann, sollte jedem klar sein: Die Umweltverschmutzung ist unfassbar, die Luft stinkt und erscheint oft neblig und der groesste Teil der Milliardenbevoelkerung lebt in tiefster Armut. Ausbildung ist nur fuer wenige Menschen vorhanden und als PR Image hat es den Ruf eines Billiglandes, das keinen Wert auf Sicherheit legt. (Zahnpasta, Kinderspielzeug, etc - jeder hat von den Vorfaellen gehoert)

Kein Traumdomizil fuer Pharmaunternehmen.

Diese haben bereits Milliarden in ihre Zentren in Europa und den USA investiert und es gibt keinen Grund diese zu schliessen und nach China zu zuegeln. Sie muessten ihre jetztigen Forscher entlassen (wie viele wuerden nach China ziehen?) und diese wuerden ganz einfach von Konkurrenten hier angestellt werden.

Ein riesen Verlust von Infrastruktur und know-how - wozu? Damit man der Schweiz eine auswischen kann, weil sie ihre Preise auf das EU Niveu senken? Bitte...

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robotnik
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Beitrag von robotnik »

Dingo hat geschrieben:Wir sprechen aber von VERLAGERUNG, oder? Das wären dann wohl unter anderem auch Leute, welche bisher hier gearbeitet haben? Es ghet dann auch um Wissenstransfer.
Die Verlagerung einer Sparte und der damit verbundenen Arbeitsplätze macht dann Sinn, wenn dort um das gleiche zu erreichen, weniger investiert werden muss.
Es macht keinen Sinn teure Arbeitskräfte, zu den gleichen Bedingungen in ein Billiglohnland zu verlagern.
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Beitrag von robotnik »

Dingo hat geschrieben:Soso, nur weil ich mir erlaube, gegenüber Deinem Post ein bisschen kritisch zu sein, meine ich, die Schweiz sei das Mass aller Dinge?
Kritik ist kein Problem.
Dingo hat geschrieben:Sicher ist gar nichts, aber China ist zur Zeit noch nicht so weit, dass es sich für Big Pharma lohnen würde, ihre Forschung dorthin zu verschieben. Das war mein Fakt, nichts von Schweiz hopp, alles andere Flop!
Okee, dann sind wir uns ja einig.
Dies kann sich schnell ändern. Wir dürfen uns nicht zu sicher wissen, nichts ist einfach gegeben.
Dingo hat geschrieben:Und, eben, Politik: "innerhalb der Gesellschaft"! Da hapert es schon in China. Ausser der Partei hat da niemand was zu husten.
Da ist eben die Schweiz (leider) nicht das Mass aller Dinge. Das politisch/gesellschaftliche System ist bekanntlich ein anderes, dies beweist nicht die Absenz von Politik und Gesellschaft, von Stabilität und (wie die letzten 20 Jahre beweisen) Entwicklung.
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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Soriak hat geschrieben:Etwa 35% des Umsatzes von Novartis wird in Europa erziehlt. Leider gibt es keine Zahlen zum Umsatz nur in der Schweiz, aber wir sind 7 Millionen Menschen - Europa gesamt hat eine Bevoelkerung von ueber 700 Millionen.

Wir werden wahrscheinlich weniger als 5% des Europaumsatzes ausmachen, oder etwa 1.75% des Gesamtumsatzes.
7 Mio von 700 Mio = 5% ???

Da müssten wir ja 5 mal mehr Pillen schlucken (oder die 5-fachen Preise bezahlen) als der Rest von Europa ;)

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Beitrag von No_IP »

robotnik hat geschrieben:Die Forschung in "Billiglohnländer" auszulagern, macht dann Sinn, wenn dort entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte, ein intressanter Absatzmarkt (bei dem Investitionen zu politischem Zuspruch führt) und ein stabiles politisches, soziales und wirtschaftliches Umfeld vorhanden sind-> China
Ich möchte die Aussage von robotnik bestätigen. Das jetzt schon Leute nach China abgezogen werden ist Tatsache!
Soriak hat geschrieben: Kein Traumdomizil fuer Pharmaunternehmen.
Falsche Aussage! (siehe Bermerkung oben)

Soriak
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Beitrag von Soriak »

[quote="Kawa"]7 Mio von 700 Mio = 5% ???

Da müssten wir ja 5 mal mehr Pillen schlucken (oder die 5-fachen Preise bezahlen) als der Rest von Europa ]

Etwa 200 Millionen sind aber aus aermeren Laendern (bzw kein hoher allgemeiner Wohlstand), womit die keinen grossen Umsatz erzielen werden.

Die Schaetzung ist auch absichtlich etwas hoeher um zu sagen, dass selbst dann der Umsatz sehr gering waere.


Und sorry No_IP - aber hast du Quellen zum Aufbau neuer Forschungszentren in China? Es gibt vielleicht einzelne kleine, aber bestimmt nichts groesseres.

Ausserdem verstehe ich nicht, warum du glaubst unser Protektionismus wuerde einen solchen Abgang verhindern. Meinst du wirklich eine Preisreduktion von 20% wuerde die Pharmaunternehmen dazu bewegen, entgueltig hier Schluss zu machen? Wohl eher nicht...

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Beitrag von No_IP »

Soriak hat geschrieben:Und sorry No_IP - aber hast du Quellen
ja...

Anderes:
jetzt offiziell:

Novartis baut Schweizerhalle für 300 Millionen aus - 80 neue Jobs
Der Basler Pharmakonzern Novartis investiert in sein Werk Schweizerhalle weitere 300 Mio. Franken. Durch den Ausbau der Produktionskapazitäten entstehen 80 neue Stellen, wie Novartis mitteilte.


Wahrscheinlich werden noch ein paar Stellen geschaffen. Nur muss man berücksichtigen das in den letzten Jahren sehr viel abgebaut wurde. Dieser Trend zeigt im Moment, dass jetzt zumindest Stellen erhalten bleiben.
(Durch Ciba SC, Syngenta, Huntsman verliert die Region einiges an Arbeitsplätze)

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Soriak hat geschrieben:Und sorry No_IP - aber hast du Quellen zum Aufbau neuer Forschungszentren in China? Es gibt vielleicht einzelne kleine, aber bestimmt nichts groesseres.
Laut dem Artikel immerhin schon 5% des Weltmarktes mit stark steigender Tendenz.
Erschreckend auch die Zahlen betr. Entwicklung eines neuen Medikaments (China ca. 120 Mio $ / Europa & USA ca. 800 Mio $) ......

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,363946,00.html

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