Natürlich sind Infrastruktur und Institutionen wichtig! Nur, wie willst Du diese aufbauen? Es ist inzwischen erwiesen, dass reine Finanztransfers in diese korrupten Staaten nie in die Infrastruktur fliessen, sondern allenfalls ins Militär oder noch schlimmer: in die Taschen des korrupten Regimes. Kleine Projekte, welche an der Regierung vorbei organisiert werden, sind hingegen durchaus sinnvoll (z.B.Lotti Latrousse Aids-Hospitz), nur ist es illusorisch zu glauben, dass man so die Infrastruktur eines ganzen Landes aufbauen kann.
Und das eine schliesst das andere ja nicht aus!
Inwiefern das den Markt ruiniert, musst Du mir als VWL-Student bitte noch erklären... Was den Markt allenfalls verzerrt sind reine Spenden, aber sicher nicht Kredite oder Darlehnen welche zurückbezahlt werden müssen! Ein funktionierender Kreditmarkt ist eine Voraussetzung für eine funktionierende Marktwirtschaft!
Naja, ich meine dass es insofern den Markt ruiniert, als dass einige Individuen bevorzugt behandelt werden und diese sich dann auf Kosten der anderen "Dorfbewohner" bereichern können. Es ist ja nicht so, dass alle einen Kredit erhalten sondern nur ausgewählte Personen. Diese haben dann vielfach bessere Chancen als ihre "Nachbarn". Ich frage mich einfach, ob dann nicht der gesamte Gewinn, den sie mit ihrem Geschäft machen, nicht auf Kosten der anderen Geschäfte erwirtschaftet wird. Weil Geld welches zum Kauf von Produkten verwendet werden kann, ist ja nicht zusätzlich vorhanden!?
Sry, ich bin nich gerade ein Wirtschaftsfachmann aber als Laie fragt man sich halt solche Dinge. Können also gerne auch berichtigt werden.
Und dann kommen halt noch grundsätzliche Dinge mit denen ich Mühe habe. Wieso muss diesen Leuten überhaupt ein Kredit gewährt werden? Wieso macht man das ganze nicht als Darlehen?
Genau deswegen bin ich auch absolut gegen die Schuldenerlasse für die dritte Welt!
Wenn ich sowas lese frage ich mich ernsthaft in was für einer Welt wir eigentlich leben. Es scheint fast ein weing, dass lange Zeit nur Entwicklungshilfe "gemacht" wurde damit man selbst davon profitiert. D.h. man hatte eigentlich keinerlei Interesse daran, dass es den Ländern besser geht sondern wollte lediglich möglichst viele teure Kredite spendieren. Natürlich ist es schliesslich Eigenverschulden wenn diese Länder dann pleite gehen weil sie halt nicht richtig kalkuliert haben aber im Wesentlichen machen sie eh nur das was die Weltbank ihnen aufträgt. Und wenn der Staatshaushalt dann so aussieht, dass sie 200% ihrer jährlichen Staatseinnahmen für die Zinsentilgung ausgeben müssen - was bleibt denn noch überig ausser entschulden? Ihr Staatsgebiet verkaufen? Das Problem liegt doch schon darin, dass die wirklich unterentwickelten Länder überhaupt Zinsen begleichen müssen - aber ohne hätten die westlichen Länder gar kein Interesse an Entwicklungshilfe. Oder wo liegt jetzt hier der Denkfehler?
Im Endeffekt ist eine wirklich nachhaltige Entwicklungshilfe sowieso nur möglich wenn auch der politische Wille dazu da ist. Wenn der Westen bereit ist, seine Zölle zu streichen, damit diese Länder auf dem Weltmarkt vollständig konkurrenzieren können. Aber da würden wir ja auch wieder Abstriche machen müssen.. Mist! Ist wohl der Grund wieso man immer wieder neue Alibiaktionen startet.
Weil im Prinzip ist das doch nur ein Nischengeschäft, wo man auch noch Geld machen kann. Und marketingtechnisch ist es dermassen schlau, dass die Leute auch noch bereit sind, ihr Geld der Bank kostenlos zur Verfügung zu stellen, damit diese dann noch eine grössere Marge rausholen können
Fazit: Hilfe zur Selbshilfe? Super! Aber warum nicht kostenlos?