Der Schweizer Klubfußball erholt sich
Titelentscheidung in der Schweizer Nationalliga.
Geldprobleme im Vereinsfußball.
Wien. (man) Der Schweizer Klubfußball kommt wieder in ruhigeres Fahrwasser. Zum zweiten Mal in Folge geht am Donnerstag, wenn Titelverteidiger FC Zürich im Derby gegen die Grasshoppers (20.15 Uhr) den Meistertitel fixieren kann, eine Saison ohne Zwangsrelegation zu Ende.
Was in den meisten Ligen Normalität bedeutet, ist angesichts der jüngeren Schweizer Fußballgeschichte die Rückkehr in geordnete Verhältnisse. Zwischen 2001 und 2005 drohte der Schweizer Klubfußball im Chaos zu versinken. Vereine wie Sion, Lausanne oder Servette Genf wandten sich entweder in der Hoffnung auf europäischen Spitzenfußball oder in Finanznot an ausländische Financiers mit obskuren Geldquellen.
Drei Vereine gingen in Konkurs, und fast die gesamte Nationalliga hatte mit Geldproblemen zu kämpfen. Die Liga sah dem Treiben lange Zeit tatenlos zu, verschärfte aber vor dem drohenden Zerfall der Liga das Lizenzierungsverfahren. Vor der Saison 2002/03 verwehrte die Liga erstmals drei Nationalligisten die Spielerlaubnis. Auch in den folgenden Saisonen ging man bei der Lizenzvergabe restriktiv vor.
Seither hat eine Strukturbereinigung stattgefunden. Für die kommende Saison wurde zwar auch drei Vereinen die Lizenz verwehrt, Grund sind mittlerweile aber hauptsächlich In frastruktur-Probleme. Das Gröbste scheint über standen.
Zürich ärgert Basel
Von der Krisenzeit unberührt blieb einzig der FC Basel. Er ist mit einem Budget von 30 Millionen Schweizer Franken (18 Millionen Euro) der Krösus der Liga. In den vergangenen fünf Saisonen würde Basel drei Mal Meister. Doch die Abwanderung von Spitzenspielern ins Ausland beendete die Dominanz. Zusätzlich wurde der Verein nach schweren Ausschreitungen beim letztjährigen Saisonfinale gegen den FC Zürich mit harten Strafen belegt. So muss Basel am Donnerstag auf einen Ausrutscher des FC Zürich hoffen, um noch eine Chance auf den Titel zu haben.
Nutznießer der Basler Probleme ist der FC Zürich. Mit nur einem Drittel des Basler Budgets hat Zürich dank Kontinuität und einem glücklichen Händchen bei Transfers eine Spitzenmannschaft aufgebaut.
Doch auch bei anderen Vereinen ist nicht zuletzt aufgrund eines Baubooms bei Stadien ein Aufwärtstrend erkennbar. Die Young Boys Bern, Xamax Neuchatel oder die Grasshoppers Zürich dürften in den kommenden Saisonen zu den beiden Eliteklubs aufschließen.
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