5 IV-Revision

Der Rest...
Turiddu
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5 IV-Revision

Beitrag von Turiddu »

Dafür oder dagegen ? Bin momentan noch noch nicht sicher wie ich abstimmen werde, aber dass für die Arbeitgeber keine konkreten Anreize (zBsp durch Prämienrabatte) geschaffen wurden, vermehrt Behinderte einzustellen halte ich für ein grosses Manko dieser Revision. Eure Meinung ?

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Rhykurve
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Beitrag von Rhykurve »

Turiddu hat geschrieben:Dafür oder dagegen ? Bin momentan noch noch nicht sicher wie ich abstimmen werde, aber dass für die Arbeitgeber keine konkreten Anreize (zBsp durch Prämienrabatte) geschaffen wurden, vermehrt Behinderte einzustellen halte ich für ein grosses Manko dieser Revision. Eure Meinung ?
Diese IV-Revision wurde hauptsächlich ausgearbeitet, weil man die Anzahl der Neuanmeldungen senken wollte. Nun ist es ja so, dass die Anzahl der Neuanmeldungen in den letzten Jahren um über 30 % zurück ging (die Vorlage forderte, sofern ich mich richtig erinnere 20 %).
Die einzige sinnvolle Neuerung finde ich, dass die IV-Renten nicht mehr rückwirkend ausbezahlt werden sollen, sonern erst ab Meldedatum. und ganz genau, für die Firmen werden keine Anreize gescheiffen Menschen mit einer behinderung anzustellen. Insgesammt gesehen ist diese Revision wieder mal gar nix...

Gegen Sozialabbau...

Für ein NEIN an der Urne...

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repplyfire
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Beitrag von repplyfire »

pro

ist zwar schade für die wirklich bedürftigen, aber so wie das IV-System zur Zeit ausgenutzt wird, muss sich da was ändern.








"Hast du Ruggeschmerz, Chopfschnmerz oder sonst n Schmerz, geh Schweiz, kriegst te alle Kommerz"

Schlafstadt
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Beitrag von Schlafstadt »

Schon alleine das SVP Kampagne sorgt dafür das isch ein fettes NEIN stimme, vor allem trifft es dann leute mit Psychischen Krankheiten usw.
von Alois E. Schlafstadt - ein Motor der Degeneration

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Details zur Abstimmung fuer die Faulen unter uns?

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Millenstein
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Beitrag von Millenstein »

Infos hier

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BadBlueBoy
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Beitrag von BadBlueBoy »

Das ganze ist doch billigste, abgefertigte SVP-Propaganda, weil da irgend so ein bosnischer Schmarotzer schlauer war, als das Amt. Das ganze wurde dick in den Medien aufgetragen (ihm wurde im Suff das Lastwagenbillet weggenommen, er wurde arbeitslos, hatte die Schnauze voll und macht nun einen auf Assi mit vielen Goofen etc). Im Telezüri wurde daraufhin wochenlang vom Demagogen Mörgeli grosser Hass für den Stimmfang geschürt. Ich gönne jedem JA Wähler, dass er eines Tages in den Schlund der IV-Mühlen reinschlittert und selber am eigenen Leib erfährt, was er da in der braunen Hatz angerichtet hat.

Man kritisiert, dass viele "Gastarbeiter" IV ziehen.. ja wer zum Henker macht denn hier die Drecksarbeit und ackert auf dem Bau oder Feld ? Der Bürogummi wird sich den Rücken kaum beim Kaffee holen zermartern.

Der wirtschaftliche Druck macht das Volk zu Invaliden. Burnout, Psychosen, Stresserkrankungen, aber auch viele Geburtsfehler, welche automatisch IV belastend wirken, bankrottieren das System. Das die Kasse nun knapp wird, ist Resultat der schlechten Eigenfinanzierung (hier müsste mal ne Revision ran wie bei der 2. Säule - oder noch besser ... Einkommen ab 300'000, welche sowieso 3. Säule fett füttern, zahlen subito 30 Lohn% AHV/IV und gut ist). Warum steuert ein Bonz denn nicht einfach progressiv mehr ein ? Bei den Steuern klappt das teilweise wunderbar. Warum kommt es überhaupt zu so einer Abstimmung ? Hinterfragt mal die Wurzel des Problems, bevor ihr euch verleiten lässt !

Sehe in dieser IV-Revision nur Motivationen, den wirklich Betroffenen und Betrügern das Leben schwerer zu machen bzw Unterstützung zu verunmöglichen (und somit resultierend die Gerichte vollzumüllen mit Gutachten, Gegengutachten usw). Jeder der da JA reinkritzelt, wird sich eventuell eines Tages selber in den Fuss schiessen. Mir ist es ja im Grunde scheissegal, da ich sowieso auswandern werde.
In Principio erat Verbum et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Argumentarium hat geschrieben:Die IV hat ein enormes Finanzproblem. Sie ist mit über 9,3 Milliarden Franken verschul-det. Seit über zehn Jahren verzeichnet die IV Jahr für Jahr Defizite, welche die 1,5-Milliardengrenze schon deutlich überschritten haben und die Schulden der IV bei der AHV laufend ansteigen lassen. Jeden Tag vergrössern sich die Schulden um 4 bis 5 Millionen Franken.
Besteht da nicht dringendst Handlungsbedarf?
Irgendwie muss man die Kosten senken, nur ueber mehr Beschaeftigungen kann das ja nicht funktionieren - denn dann sind einfach mehr gesunde arbeitslos.

Entweder mehr einbezahlen oder Leistungen kuerzen - am besten beides.

Turiddu
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Beitrag von Turiddu »

Soriak hat geschrieben:Besteht da nicht dringendst Handlungsbedarf?
Irgendwie muss man die Kosten senken, nur ueber mehr Beschaeftigungen kann das ja nicht funktionieren - denn dann sind einfach mehr gesunde arbeitslos.

Entweder mehr einbezahlen oder Leistungen kuerzen - am besten beides.
Ich denke nicht, dass von nun an IV-Bezüger die Gesunden von ihrem Arbeitsplatz drängen werden, schon gar nicht im grossen Massstab. Es geht darum, dass für den Arbeitgeber ein Anreiz geschaffen wird, ZUSÄTZLICH Stellen für Behinderte zu schaffen. Davon habe ich bei dieser Revision bisher nix gesehen....Und wenn ich mich nicht irre, hat man schon bei den letzten Revisionen Leistungen gekürzt und trotzdem steht die IV nach wie vor mit Milliardenschulden da. Wäre es dann nicht einmal Zeit, sich einen etwas anderen Ansatz zu überlegen ? Die SVP kann die ganze Misere noch lange auf den Missbrauch schieben (den es selbstverständlich gibt, wie übrigens bei fast jeder Versicherung), Fakt ist, dass das Hauptproblem der IV eine veränderte Wirtschaftssituation verbunden mit einem Wertewandel bei vielen Unternehmen ist. Viele Betriebe haben seit den 90er-Jahren ein Teil ihrer Mitarbeiter einfach und bequem in die IV "entsorgt". Und genau beim Hauptproblem müsste man meines Erachtens ansetzen: Eine Re-Integration in die Arbeitswelt geht nur mit dem Arbeitgeber. Und mit (finanziellen) Anreizen, hätte man es ihm etwas leichter gemacht, einen Behinderten einzustellen.

Kein Wort davon in der Revision, stattdessen wieder Rentenkürzungen. Ich finde dieses Vorgehen ziemlich einseitig und vor allem etwas phantasielos.

Aber ich möchte nicht alles schlechtreden. Fakt ist, dass dringender Handlungsbedarf besteht (über die Einnahmenseite, zBsp über die Finanzierung durch mehr Lohnprozente oder MWST, steht auch bei dieser Revision nix geschrieben...). Sollte diese, meines Erachtens schlampig ausgearbeitete Revision, an der Urne abgelehnt werden, hoffe ich nicht, dass das Problem IV weiterhin auf die lange Bank geschoben wird. Eine bessere Revision mit Einbezug der Arbeitgeber müsste dann rasch in die Wege geleitet werden.

Turiddu
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Noch etwas....

Beitrag von Turiddu »

und auf die Gefahr hin, dass ich wie ein Pfarrer töne: Das Ganze hat für mich auch eine ethische Dimension: Die Wirtschaft brummt, die Löhne des höheren Kaders steigen munter ins Unermessliche und Millionäre werden in einigen Kantonen mit degressiven Steuern zusätzlich beglückt. Muss man da dann noch ausgerechnet den Bedürftigsten ihre sowieso schon nicht sehr üppige Rente weiterhin kürzen ? Ich finde das.....nun ja, gelinde gesagt ziemlich daneben.

fecalsmatter

Neeeiin...

Beitrag von fecalsmatter »

Definitiv NEIN wählen...
Die Pro-Kampagnne hat zwar gute Ansätze, jedoch werden die Betroffenen, die auf die Gelder angewiesen werden zweiten machen, und deren Zusätze werden gekürzt!! Jedoch bin ich dafür, dass man den Missbrauch stoppt und solche Leute strenger überwacht...
Die Idee der Wiedereingliederung ist eine gute Sache und sollte unterstützt werden...
Die Revision soll neu überarbeitet werden...
Würde die Initiative angenommen, würden die Geldprobleme einfach auf die Krankenkassen, Kantone und Gemeinde verschoben und das ist nicht der Sinn der Sache. Die Frage ist, wie man einen längerfristige Sicherung der IV, sowie der AHV finanzieren will...?! :confused: erhöhte MWST?(Jedoch nicht so hoch, wie in Deutschland....oder mehr Rauchen und Alkohol konsumieren, damit würde die AHV bezahlt und alle sterben früher... :D )

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Warum koennte der Staat nicht die Behinderten, die arbeitsfaehig sind, einstellen? Bestimmt gibt es viele Stellen beim Bund und den Kantoenen, die so besetzt werden koennen. Von Vorteil waere, dass man da keine grossen Ausgaben haette, da die IV Teil des Lohnes waere. Vorteil fuer die Teilnehmer gaebe es auch, denn sie wuerden weiterhin in der Berufswelt bleiben und Erfahrungen sammeln. Der Stress ist wohl beim Staat auch um einiges geringer als in der Privatwirtschaft und es waere einiges leichter ein verkuerztes Pensum zu realisieren.

Es wird kaum ein Departement geben, welches nicht froh um einige weitere Stellen waere, die das Budget nicht stark belasten.

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

Soriak hat geschrieben:Warum koennte der Staat nicht die Behinderten, die arbeitsfaehig sind, einstellen?
Das tut er doch schon seit Jahren, nur Behinderte lassen sich vom Staat anstellen .....
Arbeitsfähig müssen sie aber nicht sein, du redest ja von Beamtenstellen und das hat nun mal wirklich nichts mit Arbeit zu tun ....

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BadBlueBoy
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Beitrag von BadBlueBoy »

Teile Kawas Meinung vollumfänglich.
Wir leben halt in einem Sozialstaat und das ist gut so :)
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El Capullo
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Beitrag von El Capullo »

Kawa hat geschrieben:Das tut er doch schon seit Jahren, nur Behinderte lassen sich vom Staat anstellen...
*ROFL* :D :D :D
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gundelianer
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Beitrag von gundelianer »

Turiddu hat geschrieben:Dafür oder dagegen ? Bin momentan noch noch nicht sicher wie ich abstimmen werde, aber dass für die Arbeitgeber keine konkreten Anreize (zBsp durch Prämienrabatte) geschaffen wurden, vermehrt Behinderte einzustellen halte ich für ein grosses Manko dieser Revision. Eure Meinung ?
Bisch betroffe?Wen jo den wähli es Nein!Chas jo nid sy was die do wieder für lügene verzelle vorallem die SVP!Bin zwar kai linke aber die Partei isch sowas vo verloge!
[SIGPIC][/SIGPIC]

Tycoon
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Beitrag von Tycoon »

Deshalb mein NEIN zur 5.ten IV Revision:

1. Die Arbeitnehmer müssen alles unternehmen um nicht arbeitsunfähig zu werden oder immer integrierbar.

2. Die Arbeitgeber werden nur "zur Mitarbeit ermuntert" NICHT verpflichtet die kranken Mitarbeiter zu reintegrieren.

3. Die Rentenkürzung ist ein weiteres Minus an der Revision da BR Couchepin zwar sagt dass seit der 4.ten keine Ehepaarzusatzrente dafür eine Hilflosenentschädigung bezahlt wird, nur in der 5.ten wird diese Zusatzrente, obwohl vom Bundesrat ALS BESITZSTAND garantiert, ersatzlos gestrichen.
Ersatzlos heisst KEINE WEITEREN ZAHLUNGEN ALSO AUCH KEINE HILFLOSENENTSCHÄDIGUNG!

im Gegenzug "investiert" die IV in 300 neue Stellen mit welchen die Arbeitnehmer reintegriert werden sollen(Kostenpunkt 500 Millionen pro Jahr), fragt sich nur wie weil die Arbeitgeber als einzige Pflicht diejenige haben die Arbeitnehmer nach 4 Wochen Krankheit bei der IV anzumelden OHNE DASS der Arbeitnehmer etwas davon wissen muss.

Im Klartext: eine Lungenentzündung reicht da schon um bei der IV zu landen womit wir wieder da wären wie anfangs der 90er: die Arbeitgeber können mit der 5.ten noch bequemer unbequeme Mitarbeiter entsorgen.

Deshalb NEIN zur 5.ten IV Rev. (ein Direktbetroffener)

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swony
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Beitrag von swony »

Soriak hat geschrieben:Warum koennte der Staat nicht die Behinderten, die arbeitsfaehig sind, einstellen? [...]
Hmm, eine wertvolle Idee (wahrscheinlich aus SimCity) . . .
Ein ähnliches System, allerdings zur Minderung der AHV-Probleme, wird bereits heute bei einem der grössten schweizer Sportverbände praktiziert. :p
O TEMPORA, O MORES

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uwb#1
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Beitrag von uwb#1 »

Solange die Schweiz den ausgewiesenen Chef einer bestimmten Nationalarmee weiter mit einer IV-Rente unterstützt, stimmt etwas nicht mit dem IV-Gesetz bzw. mit der SP und dem Bundesamt für Sozialversicherungen. Fälle wie diese machen schlussendlich ein "JA" an der Urne möglich!
"Man. United, Chelsea:West Ham, Liverpool
We can take' em all"
- Vanilla Muffins

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Echo
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Beitrag von Echo »

Der Missbrauch ist ja nicht das wirkliche Problem. Der wird mittlerweile ja sogar bekämpft.
Das Problem ist die völlig unsinnige Ausweitung des Invaliditätsbegriffs in den letzten 15 Jahren und das Abschieben aller problematischen sozialen Fälle in die IV.
Deshalb Ja zur Revision.

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BadBlueBoy
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Beitrag von BadBlueBoy »

Echo hat geschrieben:Der Missbrauch ist ja nicht das wirkliche Problem. Der wird mittlerweile ja sogar bekämpft.
Das Problem ist die völlig unsinnige Ausweitung des Invaliditätsbegriffs in den letzten 15 Jahren und das Abschieben aller problematischen sozialen Fälle in die IV.
Deshalb Ja zur Revision.
Und wohin gehören die nicht mehr arbeitsfähigen Büezer ? Sollen diese Invalide zu Menschen zweiter Klasse abgestempelt werden und beim Sozialamt verhungern - sollen die Familienangehörigen bluten für die Folgen der Ausbeutung unserer Konzerne ? Mach mal die Augen auf..
In Principio erat Verbum et Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum.

El Capullo
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Beitrag von El Capullo »

y wird generell scho nur us däm Grund NAI stimme zem unserem arrogante Bundesroot-Oberarschloch
Roi Couchepin ans Bai pisse!
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

Wenn jemand nicht arbeitsfaehig ist, kann er per Definition nicht arbeiten ;)
Natuerlich gibt es dann nur das Sozialamt, oder willst du einen "greeter" wie in den Walmarts der USA? Meist eine aeltere Person, die jedem, der rein kommt, guten Tag sagt. Sprich eine Stelle fuellen, die gar nie existieren sollte.

Die Frage nach einer Neubewertung, was denn genau jemanden zum Invaliden macht, waere vielleicht auch angebracht. Stress, Mobbing, etc kann wohl kaum als guten Grund angesehen werden. Wie viele Schueler muessten dann als invalid gelten? (vorallem in den frueheren Jahren, wo mobbing noch verbreiteter ist...)

Eine Person sollte keinen Anspruch auf IV haben, wenn sie volkommen gesund in einen Job mit viel Stress einsteigt, 100kg zulegt und wegen dem Stress der Arbeit, dem Mobbing und dem Uebergewicht nicht mehr zur Arbeit aufkreuzen will. Der Fall hat wirklich wenig mit jemandem zu tun, dessen Beine amputiert werden mussten.

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

Soriak hat geschrieben: Eine Person sollte keinen Anspruch auf IV haben, wenn sie volkommen gesund in einen Job mit viel Stress einsteigt, 100kg zulegt und wegen dem Stress der Arbeit, dem Mobbing und dem Uebergewicht nicht mehr zur Arbeit aufkreuzen will. Der Fall hat wirklich wenig mit jemandem zu tun, dessen Beine amputiert werden mussten.
Es ist leider nicht immer so einfach...
Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.

nogomet
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Beitrag von nogomet »

Soriak hat geschrieben:Warum koennte der Staat nicht die Behinderten, die arbeitsfaehig sind, einstellen? Bestimmt gibt es viele Stellen beim Bund und den Kantoenen, die so besetzt werden koennen. Von Vorteil waere, dass man da keine grossen Ausgaben haette, da die IV Teil des Lohnes waere. Vorteil fuer die Teilnehmer gaebe es auch, denn sie wuerden weiterhin in der Berufswelt bleiben und Erfahrungen sammeln. Der Stress ist wohl beim Staat auch um einiges geringer als in der Privatwirtschaft und es waere einiges leichter ein verkuerztes Pensum zu realisieren.

Es wird kaum ein Departement geben, welches nicht froh um einige weitere Stellen waere, die das Budget nicht stark belasten.
Soriak hat geschrieben: Natuerlich gibt es dann nur das Sozialamt, oder willst du einen "greeter" wie in den Walmarts der USA? Meist eine aeltere Person, die jedem, der rein kommt, guten Tag sagt. Sprich eine Stelle fuellen, die gar nie existieren sollte.
unser hobbyamerikaner widerspricht sich mal wieder diametral ... soll der staat nun deiner meinung nach wirklich alibijobs schaffen für leute, die in der freien marktwirtschaft nicht mehr mithalten können?
Der Kapitalist ist nicht mehr der einsame Geizhals, der sich an den verbotenen Schatz klammert und ab und zu im stillen Kämmerlein hinter der fest verschlossenen Tür einen verstohlenen Blick darauf wirft, sondern ein Subjekt, welches das grundsätzliche Paradox akzeptiert, dass die einzige Art und Weise, den eigenen Schatz zu bewahren und zu vermehren, darun besteht, ihn auszugeben.

[RIGHT]Slavoj Zizek[/RIGHT]

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Sharky
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Beitrag von Sharky »

Dei einzigi Änderig muess si, dass dUsländer nit so eifach und schnäll IV bechömme.

Ich erinnere mich noch an die Berichte über Schweizer, welche im mit der IV Rente im Ausland wohnen. Viele haben sich darüber aufgeregt, aber warum eigentlich? Nur weil sie neidisch sind? In der Schweiz kann man halt nicht mit knapp über Fr. 2000.- leben, aber im Ausland in gewissen Ländern sehr gut. Also warum sollte dieser dann in der Schweiz bleiben? :confused: :mad:
Wenn sich jemand mal nach Koh Samui in Thailand verirrt, freue ich mich riesig auf einen Besuch von euch in meiner Bar :):cool::)

https://www.facebook.com/Sharkys-Bar-2035758479985733/

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Beitrag von Fenta »

Soriak hat geschrieben:Wenn jemand nicht arbeitsfaehig ist, kann er per Definition nicht arbeiten ]Stress, Mobbing, etc kann wohl kaum als guten Grund angesehen werden[/B]. Wie viele Schueler muessten dann als invalid gelten? (vorallem in den frueheren Jahren, wo mobbing noch verbreiteter ist...)

Eine Person sollte keinen Anspruch auf IV haben, wenn sie volkommen gesund in einen Job mit viel Stress einsteigt, 100kg zulegt und wegen dem Stress der Arbeit, dem Mobbing und dem Uebergewicht nicht mehr zur Arbeit aufkreuzen will. Der Fall hat wirklich wenig mit jemandem zu tun, dessen Beine amputiert werden mussten.
Schon mal in deinem Leben gearbeitet?

Ansonsten frag mal Psychiater, Allgemeinpraktiker und Arbeitsmediziner. Die Zeiten haben sich geändert, vor 30 Jahren waren noch ca. 50 % der Erwerbstätigen in der Produktion angestellt, sprich Rückenschäden und dergleichen waren ein üblicher Grund für eine Invalidität; heute arbeiten ca. 90 % im Dienstleistungssektor, meist in grösseren Unternehmen, wo eher selten ein gutes Arbeitsklima herrscht.

Dingo
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Beitrag von Dingo »

BadBlueBoy hat geschrieben:Und wohin gehören die nicht mehr arbeitsfähigen Büezer ? Sollen diese Invalide zu Menschen zweiter Klasse abgestempelt werden und beim Sozialamt verhungern - sollen die Familienangehörigen bluten für die Folgen der Ausbeutung unserer Konzerne ? Mach mal die Augen auf..
Bist Du 1. Mai Redner?

Die Ausbeutung der Konzerne?

Beim Sozialamt verhungen?

Fakt ist, dass die IV massiv ausgenutzt wird, und zwar nicht nur von EINEM Lastwagenfahrer. Die Wiedereingliederung war schon IMMER die Leitidee der IV, ist aber leider in den letzten Jahrzenten nicht gelebt worden.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

nogomet hat geschrieben:unser hobbyamerikaner widerspricht sich mal wieder diametral ... soll der staat nun deiner meinung nach wirklich alibijobs schaffen für leute, die in der freien marktwirtschaft nicht mehr mithalten können?
Wenn der Staat einen Alibijob macht, kostet ihn das fast nichts oder gar nichts: denn einen "Lohn" muss er sowieso zahlen. (Sozialhilfe/IV)
Dies ist bei einem Unternehmen nicht der Fall.

edit: solche "Alibijobs" machen aber auch nur da Sinn, wo eine Chance auf Reintegration besteht. Dies ist nicht in allen Faellen moeglich, vorallem bei psychischen Krankheiten. Alibijob ist oben vielleicht von mir hier falsch gebraucht: Die Stelle sollte schon einen produktiven Sinn haben.
heute arbeiten ca. 90 % im Dienstleistungssektor, meist in grösseren Unternehmen, wo eher selten ein gutes Arbeitsklima herrscht.
Ich behaupte nicht, dass Mobbing nicht existiert. Nur haben wohl die meisten unter uns in ihrem Leben entweder Stress, erleben Mobbing oder haben sonstige Sorgen. Die Leute, die sorglos gluecklich und zufrieden sind, kann man an einer Hand zaehlen. "Aren't we all broken?" - natuerlich, aber berechtigt uns das auch alle IV zu beziehen? Wahrscheinlich schon, nur finanziert die dann niemand mehr ;)

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Bender
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Beitrag von Bender »

Echo hat geschrieben:Der Missbrauch ist ja nicht das wirkliche Problem. Der wird mittlerweile ja sogar bekämpft.
Das Problem ist die völlig unsinnige Ausweitung des Invaliditätsbegriffs in den letzten 15 Jahren und das Abschieben aller problematischen sozialen Fälle in die IV.
Deshalb Ja zur Revision.
Ev. würde man tatsächlich eine brauchbare IV Revision durchführen, wenn man in den Sozialämtern aufräumen würde.

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