Hey Rasenspränger warst du das
Kebab zu scharf u2013 da macht er aus dem Stand Gehacktes
VON WERNER BUCHER
08.05.2007 | 23:36:20
ZÜRICH u2013 Das kommt davon, wenn ein St.Galler etwas anderes essen will als Bratwurst.
Der 30-jährige Ostschweizer zieht feuchtfröhlich durchs Zürcher Niederdorf. Irgendwann verspürt er ein Hüngerchen.
Warum nicht mal einen Kebab essen? Bei der «The Best Snack Bar» bestellt er sich einen. 8.50 Franken kostet das mit Fleisch gefüllte türkische Fladenbrot. Mehr als eine St.Galler Bratwurst.
Und auch ohne Senf um ein Vielfaches schärfer. Wie er beim ersten Biss feststellen muss. «Ich will einen milden, aber gratis», fordert er ultimativ.
Der Kebab-Verkäufer denkt nicht im Traum daran u2013 obwohl da ein 1,90-Meter-Hüne vor ihm steht. Und der rastet plötzlich aus.
Wutentbrannt stürmt er hinter den Tresen. Und packt den Kebab-Mann am Kragen. Es kommt zu einer wüsten Schlägerei. Am Ende liegt der St.Galler blutüberströmt am Boden.
Vor Gericht erklärte er gestern: «Der Mann hat mich mit einem Schwedenkuss gefällt.» Der St.Galler bestreitet nicht, dass bei der Schlägerei auch der Kebab-Stand zu Bruch ging. «Aber ein Mann allein kann nicht so wüten wie ein Elefant im Porzellanladen. Andere waren auch dabei», erklärte er dem Richter.
Kaputt gegangen ist einiges. Grill, Mobiliar, Arbeitskleider, Flaschen und Gläser. Und 30 Kilo Kebab-Fleisch, die mit Glassplittern gespickt wurden.
Statt 8.50 Franken soll ihn der zu scharfe Kebab gegen 10000 Franken kosten. Nebst dem Sachschaden von 8700 Franken auch noch eine saftige Busse und die Gerichtskosten. So will es der Staatsanwalt.
Das Urteil bekommt der Angeklagte schriftlich.