Belgrad-Derby wie in glorreichen Zeiten

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smd
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Belgrad-Derby wie in glorreichen Zeiten

Beitrag von smd »

27. Februar 2007, Neue Zürcher Zeitung

Hosenlose Totengräber im Torrausch
Partizan und Roter Stern im Belgrad-Derby wie in glorreichen Zeiten


tro. Belgrad, 26. Februar

Ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen liessen die «Totengräber» die Hosen runter. Überglücklich warfen die Partizan-Recken ihrem Anhang nach dem Schlusspfiff im Belgrader Makarena-Stadion nicht nur Trikots, sondern auch die kurzbeinige Arbeitskleidung zu. Die Freude der in Unterhosen über die Aschenbahn hüpfenden Fussballer war verständlich. Zum ersten Mal seit sechs Jahren hatte Partizan gegen den Erzrivalen Roter Stern gesiegt, in der 128. Auflage des Derby-Klassikers dem haushohen Favoriten mit 2:4 selbst die erste Heimniederlage seit elf Jahren eingebrockt. «Wir haben gezeigt, dass wir keine Verlierer sind, Herz - und keine Komplexe haben», jubilierte der überragende Mittelfeldspieler Milan Smiljanic.

Internationale Späherszene in Belgrad
Die grossen Fussballfeste sind nach dem Zerfall Jugoslawiens auch in dessen früherer Hauptstadt rar geworden. Im Europacup pflegen die Vertreter der Nachfolge-Ligen meist lange vor der Winterpause zu straucheln. Selbst die beiden Belgrader Spitzenklubs müssen sich im tristen Alltag von Serbiens niveauarmer Liga mit Kulissen von 4000 bis 5000 Zuschauern begnügen. Doch zweimal im Jahr, wenn der Rekordmeister Roter Stern (24 Titel) und der 19-fache Meister Partizan zum Derby rüsten, weht ein Hauch der glorreichen Vergangenheit über die vollen Tribünen der Hauptstadt-Arenen, lässt sich selbst die internationale Makler- und Spähergilde in Belgrad nieder. Ob Spieler, Fans oder die Presse: Eine Stadt fiebert tagelang dem Höhepunkt des Fussballjahres entgegen.

Sorgfältig hatten sich die Roter-Stern-Fans auch dieses Mal auf die Visite der verhassten «Grobari» (Totengräber) vorbereitet. Rauchwolken zogen durch das stimmungsvolle Rund, unzählige Spruchbänder erinnerten die Gäste an ihre schmählichsten Niederlagen. Stattliche 12 Punkte betrug der Vorsprung der Gastgeber vor dem Anpfiff. Doch das Feuerwerk und die Spieler-Beobachter von fünf Bundesligaklubs auf den Rängen schienen den Titelhalter eher zu lähmen, als zu beflügeln. Mit konsequentem Pressing jagte Partizan den verdutzten Favoriten den Ball von Anpfiff an in der eigenen Hälfte ab, schnürte die wackelige Verteidigung des Tabellenleaders oft minutenlang vor dem eigenen Strafraum ein. Das Mittelfeld gab die Equipe von Trainer Bajevic ohne Gegenwehr preis. Und nach dem Blitztransfer des (allerdings nicht sehr erfolgreichen) Goalgetters Ailton zum GC wehte auch im Sturm der harmlosen Sterne nur ein laues Lüftchen. Bereits nach einer Stunde traten die ersten Anhänger des erstaunlich zahmen Heimteams enttäuscht den Heimweg an. Denn im Sturmwirbel von Partizan ging der Favorit fast kampflos unter; er war mit dem 2:4 noch gut bedient.

Derby-Gladiatoren im Faustkampf
Wenigstens mit den Fäusten wussten die Gastgeber Paroli zu bieten. Auf dem Feld lieferten sich die erhitzten Derby-Gladiatoren schon in der ersten Hälfte ein minutenlanges Handgemenge. 27 Festnahmen und 13 Verletzte lautete die Polizei-Bilanz bei den Auseinandersetzungen vor den Stadion-Toren. Zumindest hat das denkwürdige Derby in der Donau-Metropole für die nächsten Monate ausreichend Gesprächsstoff geliefert. Denn in Belgrads grauem Fussball-Alltag hat das Warten wieder begonnen - und bietet nur einen Trost: Das 129. Derby kommt bestimmt.

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sergio tacchini
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Beitrag von sergio tacchini »

UND WENN MIS HÄRZ GANZ FEST SCHLOOH
DÄNK IIICH NUR AN BLAU ROOOT

OHH FCB GIB ALLES FÜÜÜR
BASÜL BASÜÜL ALE ALE ALEEE ......

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Falcão
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Beitrag von Falcão »

[quote="smd"]27. Februar 2007, Neue Zürcher Zeitung

Hosenlose Totengräber im Torrausch
Partizan und Roter Stern im Belgrad-Derby wie in glorreichen Zeiten


tro. Belgrad, 26. Februar

Ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen liessen die «Totengräber» die Hosen runter. Überglücklich warfen die Partizan-Recken ihrem Anhang nach dem Schlusspfiff im Belgrader Makarena-Stadion nicht nur Trikots, sondern auch die kurzbeinige Arbeitskleidung zu. Die Freude der in Unterhosen über die Aschenbahn hüpfenden Fussballer war verständlich. Zum ersten Mal seit sechs Jahren hatte Partizan gegen den Erzrivalen Roter Stern gesiegt, in der 128. Auflage des Derby-Klassikers dem haushohen Favoriten mit 2:4 selbst die erste Heimniederlage seit elf Jahren eingebrockt. «Wir haben gezeigt, dass wir keine Verlierer sind, Herz - und keine Komplexe haben», jubilierte der überragende Mittelfeldspieler Milan Smiljanic.

Internationale Späherszene in Belgrad
Die grossen Fussballfeste sind nach dem Zerfall Jugoslawiens auch in dessen früherer Hauptstadt rar geworden. Im Europacup pflegen die Vertreter der Nachfolge-Ligen meist lange vor der Winterpause zu straucheln. Selbst die beiden Belgrader Spitzenklubs müssen sich im tristen Alltag von Serbiens niveauarmer Liga mit Kulissen von 4000 bis 5000 Zuschauern begnügen. Doch zweimal im Jahr, wenn der Rekordmeister Roter Stern (24 Titel) und der 19-fache Meister Partizan zum Derby rüsten, weht ein Hauch der glorreichen Vergangenheit über die vollen Tribünen der Hauptstadt-Arenen, lässt sich selbst die internationale Makler- und Spähergilde in Belgrad nieder. Ob Spieler, Fans oder die Presse: Eine Stadt fiebert tagelang dem Höhepunkt des Fussballjahres entgegen.

Sorgfältig hatten sich die Roter-Stern-Fans auch dieses Mal auf die Visite der verhassten «Grobari» (Totengräber) vorbereitet. Rauchwolken zogen durch das stimmungsvolle Rund, unzählige Spruchbänder erinnerten die Gäste an ihre schmählichsten Niederlagen. Stattliche 12 Punkte betrug der Vorsprung der Gastgeber vor dem Anpfiff. Doch das Feuerwerk und die Spieler-Beobachter von fünf Bundesligaklubs auf den Rängen schienen den Titelhalter eher zu lähmen, als zu beflügeln. Mit konsequentem Pressing jagte Partizan den verdutzten Favoriten den Ball von Anpfiff an in der eigenen Hälfte ab, schnürte die wackelige Verteidigung des Tabellenleaders oft minutenlang vor dem eigenen Strafraum ein. Das Mittelfeld gab die Equipe von Trainer Bajevic ohne Gegenwehr preis. Und nach dem Blitztransfer des (allerdings nicht sehr erfolgreichen) Goalgetters Ailton zum GC wehte auch im Sturm der harmlosen Sterne nur ein laues Lüftchen. Bereits nach einer Stunde traten die ersten Anhänger des erstaunlich zahmen Heimteams enttäuscht den Heimweg an. Denn im Sturmwirbel von Partizan ging der Favorit fast kampflos unter]


is futbol :cool:

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