kreuzritter hat geschrieben:Die Einbildung bezeichnet eine auf die Verwendung und Umgestaltung vorhandener Wahrnehmungen und Erfahrungen beruhende psychische Tätigkeit des Menschen, die neue Vorstellungen, Bilder und Gedanken-Kombinationen schafft.
Gestützt auf Bilder des Gedächtnisses, auf früher eingeprägte wahrgenommene Objekte, Erscheinungen und Ereignisse und auch auf im Prozess der sinnlichen Erfahrung neu erhaltene Wahrnehmungen, schafft der Mensch ein ideales Bild, in dem die objektive Wirklichkeit in einer gewünschten Form vorliegt.
Dummheit
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Der Begriff der Dummheit kann als der Gegensatz zur Weisheit verstanden werden. Meyers Konversations-Lexikon definiert Dummheit als das Unvermögen, aus Wahrgenommenem die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Der Begriff ist, ebenso wie der verwandte und mittlerweile ungebräuchlichere Begriff der Torheit, negativ konnotiert. Kennzeichen der Dummheit ist in der Regel mangelnde bzw. verminderte Intelligenz, daher wird im medizinischen Sinne von Intelligenzminderung gesprochen, die sich an der Höhe des Intelligenzquotienten bemisst. Als menschliches Charaktermerkmal ist die Dummheit allerdings nicht immer einfach zu erfassen; im Alltagssprachgebrauch versteht man darunter vor allem den Mangel an "gesundem Menschenverstand" (siehe: Verstand). Die Grenzen zwischen Dummheit, unüberlegtem Verhalten und durchschnittlicher Intelligenz sind aber eher fließend. Auch überdurchschnittlich intelligente Menschen mit hohem IQ können in bestimmten Bereichen ausgesprochen dumm agieren, da eben Intelligenz nicht immer mit Weisheit einhergehen muss; umgekehrt gibt es auch weise Menschen, die im medizinischen Sinne als intelligenzgemindert gelten können, aber dennoch das genaue Gegenteil von dumm sind. Man vergleiche hierzu z.B. den Satz des Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß," der das Nichtwissen(-Können) des Menschen auf den Punkt bringt und die "Dummheit" als eine Eigenschaft namhaft macht, die letztlich allen Menschen gemeinsam ist.
Trotzdem blieb das Verlachen der Dummheit, wie auch das der dummen Menschen, zu aller Zeit ein beliebter Topos in der Geschichte der Kunst und Literatur und auch in der Alltagskultur. Als Paradebeispiel sei hier das Buch von den Schildbürgern angeführt, in dem die Geschichte eigentlich weiser Menschen beschrieben wird, die sich dumm stellen und denen die Dummheit am Ende zur zweiten Natur wird. Auch Erasmus von Rotterdam (im Buch vom Lob der Torheit) und Sebastian Brant (im Narrenschiff) knüpften an diese Tradition der Narrenliteratur an, die ihre Vorbilder auch in christlichen Stoffen fand, wo etwa der Sündenfall Adams und Evas als "Ur-Torheit" des Menschen die Dummheit am abschreckenden Exempel darstellt.
Auch die Denker des Zeitalters der Aufklärung bemühten sich, der Dummheit, die sie in sinnfreien überkommenen Ritualen und Denkweisen am Werk sahen, die Vernunft als Tugend entgegenzustellen. Damit einher ging die Förderung der Massenbildung, die dafür sorgte, dass das allgemeine Intelligenzniveau angehoben und der Analphabetismus zurückgedrängt werden konnte. Kritik kam allerdings bald am reinen "Bücherwissen" auf, dessen Auswüchse selbst von Denkern wieder als Dummheit satirisch und kritisch aufs Korn genommen werden konnte. So findet bei Goethe der Faust in sokratischer Manier trotz seines angesammelten Wissens nach jahrelangem Studium nur zu der Erkenntnis: "Da steh' ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor."
Dass das Leben des Menschen mithin ein Prozess ist, der über das Sammeln immer größeren, auch enzyklopädischen Wissens, zur Selbsterkenntnis über die Grenzen eben jenes Wissens führt, ist also ein altes Menschheitsthema. So wird im Buddhismus Weisheit und Erkenntnis gerade in der Abkehr vom Streben nach Weltwissen gesucht.