Nahost-Krise

Der Rest...
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Tolkien
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Beitrag von Tolkien »

Kinder? Stellt sich diesbezüglich bloss die Frage, was verwerflicher ist: eigene Kinder wissentlich und willentlich als Schutzobjekte zu missbrauchen, um sein eigenes Leben zu schützen, oder solche fremden Kinder bei der Jagd nach Bewaffneten mitzutöten.
Nun willst du der Welt erklären, dass die Splitterbomben im Libanonkrieg nötig waren und dass 300 Tote Kinder auf 700 getöte "Zufall" waren? Fehlt nur noch diese wiederlich radikal-israelische Rechtfertigung, dass Kinder auch legimite Opfer seien, die könnten bald Sprengstoffgürtel tragen.

Es ist absolut daneben, Zivilisten als Schutzschilder zu missbrauchen, es ist aber noch ein Stückchen schlimmer, dann einfach mal alle (plus ein paar, die in einem Wohnblock schlafen oder so) per Raketenangriff zu töten.

Die Kasam-Raketen sind ein riesen Fehler aber alleine die Zahl der getöteten zeigt, dass der Terror bzw. die Gräuel hier keinesfalls von einer Seite alleine verübt werden.

Wenn sich ein völlig verarmtes Volk im dichtestest besiedelten Gebiet der Welt, ohne Perspekte und Arbeit auf der einen und ein hochgerüstetes und hoch entwickeltes Land mit Atomwaffen, hohem Lebensstandard und schlagkräftiger Armee gegenüber stehen, wer kann dan einfacher grosse SChritte machen und den anderen zur Einsicht bringen? Richtig, die bösen von Grund auf radikalen Palästinenser ...
[CENTER]Fortuna lächelt - doch sie mag
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.

- Wilhelm Busch


Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Lou C. Fire hat geschrieben:Na von wem ist nun diese Meldung, von IDEA, der evangelischen Nachrichtenagentur, oder doch dem israelische Aussenministerium?

Orakel, ich schätze Dich sonst eingentlich als differenziert denkender Mensch, was hier im Forum selten genug ist, aber was den Konflikt in Nahost betrifft scheint mir Deine Argumentation etwas gar einsilbig!
War mir ziemlich sicher, dass ich Dich auch noch herlocken kann. :D

Nehme an, dass das Aussenministerium informiert hat und die Nachrichtenagentur die Meldung weiterverbreitet hat. Ist doch eigentlich ein üblicher Weg.

Ich weiss, dass die Sache langsam langweilig wird für Leute wie Dich, die vieles mitlesen. Für mich auch. Habe mir eigentlich vorgenommen gehabt, mich nicht mehr dazu zu äussern. Bei dem Kinderargument war ich mir beispielsweise sicher, das ziemlich identisch schon einmal gebracht zu haben. Sehr wahrscheinlich weil Kawa (oder jemand anderes) mit dem erneut gemachten Vorwurf "aufgetrumpft" hatte. :D

Eigentlich dreht sich die gesamte Diskussion - ebenso wie das reale Geschehen in der betreffenden Region - im Kreis. Alles, was kommt, war schon mal...und wird nochmals sein...
الله أَكْبَر

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Tolkien hat geschrieben:Nun willst du der Welt erklären, dass die Splitterbomben im Libanonkrieg nötig waren und dass 300 Tote Kinder auf 700 getöte "Zufall" waren? Fehlt nur noch diese wiederlich radikal-israelische Rechtfertigung, dass Kinder auch legimite Opfer seien, die könnten bald Sprengstoffgürtel tragen.

Es ist absolut daneben, Zivilisten als Schutzschilder zu missbrauchen, es ist aber noch ein Stückchen schlimmer, dann einfach mal alle (plus ein paar, die in einem Wohnblock schlafen oder so) per Raketenangriff zu töten.

Die Kasam-Raketen sind ein riesen Fehler aber alleine die Zahl der getöteten zeigt, dass der Terror bzw. die Gräuel hier keinesfalls von einer Seite alleine verübt werden.

Wenn sich ein völlig verarmtes Volk im dichtestest besiedelten Gebiet der Welt, ohne Perspekte und Arbeit auf der einen und ein hochgerüstetes und hoch entwickeltes Land mit Atomwaffen, hohem Lebensstandard und schlagkräftiger Armee gegenüber stehen, wer kann dan einfacher grosse SChritte machen und den anderen zur Einsicht bringen? Richtig, die bösen von Grund auf radikalen Palästinenser ...
Ich verstehe, dass Du die Libanon-Geschichte hier reinbringen willst. Würde ich an Deiner Stelle auch. Allerdings möchte ich nicht darauf eingehen, da ich ansonsten die Hisbollah auch ins Spiel bringen möchte (inkl. den sonderbaren Opferzählmethoden). Ist in den Libanonkrieg-Threads nachzulesen.

Den Raketenangriff, auf den Du anspielst, haben die Israeli ja selber als massiven Fehler eingeschätzt. Dass dem Ganzen ein technischer Fehler zugrunde lag, ist wohl nicht mehr als eine naive Schutzbehauptung. Wahrscheinlich ist Dir aber auch nicht entgangen, dass dieser Angriff auf ein mit schlafenden Menschen besetztes Haus nicht die Regel darstellt sondern dass die Israeli im eigenen Interesse versuchen, in erster Linie Kader oder Ausführende von Hamas, Jihad, Al Aksa-Brigaden etc. zu töten. Dass sie dabei immer wieder mal allzu leichtfertig eine Gelegenheit zur Tötung nutzen und dabei Unbeteiligte (egal ob als Schutzschild missbraucht oder nicht) ebenfalls töten oder verletzen, ist äusserst bedauerlich (meinetwegen auch verwerflich oder was auch immer) und kontraproduktiv. Die Gräuel werden nicht nur von einer Seite verübt. Und dies wird international auch nicht so gesehen. Allerdings habe ich schon den Eindruck, dass man - wie bereits von 2 anderen Usern geschehen - die Aktionen der einen Seite gerne etwas in den Hintergrund rückt, verharmlost oder gar verschweigt (der Tagi macht das blendend: israelische Aktionen prominent platziert, palästinensische gut versteckt oder überhaupt nicht aufgeführt).

Für den letzten Abschnitt fehlt mir nun die Kraft... ;) Grundsätzlich hast Du recht. Das sehe ich ganz ähnlich. Allerdings wird weder die eine Seite die andere zur Einsicht bringen können noch umgekehrt. Dies müssen beide Parteien auf ihrer jeweiligen Seite selber vollbringen. Das Problem besteht darin, dass dies mehr oder weniger gleichzeitig und interaktiv geschehen muss, da die jeweils andere Seite den innenpolitischen Prozess des Gegners sabotieren kann. Kommen nur die Israeli zur Einsicht, nicht aber die Palästinenser, so führt dies kein bisschen weiter als die umgekehrte Konstellation. In beiden Fällen wird die uneinsichtige Seite durch kontraproduktive Aktionen die Annäherung wieder unterbinden. Im Moment sehe ich auf palästinensischer Seite nicht mal Anzeichen für ein Fundament zu einer Annäherung. Ohne eine funktionierende, vom Grossteil der Bevölkerung akzeptierte und nicht auf Maximalforderungen beharrende Regierung fehlt schlicht die Basis für Verhandlungen. Israel hat mit dem Abzug aus dem Gazastreifen einen ersten Versuchsballon steigen lassen, ist einen kleinen Schritt entgegengekommen. Ob der Versuch erfolgreich war oder nicht, ob er anders hätte lanciert werden sollen, ist selbstverständlich wieder ein Thema für sich. Es war aber mal eine neue Idee, die innert kurzer Zeit umgesetzt wurde und auch für die Palästinenser nicht die schlechteste Lösung sein muss. Die von israelischer Seite erhoffte Einstellung des Raketenbeschusses hat sich nicht ergeben, weil sich auf der Gegenseite bestimmte Gruppierungen auf nichts anderes als die Maximalforderungen konzentrieren und dementsprechend auch nicht bereit sind, Entgegenkommen des Gegners in irgendeiner Form zu "belohnen". Somit hängt zur Zeit alles von israelischer Seite ab: nimmt sie noch mehr Risiko und ist bereit, höhere Verluste zu tragen, kommt es auf der bislang uneinsichtigeren Seite vielleicht zur Einsicht. Vielleicht sehen sich die nichtkooperativen Kräfte aber auch in ihrer starren Haltung bestätigt und versprechen sich von einer konsequenten Weiterverfolgung der (Maximal-)Strategie einen noch grösseren Erfolg (so geschehen im Südlibanon mit der Hisbollah). Dann wären wir keinen Schritt weiter als zu Beginn des Prozesses. Solange die Hamas kein bisschen von ihrem Ziel der vollständigen Vernichtung Israels abrückt, besteht meines Erachtens nicht wirklich Hoffnung auf eine Lösung des Problems. Ob sich die Hamas zu einer konstruktiv-kooperativen Partei/Bewegung wandeln kann, ist ungewiss. Wie weit Israel zu weiteren (gravierenderen) Zugeständnissen willig wäre, wenn die Palästinenser zu Kompromissen bereit wären, ist aber auch schwierig zu beurteilen.
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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

das Orakel hat geschrieben:Habe mir eigentlich vorgenommen gehabt, mich nicht mehr dazu zu äussern.
Ich sehe gerade (eins weiter oben), dass Dir das ein weiteres mal gelungen ist....
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Lou C. Fire hat geschrieben:Ich sehe gerade (eins weiter oben), dass Dir das ein weiteres mal gelungen ist....
Ok, lese hier bis auf weiteres nur noch. Da mich Kawa ja ignorieren wird, wird es mich auch nicht mehr wirklich in den Fingern jucken... :D
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sergipe
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Beitrag von sergipe »


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Barty
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Beitrag von Barty »

let's rock and roll!

die aktion mit dr feschtnahm vo de brite isch definitiv z'vil... egal wo si stattgfunde het! ein vo beidne provoziert definitiv z'wiit...
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Scott
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Beitrag von Scott »

Barty hat geschrieben:let's rock and roll!

die aktion mit dr feschtnahm vo de brite isch definitiv z'vil... egal wo si stattgfunde het! ein vo beidne provoziert definitiv z'wiit...
es wär mr eifach wöhler wenn uff dr andere sitte nid dr bush wär...
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Wenn die Klugen immer nachgeben, werden die Dummen irgendwann die Welt regieren
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maradoo
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Beitrag von maradoo »

wird zyt das mol öbber öbbis gege dr bush unternimmt..
Basel ai Liebi!!!

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Angespannte Lage am Golf: Briten weisen Befreiungsaktion für Iran-Gefangene zurück

Das britische Verteidigungsministerium hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach es Soldaten zur Befreiung der im Iran festgehaltenen 15 Armeeangehörigen in die Islamische Republik entsandt hat. An dem Gerücht sei absolut nichts Wahres, stellte das Ministerium in London klar. Die USA haben ebenfalls ein Gerücht zurückgewiesen, wonach der Iran ein US-Schiff im Persischen Golf angegriffen hätte. Beide Spekulationen hatten den Ölpreis kurzfristig in die Höhe getrieben.

Die Marine verfüge über nichts, was dieses Gerücht im Moment bestätigen könnte, sagte ein Militärvertreter. Wie sich die Lage derzeit darstelle, stecke kein Wahrheitsgehalt darin.
Die US-Regierung wies die Spekulationen ebenfalls zurück. Es gebe nichts, was auf einen militärischen Zwischenfall mit dem Iran hindeute, sagte ein Sprecher des Sicherheitsgremiums des Präsidialamtes.
Die Spekulationen hatten dazu beigetragen, dass der Ölpreis zeitweise um fünf Dollar nach oben schoss auf über 68 Dollar je Barrel (50,9 Euro).
(apa/red)
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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Blair kündigt härteres Vorgehen gegen Iran an

Den britischen Gefangenen gehe es gut, verkündete die iranische Regierung heute - aber über den Verbleib der verschleppten Seeleute wird weiter spekuliert. Wenn Iran die Soldaten nicht freilasse, werde Großbritannien eine härtere Gangart einschlagen, droht Premierminister Blair.

London - Das Tauziehen um die Freilassung der am vergangenen Freitag inhaftierten britischen Soldaten geht weiter: Vorerst beschränke sich seine Regierung darauf, Teheran auf "diplomatischen Kanälen" klarzumachen, "dass diese Leute freigelassen werden müssen", sagte Blair dem Fernsehsender GMTV. Wenn das nicht funktioniere, "müssen wir in eine andere Phase eintreten", so der britische Premier. Es gebe absolut keine Rechtfertigung dafür , die Soldaten in Haft zu halten.

Großbritanniens Premier Blair: "Wir könnten an den Punkt geraten, wo wir deutlicher werden."

Die von iranischen Revolutionswächtern am Freitag im Persischen Golf festgenommenen 15 Soldaten, darunter eine Frau, hätten sich gemäß des Uno-Mandats in irakischen Hoheitsgewässern befunden, so Blair.

Blairs Sprecher erklärte anschließend, dass London sich zur Veröffentlichung von Beweisen entschließen könne - die eindeutig belegten, dass die britischen Marineangehörigen aus irakischen Hoheitsgewässern entführt worden seien. "Wir haben bislang nicht ausdrücklich erklärt, warum wir das wissen, weil wir die Sache nicht eskalieren wollten", so Blairs Specher. "Wir könnten aber an den Punkt geraten, wo wir deutlicher werden." Die iranische Regierung behauptet, die Soldaten seien in iranisches Gebiet eingedrungen.

"Den Gefangenen geht es gut, sie werden human behandelt"

Gegenwärtig wird spekuliert, ob die Gefangennahme der Soldaten im Zusammenhang mit der Verhaftung von fünf Iranern im Januar im Irak durch US-Truppen steht. Blair sagte, dies sei für den aktuellen Fall ohne Belang. "Jeder bewaffnete Iraner, der sich im Irak aufhält, verstößt gegen das Uno-Mandat und unterminiert die demokratisch gewählte Regierung des Iraks", sagte Blair. Iran müsse sich die Frage stellen, ob er internationale Abmachungen einhalten wolle oder nicht. "Wir arbeiten mit aller Kraft daran, Iran klar zu machen, dass dies sehr vernünftig wäre", sagte Blair.

Die iranische Regierung betonte heute erneut, dass es den Gefangenen gesundheitlich gut gehe. Sie würden human behandelt, sagte Außenamtssprecher Mohammed Ali Hosseini. Gestern hatte der iranische Vizeaußenminister Mahdi Mostafawi erklärt, die britischen Soldaten würden gegenwärtig verhört.

Unterdessen hat die britische Regierung noch immer keine Informationen über den Aufenthaltsort der 15 verschleppten Marineangehörigen. "Bislang hat uns die iranische Regierung nicht gesagt, wo sie festgehalten werden", sagte Außenministerin Margaret Beckett während eines Türkei-Besuchs in Ankara. Zuvor hatte der Sender BBC ohne eindeutige Quelle berichtet, nach seinen Informationen würden die 15 auf einem Stützpunkt der iranischen Revolutionären Garden in Teheran festgehalten und verhört. Bei den Verhören durch die Revolutionswächter gehe es vor allem darum herauszufinden, ob sie als Spione gearbeitet hätten. Die Befragung soll demnach mehrere Tage dauern. Eine Sprecherin des britischen Außenministeriums wollte den Bericht nicht bestätigen.

Derweil trat die Familie der einzigen Frau unter den Gefangenen an die Öffentlichkeit. Sie gab den Namen der Marinesoldatin mit Faye Turney. Die Gefangennahme der 26-jährigen Mutter sei für die Familie eine schwere seelische Belastung, so die Familie der Verschleppten.

anr/Reuters/AFP/dpa
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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Großbritannien friert Beziehungen zu Iran ein

Großbritannien verliert in der Geisel-Krise die Geduld: Das Land hat alle Beziehungen zum Iran auf Eis gelegt. Das britische Militär hat Satellitendaten vorgelegt, die beweisen sollen, dass sich die Briten bei ihrer Festnahme nicht in iranischen Gewässern befanden.

London - Außenministerin Margret Beckett erklärte, alle offiziellen, bilateralen Beziehung zu Iran würden eingefroren, bis die Krise um die verschleppten Seeleute gelöst sei. Die britische Regierung kann eigenen Angaben zufolge mit Satellitenfotos belegen, dass die von Iran festgenommenen Soldaten nicht in die Gewässer der Islamischen Republik eingedrungen sind. Die britischen Boote hätten sich eindeutig innerhalb irakischer Gewässer aufgehalten, als sie von der Marine der iranischen Revolutionsgarde gestoppt worden seien, erklärte der stellvertretende Chef des britischen Verteidigungsstabes, Vize-Admiral Charles Style.

Bild

Streit um die Hoheitsgewässer: Das britische Verteidigungsministerium veröffentlichte diese Karte, um die Umstände der Festnahme seiner Soldatenzu illustrieren

Premier Blair sagte heute vor dem Paralament, es sei nun an der Zeit "den diplomatischen und internationalen Druck zu erhöhen, um sicher zu gehen, dass die iranische Regierung ihre völlige Isolation in dieser Angelegenheit begreift". Die Festnahme der britischen Militärangehörigen bezeichnete Blair als "völlig inakzeptabel, falsch und illegal".

Blair hatte zuvor bereits angedroht, entsprechende Satellitenbilder als Beweis vorzulegen. Diese seien bislang nur nicht publiziert worden, "weil wir nicht wollen, dass dies eskaliert". Regierungskreisen zufolge hat Großbritannien die Aufzeichnungen Iran jedoch bereits zur Verfügung gestellt.

Den Angaben des britischen Militärs seien die 15 Soldaten bei ihrer Festnahme auf dem Schatt al-Arab 1,7 Seemeilen (rund 3,1 Kilometer) von der Grenze zu Iran entfernt gewesen. Das britische Verteidigungsministerium stützt sich dabei auf Aufnahmen, die mit dem Satellitensystem GPS gemacht wurden. Demnach befanden sie sich eindeutig in irakischen Gewässern und nicht auf iranischem Gebiet, wie die Regierung in Teheran behauptet. Die Verschleppung sei also "ungerechtfertigt" gewesen, betonte Vize-Admiral Style.

Style sagte vor Journalisten, Iran habe die Position am Sonntag zunächst sogar bestätigt. Später hätten die iranischen Behörden ihre Angaben jedoch geändert und eine Position zwei Seemeilen weiter östlich genannt - und damit in iranischem Hoheitsgewässer. Einen nachvollziehbaren Grund für diese Änderungen gebe es nicht. Style sagte, die Soldaten seien bei der Kontrolle eines Handelsschiffes auf dem Grenzfluss Schatt el-Arab "in einen Hinterhalt gelockt worden".

Iran hatte am Freitag 15 britische Soldaten und Seeleute in Gewahrsam genommen und ihnen vorgeworfen, im irakisch-iranischen Grenzgebiet im Persischen Golf in iranische Gewässer eingedrungen zu sein. Die Krise hat die wegen des Atomkonflikts ohnehin angespannten Beziehungen verschärft und vor allem auch an den Energiemärkten große Unsicherheit ausgelöst. Seit Beginn des Konflikts ist der Ölpreis deutlich gestiegen.

Türkische Diplomaten sollen Briten besuchen dürfen

Während das Mullah-Regime Großbritannien bislang den Zugang zu den Gefangenen verweigert, dürfen in Kürze möglicherweise türkische Diplomaten die die britischen Soldaten besuchen. Das sagte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan heute laut einem Bericht des türkischen Fernsehsenders CNN-Turk nach Gesprächen mit dem iranischen Außenminister Manutschehr Mottaki.

"Es könnte möglich sein, dass türkische Diplomaten die 15 Soldaten sehen können", wurde Erdogan zitiert. Bereits am Dienstag hatte der türkische Außenminister Abdullah Gül gesagt, dass Ankara wegen der gefangen genommenen Soldaten mit Teheran im Kontakt stehe. Wann genau es zu dem Treffen kommen könnte, wurde nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Anatolien zitierte den Ministerpräsidenten mit den Worten, es sei jederzeit mit einer positiven Entwicklung zu rechnen. Erdogan hatte Mottaki in Saudi-Arabien am Rande eines Treffens der Arabischen Liga getroffen.

Die britische Außenministerin Margaret Beckett hatte am Dienstag in Ankara mit Erdogan über die Lage der 15 Militärs gesprochen, die im benachbarten Iran festgehalten werden. Die Türkei hatte versichert, alles zu tun, um dem Nato-Partner zu helfen.

Iran unbesorgt wegen Militärmanöver

Iran ist nach Berichten des staatlichen Fernsehens nicht besorgt wegen der erhöhten Militärpräsenz der USA im Golf. Auf dem Laufband im Fernsehen hieß es in englischer Sprache: "Iran: Keine Besorgnis wegen der Kriegsspiele des Pentagon im Persischen Golf... Teheran beobachtet (die US-) Kriegsspiele genau." Es war unklar, ob die Schlagzeile auf einer offiziellen Mitteilung der Regierung basierte. Eine Stellungnahme der Behörden war zunächst nicht zu erhalten.

Die USA haben vor der Küste Irans im Golf die stärkste Marinepräsenz seit der Invasion im Irak vor etwa vier Jahren aufgebaut. Wie der Kapitän des bereits in den Gewässern kreuzenden Flugzeugträgers "Dwight D. Eisenhower" gestern mitteilte, traf nunmehr auch der Flugzeugträger "Stennis" in der Seeregion ein. Die Schiffe würden "für einige oder auch mehr Tage" im Golf an gemeinsamen Manövern teilnehmen.

phw/reuters/dpa/AP
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Platini
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Beitrag von Platini »

Unglaubligg... und in sonere Situation muess me denn als Staat no schön ruhig bliibe. :mad: :mad: :mad: :mad:

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Tony, schick dini SAS dört abe!

Und loss si grad au no dr Ahmadinejad mitbringe!
alles, was den schwoben schadet, kann nur zum vorteil der restlichen menschheit sein.

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Seraph hat geschrieben:Tony, schick dini SAS dört abe!

Und loss si grad au no dr Ahmadinejad mitbringe!
Aber denn nit hüle wenn si gfange gno wärde... :p
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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

Seraph hat geschrieben:Tony, schick dini SAS dört abe!
Skandinavische Airlines? :o was heisst SAS?

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Taratonga hat geschrieben:Skandinavische Airlines? :o was heisst SAS?
Special Air Service
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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Nur So... hat geschrieben:Aber denn nit hüle wenn si gfange gno wärde... :p
Ich sicher nit; ich lach mi denne nur z'Tod!

Bi jo froh, muess ich nit im Iran die Gfangene bewache; hätti jo gewaltig d'Hose voll, wenni wüssti, dass jederziit sone paar SAS/Delta-Force Type vor dr Türe stoh chönnte!
alles, was den schwoben schadet, kann nur zum vorteil der restlichen menschheit sein.

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coolio
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Beitrag von coolio »

Spiegel hat geschrieben:. Das britische Militär hat Satellitendaten vorgelegt, die beweisen sollen, dass sich die Briten bei ihrer Festnahme nicht in iranischen Gewässern befanden.
toll, die berühmten satellitendaten wieder einmal.. wer erst vor kurzem dermassen gelogen hat um einen krieg anzuzetteln dessen glaubwürdigkeit ist halt arg ramponiert.

Spiegel hat geschrieben:. Die Festnahme der britischen Militärangehörigen bezeichnete Blair als "völlig inakzeptabel, falsch und illegal"..
schön vor der eigenen türe kehren. nicht wenigen leuten werden wohl genau diese atributte in sachen irakkrieg als erstes einfallen. da sind etwas mehr leute involviert und draufgegangen als 15 soldaten.

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Snowy
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Beitrag von Snowy »

@ Nur so

Spezialeinheiten werden eingesetzt um den Feind zu überraschen, und ihm gezielte und schnelle Schläge zu zusetzen.
Bsp. Markierungen für Laserbomben, Aufklärung, Sprengung Kommunikationsanlagen etc

Diese 15 Briten werden wahrscheinlich vom einer halben Armee bewacht und sind zudem sicherlich in einem Bunker oder ähnliches.

Da kann die SAS gar nichts ausrichten.

Da müsste man mit massiven Bodentruppen, zusammen mit Luftunterstützung etc etc einfahren. Aber hierfür hat weder Tony noch George die Eier.

Wenn ich Iran wäre (geile Satz... :rolleyes: ) , würde ich die 15 Briten sicherlich (noch) nicht freigeben.
20min 25.5.2007:
"Inler gab den Pokal für einen kurzen Moment in jene Hände, die nicht unwesentlichen Anteil am Titelgewinn hatten. «Er ist unser Anwalt; er hat uns die Muntwiler- Punkte geholt», erklärte er die kurzfristige Herausgabe der Trophäe."

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Snowy hat geschrieben:@ Nur so

Spezialeinheiten werden eingesetzt um den Feind zu überraschen, und ihm gezielte und schnelle Schläge zu zusetzen.
Bsp. Markierungen für Laserbomben, Aufklärung, Sprengung Kommunikationsanlagen etc

Diese 15 Briten werden wahrscheinlich vom einer halben Armee bewacht und sind zudem sicherlich in einem Bunker oder ähnliches.

Da kann die SAS gar nichts ausrichten.

Da müsste man mit massiven Bodentruppen, zusammen mit Luftunterstützung etc etc einfahren. Aber hierfür hat weder Tony noch George die Eier.

Wenn ich Iran wäre (geile Satz... :rolleyes: ) , würde ich die 15 Briten sicherlich (noch) nicht freigeben.
Die denke mal, die Eier dazu hätten sie, nur fehlt es an Geld (solange Herr Bush sein Veto einlegt) und vor allem an der Unterstützung ihres Volkes...

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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

Glaube kaum, dass die Briten über die nötigen Ressourcen verfügen um eine Befreiungsaktion auf iranischem Territorium durch zu ziehen. Evtl. könnten sie ja Onkel Sam um Hilfe fragen, die haben da einschlägige Erfahrungen...
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

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Fenta
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Beitrag von Fenta »

Lou C. Fire hat geschrieben:Glaube kaum, dass die Briten über die nötigen Ressourcen verfügen um eine Befreiungsaktion auf iranischem Territorium durch zu ziehen. Evtl. könnten sie ja Onkel Sam um Hilfe fragen, die haben da einschlägige Erfahrungen...
Haben sie wahrscheinlich schon, nur solange im US-Senat keine Einigung erziehlt wird, gibt es kein money...

Würde mal sagen die Teebeutel haben auf das falsche Pferdchen gesetzt, but who cares....

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BadBlueBoy
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Beitrag von BadBlueBoy »

Iran soll mit ihnen gleich verfahren wie die Amis mit den feindlichen Kombatanten. BTW hats heute wieder 100 Zivilisten im Irak gekillt und quasi keiner nimmts mehr zur Kenntnis.
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Echo
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Beitrag von Echo »

@ BBB: seit wann steht Iran im Krieg mit GB?

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Beitrag von BadBlueBoy »

Echo hat geschrieben:@ BBB: seit wann steht Iran im Krieg mit GB?
Es handelt sich ja auch nicht um eine kriegerische Aktion aus Sicht der Iraner, sondern nur um eine Verletzung der Hoheitsgewässer. Gegenfrage.. seit wann steht die USA im Krieg mit Pakistan (wo laufend militärische Operationen stattfinden ?).

Und wer gibt den Engländern das Recht, überhaupt in diesen Gewässern zu operieren ?
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sergipe
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Beitrag von sergipe »

[quote="Seraph"]Ich sicher nit]

Sie können ja mal die Amis fragen. Die können ein Lied singen von 1980 mit der Operation Eagle Claw.

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

[quote="SnowyWenn ich Iran wäre (geile Satz... :rolleyes: )[/QUOTE"]

na, wär sicherlich nicht die schlechteste Idee :) bewirb dich doch mal, vielleicht ist sogar irgend ein Job vakant :)

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »

Snowy hat geschrieben:Wenn ich Iran wäre (geile Satz... :rolleyes: )
na, wär sicherlich nicht die schlechteste Idee bewirb dich doch mal, vielleicht ist sogar irgend ein Job vakant :)

PastaBasta!
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Beitrag von PastaBasta! »

Mit den Briten ist diesbezüglich nicht zu spassen. Oder fragt mal die Argentinier, was ihnen zum Stichwort "Falkland" einfällt! Die Briten pflegen in solchen Fällen die ganze "Armada" aufzufahren! :eek:
Eine schöne Frau wäre dumm, wenn sie auch noch klug wäre.

Steuern müssen sein. Aber bei der Vergnügungssteuer hört der Spass auf!

Für ein "GRIFFIGES" Anti Hooligan Gesetz!

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