FCB will seine Auswärtsschwäche überwinden
IN DER SUPER LEAGUE NOCH OHNE AUSWÄRTSERFOLG, GEHT ES ZU EINEM LATENT HEIMSCHWACHEN GEGNER

Rot im Kalender. Pascal Renfer in einem der seltenen schönen Schaffhauser Momente nach dem 1:0-Heimsieg vor einem Monat gegen YB. Foto Keystone
Christoph Kieslich
Um den Anschluss in der Super League zu halten - oder den Abstand gar zu verkürzen - kann es für den FCBasel am Sonntag (16.00 Uhr) in Schaffhausen nur um einen Sieg gehen. Von der Papierform her sollte das trotz schlechter Auswärtsbilanz möglich sein.
Den 9. September haben sich die Fans des FCSchaffhausen im Kalender rot angestrichen - immerhin hatten sie bis dahin 394 Tage vergeblich darauf gewartet, einen Heimsieg ihrer Mannschaft zu erleben. Das 1:0 gegen die Young Boys beendete die Leidenszeit, die mit dem Heimerfolg am 14. August 2005 begonnen hatte - einem 3:2, ebenfalls gegen die Berner.
Verwöhnt sind sie am Rheinfall sowieso nicht, drei Punkte auf einen Schlag in der Super League sind rar (siehe auch Beitrag unten) und die Bilanz gegen den FCBasel sieht düster aus: 19 Spiele, ein einziger Sieg. Der liegt immerhin noch nicht allzu lange zurück und war jenes viel beachtete 1:0 am 14. November 2004, das durch ein Eigentor David Degens besiegelt worden war.
hartnäckig.
Das alles spricht vor dem sonntäglichen Auftritt der Basler gegen die Gastgeber und für den FCB. Allerdings hat der enttrohnte Meister vom Rheinknie in der laufenden Saison eine Auswärtsbilanz zusammengekickt, die ihm nicht zur Ehre gereicht: ein Remis und drei Niederlagen - so schlecht hat man den FCB in den letzten Jahren selten in die Spielzeit starten gesehen.
Immerhin: Zwei Auswärtserfolge im Uefa-Cup (in Skopje) und im nationalen Cup (in Lugano) haben die Mannschaft daran erinnert, wie es geht, auch wenn es zwei Mannschaften von überschaubarer Potenz waren - und das lässt sich bei allem Respekt auch von einem FCSchaffhausen behaupten. Christian Gross strich gestern die Vorzüge des FCS heraus, seinen spielerische Entwicklung in den vergangenen zwei, drei Jahren, dass er ein hartnäckiger Gegner sei, der sich auf Torhüter Herzog abstützen könne. Unter dem Strich liess der FCB-Trainer aber keine Zweifel am Ziel: «Wir wollen den Rückstand verkürzen, und dazu braucht es einen Sieg.»
Zehn Punkte bei einem Spiel weniger sind es auf den Überraschungs-Spitzenreiter St. Gallen, der der nächste Heimgegner sein wird - drei Tage nach dem Auftakt der Gruppenspiele im Uefa-Cup am Donnerstag gegen Feyenoord. Diese Abfolge deutet die Intensität der kommenden Wochen an, «spannende Wochen» wie Gross vorausblickt, in denen «grosse Herausforderungen» auf ihn und seine Mannschaft warten. Die «nötige Leidenschaft» verlangt der Trainer von seinen Spielern zunächst einmal für den Abstecher nach Schaffhausen, «und gedanklich vollste Konzentration», denn auch ihm ist klar, dass die Nebenschauplätze im Cup an Glanz verlieren, wenn der FCB nicht ins Meisterschaftsrennen zurückkehrt.
Auf Knopfdruck.
Auf einem guten Weg sieht der Trainer das Team, findet, dass die Länderspielpause «richtig gut genutzt» worden sei - auch wenn fast der halbe Kader unterwegs mit Nationalmannschaften war. Ein Interkontinentalflug brachte Scott Chipperfield und Mile Sterjovski erst am Freitag zurück, weshalb es die beiden Australier mit Velofahren bewenden liessen und es nicht überraschen würde, wenn Bruno Berner in Schaffhausen auf links beginnt. Ansonsten ist nicht mit Änderungen zu rechnen, vorne werden Mladen Petric und Cristiano anfangen und Felipe Caicedo wieder erster Einwechselstürmer sein. «Er hat sich in Lugano auf Knopfdruck eingefügt», lobt Gross und freut sich generell über die jungen Spieler, auch über Grippo und Baumann: «Sie stossen nach - und das ist erfreulich.»
Während der Formaufbau bei Cesar Carignano und Eduardo gute Fortschritte mach, beide am Wochenende aber wohl eher im Nachwuchs Spielpraxis sammeln werden, bereitet Boris Smiljanic eine entzündete Sehne unter dem Fuss weiterhin Kummer. Seit sechs Monaten ist der Innenverteidiger nun mit einer in Fussballerkreisen ungewöhnlichen Verletzung aus dem Rennen und Christian Gross räumt ein:«Das beunruhigt mich sehr.»
der fcb-herbst 2006
dichtes programm.
Von Sonntag an stehen dem FCBasel 14 Spiele in 8 Wochen bevor, davon 6 Spiele daheim im St.-Jakob-Park. Neun Meisterschaftsspiele der Axpo Super League, der Achtelfinal im Swisscom-Cup sowie 4 Uefa-Cup-Gruppenspiele reihen sich in dichter Folge bis zum letzten Spiel am 10. Dezember in Aarau. Daran schliesst sich die Winterpause an. Der Meisterschaftsbetrieb wird 2007 voraussichtlich am Wochenende 17./18. Februar wiederaufgenommen, eine Woche zuvor soll der Cup-Viertelfinal gespielt werden.
cok
So, 15.10. 16.00 FCSchaffhausen-FCB
Do,19.10. 20.15 FCB-Feyenoord Rotterdem (Uefa-Cup, SF 2, live)
So,22.10. 16.00 FCB-FCSt. Gallen
Sa,28.10. 17.45 Grasshoppers-FCB
Do,2.11. 21.00 Blackburn Rovers-FCB
So,5.11. 16.00 FCThun-FCB
Do,9.11. 19.45 FCB-Young Boys Bern
So,12.11. xx:xx FCBaulmes-FCB (Swisscom Cup, in Lausanne)
Sa,18.11. 17.45 FCB-FCSion
Do,23.11. 20.15 FCB-ASNancy (Uefa-Cup, SF 2 live)
So,26.11. 16.00 FCZürich-FCB
Mi,29.11. 20.45 Wisla Krakau-FCB (Uefa-Cup)
Sa,2.12. 17.45 FCB-FCLuzern
So,10.12. 16.00 FCAarau-FCB