http://www.alphabetisierung.de/Basel_one love hat geschrieben:und jetzt wird er ausgeleiht an marseille? super, dann kann er tore schiessen gegen yb..![]()
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Zwischenbericht von Jimmy Gimenez
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Bastürk - Kevin Prinz BoatengDiggi_Eier hat geschrieben:Es braucht v.a. ein gut pushendes Mittelfeld und einen Spielmacher, damit er auch in der BuLi seine 15 Tore schiessen kann. Wenigstens knallt er selten daneben und behält die Nerven, eben eine Eigenschaft, die ihn bei uns so wertvoll gemacht hat.

+ Pantelic neben ihm (der ebenfalls bei der Hertha wieder zum toreschiessen zurückgefunden hat)
am umfeld und an den Mitspielern solte es nicht liegen...
sig stolz uf d Lüt im stadion...JEDERZIIT
Now I suppose I'm doing quite alright
Ever since I blew
Never worry about me or worry about mine player
Worry about you
Big K.R.I.T
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freestate back from börlin
In Berlin erhofft man sich halbe Wunder von Jimmy. War schon noch speziell «unseren» Jimmy in den letzten Tagen immer wieder in den FCB-Farben auf den Titelseiten der Berliner Tageszeitungen zu sehen.
Ich erlaube mir deshalb eine kleine Presseschau zum Thema.
"Hertha BSC ist ein Superverein"
Der Fußball-Bundesligist präsentiert seine neue Sturm-Hoffnung, den Argentinier Christian Gimenez. Der dreifache Torschützenkönig aus der Schweiz lobt Manager Dieter Hoeneß und Trainer Falko Götz.
Das Outfit war klassisch, die Haltung lässig. Mit weißem Hemd, offenem Kragen und dunkler Hose erschien Christian Gimenez (31) zur Pressekonferenz, auf der Hertha BSC seine Neuverpflichtung präsentierte. Der Fußball-Bundesligist leiht den Stürmer für rund 300 000 Euro für ein Jahr von Olympique Marseille aus, wo er noch bis 2008 unter Vertrag steht. Anschließend besitzt Hertha eine Option für einen Zwei-Jahres-Kontrakt.
"Das ist ein guter Tag, ich freue mich. Hertha ist ein Superverein", erzählte Gimenez in fließendem Deutsch. Die Sprachkenntnisse hat sich der Argentinier mit italienischem Pass in der Schweiz angeeignet. Dort war er 2001 Torschützenkönig beim FC Lugano sowie 2002 und 2005 beim FC Basel. Nach einem verunglückten Jahr bei Olympique Marseille (nur ein Tor in 21 Einsätzen) will sich Gimenez nun in der Bundesliga durchsetzen. "Ich glaube, dass ich mit meiner Mentalität gut in die Liga passe."
Hertha-Manager Dieter Hoeneß stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Binnen einer Woche hat der Hauptstadtklub zwei schwierige Personalien gelöst. Mit dem Verkauf von Marcelinho (31) an Trabzonspor kamen 2,5 Millionen Euro in die chronisch leere Klubkasse. Und der Neue soll die dringend benötigte Qualität in den Hertha-Angriff bringen. "Ich erwarte, dass sich unser Sturmspiel verbessert. Gimenez passt gut zu Marko Pantelic und Serdjan Lakic", sagte Hoeneß. Mit Blick auf den jungen Hertha-Jahrgang - erneut wurden fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs geholt - "wollten wir bewusst einen erfahrenen Stürmer holen, der seine Qualität bereits nachgewiesen hat."
Mit Gimenez, Spitzname "Jimmy", hat Trainer Falko Götz die seit langem gewünschte zweite Stammkraft im Angriff. Dass die Ziele für die kommende Saison in Berlin, Sechster der vergangenen Serie, etwas tiefer hängen als zuletzt, war dem Argentinier vor dem Medienauftritt intern vermittelt worden. So antwortete er auf die Frage nach seinen Ambitionen: "Ich habe keine individuellen Ziele. Wir wollen uns als Kollektiv weiterentwickeln." Der Neue ist ehrgeizig. Statt sich die Kollegen, die gestern in Aue ein Testspiel machten, von der Tribüne anzuschauen, blieb er in Berlin. Mit Konditionstrainer Carsten Schünemann absolvierte er eine erste Trainingseinheit für seinen neuen Arbeitgeber.
Für die Qualifikationsrunde im Uefa-Cup ist Gimenez noch nicht gemeldet - Hertha trifft dort auf Ameri Tiflis (10. und 24. August). Erreichen die Berliner die Hauptrunde, ist er indessen spielberechtigt. Für die Wahl seiner Rückennummer hatte Gimenez eine ausführliche Begründung parat. Er habe die 13 gewählt, "weil mein Sohn Joaquim am 13. August 2001 geboren ist." Zudem taucht die Zahl im eigenen Geburtsdatum auf (13. November 1974). "Und das erste Spiel mit Hertha findet auch am 13. statt." Bekanntlich startet der Hauptstadt-Klub kommenden Sonntag in Wolfsburg in die neue Saison.
Bleibt zu hoffen, dass die Torquote von Gimenez besser ist, als die seines Vorgängers mit der Nummer 13. Fredi Bobic brachte es zwischen 2003 und 2005 auf den bescheidenen Quotienten von 0,15 (acht Treffer in 54 Spielen) . . .
Berliner Morgenpost, 5.8.2006

"Hertha BSC ist ein Superverein"
Der Fußball-Bundesligist präsentiert seine neue Sturm-Hoffnung, den Argentinier Christian Gimenez. Der dreifache Torschützenkönig aus der Schweiz lobt Manager Dieter Hoeneß und Trainer Falko Götz.
Das Outfit war klassisch, die Haltung lässig. Mit weißem Hemd, offenem Kragen und dunkler Hose erschien Christian Gimenez (31) zur Pressekonferenz, auf der Hertha BSC seine Neuverpflichtung präsentierte. Der Fußball-Bundesligist leiht den Stürmer für rund 300 000 Euro für ein Jahr von Olympique Marseille aus, wo er noch bis 2008 unter Vertrag steht. Anschließend besitzt Hertha eine Option für einen Zwei-Jahres-Kontrakt.
"Das ist ein guter Tag, ich freue mich. Hertha ist ein Superverein", erzählte Gimenez in fließendem Deutsch. Die Sprachkenntnisse hat sich der Argentinier mit italienischem Pass in der Schweiz angeeignet. Dort war er 2001 Torschützenkönig beim FC Lugano sowie 2002 und 2005 beim FC Basel. Nach einem verunglückten Jahr bei Olympique Marseille (nur ein Tor in 21 Einsätzen) will sich Gimenez nun in der Bundesliga durchsetzen. "Ich glaube, dass ich mit meiner Mentalität gut in die Liga passe."
Hertha-Manager Dieter Hoeneß stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Binnen einer Woche hat der Hauptstadtklub zwei schwierige Personalien gelöst. Mit dem Verkauf von Marcelinho (31) an Trabzonspor kamen 2,5 Millionen Euro in die chronisch leere Klubkasse. Und der Neue soll die dringend benötigte Qualität in den Hertha-Angriff bringen. "Ich erwarte, dass sich unser Sturmspiel verbessert. Gimenez passt gut zu Marko Pantelic und Serdjan Lakic", sagte Hoeneß. Mit Blick auf den jungen Hertha-Jahrgang - erneut wurden fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs geholt - "wollten wir bewusst einen erfahrenen Stürmer holen, der seine Qualität bereits nachgewiesen hat."
Mit Gimenez, Spitzname "Jimmy", hat Trainer Falko Götz die seit langem gewünschte zweite Stammkraft im Angriff. Dass die Ziele für die kommende Saison in Berlin, Sechster der vergangenen Serie, etwas tiefer hängen als zuletzt, war dem Argentinier vor dem Medienauftritt intern vermittelt worden. So antwortete er auf die Frage nach seinen Ambitionen: "Ich habe keine individuellen Ziele. Wir wollen uns als Kollektiv weiterentwickeln." Der Neue ist ehrgeizig. Statt sich die Kollegen, die gestern in Aue ein Testspiel machten, von der Tribüne anzuschauen, blieb er in Berlin. Mit Konditionstrainer Carsten Schünemann absolvierte er eine erste Trainingseinheit für seinen neuen Arbeitgeber.
Für die Qualifikationsrunde im Uefa-Cup ist Gimenez noch nicht gemeldet - Hertha trifft dort auf Ameri Tiflis (10. und 24. August). Erreichen die Berliner die Hauptrunde, ist er indessen spielberechtigt. Für die Wahl seiner Rückennummer hatte Gimenez eine ausführliche Begründung parat. Er habe die 13 gewählt, "weil mein Sohn Joaquim am 13. August 2001 geboren ist." Zudem taucht die Zahl im eigenen Geburtsdatum auf (13. November 1974). "Und das erste Spiel mit Hertha findet auch am 13. statt." Bekanntlich startet der Hauptstadt-Klub kommenden Sonntag in Wolfsburg in die neue Saison.
Bleibt zu hoffen, dass die Torquote von Gimenez besser ist, als die seines Vorgängers mit der Nummer 13. Fredi Bobic brachte es zwischen 2003 und 2005 auf den bescheidenen Quotienten von 0,15 (acht Treffer in 54 Spielen) . . .
Berliner Morgenpost, 5.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Hertha einig mit Stürmer Gimenez
Von Olympique Marseille fehlt nur eine Unterschrift für das Leihgeschäft
Beim FC Basel und Olympique Marseille hat sich Christian Gimenez (31) den Ruf eines knallharten Verhandlungspartners erworben. Dass seine Verpflichtung bei Hertha BSC zu einer Hängepartie wurde, lag gestern indessen nicht an dem argentinischen Stürmer mit italienischem Pass. Gimenez und Berater Christopher Graf hatten mit dem Fußball-Bundesligisten Einigkeit über einen Wechsel nach Deutschland erzielt. Nun galt es für Hertha-Manager Dieter Hoeneß sich mit Olympique Marseille zu arrangieren, dort steht Gimenez noch bis zum 30. Juni 2007 unter Vertrag. Wie aus Frankreich zu erfahren waren, ist alles vorbereitet, nur die Unterschrift von OM-Präsident Pape Diouf fehle noch. Auch, wenn die Klubs bei Andruck dieser Ausgabe noch verhandelten, gilt es als sicher, dass Hertha auf seiner Stürmersuche fündig geworden ist.
Wie schon im vergangenen Sommer bei Marko Pantelic, der damals von Roter Stern Belgrad kam, hat Hertha zunächst ein Leihgeschäft vereinbart. Gimenez soll bis Juni 2007 ausgeliehen werden. Anschließend besteht die Option für einen Zwei-Jahres-Vertrag, dessen Konditionen bereits ausgehandelt sind. Das Jahressalär von Gimenez dürfte sich (im Erfolgsfall) auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen.
Für die Fans bleibt die Frage: Wer ist Christian Gimenez, was ist von ihm zu erwarten? In Deutschland war der Stürmer auch beim 1. FC Nürnberg und 1. FC Köln angeboten worden. Dem Vernehmen nach winkten die Konkurrenten ab, sie zweifelten an der Durchsetzungsfähigkeit des Angreifers im harten Bundesliga-Geschäft. Also wieder eine Verpflichtung, die die ewigen Hertha-Kritiker bestätigt, wonach ausgerechnet der ehemalige Torjäger Dieter Hoeneß sich schwer tut, einen passenden Stürmer zu finden?
Die Berliner Morgenpost erkundigte sich in Basel. In der Schweiz hatte Gimenez, Torschützenkönig von 2001 mit dem FC Lugano sowie 2002 und 2005 mit dem FC Basel, seine größten Erfolge. Von mangelnder Durchsetzungsfähigkeit könne keine Rede sein. Trotz seiner "nur" 1,82 Meter Körpergröße hat Gimenez regelmäßig rund ein Drittel seiner Tore per Kopf erzielt. Seine absolute Stärke ist der Torriecher. Ob Knie, Oberschenkel oder Hinterkopf - Gimenez hat die Intuition, richtig zu stehen.
Ein weiter Pluspunkt ist seine mentale Stärke, in Argentinien "grinta" genannt, was mit Kampfkraft übersetzt werden könnte. Gimenez, in Buenos Aires geboren, spricht nach fünf Jahren in der Schweiz fließend deutsch. Beim FC Basel war der Angreifer nicht nur Publikumsliebling, sondern auch Führungsspieler. Hertha-Trainer Falko Götz dürfte gefallen, dass der Neue lauffreudig ist, und auch nach hinten arbeitet.
So stark der Stürmer im Strafraum ist, außerhalb ist mit ihm wenig Staat zu machen. Gimenez ist weder rasend schnell noch ein Dribbelkönig.
(Da hat jemand gut recherchiert....)
Aus der Verpflichtung dürfte auch Herthas taktische Ausrichtung für die kommende Saison deutlich werden. Statt mit dem von Götz häufig bevorzugten System mit nur einer Spitze dürfte es eines mit zwei werden. Manager Hoeneß hatte zuletzt mehrfach offensiven und attraktiven Fußball mit mehr Leidenschaft gefordert. Das war durchaus auch als indirekte Kritik an Götz zu verstehen. Der Trainer hatte stets darauf verwiesen, dass der Kader ihm kaum andere Möglichkeiten lasse. Mit Gimenez ist nun der von Götz lange gewünschte zweite Stürmer da, er wird mit Marko Pantelic ein Sturm-Duo bilden. Gimenez wird etwas Eingewöhnungszeit benötigen, ist aber fit. Er hat in Marseille die gesamte Vorbereitung mitgemacht.
Wie zuversichtlich Hertha ist, beweist eine heute für 14 Uhr geplante Pressekonferenz. Einziger Tagesordnungspunkt: Vorstellung des neuen Stürmers. Um 18.30 Uhr will sich Gimenez die neuen Teamkollegen im Testspiel bei Zweitligist Aue von der Tribüne aus anschauen. Seinen ersten Einsatz könnte der Argentinier, der ab sofort spielberechtigt ist, in der Uefa-Cup-Qualifikation in Tiflis haben.
Berliner Morgenpost, 4.8.2006
Von Olympique Marseille fehlt nur eine Unterschrift für das Leihgeschäft
Beim FC Basel und Olympique Marseille hat sich Christian Gimenez (31) den Ruf eines knallharten Verhandlungspartners erworben. Dass seine Verpflichtung bei Hertha BSC zu einer Hängepartie wurde, lag gestern indessen nicht an dem argentinischen Stürmer mit italienischem Pass. Gimenez und Berater Christopher Graf hatten mit dem Fußball-Bundesligisten Einigkeit über einen Wechsel nach Deutschland erzielt. Nun galt es für Hertha-Manager Dieter Hoeneß sich mit Olympique Marseille zu arrangieren, dort steht Gimenez noch bis zum 30. Juni 2007 unter Vertrag. Wie aus Frankreich zu erfahren waren, ist alles vorbereitet, nur die Unterschrift von OM-Präsident Pape Diouf fehle noch. Auch, wenn die Klubs bei Andruck dieser Ausgabe noch verhandelten, gilt es als sicher, dass Hertha auf seiner Stürmersuche fündig geworden ist.
Wie schon im vergangenen Sommer bei Marko Pantelic, der damals von Roter Stern Belgrad kam, hat Hertha zunächst ein Leihgeschäft vereinbart. Gimenez soll bis Juni 2007 ausgeliehen werden. Anschließend besteht die Option für einen Zwei-Jahres-Vertrag, dessen Konditionen bereits ausgehandelt sind. Das Jahressalär von Gimenez dürfte sich (im Erfolgsfall) auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen.
Für die Fans bleibt die Frage: Wer ist Christian Gimenez, was ist von ihm zu erwarten? In Deutschland war der Stürmer auch beim 1. FC Nürnberg und 1. FC Köln angeboten worden. Dem Vernehmen nach winkten die Konkurrenten ab, sie zweifelten an der Durchsetzungsfähigkeit des Angreifers im harten Bundesliga-Geschäft. Also wieder eine Verpflichtung, die die ewigen Hertha-Kritiker bestätigt, wonach ausgerechnet der ehemalige Torjäger Dieter Hoeneß sich schwer tut, einen passenden Stürmer zu finden?
Die Berliner Morgenpost erkundigte sich in Basel. In der Schweiz hatte Gimenez, Torschützenkönig von 2001 mit dem FC Lugano sowie 2002 und 2005 mit dem FC Basel, seine größten Erfolge. Von mangelnder Durchsetzungsfähigkeit könne keine Rede sein. Trotz seiner "nur" 1,82 Meter Körpergröße hat Gimenez regelmäßig rund ein Drittel seiner Tore per Kopf erzielt. Seine absolute Stärke ist der Torriecher. Ob Knie, Oberschenkel oder Hinterkopf - Gimenez hat die Intuition, richtig zu stehen.
Ein weiter Pluspunkt ist seine mentale Stärke, in Argentinien "grinta" genannt, was mit Kampfkraft übersetzt werden könnte. Gimenez, in Buenos Aires geboren, spricht nach fünf Jahren in der Schweiz fließend deutsch. Beim FC Basel war der Angreifer nicht nur Publikumsliebling, sondern auch Führungsspieler. Hertha-Trainer Falko Götz dürfte gefallen, dass der Neue lauffreudig ist, und auch nach hinten arbeitet.
So stark der Stürmer im Strafraum ist, außerhalb ist mit ihm wenig Staat zu machen. Gimenez ist weder rasend schnell noch ein Dribbelkönig.
(Da hat jemand gut recherchiert....)
Aus der Verpflichtung dürfte auch Herthas taktische Ausrichtung für die kommende Saison deutlich werden. Statt mit dem von Götz häufig bevorzugten System mit nur einer Spitze dürfte es eines mit zwei werden. Manager Hoeneß hatte zuletzt mehrfach offensiven und attraktiven Fußball mit mehr Leidenschaft gefordert. Das war durchaus auch als indirekte Kritik an Götz zu verstehen. Der Trainer hatte stets darauf verwiesen, dass der Kader ihm kaum andere Möglichkeiten lasse. Mit Gimenez ist nun der von Götz lange gewünschte zweite Stürmer da, er wird mit Marko Pantelic ein Sturm-Duo bilden. Gimenez wird etwas Eingewöhnungszeit benötigen, ist aber fit. Er hat in Marseille die gesamte Vorbereitung mitgemacht.
Wie zuversichtlich Hertha ist, beweist eine heute für 14 Uhr geplante Pressekonferenz. Einziger Tagesordnungspunkt: Vorstellung des neuen Stürmers. Um 18.30 Uhr will sich Gimenez die neuen Teamkollegen im Testspiel bei Zweitligist Aue von der Tribüne aus anschauen. Seinen ersten Einsatz könnte der Argentinier, der ab sofort spielberechtigt ist, in der Uefa-Cup-Qualifikation in Tiflis haben.
Berliner Morgenpost, 4.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Poker um den Wunschstürmer
Christian Gimenez bei Hertha angekommen - Verhandlungen bis in den Abend
Um 11.13 Uhr fuhr ein schwarzer Mercedes langsam über das Trainingsgelände des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Auf dem Platz absolvierten die Profis gerade ihr Vormittagstraining, im Auto saß Manager Dieter Hoeneß und zeigte seinen Beifahrern das Areal. So hatte Wunschkandidat Christian Gimenez schon einmal die Möglichkeit, sich seinen wahrscheinlichen neuen Arbeitsplatz anzusehen. Nach 25 Minuten endete die erste Besichtigungstour und Hoeneß, Gimenez und seine Berater setzten sich auf der Geschäftsstelle zusammen.
Der Manager will dringend einige Tage Urlaub machen, aber momentan kommt er noch nicht dazu. Erst verhandelte er wochenlang in Sachen Marcelinho, dessen Verkauf an Trabzonspor etwa 2,5 Millionen Euro Ablösesumme bringt. Nun verhandelt Hoeneß erneut, diesmal in Sachen Gimenez. Der 31-jährige Argentinier, der auch einen italienischen Pass besitzt, steht bei Olympique Marseille noch bis 2007 unter Vertrag. Doch er will dringend weg aus Marseille, wo er überhaupt nicht zurechtkam. Dabei hatte er vor einem Jahr einen perfekten Einstand, traf gleich in seinem ersten Spiel gegen AJ Ajaccio. Doch es sollte sein einziger Treffer bleiben. Aufgrund von Verletzungsproblemen im Kader musste Gimenez oft den Alleinunterhalter im Sturm spielen, eine Aufgabe, die ihm überhaupt nicht liegt. Er ist kein Dribbler, der eine Abwehr allein auseinanderspielt, seine Stärken liegen im Strafraum. Mit jedem Spiel ohne Tor schwand das Selbstvertrauen, Gimenez verlor seinen Stammplatz. Er durfte nur neunmal von Beginn an spielen, saß zum Schluss fast nur noch auf der Bank.
Nun geht es um einen Neuanfang. Damit er sich bei einem neuen Klub in gutem körperlichem Zustand präsentieren kann, ließ ihn Marseilles Trainer Albert Emon in einem Testspiel auflaufen, obwohl ein Wechsel beschlossene Sache sein dürfte.
Einen unrühmlicheren Abgang hatte Gimenez vor einem Jahr, als er den FC Basel verließ. Weil er seinen Transfer nach Marseille erzwingen wollte, weigerte er sich, für Basel beim Champions-League-Qualifikationsspiel bei Werder Bremen anzutreten, das Werder 3:0 gewann.
Seine Torgefährlichkeit ist trotz der schwachen Saison in Frankreich jedenfalls unbestritten, in Basel traf er in 123 Spielen 93-mal. Diese beeindruckenden Zahlen scheinen auch Trainer Falko Götz überzeugt zu haben, der von den sportlichen Qualitäten des Argentiniers angetan ist. Er soll sich bereits für eine Verpflichtung des 1,82 Meter großen Angreifers ausgesprochen haben. Immer wieder hatte er in den letzten Wochen betont, dass er noch einen klassischen Strafraumstürmer brauche. Mit dem 22-jährigen Kroaten Srdjan Lakic von Kamen Ingrad Velika wurde zwar bereits ein schneller Angreifer verpflichtet, doch er ist ein Mann für die Zukunft. Götz will in der kommenden Saison neben dem Serben Marko Pantelic einen weiteren Knipser aufbieten können. Pantelic erzielte in seinen 28 Spielen für Hertha elf Tore.
Gestern Mittag wollte sich der Trainer jedoch nicht zur Ankunft des potenziellen neuen Stürmers äußern: "Momentan gibt es zu diesem Thema nichts zu sagen." Nach dem Pressegespräch ging dann auch der Trainer zur Geschäftsstelle hinüber. Seine Worte könnten die Verhandlungen beschleunigen.
Unterschrieben ist zwar noch nichts, doch es deutet immer mehr darauf hin, dass Hertha bei der Stürmersuche fündig geworden ist. Eine Anfrage der Berliner hatte Berater Giacomo Petrolito bereits bestätigt, nun ist Gimenez also zu Verhandlungen eingetroffen, die gestern bis zum späten Abend andauerten. Der Transfer dürfte in naher Zukunft über die Bühne gehen. Und schließlich hat Hertha schon einmal einen Spieler verpflichtet, der in Marseille nicht zurechtkam, aber in Berlin zum Star wurde. Sein Name ist Marcelinho.
Berliner Morgtenpost, 3.8.2006
Christian Gimenez bei Hertha angekommen - Verhandlungen bis in den Abend
Um 11.13 Uhr fuhr ein schwarzer Mercedes langsam über das Trainingsgelände des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Auf dem Platz absolvierten die Profis gerade ihr Vormittagstraining, im Auto saß Manager Dieter Hoeneß und zeigte seinen Beifahrern das Areal. So hatte Wunschkandidat Christian Gimenez schon einmal die Möglichkeit, sich seinen wahrscheinlichen neuen Arbeitsplatz anzusehen. Nach 25 Minuten endete die erste Besichtigungstour und Hoeneß, Gimenez und seine Berater setzten sich auf der Geschäftsstelle zusammen.
Der Manager will dringend einige Tage Urlaub machen, aber momentan kommt er noch nicht dazu. Erst verhandelte er wochenlang in Sachen Marcelinho, dessen Verkauf an Trabzonspor etwa 2,5 Millionen Euro Ablösesumme bringt. Nun verhandelt Hoeneß erneut, diesmal in Sachen Gimenez. Der 31-jährige Argentinier, der auch einen italienischen Pass besitzt, steht bei Olympique Marseille noch bis 2007 unter Vertrag. Doch er will dringend weg aus Marseille, wo er überhaupt nicht zurechtkam. Dabei hatte er vor einem Jahr einen perfekten Einstand, traf gleich in seinem ersten Spiel gegen AJ Ajaccio. Doch es sollte sein einziger Treffer bleiben. Aufgrund von Verletzungsproblemen im Kader musste Gimenez oft den Alleinunterhalter im Sturm spielen, eine Aufgabe, die ihm überhaupt nicht liegt. Er ist kein Dribbler, der eine Abwehr allein auseinanderspielt, seine Stärken liegen im Strafraum. Mit jedem Spiel ohne Tor schwand das Selbstvertrauen, Gimenez verlor seinen Stammplatz. Er durfte nur neunmal von Beginn an spielen, saß zum Schluss fast nur noch auf der Bank.
Nun geht es um einen Neuanfang. Damit er sich bei einem neuen Klub in gutem körperlichem Zustand präsentieren kann, ließ ihn Marseilles Trainer Albert Emon in einem Testspiel auflaufen, obwohl ein Wechsel beschlossene Sache sein dürfte.
Einen unrühmlicheren Abgang hatte Gimenez vor einem Jahr, als er den FC Basel verließ. Weil er seinen Transfer nach Marseille erzwingen wollte, weigerte er sich, für Basel beim Champions-League-Qualifikationsspiel bei Werder Bremen anzutreten, das Werder 3:0 gewann.
Seine Torgefährlichkeit ist trotz der schwachen Saison in Frankreich jedenfalls unbestritten, in Basel traf er in 123 Spielen 93-mal. Diese beeindruckenden Zahlen scheinen auch Trainer Falko Götz überzeugt zu haben, der von den sportlichen Qualitäten des Argentiniers angetan ist. Er soll sich bereits für eine Verpflichtung des 1,82 Meter großen Angreifers ausgesprochen haben. Immer wieder hatte er in den letzten Wochen betont, dass er noch einen klassischen Strafraumstürmer brauche. Mit dem 22-jährigen Kroaten Srdjan Lakic von Kamen Ingrad Velika wurde zwar bereits ein schneller Angreifer verpflichtet, doch er ist ein Mann für die Zukunft. Götz will in der kommenden Saison neben dem Serben Marko Pantelic einen weiteren Knipser aufbieten können. Pantelic erzielte in seinen 28 Spielen für Hertha elf Tore.
Gestern Mittag wollte sich der Trainer jedoch nicht zur Ankunft des potenziellen neuen Stürmers äußern: "Momentan gibt es zu diesem Thema nichts zu sagen." Nach dem Pressegespräch ging dann auch der Trainer zur Geschäftsstelle hinüber. Seine Worte könnten die Verhandlungen beschleunigen.
Unterschrieben ist zwar noch nichts, doch es deutet immer mehr darauf hin, dass Hertha bei der Stürmersuche fündig geworden ist. Eine Anfrage der Berliner hatte Berater Giacomo Petrolito bereits bestätigt, nun ist Gimenez also zu Verhandlungen eingetroffen, die gestern bis zum späten Abend andauerten. Der Transfer dürfte in naher Zukunft über die Bühne gehen. Und schließlich hat Hertha schon einmal einen Spieler verpflichtet, der in Marseille nicht zurechtkam, aber in Berlin zum Star wurde. Sein Name ist Marcelinho.
Berliner Morgtenpost, 3.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Schützenkönige unter sich
Nach der Verpflichtung von Christian Gimenez gilt Hertha BSC in der Offensive als unberechenbar
BERLIN. Christian Gimenez lächelte freundlich in die Kameras. Dann tauschte er flugs sein elegantes weißes Oberhemd mit dem neuen Hertha-Trikot. Dies ziert die Rückennummer 13. Es fügte sich gut, dass diese Nummer bei Berlins Bundesligisten noch nicht vergeben war und Gimenez die 13 als seine Lieblingszahl angibt. Nach dem Posieren für die Fotografen begann für den prominenten Neuzugang aber schon der erste Arbeitstag. Mit Konditionstrainer Carsten Schünemann absolvierte der 31-jährige Angreifer am Freitagnachmittag ein erstes individuelles Training. Die neuen Mannschaftskameraden des gebürtigen Argentiniers mit italienischem Pass weilten um diese Zeit allerdings im Erzgebirge, wo die Mannschaft am selben Tag zum letzten Testspiel vor dem Bundesligastart beim Zweitligisten FC Erzgebirge Aue antrat. Marko Pantelic schoss beide Tore zum 2:1-Sieg.
Leihgeschäft mit Kaufoption
Erst in der Nacht zum Freitag waren die Verhandlungen mit dem dreimaligen Torschützenkönig der Schweizer Liga, der seit Sommer 2005 aber bei Olympique Marseille unter Vertrag steht, zum Abschluss gebracht worden. Das Resultat des Pokers: Gimenez wird von Hertha BSC bis zum 30. Juni 2007 ausgeliehen, und der Klub besitzt eine Kaufoption für zwei weitere Jahre. Über die finanziellen Modalitäten wurden keine Angaben gemacht, es heißt allerdings, das Hertha eine Leihgebühr zwischen 300 000 und 500 000 Euro zahlen muss.
Damit waren für Manager Dieter Hoeneß Tage voller Verhandlungsrunden zu Ende gegangen. Zuerst musste der Transfer des Brasilianers Marcelinho zum türkischen Süper-Lig-Klub Trabzonspor über die Bühne gebracht werden, ehe sie bei Hertha an die Verpflichtung eines erfahrenen Torjägers gehen konnten. 25 Stunden dauerten die komplizierten Verhandlungen in Sachen Marcelinho, die Pokerrunden wurden nahtlos mit Gimenez fortgesetzt. Die rund 2,5 Millionen Euro Ablöse für Marcelinho investierte der Bundesligist zum Teil sofort in Gimenez. Bei Olympique Marseille soll der als zäh und mental stark beschriebene Profi 2,5 Millionen Euro brutto verdient haben - ein äußerst üppiges Salär, das Hertha BSC angesichts der wirtschaftlichen Situation des Klubs nicht bieten kann. Gimenez musste Abstriche machen. Der Torjäger, der in Südfrankreich seinem guten Ruf nicht gerecht werden konnte und in 21 Spielen lediglich einen Treffer erzielte, wollte Marseille unbedingt verlassen.
Die wichtigste Station seiner Vita ist der FC Basel, mit dem der in Buenos Aires geborene Profi Meister wurde und auch in der Champions League spielte. Schweizer Journalisten bezeichnen ihn als humorvollen, meist gutgelaunten Menschen, der zudem ein liebevoller Familienvater sei.Bei seiner Vorstellung in Berlin hinterließ der polyglotte Typ einen sympathischen Eindruck. Er beantwortete freundlich und in Deutsch sämtliche Fragen, kehrte nicht den oft gefeierten Torjäger heraus. "Ich habe eine ähnliche Mentalität wie deutsche Profis", sagte er. Mit Olympique habe er die gesamte Saisonvorbereitung bestritten, er sei also körperlich fit. "Nur die Spielpraxis fehlt noch." Gimenez ist für alle Wettbewerbe spielberechtigt, darf nur in der Qualifikation für den Uefa-Cup gegen den FC Ameri Tiflis noch nicht auflaufen, weil die Meldefrist überschritten war.
Gimenez liebt seinen Spitznamen Jimmy und wurde vom Publikum des FC Basel "Jimmy-Goal" getauft. 93 Treffer in 123 Spielen berechtigen zu diesem Wortspiel. Wie viele Tore er in Berlin schießen will, sagte Herthas Neuer nicht. Er scheint schon ein wenig die neue Philosophie des Klubs verinnerlicht zu haben, die nach dem Weggang von Marcelinho das Team in den Mittelpunkt rückt. "Das Kollektiv ist wichtig", sagte er. Doch bei Hertha setzen sie natürlich auch auf die individuellen Qualitäten des Stürmers, der sogar mit den Knien, dem Oberschenkel oder der Hacke viele Treffer erzielt haben soll.
Herthas Offensive ist nun viel unberechenbarer geworden als in der Vorsaison. Neben Gimenez kann Trainer Falko Götz den wendigen und schlitzohrigen Marko Pantelic (28) aufbieten, der sich viele Bälle aus dem Mittelfeld holt. Mit dem ebenfalls neuen Kroaten Srdjan Lakic (22) besitzt der Trainer zudem einen Mann mit Perspektive, der durch Schnelligkeit und gutes Kopfballspiel auffällt. Auch die jungen Profis Ashkan Dejagah, Solomon Okoronkwo und Chinedu Ede stehen bereit. Irgendwie scheint Hertha BSC, das nach der Ära von Michael Preetz (84 Treffer in 196 Spielen) lange vergeblich nach einem Torjäger fahndete und auch Fehleinkäufe in der Offensive beklagen musste, nun sogar zum Treff der Schützenkönige zu werden. Gimenez (Schweiz), Pantelic (Serbien) und Lakic (zweite Liga Kroatien) eroberten schon den Titel des besten Torjägers. Götz muss das Trio nun nur geschickt zusammenbringen.
Nach der Verpflichtung von Christian Gimenez gilt Hertha BSC in der Offensive als unberechenbar
BERLIN. Christian Gimenez lächelte freundlich in die Kameras. Dann tauschte er flugs sein elegantes weißes Oberhemd mit dem neuen Hertha-Trikot. Dies ziert die Rückennummer 13. Es fügte sich gut, dass diese Nummer bei Berlins Bundesligisten noch nicht vergeben war und Gimenez die 13 als seine Lieblingszahl angibt. Nach dem Posieren für die Fotografen begann für den prominenten Neuzugang aber schon der erste Arbeitstag. Mit Konditionstrainer Carsten Schünemann absolvierte der 31-jährige Angreifer am Freitagnachmittag ein erstes individuelles Training. Die neuen Mannschaftskameraden des gebürtigen Argentiniers mit italienischem Pass weilten um diese Zeit allerdings im Erzgebirge, wo die Mannschaft am selben Tag zum letzten Testspiel vor dem Bundesligastart beim Zweitligisten FC Erzgebirge Aue antrat. Marko Pantelic schoss beide Tore zum 2:1-Sieg.
Leihgeschäft mit Kaufoption
Erst in der Nacht zum Freitag waren die Verhandlungen mit dem dreimaligen Torschützenkönig der Schweizer Liga, der seit Sommer 2005 aber bei Olympique Marseille unter Vertrag steht, zum Abschluss gebracht worden. Das Resultat des Pokers: Gimenez wird von Hertha BSC bis zum 30. Juni 2007 ausgeliehen, und der Klub besitzt eine Kaufoption für zwei weitere Jahre. Über die finanziellen Modalitäten wurden keine Angaben gemacht, es heißt allerdings, das Hertha eine Leihgebühr zwischen 300 000 und 500 000 Euro zahlen muss.
Damit waren für Manager Dieter Hoeneß Tage voller Verhandlungsrunden zu Ende gegangen. Zuerst musste der Transfer des Brasilianers Marcelinho zum türkischen Süper-Lig-Klub Trabzonspor über die Bühne gebracht werden, ehe sie bei Hertha an die Verpflichtung eines erfahrenen Torjägers gehen konnten. 25 Stunden dauerten die komplizierten Verhandlungen in Sachen Marcelinho, die Pokerrunden wurden nahtlos mit Gimenez fortgesetzt. Die rund 2,5 Millionen Euro Ablöse für Marcelinho investierte der Bundesligist zum Teil sofort in Gimenez. Bei Olympique Marseille soll der als zäh und mental stark beschriebene Profi 2,5 Millionen Euro brutto verdient haben - ein äußerst üppiges Salär, das Hertha BSC angesichts der wirtschaftlichen Situation des Klubs nicht bieten kann. Gimenez musste Abstriche machen. Der Torjäger, der in Südfrankreich seinem guten Ruf nicht gerecht werden konnte und in 21 Spielen lediglich einen Treffer erzielte, wollte Marseille unbedingt verlassen.
Die wichtigste Station seiner Vita ist der FC Basel, mit dem der in Buenos Aires geborene Profi Meister wurde und auch in der Champions League spielte. Schweizer Journalisten bezeichnen ihn als humorvollen, meist gutgelaunten Menschen, der zudem ein liebevoller Familienvater sei.Bei seiner Vorstellung in Berlin hinterließ der polyglotte Typ einen sympathischen Eindruck. Er beantwortete freundlich und in Deutsch sämtliche Fragen, kehrte nicht den oft gefeierten Torjäger heraus. "Ich habe eine ähnliche Mentalität wie deutsche Profis", sagte er. Mit Olympique habe er die gesamte Saisonvorbereitung bestritten, er sei also körperlich fit. "Nur die Spielpraxis fehlt noch." Gimenez ist für alle Wettbewerbe spielberechtigt, darf nur in der Qualifikation für den Uefa-Cup gegen den FC Ameri Tiflis noch nicht auflaufen, weil die Meldefrist überschritten war.
Gimenez liebt seinen Spitznamen Jimmy und wurde vom Publikum des FC Basel "Jimmy-Goal" getauft. 93 Treffer in 123 Spielen berechtigen zu diesem Wortspiel. Wie viele Tore er in Berlin schießen will, sagte Herthas Neuer nicht. Er scheint schon ein wenig die neue Philosophie des Klubs verinnerlicht zu haben, die nach dem Weggang von Marcelinho das Team in den Mittelpunkt rückt. "Das Kollektiv ist wichtig", sagte er. Doch bei Hertha setzen sie natürlich auch auf die individuellen Qualitäten des Stürmers, der sogar mit den Knien, dem Oberschenkel oder der Hacke viele Treffer erzielt haben soll.
Herthas Offensive ist nun viel unberechenbarer geworden als in der Vorsaison. Neben Gimenez kann Trainer Falko Götz den wendigen und schlitzohrigen Marko Pantelic (28) aufbieten, der sich viele Bälle aus dem Mittelfeld holt. Mit dem ebenfalls neuen Kroaten Srdjan Lakic (22) besitzt der Trainer zudem einen Mann mit Perspektive, der durch Schnelligkeit und gutes Kopfballspiel auffällt. Auch die jungen Profis Ashkan Dejagah, Solomon Okoronkwo und Chinedu Ede stehen bereit. Irgendwie scheint Hertha BSC, das nach der Ära von Michael Preetz (84 Treffer in 196 Spielen) lange vergeblich nach einem Torjäger fahndete und auch Fehleinkäufe in der Offensive beklagen musste, nun sogar zum Treff der Schützenkönige zu werden. Gimenez (Schweiz), Pantelic (Serbien) und Lakic (zweite Liga Kroatien) eroberten schon den Titel des besten Torjägers. Götz muss das Trio nun nur geschickt zusammenbringen.
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Jimmy ist ein Strafraum-Gespenst
Auf Gimenez kann sich Hertha richtig freuen. Morgen bombt er im Training los.
Berlin - Jetzt wissen wir endlich, warum Hertha ausgerechnet den Gaucho-Bomber Christian "Jimmy" Gimenez (31) verpflichtet hat. Der KURIER fragte bei seinem früheren Trainer Christian Gross vom FC Basel nach. Und der lobt Jimmy: "Ein Strafraumgespenst!"
Obwohl Gimenez vergangenen Sommer in Unfrieden den FC Basel verlassen hatte und zu Marseille wechselte, gibt es jetzt ein Klasse-Arbeitszeugnis vom Ex-Trainer. Gross über ...
Jimmys Charakter: "Gimenez ist ein sehr warmherziger Mensch."
Jimmys Berufsauffassung: "Er identifiziert sich ausgesprochen fest mit dem Verein, bei dem er unter Vertrag steht."
Jimmys Spielweise: "Am Besten kommt er zur Geltung, wenn seine Mannschaft nach vorne spielt und Druck macht."
Jimmys Stärke: "Im Sechzehner des Gegners erzielt er die meiste Wirkung. Ein echtes Strafraumgespenst."
Was sagt Gimenez dazu? "Ich muss jetzt schnell mit der Mannschaft trainieren." Passiert Morgen, gestern flog er nochmal nach Marseille, um dort endgültig die Koffer zu packen.
Berliner Kurier, 6.8.2006
Auf Gimenez kann sich Hertha richtig freuen. Morgen bombt er im Training los.
Berlin - Jetzt wissen wir endlich, warum Hertha ausgerechnet den Gaucho-Bomber Christian "Jimmy" Gimenez (31) verpflichtet hat. Der KURIER fragte bei seinem früheren Trainer Christian Gross vom FC Basel nach. Und der lobt Jimmy: "Ein Strafraumgespenst!"
Obwohl Gimenez vergangenen Sommer in Unfrieden den FC Basel verlassen hatte und zu Marseille wechselte, gibt es jetzt ein Klasse-Arbeitszeugnis vom Ex-Trainer. Gross über ...
Jimmys Charakter: "Gimenez ist ein sehr warmherziger Mensch."
Jimmys Berufsauffassung: "Er identifiziert sich ausgesprochen fest mit dem Verein, bei dem er unter Vertrag steht."
Jimmys Spielweise: "Am Besten kommt er zur Geltung, wenn seine Mannschaft nach vorne spielt und Druck macht."
Jimmys Stärke: "Im Sechzehner des Gegners erzielt er die meiste Wirkung. Ein echtes Strafraumgespenst."
Was sagt Gimenez dazu? "Ich muss jetzt schnell mit der Mannschaft trainieren." Passiert Morgen, gestern flog er nochmal nach Marseille, um dort endgültig die Koffer zu packen.
Berliner Kurier, 6.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Jimmy, lass es für uns Tore hageln!
Hertha leiht ChristianGimenez aus – für 0 Cent
Geballte Faust und ein Jubelschrei! Christian Gimenez war beim FC Basel drei Mal Schweizer Torschützenkönig:
"Ich möchte in Berlin so eine tolle Zeit haben wie in Basel."
Berlin - Perfekt, Hertha hat seinen Wunschstürmer. Gestern um 10 Uhr unterschrieb der Argentinier Christian Gimenez (31). Nach einem zweitägigen Poker jubelt Manager Dieter Hoeneß über diesen Deal ...
So sieht das Vertragswerk aus: Für ein Jahr wird Gimenez von Olympique Marseille ausgeliehen. Wenn der Gaucho-Bomber einschlägt, kann Hertha eine Kaufoption ziehen. Dann erhält der Spieler einen Vertrag über weitere zwei Jahre. Der Sparhammer daran: Hertha bezahlt fürs erste Jahr nicht einen Cent Ausleihgebühr. Und das Gehalt von Gimenez schraubte Hoeneß auch noch runter: statt 1,5 Mio im Jahr "nur" 1,2 Millionen Euro. Gimenez ist ein echtes Schnäppchen. Aber billig ist dieser Typ nicht.
Gestern um 13.37 Uhr wurde er vorgestellt. Lässig mit weißem Hemd und schwarzer Hose betrat "Jimmy" (sein Spitzname) das Pressepodium und plauderte auf Deutsch (!) los: "Die Bundesliga passt zu mir. Ich habe die selbe Mentalität wie Deutschland. Dieses Land hat einen großen Charakter."
Drei Mal wurde er Torschützenkönig in der Schweiz, drei Mal Meister mit dem FC Basel. Manager Hoeneß lacht: "Torschützenkönig musst du nicht gleich werden." Gimenez ist erleichtert, dass er jetzt in Berlin spielen kann: "Es ist für mich ein wunderschöner Tag. Ich muss allen Danke sagen. Besonders Herrn Hoeneß und Trainer Götz, die mir sofort gezeigt haben, dass sie mir vertrauen."
Gimenez hat ein ganz schlimmes Jahr hinter sich. Vergangenen Sommer machte er wohl den größten Fehler seiner Karriere: Er zwang per Streik den FC Basel, ihn gehen zu lassen, um bei Marseille anzuheuern. Doch die Strafe folgte auf dem Fuß: In Frankreich war er nur Ersatzspieler. Gimenez sagt jetzt: "Ich bin da nicht glücklich geworden. Das ist nicht gut gelaufen."
Hertha sieht er als seine Chance für den Neuanfang: "Mein erster Eindruck von Berlin und vom Verein ist Hundertprozent positiv." Jimmy, dann baller los!
Berliner Kurier, 5.8.2006
Hertha leiht ChristianGimenez aus – für 0 Cent
Geballte Faust und ein Jubelschrei! Christian Gimenez war beim FC Basel drei Mal Schweizer Torschützenkönig:
"Ich möchte in Berlin so eine tolle Zeit haben wie in Basel."
Berlin - Perfekt, Hertha hat seinen Wunschstürmer. Gestern um 10 Uhr unterschrieb der Argentinier Christian Gimenez (31). Nach einem zweitägigen Poker jubelt Manager Dieter Hoeneß über diesen Deal ...
So sieht das Vertragswerk aus: Für ein Jahr wird Gimenez von Olympique Marseille ausgeliehen. Wenn der Gaucho-Bomber einschlägt, kann Hertha eine Kaufoption ziehen. Dann erhält der Spieler einen Vertrag über weitere zwei Jahre. Der Sparhammer daran: Hertha bezahlt fürs erste Jahr nicht einen Cent Ausleihgebühr. Und das Gehalt von Gimenez schraubte Hoeneß auch noch runter: statt 1,5 Mio im Jahr "nur" 1,2 Millionen Euro. Gimenez ist ein echtes Schnäppchen. Aber billig ist dieser Typ nicht.
Gestern um 13.37 Uhr wurde er vorgestellt. Lässig mit weißem Hemd und schwarzer Hose betrat "Jimmy" (sein Spitzname) das Pressepodium und plauderte auf Deutsch (!) los: "Die Bundesliga passt zu mir. Ich habe die selbe Mentalität wie Deutschland. Dieses Land hat einen großen Charakter."
Drei Mal wurde er Torschützenkönig in der Schweiz, drei Mal Meister mit dem FC Basel. Manager Hoeneß lacht: "Torschützenkönig musst du nicht gleich werden." Gimenez ist erleichtert, dass er jetzt in Berlin spielen kann: "Es ist für mich ein wunderschöner Tag. Ich muss allen Danke sagen. Besonders Herrn Hoeneß und Trainer Götz, die mir sofort gezeigt haben, dass sie mir vertrauen."
Gimenez hat ein ganz schlimmes Jahr hinter sich. Vergangenen Sommer machte er wohl den größten Fehler seiner Karriere: Er zwang per Streik den FC Basel, ihn gehen zu lassen, um bei Marseille anzuheuern. Doch die Strafe folgte auf dem Fuß: In Frankreich war er nur Ersatzspieler. Gimenez sagt jetzt: "Ich bin da nicht glücklich geworden. Das ist nicht gut gelaufen."
Hertha sieht er als seine Chance für den Neuanfang: "Mein erster Eindruck von Berlin und vom Verein ist Hundertprozent positiv." Jimmy, dann baller los!
Berliner Kurier, 5.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Der Star aus der Provinz
Hertha will Christian Gimenez verpflichten und ist sich mit dem Stürmer einig
Berlin - In Lugano, in der italienischen Schweiz, schwärmen sie heute noch von ihm. u201EEin wunderbarer Spieler und Menschu201C, sagt Teammanager Giuseppe Gidari. Der 29 000-Einwohnerort am Luganer See, umgeben von ausufernden Wanderwegen, war die erste europäische Station von Christian Gimenez. Mit 20 Jahren kam der Argentinier von Boca Juniors zum FC Lugano. Nun steht Hertha BSC kurz vor einer Verpflichtung des Stürmers. Eine Einigung mit Gimenezu2019 aktuellem Klub Olympique Marseille wird für heute erwartet.
Gimenez ist mittlerweile 31 Jahre alt, wie Marcelinho, der Berlin nach fünf Jahren Richtung Trabzonspor verlassen hat. Einen Vergleich mit dem Exzentriker lehnen sie zumindest in Lugano ab, wo Gimenez ebenfalls fünf Jahre spielte. u201EEr war immer sehr pünktlich, ein echter Profi, der sich in jedem Spiel einsetzteu201C, sagt Gidari. Ein Star war er nur auf dem Platz: In 95 Spielen schoss er 55 Tore. Der FC Lugano ging 2002 insolvent, gründete sich als AC neu, Gimenez ging in die größere Stadt, zum FC Basel. Dort war er vier Jahre lang unangefochten. 93 Tore erzielte er in 123 Spielen, wurde drei Mal Schweizer Meister, zwei Mal Pokalsieger, drei Mal Torschützenkönig. Der Abgang aus Basel ähnelte jedoch dem von Marcelinho aus Berlin: Der Star hatte ihn provoziert. Im Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation bei Werder Bremen wollte Gimenez nicht auflaufen, weil Olympique Marseille ihn kaufen wollte: Hätte er für Basel gespielt, wäre er für Marseille in den Uefa-Cup-Spielen nicht mehr spielberechtigt gewesen. Trainer Christian Gross hatte Gimenez zuvor stets als u201Eabsolut professionell und positivu201C gelobt, bis dieser sich endgültig weigerte aufzulaufen. Basel verlor 0:3 in Bremen. u201EAuf Grund des Verhaltens des Spielers gab es keine andere Lösung als die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit.u201C So verkündete der Klub die Vertragsauflösung. Gimenez hatte die Sympathien aus seinen besten Profijahren verspielt.
In Marseille machte er nur neun Spiele von Beginn an, 21 insgesamt. Das Tor im ersten Spiel blieb das einzige des zweifachen argentinischen Nationalspielers. Jetzt will er weg. Hertha BSC ist sich mit dem Spieler einig. Die Verhandlungen beider Klubs endeten gestern Abend ohne Ergebnis, heute geht es weiter. Im Gespräch ist entweder ein Dreijahresvertrag oder ein Leihgeschäft für ein Jahr. Marseille soll 300 000 Euro für ein Leihgeschäft und 550 000 Euro bei einem Kauf verlangen.
Gimenez wäre kein direkter sportlicher Ersatz für Marcelinho, auch wenn er zumindest dessen Position als Star des Teams besetzen könnte. Der 1,82 Meter große Stürmer ist Strafraumspieler, kein dribbelnder Angreifer wie der Brasilianer. Hinter den Spitzen setzt Hertha offenbar auf Yildiray Bastürk. Gimenez wird sich mit Marko Pantelic und Srdjan Lakic um die Plätze im und um den Strafraum streiten. Er hätte wohl bessere Karten als Lakic, der in der vergangenen Saison beim kroatischen Klub Kamen Ingrad Velika 14 Tore erzielte. Berlin wäre die vierte europäische Station des Argentiniers Gimenez, der auch einen italienischen Pass besitzt. Die Städte wurden immer größer. In Berlin hätte er die Chance, seinem Ruf gerecht zu werden, der ihm aus der Provinz vorauseilt.
Tagesspiegel, 4.8.2006
Hertha will Christian Gimenez verpflichten und ist sich mit dem Stürmer einig
Berlin - In Lugano, in der italienischen Schweiz, schwärmen sie heute noch von ihm. u201EEin wunderbarer Spieler und Menschu201C, sagt Teammanager Giuseppe Gidari. Der 29 000-Einwohnerort am Luganer See, umgeben von ausufernden Wanderwegen, war die erste europäische Station von Christian Gimenez. Mit 20 Jahren kam der Argentinier von Boca Juniors zum FC Lugano. Nun steht Hertha BSC kurz vor einer Verpflichtung des Stürmers. Eine Einigung mit Gimenezu2019 aktuellem Klub Olympique Marseille wird für heute erwartet.
Gimenez ist mittlerweile 31 Jahre alt, wie Marcelinho, der Berlin nach fünf Jahren Richtung Trabzonspor verlassen hat. Einen Vergleich mit dem Exzentriker lehnen sie zumindest in Lugano ab, wo Gimenez ebenfalls fünf Jahre spielte. u201EEr war immer sehr pünktlich, ein echter Profi, der sich in jedem Spiel einsetzteu201C, sagt Gidari. Ein Star war er nur auf dem Platz: In 95 Spielen schoss er 55 Tore. Der FC Lugano ging 2002 insolvent, gründete sich als AC neu, Gimenez ging in die größere Stadt, zum FC Basel. Dort war er vier Jahre lang unangefochten. 93 Tore erzielte er in 123 Spielen, wurde drei Mal Schweizer Meister, zwei Mal Pokalsieger, drei Mal Torschützenkönig. Der Abgang aus Basel ähnelte jedoch dem von Marcelinho aus Berlin: Der Star hatte ihn provoziert. Im Rückspiel in der Champions-League-Qualifikation bei Werder Bremen wollte Gimenez nicht auflaufen, weil Olympique Marseille ihn kaufen wollte: Hätte er für Basel gespielt, wäre er für Marseille in den Uefa-Cup-Spielen nicht mehr spielberechtigt gewesen. Trainer Christian Gross hatte Gimenez zuvor stets als u201Eabsolut professionell und positivu201C gelobt, bis dieser sich endgültig weigerte aufzulaufen. Basel verlor 0:3 in Bremen. u201EAuf Grund des Verhaltens des Spielers gab es keine andere Lösung als die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit.u201C So verkündete der Klub die Vertragsauflösung. Gimenez hatte die Sympathien aus seinen besten Profijahren verspielt.
In Marseille machte er nur neun Spiele von Beginn an, 21 insgesamt. Das Tor im ersten Spiel blieb das einzige des zweifachen argentinischen Nationalspielers. Jetzt will er weg. Hertha BSC ist sich mit dem Spieler einig. Die Verhandlungen beider Klubs endeten gestern Abend ohne Ergebnis, heute geht es weiter. Im Gespräch ist entweder ein Dreijahresvertrag oder ein Leihgeschäft für ein Jahr. Marseille soll 300 000 Euro für ein Leihgeschäft und 550 000 Euro bei einem Kauf verlangen.
Gimenez wäre kein direkter sportlicher Ersatz für Marcelinho, auch wenn er zumindest dessen Position als Star des Teams besetzen könnte. Der 1,82 Meter große Stürmer ist Strafraumspieler, kein dribbelnder Angreifer wie der Brasilianer. Hinter den Spitzen setzt Hertha offenbar auf Yildiray Bastürk. Gimenez wird sich mit Marko Pantelic und Srdjan Lakic um die Plätze im und um den Strafraum streiten. Er hätte wohl bessere Karten als Lakic, der in der vergangenen Saison beim kroatischen Klub Kamen Ingrad Velika 14 Tore erzielte. Berlin wäre die vierte europäische Station des Argentiniers Gimenez, der auch einen italienischen Pass besitzt. Die Städte wurden immer größer. In Berlin hätte er die Chance, seinem Ruf gerecht zu werden, der ihm aus der Provinz vorauseilt.
Tagesspiegel, 4.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
Keiner wie die anderen
Mathias Klappenbach gratuliert Hertha BSC zum neuen Mittelstürmer
Sag mir Nando, sag mir wann, sag mir Nando, Nando, Nando, ob er Tore schießen kann, sag mir Nando, sag mir wannu201C u2013 das haben die Fans von Hertha BSC zur Melodie des Evergreens u201EQuando, Quando, Quandou201C über ihren Stürmer Nando Rafael gesungen. u201EAllein vorm Tor, der Ball im Seitenaus - Fredi Bobic raus, Fredi Bobic raus, Fredi Bobic rausu201C hieß es zu einer anderen Melodie.
Von Piotr Reiss (falls sich noch jemand an ihn erinnert) über Kai Michalke (Kai wer?) bis zu Artur Wichniarek (sitzt jetzt in Bielefeld auf der Bank) reicht die Liste mit den vielen Namen so genannter Stürmer, von denen jeder einzelne die Erinnerung an kläglich vergebene Großchancen wachruft. Herthas Manager Dieter Hoeneß hat die Konsequenzen aus den Fehleinkäufen der letzten Jahre gezogen und in der vergangenen Saison Marko Pantelic ausgeliehen und erst dann einen langfristigen Vertrag gegeben, nachdem er für einen Hertha-Stürmer ungewöhnlich viele Tore geschossen hatte.
Die gleiche Bewährungsregel gilt jetzt für Christian Gimenez. Mit Bedacht. Gimenez galt selbst in der Schweiz als langsam, obwohl dort das Spieltempo der Mentalität entspricht. Aber soll er ruhig bei Hertha im Strafraum herumstehen. Er ist, wie man im Fußball sagt, ein Knipser. Wenn die Mitspieler den Ball zu ihm bringen, schießt er ihn auch rein. Dass er in Marseille nicht zurecht gekommen ist, heißt nichts, selbst Marcelinho ist dort einmal gescheitert. Und auf Gi-men-ez reimt sich der-kann-es. Zum Beispiel.
Tagesspiegel, 5.8.2006
Mathias Klappenbach gratuliert Hertha BSC zum neuen Mittelstürmer
Sag mir Nando, sag mir wann, sag mir Nando, Nando, Nando, ob er Tore schießen kann, sag mir Nando, sag mir wannu201C u2013 das haben die Fans von Hertha BSC zur Melodie des Evergreens u201EQuando, Quando, Quandou201C über ihren Stürmer Nando Rafael gesungen. u201EAllein vorm Tor, der Ball im Seitenaus - Fredi Bobic raus, Fredi Bobic raus, Fredi Bobic rausu201C hieß es zu einer anderen Melodie.
Von Piotr Reiss (falls sich noch jemand an ihn erinnert) über Kai Michalke (Kai wer?) bis zu Artur Wichniarek (sitzt jetzt in Bielefeld auf der Bank) reicht die Liste mit den vielen Namen so genannter Stürmer, von denen jeder einzelne die Erinnerung an kläglich vergebene Großchancen wachruft. Herthas Manager Dieter Hoeneß hat die Konsequenzen aus den Fehleinkäufen der letzten Jahre gezogen und in der vergangenen Saison Marko Pantelic ausgeliehen und erst dann einen langfristigen Vertrag gegeben, nachdem er für einen Hertha-Stürmer ungewöhnlich viele Tore geschossen hatte.
Die gleiche Bewährungsregel gilt jetzt für Christian Gimenez. Mit Bedacht. Gimenez galt selbst in der Schweiz als langsam, obwohl dort das Spieltempo der Mentalität entspricht. Aber soll er ruhig bei Hertha im Strafraum herumstehen. Er ist, wie man im Fußball sagt, ein Knipser. Wenn die Mitspieler den Ball zu ihm bringen, schießt er ihn auch rein. Dass er in Marseille nicht zurecht gekommen ist, heißt nichts, selbst Marcelinho ist dort einmal gescheitert. Und auf Gi-men-ez reimt sich der-kann-es. Zum Beispiel.
Tagesspiegel, 5.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
„Endlich ein großer Verein“
Der Stürmer Christian Gimenez kommt als Leihgabe für ein Jahr von Olympique Marseille zu Hertha BSC
Berlin - Die neue Stürmerhoffnung kam mit neun Minuten Verspätung zu seiner Vorstellung, begleitet von Manager Dieter Hoeneß und zwei Beratern. Sichtlich erleichtert präsentierte Hoeneß den 31 Jahre alten Christian Gimenez, der soeben unterschrieben hatte. Die Berliner leihen ihn bis Juni 2007 von Olympique Marseille aus. Danach haben sie eine Kaufoption für zwei weitere Jahre.
Hoeneß hatte wenig Zeit mitgebracht. Abends um 18.30 Uhr bestritten die Berliner noch ein Testspiel bei Erzgebirge Aue. Die Vorstellung fiel kurz aus, Hoeneß fuhr der Mannschaft hinterher, während Christian Gimenez in Berlin blieb. Als die Berliner vor vier Jahren den Brasilianer Luizao verpflichteten, flogen sie ihn zur Vorstellung nach Aue mit dem Hubschrauber. Hertha BSC spielte dort gegen Bayern München im Ligapokal.
Vor der neuen Saison aber ist Bescheidenheit eingekehrt. Der Stürmer, für den Berlin 300 000 Euro an Olympique Marseille bezahlt haben soll, ist die spektakulärste Verpflichtung der Saison. In der Schweiz war er bereits ein Star. In 218 Spielen schoss er 148 Tore, drei Mal wurde er Torschützenkönig. In der Champions League traf er für den FC Basel in zwölf Spielen fünf Mal. Nur in der vergangenen Saison bei Olympique Marseille kam er nicht zum Zug.
„Endlich ein großer Verein“, sagte Gimenez zur Begrüßung. Die Frage ist, warum kein großer Verein zuvor den zweifachen Nationalspieler lockte? Warum blieb er acht Jahre in der Schweiz? „Es gab Angebote aus der Bundesliga, aber ich hatte immer einen Vertrag“, lautete seine Antwort. Der Argentinier, der auch einen italienischen Pass besitzt, fühlte sich in der Schweiz wohl. Er spricht gebrochenes Deutsch. „Gimenez identifiziert sich sehr mit dem Klub, bei dem er spielt“, sagte Christian Gross, sein ehemaliger Trainer beim FC Basel, dem Tagesspiegel. Gimenez sei ein sehr warmherziger Mensch. Den Abgang aus Basel wollte Gross jedoch nicht kommentieren. Gimenez hatte sich nach vier Jahren geweigert, in der Champions League aufzulaufen, um nach dem damals geplanten Wechsel nach Marseille international spielberechtigt zu sein. Diese Saison spielte er für Marseille schon im UI-Cup. Deswegen darf er bei der Uefa-Cup-Qualifikation gegen Tiflis noch nicht spielen. Sollte Hertha weiterkommen, dürfte Gimenez wieder auflaufen.
Gimenez ist auch physisch einsatzbereit. Er hat die komplette Vorbereitung mit Olympique Marseille absolviert, wo das Training bereits Ende Juni startete. „Mir fehlt noch die Spielpraxis“, sagte der Argentinier. Hoeneß glaubt, dass sich der Neue schnell ins Team einfügt. „Es ist sehr gut für unser junges Team, wenn ein erfahrener Spieler kommt, der weiß, wo das Tor steht.“ Er ist ein klassischer Strafraumspieler, dessen Bewegungsradius auf die Nähe zum Tor beschränkt ist. Für schnelles Konterspiel kommt er nicht in Frage. „Im Spiel kommt er am besten zur Geltung, wenn seine Mannschaft nach vorne spielt und Druck im gegnerischen Strafraum macht“, sagt sein ehemaliger Coach Gross. Laut Hoeneß passe er sehr gut zu Marko Pantelic und auch Srdjan Lakic. Gut möglich, dass Gimenez vor allem bei Heimspielen zum Zuge kommt.
Mit der Unterschrift von Gimenez ist der Kader für die neue Saison komplett. Nach den zähen Verhandlungen mit Marcelinho waren die Hertha-Verantwortlichen um eine schnelle Abwicklung bemüht. In einer Woche startet bereits die Bundesligasaison mit einem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg.
Gimenez, der unbedingt aus Frankreich weg wollte, war am Mittwoch nach Berlin gekommen. Hoeneß zeigte ihm das Vereinsgelände und das Olympiastadion. Für die Verhandlungen war Hoeneß auf einiges vorbereitet: Gimenez hat mit Christoph Graf und Giacomo Petralito zwei in der Schweiz renommierte Berater. In Marseille soll Gimenez 2,5 Millionen Euro kassiert haben, Hertha musste das Gehalt herunterhandeln. „So ein Transfer kann auch mal Wochen dauern“, hatte am Donnerstagmittag Manager Hoeneß gesagt. Diesmal ging es schnell: Am Abend einigte sich der Klub mit dem Spieler. Es fehlte noch die Freigabe von Marseille. Dort hatte Gimenez einen Vertrag bis 2007 und der Verein eine Option bis 2008.
Gestern Vormittag folgte die Einigung mit Marseille. „Insgesamt eine zügige Abwicklung“, sagte Hoeneß zufrieden, bevor er nach Aue fuhr. Dabei hätten die Franzosen Christian Gimenez zumindest eine Woche noch gut gebrauchen können. Am Donnerstag spielt Olympique in der Uefa-Cup-Qualifikation bei den Young Boys Bern. In der Schweiz flößt der Name Gimenez immer noch Respekt ein. In der Bundesliga noch nicht.
Tagesspiegel, 5.8.2006
Der Stürmer Christian Gimenez kommt als Leihgabe für ein Jahr von Olympique Marseille zu Hertha BSC
Berlin - Die neue Stürmerhoffnung kam mit neun Minuten Verspätung zu seiner Vorstellung, begleitet von Manager Dieter Hoeneß und zwei Beratern. Sichtlich erleichtert präsentierte Hoeneß den 31 Jahre alten Christian Gimenez, der soeben unterschrieben hatte. Die Berliner leihen ihn bis Juni 2007 von Olympique Marseille aus. Danach haben sie eine Kaufoption für zwei weitere Jahre.
Hoeneß hatte wenig Zeit mitgebracht. Abends um 18.30 Uhr bestritten die Berliner noch ein Testspiel bei Erzgebirge Aue. Die Vorstellung fiel kurz aus, Hoeneß fuhr der Mannschaft hinterher, während Christian Gimenez in Berlin blieb. Als die Berliner vor vier Jahren den Brasilianer Luizao verpflichteten, flogen sie ihn zur Vorstellung nach Aue mit dem Hubschrauber. Hertha BSC spielte dort gegen Bayern München im Ligapokal.
Vor der neuen Saison aber ist Bescheidenheit eingekehrt. Der Stürmer, für den Berlin 300 000 Euro an Olympique Marseille bezahlt haben soll, ist die spektakulärste Verpflichtung der Saison. In der Schweiz war er bereits ein Star. In 218 Spielen schoss er 148 Tore, drei Mal wurde er Torschützenkönig. In der Champions League traf er für den FC Basel in zwölf Spielen fünf Mal. Nur in der vergangenen Saison bei Olympique Marseille kam er nicht zum Zug.
„Endlich ein großer Verein“, sagte Gimenez zur Begrüßung. Die Frage ist, warum kein großer Verein zuvor den zweifachen Nationalspieler lockte? Warum blieb er acht Jahre in der Schweiz? „Es gab Angebote aus der Bundesliga, aber ich hatte immer einen Vertrag“, lautete seine Antwort. Der Argentinier, der auch einen italienischen Pass besitzt, fühlte sich in der Schweiz wohl. Er spricht gebrochenes Deutsch. „Gimenez identifiziert sich sehr mit dem Klub, bei dem er spielt“, sagte Christian Gross, sein ehemaliger Trainer beim FC Basel, dem Tagesspiegel. Gimenez sei ein sehr warmherziger Mensch. Den Abgang aus Basel wollte Gross jedoch nicht kommentieren. Gimenez hatte sich nach vier Jahren geweigert, in der Champions League aufzulaufen, um nach dem damals geplanten Wechsel nach Marseille international spielberechtigt zu sein. Diese Saison spielte er für Marseille schon im UI-Cup. Deswegen darf er bei der Uefa-Cup-Qualifikation gegen Tiflis noch nicht spielen. Sollte Hertha weiterkommen, dürfte Gimenez wieder auflaufen.
Gimenez ist auch physisch einsatzbereit. Er hat die komplette Vorbereitung mit Olympique Marseille absolviert, wo das Training bereits Ende Juni startete. „Mir fehlt noch die Spielpraxis“, sagte der Argentinier. Hoeneß glaubt, dass sich der Neue schnell ins Team einfügt. „Es ist sehr gut für unser junges Team, wenn ein erfahrener Spieler kommt, der weiß, wo das Tor steht.“ Er ist ein klassischer Strafraumspieler, dessen Bewegungsradius auf die Nähe zum Tor beschränkt ist. Für schnelles Konterspiel kommt er nicht in Frage. „Im Spiel kommt er am besten zur Geltung, wenn seine Mannschaft nach vorne spielt und Druck im gegnerischen Strafraum macht“, sagt sein ehemaliger Coach Gross. Laut Hoeneß passe er sehr gut zu Marko Pantelic und auch Srdjan Lakic. Gut möglich, dass Gimenez vor allem bei Heimspielen zum Zuge kommt.
Mit der Unterschrift von Gimenez ist der Kader für die neue Saison komplett. Nach den zähen Verhandlungen mit Marcelinho waren die Hertha-Verantwortlichen um eine schnelle Abwicklung bemüht. In einer Woche startet bereits die Bundesligasaison mit einem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg.
Gimenez, der unbedingt aus Frankreich weg wollte, war am Mittwoch nach Berlin gekommen. Hoeneß zeigte ihm das Vereinsgelände und das Olympiastadion. Für die Verhandlungen war Hoeneß auf einiges vorbereitet: Gimenez hat mit Christoph Graf und Giacomo Petralito zwei in der Schweiz renommierte Berater. In Marseille soll Gimenez 2,5 Millionen Euro kassiert haben, Hertha musste das Gehalt herunterhandeln. „So ein Transfer kann auch mal Wochen dauern“, hatte am Donnerstagmittag Manager Hoeneß gesagt. Diesmal ging es schnell: Am Abend einigte sich der Klub mit dem Spieler. Es fehlte noch die Freigabe von Marseille. Dort hatte Gimenez einen Vertrag bis 2007 und der Verein eine Option bis 2008.
Gestern Vormittag folgte die Einigung mit Marseille. „Insgesamt eine zügige Abwicklung“, sagte Hoeneß zufrieden, bevor er nach Aue fuhr. Dabei hätten die Franzosen Christian Gimenez zumindest eine Woche noch gut gebrauchen können. Am Donnerstag spielt Olympique in der Uefa-Cup-Qualifikation bei den Young Boys Bern. In der Schweiz flößt der Name Gimenez immer noch Respekt ein. In der Bundesliga noch nicht.
Tagesspiegel, 5.8.2006
Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
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@ El Capullo
Bei den schönen Fotos (von Jimmy im FCB-CL-Dress) auf allen Titelseiten konnte ich nicht anders. Sorry! Wenn man hörte was in Basel zur selben Zeit ging, habe ich mich nur allzu gerne daran erinnert.
In der S-Bahn zum Flughafen Tegel habe ich einen Familienvater getroffen, der (auch) die ganze Sammlung mit den Jimmy-Berichten in seinem Rucksack verstaut hatte. Ich war wohl nicht der einzige, der sich in Berlin nur zu gern zurückerinnerte... *heul*
Zum Glück sind alle Berichte auch online. Abgetippt hätte ich sie dann wohl doch nicht....
Bei den schönen Fotos (von Jimmy im FCB-CL-Dress) auf allen Titelseiten konnte ich nicht anders. Sorry! Wenn man hörte was in Basel zur selben Zeit ging, habe ich mich nur allzu gerne daran erinnert.
In der S-Bahn zum Flughafen Tegel habe ich einen Familienvater getroffen, der (auch) die ganze Sammlung mit den Jimmy-Berichten in seinem Rucksack verstaut hatte. Ich war wohl nicht der einzige, der sich in Berlin nur zu gern zurückerinnerte... *heul*
Zum Glück sind alle Berichte auch online. Abgetippt hätte ich sie dann wohl doch nicht....

Zitat des BAZ-Journalisten Georg Heitz im Dokumentarfilm «Der Topf im Kopf» aus dem Jahr 2002:
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
«Die letzten paar Jahre zeigen, dass die Zuschauer kommen wegen den Emotionen und aus Verbundenheit dem Verein gegenüber, aus Neugier oder vielleicht auch um zu lästern über diese Mannschaft. Aber auf die Länge denke ich schon, dass man muss einen Schuss Unterhaltung drin haben im Spiel einer Fussballmannschaft, sonst kommen die Zuschauer nicht mehr. Siegen alleine reicht auf die Länge nicht.»
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wenn wam alles selber von hand geschrieben hätte ... ghostwriter sind keine erfindung neueren datums.El Capullo hat geschrieben: Dy Avatar hett denn no alles vo Hand aanekraxlet (schyynts kuum lääserlig im Gäägesatz zem WAM)
(und nein, ich meine damit nicht, dass wam das requiem nur noch vom totenbett aus diktiert haben soll, wie der amadeus-film glaubhaft zu machen versucht).
Der Kapitalist ist nicht mehr der einsame Geizhals, der sich an den verbotenen Schatz klammert und ab und zu im stillen Kämmerlein hinter der fest verschlossenen Tür einen verstohlenen Blick darauf wirft, sondern ein Subjekt, welches das grundsätzliche Paradox akzeptiert, dass die einzige Art und Weise, den eigenen Schatz zu bewahren und zu vermehren, darun besteht, ihn auszugeben.
[RIGHT]Slavoj Zizek[/RIGHT]
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Amadeus hani eh CRAP-Film gfunde, sorry!nogomet hat geschrieben:wenn wam alles selber von hand geschrieben hätte ... ghostwriter sind keine erfindung neueren datums.
(und nein, ich meine damit nicht, dass wam das requiem nur noch vom totenbett aus diktiert haben soll, wie der amadeus-film glaubhaft zu machen versucht).
[CENTER]Doublewinner 2012[/CENTER]
richtig. man hätte von anfang an einen hardcore-pornostreifen daraus machen sollen, anstelle der ständigen andeutungen. wam war bekanntlich kein kind von traurigkeit.El Capullo hat geschrieben:Amadeus hani eh CRAP-Film gfunde, sorry!
Der Kapitalist ist nicht mehr der einsame Geizhals, der sich an den verbotenen Schatz klammert und ab und zu im stillen Kämmerlein hinter der fest verschlossenen Tür einen verstohlenen Blick darauf wirft, sondern ein Subjekt, welches das grundsätzliche Paradox akzeptiert, dass die einzige Art und Weise, den eigenen Schatz zu bewahren und zu vermehren, darun besteht, ihn auszugeben.
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