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VIER MANNSCHAFTEN AUS DER REGION STARTEN AM KOMMENDEN WOCHENENDE IN DIE NEUE 1.-LIGA-SAISON

Saisonstart. Ab morgen Samstag stehen die Erstligisten - hier Muttenz? Citrano (r.) gegen Laufens Hebeisen und Torhüter Weber - wieder im Einsatz. Foto Patrick Straub
REMO MEISTER
Für die U21 des FC Basel, den FC Laufen, den SVMuttenz und den SCDornach beginnt am Samstag und Sonntag eine weitere 1.-Liga-Saison. Die Zielsetzungen der vier Teams reichen von der Top-5-Klassierung bis hin zum Klassenerhalt.
Als die 1.-Liga-Saison 2005/2006 letzten Mai zu Ende ging, hatten alle vier regionalen Teams etwas gemeinsam
Einige Spieler aus dem U21-Kader der letzten Saison haben den Sprung in die Super League oder die Challenge League geschafft. Das heisst auch - und das ist das jährliche «Dilemma» der U21 des FCB -, dass Hermann wieder ein Team trainiert, das sich zuerst einmal finden muss. Trotzdem hat sich Captain Martin Kottmann (vgl. Interview unten) einen Rang unter den ersten fünf Teams zum Ziel gesetzt.
Von solchen Ansprüchen kann beim SVMuttenz keine Rede sein. Eher wollen die Muttenzer, die nach dem Aufstieg im 2005 nun ihre zweite Erstliga-Saison in Angriff nehmen, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. In der letzten Spielzeit musste die Mannschaft von Trainer Gerhard Portmann bis zum letzten Spieltag um den Ligaerhalt zittern. Für die neue Saison, die Muttenz mit einem nur leicht veränderten Kader in Angriff nimmt, gilt es vor allem die Anzahl der Gegentore zu reduzieren.
zwei routiniers. Etwas früher als Muttenz, nämlich bereits drei Runden vor Schluss, war der FCLaufen in der letzten Saison definitiv von allen Abstiegssorgen befreit. Danach haben acht Spieler die Mannschaft verlassen, sechs Neue stiessen für die kommende Spielzeit dazu - darunter auch die Routiniers Michel Banholzer vom FC Grenchen und Arjan Peço vom FC Concordia.
Das schwierigste Startspiel dürfte an diesem Wochenende dem SCDornach bevorstehen. Die Solothurner, die die vergangene Saison punktgleich mit Muttenz auf dem 12. Rang abschlossen und nun mit einer stark verjüngten Mannschaft den Klassenerhalt anstreben, müssen auswärts beim FC Biel antreten. Die Seeländer waren letzte Saison das überragende Team der Gruppe und wurden mit 68 Punkten klarer Gruppensieger.
baz: Was sind die grössten Veränderungen Ihrer Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison, wie setzt sich das Team nun zusammen?
Was darf man von Ihrer Mannschaft in der kommenden Saison erwarten? Welche Art von Fussball wollen Sie spielen?
Und wohin soll das Ihrer Meinung nach führen - also was sind die Ziele dieser Saison, was sind die längerfristigen Ziele?
Was würden Sie in Ihrer Mannschaft verändern, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
martin kottmann: Wie jedes Jahr hatten wir viele Abgänge. Die älteren Spieler sind gegangen, jüngere sind nachgerückt. Andere Mannschaften arbeiten während zwei bis drei Jahren in der nahezu gleichen Besetzung auf ein Ziel hin. Bei uns gilt es jede Saison zuerst einmal, uns neu zu formieren.
Von uns darf man, wie vor jeder Saison, das Gleiche erwarten: Wir wollen offensiven Fussball zelebrieren - unsere spielerische Klasse demonstrieren. Dabei orientieren wir uns nicht am Gegner, sondern versuchen, ihm jeweils unser Spiel aufzuzwingen.
Da wir nicht aufsteigen dürfen, ist es einfach unser Ziel, vorne mitzuspielen. Unter den besten fünf sollten wir schon sein. Funktionieren wir als Team gut, werden wir als einzelne Spieler auch interessant für Clubs in den höheren Ligen. Für mich entscheidet sich in dieser Saison wohl, ob ich Profi-Fussballer werde oder nicht.
Nicht viel. Einen Spieler von der Klasse eines Thierry Henry oder so in unseren Reihen zu haben, das wäre noch toll. Wirklich grosse Wünsche habe ich jedoch nicht (schmunzelt). Die Zusammenstellung des Teams ist Sache des Trainers.
shü
adnan ercedogan: Acht Spieler haben das Team verlassen. Sie spielen bei unseren Senioren, in der Laufener Drittliga-Mannschaft oder wechselten zu anderen regionalen Clubs. Dafür kamen sechs neue Spieler zu uns, mit Michel Banholzer und Arjan Peco auch zwei sehr erfahrene Akteure. Neu ist auch Assistenz-Trainer Urban Joseph.
Letzte Saison waren wir Aussenseiter und wurden als Absteiger gehandelt. Trotzdem kamen wir auf einen einstelligen Tabellenrang. Die neuen Spieler lassen auf mehr Potenzial schliessen, doch die zweite Saison nach dem (Wieder-) Aufstieg ist immer schwierig. Unsere Stärken sind der Teamgeist und die kämpferischen Elemente.
Wir wollen uns in der 1. Liga etablieren. Im Jahr 2008 feiert der FC Laufen sein 100-Jahr-Jubiläum - und wir als erste Mannschaft wollen die Vorwärtsstrategie des Vereins natürlich unterstützen. Von der Philosophie her wollen wir wiederum aus einem kompakten Abwehrverhalten heraus die Chancen in der Offensive suchen.
Mit Nicolas Bellusci, der einen Schienbeinbruch erlitt, Salvatore Giganti, der am Knie verletzt ist und Daniel Hofer mit seiner Meniskusverletzung fallen gleich drei Spieler aus. Ich wünsche mir, dass sie nach ihren Operationen möglichst bald wieder zum Kader stossen und wir von weiterem Verletzungspech verschont bleiben.
rk
IVANO BIANCAVILLA: In unserer Mannschaft haben wir in personeller Hinsicht praktisch keine Veränderungen auf die neue Saison hin. Mit Ivan Reimann kam ein routinierter Spieler zu uns, der, wenn er nicht verletzt ist, sicher viel bewegen kann.
Wir wollen attraktiven Fussball spielen. Trotzdem müssen wir vor allem die Anzahl der Gegentore minimieren. Die über siebzig erhaltenen Tore wären uns am Ende der letzten Saison in Sachen Ligaerhalt beinahe noch zum Verhängnis geworden.
Logischerweise so rasch wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Die letzte Saison steckt uns diesbezüglich noch in den Knochen respektive in den Köpfen. Längerfristig wollen wir vor allem unsere eigenen, talentierten Junioren ins Team einbauen und diese fussballerisch weiterbringen.
Ich bin wunschlos glücklich!
pu
Pascal Herger: Der massiv tiefere Altersdurchschnitt ist der grösste, aber auch positive Unterschied zur vergangenen Meisterschaft. Die jungen, motivierten Spieler bringen viel frischen Wind in unser Team. Es macht richtig Spass, alle wollen einen Schritt nach vorne tun und hegen Ambitionen. Wir haben eine willensstarke Mannschaft.
Mit einer um die Hälfte neu formierten Mannschaft streben wir primär den Klassenerhalt an. Ein wichtiges Ziel besteht aber darin, junge Spieler weiterzubringen. Wir wollen einen offensiven und attraktiven Fussball spielen, damit die Fans wieder in grösserer Anzahl zu den Heimspielen pilgern.
Wir haben uns in den Kopf gesetzt, über die Saison etwas zu entwickeln. Ich hoffe, dass wir Ende der Saison weitgehend zusammenbleiben. Die Mannschaft und das Umfeld sind äusserst motiviert. Als Dorfverein soll auch das Miteinander neben dem Fussballplatz eine wichtige Funktion einnehmen.
Ich würde gegenwärtig überhaupt nichts verändern. Trainer Roland Sorg hat das Team zusammengestellt. Wir wollen das vorhandene Potenzial auf dem Spielfeld hundertprozentig nutzen und in attraktive Spiele mit effizienten Resultaten umsetzen. Wir sind 22 Spieler, die allesamt in der 1. Liga Erfolg haben wollen.
pgs
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