Zwei Monate nach den Zuschauerausschreitungen beim Meisterschaftsfinale in Basel beschloss die Swiss Football League neue Sicherheitsvorkehrungen. Das Massnahmenpaket für die am Mittwoch beginnende Saison wurde von den zehn Super-League-Vereinen einstimmig verabschiedet.
Die gute Neuigkeit für die SFL kommt aus der Finanzabteilung. Dank dem mit Teleclub abgeschlossenen TV-Vertrag kommt der Verband zu beträchlichen Mehreinnahmen. Einen Teil dieser Einnahmen werden die Klubs allerdings in die Sicherheit stecken müssen. Mehrere Hundertausend Franken müssen die Vereine für den Schutz der Stadiongänger aufwenden. Vor allem der jeweilige Gastklub wird verstärkt in die Pflicht genommen und organisiert den Ticketverkauf für seinen Sektor im Stadion in Zukunft selber. «Wir haben gemerkt, dass insbesondere ein Teil der anreisenden Fans ein Sicherheitsproblem darstellt», begründet SFL-Sicherheitschef Thomas Helbling die Massnahmen.
«Für friedliche Fans kein Problem»
Der Gastklub ist ab dieser Saison verpflichtet, die Personalien der Ticketkäufer für den Gästesektor aufzunehmen und Fanbetreuer abzustellen, die auch an die Auswärtspartien reisen. Gegen die Identifizierung regt sich bei verschiedenen Fangruppierungen bereits Widerstand, was Helbling nicht nachvollziehen kann: «Für friedliche Fans ist das kein Problem. Beim Ausstellen eines Zugabos oder bei Konzertbesuchen werden die Personalien auch aufgenommen. Wieso sollte dies bei Fussballspielen anders sein?»
Einige Fangruppen haben gedroht, den Gästesektor zu boykottieren und sich Tickets für andere Stadionabschnitte zu kaufen. Der SFL ist das Problem bewusst, doch sie glaubt an eine gewisse Selbstregulierung in den Stadien und daran, dass die Gästefans ihren eigenen Sektor wollen, auch wenn sie dafür beim Stadioneingang Eintritts- und Identifikationskarte vorweisen müssen.
Den zweiten Kritikpunkt der Fans, wonach die Gäste am Spielort keine Tickets kaufen könnten, entkräftete Helbling zum Teil: «Der Gästeklub kann eine Tageskasse am Spielort betreiben.» Verpflichtet ist er dazu aber nicht. Es steht im Ermessen des Vereins, wieviele Verkaufsstellen er organisiert. SFL-Präsident Peter Stadelmann würde sich wünschen, dass das Ticketing ausgeweitet wird: «Im Bereich Ticketbestellung über Internet oder Hotlines besteht in der Schweiz Nachholbedarf.»
Kampagne und mobile Kameras
In den letzten Wochen hat die Sicherheitskommission der SFL auch die neun Super-League-Stadien inspiziert und verschiedende Vorschläge gemacht, wie die Sicherheit weiter verbessert werden kann. In erster Linie setzt Helbling auf Kommunikation und Betreuung. Die Fanbeauftragten in den Stadien müssten das Vertrauen der Anhänger geniessen und auch Ansprechpartner sein. Eine Kampagne gegen Gewalt in den Stadien sowie mobile Kameras, die vom SFL finanziert werden, sollen zur Beruhigung der momentanen Situation in den Schweizer Stadien beitragen.
Die SFL hat bei den Super-League-Klubs den Willen zur Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen erkannt. «Wir bleiben dran, bis das Problem gelöst ist», verspricht Stadelmann. «Vielleicht braucht es in gewissen Bereichen weitere Veränderungen, das wird sich zeigen.» Zu Beginn jeder Saison müssen die Vereine der Liga ein aktualisiertes Sicherheitskonzept vorlegen. Stadelmann warnte aber auch, dass die Umsetzung der Massnahmen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird und dass die gewaltbereiten Fans möglicherweise eine andere Plattform finden werden.
Quelle: SI
Super League: Gäste-Fans werden registriert
- Sternentänzer
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Super League: Gäste-Fans werden registriert
[CENTER]Wenn jemand ein Problem mit mir hat, darf er es ruhig behalten, es ist ja schließlich seines.[/CENTER]
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pete boyle
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