Abramowitsch für Arme

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Barty
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Abramowitsch für Arme

Beitrag von Barty »

Abramovich der Regionalliga" holt Rangnick

München - Ralf Rangnick kehrt zu seinen Wurzeln zurück und sorgt damit für den Transfer-Knaller des Sommers.

Ralf Rangnick wurde mit Schalke Vizemeister und Zweiter im DFB-Pokal
Der ehemalige Schalke-Coach unterschrieb einen Fünfjahres-Vertrag als Trainer der TSG Hoffenheim - einem Regionalligisten!
Für Rangnick, der in Backnang nordöstlich von Stuttgart geboren ist, ein Wiedersehen mit der Heimat, denn Hoffenheim liegt gerade einmal 75 Kilometer von Backnang entfernt. Sportlich klingt Hoffenheim jedoch wie ein gewaltiger Abstieg.
Abramovich vom Neckar
Das muss aber nicht unbedingt so sein. Denn hinter der TSG steht kein Geringerer als der Gründer des Software-Konzerns SAP, Dietmar Hopp.
Der Milliardär, der schon als Roman Abramovich des Rhein-Neckar-Raums tituliert wurde, will so schnell wie möglich mit Hoffenheim in die Bundesliga durchmarschieren. Dabei spielt Geld keine Rolle, und große Namen müssen her.
Da kommt "Fußball-Professor" Rangnick gerade recht, der Ende der 90er Jahre schon mit dem SSV Ulm gezeigt hat, wie man mit einem kleinem Klub Großes leistet.
Peters soll Rangnick unterstützen
Und Rangnick kommt nicht allein nach Hoffenheim. Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters, den Jürgen Klinsmann eigentlich als DFB-Sportdirektor haben wollte, wird ab Oktober 2006 ebenfalls für fünf Jahre zum Hopp-Klub gehen.
Bundestrainer Jürgen Klinsmann begrüßt den Schritt.
"Ich glaube, dort bietet sich eine faszinierende Möglichkeit. Dietmar Hopp ist fußballverrückt und hat ein strategisches Denken. Das hat auch Bernhard Peters im Sport. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht vielleicht als externer Berater für den DFB arbeiten wird. Diese Variante gibt es, aber das wird erst nach der WM entschieden", sagte er in einem Interview mit Sport1.de.
Neue Mannschaft am Reißbrett
Finanziell sollte der Job bei dem Vermögen von Hopp lukrativ sein, aber für Männer wie Rangnick und Peters bietet Hoffenheim vor allem die Chance, eine Mannschaft nach ihren Vorstellungen quasi am Reißbrett zu entwerfen. Das konnte Rangnick auf Schalke an der Seite des Machtmenschen Rudi Assauer natürlich nicht.
Aber auch Dietmar Hopp hat eine Vorstellung davon, wie sein Projekt aussehen soll. Er verspricht der Region eine "sympathische Mischung" aus Spielern der Umgebung und Neueinkäufen. Schließlich "machen wir hier nicht den Abramovich", zitierte die "FAZ" den Milliardär.
Umbenennung in FCH Heidelberg 06
Hopp, der selbst früher in Hoffenheim Fußball spielte, mag den Vergleich mit dem russischen Besitzer des FC Chelsea nicht. "Ich bin das totale Gegenteil von Abramovich", betont Hopp. "Das ist eine soziale Verantwortung, die ich als reicher Mann fühle. Leute, die nur mit der Yacht herumfahren, sind für mich Egoisten."
Als Mann der Region bleibt Hopp auch mit seinem Verein dieser Region treu, wenngleich nicht direkt in Hoffenheim. Das dort errichtete Dietmar-Hopp-Stadion ist mit einem Fassungsvermögen von 5000 Zuschauern für einen Durchmarsch in die Bundesliga viel zu klein.
Folglich will Hopp in Heidelberg eine brandneue 30.000 Zuschauer fassende Arena errichten. Folge: Die TSG Hoffenheim wird ab der Regionalliga-Saison 2006/2007 in FCH Heidelberg 06 umbenannt.
Ursprüngliche Fusionspläne gescheitert
Der ursprüngliche Plan Hopps, die Vereine Hoffenheim, SV Sandhausen (Oberliga) und FC Astoria Walldorf (Verbandsliga) zu einer Spielgemeinschaft zusammenzuschließen, war Anfang des Jahres gescheitert.
Sandhausen liebäugelte mit dem Aufstieg in die Regionalliga aus eigener Kraft und sagte sich von Hopp los, der nicht wollte, dass der Verein aufsteigt. Sandhausen verpasste den Sprung in die Drittklassigkeit.
Sieg gegen Costa Rica
Alles was von der Kurpfalz-Auswahl Hoffenheim/Sandhausen/Walldorf blieb, war ein Freundschaftsspiel gegen die Nationalmannschaft Costa Ricas. Das wurde 3:2 gewonnen. Das Potenzial wäre also vorhanden gewesen.
So bleibt im Moment als Basis das Spielermaterial von Hoffenheim, deren Kader vom ehemaligen Wolfsburger Tomislav Maric angeführt wird.
Aufstieg in die zweie Liga ist Pflicht
Platz vier in der vergangenen Saison und das Viertelfinale im DFB-Pokal 2003/2004 waren bisher die größten Erfolge des Klubs.
Das muss unter einem Trainer Ralf Rangnick anders werden. Denn alles andere als der Aufstieg in die zweite Liga kommt in der kommenden Saison eigentlich nicht in Frage.

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