Misswirtschaft im Schweizer Fussball (Interview & Überblick)

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Ernesto
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Misswirtschaft im Schweizer Fussball (Interview & Überblick)

Beitrag von Ernesto »

Tagesanzeiger -- 02.02.2005 (Teil 1)

«Das ist völlig jenseits des Erträglichen»

Der Fall Servette ist typisch für die Misswirtschaft im Schweizer Klubfussball. Ligapräsident Peter Stadelmann und Direktor Edmond Isoz analysieren die Lage.


Peter Stadelmann und Edmond Isoz, woran krankt der Schweizer Fussball?
Peter Stadelmann: Das erste Problem sind die beschränkten Möglichkeiten, die wir in der Schweiz haben. Die Einnahmen aus dem TV sind mit 6,5 Millionen Franken relativ gering. Auch die anderen Einnahmequellen liegen hinter dem Ausland zurück. Das hängt auch mit der Struktur der Schweiz zusammen. Sie bietet einen kleinen Markt, der zudem noch in die Deutschschweiz, die Romandie und das Tessin dreigeteilt ist. Es gibt wenige Firmen, die national tätig sind.

Und was ist das zweite Problem?
Stadelmann: Das sind die Personen, die immer wieder in die Führungspositinen von Fussballklubs kommen und die , dann die Möglichkeiten falsch beurteilen, die sich in der Schweiz bieten. Viele dieser Leute unterschätzen den Schweizer Fussball.in sportlicher Hinsicht, aber sie überschätzen dafür die finanziellen Ressourcen unseres Landes. Es ist symptomatisch, dass vor allem jene Leute eklatant scheitern, die aus dem Ausland kommen.

Warum liefern sich so viele Vereine ausländischen Geldgebern aus?
Edmond Isoz: Weil es der Wirtschaft schlecht geht. Vorab in der Westschweiz und im Tessin finden die Klubs keine regionalen oder lokalen Investoren mehr. Und landesweit. sind viele Unternehmen, die traditionell in den Fussball investierten, in andere Sparten abgewandert, etwa in Trendsportarten. Sportlich wollten die betroffenen Fussballklubs trotzdem nicht zurückbuchstabieren, also suchten sie sich die Leute mit Geld anderswo.

Sie werfen sich an die Brust von Figuren, dieviel versprechen und wenig halten.
Isoz: Ja. Als zum Beispiel in Lausanne Jean-Francois Kurz als Präsident zurücktrat, kam Kita. In Sitten war es Kadji...

u2026 ein Bierbraueraus Kamerunu2026
Isoz: ...und in Genf haben wir jetzt Marc Roger, Der Klub war vor drei Jahren noch im Achtelfmal des Uefa-Cups, heute hat er ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem und ist in
der Region überhaupt nicht mehr verankert.

Weshalb akzeptieren die Verantwortlichen in den Klubs die begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten grundsätzlich nicht?
Stadelmann: Das ist kein typisches Schweizer Phänomen. Die grossen Fussballländer in Europa haben auch ihre finanziellen Probleme, nur auf einem höhe -
ren Niveau - und mit einer noch grösseren Absturzgefahr. Aber in diesen Ländern hat der Fussball einen so hohen Stellenwert, dass solche Probleme wohl auch leichter wieder behoben werden können als bei uns. Da greift auch einmal die Regierung oder der König in die Schatulle, um ein Loch zu stopfen.

Aber wie gross ist der Imageschaden für den Schweizer Fussball, den ein Präsident wie Roger seit Monaten anrichtet?
Isoz:. Wir haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von negativen Ereignissen gehabt: Lugano, Lausanne, Wil... Und nicht immer waren Ausländer für die Misere verantwortlich, wenn ich anJermini in Lugano denke. Servette, dieses ständige Hin und Her, diese monatelange Ungewissheit - das hat unserem Fussball einen grossen Schaden zugefügt.

Auffallend ist die Häufung von Finanzkrisen in den letzten fünf Jahren.
Isoz: Die Schweiz ist ein kleines Land. Viele Klubs waren nicht bereit, sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Mit dem Bosman-Urteil sind die Transfersummen nach Ablauf eines Vertrages weggefallen.In den grossen Ländern haben die Klubs dank des Privatfernsehens ganz andere Einnahmen als bei uns. Und seit ihrer Einführung konzentriert sich alles auf die Champions League, weil es nur da viel Geld zu verdienen gibt. Auch in der
Schweiz blähten einzelne Klubs das Budget auf und versuchten mit allen Mitteln, sich für die Champions League zu qualifizieren. Doch diese Rechnung ging selten auf. Zurück blieben nur Schulden.

Aber wieso hat es die Klubs im Welschland und im Tessin besonders hart getroffen?
Isoz: Diese Regionen haben in den letzten Jahren enorm an wirtschaftlicher
Stärke eingebüsst. Viele Unternehmen, die zuvor im ganzen Land tätig waren, konzentrieren sich heute auf einen Standort in der Deutschschweiz. Viele Firmen aus der Bau- und der Industriebranche sind im Tessin und in der Westschweiz verschwunden. Diese Branchen investiertenbesonders in den 8oer-Jahren sehr viel Geld in den Fussball. Heute fehlen sie als Sponsoren.
Stadelmann: Noch vor ein paar Jahren spielte die Romandie eine führende Rolle im Schweizer Fussball. In der Deutschschweiz war nur GC stark und sonst niemand. Jetzt wollte Roger mit Servette dahin zurück, wo es einmal war. Nur handelte er jenseits der effektiven Möglichkeiten, ohne jeden Realitätssinn. Allerdings befinden sich viele Schweizer Klubs
immer wieder auf einer Gratwanderung. Sie wollen den grösstmöglichen sportlichen Erfolg. Aber was heisst das nun? Im absoluten Idealfall Champions League, mit viel Glück und wenn wirklich alles stimmt. Oder dann wenigstens Uefa-Cup. Der ganze Rest ist einfach für sich nicht selbsttragend. So einfach ist das.

Was werfen Sie Roger speziell vor?
Stadelmann: Mit seinem Geschäftsgebaren kann man auch eine Bank ruinieren. Das ist völlig jenseits des Erträglichen. Es gibt aber auch Klubpräsidenten, die gemerkt haben, dass man nur noch so viel ausgeben darf, wie man einnimmt. Ich denke an Aarau, St. Gallen, Schaffhausen, Thun, jetzt auch an GC (schmunzelt). Allerdings unterscheide ich immer zwischen dem Datum der Proklamation und den Fakten. Wir sehen bald, ob und allenfalls durch wen Nunez ersetzt wird. Wenn die neue GC-Führung ihn nicht ersetzt, geht sie ein sportliches Risiko ein. Wenn sie ihn durch einen teuren Spieler ersetzt, wird sie ihren Grundsätzen bereits untreu. Der Fussball ist ein Vabanquespiel. Schliesslich will ja jeder Verein auch ein gutes Produkt auf dem Rasen präsentieren.

Ist eine Gesundung unter diesen Voraussetzungen möglich?
Stadelmann: Ich wünschte mir viele erfahrene Klubpräsidenten. Aber es gibt ein Problem: Wir haben bei den Präsidenten eine grosse Fluktuation. Die meisten neuen machen immer wieder die gleichen Fehler. Sie sind der Ansicht, dass die frühere Crew nichts getaugt hat, also machen sie alles anders und investieren sofort viel Geld. Und wenn ihre Fehler bemerkt worden sind, dann sind sie oft bereits nicht mehr im Amt. So dreht sich diese Spirale immer weiter.

Der Präsident mit der grössten Erfahrung ist Sven Hotz vom FC Zürich. Gerade er wird seinem Grundsatz, zu sparen, immer wieder untreu. Wenn der sportliche Erfolg fehlt, kauft er meistens neue Spieler.
Stadelmann: Herr Hotz in allen Ehren, aber er lebt ein anderes Prinzip. Er weiss, dass er in der Lage ist, den FCZ finanziell über Wasser zu halten. Er ist ein Mäzen, kein Fussballmanager. Ich denke, das Modell Hotz hat mehr oder weniger ausgedient. Es kann in einzelnen Fällen helfen, aber es birgt auch Gefahren. GC ist das aktuelle Beispiel. Die Verhältnisse unter Gut und Gerber waren für den Klub natürlich wunderbar, aber für deren Nachfolger waren sie Gift. Hunziker in Aarau ist ein anderes Beispiel. Als Präsident will er nicht selber investieren, er will nur ausgeben, was der Klub selber einnimmt.

Und was geschieht in Basel, wenn Frau Oeri einmal nichts mehr bezahlen sollte?
Stadelmann: Dann ist das für Basel auch unangenehm, wie es der Rückzug.
von Gut und Gerber für GC war. Aber in Basel ist ja nicht nur Frau Oeri am Ruder, Basel hat sich auch sonst in vielerlei Hinsicht massiv entwickelt. Sie haben dort Fans, die in Scharen ins Stadion strömen, sie haben eine gute Infrastruktur, sie haben eine gute Mannschaft, und der Klub ist sehr gut in der Region verankert. Und wenn gar nichts mehr geht, ist Frau Oeri da und hilft. Sie ist es ja auch, die die teuren Transfers mitfinanziert. Das ist zwar angenehm, aber eben ein Stück weit auch gefährlich.

Wegen der Probleme von GC und Servette ist die Vormachtstellung des FC Basel noch ausgeprägter. Kann eine Super League, in der neun Mannschaften keine Chance auf den Titel haben, im Sinn des Schweizer Fussballs sein?
Stadelmann: Die gegenwärtigen Verhältnisse sind eine Momentaufnahme. Der Schweizer Fussball befindet sich in einem Entwicklungsprozess. Wenn in den anderen Städten die Stadien erstellt sein werden, in Bern, Zürich, Neuenburg, Luzern oder St. Gallen, wird die Konkurrenz für die Basler wieder grösser sein. Sie sind wegen ihres Stadions den anderen Klubs um mehrere Jahre voraus, aber sie werden auf Dauer nicht meilenweit vor der Konkurrenz sein. Da bin ich mir recht sicher.
Isoz: Wegen des FC Basel haben viele Beobachter den Schweizer Fussball falsch eingeschätzt. Nach seinen Erfolgen vor zwei Jahren in der Champions League glaubten viele, wir gehörten zur Spitze in Europa. Aber solche Erfolge tragen sich vielleicht alle zehn Jahre zu. Der FCB gehört mit seinem Budget von 30 Millionen Franken nicht einmal zu den 100 finanzkräftigsten Klubs in Europa. Ein Verein, der immer in der Champions League dabei sein will, der braucht nicht 30, sondern 100 Millionen.

Ein neues Stadion führt nicht zwangsläufig zu einem Fussball-Boom, wie das Beispiel von Genf beweist.
Stadelmann: Wenn Sie ein neues Stadion haben und dennoch derart in die Misere geraten, müssen Sie ziemlich viel falsch gemacht haben.
lsoz: Servette hat das Problem, dass es nur über ein kleines Stammpublikum verfügt. Und die Genfer wollten ja auch nur ein Stadion für 22000 Zuschauer, die Erweiterung auf 30 000 Plätze wurde wegen der EM 2008 vorgenommen.

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Tagesanzeiger -- 02.02.2005 (Teil 2)


Was hat die Swiss Football League falsch gemacht, dass der Klubfussball in solche Schwierigkeiten geraten ist?
Stadelmann: Wenn sie solche Auswüchse, wie wir sie jetzt in Genf haben
verhindern wollten, dann müssten sie in die Geschäftsführung der Vereine zumindest eingreifen können. Das kann die Liga aber nicht, und das wollen die Klubpräsidenten natürlich auch nicht.

Die Liga behauptet doch immer, die Klubs im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens zu kontrollieren.
Stadelmann: Dort haben wir nichts anderes als die Funktion einer Revisionsstelle. Bei der Vergabe der Lizenzen betreibt die Liga einen relativ grossen Aufwand, aber wir müssen doch auch selbstkritisch sein. Wenn wir trotz aller Anstrengungen eine Situation wie jetzt bei Servette nicht lindern, geschweige denn verhindern können, dann läuft etwas falsch. Wenn wir nach Rogers 13. Transfer nicht einschreiten, sondern zuwarten, bis auch noch der 21. Transfer vollzogen ist, dann müssen wir uns Fragen gefallen lassen. Wir haben bei der Lizenzvergabe den Fokus zu stark auf die Ist-Situation gelegt, wir haben einfach geprüft, ob der Laden überschuldet ist. Vernachlässigt haben wir die Fortsetzung: Die Abgabe eines Budgets durch einen Verein ist der eine Vorgang, die Disziplin, dieses auch einzuhalten, ist der andere. Genau da müssen wir künftig aktiv werden können: über die Kontrolle hinaus, hin zum Vetorecht.

Die Klubs werden das doch nie zulassen.
Stadelmann: Viele Klubs denken nur von heute auf morgen. Sie brauchen zwei Dinge: Punkte und Geld. Wir von der Liga aber müssen weiter schauen, wir müssen Ideen entwickeln. Und dann kommen unsere Ideen auf den Tisch des Hauses, das heisst vor die Generalversammlung. Und dort werben wir für Mehrheiten. Doch wenn wir diese nicht bekommen, haben wir keine Chance, etwas zu verändern. Wenn ich vor den Klubpräsidenten sage: u201EMeine Herren, von heute an muss jeder Ihrer Entscheide, mehr als 5000 Franken auszugeben, von der Liga genehmigt werdenu201C, lachen die doch nur.

Was haben Sie denn schon unternommen, um den Fussball gesünder zu machen?
Isoz: Wir haben das Lizenzierungsverfahren immerhin verschärft. Wir haben den Modus geändert und den Trennstrich abgeschafft, damit die Vereine wenigstens für eine ganze Saison planen können. Die Prämien der Spieler und die Ein nahmen von den Sponsoren hingen ja davon ab, ob sich ein Klub für die Finalrunde qualifizierte oder nicht.

Ihre Bemühungen genügen offensichtlich nicht.
Isoz: Die Liga hat immerhin ein Marketingkonzept, das fast so viel Geld einbringt wie der Fernsehvertrag. Wir generieren diese Saison 4 Millionen Franken mit dem Marketing, zum Beispiel mit den Drehbanden in den Stadien. Das sind zusätzliche Einnahmen durch die Liga, die auch den Vereinen zugute kommen. Natürlich: Der Schweizer Fernsehmarkt ist zu klein.

Das Budget der zehn Klubs der Super League liegt bei rund 100 Millionen Franken...
Stadelmann: ...in dieser Grössenordnung, ja.

Das ist ein Viertel des Budgets von Manchester United.
Stadelmann: Natürlich sind wir von der Liga dauernd bestrebt, aus unseren drei Haupteinnahmequellen mehr Geld zu generieren: aus dem TV, dem Marketing und dem Sport- Toto-Bereich, mit dem wir knapp 2 Millionen Franken einnehmen. Unsere Gesamteinnahmen belaufen sich auf rund 13 Millionen pro Jahr. Sie wollen wir steigern. Und nochmals: Wir wollen die Klubs wirklich nicht schikanieren. Aber wir müssen einfach durchsetzen können, dass sie im Rahmen plausibler Budgets arbeiten. Wenn ein Klub sein Budget massiv überzieht, müssen wir nicht nur ein Controlling-Recht haben, sondern wir müssen sofort eingreifen können. Und ich habe die Hoffnung, dass wir gerade bei den seriösen Vereinen dafür die Unterstützung bekommen. Wenn Servette Konkurs geht, jammern bei mir doch alle Präsidenten, wer ihnen nun die Einnahmen aus dem fehlenden Heimspiel ersetze.

Und wenn Servette tatsächlich verschwindet, wird endgültig nur noch in der Deutschschweiz Spitzenfussball gespielt.
Stadelmann: Das ist eine grosse Sorge von mir und wäre sehr schlecht für den Fussball. Er sollte eine nationale Angelegenheit sein. Es wäre ganz traurig, wenn diese Sportart zu einer fast reinen Deutschschweizer Veranstaltung würde.



Die Krisen des Schweizer Profifussballs seit 2000

1. Servette

115 Jahre nach seiner Gründung ist Sservette akut vom Konkurs bedroht. Die Spieler sind seit vier Monaten ohne Lohn, elf haben den Klub verlassen. Das Gericht entscheidet heute Mittwoch über das Schicksal des Vereins.

2. Lausanne
Der mit 6 Mio. Franken verschuldete Klub wird im Sommer 2002 in die NLB zwangsrelegiert. Weil er die Schulden nur auf 2 Mio. reduzieren kann, meldet er Konkurs an. Der neu gegründete FC Lausanne-Sports spielt in der 1. Liga.

3. Sion
2002 werden die Walliser wegen Ihrer Finanznöte in die NLB zwangsrelegiert. Ein Jahr später sollen sie gar in die 1. Liga absteigen. Dagegen wehren sie sich vor Zivilgericht erfolgreich.

4. Luzern
Verbindlichkeiten von 2 Mio. Franken führen zum Nachlass, der Anfang 2002 zustande kommt: Dem FCL werden wegen Lizenzvergehen für die Saison 2002/03 zwei Punkte abgezogen. 2003 steigt er aus der Super League ab.

5. Lugano
Im Mädrz 2002, begeht Präsident Helios Jermini Selbstmord. Der Klub wird in die Nationalliga B zwangsreleg1ert. Im März : 2003 geht er mit Verbindlichkeiten von 100 Millionen Franken in Konkurs. Die AC Lugano wird gegründet.

6. Winterthur
Wegen grober Lizenzverstösse werden dem FCW für die Saison 2002/03 acht Punkte abgezogen. Im Herbst 2003 kommt der Nachlass zustande, der Challenge-League-Klub ist von seinen 2,4 Millionen Franken Schulden befreit.

7. Wil
Nach dem Zwischenspiel einer Gruppe aus der Ukraine bleibt im Früjahr 2004 nur noch der Nachlass, um die FC Wil AG zu retten. Die AG wird in den Verein zurückgeführt. Wil steigt als Cupsieger in die Challenge League ab.




Zu den Personen:
Peter Stadelmann

Der 52-jährige Peter Stadelmann ist seit Januar vergangenen Jahres Präsident der Swiss Football League, der Profiabteilung des Schweizer Fussballs. Stadelmann war von 1995 bis 2003 Vorstandsmitglied des FC St. Gallen, zuletzt als Vizepräsident. Er ist Wirtschaftsanwalt in Gossau SG.

Edmond Isoz
Der 55-jährige Edmond Isoz ist seit 1992 Direktor der Swiss Football League (vormals Nationalliga). Der diplomierte Ingenieur HTL war selbst Spieler, von 1967 bis 1973 bei Etoile Carouge und von 1973 bis 1981 beim FC Sion. 1980 wurde er als unerschrockener Verteidiger mit den Wallisern Cupsieger.

Edberg
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Beitrag von Edberg »

Ernesto hat geschrieben:Tagesanzeiger -- 02.02.2005 (Teil 1)

«Das ist völlig jenseits des Erträglichen»

(...) Auch in der Schweiz blähten einzelne Klubs das Budget auf und versuchten mit allen Mitteln, sich für die Champions League zu qualifizieren. Doch diese Rechnung ging selten auf. Zurück blieben nur Schulden. (...)


Und au em FCB wird unter däne Rahmebedingyge (Gurkeliga) dr langfrischtigi Aschluss ans internationale Mittelfeld nid glinge.

Es git für mi nur ei Lösig: Die konsequenti Usrichtig vonere Liga nach wirtschaftliche Ressource. Dye gröschte Städt/Agglomeratione mit dr gröschte wirtschaftliche Potenz bilde e gschlosseni Profi-Liga. Für Senitmentalitäte hets endgültig kai Platz meh.

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São Paulino
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Beitrag von São Paulino »

Ernesto hat geschrieben: Und was geschieht in Basel, wenn Frau Oeri einmal nichts mehr bezahlen sollte?
Stadelmann: Dann ist das für Basel auch unangenehm, wie es der Rückzug.
von Gut und Gerber für GC war. Aber in Basel ist ja nicht nur Frau Oeri am Ruder, Basel hat sich auch sonst in vielerlei Hinsicht massiv entwickelt. Sie haben dort Fans, die in Scharen ins Stadion strömen, sie haben eine gute Infrastruktur, sie haben eine gute Mannschaft, und der Klub ist sehr gut in der Region verankert. Und wenn gar nichts mehr geht, ist Frau Oeri da und hilft. Sie ist es ja auch, die die teuren Transfers mitfinanziert. Das ist zwar angenehm, aber eben ein Stück weit auch gefährlich.
Hallo??!! Ich würde da ganz klar sagen, dass der Klub IN DER SCHWEIZ gut verankert ist! :)
"Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben." (A. Einstein)

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

Essenz des Interviews: Zwei Hauptprobleme:

1. Kleines Marktvolumen im Vgl. zum Ausland (Fussball hat lange nicht den Stellenwert, den er in manchen anderen europäischen Ländern besitzt.). Daher, begrenztes Wertschöpfungsvolumen, begrenzte TV -und Marketingeinnahmen. By the way: Eine Kostprobe wie die SFL gedenkt, mehr TV-Einnahmen zu generieren, haben wir bereits bekommen. Es werden vermehrt Spiele mit Basler Beteiligung (auch gegen Gurkenclubs) übertragen. Die damit verbundenen Nachteile für uns Fans sind u.a. dass jene Spiele jeweils Sonntag nachmittags stattfinden, dass eventuelle Randerscheinungen (Kravalle, Vandale) vermehrte öffentliche Aufmerksahmkeit bekommen mit der Folge, dass die schweizer Öffentlichkeit die zunehmende Repression gegen Fans als legitim betrachtet.

2. Unfähige und realitätsfremde Führungsgremien in gewissen Clubs und als Folge Misswirtschaft, Verschuldung, Zwangsrelegationen, Konkurse bzw. als abgemilderte Form Nachlassstundungen. Negativschlagzeilen wie sie dieser Tage Servette am Laufmeter produziert sind dem Image und dem allg. Interesse der Schweizer am Fussball abträglich. Als Folge davon wird sich das Wertschöpfungspotential, insbesondere die Marketing/Sponsoring -und die TV-Einnahmen in absehbarer Zeit nicht verbessern.



P.S.: Die lokale Verankerung eines Fussballclubs ist sicher eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg. Aber auch hier gilt: Ist der Club erfolgreich, ist das Interesse gross und es gibt auch viele Trittbrettfahrer z.B. in Form von regionalen Firmen, die ins Sponsoring einsteigen. Als der FCB seine starke Schämpis-Liig Saison hatte, prangte das rotblaue Emblem an jeder Ecke, in jedem Tramm. Die Merchndising-Einnahmen schnellten in die Höhe weil jeder Papi, der was auf sich hielt, seinem Sohnemann ein Tricot mit der Nr 13 kaufte, man konnte Energy-Drinks mit lächelnden FCB-"Stars" drauf haben (Im Extrablatt sassen plötzlich Leute, die nur deswegen dort Bier tranken um anschliessend die FCB-Bierdeckeli einzustecken...). Gewiss, ein solcher Boom ist in dieser Form bei keinem anderen schweizer Fussballclub möglich. Aber auch Servette genoss anfangs der Neunziger Jahre grossen Rückhalt in der Region, und was ist jetzt?

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Edberg hat geschrieben: Es git für mi nur ei Lösig: Die konsequenti Usrichtig vonere Liga nach wirtschaftliche Ressource. Dye gröschte Städt/Agglomeratione mit dr gröschte wirtschaftliche Potenz bilde e gschlosseni Profi-Liga. Für Senitmentalitäte hets endgültig kai Platz meh.
Es gibt immer noch Leute, die im Fussball jeglichen sportlichen Gedanken zu Gunsten vom Kommerz verneinen. Edberg ist einer davon. Also wenn dein Beispiel Schule macht, würde ich wohl nur noch selten Profi-Fussballspiele anschauen.

Leute wie du sind wohl auch der Meinung, dass nur Kinder mit vermögenden Eltern ein Recht auf gute Schulbildung haben.

Zuerst Sport - dann Kommerz.

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Betreffend Misswirtschaft kommen mir nicht nur Genf, Sitten, Wil, Lausanne, Winterthur, Wettingen und Luzern in den Sinn, sondern auch Liestal, Oberwil, Black Stars, Allschwil und Nordstern.

Edberg
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Beitrag von Edberg »

Rotblau hat geschrieben:Es gibt immer noch Leute, die im Fussball jeglichen sportlichen Gedanken zu Gunsten vom Kommerz verneinen.

Zuerst Sport - dann Kommerz.
Bullshit hoch zehn - kann ich da nur noch sagen.

Du bist einfach ein Träumer. Wenn es nach dir gehen würde, müsste die SL in ein paar Jahren wieder den Amateurstatus einführen. Anstatt alles zu kritisieren würde ich gerne mal ein paar Lösungsvorschläge von dir sehen. Wenn du über deine Nasenspitze hinausdenken würdest, wirst auch du erkennen, dass die Grundlage für den sportlichen Erfolg und Konkurrenzfähigkeit eine gesunde finanzielle Basis ist. Die Frage ist nun einfach, wie Du Wirtschaft und Sport zusammen bringst um einen Profibetrieb finanzieren zu können. Das Mäzenatentum hat ausgedient und stellt keine Lösung dar. Wenn man mit der Wirtschaft neue Lösungswege sucht, heisst das nicht automatisch, dass dies auf Kosten des Sports gehen muss. Vielmehr ist es ein Geben und Nehmen und am Ende sollen beide Seiten profitieren können.

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zul alpha 3
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Beitrag von zul alpha 3 »

mein resumé des artikels

1. ) inkompetenz
Isoz und Stadelmann machen es sich dann doch etwas zu einfach mit ihren schuldzuweisungen. gerade im fall von fc wil wie auch bereits vor dieser saison der fall servette fc hätte die nationalliga-kommission (oder swiss football league) bereits viel früher eingreifen müssen. pauschal nur die präsidenten für die misere verantwortlich zu machen zeugt von der inkompetenz der leute, oder aber vom unwillen, die realitäten zu sehen und tatsächlich etwas bewegen zu wollen, damit der absturz nicht wahrheit wird.

2.) vermarktung
die feststellung, dass der schweizer markt zu klein ist, bzw. kaum wirklich funktioniert, ist z. zt. ist wohl richtig. geht es nicht gerade um werbeverträge mit dem fcb, der landesweit die höchsten sendeminuten (tv-übertragungen auf sfdrs & sat1) hat und soger etwas über die landesgrenzen hinaus strahlt, ist tote hose angesagt. hier lässt sich natürlich argumentieren, der markt lässt mehr nicht zu, desswegen müssen wir kleine brötchen backen. eine andere sichtweise wäre zu sagen, die clubs haben sich in tat und wahrheit in de letzten 20 jahren kaum wirklich darum bemüht, ihre strukturen auf einem seriösen fundament aufzubauen und damit eine gewisse kreditwürdigkeit zu erlangen. Wettingen (wer erinnert sich noch?), Wil, Lugano, Lausanne, Sion waren nicht nur skandal-flecken auf einer sonst reinen weste, sondern haben die hiesige fussballszene arg in schieflage gebracht. auch hier ist die SFL gefragt! und zwar endlich mit griffigen corporate governance richtlinien dafür zur sorgen, dass nicht ein präsi zwei jahre wüten kann wie er will, und wenn dann die sch**** am dampfen ist, sich in die karibik absetzt.

3.) ausblick
wie bereits anderswo gesagt, besteht hoffnung. die em08 muss als motor für den hiesigen fussball dienen. ein vielvesprechender anfang wurde mit dem bau der neuen stadien bereits getan. jetzt geht es darum, professionelle strukturen auch in den vereinen selber zu entwicklen. wie man es (vielleicht schon zu übertrieben) machen sollte, kann man sich am beispiel fcb anschauen. wie es definitiv NICHT gemacht werden sollte, sieht man jetzt leider am fall servette fc. es braucht am meisten ein begeisterungsfähiges publikum und zwar vom ghetto-pimp, über den bankenfutz bis hin zum kübli-schlürfer. ist diese basis mal vorhanden, lässt sich konstruktiv darauf aufbauen. hier ist IMHO der fcb tatsächlich ein meister seines fachs. in diesem zusammenhang sei nochmals auf die sehr gute diskussion unter verwiesen: Donatoren Lunch

wenn aber - wie von den beiden herren - ein professionelleres umfeld bei den clubs gewünscht wird, dann ist diese forderung postwendend auch für die SFL zu formulieren. es ist eben KEINE leistungsausweis 4 milliönchen in die kasse zu spühlen und dann zu sagen, dass sei ja fast so viel wie mit den tv-rechten verdient wird. es ist auch keine palmarés einen neuen namen für den hiesigen wettbewerb zu erfinden, der a) sch****** ist, b) wohl jeweils mit einem neuen sponsor geändert werden müsste und dann zusammen mit einem neuen relegations-system glauben zu wollen, jetzt wird alles besser!

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Beitrag von Admin »

Ich habe es schon oft erwähnt...das Produkt "Schweizer Fussball" wird bei SFDRS viel zu schlecht verkauft.

Mein Vorschlag: wie beim ORF eine eigene Fussballsendung machen, mit Spielberichten, Interviews etc.

Es kann doch nicht sein, dass der Fussball am Sonntag erst nach Formel1, Tennis, Schwingen etc. mit 3-5 minütigen Spielberichte abgespeist wird.

Schade gibt's bei uns keine Konkurrenz wie in Österreicht (ATV, Premiere).

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zul alpha 3
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Beitrag von zul alpha 3 »

Angelo hat geschrieben:Ich habe es schon oft erwähnt...das Produkt "Schweizer Fussball" wird bei SFDRS viel zu schlecht verkauft.

[...]
man erinnere sich nach diese traumvorlage ... gedoptes-olympisches-springreiten ... das sagt ja wohl alles über den stellenwert des hiesigen fussballs bei den medienverantwortlichen

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Angelo hat geschrieben:Ich habe es schon oft erwähnt...das Produkt "Schweizer Fussball" wird bei SFDRS viel zu schlecht verkauft.

Mein Vorschlag: wie beim ORF eine eigene Fussballsendung machen, mit Spielberichten, Interviews etc.

Es kann doch nicht sein, dass der Fussball am Sonntag erst nach Formel1, Tennis, Schwingen etc. mit 3-5 minütigen Spielberichte abgespeist wird.

Schade gibt's bei uns keine Konkurrenz wie in Österreicht (ATV, Premiere).
Laut Urs Leutert (Sportchef SF DRS) brechen die Quoten vom Sport Panorama jeweils dramatisch ein, wenn der Fussballblock beginnt. Scheinbar interessiert Fussball in der Schweiz einfach nicht so viele Leute...

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el presidente
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Beitrag von el presidente »

Captain Sky hat geschrieben:Laut Urs Leutert (Sportchef SF DRS) brechen die Quoten vom Sport Panorama jeweils dramatisch ein, wenn der Fussballblock beginnt. Scheinbar interessiert Fussball in der Schweiz einfach nicht so viele Leute...
Welche Sportart hat den mehr Zuschauer, ausser vielleicht Eishockey(?).
So schlecht kann das Interesse nicht sein, oder ist es vieleicht die schlechte Berichterstattung?
Copyrights @ el presidente!

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

el presidente hat geschrieben:Welche Sportart hat den mehr Zuschauer, ausser vielleicht Eishockey(?).
Ski ist nach wie vor top...

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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

Captain Sky hat geschrieben:Laut Urs Leutert (Sportchef SF DRS) brechen die Quoten vom Sport Panorama jeweils dramatisch ein, wenn der Fussballblock beginnt. Scheinbar interessiert Fussball in der Schweiz einfach nicht so viele Leute...
Ich glaube eher, dass die Quoten NACH dem Fussball jeweils einbrechen. Darum sendet man das Interessanteste halt nicht zuerst...
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Gollum
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Beitrag von Gollum »

Angelo hat geschrieben:Ich habe es schon oft erwähnt...das Produkt "Schweizer Fussball" wird bei SFDRS viel zu schlecht verkauft.

Mein Vorschlag: wie beim ORF eine eigene Fussballsendung machen, mit Spielberichten, Interviews etc.

Es kann doch nicht sein, dass der Fussball am Sonntag erst nach Formel1, Tennis, Schwingen etc. mit 3-5 minütigen Spielberichte abgespeist wird.

Schade gibt's bei uns keine Konkurrenz wie in Österreicht (ATV, Premiere).
Bin absolut Deiner meinung. Aber offenbar ist es halt so, dass bei vielen SchweizerInnen das Interesse an Fussball (im Speziellen das Interesse am schweizer (Gurken)Fussball) nicht allzu gross ist. Zu dem Schluss kommst Du spätestens, wenn Du Dich am Arbeitsplatz, an der Uni, Schule, wo auch immer ein wenig umhörst. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass auch in Deinem Kollegenkreis überdurchschnittlich viele Leute sich für Fussball interessieren. Bei mir ists jedenfalls so, wenn ich meinen engeren Kollegenkreis mit meinem - sagen wir - Bekanntenkreis vergleiche. Weiteres Beispiel: Kennst Du einen Italiener, der sich nicht für Fussball interessiert? (ich nehme mal an, Du kennst mehr Italiener als ich ;) )
In der Romandie ist grundsätzlich auch mehr Interessenspotenzial für Fussball vorhanden, aber da es momentan mit den welschen Clubs bergab geht, schwindet deren Interesse am "deutschschweizer" Fussball und sie schauen statdessen über die Grenze nach Frankreich. Dasselbe gilt für die Tessiner.

Nur so am Rande: mich nähme mal wunder wie hoch die Einschaltquoten beim BaZ-Fussballtalk sind und zu welchen Anteilen welche Regionen der Schweiz unter den Zuschauern vertreten sind.

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

el presidente hat geschrieben:(...)So schlecht kann das Interesse nicht sein, oder ist es vieleicht die schlechte Berichterstattung?
Ich sag nur Dani Kern :mad:

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Gevatter Rhein hat geschrieben:Ich glaube eher, dass die Quoten NACH dem Fussball jeweils einbrechen. Darum sendet man das Interessanteste halt nicht zuerst...
Ich kenn die Zahlen nicht, sehe aber keinen Grund wieso Leutert einfach mal so Mist verzapfen sollte. Hingegen sehe ich schon Gründe, wieso man Fussball nicht als erstes sendet. ZBS ist es ja bei Spielen am Sonntag um 16:00 Uhr so, dass die Spiele kurz vor 18:00 Uhr fertig sind und es dann rein vom zeitlichen Ablauf knapp werden könnte, die komplette Berichterstattung bis 18:15 Uhr fertigzustellen.
Oder man will einfach nicht mit einem "Absteller" die Sendung beginnen ;)

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GenfZürichBasel
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Beitrag von GenfZürichBasel »

Captain Sky hat geschrieben:Laut Urs Leutert (Sportchef SF DRS) brechen die Quoten vom Sport Panorama jeweils dramatisch ein, wenn der Fussballblock beginnt. Scheinbar interessiert Fussball in der Schweiz einfach nicht so viele Leute...
Deshalb wird ja der Fussballblock am Ende der Sendung ausgestrahlt... kleiner Logikfehler? :rolleyes:

Edit: ups, G.R. war schneller.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

GenfZürichBasel hat geschrieben:Deshalb wird ja der Fussballblock am Ende der Sendung ausgestrahlt... kleiner Logikfehler? :rolleyes:

Edit: ups, G.R. war schneller.
Ich kann den einwand immer noch nicht nachvollziehen (siehe auch meine Antwort an Tuborg) und ich denke auch nicht, dass das interessanteste zwangsläufig am Schluss gezeigt wird. ZBS ist es ja beim ZDF so (und in D zieht der Fussball garantiert), dass dort am Samstagabend immer mit Fussball angefangen wird, die anderen Beiträge sind zum Teil schon fast irrelevant. Das zeigt ja eigentlich, dass man nicht einfach sagen kann, je später, desto interessanter...

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GenfZürichBasel
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Beitrag von GenfZürichBasel »

Captain Sky hat geschrieben:Ich kann den einwand immer noch nicht nachvollziehen (siehe auch meine Antwort an Tuborg) und ich denke auch nicht, dass das interessanteste zwangsläufig am Schluss gezeigt wird. ZBS ist es ja beim ZDF so (und in D zieht der Fussball garantiert), dass dort am Samstagabend immer mit Fussball angefangen wird, die anderen Beiträge sind zum Teil schon fast irrelevant. Das zeigt ja eigentlich, dass man nicht einfach sagen kann, je später, desto interessanter...
Ich denke, in Deutschland ist der Fussball eben ganz klar der Sport Nummer 1, weshalb dieser im ZDF aus Prioritätsgründen am Anfang der Sendung ausgestrahlt wird. Etwas überspitzt gesagt, spielt es also keine Rolle, ob die Zuschauer nun am Anfang oder am Ende der Sendung "ausbleiben" (natürlich immer in den entsprechenden Relationen gesehen).

In der Schweiz versucht man imo die zugkräftigen Sportarten (wovon ja mehrere Vorhanden sind - Fussball, Eishockey, Schggifahrn...) auf die Sendung zu verteilen, um möglichst viele Zuschauer über die gesamte Sendezeit zu "retten". Wenn man mehrere Zugpferde hat, liegt es auf der Hand, zwei davon auf Anfang und Ende der Sendung zu platzieren. Hat für mich mit Logik zu tun, nicht mehr, nicht weniger. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass SFDRS den Fussball aus angeblichem Nichtinteresse am Ende der Sendung platziert, sonst müsste ich ernsthaft am Verstand der verantwortlichen Person zweifeln.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

GenfZürichBasel hat geschrieben:Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass SFDRS den Fussball aus angeblichem Nichtinteresse am Ende der Sendung platziert, sonst müsste ich ernsthaft am Verstand der verantwortlichen Person zweifeln.
Das war auch nicht meine ursprüngliche Aussage, sondern nur der Konter auf den Einwand, dass Fussball am Ende der Sendung sei, weil es alle interessiert. Ich persönlich weiss nicht, wieso der Sendeablauf so ist, wie er ist, würde spotan aber wie schon in meiner ersten Aussage zum Sendeablauf auf "prozessorganisatorische" Gründe tippen...

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