Artikel zum Skandal
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20min
Über 400 Verhaftungen u2013 Klage gegen die Polizei?
Nach der Festnahme von 427 FCB-Fans vor dem Spiel gegen GC wird harsche Kritik am Polizeieinsatz laut. Die Polizei verteidigt ihr Vorgehen.
«Dieser Einsatz war unverhältnismässig» und «Wir wurden wie Vieh behandelt», so verärgerte Reaktionen von Basler Fussballfans, welche am Sonntagnachmittag am Bahnhof Zürich Altstetten abgeführt wurden. Die Zürcher Polizei korrigierte die Zahl der Festgenommenen gestern von 300 auf 427. Darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren u2013 und auch friedliche Fans. In Basel waren sie von Polizisten in den Extrazug geschickt worden.
Susann Birrer, Infochefin der Stadtpolizei Zürich, bestätigt: «Der Einsatz war geplant, um Ausschreitungen wie beim Spiel FCZ u2013 Basel vom 30. Oktober zu verhindern.» Ein solches Vorgehen könne auch künftig nicht ausgeschlossen werden, erklärt Birrer.
Zahlreiche betroffene Eltern erwägen nun, eine Sammelklage einzureichen, wie Vater Andreas Hasler (44) auf Anfrage erklärt. «Wer im Bahnhof Altstetten aufs WC musste, wurde gezwungen, in die Hose zu pinkeln», empört er sich. «Die Polizei markierte die Handrücken aller Festgenommenen mit einer Nummer und nahm ihnen die persönlichen Gegenstände samt Handy ab», so Hasler weiter. Ein Anruf an die Eltern wurde seinem 16-jährigen Sohn verweigert. Erst gegen 2.15 Uhr wurden die letzten aus der Kontrolle in der Kaserne entlassen. Die Stadtpolizei bestätigt dies, zweifelt aber nicht an der Verhältnismässigkeit des Einsatzes: Die Mehrzahl müsse mit einer Verzeigung rechnen. Bisher wurden jedoch erst drei Verfahren eingeleitet.
Über 400 Verhaftungen u2013 Klage gegen die Polizei?
Nach der Festnahme von 427 FCB-Fans vor dem Spiel gegen GC wird harsche Kritik am Polizeieinsatz laut. Die Polizei verteidigt ihr Vorgehen.
«Dieser Einsatz war unverhältnismässig» und «Wir wurden wie Vieh behandelt», so verärgerte Reaktionen von Basler Fussballfans, welche am Sonntagnachmittag am Bahnhof Zürich Altstetten abgeführt wurden. Die Zürcher Polizei korrigierte die Zahl der Festgenommenen gestern von 300 auf 427. Darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren u2013 und auch friedliche Fans. In Basel waren sie von Polizisten in den Extrazug geschickt worden.
Susann Birrer, Infochefin der Stadtpolizei Zürich, bestätigt: «Der Einsatz war geplant, um Ausschreitungen wie beim Spiel FCZ u2013 Basel vom 30. Oktober zu verhindern.» Ein solches Vorgehen könne auch künftig nicht ausgeschlossen werden, erklärt Birrer.
Zahlreiche betroffene Eltern erwägen nun, eine Sammelklage einzureichen, wie Vater Andreas Hasler (44) auf Anfrage erklärt. «Wer im Bahnhof Altstetten aufs WC musste, wurde gezwungen, in die Hose zu pinkeln», empört er sich. «Die Polizei markierte die Handrücken aller Festgenommenen mit einer Nummer und nahm ihnen die persönlichen Gegenstände samt Handy ab», so Hasler weiter. Ein Anruf an die Eltern wurde seinem 16-jährigen Sohn verweigert. Erst gegen 2.15 Uhr wurden die letzten aus der Kontrolle in der Kaserne entlassen. Die Stadtpolizei bestätigt dies, zweifelt aber nicht an der Verhältnismässigkeit des Einsatzes: Die Mehrzahl müsse mit einer Verzeigung rechnen. Bisher wurden jedoch erst drei Verfahren eingeleitet.
06.12.2004 -- Tages-Anzeiger Online
Polizei verteidigt Vorgehen
Aus Sicht der Stadtpolizei war die gestrige Massenfestnahme von Fans des FC Basel gerechtfertigt. Sie schliesst auch künftig ein solches Vorgehen nicht aus.
Mit der vorübergehend Festnahme von insgesamt 427 Personen am Bahnhof Zürich-Altstetten hätten Stadt- und Kantonspolizei erfolgreich Ausschreitungen und Sachbeschädigungen verhindert, heisst es in einem Communiqué. Das Ausbleiben von Gewaltaktionen zeige klar, dass es der Polizei gelungen sei, jenen Personenkreis festzuhalten, der in der Vergangenheit immer wieder für Sachbeschädigungen, unbewilligte Demonstrationen und Gewaltakte verantwortlich gewesen sei.
Dass im Rahmen der Personenkontrolle auch Unbeteiligte festgenommen wurden, sei bedauerlich, jedoch nicht zu verhindert gewesen. Bis auf eine Person, die wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt wurde, seien bis 2.15 Uhr alle wieder auf freien Fuss gesetzt worden.
Von den rund 650 Passagieren des Extrazugs von Basel nach Zürich seien insgesamt 427 Personen, darunter 11 Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren, vorübergehend festgenommen und zur Befragung auf eine Polizeidienststelle geführt worden, heisst es weiter. Unter den Festgenommenen befanden sich auch 32 Jugendliche unter 15 Jahren.
Die Mehrzahl der Festgenommenen müsse mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen, schreibt die Stadtpolizei weiter. Eine Person wurde wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte bereits der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt. Gegen eine weitere Person laufen entsprechende Ermittlungen.
Bei den Festgenommenen wurden teilweisse verbotene Gegenstände sichergestellt. Es handele sich dabei vorwiegend um verschiedene Arten von Feuerwerkskörpern, heisst es im Communiqué.
Zudem sollen die im Rahmen der gestrigen Kontrollaktion gewonnenen Erkenntnisse über gewaltbereite Personen und Gruppierungen in die laufenden Ermittlungen zu den massiven Ausschreitungen rund um das Fussballspiel FCZ-Basel vom 30. Oktober 2004 einfliessen.
wim
Polizei verteidigt Vorgehen
Aus Sicht der Stadtpolizei war die gestrige Massenfestnahme von Fans des FC Basel gerechtfertigt. Sie schliesst auch künftig ein solches Vorgehen nicht aus.
Mit der vorübergehend Festnahme von insgesamt 427 Personen am Bahnhof Zürich-Altstetten hätten Stadt- und Kantonspolizei erfolgreich Ausschreitungen und Sachbeschädigungen verhindert, heisst es in einem Communiqué. Das Ausbleiben von Gewaltaktionen zeige klar, dass es der Polizei gelungen sei, jenen Personenkreis festzuhalten, der in der Vergangenheit immer wieder für Sachbeschädigungen, unbewilligte Demonstrationen und Gewaltakte verantwortlich gewesen sei.
Dass im Rahmen der Personenkontrolle auch Unbeteiligte festgenommen wurden, sei bedauerlich, jedoch nicht zu verhindert gewesen. Bis auf eine Person, die wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt wurde, seien bis 2.15 Uhr alle wieder auf freien Fuss gesetzt worden.
Von den rund 650 Passagieren des Extrazugs von Basel nach Zürich seien insgesamt 427 Personen, darunter 11 Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren, vorübergehend festgenommen und zur Befragung auf eine Polizeidienststelle geführt worden, heisst es weiter. Unter den Festgenommenen befanden sich auch 32 Jugendliche unter 15 Jahren.
Die Mehrzahl der Festgenommenen müsse mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen, schreibt die Stadtpolizei weiter. Eine Person wurde wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte bereits der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt. Gegen eine weitere Person laufen entsprechende Ermittlungen.
Bei den Festgenommenen wurden teilweisse verbotene Gegenstände sichergestellt. Es handele sich dabei vorwiegend um verschiedene Arten von Feuerwerkskörpern, heisst es im Communiqué.
Zudem sollen die im Rahmen der gestrigen Kontrollaktion gewonnenen Erkenntnisse über gewaltbereite Personen und Gruppierungen in die laufenden Ermittlungen zu den massiven Ausschreitungen rund um das Fussballspiel FCZ-Basel vom 30. Oktober 2004 einfliessen.
wim
Baslerstab
3 Fragen an Markus Meier
Sie sind Leiter des Basler Fanprojekts und waren selber im Extrazug mit dabei. Was haben Sie erlebt?
So wie ich es gesehen habe, haben die Basler Fans nichts gemacht. Beim Aussteigen in Zürich-Altstetten wurden wir aber von der Zürcher Polizei eingekesselt. Die Basler sind natürlich nervös geworden, weil sie ans Spiel wollten, worauf die Polizei Tränengas einsetzte. Praktisch alle Basler wurden daraufhin abgeführt, vereinzelt wurden die Frauen danach wieder freigelassen.
Ist dieser Einsatz rechtlich überhaupt legal?
Man sagte mir, dass die Polizei dies abgeklärt habe. Die Härte und das Ausmass dieses Einsatzes sind allerdings überhaupt nicht verhältnismässig.
Wird das Fanprojekt etwas unternehmen?
Auf jeden Fall. Ich werde mit dem FCB und der Basler Polizei Rücksprache nehmen. Vielleicht wussten diese ebenfalls davon. Es kann schliesslich nicht sein, dass nun alle, die im Zug waren, Stadionverbote bekommen.
Sie sind Leiter des Basler Fanprojekts und waren selber im Extrazug mit dabei. Was haben Sie erlebt?
So wie ich es gesehen habe, haben die Basler Fans nichts gemacht. Beim Aussteigen in Zürich-Altstetten wurden wir aber von der Zürcher Polizei eingekesselt. Die Basler sind natürlich nervös geworden, weil sie ans Spiel wollten, worauf die Polizei Tränengas einsetzte. Praktisch alle Basler wurden daraufhin abgeführt, vereinzelt wurden die Frauen danach wieder freigelassen.
Ist dieser Einsatz rechtlich überhaupt legal?
Man sagte mir, dass die Polizei dies abgeklärt habe. Die Härte und das Ausmass dieses Einsatzes sind allerdings überhaupt nicht verhältnismässig.
Wird das Fanprojekt etwas unternehmen?
Auf jeden Fall. Ich werde mit dem FCB und der Basler Polizei Rücksprache nehmen. Vielleicht wussten diese ebenfalls davon. Es kann schliesslich nicht sein, dass nun alle, die im Zug waren, Stadionverbote bekommen.
tagesanzeiger
Kritik aus Basel wird lauter
Während die Stadtpolizei Zürich ihre gestrige Aktion gegen Basler Fussballfans rechtfertigt, kommt aus Basel heftige Kritik.
Da die letzten der Festgenommenen, darunter viele Minderjährige, erst in der Nacht freigelassen wurden, sei den meisten Eltern nichts anderes übrig geblieben, als nach Zürich zu fahren und ihre Kinder abzuholen, sagte ein empörter Vater heute gegenüber der «Tagesschau» von SF DRS.
Viele Reisende im Extrazug seien harmlose Fans des FC Basels gewesen, betonten der FCB in einem Communiqué sowie Verantwortliche von Zürcher und Basler Fanprojekten. Wer nicht abgeführt wurde, verpasste dennoch einen Teil des Matches zwischen den Grasshoppers und dem FCB.
Der FCB begrüsste gezielte Massnahmen der Behörden gegen Vandalismus in und ausserhalb der Stadien. Er distanziere sich aber deutlich von «flächendeckenden Massnahmen». Dieser Weg führt «nicht zu einer dringend wünschenswerten Deeskalation, sondern zu einer Verhärtung der Fronten», schreibt der FCB.
Personen, die nachweislich ohne Verstoss gegen die öffentliche Ordnung festgehalten wurden, können sich bei der Geschäftsstelle des FC Basels über Unterstützungsmöglichkeiten erkundigen. Basler Fans erwägen gemäss Medienberichten, gegen die Stadtpolizei Zürich Strafanzeige einzureichen.
Zu einem Vorspiel war es schon am Sonntagmittag in Basel gekommen: Rund 200 Fans hätten einen fahrplanmässigen Zug nach Zürich geentert, sagte Klaus Mannhart, Sprecher der Polizei Basel-Stadt. Die Bahnpolizei habe diesen Zug blockiert, bis die Personen in den Sonderzug umgestiegen seien. Die Entscheidung, wer den Zug wechseln musste, fällte gemäss Mannhart die Bahnpolizei.
Laut SBB-Sprecher Roger Baumann will die Bahn an ihren «Fan»-Extrazügen festhalten. Sie sei überzeugt, dass das ein gutes Angebot ist - speziell auch im Interesse der anderen Reisenden. Sie wolle daher auch künftig an der Triage der Reisenden festhalten.
(wim/sda)
Während die Stadtpolizei Zürich ihre gestrige Aktion gegen Basler Fussballfans rechtfertigt, kommt aus Basel heftige Kritik.
Da die letzten der Festgenommenen, darunter viele Minderjährige, erst in der Nacht freigelassen wurden, sei den meisten Eltern nichts anderes übrig geblieben, als nach Zürich zu fahren und ihre Kinder abzuholen, sagte ein empörter Vater heute gegenüber der «Tagesschau» von SF DRS.
Viele Reisende im Extrazug seien harmlose Fans des FC Basels gewesen, betonten der FCB in einem Communiqué sowie Verantwortliche von Zürcher und Basler Fanprojekten. Wer nicht abgeführt wurde, verpasste dennoch einen Teil des Matches zwischen den Grasshoppers und dem FCB.
Der FCB begrüsste gezielte Massnahmen der Behörden gegen Vandalismus in und ausserhalb der Stadien. Er distanziere sich aber deutlich von «flächendeckenden Massnahmen». Dieser Weg führt «nicht zu einer dringend wünschenswerten Deeskalation, sondern zu einer Verhärtung der Fronten», schreibt der FCB.
Personen, die nachweislich ohne Verstoss gegen die öffentliche Ordnung festgehalten wurden, können sich bei der Geschäftsstelle des FC Basels über Unterstützungsmöglichkeiten erkundigen. Basler Fans erwägen gemäss Medienberichten, gegen die Stadtpolizei Zürich Strafanzeige einzureichen.
Zu einem Vorspiel war es schon am Sonntagmittag in Basel gekommen: Rund 200 Fans hätten einen fahrplanmässigen Zug nach Zürich geentert, sagte Klaus Mannhart, Sprecher der Polizei Basel-Stadt. Die Bahnpolizei habe diesen Zug blockiert, bis die Personen in den Sonderzug umgestiegen seien. Die Entscheidung, wer den Zug wechseln musste, fällte gemäss Mannhart die Bahnpolizei.
Laut SBB-Sprecher Roger Baumann will die Bahn an ihren «Fan»-Extrazügen festhalten. Sie sei überzeugt, dass das ein gutes Angebot ist - speziell auch im Interesse der anderen Reisenden. Sie wolle daher auch künftig an der Triage der Reisenden festhalten.
(wim/sda)
Ein doch sehr interessanter Abschnitt finde ich diesen:
Deckt sich auch mit den (heutigen...) herausgegebenen Infos der Polizeivorsteherin und dem Polizeisprecher aus Zürich, da sie jetzt mehr oder weniger zugaben, dass die Aktion schon länger geplant wurde (> als Zugabfahrt in BS). Macht ja auch Sinn, da sie die Personen vom FCZ match nie zu Gesicht/fassen bekamen.
Also ich meinen Sachberater fragte, ob der Grund dieser Festnahme nur war an Personalien zu kommen und somit evt Leuten vom Match gegen den FCZ zu belasten/ihrer handzuhaben, murmelte er etwas und sagte er könne dies leider nicht beantworten. Man erhoffe sich mit dieser Aktion so an ca 75 Personen ranzukommen, die am FCZ Match negativ aufgefallen sind.
Zudem sollen die im Rahmen der gestrigen Kontrollaktion gewonnenen Erkenntnisse über gewaltbereite Personen und Gruppierungen in die laufenden Ermittlungen zu den massiven Ausschreitungen rund um das Fussballspiel FCZ-Basel vom 30. Oktober 2004 einfliessen.
Deckt sich auch mit den (heutigen...) herausgegebenen Infos der Polizeivorsteherin und dem Polizeisprecher aus Zürich, da sie jetzt mehr oder weniger zugaben, dass die Aktion schon länger geplant wurde (> als Zugabfahrt in BS). Macht ja auch Sinn, da sie die Personen vom FCZ match nie zu Gesicht/fassen bekamen.
Also ich meinen Sachberater fragte, ob der Grund dieser Festnahme nur war an Personalien zu kommen und somit evt Leuten vom Match gegen den FCZ zu belasten/ihrer handzuhaben, murmelte er etwas und sagte er könne dies leider nicht beantworten. Man erhoffe sich mit dieser Aktion so an ca 75 Personen ranzukommen, die am FCZ Match negativ aufgefallen sind.
bluewin.ch
16:49 06.12.2004
Kritik an Zürcher Polizeiaktion gegen Basler Fussballfans
Während die Stadtpolizei Zürich ihre sonntägliche Aktion gegen Basler Fussballfans rechtfertigt, wird die Kritik daran in Basel lauter. Unter den 427 Festgenommenen befanden sich viele Minderjährige. Die letzten wurden um 02.15 Uhr freigelassen.
[sda] - Den meisten Eltern blieb um diese Uhrzeit nichts anderes übrig, als nach Zürich zu fahren und ihre Kinder abzuholen, sagte ein empörter Vater gegenüber der "Tagesschau" von SF DRS.
Viele Reisende im Extrazug seien harmlose Fans des FC Basels gewesen, betonten der FCB sowie Verantwortliche von Zürcher und Basler Fanprojekten in einem Communiqué.
Dass auch Unbeteiligte festgenommen wurden, bedauerte die Zürcher Stadtpolizei, "es konnte jedoch nicht verhindert werden".
Der FCB begrüsste gezielte Massnahmen der Behörden gegen Vandalismus in und ausserhalb der Stadien. Er distanziere sich aber deutlich von "flächendeckenden Massnahmen". Dieser Weg führt "nicht zu einer dringend wünschenswerten Deeskalation, sondern zu einer Verhärtung der Fronten", schreibt der FCB.
Die Polizei liess den Extrazug aus Basel um 14.15 Uhr im Bahnhof Zürich-Altstetten stoppen. Die Bahnpolizei hatte gemeldet, dass sich darin gewaltbereite Fans befinden. Als der Zug im Bahnhof einfuhr, wurden Flaschen und Knallpetarden geworfen. Die Polizei entschied, den Bahnhof abzusperren und die Fans zu kontrollieren.
Von den 650 Fahrgästen wurden 427 Personen vorübergehend verhaftet, darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Bis auf eine Person wurden alle Personen bis 02.15 Uhr freigelassen.
Viele Festgenommene müssen gemäss Stadtpolizei mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen. Bei vielen Personen wurden verbotene Gegenstände wie Rauchbomben, Knallpetarden und Handfackeln sichergestellt.
Kritik an Zürcher Polizeiaktion gegen Basler Fussballfans
Während die Stadtpolizei Zürich ihre sonntägliche Aktion gegen Basler Fussballfans rechtfertigt, wird die Kritik daran in Basel lauter. Unter den 427 Festgenommenen befanden sich viele Minderjährige. Die letzten wurden um 02.15 Uhr freigelassen.
[sda] - Den meisten Eltern blieb um diese Uhrzeit nichts anderes übrig, als nach Zürich zu fahren und ihre Kinder abzuholen, sagte ein empörter Vater gegenüber der "Tagesschau" von SF DRS.
Viele Reisende im Extrazug seien harmlose Fans des FC Basels gewesen, betonten der FCB sowie Verantwortliche von Zürcher und Basler Fanprojekten in einem Communiqué.
Dass auch Unbeteiligte festgenommen wurden, bedauerte die Zürcher Stadtpolizei, "es konnte jedoch nicht verhindert werden".
Der FCB begrüsste gezielte Massnahmen der Behörden gegen Vandalismus in und ausserhalb der Stadien. Er distanziere sich aber deutlich von "flächendeckenden Massnahmen". Dieser Weg führt "nicht zu einer dringend wünschenswerten Deeskalation, sondern zu einer Verhärtung der Fronten", schreibt der FCB.
Die Polizei liess den Extrazug aus Basel um 14.15 Uhr im Bahnhof Zürich-Altstetten stoppen. Die Bahnpolizei hatte gemeldet, dass sich darin gewaltbereite Fans befinden. Als der Zug im Bahnhof einfuhr, wurden Flaschen und Knallpetarden geworfen. Die Polizei entschied, den Bahnhof abzusperren und die Fans zu kontrollieren.
Von den 650 Fahrgästen wurden 427 Personen vorübergehend verhaftet, darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Bis auf eine Person wurden alle Personen bis 02.15 Uhr freigelassen.
Viele Festgenommene müssen gemäss Stadtpolizei mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen. Bei vielen Personen wurden verbotene Gegenstände wie Rauchbomben, Knallpetarden und Handfackeln sichergestellt.
BaZ 1 (Front)
Vorwürfe an die Zürcher Polizei
427 FCB-FANS AM SONNTAG VERHAFTET - JETZT WIRD EINE SAMMELKLAGE GEPRÜFT
philipp loser
Ein «Zeichen gegen die Gewalt» wollte die Zürcher Polizei am Sonntag setzen. Resultat: 427 verhaftete Fussballfans und ein juristisches Nachspiel. Auch der FCB distanziert sich vom Verhalten der Polizei.
Die verschiedenen Darstellungen des sonntäglichen Vorfalls im Zürcher Bahnhof Altstetten decken sich. Mehrere Dutzend Direktbetroffene und Eltern meldeten sich gestern bei der baz, um sich über den Polizeieinsatz zu beschweren. «Das ist schlicht eine Schweinerei», sagt David Koller vom «Dachverband Muttenzerkurve». Die Vorwürfe: Neben gewaltbereiten Rowdys seien auch unbescholtene Fans verhaftet worden, darunter viele Jugendliche. Diese mussten unzumutbar lange warten, ohne dass ein Kontakt nach aussen möglich gewesen wäre. Mehrere Eltern fuhren aus Angst um ihre Kinder am Sonntagabend nach Zürich, um die Freilassung ihrer Töchter und Söhne zu fordern.
Die Aktion begann, als die Zürcher Kantons- und Stadtpolizei den Bahnhof Altstetten amSonntagnachmittag nach 14 Uhr hermetisch abriegelte und die Passagiere des SBB-Extrazugs zum Fussballspiel Grasshoppers Zürich-FC Basel verhafteten. Wie mehrere Augenzeugen berichten, sei die Fahrt bis nach Zürich sehr ruhig verlaufen. Eine Darstellung, die SBB-Mediensprecher Roger Baumann bestätigt: «Für FCB-Verhältnisse verlief die Fahrt problemlos.» Trotzdem war die Zürcher Polizei mit einem Grossaufgebot am Bahnhof Altstetten präsent. «Einige Flaschen» sollen aus dem Zug geworfen worden sein; die Polizei antwortete mit Tränengas und Gummigeschossen.
Von den insgesamt 650 Personen, die sich im Extrazug befanden, wurden 427 festgenommen. Darunter elf Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren und 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Den Verhafteten wurden auf dem Kasernenplatz vor dem Kommando der Kantonspolizei die persönlichen Effekten abgenommen und die Hände mit Kabelbinder gefesselt. Bevor sie einzeln vernommen werden konnten, warteten einige Jugendliche auf dem Kasernenplatz bis zu acht Stunden. Laut Polizeiangaben wurden die letzten Fans erst um 2.15 Uhr in der Nacht entlassen.
Juristische Ratschläge. Der FC Basel hat sich gestern von der Aktion der Zürcher Polizei distanziert. Dabei verurteilt der Verein, dass dabei «nachweislich unbescholtene» FCB-Fans verhaftet wurden. «Wenn jemand wirklich Schaden erlitten hat, können wir allenfalls juristische Ratschläge geben», sagt Mediensprecher Josef Zindel. Noch weiter geht der «Dachverband Muttenzerkurve». Momentan prüft ein Anwalt die Chancen einer Sammelklage.
Die Zürcher Polizei verteidigt trotz aller Kritik ihre Aktion. Man habe mit diesem «konsequenten Vorgehen» ein Zeichen setzen wollen: «Wir tolerieren rund um Fussballspiele keine Gewalt.»
427 FCB-FANS AM SONNTAG VERHAFTET - JETZT WIRD EINE SAMMELKLAGE GEPRÜFT
philipp loser
Ein «Zeichen gegen die Gewalt» wollte die Zürcher Polizei am Sonntag setzen. Resultat: 427 verhaftete Fussballfans und ein juristisches Nachspiel. Auch der FCB distanziert sich vom Verhalten der Polizei.
Die verschiedenen Darstellungen des sonntäglichen Vorfalls im Zürcher Bahnhof Altstetten decken sich. Mehrere Dutzend Direktbetroffene und Eltern meldeten sich gestern bei der baz, um sich über den Polizeieinsatz zu beschweren. «Das ist schlicht eine Schweinerei», sagt David Koller vom «Dachverband Muttenzerkurve». Die Vorwürfe: Neben gewaltbereiten Rowdys seien auch unbescholtene Fans verhaftet worden, darunter viele Jugendliche. Diese mussten unzumutbar lange warten, ohne dass ein Kontakt nach aussen möglich gewesen wäre. Mehrere Eltern fuhren aus Angst um ihre Kinder am Sonntagabend nach Zürich, um die Freilassung ihrer Töchter und Söhne zu fordern.
Die Aktion begann, als die Zürcher Kantons- und Stadtpolizei den Bahnhof Altstetten amSonntagnachmittag nach 14 Uhr hermetisch abriegelte und die Passagiere des SBB-Extrazugs zum Fussballspiel Grasshoppers Zürich-FC Basel verhafteten. Wie mehrere Augenzeugen berichten, sei die Fahrt bis nach Zürich sehr ruhig verlaufen. Eine Darstellung, die SBB-Mediensprecher Roger Baumann bestätigt: «Für FCB-Verhältnisse verlief die Fahrt problemlos.» Trotzdem war die Zürcher Polizei mit einem Grossaufgebot am Bahnhof Altstetten präsent. «Einige Flaschen» sollen aus dem Zug geworfen worden sein; die Polizei antwortete mit Tränengas und Gummigeschossen.
Von den insgesamt 650 Personen, die sich im Extrazug befanden, wurden 427 festgenommen. Darunter elf Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren und 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Den Verhafteten wurden auf dem Kasernenplatz vor dem Kommando der Kantonspolizei die persönlichen Effekten abgenommen und die Hände mit Kabelbinder gefesselt. Bevor sie einzeln vernommen werden konnten, warteten einige Jugendliche auf dem Kasernenplatz bis zu acht Stunden. Laut Polizeiangaben wurden die letzten Fans erst um 2.15 Uhr in der Nacht entlassen.
Juristische Ratschläge. Der FC Basel hat sich gestern von der Aktion der Zürcher Polizei distanziert. Dabei verurteilt der Verein, dass dabei «nachweislich unbescholtene» FCB-Fans verhaftet wurden. «Wenn jemand wirklich Schaden erlitten hat, können wir allenfalls juristische Ratschläge geben», sagt Mediensprecher Josef Zindel. Noch weiter geht der «Dachverband Muttenzerkurve». Momentan prüft ein Anwalt die Chancen einer Sammelklage.
Die Zürcher Polizei verteidigt trotz aller Kritik ihre Aktion. Man habe mit diesem «konsequenten Vorgehen» ein Zeichen setzen wollen: «Wir tolerieren rund um Fussballspiele keine Gewalt.»
OléOlé, Vollschinggen Olé
BaZ 2 (Seite 2)
tageskommentar
Übers Ziel hinaus
MICHAELMARTIN
Der Kluge reist im Zuge; der Slogan ist legendär. Wer am Sonntag jedoch den Extrazug der SBB von Basel zum Fussballspiel des FCB bei den Grasshoppers nutzte, muss sich anders vorgekommen sein. 427 von 650 Basler Passagieren wurden von der Zürcher Stadtpolizei verhaftet, gefesselt, abgeführt und unter schikanösen Bedingungen festgehalten.
Es war eine Machtdemonstration der Zürcher Ordnungshüter, ein statuiertes Exempel, bei dem in Kauf genommen wurde, dass Unschuldige unter den tatsächlich mitgereisten Rabauken kriminalisiert wurden. Die beispiellose Aktion ist im Zusammenhang mit denVorfällen vom 30. Oktober zu sehen, als Basler Fans auf ihrem Weg zum Auswärtsspiel gegen den FCZürich Erinnerung an frühere Saubannerzüge hatten aufkommen lassen. Auch das war kein schöner Anblick. Nun liess - Auge um Auge, Zahn um Zahn -die Zürcher Polizei die Muskeln spielen und verteidigte ihren Einsatz letztlich mit der Erfolgsmeldung, dass es im Stadion nicht zu Ausschreitungen gekommen sei. Der Preis für diese Meldung ist hoch, zu hoch:Notwendig dafür war die Einführung einer Sippenhaft für Basler Fussball-Fans.
So richtig gezielte Massnahmen gegen Krawalltouristen sind, so untragbar ist es, wenn staatliche Sicherheitsprofis zwischen Unruhestiftern und friedlichen Fans keinen Unterschied mehr machen wollen. Eine Beruhigung der Lage bei Auswärtsspielen des FCBin Zürich ist nicht in Sicht, wenn beide Seiten jede Gelegenheit nützen, übers Ziel hinauszuschiessen. Am Sonntag herrschte rund um die Partie Ruhe. Aber die Unverhältnismässigkeit des sonntäglichen Zugriffs hat das Problem nicht gelöst, sondern verschärft.
> Seite 17 Der sonntägliche Zugriff hat das Problem nicht gelöst, sondern verschärft.
Übers Ziel hinaus
MICHAELMARTIN
Der Kluge reist im Zuge; der Slogan ist legendär. Wer am Sonntag jedoch den Extrazug der SBB von Basel zum Fussballspiel des FCB bei den Grasshoppers nutzte, muss sich anders vorgekommen sein. 427 von 650 Basler Passagieren wurden von der Zürcher Stadtpolizei verhaftet, gefesselt, abgeführt und unter schikanösen Bedingungen festgehalten.
Es war eine Machtdemonstration der Zürcher Ordnungshüter, ein statuiertes Exempel, bei dem in Kauf genommen wurde, dass Unschuldige unter den tatsächlich mitgereisten Rabauken kriminalisiert wurden. Die beispiellose Aktion ist im Zusammenhang mit denVorfällen vom 30. Oktober zu sehen, als Basler Fans auf ihrem Weg zum Auswärtsspiel gegen den FCZürich Erinnerung an frühere Saubannerzüge hatten aufkommen lassen. Auch das war kein schöner Anblick. Nun liess - Auge um Auge, Zahn um Zahn -die Zürcher Polizei die Muskeln spielen und verteidigte ihren Einsatz letztlich mit der Erfolgsmeldung, dass es im Stadion nicht zu Ausschreitungen gekommen sei. Der Preis für diese Meldung ist hoch, zu hoch:Notwendig dafür war die Einführung einer Sippenhaft für Basler Fussball-Fans.
So richtig gezielte Massnahmen gegen Krawalltouristen sind, so untragbar ist es, wenn staatliche Sicherheitsprofis zwischen Unruhestiftern und friedlichen Fans keinen Unterschied mehr machen wollen. Eine Beruhigung der Lage bei Auswärtsspielen des FCBin Zürich ist nicht in Sicht, wenn beide Seiten jede Gelegenheit nützen, übers Ziel hinauszuschiessen. Am Sonntag herrschte rund um die Partie Ruhe. Aber die Unverhältnismässigkeit des sonntäglichen Zugriffs hat das Problem nicht gelöst, sondern verschärft.
> Seite 17 Der sonntägliche Zugriff hat das Problem nicht gelöst, sondern verschärft.
OléOlé, Vollschinggen Olé
Leserbriefe
Rohrkrepierer?
Die Aktion der Zürcher Polizei gegen einen ganzen Zug mit Basler FCB-Fans könnte zum Rohrkrepierer werden. Es ist nachvollziehbar, wenn man die unverbesserlichen Chaoten unter der Anhängerschaft endlich einmal gründlich und unmissverständlich zurückpfeift. Da lässt sich der Einsatz von Handfesseln noch rechtfertigen. Wird aber gleich ein ganzer Zug gestoppt und dessen Insassen «vorbeugend» festgesetzt, dann trifft das unweigerlich Unschuldige. Die ganz «normalen» Fans im Zug sind die Geprellten. Und sie haben von der Polizei einen schlechten Eindruck. Die Konsequenz: der Zulauf zu den Chaoten nimmt so eher zu. Die Gewaltbereitschaft steigt an, bei nächster Gelegenheit werden «offene Rechnungen» beglichen. Die wirklich Militanten ohne Bindung zum Club, denen es nicht um den FC Basel geht, sondern um den «Kick», werden beim nächsten Mal wiederum andere Wege nach Zürich finden.
Markus Christen, Basel
Kollektivstrafe!
Dass randalierende Fans verhaftet werden, geht absolut in Ordnung. Es kann nicht sein, dass bei jedem Auswärtsmatch Tausende von Franken Schaden entstehen aufgrund von ein paar wenigen - selbst ernannten - Hooligans. Es kann aber auch nicht sein, dass in einem Zug 300 Personen randaliert haben. Somit stellt sich die Frage der Kollektivstrafe. Deshalb grenzt die Aktion der Zürcher Polizei von letztem Sonntag an Willkür. Willkür im Sinne von Kollektivstrafen, wie wir sie nicht einmal aus dem Schweizer Militär gewohnt sind. Polizeiaktionen gegen jegliches Recht können und dürfen nicht toleriert werden! Egal ob in Zürich, Basel oder sonstwo.
Lukas Bachmann, Riehen
Die Aktion der Zürcher Polizei gegen einen ganzen Zug mit Basler FCB-Fans könnte zum Rohrkrepierer werden. Es ist nachvollziehbar, wenn man die unverbesserlichen Chaoten unter der Anhängerschaft endlich einmal gründlich und unmissverständlich zurückpfeift. Da lässt sich der Einsatz von Handfesseln noch rechtfertigen. Wird aber gleich ein ganzer Zug gestoppt und dessen Insassen «vorbeugend» festgesetzt, dann trifft das unweigerlich Unschuldige. Die ganz «normalen» Fans im Zug sind die Geprellten. Und sie haben von der Polizei einen schlechten Eindruck. Die Konsequenz: der Zulauf zu den Chaoten nimmt so eher zu. Die Gewaltbereitschaft steigt an, bei nächster Gelegenheit werden «offene Rechnungen» beglichen. Die wirklich Militanten ohne Bindung zum Club, denen es nicht um den FC Basel geht, sondern um den «Kick», werden beim nächsten Mal wiederum andere Wege nach Zürich finden.
Markus Christen, Basel
Kollektivstrafe!
Dass randalierende Fans verhaftet werden, geht absolut in Ordnung. Es kann nicht sein, dass bei jedem Auswärtsmatch Tausende von Franken Schaden entstehen aufgrund von ein paar wenigen - selbst ernannten - Hooligans. Es kann aber auch nicht sein, dass in einem Zug 300 Personen randaliert haben. Somit stellt sich die Frage der Kollektivstrafe. Deshalb grenzt die Aktion der Zürcher Polizei von letztem Sonntag an Willkür. Willkür im Sinne von Kollektivstrafen, wie wir sie nicht einmal aus dem Schweizer Militär gewohnt sind. Polizeiaktionen gegen jegliches Recht können und dürfen nicht toleriert werden! Egal ob in Zürich, Basel oder sonstwo.
Lukas Bachmann, Riehen
OléOlé, Vollschinggen Olé
Interview in der NZZ vom 7.12.04:
Einsatzleiter Jürg Zingg von der Stadtpolizei zur Aktion
Herr Zingg,* Basler Fussballfans berichteten am Montag, sie seien in Basel in den Sonderzug gezwungen worden, dessen Passagiere dann in Zürich kontrolliert wurden. Stimmt das?
Nach meinen Informationen stürmten am Sonntagnachmittag 200 bis 300 Fans der nicht harmlosen Sorte im Bahnhof Basel über die Gleise und versuchten, in einen Regionalzug nach Zürich Hauptbahnhof zu gelangen. Die Basler Polizei und die Bahnpolizei räumten diesen Zug und dirigierten die Fussballfans in den Sonderzug, der nach Altstetten fuhr. Ich schliesse nicht aus, dass auch Unbeteiligte in den Sonderzug gebeten wurden. Wir hatten im Vorfeld mit der Basler Polizei abgesprochen, dass wir nicht zulassen würden, dass gewaltbereite Fans in den Zürcher Hauptbahnhof gelangten. Wir konnten keine Ausschreitungen in der Innenstadt riskieren, wo unter anderem der Weihnachtsverkauf stattfand.
In der Polizeimitteilung heisst es, Erkenntnisse aus der Aktion vom Sonntag würden in die Ermittlungen zu den Ausschreitungen anlässlich des Spiels FCZ - Basel Ende Oktober einfliessen. Was heisst das?
Im Zusammenhang mit den Krawallen vom Oktober hat die Stadtpolizei diverse Hinweise gesammelt - dabei handelt es sich um Fernsehbilder, aber auch um Bilder, die von der Polizei selber erfasst wurden. Wir werden nun versuchen, Straftaten einzelnen Personen zuzuordnen, die allenfalls auch am Sonntag kontrolliert wurden.
Was sagen Sie zur Aussage, die Polizei habe durch einen unverhältnismässigen Einsatz Aggressionen erst geschürt?
Ich finde diese Behauptung etwas zu billig. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es nötig ist, klare Grenzen zu setzen. Dann werden diese Grenzen in Zukunft auch respektiert. Unter den Festgenommenen gibt es sicher Personen, die unschuldig in den Pulk gewaltbereiter Fans gerieten. Diese haben, ausser dass sie den Match verpasst haben, keine weiteren Nachteile zu gewärtigen. Wir leben in einem Rechtsstaat. Sollten Anzeigen oder Beschwerden gegen die Polizei eingehen, werden diese geprüft. Wir sind überzeugt, dass wir verhältnismässig und korrekt gehandelt haben. Immerhin konnten Krawalle erfolgreich verhindert werden.
Interview: ekk.
* Jürg Zingg von der Stadtpolizei Zürich leitete am Sonntag den Einsatz gegen FCB-Fans am Bahnhof Altstetten.
Einsatzleiter Jürg Zingg von der Stadtpolizei zur Aktion
Herr Zingg,* Basler Fussballfans berichteten am Montag, sie seien in Basel in den Sonderzug gezwungen worden, dessen Passagiere dann in Zürich kontrolliert wurden. Stimmt das?
Nach meinen Informationen stürmten am Sonntagnachmittag 200 bis 300 Fans der nicht harmlosen Sorte im Bahnhof Basel über die Gleise und versuchten, in einen Regionalzug nach Zürich Hauptbahnhof zu gelangen. Die Basler Polizei und die Bahnpolizei räumten diesen Zug und dirigierten die Fussballfans in den Sonderzug, der nach Altstetten fuhr. Ich schliesse nicht aus, dass auch Unbeteiligte in den Sonderzug gebeten wurden. Wir hatten im Vorfeld mit der Basler Polizei abgesprochen, dass wir nicht zulassen würden, dass gewaltbereite Fans in den Zürcher Hauptbahnhof gelangten. Wir konnten keine Ausschreitungen in der Innenstadt riskieren, wo unter anderem der Weihnachtsverkauf stattfand.
In der Polizeimitteilung heisst es, Erkenntnisse aus der Aktion vom Sonntag würden in die Ermittlungen zu den Ausschreitungen anlässlich des Spiels FCZ - Basel Ende Oktober einfliessen. Was heisst das?
Im Zusammenhang mit den Krawallen vom Oktober hat die Stadtpolizei diverse Hinweise gesammelt - dabei handelt es sich um Fernsehbilder, aber auch um Bilder, die von der Polizei selber erfasst wurden. Wir werden nun versuchen, Straftaten einzelnen Personen zuzuordnen, die allenfalls auch am Sonntag kontrolliert wurden.
Was sagen Sie zur Aussage, die Polizei habe durch einen unverhältnismässigen Einsatz Aggressionen erst geschürt?
Ich finde diese Behauptung etwas zu billig. Unsere Erfahrungen zeigen, dass es nötig ist, klare Grenzen zu setzen. Dann werden diese Grenzen in Zukunft auch respektiert. Unter den Festgenommenen gibt es sicher Personen, die unschuldig in den Pulk gewaltbereiter Fans gerieten. Diese haben, ausser dass sie den Match verpasst haben, keine weiteren Nachteile zu gewärtigen. Wir leben in einem Rechtsstaat. Sollten Anzeigen oder Beschwerden gegen die Polizei eingehen, werden diese geprüft. Wir sind überzeugt, dass wir verhältnismässig und korrekt gehandelt haben. Immerhin konnten Krawalle erfolgreich verhindert werden.
Interview: ekk.
* Jürg Zingg von der Stadtpolizei Zürich leitete am Sonntag den Einsatz gegen FCB-Fans am Bahnhof Altstetten.
Artikel aus der NZZ vom 7.12.04
Kritik am Polizeieinsatz gegen FCB-Fans
427 Zugpassagiere festgenommen, viele Minderjährige
Insgesamt 427 Zugpassagiere sind am Sonntag im Bahnhof Altstetten im Rahmen der Aktion gegen gewaltbereite FCB-Fans vorübergehend festgenommen worden, darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Der Einsatz ist am Montag massiv als unverhältnismässig kritisiert worden, weil Unbeteiligte involviert wurden. Die Stadtpolizei wertet die Aktion hingegen als Erfolg, da Ausschreitungen nach dem Einsatz ausblieben.
tom. Mit den Worten «FCB-Fans fahren mit dem Extrazug stau- und stressfrei nach Zürich Altstetten» wurde im Vorfeld des Fussballspiels zwischen GC und dem FC Basel auf der offiziellen Homepage des FC Basel der offizielle SBB- Extrazug angepriesen. Von einem stressfreien Erlebnis konnte am Sonntag allerdings keine Rede sein. Von den rund 650 Passagieren, die im Zug nach Zürich fuhren, wurden insgesamt 427 vorübergehend festgenommen, wie die Stadtpolizei am Montag mitteilte. Auch der andere Drittel verpasste zumindest einen Teil des Spiels. Die letzten Festgenommenen wurden erst um 2 Uhr 15 nachts entlassen. Ein Mann wurde wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt. Wegen des gleichen Tatbestandes wird gegen einen zweiten ermittelt. Ein weiterer Betroffener wird wegen Hinderung einer Amtshandlung belangt.
11 Frauen, 32 Jugendliche unter 15 Jahren
Wie die Stadtpolizei Zürich bekannt gab, befanden sich unter den Festgenommen 11 Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren sowie 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Die drei jüngsten stünden kurz vor der Vollendung des 14. Altersjahres. Die Mehrzahl der Festgenommenen werde mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Wie viele es ungefähr sind, konnte Stadtpolizei-Pressesprecherin Susann Birrer allerdings noch nicht sagen, «ein Grossteil», erklärte sie. Die Untersuchungen liefen. Resultate seien nicht vor Weihnachten zu erwarten. Rechtsgrundlage für die Verzeigungen bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat. Es sei noch zu früh, um über allfällige Entschädigungen an Unbeteiligte Aussagen machen zu können, beantwortete Birrer die entsprechende Frage.
Basler Fan-Kreise vermuteten hinter der Aktion eine lange Vorausplanung der Polizei. Es sei zwar tatsächlich geplant gewesen, am Bahnhof Altstetten gewaltbereite Fans auszusortieren, sagte Birrer, nicht aber in diesem Umfang. Dazu habe man sich erst entschlossen, als die Polizei die grosse Gewaltbereitschaft gesehen habe. Noch einmal wurde die Sicherstellung von Feuerwerkskörpern wie Rauchbomben und Handfackeln erwähnt (NZZ 6. 12. 04). Das Ausbleiben von Gewaltaktionen vor, während und nach dem Spiel zeige klar - teilte die Stadtpolizei weiter mit -, dass es der Polizei gelungen sei, «jene Personen und Gruppierungen festzuhalten, die in der Vergangenheit immer wieder für Sachbeschädigungen, unbewilligte Demonstrationen und Gewaltakte verantwortlich» gewesen seien. Innerhalb des Stadions seien die Sicherheitsverantwortlichen am Sonntag ebenfalls konsequent vorgegangen und hätten zahlreiche Stadionverbote gegen aggressive Zürcher Fans ausgesprochen.
Massive Kritik am Polizeieinsatz
Von vielen Betroffenen und auch vom FC Basel wurde der Polizeieinsatz am Montag als unverhältnismässig kritisiert (vgl. Kasten). Es wurden rechtliche Schritte gegen die Zürcher Polizei angedroht. Die Gruppe «augenauf» sammelte Zeugenaussagen und Fakten. Der Zürcher Gemeinderat Walter Angst kündigte Vorstösse im Gemeinderat an. Auf den FCB-Foren im Internet wurde am Montag heiss diskutiert. Betroffene meldeten sich auch bei der NZZ und berichteten, dass sie in Basel eigentlich einen anderen Zug nach Zürich hätten besteigen wollen, aber von Sicherheitskräften in den Extrazug gezwungen worden seien. Der SBB-Extrazug traf am Sonntag gegen 14 Uhr 15 im Bahnhof Altstetten ein, wo die Polizei mit einem Grossaufgebot bereitstand. Gemäss Stadtpolizei-Angaben wurden bereits bei der Ankunft von den Fans Flaschen und Knallpetarden aus dem Zug geworfen.
Die Zugpassagiere wurden eingekesselt und rund ein Drittel von ihnen, die einen harmlosen Eindruck machten, aussortiert. Bereits während dieser Aktion kam es zu Tränengas-Einsätzen; gemäss Angaben von Polizeisprecherin Birrer, weil einzelne Fans versucht hatten, Polizeisperren zu durchbrechen. Eingekesselte erzählten der NZZ von zahlreichen Leuten in Panik, von weinenden und blutenden Leuten. Weil die Platzverhältnisse im Bahnhof zu eng waren, wurden die Festgenommenen zu einer Polizeiwache gefahren. Dazu wurden ihnen die Hände mit Kabelbinder auf dem Rücken zusammengebunden. Alle Utensilien, auch die Handys, wurden ihnen abgenommen und - wie bei der Polizei üblich - in einem Plasticsack verstaut um den Hals gehängt. So konnten die Betroffenen niemanden kontaktieren. In der Polizeiwache mussten sie, noch immer mit verbundenen Händen, zum Teil stundenlang auf ihre Befragung warten. Nicht einmal die noch immer tränenden Augen habe man sich dabei auswischen können, erzählte ein Fan der NZZ. Betroffene verpassten nach ihrer Entlassung den letzten Zug. Eltern blieb nichts anderes übrig, als nach Zürich zu fahren, um ihre Kinder abzuholen.
Kritik am Polizeieinsatz gegen FCB-Fans
427 Zugpassagiere festgenommen, viele Minderjährige
Insgesamt 427 Zugpassagiere sind am Sonntag im Bahnhof Altstetten im Rahmen der Aktion gegen gewaltbereite FCB-Fans vorübergehend festgenommen worden, darunter 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Der Einsatz ist am Montag massiv als unverhältnismässig kritisiert worden, weil Unbeteiligte involviert wurden. Die Stadtpolizei wertet die Aktion hingegen als Erfolg, da Ausschreitungen nach dem Einsatz ausblieben.
tom. Mit den Worten «FCB-Fans fahren mit dem Extrazug stau- und stressfrei nach Zürich Altstetten» wurde im Vorfeld des Fussballspiels zwischen GC und dem FC Basel auf der offiziellen Homepage des FC Basel der offizielle SBB- Extrazug angepriesen. Von einem stressfreien Erlebnis konnte am Sonntag allerdings keine Rede sein. Von den rund 650 Passagieren, die im Zug nach Zürich fuhren, wurden insgesamt 427 vorübergehend festgenommen, wie die Stadtpolizei am Montag mitteilte. Auch der andere Drittel verpasste zumindest einen Teil des Spiels. Die letzten Festgenommenen wurden erst um 2 Uhr 15 nachts entlassen. Ein Mann wurde wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Bezirksanwaltschaft Zürich zugeführt. Wegen des gleichen Tatbestandes wird gegen einen zweiten ermittelt. Ein weiterer Betroffener wird wegen Hinderung einer Amtshandlung belangt.
11 Frauen, 32 Jugendliche unter 15 Jahren
Wie die Stadtpolizei Zürich bekannt gab, befanden sich unter den Festgenommen 11 Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren sowie 32 Jugendliche unter 15 Jahren. Die drei jüngsten stünden kurz vor der Vollendung des 14. Altersjahres. Die Mehrzahl der Festgenommenen werde mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Wie viele es ungefähr sind, konnte Stadtpolizei-Pressesprecherin Susann Birrer allerdings noch nicht sagen, «ein Grossteil», erklärte sie. Die Untersuchungen liefen. Resultate seien nicht vor Weihnachten zu erwarten. Rechtsgrundlage für die Verzeigungen bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat. Es sei noch zu früh, um über allfällige Entschädigungen an Unbeteiligte Aussagen machen zu können, beantwortete Birrer die entsprechende Frage.
Basler Fan-Kreise vermuteten hinter der Aktion eine lange Vorausplanung der Polizei. Es sei zwar tatsächlich geplant gewesen, am Bahnhof Altstetten gewaltbereite Fans auszusortieren, sagte Birrer, nicht aber in diesem Umfang. Dazu habe man sich erst entschlossen, als die Polizei die grosse Gewaltbereitschaft gesehen habe. Noch einmal wurde die Sicherstellung von Feuerwerkskörpern wie Rauchbomben und Handfackeln erwähnt (NZZ 6. 12. 04). Das Ausbleiben von Gewaltaktionen vor, während und nach dem Spiel zeige klar - teilte die Stadtpolizei weiter mit -, dass es der Polizei gelungen sei, «jene Personen und Gruppierungen festzuhalten, die in der Vergangenheit immer wieder für Sachbeschädigungen, unbewilligte Demonstrationen und Gewaltakte verantwortlich» gewesen seien. Innerhalb des Stadions seien die Sicherheitsverantwortlichen am Sonntag ebenfalls konsequent vorgegangen und hätten zahlreiche Stadionverbote gegen aggressive Zürcher Fans ausgesprochen.
Massive Kritik am Polizeieinsatz
Von vielen Betroffenen und auch vom FC Basel wurde der Polizeieinsatz am Montag als unverhältnismässig kritisiert (vgl. Kasten). Es wurden rechtliche Schritte gegen die Zürcher Polizei angedroht. Die Gruppe «augenauf» sammelte Zeugenaussagen und Fakten. Der Zürcher Gemeinderat Walter Angst kündigte Vorstösse im Gemeinderat an. Auf den FCB-Foren im Internet wurde am Montag heiss diskutiert. Betroffene meldeten sich auch bei der NZZ und berichteten, dass sie in Basel eigentlich einen anderen Zug nach Zürich hätten besteigen wollen, aber von Sicherheitskräften in den Extrazug gezwungen worden seien. Der SBB-Extrazug traf am Sonntag gegen 14 Uhr 15 im Bahnhof Altstetten ein, wo die Polizei mit einem Grossaufgebot bereitstand. Gemäss Stadtpolizei-Angaben wurden bereits bei der Ankunft von den Fans Flaschen und Knallpetarden aus dem Zug geworfen.
Die Zugpassagiere wurden eingekesselt und rund ein Drittel von ihnen, die einen harmlosen Eindruck machten, aussortiert. Bereits während dieser Aktion kam es zu Tränengas-Einsätzen; gemäss Angaben von Polizeisprecherin Birrer, weil einzelne Fans versucht hatten, Polizeisperren zu durchbrechen. Eingekesselte erzählten der NZZ von zahlreichen Leuten in Panik, von weinenden und blutenden Leuten. Weil die Platzverhältnisse im Bahnhof zu eng waren, wurden die Festgenommenen zu einer Polizeiwache gefahren. Dazu wurden ihnen die Hände mit Kabelbinder auf dem Rücken zusammengebunden. Alle Utensilien, auch die Handys, wurden ihnen abgenommen und - wie bei der Polizei üblich - in einem Plasticsack verstaut um den Hals gehängt. So konnten die Betroffenen niemanden kontaktieren. In der Polizeiwache mussten sie, noch immer mit verbundenen Händen, zum Teil stundenlang auf ihre Befragung warten. Nicht einmal die noch immer tränenden Augen habe man sich dabei auswischen können, erzählte ein Fan der NZZ. Betroffene verpassten nach ihrer Entlassung den letzten Zug. Eltern blieb nichts anderes übrig, als nach Zürich zu fahren, um ihre Kinder abzuholen.
- pan_mundial
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Näi es isch jo nur dr match gsi. Wär zahlts gäld für ä zug und entschädigung dass ich fst vier stund gfesslet und öpe 5 std in dr zälle gsässe bi?quasimodo hat geschrieben:Unter den Festgenommenen gibt es sicher Personen, die unschuldig in den Pulk gewaltbereiter Fans gerieten. Diese haben, ausser dass sie den Match verpasst haben, keine weiteren Nachteile zu gewärtigen. Wir leben in einem Rechtsstaat. Sollten Anzeigen oder Beschwerden gegen die Polizei eingehen, werden diese geprüft. Wir sind überzeugt, dass wir verhältnismässig und korrekt gehandelt haben. Immerhin konnten Krawalle erfolgreich verhindert werden.
ha fast mi lehrstell verlore well ich am mäntig nit ind schuel ha chöne!
Das isch nnig s letschte wort gsi.
Frage in der NZZ steht, sie haben diesen Teil rausgelassen, der harmlos erschien... Wieviele sind durchgeschlüpft mit welchen Mitteln auch immer und nach welchem Kriterium wurden die Harmlosen raugepflückt?
*ZYNISMUS MODE ON*Wohl danach: "Ene mene muh und raus bist du" oder wohl eher "aazelle" (der zürcher kinderabzähl vers wo die katze nach wallisellen geht) *ZYNISMUS MODE OFF*
*ZYNISMUS MODE ON*Wohl danach: "Ene mene muh und raus bist du" oder wohl eher "aazelle" (der zürcher kinderabzähl vers wo die katze nach wallisellen geht) *ZYNISMUS MODE OFF*
Tages-Anzeiger vom 08.12.2004
«Wir haben die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Chef Brennpunkt bei der Stadtpolizei, nimmt Stellung zu den Vorwürfen der Basler Fans und des FC Basel.
Mit Jürg Zingg sprach Stefan Hohler
Die TA-Redaktion wird mit E-Mails von «unschuldigen» Basler Fans bombardiert, die sich über den Einsatz der Stadtpolizei empörten. Hat man über das Ziel hinausgeschossen?
Nein, man vergisst immer wieder, dass von den 650 Personen im Extrazug über 200 den Polizeicordon verlassen und an den Match gehen konnten. Szenekenner der Zürcher und Basler Polizei haben vor Ort schon eine Triage gemacht. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist, beweist, dass wir die Richtigen verhaftet haben.
Trotzdem sind aber auch viele Fans verhaftet worden, die nicht zu den militanten Hooligans gehören.
Unbestritten wurden auch unschuldige Fussballfans verhaftet. Wie viele das tatsächlich waren, werden die laufenden Untersuchungen zeigen. Aber wir mussten beim Bahnhof Altstetten eingreifen, da schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung herrschte und es bereits bei der Einfahrt des Zuges zu massiven Sachbeschädigungen und Übergriffen gegen Polizisten kam.
Was passiert nun mit den Verhafteten, denen man keine Straftat nachweisen kann?
Die Leute werden von uns informiert, dass gegen sie keine Anzeige erstattet wird. Daten von Personen, die unschuldig in Polizeiverhaft genommen wurden, werden sicher nicht in einer Datenbank zusammengefasst. Wir halten uns strikt an die datenschutzrechtlichen Vorgaben.
Die Basler Fans kritisieren das Verhalten der Stapo als übertriebene Härte. So habe man stundenlang mit verbundenen Händen in der Kälte stehen müssen oder habe nicht auf die Toilette gehen können.
Wenn man über 400 Personen verhaftet, kontrolliert und abführt, dann braucht es Zeit. Zudem wollten die Leute einen Match besuchen - sie waren also entsprechend warm angezogen. Wir haben auch keinen Wasserwerfer eingesetzt. Dass es zu Wartezeiten beim Toilettengang kam, ist verständlich. Wir mussten die Leute einzeln aufs WC begleiten. Der Vorwurf, dass unsere Beamten die Verhafteten gedemütigt und verunglimpft haben, stimmt nicht. Das Verhalten von Stadt- und Kantonspolizei war hochprofessionell.
Die Fans beklagen sich, dass sie in Basel gezwungen wurden, einen Extrazug zu besteigen, um in Zürich verhaftet zu werden.
Es stimmt, dass in Basel die Fans einen Extrazug direkt zum Bahnhof Altstetten besteigen mussten. Wir wollten nicht, dass ab Hauptbahnhof zum Stadion ein Saubannerzug durchgeführt wird. In Basel bestieg ein Kern von 200 bis 300 gewaltbereiten Leuten mit einem eigentlichen Sturm über die Gleise den Regionalzug nach Zürich. Erst als gedroht wurde, dass man nicht abfahre, wechselten sie in den Extrazug.
Der FC Basel schreibt, dass das Verhalten der Stadtpolizei zu einer Verhärtung der Fronten führen könnte.
Fanprojekte, wie sie der FC Basel und andere Klubs durchführen, greifen für sich allein nicht - noch nicht. Es braucht die Fanprojekte genauso, wie auch ein konsequentes Vorgehen gegen diejenigen, die vor allem Krawall suchen. Die Klubs müssen mehr Verantwortung übernehmen. Die geplante Kausalhaftung, dass die Klubs auch bei Auswärtsspielen für Schäden haften, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dass sich der FC Basel dagegen gewehrt hat, ist ein interessantes Detail, das zu kommentieren mir nicht zusteht.
«Wir haben die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Chef Brennpunkt bei der Stadtpolizei, nimmt Stellung zu den Vorwürfen der Basler Fans und des FC Basel.
Mit Jürg Zingg sprach Stefan Hohler
Die TA-Redaktion wird mit E-Mails von «unschuldigen» Basler Fans bombardiert, die sich über den Einsatz der Stadtpolizei empörten. Hat man über das Ziel hinausgeschossen?
Nein, man vergisst immer wieder, dass von den 650 Personen im Extrazug über 200 den Polizeicordon verlassen und an den Match gehen konnten. Szenekenner der Zürcher und Basler Polizei haben vor Ort schon eine Triage gemacht. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist, beweist, dass wir die Richtigen verhaftet haben.
Trotzdem sind aber auch viele Fans verhaftet worden, die nicht zu den militanten Hooligans gehören.
Unbestritten wurden auch unschuldige Fussballfans verhaftet. Wie viele das tatsächlich waren, werden die laufenden Untersuchungen zeigen. Aber wir mussten beim Bahnhof Altstetten eingreifen, da schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung herrschte und es bereits bei der Einfahrt des Zuges zu massiven Sachbeschädigungen und Übergriffen gegen Polizisten kam.
Was passiert nun mit den Verhafteten, denen man keine Straftat nachweisen kann?
Die Leute werden von uns informiert, dass gegen sie keine Anzeige erstattet wird. Daten von Personen, die unschuldig in Polizeiverhaft genommen wurden, werden sicher nicht in einer Datenbank zusammengefasst. Wir halten uns strikt an die datenschutzrechtlichen Vorgaben.
Die Basler Fans kritisieren das Verhalten der Stapo als übertriebene Härte. So habe man stundenlang mit verbundenen Händen in der Kälte stehen müssen oder habe nicht auf die Toilette gehen können.
Wenn man über 400 Personen verhaftet, kontrolliert und abführt, dann braucht es Zeit. Zudem wollten die Leute einen Match besuchen - sie waren also entsprechend warm angezogen. Wir haben auch keinen Wasserwerfer eingesetzt. Dass es zu Wartezeiten beim Toilettengang kam, ist verständlich. Wir mussten die Leute einzeln aufs WC begleiten. Der Vorwurf, dass unsere Beamten die Verhafteten gedemütigt und verunglimpft haben, stimmt nicht. Das Verhalten von Stadt- und Kantonspolizei war hochprofessionell.
Die Fans beklagen sich, dass sie in Basel gezwungen wurden, einen Extrazug zu besteigen, um in Zürich verhaftet zu werden.
Es stimmt, dass in Basel die Fans einen Extrazug direkt zum Bahnhof Altstetten besteigen mussten. Wir wollten nicht, dass ab Hauptbahnhof zum Stadion ein Saubannerzug durchgeführt wird. In Basel bestieg ein Kern von 200 bis 300 gewaltbereiten Leuten mit einem eigentlichen Sturm über die Gleise den Regionalzug nach Zürich. Erst als gedroht wurde, dass man nicht abfahre, wechselten sie in den Extrazug.
Der FC Basel schreibt, dass das Verhalten der Stadtpolizei zu einer Verhärtung der Fronten führen könnte.
Fanprojekte, wie sie der FC Basel und andere Klubs durchführen, greifen für sich allein nicht - noch nicht. Es braucht die Fanprojekte genauso, wie auch ein konsequentes Vorgehen gegen diejenigen, die vor allem Krawall suchen. Die Klubs müssen mehr Verantwortung übernehmen. Die geplante Kausalhaftung, dass die Klubs auch bei Auswärtsspielen für Schäden haften, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dass sich der FC Basel dagegen gewehrt hat, ist ein interessantes Detail, das zu kommentieren mir nicht zusteht.
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Tages-Anzeiger vom 08.12.2004
Basel fassungslos über Zürcher Polizei
In Basel herrscht Empörung. Völlig unverhältnismässig sei die Polizeiaktion gewesen.
Von Peter W. Frey, Basel
Markus Lehmann, Basler CVP-Präsident und Grossrat, argumentiert in der Regel nicht mit dem Zweihänder. Doch wenn die Rede auf die Polizeiaktion am Bahnhof Altstetten kommt, wird der frühere Handball-Internationale - unter anderem drei Saisons bei GC - nur noch grantig: «Übel war das, jenseits von gut und böse. So dämlich.»
Ursprünglich plante Lehmann, selbst mit dem Extrazug nach Zürich zu fahren. Als Präsident des Trägervereins Fanprojekt Basel wollte er sich ein Bild machen von FCB-Fans bei Auswärtsspielen. Jetzt ärgert er sich, dass er am Sonntag der Familie Priorität gab: «Ich hätte mich verhaften lassen. Es darf doch nicht sein, dass blosse Anwesenheit in einem Zug genügt, um festgenommen zu werden.»
Lehmanns Ärger findet in Basel breiten Widerhall. Verstärkt wird er durch die Schilderungen von festgenommenen Fans, die mündlich und per E-Mail die Runde machen. Stundenlang die Hände auf dem Rücken gefesselt, keine Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen, Minderjährige ohne Kontakt zu den Eltern, Entlassung aus der Polizeihaft erst, als der letzte Zug nach Basel längst abgefahren war: Das ist der Stoff für die Basler Empörung.
«Eine kollektive Fassungslosigkeit» über das, was am Sonntag in Zürich ablief, ortet der Basler Journalist Peter Knechtli. In der Stadt, die sich wie keine andere mit ihrem Fussballklub identifiziert, gibt es im Moment kaum ein anderes Gesprächsthema. Auch der Basler Polizeidirektor Jürg Schild konnte sich dem nicht entziehen. «Wenn Jugendliche nach Mitternacht von den Eltern abgeholt werden müssen, dann ist schon etwas schief gelaufen», war das Maximum an Kritik, das sich Schild am Dienstagabend im Regionalsender Telebasel an der Zürcher Polizei erlaubte.
Das mediale Echo war vernichtend: Untragbar sei es, «wenn staatliche Sicherheitsprofis zwischen Unruhestiftern und friedlichen Fans keinen Unterschied mehr machen wollen», kommentierte die «Basler Zeitung» und sprach voneiner «Sippenhaft für Basler Fussballfans». Die Gratiszeitung «Baslerstab» liess in ihrer Schlagzeile einen Fan sagen: «Das war Faschismus.»
In der Politik stimmen allerdings nicht alle in den Chor ein. So wirft SP-Grossrat Roland Stark dem FCB vor, jetzt die Empörungskeule zu schwingen Dabei seien die Ausschreitungen von gewaltbereiten Fans seit Jahren verharmlost worden - ein Vorwurf, den FCB-Sprecher Josef Zindel dezidiert zurückweist. Starks FDP-Ratskollege Ernst Mutschler räumt ein, dass die Polizeiaktion sicher «ein paar Falsche getroffen» habe. «Aber dass es dann am Sonntag keine Ausschreitungen gab, ist eben auch ein Fingerzeig.»
Verbreitet ist aber die Einschätzung, dass der Einsatz das Gegenteil von dem bewirken wird, was beabsichtigt war. «Nach einem solchen Erlebnis haben normale Fans natürlich eher Sympathien für gewaltbereite Kollegen», befürchtet Lehmann. Um eine solche Eskalation zu verhindern, brauche es jetzt klare Statements vom Klub selbst und von den Fanvereinigungen, fordert Ernst Mutschler.
Basel fassungslos über Zürcher Polizei
In Basel herrscht Empörung. Völlig unverhältnismässig sei die Polizeiaktion gewesen.
Von Peter W. Frey, Basel
Markus Lehmann, Basler CVP-Präsident und Grossrat, argumentiert in der Regel nicht mit dem Zweihänder. Doch wenn die Rede auf die Polizeiaktion am Bahnhof Altstetten kommt, wird der frühere Handball-Internationale - unter anderem drei Saisons bei GC - nur noch grantig: «Übel war das, jenseits von gut und böse. So dämlich.»
Ursprünglich plante Lehmann, selbst mit dem Extrazug nach Zürich zu fahren. Als Präsident des Trägervereins Fanprojekt Basel wollte er sich ein Bild machen von FCB-Fans bei Auswärtsspielen. Jetzt ärgert er sich, dass er am Sonntag der Familie Priorität gab: «Ich hätte mich verhaften lassen. Es darf doch nicht sein, dass blosse Anwesenheit in einem Zug genügt, um festgenommen zu werden.»
Lehmanns Ärger findet in Basel breiten Widerhall. Verstärkt wird er durch die Schilderungen von festgenommenen Fans, die mündlich und per E-Mail die Runde machen. Stundenlang die Hände auf dem Rücken gefesselt, keine Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen, Minderjährige ohne Kontakt zu den Eltern, Entlassung aus der Polizeihaft erst, als der letzte Zug nach Basel längst abgefahren war: Das ist der Stoff für die Basler Empörung.
«Eine kollektive Fassungslosigkeit» über das, was am Sonntag in Zürich ablief, ortet der Basler Journalist Peter Knechtli. In der Stadt, die sich wie keine andere mit ihrem Fussballklub identifiziert, gibt es im Moment kaum ein anderes Gesprächsthema. Auch der Basler Polizeidirektor Jürg Schild konnte sich dem nicht entziehen. «Wenn Jugendliche nach Mitternacht von den Eltern abgeholt werden müssen, dann ist schon etwas schief gelaufen», war das Maximum an Kritik, das sich Schild am Dienstagabend im Regionalsender Telebasel an der Zürcher Polizei erlaubte.
Das mediale Echo war vernichtend: Untragbar sei es, «wenn staatliche Sicherheitsprofis zwischen Unruhestiftern und friedlichen Fans keinen Unterschied mehr machen wollen», kommentierte die «Basler Zeitung» und sprach voneiner «Sippenhaft für Basler Fussballfans». Die Gratiszeitung «Baslerstab» liess in ihrer Schlagzeile einen Fan sagen: «Das war Faschismus.»
In der Politik stimmen allerdings nicht alle in den Chor ein. So wirft SP-Grossrat Roland Stark dem FCB vor, jetzt die Empörungskeule zu schwingen Dabei seien die Ausschreitungen von gewaltbereiten Fans seit Jahren verharmlost worden - ein Vorwurf, den FCB-Sprecher Josef Zindel dezidiert zurückweist. Starks FDP-Ratskollege Ernst Mutschler räumt ein, dass die Polizeiaktion sicher «ein paar Falsche getroffen» habe. «Aber dass es dann am Sonntag keine Ausschreitungen gab, ist eben auch ein Fingerzeig.»
Verbreitet ist aber die Einschätzung, dass der Einsatz das Gegenteil von dem bewirken wird, was beabsichtigt war. «Nach einem solchen Erlebnis haben normale Fans natürlich eher Sympathien für gewaltbereite Kollegen», befürchtet Lehmann. Um eine solche Eskalation zu verhindern, brauche es jetzt klare Statements vom Klub selbst und von den Fanvereinigungen, fordert Ernst Mutschler.
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Leserreaktionen auf onlinereports.ch:
"Solche Polizeiaktionen schüren nur Eskalationen"
Wer solche Polizeiaktionen plant und durchsetzt, muss sich nicht wundern, wenn nachher die Gewalt an allen Ecken und Enden eskaliert. Euphorische Erwachsene, Jugendliche und Kinder präventiv abführen, wie wenn sie zu einer Schlägertruppe gehörten, wäre in Basel und ist in Zürich-Altstetten daneben. Zukünftig wird sicher niemand mehr in den Fussballmatch-Extrazug steigen. 427 Untersuchte, eine Person hat gegen die Beamten gedroht, eine Person hat die Amtshandlung behindert. Grandioses Resultat! Man will oder kann nicht einmal exakt mitteilen, bei wie wielen Personen verbotene Gegenstände gefunden wurden. Man macht einen ganzen Extrazug zu "bewaffneten" Fans. Mit dieser Polizeiaktion wurde wirklich ein Zeichen gesetzt - ein Zeichen der Masslosigkeit.
Eric Nussbaumer
Frenkendorf
"Die Querulanten dort treffen, wo es weh tut"
Was wir Basler nicht vergessen sollten, ist, dass die Querulanten unter den Fans gerade in der scheinbaren Anonymität der Auswärtsspiele mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit für enorme Sachschäden und, was viel schwerer wiegt, verletzte Polizeibeamte verantwortlich sind. Auch ist es leider keine Seltenheit, dass, einmal von der Gruppendynamik mitgerissen, auch mitangereiste Familienväter an vorderster 'Front' zu finden sind. Dass es nach der Aktion vom Sonntag zu keinerlei Ausschreitungen - was in Anbetracht des zur Zeit stattfindenden Weihnachtsmarktes verheerend gewesen wäre - gekommen ist, ist ein Zeichen dafür, dass die Polizei sicherlich ihr Möglichstes getan hat, differenziert vorzugehen.
Nichtsdestotrotz vertrete auch ich die Meinung, dass der Einsatz den Grundsatz der Verhältnismässigkeit arg strapaziert hat und sich langfristig auch kontraproduktiv auswirken wird. Mit Repression ist gewaltbereiten Fans auf lange Sicht kaum Herr zu werden. Vielmehr besteht von Seiten des SFV Handlungsbedarf, hätte dieser doch die Möglichkeit, die Querulanten dort zu treffen, wo es weh tut. Dabei ziehe ich von Geisterspielen über Geldbussen bis zu Punkteabzügen für den verantwortlichen Verein alle Möglichkeiten in Betracht. Auch muss die bisher nur halbherzig und deshalb erfolglos praktizierte Fanarbeit schweizweit ausgebaut werden.
Was mich an den Ereignissen vom Sonntag zudem stört, ist, dass auch unbescholtenen Fans der Zutritt zu Linienzügen verwehrt wurde und damit gar keine Möglichkeit bestand, sich von gewaltbereiten Gruppierungen zu distanzieren. Auch würde mich interessieren, auf welcher rechtlichen Grundlage die Weisung, dass FCB-Fans trotz regulär erworbenem Einzelticket - wohlgemerkt kein Kombiticket - lediglich den Extrazug nutzen dürfen, basiert. Von Bekleidungsvorschriften auf Linienzügen ist mir zumindest nichts bekannt.
Tommy Frey
Basel
"Der FCB verharmlost Ausschreitungen seit Jahren"
Man reibt sich ungläubig die Augen: Während zu den massiven gewalttätigen und verbalen Ausschreitungen sogenannter "FCB-Fans" seit Jahren von offizieller Seite nur Beschwichtigungen und Verharmlosungen zu vernehmen sind, wird nun als Reaktion auf den Einsatz der Zürcher Polizei die grosse Empörungskeule hervor geholt. Bisher äusserst zurückhaltende Verantwortliche (von den Spielern über den Trainer bis zum Vorstand) finden plötzlich markige Worte; nicht gegen Chaoten und Randalierer, sondern vor allem gegen die (neue) Strategie der Polizeikräfte. Offenbar haben in der FCB-Spitze mit über 30-jähriger Verspätung die 68-iger die Macht übernommen. In Erinnerung sind noch die Worte von Murat Yakin, der die brutalen Ausschreitungen nach dem Match gegen den FCZ folgendermassen kommentierte: "Wenn die Fans Krawall machen wollen, sollen sie. Das ist nicht unser Thema. Und überhaupt, es blieb ja noch im Rahmen." (TeleZüri) Auf so viel Verständnis dürfen die staatlichen Vertreter von Ruhe und Ordnung bei der FCB-Führung natürlich nicht hoffen.
Roland Stark
Basel
"Zürcher Polizei hat sich selbst in den Fuss geschossen"
Die Zürcher Polizei hat sich selbst einen Bärendienst erwiesen. Folge dieser unüberlegten Aktion dürfte ja in Zukunft sein, dass insbesondere die Randalierer (aber auch viele anständige FCB-Fans) sich wohl hüten werden, jemals wieder einen FCB-Extrazug zu benutzen. Mit der individuellen Anfahrt wird aber genau das Gegenteil von dem erreicht, was in Sachen Kontrolle und Prävention sinnvoll und richtig ist: Speziell die Randalierer konzentriert im Auge zu behalten. Fazit: Gerade die Zürcher Polizei hat sich mit ihrer Aktion selbst in den Fuss "geschossen".
Edi Borer
Basel
"Solche Polizeiaktionen schüren nur Eskalationen"
Wer solche Polizeiaktionen plant und durchsetzt, muss sich nicht wundern, wenn nachher die Gewalt an allen Ecken und Enden eskaliert. Euphorische Erwachsene, Jugendliche und Kinder präventiv abführen, wie wenn sie zu einer Schlägertruppe gehörten, wäre in Basel und ist in Zürich-Altstetten daneben. Zukünftig wird sicher niemand mehr in den Fussballmatch-Extrazug steigen. 427 Untersuchte, eine Person hat gegen die Beamten gedroht, eine Person hat die Amtshandlung behindert. Grandioses Resultat! Man will oder kann nicht einmal exakt mitteilen, bei wie wielen Personen verbotene Gegenstände gefunden wurden. Man macht einen ganzen Extrazug zu "bewaffneten" Fans. Mit dieser Polizeiaktion wurde wirklich ein Zeichen gesetzt - ein Zeichen der Masslosigkeit.
Eric Nussbaumer
Frenkendorf
"Die Querulanten dort treffen, wo es weh tut"
Was wir Basler nicht vergessen sollten, ist, dass die Querulanten unter den Fans gerade in der scheinbaren Anonymität der Auswärtsspiele mit einer erschreckenden Selbstverständlichkeit für enorme Sachschäden und, was viel schwerer wiegt, verletzte Polizeibeamte verantwortlich sind. Auch ist es leider keine Seltenheit, dass, einmal von der Gruppendynamik mitgerissen, auch mitangereiste Familienväter an vorderster 'Front' zu finden sind. Dass es nach der Aktion vom Sonntag zu keinerlei Ausschreitungen - was in Anbetracht des zur Zeit stattfindenden Weihnachtsmarktes verheerend gewesen wäre - gekommen ist, ist ein Zeichen dafür, dass die Polizei sicherlich ihr Möglichstes getan hat, differenziert vorzugehen.
Nichtsdestotrotz vertrete auch ich die Meinung, dass der Einsatz den Grundsatz der Verhältnismässigkeit arg strapaziert hat und sich langfristig auch kontraproduktiv auswirken wird. Mit Repression ist gewaltbereiten Fans auf lange Sicht kaum Herr zu werden. Vielmehr besteht von Seiten des SFV Handlungsbedarf, hätte dieser doch die Möglichkeit, die Querulanten dort zu treffen, wo es weh tut. Dabei ziehe ich von Geisterspielen über Geldbussen bis zu Punkteabzügen für den verantwortlichen Verein alle Möglichkeiten in Betracht. Auch muss die bisher nur halbherzig und deshalb erfolglos praktizierte Fanarbeit schweizweit ausgebaut werden.
Was mich an den Ereignissen vom Sonntag zudem stört, ist, dass auch unbescholtenen Fans der Zutritt zu Linienzügen verwehrt wurde und damit gar keine Möglichkeit bestand, sich von gewaltbereiten Gruppierungen zu distanzieren. Auch würde mich interessieren, auf welcher rechtlichen Grundlage die Weisung, dass FCB-Fans trotz regulär erworbenem Einzelticket - wohlgemerkt kein Kombiticket - lediglich den Extrazug nutzen dürfen, basiert. Von Bekleidungsvorschriften auf Linienzügen ist mir zumindest nichts bekannt.
Tommy Frey
Basel
"Der FCB verharmlost Ausschreitungen seit Jahren"
Man reibt sich ungläubig die Augen: Während zu den massiven gewalttätigen und verbalen Ausschreitungen sogenannter "FCB-Fans" seit Jahren von offizieller Seite nur Beschwichtigungen und Verharmlosungen zu vernehmen sind, wird nun als Reaktion auf den Einsatz der Zürcher Polizei die grosse Empörungskeule hervor geholt. Bisher äusserst zurückhaltende Verantwortliche (von den Spielern über den Trainer bis zum Vorstand) finden plötzlich markige Worte; nicht gegen Chaoten und Randalierer, sondern vor allem gegen die (neue) Strategie der Polizeikräfte. Offenbar haben in der FCB-Spitze mit über 30-jähriger Verspätung die 68-iger die Macht übernommen. In Erinnerung sind noch die Worte von Murat Yakin, der die brutalen Ausschreitungen nach dem Match gegen den FCZ folgendermassen kommentierte: "Wenn die Fans Krawall machen wollen, sollen sie. Das ist nicht unser Thema. Und überhaupt, es blieb ja noch im Rahmen." (TeleZüri) Auf so viel Verständnis dürfen die staatlichen Vertreter von Ruhe und Ordnung bei der FCB-Führung natürlich nicht hoffen.
Roland Stark
Basel
"Zürcher Polizei hat sich selbst in den Fuss geschossen"
Die Zürcher Polizei hat sich selbst einen Bärendienst erwiesen. Folge dieser unüberlegten Aktion dürfte ja in Zukunft sein, dass insbesondere die Randalierer (aber auch viele anständige FCB-Fans) sich wohl hüten werden, jemals wieder einen FCB-Extrazug zu benutzen. Mit der individuellen Anfahrt wird aber genau das Gegenteil von dem erreicht, was in Sachen Kontrolle und Prävention sinnvoll und richtig ist: Speziell die Randalierer konzentriert im Auge zu behalten. Fazit: Gerade die Zürcher Polizei hat sich mit ihrer Aktion selbst in den Fuss "geschossen".
Edi Borer
Basel
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Über hundert Fans wollen klagen
baz.ch 08.12.2004
PHILIPP LOSER
Die Aktion der Zürcher Polizei vom vergangenen Sonntag wird ein juristisches Nachspiel haben: Einem Anwalt sollen über hundert Adressen von klagewilligen FC-Basel-Fans übergeben werden.
Der Posteingang des E-Mail-Programms kommt nicht zur Ruhe. Im Minutentakt schicken FC-Basel-Fans der baz ihre Sicht der Dinge. Ihre Sicht des «schikanösen», «unhaltbaren», «skandalösen», «menschenrechtswidrigen» Einsatzes der Zürcher Polizei vom Sonntag, während dessen 427 Passagiere des Extrazugs an das Spiel GC-FCB verhaftet wurden.
Auch bei Marcus Meier, Leiter des Fanprojekts Basel, laufen die Leitungen heiss. Er nimmt im Moment die Adresse all jener FCB-Fans auf, die sich am Sonntag ungerecht behandelt fühlten. Wie viele es sind, kann er noch nicht abschätzen. Aber: «Es ist extrem. Wir haben jetzt schon über Hundert Namen.» Unklar ist noch, wer die Gruppenklage einreichen wird. Man sei mit mehreren Anwälten im Gespräch, sagt Meier.
Koordiniert wird die Klage vom «Dachverband Muttenzerkurve» - und das mit ausdrücklicher Zustimmung des FC Basel. «Die Aufnahme der Adressen läuft zweigleisig», sagt Marcus Meier. Das wird von FCB-Mediensprecher Josef Zindel bestätigt. Der Verein ändere seine Haltung aber nicht: Der FCB wird nicht selber aktiv, sondern biete nur Hilfestellungen. Und: «Wir wollen wissen, wer hinter den Beschwerden steckt», sagt Zindel.
Unverstandener FCB. Der Stadtpolizei Zürich ist das Engagement des FC Basel nicht genehm. «Wir sind in der Stadt Zürich für Ruhe und Ordnung zuständig. Ich kann nicht verstehen, warum sich der FC Basel so äussert», sagt Polizeisprecher Marco Cortesi.
Cortesi stört sich vor allem an der expliziten Stellungnahme des FCB vom Montag. In dieser distanzierte sich der Verein «in aller Deutlichkeit» von der Polizeiaktion. Auch rechtlich ist das massive Eingreifen umstritten. Die Polizei beruft sich bei ihrem Eingreifen auf die «Allgemeine Polizeiverordnung» der Stadt Zürich im Allgemeinen und auf deren Artikel 2 im Speziellen: «Die Polizeiorgane haben die öffentliche Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Sie sorgen für die Sicherheit von Personen und Eigentum, verhindern Verbrechen, Vergehen und Übertretungen», ist dort zu lesen. Ob dies den Einsatz vom Sonntag rechtfertigt, vermögen selbst Staatsrechtler nicht abschliessend zu beantworten. «Sehr heikel», lautet der Tenor der von der baz angefragten Experten. Vor allem, dass der Polizeigewahrsam nicht einzeln überprüft, sondern die 427 Fans pauschal verhaftet wurden, ist ein strittiger Punkt.
Für Marco Cortesi sind diese Argumente nicht haltbar. Aber er gibt zu, dass sicher auch «der eine oder andere» unschuldige FCB-Fan verhaftet worden sei. Das Verhältnis zwischen unschuldigen Fans und gewalttätigen «Krawallanten» kann der Sprecher aber nicht beziffern. Es werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, die Befragungen auszuwerten. Erst dann könne die Polizei sagen, wie viele der Fans wirklich unschuldig gewesen seien.
Seit gestern ist dagegen klar, dass der Polizeieinsatz vom Sonntag von langer Hand geplant war. Und zwar als Reaktion auf die Krawalle vor dem Spiel FC Zürich-FCB im Oktober. Das bestätigt Sprecher Cortesi. Allerdings sei der ursprüngliche Plan gewesen, nur die einschlägig bekannten Hooligans einer Gesichtskontrolle zu unterziehen. Aber die Polizei sei am Bahnhof Altstetten derart massiv angegangen worden, dass der Einsatzleiter sich anders entschieden habe. Cortesi betont: «Die Polizei hat vor Ort richtig gehandelt. Die Aktion war verhältnismässig.»
Keine Verhärtung. Die Bedenken des FC Basel, dass der Einsatz eher zu einer Verhärtung der Fronten als zu einer Deeskalation führe, teilt Cortesi nicht: «Dank diesem Einsatz werden wir bei einem nächsten Mal sicher weniger Mitläufer haben.» Mitläufer, die sich jetzt mit bösen Mails bei der Zürcher Polizei beschweren und Schadenersatz fordern. Wie im Beispiel von Samuel Welschen aus Dornach. In einem Brief an die Zürcher Polizei fordert er die Rückerstattung von Reisekosten und Matchbillett in der Höhe von ingesamt 57 Franken. Er könne nichts versprechen, sagt Marco Cortesi, aber er sei sich sicher: «Wenn Leute wirklich zu unrecht verhaftet wurden, wird sich die Stadt Zürich kulant zeigen.»

Verhältnismässig? Die Gerichte werden sich höchstwahrscheinlich noch mit dem massiven Polizeieinsatz vom Sonntag beschäftigen müssen.
PHILIPP LOSER
Die Aktion der Zürcher Polizei vom vergangenen Sonntag wird ein juristisches Nachspiel haben: Einem Anwalt sollen über hundert Adressen von klagewilligen FC-Basel-Fans übergeben werden.
Der Posteingang des E-Mail-Programms kommt nicht zur Ruhe. Im Minutentakt schicken FC-Basel-Fans der baz ihre Sicht der Dinge. Ihre Sicht des «schikanösen», «unhaltbaren», «skandalösen», «menschenrechtswidrigen» Einsatzes der Zürcher Polizei vom Sonntag, während dessen 427 Passagiere des Extrazugs an das Spiel GC-FCB verhaftet wurden.
Auch bei Marcus Meier, Leiter des Fanprojekts Basel, laufen die Leitungen heiss. Er nimmt im Moment die Adresse all jener FCB-Fans auf, die sich am Sonntag ungerecht behandelt fühlten. Wie viele es sind, kann er noch nicht abschätzen. Aber: «Es ist extrem. Wir haben jetzt schon über Hundert Namen.» Unklar ist noch, wer die Gruppenklage einreichen wird. Man sei mit mehreren Anwälten im Gespräch, sagt Meier.
Koordiniert wird die Klage vom «Dachverband Muttenzerkurve» - und das mit ausdrücklicher Zustimmung des FC Basel. «Die Aufnahme der Adressen läuft zweigleisig», sagt Marcus Meier. Das wird von FCB-Mediensprecher Josef Zindel bestätigt. Der Verein ändere seine Haltung aber nicht: Der FCB wird nicht selber aktiv, sondern biete nur Hilfestellungen. Und: «Wir wollen wissen, wer hinter den Beschwerden steckt», sagt Zindel.
Unverstandener FCB. Der Stadtpolizei Zürich ist das Engagement des FC Basel nicht genehm. «Wir sind in der Stadt Zürich für Ruhe und Ordnung zuständig. Ich kann nicht verstehen, warum sich der FC Basel so äussert», sagt Polizeisprecher Marco Cortesi.
Cortesi stört sich vor allem an der expliziten Stellungnahme des FCB vom Montag. In dieser distanzierte sich der Verein «in aller Deutlichkeit» von der Polizeiaktion. Auch rechtlich ist das massive Eingreifen umstritten. Die Polizei beruft sich bei ihrem Eingreifen auf die «Allgemeine Polizeiverordnung» der Stadt Zürich im Allgemeinen und auf deren Artikel 2 im Speziellen: «Die Polizeiorgane haben die öffentliche Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Sie sorgen für die Sicherheit von Personen und Eigentum, verhindern Verbrechen, Vergehen und Übertretungen», ist dort zu lesen. Ob dies den Einsatz vom Sonntag rechtfertigt, vermögen selbst Staatsrechtler nicht abschliessend zu beantworten. «Sehr heikel», lautet der Tenor der von der baz angefragten Experten. Vor allem, dass der Polizeigewahrsam nicht einzeln überprüft, sondern die 427 Fans pauschal verhaftet wurden, ist ein strittiger Punkt.
Für Marco Cortesi sind diese Argumente nicht haltbar. Aber er gibt zu, dass sicher auch «der eine oder andere» unschuldige FCB-Fan verhaftet worden sei. Das Verhältnis zwischen unschuldigen Fans und gewalttätigen «Krawallanten» kann der Sprecher aber nicht beziffern. Es werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, die Befragungen auszuwerten. Erst dann könne die Polizei sagen, wie viele der Fans wirklich unschuldig gewesen seien.
Seit gestern ist dagegen klar, dass der Polizeieinsatz vom Sonntag von langer Hand geplant war. Und zwar als Reaktion auf die Krawalle vor dem Spiel FC Zürich-FCB im Oktober. Das bestätigt Sprecher Cortesi. Allerdings sei der ursprüngliche Plan gewesen, nur die einschlägig bekannten Hooligans einer Gesichtskontrolle zu unterziehen. Aber die Polizei sei am Bahnhof Altstetten derart massiv angegangen worden, dass der Einsatzleiter sich anders entschieden habe. Cortesi betont: «Die Polizei hat vor Ort richtig gehandelt. Die Aktion war verhältnismässig.»
Keine Verhärtung. Die Bedenken des FC Basel, dass der Einsatz eher zu einer Verhärtung der Fronten als zu einer Deeskalation führe, teilt Cortesi nicht: «Dank diesem Einsatz werden wir bei einem nächsten Mal sicher weniger Mitläufer haben.» Mitläufer, die sich jetzt mit bösen Mails bei der Zürcher Polizei beschweren und Schadenersatz fordern. Wie im Beispiel von Samuel Welschen aus Dornach. In einem Brief an die Zürcher Polizei fordert er die Rückerstattung von Reisekosten und Matchbillett in der Höhe von ingesamt 57 Franken. Er könne nichts versprechen, sagt Marco Cortesi, aber er sei sich sicher: «Wenn Leute wirklich zu unrecht verhaftet wurden, wird sich die Stadt Zürich kulant zeigen.»

Verhältnismässig? Die Gerichte werden sich höchstwahrscheinlich noch mit dem massiven Polizeieinsatz vom Sonntag beschäftigen müssen.
Leserbriefe
baz 8.12.04
Vorwürfe an die Zürcher Polizei; baz 7.12.04
Gedankenlos
Neben der Tatsache, dass das Vorgehen der Zürcher Polizei stark an repressive Aktionen in totalitären Staaten erinnert, frage ich mich, was für längerfristige Gedanken sich Frau Polizeidirektorin beim Erteilen dieses Einsatzbefehls in Bezug auf die künftigen Spiele zwischen den Zürcher Clubs und dem FCB gemacht hat? Ich wage zu behaupten: Keine! Jede gewaltbereite Fangruppierung, aber leider auch die lediglich fussballbegeisterte Familie, wird sich aus verständlichen Gründen in Zukunft kaum mehr der Gefahr einer Massenverhaftung durch die Benutzung eines Extrazuges aussetzen. Folge: Es wird zu einer Verlagerung auf den Individualverkehr kommen. Hinter den grundsätzlichen Sinn einer solchen Verlagerung setze ich schon ein Fragezeichen. Was dies jedoch vor allem in Bezug auf die Kontrollierbarkeit der wirklich gewaltbereiten Fans für die Zürcher Polizei bedeutet, bleibt bis zum nächsten Spiel ein grosses Fragezeichen.
René Wegmüller, Basel
Unglaublich
Am Sonntag versuchte ich, wieüblich nach einemAuswärtsspiel, meinen Sohn (15 Jahre) auf dem Handy zu erreichen. Das Handy war ausgeschaltet. Erst um 20.15 Uhr erhielt ich ein Telefon der Polizei Zürich, die mich informierte, dass mein Sohn festgenommen wurde und eine Anklage wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit erhoben werde (erhatte keine Feuerwerkskörper dabei und keine Flaschen und hat sich nicht auffällig verhalten). Als er endlich um 22.30 Uhr zuhause ankam, war er total aufgewühlt, frustriert und wütend. An den Handgelenken hatte er roteStriemen von den Kabelbindern,mit denen seine Hände drei Stunden auf dem Rücken gefesselt waren, undimNacken hatte er Schürfungen vom Plastiksack, in dem die persönlichen Sachen verstaut wurden. Er durfte während dieserZeitnicht telefonieren und die Toilette nicht aufsuchen. Ich bin schockiert! Wie soll ich meinem Sohn unser schweizerisches Rechtssystem erklären und dahinterstehen, wenn hier Methoden gegen unschuldige Jugendliche angewendet werden, diewiraus Südamerika kennen?
Monika Heller, Pratteln
Vom Affen gebissen
Die Polizei hat zugeschlagen. Mir tun zwar die echten Fans leid, doch wie sagte schon meine Mutter: «Mitgegangen - mitgehangen!» Das konnte man doch voraussehen. Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt, von dem man weiss, wer drin sitzt und wohin die Reise geht, der kann doch jetzt nicht jammern. Das hat man doch kommen sehen. Wer in einen Zug mit Affen einsteigt, der muss damit rechnen, dass er gebissen wird.
Marcel Beck, Binningen
Vorwürfe an die Zürcher Polizei; baz 7.12.04
Gedankenlos
Neben der Tatsache, dass das Vorgehen der Zürcher Polizei stark an repressive Aktionen in totalitären Staaten erinnert, frage ich mich, was für längerfristige Gedanken sich Frau Polizeidirektorin beim Erteilen dieses Einsatzbefehls in Bezug auf die künftigen Spiele zwischen den Zürcher Clubs und dem FCB gemacht hat? Ich wage zu behaupten: Keine! Jede gewaltbereite Fangruppierung, aber leider auch die lediglich fussballbegeisterte Familie, wird sich aus verständlichen Gründen in Zukunft kaum mehr der Gefahr einer Massenverhaftung durch die Benutzung eines Extrazuges aussetzen. Folge: Es wird zu einer Verlagerung auf den Individualverkehr kommen. Hinter den grundsätzlichen Sinn einer solchen Verlagerung setze ich schon ein Fragezeichen. Was dies jedoch vor allem in Bezug auf die Kontrollierbarkeit der wirklich gewaltbereiten Fans für die Zürcher Polizei bedeutet, bleibt bis zum nächsten Spiel ein grosses Fragezeichen.
René Wegmüller, Basel
Unglaublich
Am Sonntag versuchte ich, wieüblich nach einemAuswärtsspiel, meinen Sohn (15 Jahre) auf dem Handy zu erreichen. Das Handy war ausgeschaltet. Erst um 20.15 Uhr erhielt ich ein Telefon der Polizei Zürich, die mich informierte, dass mein Sohn festgenommen wurde und eine Anklage wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit erhoben werde (erhatte keine Feuerwerkskörper dabei und keine Flaschen und hat sich nicht auffällig verhalten). Als er endlich um 22.30 Uhr zuhause ankam, war er total aufgewühlt, frustriert und wütend. An den Handgelenken hatte er roteStriemen von den Kabelbindern,mit denen seine Hände drei Stunden auf dem Rücken gefesselt waren, undimNacken hatte er Schürfungen vom Plastiksack, in dem die persönlichen Sachen verstaut wurden. Er durfte während dieserZeitnicht telefonieren und die Toilette nicht aufsuchen. Ich bin schockiert! Wie soll ich meinem Sohn unser schweizerisches Rechtssystem erklären und dahinterstehen, wenn hier Methoden gegen unschuldige Jugendliche angewendet werden, diewiraus Südamerika kennen?
Monika Heller, Pratteln
Vom Affen gebissen
Die Polizei hat zugeschlagen. Mir tun zwar die echten Fans leid, doch wie sagte schon meine Mutter: «Mitgegangen - mitgehangen!» Das konnte man doch voraussehen. Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt, von dem man weiss, wer drin sitzt und wohin die Reise geht, der kann doch jetzt nicht jammern. Das hat man doch kommen sehen. Wer in einen Zug mit Affen einsteigt, der muss damit rechnen, dass er gebissen wird.
Marcel Beck, Binningen
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarggggh....ich krieg e Afall!!!!!
Herr Marcel Beck uss Binnige:
Daaaaaaaaaaas iiiiiiiiiiisch e Eeeeeextrazuuuug gsiiiiiiii, es hänn praktisch alli MIESSE uff dä Zug........(für die ganz Dummi gaaaaaaanz langsam).....
Nei es hett kei Wärt...*tiiiiiief duureschnuufe*
Herr Marcel Beck uss Binnige:
Daaaaaaaaaaas iiiiiiiiiiisch e Eeeeeextrazuuuug gsiiiiiiii, es hänn praktisch alli MIESSE uff dä Zug........(für die ganz Dummi gaaaaaaanz langsam).....
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- PeppermintPatty
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Was für einer ist denn das??? "Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt..." Wie war das nochmal, mit den Eltern, die ihre Kinder extra angewiesen hatten, NICHT den Extrazug zu nehmen? Ist es der Fehler dieser Eltern, wenn die Kinder von der Polizei zu Benützung des "verbotenen" Zuges GEZWUNGEN werden?? Echt, Dummheit rocks...frikshow hat geschrieben: Vom Affen gebissen
Die Polizei hat zugeschlagen. Mir tun zwar die echten Fans leid, doch wie sagte schon meine Mutter: «Mitgegangen - mitgehangen!» Das konnte man doch voraussehen. Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt, von dem man weiss, wer drin sitzt und wohin die Reise geht, der kann doch jetzt nicht jammern. Das hat man doch kommen sehen. Wer in einen Zug mit Affen einsteigt, der muss damit rechnen, dass er gebissen wird.
Marcel Beck, Binningen

Lesen will gelernt sein, dann hätte auch er begriffen, was ein Extrazug für FCB Spiele ist und wer dort normalerweise mitreist, ebenso, dass alle ausser denjenigen, welche durch glükliche Umstände von der Polizei nicht bemerkt wurden, auf eben diesen Zug gezwungen wurden...frikshow hat geschrieben:baz 8.12.04
Vom Affen gebissen
Die Polizei hat zugeschlagen. Mir tun zwar die echten Fans leid, doch wie sagte schon meine Mutter: «Mitgegangen - mitgehangen!» Das konnte man doch voraussehen. Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt, von dem man weiss, wer drin sitzt und wohin die Reise geht, der kann doch jetzt nicht jammern. Das hat man doch kommen sehen. Wer in einen Zug mit Affen einsteigt, der muss damit rechnen, dass er gebissen wird.
Marcel Beck, Binningen
- zul alpha 3
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8. Dezember 2004, 16:08, NZZ Online
Politischer Schlagabtausch um Polizeieinsatz gegen FCB-Fans
Vereinzelte Kritik im Stadtparlament
Die Polizeiaktion gegen Fans des FC Basel ist im Zürcher Stadtparlament von linker Seite ablehnend beurteilt worden. Die Fraktion von Grünen und Alternativer Liste (AL) bezweifelt Legalität und Verhältnismässigkeit des Polizeieinsatzes.
(sda) Die Politik müsse dem polizeilichen Handeln klare Grenzen setzen, sagte der AL-Gemeinderat Walter Angst am Mittwoch. Diese Grenzen seien aber in flagranter Art verletzt worden. Der «Kessel von Altstetten» am letzten Sonntag hinterlasse Fragen nach dem polizeilichen Vorgehen und nach den Verantwortlichkeiten.
Die Gemeinderatsfraktion von CVP/EVP geht auf Grund der bislang bekannten Informationen davon aus, dass sich die Polizeiaktion im Rahmen der rechtsstaatlichen Regeln bewegt habe. Es sei an der Zeit gewesen für ein deutliches Signal gegen Gewalt. Für ein definitives Urteil zur Frage der Verhältnismässigkeit sei es aber noch zu früh.
Die übrigen Fraktionen des Zürcher Gemeinderats verzichteten auf eine Stellungnahme. In einer persönlichen Erklärung bedankte sich aber ein Parlamentarier der FDP für den Polizeieinsatz. Die Fussball-Hooligans seien schlimmer als die Krawallmacher der Nachdemonstrationen der 1.-Mai-Feier in Zürich, sagte er weiter.
«Die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Einsatzleiter der Zürcher Stadtpolizei, verteidigte in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» die Aktion gegen die mit einem Extrazug angereisten Fans aus Basel. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sei, beweise, «dass wir die Richtigen verhaftet haben». Er räumte ein, dass auch unschuldige Fans festgenommen worden seien. Wie viele es tatsächlich seien, würden die laufenden Untersuchungen zeigen. Die Polizei habe eingreifen müssen, weil schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung geherrscht habe und es bei der Einfahrt in Altstetten zu Gewaltakten gekommen sei.
Am Sonntagnachmittag stoppte die Zürcher Stadtpolizei im Bahnhof Altstetten vor dem Match FCB gegen GC einen Extrazug mit FCB-Fans. Von rund 650 Passagieren wurden 427 festgenommen und kontrolliert. Die letzten kamen in der Nacht auf Montag um 02.15 Uhr frei - darunter auch Minderjährige.
Politischer Schlagabtausch um Polizeieinsatz gegen FCB-Fans
Vereinzelte Kritik im Stadtparlament
Die Polizeiaktion gegen Fans des FC Basel ist im Zürcher Stadtparlament von linker Seite ablehnend beurteilt worden. Die Fraktion von Grünen und Alternativer Liste (AL) bezweifelt Legalität und Verhältnismässigkeit des Polizeieinsatzes.
(sda) Die Politik müsse dem polizeilichen Handeln klare Grenzen setzen, sagte der AL-Gemeinderat Walter Angst am Mittwoch. Diese Grenzen seien aber in flagranter Art verletzt worden. Der «Kessel von Altstetten» am letzten Sonntag hinterlasse Fragen nach dem polizeilichen Vorgehen und nach den Verantwortlichkeiten.
Die Gemeinderatsfraktion von CVP/EVP geht auf Grund der bislang bekannten Informationen davon aus, dass sich die Polizeiaktion im Rahmen der rechtsstaatlichen Regeln bewegt habe. Es sei an der Zeit gewesen für ein deutliches Signal gegen Gewalt. Für ein definitives Urteil zur Frage der Verhältnismässigkeit sei es aber noch zu früh.
Die übrigen Fraktionen des Zürcher Gemeinderats verzichteten auf eine Stellungnahme. In einer persönlichen Erklärung bedankte sich aber ein Parlamentarier der FDP für den Polizeieinsatz. Die Fussball-Hooligans seien schlimmer als die Krawallmacher der Nachdemonstrationen der 1.-Mai-Feier in Zürich, sagte er weiter.
«Die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Einsatzleiter der Zürcher Stadtpolizei, verteidigte in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» die Aktion gegen die mit einem Extrazug angereisten Fans aus Basel. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sei, beweise, «dass wir die Richtigen verhaftet haben». Er räumte ein, dass auch unschuldige Fans festgenommen worden seien. Wie viele es tatsächlich seien, würden die laufenden Untersuchungen zeigen. Die Polizei habe eingreifen müssen, weil schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung geherrscht habe und es bei der Einfahrt in Altstetten zu Gewaltakten gekommen sei.
Am Sonntagnachmittag stoppte die Zürcher Stadtpolizei im Bahnhof Altstetten vor dem Match FCB gegen GC einen Extrazug mit FCB-Fans. Von rund 650 Passagieren wurden 427 festgenommen und kontrolliert. Die letzten kamen in der Nacht auf Montag um 02.15 Uhr frei - darunter auch Minderjährige.
- zul alpha 3
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Weiss per zufall gerade jemand, um wen es sich dabei handelt????zul alpha 3 hat geschrieben:8. Dezember 2004, 16:08, NZZ Online
Stellungnahme. In einer persönlichen Erklärung bedankte sich aber ein Parlamentarier der FDP für den Polizeieinsatz. Die Fussball-Hooligans seien schlimmer als die Krawallmacher der Nachdemonstrationen der 1.-Mai-Feier in Zürich, sagte er weiter.
Dies sagt für mich schon genug aus. Die zürcher Politiker haben grösstenteils nicht mal den Mut, klar Stellung zu diesem brisanten Thema zu nehmen. Ist man dagegen, sollte dies klar gesagt werden. Ist man dafür, ebenfalls. Doch es wird abgewartet, bis genauere Ergebnisse da sind, um ja nicht auf der falschen Seite zu stehen.... Schande...zul alpha 3 hat geschrieben:8. Dezember 2004, 16:08, NZZ Online
Politischer Schlagabtausch um Polizeieinsatz gegen FCB-Fans
Vereinzelte Kritik im Stadtparlament
Die Polizeiaktion gegen Fans des FC Basel ist im Zürcher Stadtparlament von linker Seite ablehnend beurteilt worden. Die Fraktion von Grünen und Alternativer Liste (AL) bezweifelt Legalität und Verhältnismässigkeit des Polizeieinsatzes.
(sda) Die Politik müsse dem polizeilichen Handeln klare Grenzen setzen, sagte der AL-Gemeinderat Walter Angst am Mittwoch. Diese Grenzen seien aber in flagranter Art verletzt worden. Der «Kessel von Altstetten» am letzten Sonntag hinterlasse Fragen nach dem polizeilichen Vorgehen und nach den Verantwortlichkeiten.
Die Gemeinderatsfraktion von CVP/EVP geht auf Grund der bislang bekannten Informationen davon aus, dass sich die Polizeiaktion im Rahmen der rechtsstaatlichen Regeln bewegt habe. Es sei an der Zeit gewesen für ein deutliches Signal gegen Gewalt. Für ein definitives Urteil zur Frage der Verhältnismässigkeit sei es aber noch zu früh.
Die übrigen Fraktionen des Zürcher Gemeinderats verzichteten auf eine Stellungnahme. In einer persönlichen Erklärung bedankte sich aber ein Parlamentarier der FDP für den Polizeieinsatz. Die Fussball-Hooligans seien schlimmer als die Krawallmacher der Nachdemonstrationen der 1.-Mai-Feier in Zürich, sagte er weiter.
«Die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Einsatzleiter der Zürcher Stadtpolizei, verteidigte in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» die Aktion gegen die mit einem Extrazug angereisten Fans aus Basel. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen sei, beweise, «dass wir die Richtigen verhaftet haben». Er räumte ein, dass auch unschuldige Fans festgenommen worden seien. Wie viele es tatsächlich seien, würden die laufenden Untersuchungen zeigen. Die Polizei habe eingreifen müssen, weil schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung geherrscht habe und es bei der Einfahrt in Altstetten zu Gewaltakten gekommen sei.
Am Sonntagnachmittag stoppte die Zürcher Stadtpolizei im Bahnhof Altstetten vor dem Match FCB gegen GC einen Extrazug mit FCB-Fans. Von rund 650 Passagieren wurden 427 festgenommen und kontrolliert. Die letzten kamen in der Nacht auf Montag um 02.15 Uhr frei - darunter auch Minderjährige.
SEKTION Z4xx
Mi Hass goht use an:
GEstapo ZH
Stasi-SP-Huere Maurer
Dr. med. psych. Unfähigundblind Moos
Drill Sergeant Adolf J. Zingg
Mario Stüürzahler-Liegner Cortesi
RUPPelstilzchen, der Abgehackte
Joggi "Mir mache alles richtig" Shield
Mi Hass goht use an:
GEstapo ZH
Stasi-SP-Huere Maurer
Dr. med. psych. Unfähigundblind Moos
Drill Sergeant Adolf J. Zingg
Mario Stüürzahler-Liegner Cortesi
RUPPelstilzchen, der Abgehackte
Joggi "Mir mache alles richtig" Shield
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Was mich fast noch mehr schockiert als diese unverhältnismässige Polizeiaktion, sind Sprücheklopfer wie dieser Marcel Beck. Habe in den letzten Tagen so manchen sagen hören: "das war schon ok, gegen diese Chaoten musste mal was unternommen werden, blablabla".frikshow hat geschrieben:baz 8.12.04
Vom Affen gebissen
Die Polizei hat zugeschlagen. Mir tun zwar die echten Fans leid, doch wie sagte schon meine Mutter: «Mitgegangen - mitgehangen!» Das konnte man doch voraussehen. Wer seine Kinder in einem Zug mitfahren lässt, von dem man weiss, wer drin sitzt und wohin die Reise geht, der kann doch jetzt nicht jammern. Das hat man doch kommen sehen. Wer in einen Zug mit Affen einsteigt, der muss damit rechnen, dass er gebissen wird.
Marcel Beck, Binningen
Erstaunlich wie wenig es braucht, dass die Leute bereit sind jegliche Rechtsstaatlichkeit über Bord zu werfen. Eigentlich ist es sehr beängtigend:
Drittreich-Methoden und viele finden es ok......