Riot Kid hat geschrieben:...DIE LIEBE ZUM VEREIN....
Wen du liebst, dem schadest du nicht. Ausser du bist ein riesen Egoist. Als Anhänger eines Sportclubs (und das bleibt der FCB, auch wenn er für manche den Lebensinhalt bedeutet) musst du mit der Niederlage umgehen können. Egal wie bitter sie. Egal auch wenn es die bitterste überhaupt ist.
Es tut mir leid, aber deine Argumentation kann nicht gelten.
Go Basel hat geschrieben:Es war eine Art von schockzustand ich attestiere den meisten die aufs Feld gerannt sind verminderte Zurechnungsfähigkeit. Ich war auch im Schock jeder reagiert aber anderst.
Im Schockzustand wird man blass und regungslos und läuft nicht gleich rot-blau an .... ;-)
alles klar... ich kenne die situation, dass sich das gehirn ausschaltet und man nur noch seine familie verteidigen möchte.
aber was ich nicht nachvollziehen kann, dass du das zusammensein deiner "familie" aufs spiel setzt in dem du mit einer hirnrissigen aktion ein oder mehrere geisterspiele provozierst.
und was mich auch noch wundernimmt: kam es wirklich schon zu schlägereien im b bevor das feld gestürmt wurde?
Phallokratisches Chauvinischtenschwein mit patriarchischer Grundeinstellung
GRANDE BASILEA hat geschrieben:Dr Platz wär gstürm worde!! Egal
ob sieg oder niederlag!!! Das
het BS United au so usegäh...
si hän de fcbfans alli freiheite
gloh...Dr Plätz wär au bim titel
gstürmt worde..nur den wahrschins
friedlich...
Das ganze wär nit passiert wenn
bs united,d'bulle und fcb meh fürd
sicherheit glueget hät!!
Wie meinsch das? So e Masse chasch nit ufhalte au 100 Stewards nit.
Legolas hat geschrieben:Wen du liebst, dem schadest du nicht. Ausser du bist ein riesen Egoist. Als Anhänger eines Sportclubs (und das bleibt der FCB, auch wenn er für manche den Lebensinhalt bedeutet) musst du mit der Niederlage umgehen können. Egal wie bitter sie. Egal auch wenn es die bitterste überhaupt ist.
Es tut mir leid, aber deine Argumentation kann nicht gelten.
Go Basel hat geschrieben:Warum sind das keine Fans kennst Du ein paar die auf dem Feld waren? Ich ja und das sind aktive MKler, also fehl am Platz diese nicht als Fans zu bezeichnen.
Scheissegal obs aktivi MKler sind!! Scheissegal ob Fan oder nid!
klar will ich die familie nicht verlieren....aber genauso klar
dass ich nicht einfach stehen bleibe und zuschaue wenn
meiner familie leid angetan wird....
die liebe zum verein wiederspiegelt sich halt nicht nur in den
sportlichen leistungen, für mich gehört jeder der ins stadion
kommt auch dazu....jeden würde ich verteidigen egal um was
es geht...
und ja, es kam bereits kurz nach dem 1-2 zu ersten handgreiflichkeiten
von zürchern gegenüber baslern im sektor b
Riot Kid hat geschrieben:ich kenne verschiedene personen die unterschrieben haben..ich sehe
den grund warum man eine solche aktion startet...kann ihn aber
nicht verstehen....
ich nerve mich auch ab frauen in der kurve..oder schon nur wenn einer
in der mk nicht singt...oder gar steht...oder die cüpli fraktion..auch nicht
meine art des gepflegten spielbesuches...doch trotzdem...mit käme nie in
den sinn unterschriften gegen eigene fans zu sammeln....klar waren schwarze
schafe dabei..klar war das ganze nicht gesetzes konform...ABER!! da waren
leute dabei getrieben von emotionen..die haben nichts zerstört oder sonstige
sachbeschädigungen betrieben...haben vor dem stadion keinen einzigen
stein geworfen, sind aber im stadion aufs feld und richtung b sektor..um
dir prügelnden zürcher zurück zu drängen...und genau da ist mein problem...
teilweise sind fans aufs feld um fcb fans auf der anderen seite zu verteidigen,
obwohl sie diese nicht kennen obwohl sie eine total unterschiedliche ansicht
von einem fussballspiel mit emotionen haben...und vielleicht gar nicht so
gewaltgeil sind wie sie jetzt dargestellt werden..und gegen solche fans sammelt
man jetzt unterschriften.....das will eifach nid in mi kopf....
VERDAMMT...1 FAMILIE...FÜR MI ISCH DAS MI FAMILIE!!!!
In der Unterschriftensammlung geht es darum, ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen. Nicht gegen Emotionen.
Gewalt gehört nicht ins Stadion und darf auch nicht auf Umwegen gerechtfertigt werden.
Deshalb mein etwas provozierendes "Wie es mir gefällt" posting
Vielleicht können wir die Diskussion ja mal persönlich fortsetzen. Ich werde versuchen bei ersten Heimspiel früh vor der MK zu sein.
nosferatu hat geschrieben:Die meischte sind sicher Fan vom FCB, aber mit ihrem Verhalte mache sie alles kaputt und schade userem Verein, und zwar gewaltig..
und trotzdem...was gibt es schlimmeres als gegen die eigenen
fans unterschriften zu sammeln?
schlussendlich will ich die gewalt nicht schönreden....aber ich möchte
aufzeigen, dass nicht alle welche jetzt hier an den pranger gestellt werden
mit bösen absichten ins stadion kommen...dass viele nicht einfach der
gewalt und den sachbeschädigungen wegen auf den platz geeilt sind...
und das darunter personen sind die gerade stehen würden für leute
welche jetzt gegen sie unterschriften sammeln....
aber eben...persönlich diskutiert sicher sinnvoller....
Riot Kid hat geschrieben:und trotzdem...was gibt es schlimmeres als gegen die eigenen
fans unterschriften zu sammeln?
schlussendlich will ich die gewalt nicht schönreden....aber ich möchte
aufzeigen, dass nicht alle welche jetzt hier an den pranger gestellt werden
mit bösen absichten ins stadion kommen...dass viele nicht einfach der
gewalt und den sachbeschädigungen wegen auf den platz geeilt sind...
und das darunter personen sind die gerade stehen würden für leute
welche jetzt gegen sie unterschriften sammeln....
aber eben...persönlich diskutiert sicher sinnvoller....
nehmt euch ein beispiel an den katzen, diese beschmutzen nie ihr eigenes nest
aber eines möchte ich doch noch gerne wissen, wie lange dauert ein schockzustand....................
Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muß man erst richtig anfangen.
[quote="AVATAR"]nehmt euch ein beispiel an den katzen, diese beschmutzen nie ihr eigenes nest ]
bei mir wahrscheinlich 15/20 min. war zwar nicht auf dem feld und draussen nur beoachter...aber klar war da gar nichts, teilweise sogar black-outs, kein zeitgefühl etc.
ich kanns anhand meines zustands nach min.93 durchaus nachvollziehen.
Riot Kid hat geschrieben:und trotzdem...was gibt es schlimmeres als gegen die eigenen
fans unterschriften zu sammeln?
schlussendlich will ich die gewalt nicht schönreden....aber ich möchte
aufzeigen, dass nicht alle welche jetzt hier an den pranger gestellt werden
mit bösen absichten ins stadion kommen...dass viele nicht einfach der
gewalt und den sachbeschädigungen wegen auf den platz geeilt sind...
und das darunter personen sind die gerade stehen würden für leute
welche jetzt gegen sie unterschriften sammeln....
aber eben...persönlich diskutiert sicher sinnvoller....
Versuch es doch mal von der anderen Seite anzuschauen. Es sind nicht nicht Unterschriften gegen eigene Fans, sondern ein Bekenntniss für die Fans (verzichte jetzt absichtlich auf die Wörter "wahr,echt,toll ect), aber auch eine Distanzierung von Chaoten. Die Unterschriften richten sich gegen Gewalt und die Geschehnisse. Diejenigen die in ihren Emotionen den Platz gestürmt haben und irgendwo am Rand stehen blieben, die haben auch keinen Grund die Unterschriften gegen sich zu verstehen.
Sicher ist aber auch, dass es einige darunter gab, die die Auseinandersetzung bewusst gesucht haben und die Ausschreitungen im B, als ideale Plattform benutzen um munter mitzumischeln. Ich bin im C und glaub mir, ein paar Jungs die vom D bei uns über den Bahndamm rannten, haben schon im C, die Fäuste fliegen lassen....auch gegen rot-blau gekleidete. Sorry
Wie überall denke ich auch hier...es muss differenziert werden.
_____________________________________________
Zitat von Gevatter Rhein
So bis e bitzeli lieb zum Red-Ängeli do
tipp an alle frustrierten ehemänner: wollt ihr eure frau schnellstmöglichst loswerden, so schickt sie zur nächsten betriebsfeier des fc bayern, und der scheidungstermin ist nur noch formalität aka jo is denn heut scho weihnachten
die schwerste tugend ist die objektivität
streite mit trollen, wenn du nicht auf ihre standardschema einsteigst, hast du schon gewonnen.
"ich bin entweder ziemlich gut oder ganz schlecht"
falco
1.) Uebersteigertes Geltungsbedürfnis
Sich vor anderen profilieren wollen mit derartigen Taten?
Nein, nur der Drang für Schlägereien.
2.) Schlechte Kindheit
ev. schon früh Gewalt selbst erfahren? Gewalt innerhalb der Familie?
Nein, denn wir sind immer noch Kinder!
3.) Keine anderen Hobbies - nur der FCB
Bedienungslos hinter dem FCB stehen ist ja gut und recht. Es gibt aber sicherlich neben dem FCB noch andere Hobbies
Nein, wer ist der FCB?
4.) Druck in der Gesellschaft (Beruf, Geld etc.)
Die Gesellschaft ist geprägt von einem immer grösser werdenden Leistungsdruck. IN der Regel muss man immer mehr krampfen für immer weniger Kohle. Das kann mit der Zeit aufs Gemüt schlagen. Mini-Revolution gegen das System an einem FCB Match?
Nein, den wir arbeiten gar nicht.
5.) Keine Zukunftsperspektiven
Schon durch alle sozialen Netze gefallen und deswegen die persönliche Abrechnung? So nach "jetzt spielts ja eh keine Rolle mehr?"
Nein, den sie leben in der Familie und haben eigene Kinder.
6.) den Kick suchend
Wie andere, die Gleitschirmfliegen oder Base-Jumping machen?
@redangel
die lösung ist aber nicht eine unterschriften sammlung sondern gemeinsam
in gesprächen und konstruktiven diskussionen lösungen erarbeiten....nicht
einander ausschliessen, sondern verstehen und gemeinsam dafür gerade zu
stehen...mit repression erreicht man überhaupt nicht...nur gegeseitige
ablehnung und unverständniss....
zur szene im sektor c möchte ich nichts sagen...war äusserst beschämend....
FC Basel - Wer sind die Leute, die am Samstag das Spielfeld stürmten? Was treibt sie an? Einer von ihnen berichtet.
Mario* ist 23 Jahre alt. Er gehört zur «Basler Brut», wie es der «Blick» nennt. Er rannte aufs Spielfeld nach dem Schlusspfiff der Partie FCB - FCZ, nach dem Zürcher Tor in letzter Sekunde, nach dem verlorenen Basler Meistertitel. Schwarz gekleidet, vermummt. Sein Bild kam im «Blick» und in «10 vor 10» im Schweizer Fernsehen. Mario hat schulterlanges Haar, ein schmales Gesicht, und er trägt einen Pullover mit aufgedrucktem Cannabis-Blatt: «Adihash». Er ist sofort bereit zu einem Gespräch mit der WOZ: «Jetzt miemer aaneschtoh», sagt er am Telefon. Wir treffen uns in seiner Mittagspause, zu Pizza und Sinalco.
«Das Tor: Das war der Worst Case. Ich bin für dreissig Sekunden praktisch in Ohnmacht gefallen. Dann hiess es plötzlich: u2039Zürcher sind auf dem Spielfeld!u203A Ohne gross zu überlegen, hats zack gemacht. Ich rannte aufs Spielfeld, stieg auf die Bande.» Er habe Zuberbühler, den Basler Goalie, gesehen. «Ich bin zu ihm hin, habe ihn umarmt, er schaut mich an und sagt: u2039Scheisse, oder? Voll Scheisse.u203A Dann habe ich gesehen, dass es auf dem Feld eskaliert.» Mario sucht erst mal seinen jüngeren Bruder. Der ist 19-jährig. «Danach bin ich nur noch rumgeirrt. Habe probiert, zu begreifen, was genau abgeht. Ich war in Trance, weil ich gar nicht wusste, was ich eigentlich auf dem Platz verloren habe. Soll ich meine Wut rauslassen, soll ich den Gummischrot zurückschiessen, soll ich eine Plache holen, um uns vor dem Gummischrot zu schützen, oder soll ich meine Kollegen zurückholen? Ich stand nur dort - hey fuck.» Dann hätten die Zürcher auf der Tribüne FCB-Fans angegriffen, nicht unten auf dem Platz, sondern oben auf den Rängen. «Da hat sich ein Mob von uns klargemacht und ist hochgegangen, um zu helfen.»
Mario ist ein Ultra. Die Ultras sind die extremsten Fans eines Clubs, die rabiatesten Fans, aber eben - Fans. Seit 1993 geht Mario an jedes FCB-Spiel. Auch im Ausland. Er ist mit nach Middlesbrough, im Bus, zwanzig Stunden pro Weg. Er ist mit nach Prevalje, Slowenien, UI-Cup, erste Runde. «Von den 4000 Franken, die ich verdiene, gehen 1500 bis 1800 einfach drauf für den FCB. Und davon habe ich noch keinen Joint geraucht auf der Fahrt zu einem Auswärtsspiel.» Er gehört zu einem inoffiziellen Fanclub, zu einer jener Gruppen, die der Muttenzerkurve ihr Gesicht geben, die für Choreografien und Stimmung sorgen, die Feuerwerk («Bengalen») anzünden, illegal, aber höchst telegen. Vor Jahren hat er sich wegen einer Bengale auch schon die Hände verbrannt. «Wir versuchen die Kurve selber zu managen. Wenn zum Beispiel ein Zwölfjähriger eine Bengale aufs Feld schiesst, dann packen wir ihn und geben ihm notfalls eine Ohrfeige: Hey, Bube, jetzt ist fertig. Oder wenn einer in Zürich an ein Auto kickt, dann gibts einen Kläpper.» Für Mario hat der Match am Samstag schon um neun Uhr morgens begonnen, mit den Vorbereitungen für die Choreo. Er war angespannt und nervös bis zur 93. Minute.
«In diesem Moment ist bei mir alles zusammengebrochen. Die Heimniederlage im Cup gegen den FCZ, das Ausscheiden im Uefa-Cup-Viertelfinal gegen Middlesbrough in letzter Minute, und jetzt das entscheidende Tor in letzter Sekunde. Das Spiel dauert neunzig Minuten, und am Ende gewinnt Deutschland. Oder Middlesbrough. Oder der FCZ. Das war mein erster Gedanke: Die Erinnerung an die vierzig Stunden Busfahrt nach Middlesbrough. Nicht schon wieder, hey, nicht schon wieder! Auch die unzähligen Arbeitsstunden, die ich investiert habe - für nichts. Die Probleme mit der Freundin deswegen.»
«Manchmal malen wir bis morgens um fünf Transparente, in jeder Landessprache unserer Spieler. Oder ich bin am Freitagnachmittag noch am Arbeiten, dann kommt ein SMS: Wir brauchen sechs Achtmeteraluminiumstangen für die Choreo. Hey, das Material kostet 1200 Franken! Dann check ich das ab, rufe an, ja also, 1200, ist gut. Und dann passiert so etwas wie gegen Zürich.» Jetzt gehe alles kaputt, befürchtet er. «Wegen einem einzigen Match. Das macht mich traurig, wenn es jetzt überall heisst: FCB-Fans, FCB-Fans, FCB-Fans.»
Denn er kenne viele Leute nicht, die aufs Spielfeld gerannt sind, die gar die FCZ-Spieler angegriffen haben, sagt Mario. Kann das sein? «Ich weiss, was für Leute am Start sind. Und jetzt waren solche am Start, die ich noch nie gesehen habe.» Klar, Jugendliche aus den Dörfern habe er erkannt, aus Arlesheim, Pratteln, Muttenz. «Und aus einer Gruppe wie unserer kann ja schon einer oder zwei auch am Start sein. Aber die Rädelsführer, jene, die die Eier in dem Moment wirklich gehabt haben, die kennen wir nicht. Und die meisten haben sich ja nicht einmal vermummt!»
Man spreche jetzt intensiv darüber, in den Gruppen, und es sei allen gleich gegangen. «Einerseits hast du so einen Hals und andererseits: Das geht einfach nicht. Auf die Spieler loszugehen, ist voll dumm. Jene paar, die du kennst, die u2039duregheitu203A sind - die holst du zurück und sagst ihnen: u2039Hey, use. Usem Stadion.u203A Und dann gehst du raus - und draussen gehts aufs Rüdigste ab.» Nichts habe gestimmt an diesem Abend, meint Mario. «Ich bin erschrocken, dachte, irgendwas ist nicht sauber. Unsere Leute waren ja alle noch drinnen.» Er wollte nur noch nach Hause, mit dem Bus. «Mir die Lampe füllen und das Spiel möglichst schnell vergessen. Doch ich kam nicht weg. Ich bin Ultra, auch angezogen wie ein Ultra, schwarz, mit Kapuze und so, also haben sie mit Gummischrot auf mich geschossen.»
Mario ist gelernter Sportartikelverkäufer. Zurzeit macht er sich selbständig mit dem Import eines Trendsportgeräts. Im Sommer arbeitet er auch als Schlosser, zur Abwechslung und um Geld zu verdienen. Er und sein Bruder wohnen bei den Eltern in einem an Basel angrenzenden Dorf. Eher eine Art WG sei das, sagt er, «wir sind eine Freestyle-Familie». Sein Vater war Politiker bei der linken Poch. Der Vater habe nach dem Match fast geheult. «Er hat gesagt: u2039Mario, ich habe mich nach dem Spiel Türkei - Schweiz über die Türken zu Tode geärgert, und jetzt ist es doppelt so schlimm. Das kann doch nicht sein. Ihr Vollidioten macht es genau gleich.u203A Ich konnte ihm auch nur sagen, was - u2039ihru203A? Ich kann es mir nicht erklären. Doch ich stehe dazu, dass ich mich schäme. Wenn Freunde meiner Eltern anrufen, dann ist das immer das Erste: Ich sage, dass ich mich schäme.»
«Du musst dich immer rechtfertigen dafür, dass du ein Fussballfan bist. Fragt einer: Hobby?, und du sagst: Fussballfan, dann verzieht er sofort die Mundwinkel. Entweder bist du dann der Vollidiot, der sich das Gesicht anmalt, hundert Schals trägt und sich die Hucke vollsäuft, oder du bist ein Hooligan. Entweder er lacht, oder er bekommt Angst. Es gibt nur diese beiden Bilder.»
Das Gespräch mit der WOZ sei eine Ausnahme, sagt Mario. «Wir sprechen nie mit den Medien. Wir hätten schon alles machen können, in jede Sendung des Schweizer Fernsehens. Mit Geld haben sie uns geködert. Wir haben gesagt: Vergesst es! Es kann nicht sein, dass sie Beiträge über uns machen, wie toll wir seien, doch am nächsten Match, wenn wir Bengalen zünden, sagen sie wieder, wir seien Gewalttäter und Hooligans. Aber eine Woche vorher holen sie sich noch eins runter wegen der Choreo.» Sich den Medien zu verweigern, sei Konsens unter allen inoffiziellen Gruppen.
Und noch einen Konsens gibt es in der Muttenzerkurve: keine Politik im Stadion. «Basel hatte ja in den neunziger Jahren den Ruf, eher rechtslastig zu sein. Doch mit den Faschos haben wir seither ziemlich aufgeräumt! Es gibt noch Rechte in der Kurve, aber Nazis nicht mehr. Dumme Sprüche fallen ab und zu. Aber im Grossen und Ganzen - die Bomberjackenfraktion gibt es nicht mehr. Da gibts Fäuste. Die schlagen wir ab. Die wollen wir einfach nicht. Wenn du früher mit einem Che-Guevara-Leibchen durch die Kurve gegangen bist, wurdest du angefickt. Heute ist das normal, voll normal.»
Gewalt sei nicht das Ziel der inoffiziellen Fangruppen, sagt Mario, und auf die Frage, wie aggressiv er sei, antwortet er: «Was heisst aggressiv? Wenn ich einen verprügeln will? Geboxt habe ich mich schon lange nicht mehr.» Aber wenn er zum Beispiel im Zürcher Hardturm vor dem GC-Block durchgehe, «und du gehst an den Hag, dann hast du fünf Minuten Kontakt mit ihnen, dann bekomme ich natürlich schon Aggressionen». Auch das sei schwierig zu erklären. «Wenn ich sage: Ich hass die Zürcher, dann gheit mini Fründin voll dure und sagt: u2039Weisst du, was das ist? Hass!u203A Das ist doch nicht so ein Hass, das ist Fussball, und Zürich ist einfach Scheisse und so ...»
Es dürfe nicht sein, dass jetzt alles zusammenfalle, was er, seine Freunde und die ganze Kurve aufgebaut haben. Beschämt ist Mario und ratlos. Und doch sagt er: «Ich finde nicht, dass ich selber einen grossen Fehler gemacht habe, weil ich auf dem Platz war. Wäre Basel Meister geworden, war ja praktisch vereinbart, dass wir aufs Spielfeld gehen können. Ich habe nichts kaputtgemacht. Für uns war die Motivation: Was, die Zürcher sind auf dem Platz!?! Das haben wir auch angekündigt: Wenn die Zürcher auf den Platz gelangen, dann eskaliert es.»
«Wir haben eine geile Choreo gemacht und mittelmässig gut supportet, und mehr konnten wir nicht tun. Uns scheissts alle an. Aber hauptsächlich wegen der Niederlage. Das überwiegt schwer.»
Riot Kid hat geschrieben:@redangel
die lösung ist aber nicht eine unterschriften sammlung sondern gemeinsam
in gesprächen und konstruktiven diskussionen lösungen erarbeiten....nicht
einander ausschliessen, sondern verstehen und gemeinsam dafür gerade zu
stehen...mit repression erreicht man überhaupt nicht...nur gegeseitige
ablehnung und unverständniss....
zur szene im sektor c möchte ich nichts sagen...war äusserst beschämend....
Da gebe ich Dir vollkommen recht.
Ich denke auch nicht dass die Unterschriftensammlung als Lösung gedacht ist. Sie ist vielleicht in gewisser Hinsicht genau aus irgendwelchen Emotionen entstanden wie die Eskalation bei gewissen Personen am Samstag.
Ich bin absolut gegen Repression, den sie kriminalisiert. Sondern eben, dass sich interessierte gemeinsam an einen Tisch setzen und Lösungen kritisch aber konstruktiv erarbeitet werden. AUF JETZT.
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Zitat von Gevatter Rhein
So bis e bitzeli lieb zum Red-Ängeli do