Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste. Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste. Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
(Si) Der deutsche Regionalligist Paderborn hat die Verwicklung
von Captain Thijs Waterink (Ho) in den Bestechungsskandal rund um
das Erstrunden-Cupspiel vom letzten August gegen den Hamburger SV
(4:2) bestätigt.
Nach Angaben von Paderborns Präsident Wilfried Finke hat
Waterink kurz vor dem Cupspiel 10 000 Euro von einem Unbekannten
erhalten. Waterink holte mit einer «Schwalbe» beim Stand von 0:2
einen der zwei «geschenkten» Penaltys heraus. Für Waterink spricht,
dass er das Geld nicht alleine einsteckte, sondern die 10 000 Euro
an seine Teamkollegen verteilte.
Nachdem Schiedsrichter Robert Hoyzer gestanden hat, die Partie
manipuliert zu haben, fordert Paderborn-Präsident Finke nun eine
Ausweitung der Untersuchung auf die Spieler des HSV. Das Geld, das
Waterink erhalten habe, könne nur die Spitze des Eisbergs sein.
Finke: «Um eine Wette sicher zu machen, brauche ich drei Parteien:
Sieger, Verlierer und den Schiedsrichter.»
Erster, Einziger und Bester!
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
PADERBORN u2013 Täglich zieht der Wettskandal im deutschen Fussball weitere Kreise. Heute gab erstmals ein involvierter Spieler zu, von einem Unbekannten Geld angenommen zu haben.
Der Regionallist SC Paderborn, wegen seines Cup-Sieges gegen Bundesligist Hamburger SV ins Zwielicht geraten, liess heute die nächste Bombe platzen. Präsident Finke gab der Presse das Geständnis eines seiner Spieler bekannt.
SC Paderborn-Captain Thijs Waterink hatte seinem Präsi gestanden, vor der Partie gegen den HSV Geld von einem Unbekannten angenommen zu haben. 10´000 Euro (15´500 Franken) habe der Mann dem holländischen Profi angeboten, mit dem Hinweis, dass er dieses im Falle eines Sieges behalten könne. Nach dem überraschenden 4:2 sei das Geld unter den Spielern verteilt worden u2013 500 Euro pro Person.
Waterink wurde von seinem Verein freigestellt, aber nicht entlassen. Er will vollumfänglich mit den Behörden kooperieren und bei der Aufklärung des Sachverhaltes helfen. Aus Sicherheitsgründen ist er im Moment untergetaucht.
Paderborn-Präsident Finke sorgte weiter mit einer Forderung für Aufsehen: «Die in diesem Zuge gezahlten 10u2019000 Euro können nur die Spitze des Eisberges sein. Um eine Wette sicher zu machen, brauche ich drei Parteien: Sieger, Verlierer und Schiedsrichter. Das soll keine Schuldzuweisung in Richtung HSV sein, aber Recherchen sollten in alle Richtungen gehen», sagte Finke.
Und legte noch einen nach: «Ich habe mir das Spiel ein paarmal auf Video angesehen. Einige HSV-Spieler haben sich auffällig verhalten».
Der Hamburger hat in einer offiziellen Stellungnahme die Anschuldigungen Finkes u2013 nicht überraschend u2013 empört zurückgewiesen.
Schiris abgesetzt
Gestern hatte der Skandal weitere Auswirkung auf den Spielbetrieb. Dem von Skandal-Ref Hoyzer schwer belasteten Kollegen Jürgen Jansen wurde kurzfristig die Leitung der Partie Bremen-Rostock entzogen. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen.
Und vor dem Schlagerspiel Hertha u2013 Bayern bangten die Berliner um drei Spieler: Die drei waren in jenem Berliner Café zu Gast, welches die Staatsanwaltschaft als Zentrale des Wettbetrugs im Verdacht hat. Nach Unschuldsbeteuerungen der Spieler liess Hertha-Manager Hoeness sie aber spielen.
In der Zentrale des deutschen Fussball-Bundes DFB warten Vorfelder & Co. derweil immer noch darauf, vom Staatsanwalt die «Akte Hoyzer» zu erhalten, um weiter ermitteln zu können.
Wie schwierig diese Ermittlungen aber sind, verdeutlicht ein Zitat von DFB-Vize Zwanziger: «In diesem kriminellen Milieu gibt es natürlich auch unseriöse Informanten. So komisch das klingt, der für mich momentan am seriösesten erscheinende Informant ist der Herr Hoyzer.»
Heaven Underground hat geschrieben:Manipulations-Verdacht erschüttert deutschen Profifussball
Berlin. DPA/baz. Im deutschen Profi-Fussball sind offenbar mehrere Spiele durch Schiedsrichter Robert Hoyzer manipuliert worden. Wie der Deutsche Fussball-Bund (DFB) am Samstag bekannt gab, hat der Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen den erst 25-Jährigen eingeleitet. Er steht im Verdacht, mehrere Spiele im DFB-Pokal sowie in der 2. Bundesliga durch Entscheidungen beeinflusst zu haben, um so Spielergebnisse zu erzielen, auf die er zuvor gewettet hat. Hoyzer erklärte inzwischen seinen Rücktritt als Schiedsrichter und seinen Austritt aus seinem Verein Hertha BSC.
Eine Korrektur der offenbar manipulierten Spielergebnisse ist nach Verbandsangaben nicht mehr möglich. Über die Anzahl der Spiele, die Hoyzer beeinflusst haben soll, machte der DFB in seiner Presseerklärung keine Angaben. Konkret benannte er nur das Erstrunden-Spiel um den DFB-Pokal zwischen dem Regionalliga-Verein SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV am 21. August vergangenen Jahres. Die Hamburger hatten die Partie nach 2:0-Führung mit 2:4 verloren, nachdem Hoyzer zwei überaus strittige Foulelfmeter gegen sie verhängt und zudem Stürmer Emile Mpenza wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt hatte.
Am Mittwoch vom Tatverdacht erfahren
Der DFB hat nach eigener Darstellung erstmals am vergangenen Mittwoch von dem Tatverdacht erfahren. Darauf hin hatte der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert kurzfristig für Freitag Vernehmungen des Schiedsrichters und von Zeugen anberaumt. Hoyzer machte bei seiner Vernehmung keine Angaben und begründete dies damit, dass er nach seiner Vereinsaustrittserklärung nicht mehr der Disziplinargewalt des DFB unterliege. Zuvor hatte er in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Schiedsrichter-Ausschuss, Volker Roth, die Vorwürfe bestritten.
Hoyzer stand seit der Saison 2002/03 auf der DFB-Schiedsrichterliste. Er leitete zwölf Spiele der 2. Bundesliga, ausserdem Begegnungen im DFB-Pokal und in der Regionalliga. "Dies ist ein bedauernswerter und durch nichts zu entschuldigender Vorfall. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit konsequent verfolgt und lückenlos aufgeklärt wird", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger. In einer ausserordentlichen Sitzung will sich das DFB-Präsidium am Montag mit dem Vorfall beschäftigen.
Zugleich warnte Zwanziger vor einer Pauschalisierung: "Nach unserem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich um einen Einzelfall, der nicht zu pauschaler Kritik an unseren Schiedsrichtern führen darf." Liga-Präsident Werner Hackmann forderte "im Sinne einer sauberen Liga" ebenfalls eine schnelle und vorbehaltlose Aufklärung aller möglichen Fälle der Vergangenheit.
Das ist nur die Spitze eines riesigen Eisberges. Ich befürchte, dass dieser
Skandal über die Deutschen Landesgrenzen hinausgetragen wird.
panda hat geschrieben:eine Mannschaft bestechen, damit sie gewinnt? SKANDAL!
I muess ehrlich sage, i ha au immer gmeint, es seig nid verbotte wenn ammene Mannschaft e Prämie aabotte wird vommene anderi Mannschaft demit sie e Match gwünne, das isch jo nid beschtächig... die hätte das sowieso versuecht es isch e Aasporn meh und absichtlich gwünne ka me jo nid (absichltich verliere hingege scho...) aber i bi do vom Peter Neururer (Bochum Trainer) belehrt worde, i hanen in Portugal aatroffe während de EM und mir hänn zämme ITA-BUL gluegt und hannem ebbe gfroggt ka ob das legal seig wenn jetzt Italie e spezielli prämie de Däne oder de Schwede würd zahle wenn sie gwünne würde(2-2 wär jo s'schlimmschte gse wo für Italie hätt könne passiere aber für DAN und SWE wärs grad guet gse zum beidi wytterkoh, dorum isch eigentlich uff dr Hand gläge dass sich die 2 nid uff d'Füess trampt hätte und keini vo beidi s'Usscheide riskiert hätt) do hettr gmeint dass das gang und gäbe seig aber eifach nid offiziell denn es isch unverständlicherwiis verbotte, es passiert immerwieder und in ganz Europa eifach hinteduure und me hett eh nid allzuviel z'befürchte denn, wie gseit, me merkts ammene Spieler nid aa wennr e bitz motivierter isch zum gwünne, numme wennr absichtlich verliert, das isch meischtens eidüttig.
I find eigentlich au blöd denn wenn jetzt z.b.: dr FCB am FC Thun e Prämie zahle würd wenn sie z.B. gege YB gwünne, das isch jo kai beschtächig, denn die wänn das jo sowieso, sie wärde numme zuesätzlich motiviert aber kämpfe und alles geh müenn sie trotzdämm...
[CENTER]***************************IN MEMORIAM*************************
*NEVER FORGET 02.06.2004. DIE WAHRE SCHANDE VON BASEL!*
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bedängglig ischs für mi erscht wenn sich d Spieler nüm chönnte zu guete Leischtige motiviere wenns mol KEI "Äxtraprämie" git...
Sunscht han i kei Problem wenn me d Spieler für gueti Leischtige zuesätzlich "belohnt"
S Verfängliche isch denn aber, em rotoloso sim Bischpil folgend, dass Thun im nägschte Spiel gege Basel evtl nid mit däm Isatz spielt wie gege YB...
tagesgespräch
Fussballskandal Deutschland
Dienstag 1. Februar 13.00 auf DRS1.
Der deutsche Fussball hat einen Skandal wie seit dreissig Jahren nicht mehr. Der Hintergrund: Ein System von Fussballwetten, wo betrogen und viel Geld verdient wird und einen deutschen Fussballbund, der trotz Warnung nicht reagiert hat. Martin Hägele schreibt für die Neue Zürcher Zeitung über deutschen Fussball - und ist Gast bei Emil Lehmann im Tagesgespräch.
Der Wettskandal hat die Bundesliga erreicht: Nach übereinstimmenden Medienberichten hat Robert Hoyzer seinen Schiedsrichter-Kollegen Jürgen Jansen beschuldigt, das Spiel zwischen Kaiserslautern und Freiburg (3:0) am 27. November 2004 nicht korrekt geleitet zu haben.
Toppmöller fühlt sich um einen Titel mit Leverkusen betrogen (dpa)
Klaus Toppmöller glaubt sogar, dass Jansen die Meisterschaft 2002 verschoben haben könnte. Zugleich kündigte der 53-Jährige gegenüber der SPORT BILD an: "Den DFB und alle, die mir in diesem Zusammenhang Schaden zugefügt haben, werde ich verklagen."
In Stürmer Ranisav Jovanovic vom FSV Mainz 05 gestand zudem erstmals ein aktueller Erstligaspieler eine Verwicklung in die Affäre ein. Der 23-Jährige bestätigte, während seiner Zeit bei Dynamo Dresden von einem Mann kontaktiert worden zu sein, der sich im Nachhinein als einer der mutmaßlichen Drahtzieher in der Affäre herausgestellt habe.
Die Berliner Staatsanwaltschaft signalisierte dem DFB, dass der Verband Einsicht in die Ermittlungsakten erhalten werde. Dies sagte DFB-Justiziar Götz Eilers, Leiter der neu gegründeten "Sonderkommission Wett- und Spielmanipulationen". Er gehe davon aus, dass dies noch in dieser Woche geschehen werde.
Der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger meinte am Abend, er sei "glücklich darüber, dass die Staatsanwaltschaft zur Kooperation bereit ist". Nur so hätte der DFB "die Chance zu wissen, wo wir stehen, wo und wann wir manipuliert worden sind und wo Unschuldige verdächtigt werden".
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung und der Bild-Zeitung hat Hoyzer in seiner Vernehmung angegeben, er habe von einem Mitglied der mutmaßlichen Wett-Mafia Hinweise erhalten, dass Jansen beim 3:0-Sieg Kaiserslauterns gegen Freiburg für das "richtige" Resultat gesorgt haben soll. Demnach soll Jansen über einen Mittelsmann angeworben worden sein.
Bei der Partie in Kaiserslautern fielen zwei umstrittene Tore für die Gastgeber. Beide Male soll Jansen, der in einer Eidesstattlichen Versicherung alle Manipulationsvorwürfe bestritt, zuvor angebliche Fouls von FCK-Stürmer Carsten Jancker nicht geahndet haben.
Bei dem Mittelsmann soll es sich um Wieland Ziller handeln. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter bestritt eine Beteiligung am Skandal und hat nach eigenem Bekunden Strafantrag gegen Hoyzer gestellt. Beim 1. FC Kaiserslautern verweigerten die Offiziellen eine Kommentierung, beim SC Freiburg gab man sich zurückhaltend.
"Ich kann mich erinnern, dass in dem Spiel zwei umstrittene Entscheidungen zu Gegentoren für uns geführt haben. Wir sollten uns mit direkten Äußerungen aber noch bedeckt halten", sagte Trainer Volker Finke.
Von den 13 Personen, die Hoyzer vor der Berliner Staatsanwaltschaft angeblich belastet hat, haben bis auf Kresic und Paderborns Kapitän Thijs Waterink fast alle eine Verwicklung in den Skandal meistens mit Eidesstattlichen Versicherungen zurückgewiesen. Diese Erklärungen seien aber "juristischer Unfug", sagte Paul-Werner Beckmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Sportrecht im Deutschen Anwaltsverein.
Wer eine falsche Versicherung abgibt, macht sich strafbar, aber nur, wenn er sich in einem dafür vorgesehenen Gerichtsverfahren vor der zuständigen Stelle äußert. Die jetzt abgegebenen Erklärungen hätten daher eher symbolischen Wert.
In der Zentrale des Deutschen Fußball-Bund nahm am Dienstag die am Vorabend gegründete Sonderkommission ihre Arbeit auf. "Ich bleibe optimistisch, dass wir sehr schnell beweiskräftige Informationen vorlegen können", sagte Zwanziger. Der 59-Jährige wies zudem Vorwürfe, der Verband würde den Skandal nicht konsequent und zügig genug aufarbeiten, "entschieden" zurück.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat laut Spiegel online derweil die Veröffentlichung der Namen von Verdächtigen scharf kritisiert. "Vorzeitig aus den Ermittlungsakten veröffentlichte Informationen sind für uns sehr schädlich, besonders wenn es sich um die Nennung von Verdächtigen handelt", sagte der Berliner Generalstaatsanwalt Dieter Neumann.
es git nit scheeners uf dr Welt ,
als dr FCB und schwizer Geld !
(Si/dpa/sid) Der deutsche Wettskandal hat sich zu einem
Flächenbrand entwickelt. Die Berliner Staatsanwaltschaft liess in
zehn Bundesländern Wohnungen und Büros von 19 Beschuldigten
durchsuchen.
Es seien Beweismittel gesichert worden, teilten die Behörden
nach dem Einsatz von 150 Polizisten mit. Die Berliner Ermittler
leiteten Verfahren gegen 25 Personen «wegen banden- und
gewerbsmässigen Betruges bzw. wegen Beihilfe dazu» ein. Die
Beschuldigten sollen mindestens zehn Spiele der 1., 2. und 3. Liga
sowie im DFB-Cup 2004 manipuliert haben.
Neben Schiedsrichter Robert Hoyzer, der die Affäre ins Rollen
gebracht hatte, werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft dessen
Berufskollegen Jürgen Jansen, Felix Zwayer und Dominik Marks
beschuldigt, aber auch 14 Spieler der Vereine LR Ahlen, Chemnitzer
FC, Energie Cottbus, Dynamo Dresden, Kickers Offenbach und SC
Paderborn. Unter ihnen sollen sich die früheren Cottbus- und
jetzigen Bundesliga-Spieler Ranisav Jovanovic (Mainz) und Maik
Wagefeld (Nürnberg) befinden. Jovanovic hatte am Dienstag eine
Verwicklung in die Affäre zugegeben.
Entlastet wurden hingegen die Hertha-Spieler Nando Rafael, Josip
Simunic und Alexander Madlung von Hertha Berlin, die am Wochenende
durch einen Bericht im «Focus» in Verdacht geraten waren.
Der DFB soll Akteneinsicht erhalten um den Spielbetrieb zu
sichern. Inzwischen kündete der Verband an, die verdächtigten
Schiedsrichter vorerst nicht einzusetzen.
Erster, Einziger und Bester!
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
Berlin (sda/reuters) In der deutschen Fussball-Betrugsaffäre hat
die Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch landesweit zahlreiche
Wohnungen durchsuchen lassen.
Die Ermittlungen richten sich mittlerweile gegen
25 Beschuldigte, darunter den Essener Bundesliga-Schiedsrichter
Jürgen Jansen, der Manipulationsvorwürfe zurückwies.
Neben dem zurückgetretenen Schiedsrichter Robert Hoyzer zählten
seine Kollegen Jansen, Felix Zwayer, Dominik Marks, der
Schiedsrichterbetreuer Wieland Ziller sowie 14 Spieler zu den
Beschuldigten, erklärte die Staatsanwaltschaft in Berlin.
Sie würden verdächtigt, mindestens zehn Partien der Ersten und
Zweiten Bundesliga, der Regionalliga sowie des DFB-Pokals 2004 zu
Gunsten von Sportwetten manipuliert zu haben. Dabei sei ein Schaden
in Millionenhöhe entstanden.
Die Konten der drei verhafteten Gebrüder S., die in Berlin ein
Wettbüro betrieben hatten, seien mit einem Bestand von
2,44 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Aus dem Umfeld der Brüder
stammten die übrigen Beschuldigten.
Insgesamt seien in zehn Bundesländern 32 Wohnungen von 19
Beschuldigten durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Dabei hätten mehr als 150 Polizisten Beweismaterial sicher
gestellt.
Die Ermittler gingen davon aus, dass die Gebrüder S. bei
verschiedenen Wettanbietern im In- und Ausland ihre Wetten auf die
manipulierten Spiele platzierten. Ihr Vermögen sei beschlagnahmt
worden, um Regressansprüche Geschädigter befriedigen zu können.
Erster, Einziger und Bester!
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
(Si) Das Geständnis von Schiedsrichter Robert Hoyzer, Spiele der
deutschen Bundesliga manipuliert zu haben, erschüttert die Szene
seit Tagen. Dessen ebenfalls unter Verdacht geratener Kollege
Jürgen Jansen beteuerte derweil öffentlich seine Unschuld.
Jansen (44) versuchte im Rahmen einer selber angesetzten
Medienkonferenz, mit kommentierten Videosequenzen aus den Spielen
St. Pauli - Bayer Leverkusen (2:2 am 16. Februar 2002) und
Kaiserslautern - Freiburg (3:0 am 27. November 2004) die Vorwürfe
zu entkräften.
«Ich habe jedes Spiel nach bestem Wissen und Gewissen und nach
den FIFA-Regeln geleitet und nie im Leben ein Spiel verpfiffen»,
erklärte Jansen vor rund 50 Journalisten und 8 Kamera-Teams.
Gleichzeitig bat er die Medien um Respekt und Fairplay, vor allem
gegenüber seinen Kindern und der Lebensgefährtin. «Da spielen sich
seit Tagen Jagdszenen ab. Die Kinder können nicht mehr zur Schule
gehen, werden verfolgt und angespuckt.»
Erster, Einziger und Bester!
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
Weil er einen Anwerbungsversuch seines bereits suspendierten Kollegen Robert Hoyzer im Rahmen des Wettskandals nicht beim DFB meldete, zog der mitgliederstärkste deutsche Sportverband Bundesliga-Schiedsrichter Torsten Koop mit sofortiger Wirkung aus dem Verkehr. Dies meldet die "Netzeitung". Sie stützt sich auf Aussagen des DFB-Schiedsrichtersprechers Manfred Amerell gegenüber dem TV-Sender DSF. Koop, seit August vergangenen Jahres auf Grund einer Verletzung nicht mehr zum Einsatz gekommen, werde kein Spiel mehr leiten: "Das Vertrauensverhältnis ist nachhaltig gestört."
Anwerbungsversuch
Tags zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" vom Versuch Hoyzers berichtet, einen Erstliga-Kollegen für Spielmanipulationen zu gewinnen. Bei einer Vernehmung habe der geständige und vom DFB inzwischen gesperrte Hoyzer angegeben, er habe Torsten Koop für Manipulationen anzuwerben versucht.
Prahlerei
Koop habe bei einer Befragung durch den DFB daraufhin eingeräumt, dass Hoyzer ihm gegenüber mit Manipulationen "geprahlt" habe. Passiert sei dies bei einer Schiedsrichter-Tagung zu Jahresanfang 2005, als ihn Hoyzer und ein weiterer Schiedsrichterkollege auf dem Zimmer besucht hätten.
Vorfall nicht gemeldet
Er habe Hoyzer gegenüber erklärt, so Koop, dass "ich mir da, auf Deutsch, in die Hosen scheißen würde". Er sei "nicht darauf eingegangen", habe den Vorfall aber nicht beim DFB gemeldet, weil er ihn "für Prahlerei" gehalten habe, wurde Koop in der "SZ" zitiert. Der Unparteiische war seit 1996 in der Bundesliga im Einsatz. Der DFB hatte bereits am 27. Januar alle Schiedsrichter aufgefordert, dem Verband alles Wissen über Hoyzers Manipulationsversuche zu melden
Ex-Schiri Hoyzer in Untersuchungshaft - Fluchtgefahr
Im deutschen Fußball-Wettskandal ist der ehemalige Schiedsrichter Robert Hoyzer am Samstag mit Haftbefehl in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft Berlin teilte mit, dass die Entscheidung "nach einer geänderten Einschätzung zur Frage der Fluchtgefahr" von einer Ermittlungsrichterin getroffen worden war. Hoyzer hatte in mehreren Fällen Manipulationen bei der Leitung von Fußballspielen gestanden. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Haftbefehl bereits am Donnerstag unter dem Vorwurf der "Mittäterschaft beim gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in acht Fällen" erlassen.
Nach neuesten Erkenntnissen sei der Verdacht begründet, dass Hoyzer zusätzlich zu den ursprünglich von ihm selbst eingeräumten Straftaten bereits vor dem Jahr 2004 mit bisher unbekannten Mittätern Straftaten gleicher Art begangen hat. Der Beschuldigte müsse mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe rechnen. Das begründe nach Einschätzung der zuständigen Richterin und der Staatsanwaltschaft auch eine konkrete Fluchtgefahr.