Fortuna Köln stürzt ins Bodenlose

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Gauchos
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Fortuna Köln stürzt ins Bodenlose

Beitrag von Gauchos »

Der ehemalige Fußball-Bundesligist SC Fortuna Köln kann seinen Absturz nicht stoppen. Wie der finanziell angeschlagene Verein, der am 15. November bereits den dritten Antrag auf Insolvenz stellte, auf seiner Internet-Homepage bestätigte, wird die in der Oberliga Nordrhein spielende erste Mannschaft zum Januar 2005 vom Spielbetrieb zurückgezogen. Damit steht der Viertligist, der nach 18 Partien mit nur drei Punkten Tabellenletzter ist, als erster Absteiger fest. In der Saison 2005/2006 soll Fortuna Köln dann in der fünftklassigen Verbandsliga Mittelrhein starten.

Auflösung droht
Die Kölner, die 26 Jahre in der 2. Bundesliga aktiv waren und in der Saison 1973/74 sogar der höchsten Spielklasse angehörten, müssen allerdings den Ausgang des laufenden Insolvenz-Verfahrens abwarten. Im schlechtesten Fall wird der Club aufgelöst und aus dem Vereins- Register gestrichen. "Oberste Priorität hat die Erhaltung des Gesamtvereins", sagte Vorstandssprecher Jens Kuchenbuch. Oberliga-Spielleiter Rolf Thiel (Köln) bezeichnete den Rückzug als "schlimm". Laut Thiel steht der Club als erster Absteiger fest. Alle anderen Spiele fallen aus der Wertung. Der Klub, der 1983 das DFB-Pokalfinale gegen den Lokalrivalen 1. FC Köln 0:1 verlor, müsse nun entscheiden, ob er kommende Saison einen Platz in der Verbandsliga einnehmen will.


Legendär: Der Rauswurf von Schumacher
Unter ihrem langjährigen Präsidenten Hans "Jean" Löring war die Kölner Fortuna lange Jahre fester Zweitliga-Bestandteil. "De Schäng", wie Löring im Rheinland genannt wird, führte den Club von 1967 bis zum Rückzug als Klubchef und Mäzen bis 2000. Löring verpflichtete in seiner Amtszeit namhafte Trainer wie Hans Krankl, Bernd Schuster oder Harald "Toni" Schumacher. Den früheren Nationaltorhüter entließ der Klubchef vor fünf Jahren auf spektakuläre Art und Weise: In der Halbzeitpause der Zweitliga-Partie am 15. Dezember 1999 gegen Waldhof Mannheim wurde Schumacher in der Halbzeitpause von ihm beurlaubt


Es ging drunter und drüber
Den Niedergang des rheinischen Traditionsclubs zeigt auch dies: In den vergangenen Wochen hatte Fortuna Kölns Trainer Mario Kentschke stets Mühe, elf Spieler für die Oberliga-Partien aufzubieten. Und um die Kosten möglichst gering zu halten, hatten die Kölner zuletzt sogar ihre Partien nicht mehr im heimischen Südstadion ausgetragen, sondern sich in der Platzmiete preisgünstigere Anlagen gesucht.
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Basel und Der BTSV


Do Ohni I.D. und doch V.I.P.

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Les Ferdinand
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Beitrag von Les Ferdinand »

Schade. Fortuna Köln war mir mit seinem Ruf als "ewiger" Zweitbundesligist sympathisch. Löring hat soviel Herzblut in den Verein gesteckt. Kann mich noch erinnern als die Fortunen als Dritter die Relegation gegen den 16. der Bundesliga, Borussia Dortmund, bestritten und eine Minute vor dem Aufstieg standen. Im Rückspiel erzwang die Kobra Jürgen Wegmann mit seinem Treffer in der letzten Minute ein Entscheidungsspiel, welches Dortmund klar für sich entscheiden konnte.
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Les Ferdinand
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Beitrag von Les Ferdinand »

Konsortium um Rauball will den Klub sanieren

Seit einigen Tagen wird bei Fortuna wieder intensiv über die Zukunft des Vereins diskutiert. Grund ist der Vorstoß von Wolfgang Rauball, der dem Klub finanziell aus der Patsche helfen möchte.

"Gemeinsam mit einem Konsortium, bestehend aus der Firma Slovgold und anderen befreundeten Gesellschaften, die zum Teil auch zur Unternehmensgruppe des Fortuna- Vorstandsmitgliedes Arne Przybilla gehören, wollen wir das Insolvenzverfahren beenden und den laufenden, überschaubaren Etat weiter finanzieren", erklärte der Wahlkanadier. Somit wäre wohl auch der geplante Oberliga- Rückzug vom Tisch, denn der 59- Jährige hofft, dass dem "einen oder anderen Verein die Luft ausgeht."

Bleibt die Frage, warum Rauball nicht früher in die eigene Tasche gegriffen hat, um den erneuten Insolvenzantrag zu verhindern. Aber auch dafür hat der Unternehmer eine Erklärung: "Ich habe immer gesagt, dass ich einspringen werde, wenn andere Sponsoren ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Irgendwann musste ich erkennen, dass von keiner anderen Seite Geld kommt. Und so habe ich gemeinsam mit Vorstandssprecher Jens Kuchenbuch beschlossen, dass wir Ordnung in die Finanzen bringen müssen. Das ist nun geschehen, auch dank der hervorragenden Arbeit des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Christoph Niering."

Die Schulden sollen sich auf 200000 Euro belaufen, eine Zahl die Rauball weder bestätigen noch dementieren möchte. "Es ist überschaubar", so der Verwaltungsratsvorsitzende.

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von kicker.de
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