18. Februar 2006, Neue Zürcher Zeitung
Der SFV gegen Systemwechsel
«Internationaler Fussballterminkalender lässt keine Meisterschaft im Sommer zu»
zz. Die schlechten Terrainverhältnisse vor Wochenfrist belebten in der Schweizer Super League die Diskussionen über einen Systemwechsel zum «Sommerfussball». Doch der Schweizerische Fussballverband (SFV) erachtet eine Änderung des Meisterschaftsbetriebs hin zur Jahresmeisterschaft (von Februar bis Ende Jahr) ohne Sommerpause «aus meteorologischer und technischer Sicht nicht als sinnvoll». Eine Analyse des SFV ergab, dass die Klimaentwicklung der vergangenen Jahre für die Zukunft keine verlässliche Prognose zulässt; es könne also nicht garantiert werden, dass die Spiele nach einem Systemwechsel auf besseren Terrains stattfinden werden.
Mit Argumenten aus der Trainingswissenschaft betont der SFV im Weiteren, dass die Leistungsfähigkeit von Athleten mit zwei Regenerations- und Vorbereitungsphasen am besten zu optimieren sei. Auch eine kurze Pause im Sommer sei deshalb besser als gar keine. Zudem lasse der internationale Terminkalender einen Meisterschaftsbetrieb im Juni und Juli kaum mehr zu, weil die beiden internationalen Fussballverbände Fifa und Uefa in dieser Zeit ihre Endrunden für Nationalteams verschiedener Kategorien austragen. Die Schweizer Fussballspieler nahmen in den letzten Jahren regelmässig an diesen Endrundenturnieren teil.