Dänen wegen Karikaturen-Streit zu Vorsicht aufgerufen

Der Rest...
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Somnium
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Beitrag von Somnium »

ESSAY ZUM BILDERSTREIT

"Entschuldigt Euch nicht!"

Er wurde in pakistanischen Koran-Schulen erzogen - nun fordert der Schriftsteller Ibn Warraq in einem Essay für SPIEGEL ONLINE vom Westen: Entschuldigt Euch nicht! Der Streit um die Mohammed-Karikaturen werfe die wichtigste Frage unserer Zeit auf: nach dem Recht auf freie Meinungsäußerung.

Der große britische Philosoph John Stuart Mill (1806 - 1873) schrieb in seinem Werk "Über die Freiheit": "Es ist befremdlich, dass Menschen zugeben, wie wertvoll Argumente für eine freie Diskussion sind, sie jedoch zurückweisen, wenn sie ins Extrem getrieben werden; dabei übersehen sie, dass Gründe, die für den Extremfall nicht taugen, für keinen Fall taugen."

Die in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlichten Karikaturen werfen die wichtigste Frage unserer Zeit auf: die Frage nach der freien Meinungsäußerung. Lassen wir uns im Westen in die Enge treiben durch Druck von Gesellschaften, die einer mittelalterlichen Gesinnung anhängen? Oder sind wir bereit, unser wertvollstes Freiheitsgut zu verteidigen: die freie Meinungsäußerung, eine Errungenschaft, für die Tausende ihr Leben geopfert haben?

Ohne das Recht der freien Meinungsäußerung kann eine Demokratie nicht lange überleben - ohne die Freiheit zu diskutieren, unterschiedlicher Meinung zu sein, sogar zu beschimpfen und zu beleidigen. Es ist eine Freiheit, der die islamische Welt so bitter entbehrt, und ohne die der Islam ungefochten verharren wird in seiner dogmatischen, fanatischen, mittelalterlichen Burg; verknöchert, totalitär und intolerant. Ohne fundamentale Freiheit wird der Islam weiterhin das Denken, Menschenrechte, Individualität, Originalität und Wahrheit ersticken.

Solange wir keine Solidarität mit den dänischen Karikaturisten zeigen, unverhohlene, laute und öffentliche Solidarität, so lange werden diejenigen Kräfte die Oberhand gewinnen, die versuchen, dem freien Westen eine totalitäre Ideologie aufzuzwingen; die Islamisierung Europas hätte dann in Raten begonnen. Entschuldigt Euch also nicht!

Ich komme auf ein anderes, weiter gefasstes Problem zu sprechen: auf die Unfähigkeit des Westens sich selbst intellektuell und kulturell zu verteidigen. Seid stolz! Entschuldigt Euch nicht! Müssen wir ständig für die Sünden unserer Vorfahren um Vergebung bitten? Müssen wir uns etwa immer noch für das Britische Empire entschuldigen, angesichts der Tatsache, dass die britische Präsenz in Indien zu einer Renaissance des Subkontinents geführt hat, die darin bestand, dass der Hunger bekämpft wurde, dass Straßen, ein Eisenbahnnetz und Bewässerungssysteme gebaut wurden, dass die Cholera verschwand? Öffentliche Dienste und die Etablierung einer Schulausbildung für alle gab es vorher nicht. Die Errichtung einer parlamentarischen Demokratie, die Herrschaft des Rechts war das Beste, was die Briten zurücklassen konnten.

Oder was ist mit dem britischen Entwurf Bombays oder Kalkuttas? Die Briten haben den Indern sogar ihre eigene Vergangenheit wiedergegeben: Es war die europäische Gelehrsamkeit und Forschung, die europäische Archäologie, die die alte Größe Indiens entdeckt hat. Es war die britische Regierung, die ihr Bestes gab, um Denkmäler zu retten, die von vergangener Pracht zeugen. Der britische Imperialismus trug dort deren Erhaltung bei, wo islamischer Imperialismus Tausende Hindu-Tempel zerstörte.

Sollten wir uns vor aller Welt wirklich für Dante, Shakespeare, Goethe, Mozart, Beethoven oder Bach entschuldigen? Für Rembrandt, Vermeer, Van Gogh, Breughel, Galileo, Huygens, Kopernikus, Newton und Darwin? Für Penizillin und Computer? Für die Olympischen Spiele und für Fußball? Für Menschenrechte und die Parlamentarische Demokratie? Im Westen liegt die Quelle der Freiheitsidee. Die Idee individueller Freiheit, politischer Demokratie, des Rechtsstaats, der Menschenrechte und kultureller Freiheit.

Es war der Westen, der die Stellung der Frau verbessert, die Sklaverei bekämpft und die Gewissens-, Meinungs- und Informationsfreiheit verteidigt hat. Nein, der Westen braucht keine Belehrungen über die überlegenen Tugenden von Gesellschaften, die ihre Frauen unterdrücken, deren Klitoris beschneiden, sie steinigen für mutmaßlichen Ehebruch, die Säure in ihre Gesichter kippen, oder die denjenigen die Menschenrechte absprechen, die angeblich niedrigeren Kasten angehören.

Wie können wir von Einwanderern erwarten, dass sie sich in die westlichen Gesellschaften integrieren, wenn ihnen gleichzeitig gelehrt wird, der Westen sei dekadent, ein Born des Frevels, Quell allen Übels, rassistisch, imperialistisch und verachtenswürdig. Warum sollten sie sich - um die Worte des afro-amerikanischen Schriftstellers James Baldwin aufzugreifen - auf einem sinkenden Schiff einrichten? Doch warum wollen sie alle in den Westen - und nicht nach Saudi-Arabien?

Stattdessen sollte man ihnen erzählen von den Jahrhunderten des Kampfes, der zur Freiheit führte, den sie und alle anderen wertschätzen, genießen, und den sie sich zu Nutze machen. Von den Individuen und Gruppen, die für diese Freiheit gekämpft haben, und die verachtet wurden und heute vergessen sind, von jenen, die für die Freiheit gekämpft haben, um die uns ein Großteil der Welt beneidet, bewundert und nachzuahmen sucht. Als die chinesischen Studenten 1989 auf dem Platz des himmlischen Friedens für Demokratie demonstrierten und starben, führten sie keine Modelle von Konfuzius oder Buddha mit sich, sondern die Freiheitsstatue.

Die Meinungsfreiheit ist unser westliches Erbe. Verteidigen wir es, damit es nicht totalitären Attacken zum Opfer fällt. Es ist auch in der islamischen Welt dringend nötig. Indem wir für unsere Werte einstehen, geben wir der islamischen Welt eine wertvolle Lektion: Wir helfen ihr, indem wir ihre geschätzten Traditionen den Errungenschaften der Aufklärung zur Seite stellen.

Übersetzung: Alexander Schwabe

ZUR PERSON
Ibn Warraq wurde 1946 in Indien geboren und wuchs in Pakistan auf. Erzogen wurde er in Koran- Schulen in Pakistan und später in England. Zur Zeit lebt er in den USA und veröffentlicht aus Sicherheitsgründen unter dem Pseudonym Ibn Warraq, ein Name, der im Islam traditionell von Dissidenten benutzt wird. Zuletzt hat er den Bestseller "Warum ich kein Muslim bin" veröffentlicht. Er hat zudem "Die Ursprünge des Korans" herausgebracht und "Die Frage nach dem historischen Mohammed".

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

Ich verstehe schon, dass sich die Moslems dadurch beleidigt fühlen. Allerdings wird doch sehr stark überreagiert. Man hat das Gefühl, dieser Faupax komme den (v.a. arabischen) Muslimen wie gerufen. Was mir zu denken gibt, ist der Umstand, dass der Aufschrei nicht etwa ausschliesslich aus der islamistischen Ecke kommt, sondern dass sich eben auch ganz gewöhnliche und gemässigte Moslems durch diese Bilder verletzt und beleidigt fühlen. Gerade im Zuge der Annäherung zwischen Ost -und West bzw. zwischen Christentum und Islam und im Zuge der gemeinsamen Bekämpfung von Fanatismus und Terrorismus wäre es wichtig, sich gegenseitig mit Respekt zu behandeln um die gemässigte, aufgeschlossene Mehrheit unter den Muslimen nicht zu vergrämen. Durch diese respektlosen Verunglimpfungen des Islam werden viele (v.a. arabische) Muslime in ihrem Eindruck bestärkt, der Westen nehme sie nicht ernst und behandle sie herablassend (was ja auch in mancherlei Hinsicht stimmt...).

Auf der anderen Seite ist es nicht besonders verwunderlich, dass solche religionsverachtenden Karikaturen in einem skandinavischen Land zu Tage treten. Sie sind in gewisser Weise Ausdruck dafür, dass es den Wikingern an Sensibilität in religiösen Belangen mangelt. Umso mehr enttäuscht es mich, dass nun auch Zeitungen in romanischen Ländern wie Frankreich und Italien, wo Religion und christlicher Glaube tiefer verankert sind als bei den Wikingern und daher auch eine grössere Sensibilität gegenüber anderen Religionen zu erwarten wäre, die geschmacklosen Bilder nachgedruckt haben.

Der Mangel an Sensibilität und Respekt äusserte sich auch in der Reaktion (oder nicht Reaktion) der dänischen Politik. Man hätte zumindest auf die von muslimischen Kreisen geäusserten Bedenken ernsthaft eingehen müssen, statt diese vorwiegend gemässigten Leute durch Desinteresse vor den Kopf zu stossen. Hier offenbart sich die Denkhaltung der rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Kreise, die momentan in Dänemark Hochkonjunktur haben. Insofern u201Egönneu201C ich diesen Leuten den Imageschaden und die wirtschaftlichen Einbussen. Schlussendlich trifft es aber die falschen: Aufgeschlossenere Dänen, die sich z.B. in humanitären Projekten in arabischen Ländern engagieren oder Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter haben nun unter dem Imageverlust zu leiden, da in vielen arabischen Ländern die Bereitschaft differenziert zu denken dünn gesiedelt ist und der Hang zur fatalistischen Sichtweise vorherrscht.

Das Argument der Presse u2013und Meinungsfreiheit ist lächerlich, denn hier gehtu2019s nicht um kritische Berichterstattung, das ist reine Provokation und Beleidigung von Angehörigen einer Religion. Auch wäre bei einer offiziellen Distanzierung und Verurteilung durch die Politik sicherlich kein Präzedenzfall geschaffen worden, dahingehend, dass man in Zukunft bei jedem kritischen Bericht über z.B. den Nahostkonflikt mit Protesten aus muslimischen Kreisen zu rechnen gehabt hätte.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin nicht besonders religiös. Aber ich achte und respektiere gläubige Menschen, solange sie den Glauben nicht zur Rechtfertigung extremen Gedankenguts missbrauchen. Die Dänen und die übrigen Wikinger (bez. Skandinavier) sind mir nicht per se unsympatisch, im Gegenteil. Ich unterstütze keineswegs die übertriebenen Reaktionen wie die leibliche Bedrohung von Dänen und anderen Europäern, die sich in den betreffenden Ländern aufhalten. Zudem halte ich Forderungen wie die offizielle Entschuldigung von Regierungen oder gar der EU für überrissen. Der Boykott von dänischen Waren durch den hundskommunen Moslem finde ich allerdings ein legitimes Mittel, um auf derlei verachtende Bilder und deren Duldung bzw. des sich nicht davon Distanzierens der Politik zu reagieren.

green_day
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Beitrag von green_day »

Meine güte... Islamisten sind halt einfach humorlos :rolleyes:


Heult doch!
*

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Gollum hat geschrieben:Ich verstehe schon, dass sich die Moslems dadurch beleidigt fühlen. Allerdings wird doch sehr stark überreagiert. Man hat das Gefühl, dieser Faupax komme den (v.a. arabischen) Muslimen wie gerufen. Was mir zu denken gibt, ist der Umstand, dass der Aufschrei nicht etwa ausschliesslich aus der islamistischen Ecke kommt, sondern dass sich eben auch ganz gewöhnliche und gemässigte Moslems durch diese Bilder verletzt und beleidigt fühlen. Gerade im Zuge der Annäherung zwischen Ost -und West bzw. zwischen Christentum und Islam und im Zuge der gemeinsamen Bekämpfung von Fanatismus und Terrorismus wäre es wichtig, sich gegenseitig mit Respekt zu behandeln um die gemässigte, aufgeschlossene Mehrheit unter den Muslimen nicht zu vergrämen. Durch diese respektlosen Verunglimpfungen des Islam werden viele (v.a. arabische) Muslime in ihrem Eindruck bestärkt, der Westen nehme sie nicht ernst und behandle sie herablassend (was ja auch in mancherlei Hinsicht stimmt...).

Auf der anderen Seite ist es nicht besonders verwunderlich, dass solche religionsverachtenden Karikaturen in einem skandinavischen Land zu Tage treten. Sie sind in gewisser Weise Ausdruck dafür, dass es den Wikingern an Sensibilität in religiösen Belangen mangelt. Umso mehr enttäuscht es mich, dass nun auch Zeitungen in romanischen Ländern wie Frankreich und Italien, wo Religion und christlicher Glaube tiefer verankert sind als bei den Wikingern und daher auch eine grössere Sensibilität gegenüber anderen Religionen zu erwarten wäre, die geschmacklosen Bilder nachgedruckt haben.

Der Mangel an Sensibilität und Respekt äusserte sich auch in der Reaktion (oder nicht Reaktion) der dänischen Politik. Man hätte zumindest auf die von muslimischen Kreisen geäusserten Bedenken ernsthaft eingehen müssen, statt diese vorwiegend gemässigten Leute durch Desinteresse vor den Kopf zu stossen. Hier offenbart sich die Denkhaltung der rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Kreise, die momentan in Dänemark Hochkonjunktur haben. Insofern u201Egönneu201C ich diesen Leuten den Imageschaden und die wirtschaftlichen Einbussen. Schlussendlich trifft es aber die falschen: Aufgeschlossenere Dänen, die sich z.B. in humanitären Projekten in arabischen Ländern engagieren oder Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter haben nun unter dem Imageverlust zu leiden, da in vielen arabischen Ländern die Bereitschaft differenziert zu denken dünn gesiedelt ist und der Hang zur fatalistischen Sichtweise vorherrscht.

Das Argument der Presse u2013und Meinungsfreiheit ist lächerlich, denn hier gehtu2019s nicht um kritische Berichterstattung, das ist reine Provokation und Beleidigung von Angehörigen einer Religion. Auch wäre bei einer offiziellen Distanzierung und Verurteilung durch die Politik sicherlich kein Präzedenzfall geschaffen worden, dahingehend, dass man in Zukunft bei jedem kritischen Bericht über z.B. den Nahostkonflikt mit Protesten aus muslimischen Kreisen zu rechnen gehabt hätte.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin nicht besonders religiös. Aber ich achte und respektiere gläubige Menschen, solange sie den Glauben nicht zur Rechtfertigung extremen Gedankenguts missbrauchen. Die Dänen und die übrigen Wikinger (bez. Skandinavier) sind mir nicht per se unsympatisch, im Gegenteil. Ich unterstütze keineswegs die übertriebenen Reaktionen wie die leibliche Bedrohung von Dänen und anderen Europäern, die sich in den betreffenden Ländern aufhalten. Zudem halte ich Forderungen wie die offizielle Entschuldigung von Regierungen oder gar der EU für überrissen. Der Boykott von dänischen Waren durch den hundskommunen Moslem finde ich allerdings ein legitimes Mittel, um auf derlei verachtende Bilder und deren Duldung bzw. des sich nicht davon Distanzierens der Politik zu reagieren.
Wunderbar geschrieben, kann ich so nur unterschreiben.

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

@ Somnium:

Ich bi mit däm wärte Ibn Warraq gröschteteils iverstande. Es stoht viel wohrs in däne Zile, allerdings isch dä Essay z.T. e Biz redundant. Sini Grundussag isch, dass me (bez. d Europäer) sich nid soll entschuldige für öbbis, wo sinere Meinig noch unter s Rächt zur freie Meinigsüsserig fallt.

Woni nid iverstande bi mit däm Ibn Warraq, isch sini Uslegig vo freier Meinigsüsserig: "...die Freiheit zu diskutieren, unterschiedlicher Meinung zu sein, sogar zu beschimpfen und zu beleidigen...". Sone universelli Gültigkeit würd ich em Rächt uf freii Meinigsüsserig nid zuegeschtoh. Es git denn scho no die eint oder ander - notabene gsetzlichi Ischränkig - wie z.B. s Antirassismus Gsetz, wenns um Ehrverletzig oder Ruefschädigung goht usw.

green_day
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Beitrag von green_day »

Mal ganz abseits der Diskussionen um dieses Thema meine Frage:

Was ist an dieser Karikatur denn sooo falsch als dass alle Moslems entrüstet sind?


;)
:confused:
*

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

Gollum hat geschrieben:@ Somnium:

(...) wie z.B. s Antirassismus Gsetz, wenns um Ehrverletzig oder Ruefschädigung goht usw.
pussyhafti, de Zyyt apassti Zuegeständnis ad "P.C."...Meinigsfreyhäit bedütet, redä und schriebä und zeichnä was me dänkt und fühlt. d' Ischränkige sind erscht spöter gmacht wordä.
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

[quote="green_day"]Mal ganz abseits der Diskussionen um dieses Thema meine Frage:

Was ist an dieser Karikatur denn sooo falsch als dass alle Moslems entrüstet sind?


]

Mohammed mit einer Bombe als Turban?

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Somnium hat geschrieben:pussyhafti, de Zyyt apassti Zuegeständnis ad "P.C."...Meinigsfreyhäit bedütet, redä und schriebä und zeichnä was me dänkt und fühlt. d' Ischränkige sind erscht spöter gmacht wordä.
Freie Meinungsaeusserung bedeutet, in einer gefuellten Disko "FEUER" schreien zu duerfen und fuer moegliche Todesfaelle und Verwundete nicht verantwortlich zu sein. Gewisste Einschraenkungen sind absolut noetig (wie eben das Beispiel) - aber auch wirklich nur die sollten veranlasst werden.

Habe meine Abneigung gegen das Anti-Rassismus Gesetz schon frueher kundgetan und ich waere auch einem Verbot der Karikaturen in diesem Fall abgeneigt. Aber nur weil etwas legal ist sollte man es nicht auch machen.

Erinnert fast an die Geschichte mit der amerikanischen Zeitung, die berichtet hatte, ein Soldat haette den Koran das WC runtergespuelt um einen Gefangenen zu demuetigen. Gab auch einen riesen Aufstand und hat sich als falsch rausgestellt. Diese Meldung hatte einige Tote zur Folge - sollte eine Zeitung auch in dem Fall einen nicht 100% bestaetigten Artikel verfassen, nur weil sie es duerfen?

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Somnium
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Beitrag von Somnium »

Soriak hat geschrieben:Freie Meinungsaeusserung bedeutet, in einer gefuellten Disko "FEUER" schreien zu duerfen und fuer moegliche Todesfaelle und Verwundete nicht verantwortlich zu sein. Gewisste Einschraenkungen sind absolut noetig (wie eben das Beispiel) - aber auch wirklich nur die sollten veranlasst werden.
(...)

Diese Meldung hatte einige Tote zur Folge - sollte eine Zeitung auch in dem Fall einen nicht 100% bestaetigten Artikel verfassen, nur weil sie es duerfen?
eine Meinungsäusserung sollte eigentlich schon der Wahrheit entsprechen, genauso wie guter Journalismus darauf basiert. grundlos "Feuer" in einer Disco zu schreien ist Idiotie. und Lüge. nicht bestätigte Artikel abzudrucken fahrlässig und dumm. es ist oftmals nur ein Grat, der Wahrheit von Polemik trennt.
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Gollum
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Beitrag von Gollum »

Somnium hat geschrieben:... es ist oftmals nur ein Grat, der Wahrheit von Polemik trennt.
Jep. Und diese Karikaturen sind Polemik. Zudem sind sie geschmacklos, herablassend und beleidigend!

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DLX
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Beitrag von DLX »

Gollum hat geschrieben:Jep. Und diese Karikaturen sind Polemik. Zudem sind sie geschmacklos, herablassend und beleidigend!
find ich nit........geschmacklos isch wege so scheiss go lüt entfuere....händ mir problem uff dere welt...

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Gollum
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Beitrag von Gollum »

DLX hat geschrieben:find ich nit........geschmacklos isch wege so scheiss go lüt entfuere....händ mir problem uff dere welt...
Dasch klar, das wird au niemerts beschtritte. Aber dass so Bilder e grosse Teil vo de Moslems (au die ganz gwöhnliche) beleidigt und demietigt isch im Vornherein klar gsi und d Veröffentlichung vo dene Bilder isch vorsätzlich (oder zmindescht muetwillig) dene ihri religiöse Gfühl verletze. Ich find, me ka au mit ere gsunde, kritische Dischtanz zum Islam (und "sine Uswüchs") trotzdäm d Religion als solchi und ihri Ahänger respektiere.

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DLX
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Beitrag von DLX »

Gollum hat geschrieben:Dasch klar, das wird au niemerts beschtritte. Aber dass so Bilder e grosse Teil vo de Moslems (au die ganz gwöhnliche) beleidigt und demietigt isch im Vornherein klar gsi und d Veröffentlichung vo dene Bilder isch vorsätzlich (oder zmindescht muetwillig) dene ihri religiöse Gfühl verletze. Ich find, me ka au mit ere gsunde, kritische Dischtanz zum Islam (und "sine Uswüchs") trotzdäm d Religion als solchi und ihri Ahänger respektiere.
comics töte nit und das isch dr klei aber nit unwesentlichi unterschied.........
in praktisch jedem asterix comic wärde d römer als idiote anegstelt drum muess me ali (alle) asterix heftli verbiete?

green_day
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Beitrag von green_day »

Soriak hat geschrieben:Mohammed mit einer Bombe als Turban?
Ja schon, ist eventuell doch einwenig übertrieben, doch sprengen sich nicht ziemlich viele Moslems in die Luft?

Ein trockener und auch nicht immer lustiger Humor, jedoch nachvollziebar wenn man sich (wie ich mich) dumm anstellt. :)
*

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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

Die Diskussion wird langsam lachhaft. Jede Karikatur kann von irgendwem als herabsetzend, unlustig, entwürdigend, primitiv oder gemein empfunden werden, die Welt ist voll von Mimosen. Nur sind nicht alle so neandertalisch verblendet, dass sie gleich sämtliche Sicherungen rausknallen lassen müssen, wenn sie mal einstecken müssen.
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Soriak
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Beitrag von Soriak »

DLX hat geschrieben:comics töte nit und das isch dr klei aber nit unwesentlichi unterschied.........
in praktisch jedem asterix comic wärde d römer als idiote anegstelt drum muess me ali (alle) asterix heftli verbiete?
Es versucht hier niemand die Taten von Extremisten zu rechtfertigen... es ist ohne spezielle Erwaehnung klar, dass diese unter keinen Umstaenden gerechtfertigt sind.

Und ein Asterix Comic ist etwas ganz anderes als eine Karikatur in einer Zeitung.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

green_day hat geschrieben:Ja schon, ist eventuell doch einwenig übertrieben, doch sprengen sich nicht ziemlich viele Moslems in die Luft?

Ein trockener und auch nicht immer lustiger Humor, jedoch nachvollziebar wenn man sich (wie ich mich) dumm anstellt. :)
Es gibt etwa eine Milliarde Moslems, davon sind nur SEHR wenige Terroristen. Die Idee hier eine Religion oder eine Volksgruppe mit Terroristen gleichzusetzen ist gerade das, was diese Karikaturen verantwortungslos macht.

Gerade das Bild mit dem Turban, was Mohammed mit einem Terroristen gleichsetzt, sagt doch eigentlich auch die 999.x Millionen Moslems, die friedlich leben, folgen einem Terroristen...

Natuerlich werden die paar Fanatiker, die jetzt schon die Vernichtung des Westens fordern, wieder aktiv. Diese Cartoons verletzen aber auch die "normalen" Moslems. Diese boykottieren einfach daenische Produkte, was ja genau unseren Vorstellungen entspricht.

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

Gevatter Rhein hat geschrieben:Die Diskussion wird langsam lachhaft. Jede Karikatur kann von irgendwem als herabsetzend, unlustig, entwürdigend, primitiv oder gemein empfunden werden, die Welt ist voll von Mimosen. Nur sind nicht alle so neandertalisch verblendet, dass sie gleich sämtliche Sicherungen rausknallen lassen müssen, wenn sie mal einstecken müssen.
Wunderbar. Den Kern der Sache in 3 Sätzen umrissen. Und jeden Islamisten, der das liest, gleich aufs Neue beleidigt. Mir solls recht sein. :)
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg

allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Artikel aus dem Economist:
The Satanic sketches

Feb 3rd 2006
From The Economist Global Agenda
A diplomatic and trade row is raging after several European newspapersu2014and a Jordanian tabloidu2014published cartoons of the prophet Muhammad that were deemed insulting by many Muslims. Western democracies are again struggling to reconcile the right to free expression with respect for religious belief


APBild
Down with the Danes


IF THE aim was to provoke a reasoned debate about self-censorship, religious intolerance and the freedom of speech, the editors of Jyllands-Posten failed miserably. Last September Denmarku2019s biggest-selling daily broadsheet noted that a local author could not find artists to illustrate his book about Muhammad. So the paper published a series of cartoons depicting the prophet in various guises, along with an article arguing that u201Cself-censorshipu2026rules large parts of the western worldu201D. Though the editors said they were u201Cquietlyu201D making their opinion known, the response has been tumultuous.
Any visual representations of the prophet are frowned upon by the faithful. And Jyllands-Postenu2019s cartoons were undeniably strong stuff: one showed Muhammad in bomb-shaped headgear, another depicted him wielding a cutlass and a third had him saying that paradise was running short of virgins for suicide-bombers (see cartoons). The paper insisted that it meant no offence and refused to say sorry. But the pressure on it continued to grow, and on Monday January 30th its editors apologised for any upset they may have caused, while defending their right to publish the cartoons. This did little to calm Muslims in Europe and beyond, who have held protests reminiscent of the frenzied reaction to u201CThe Satanic Versesu201D, a novel by Salman Rushdie published in 1989. Two of the cartoonists have received death threats.
On Friday, angry Muslims attacked the Danish embassy in Indonesia's capital, Jakarta, in protest at the cartoons. Earlier in the week, thousands of Palestinians had gathered in Gaza to denounce the drawings, chanting u201CWar on Denmark, death to Denmarku201D, with some burning the Danish flag. On Monday and Thursday, gunmen surrounded the European Unionu2019s office in Gaza demanding an apology from the Danish government. This week, an insurgent group in Iraqu2014where Denmark has 530 troopsu2014said it would target Danes and Norwegians (as a Norwegian newspaper reprinted the cartoons early this year) in retaliation. Nordic aid workers are withdrawing from programmes in Yemen, Gaza and other parts of the Middle East. Denmark has warned its citizens not to travel to Saudi Arabia.
The governments of Muslim countries and Islamic international organisations, after months of mild grumbling, are now queuing up to berate the Danes and anyone else who prints the cartoons. On Friday, a spokesman for Indonesia's foreign ministry said the dispute u201Cinvolves the whole Islamic worldu201D and denounced the u201Ctrend of Islamophobiau201D. Turkey's prime minister, Tayyip Erdogan, said the pictures u201Care an attack on our spiritual values. There should be a limit to press freedom.u201D Both Libya and Saudi Arabia have withdrawn their ambassadors from Copenhagen, Denmarku2019s capital.
The Danish prime minister, Anders Fogh Rasmussen, points out he is not responsible for what an independent newspaper publishes, though he has expressed his personal u201Cdistressu201D that the drawings have been seen by many Muslims u201Cas a defamation of the Prophet Muhammad and Islam as a religionu201D. On Friday, he summoned foreign envoys in Copenhagen to discuss the matter.
A number of newspapers have fuelled the controversy by reprinting the Danish cartoons. On Wednesday a French daily, France Soir, ran the pictures along with drawings of Buddha and Christian and Jewish gods. Its editor declared that u201Cno religious dogma can impose its view on a democratic and secular societyu2026we will never apologise for being free to speak, to think and to believe.u201D Representatives of France's 5m-strong Muslim community called the newspaper's decision u201Cappallingu201D and u201Ca real provocationu201D, and French flags were burned alongside Denmark's in demonstrations across the Middle East. The editor was promptly sacked. Across Europe other publications printed the cartoons, which were also published on the internet. Die Welt, a German paper that put one of the cartoons on its front page, declared: u201CThere is no right to be shielded from satire in the West.u201D On Thursday, a newspaper in Jordan called on Muslims to u201Cbe reasonableu201D and published three of the offending sketches. Its editor was duly removed.
Religious leaders in Arab countries are in no mood for conciliation, however, and there were calls on Friday for a u201CDay of Angeru201D across the Muslim world. Clerics have also called for boycotts of products from Denmark and other European countries. Across the Gulf and in north Africa, supermarkets have withdrawn Scandinavian products from their shelves after customers complained. Arla Foods, a Danish-Swedish dairy producer, says a boycott of its goods is under way, despite its placing advertisements in Middle Eastern newspapers distancing itself from the publication of the cartoons. Though classic Danish food exportsu2014beer and baconu2014are not much appreciated in the Middle East, Arlau2019s annual sales in the region are worth $487m. European leaders are lining up to back Denmark. Peter Mandelson, the EU trade commissioner, says Saudi Arabiau2019s government could be hauled before the World Trade Organisation if it is thought to be encouraging the boycott of Danish goods.
The clash may also hurt the foreign-policy efforts of Nordic countries more broadly. For years Norway and Sweden, in particular, have been able to pose as peacebrokers, helping to resolve diverse conflicts in Sri Lanka, parts of Africa and in the Middle East. Most notably, Norway hosted peace talks between Israelis and Palestinians in 1993, in Oslo, while recognised as a neutral and disinterested party. Islamic hostility to the Nordic region may make such interventions more difficult in future.
Back to the drawing board

The row also illustrates anew how the right to free expression in liberal democracies frequently clashes with the sensitivities of the religious, particularly Muslims. In August last year a Copenhagen radio station lost its broadcasting licence after a presenter appeared to call for the extermination of Muslim migrants. In Italy an anti-Muslim author, Oriana Fallaci, has launched diatribes against Islam. In November 2004 Theo van Gogh, a Dutch film-maker and outspoken critic of Islam (who once called radical Islamist immigrants u201Ca fifth column of goatfuckersu201D) was murdered by an Islamic extremist.
Former American president Bill Clinton worries that anti-Islamic prejudice is becoming prevalent in western countries. He has condemned the cartoons as u201Ctotally outrageousu201D, and on Friday a spokesman for America's State Department also spoke out against them. But it is unclear how democracies can discourage conflict without clamping down on free expression of opinion. This week Britainu2019s Parliament returned to a debate on extending laws that forbid incitement to religious hatred. Current British law provides limited protection against those who speak out against Jews and Sikhs, but not against those who lambast Christians, Muslims or other believers. The government wanted to change this. It also wanted to curb extremist preachers who urge their followers to commit violence in the name of religion.
Yet civil liberties campaigners said anything that limits freedom of expression is undemocratic and that existing laws (in Britain, at least) were sufficient for outlawing incitement to violence. The House of Lords, Parliamentu2019s upper chamber, amended the law under debate to ensure firmer defence of freedom of speech. In the Commons, the lower house, the government tried to toughen the bill again to ensure that followers of all faiths are protected against threatening, abusive or insulting behaviour. But the government was defeated in the Commons on Tuesday eveningu2014only the second time it has lost a vote in the lower house since Tony Blair became prime minister in 1997. The Lords' version of the bill, offering greater protection for free expression, triumphed.
Is there at least the possibility of sober debate? The publishing experiment by the editors of Jyllands-Posten, whether well-meant or not, shows that calm, rational discussion of the issue is difficult to achieve. And just as it took many years for the controversy over Mr Rushdieu2019s novel to fade away, this row will long splutter on too.

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DLX
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Beitrag von DLX »

[quote="Soriak"]Es versucht hier niemand die Taten von Extremisten zu rechtfertigen...


diese comics waren vor vier monaten in dieser zeitung erschienen und erst jetzt nachdem die sogenanten gemäsigten islamisten noch öl ins feuer warfen gibt es diese aufruhr......ein kompliment an den iman von deutschland der wenigstens versucht einen dialog zwischen orient und westen herzustellen. mit rechtfertigung und verständniss von überreaktionen ereicht man genau das gegenteil!!

green_day
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Beitrag von green_day »

Wenn ich jetzt auch so "neandertalisch" zu argumentieren beginne: Was hat die dänische Flagge gemacht das sie brennen muss? :confused: ;) :rolleyes:


Hast natürlich recht das nicht alle Moslems Terroristen sind, dennoch frage ich mich wieso sie denn Terroristen sind? Wegen Jesus? Nein! Wegen ihrem Gott, dann ist es ein Stückweit doch auch berechtigt den Muslimischen Glauben als Auslöser des Islam-Terrors zu benennen, und darum (für mich) auch klar das die Terroristen sich für Allah oder Abdullah oder Mohammed in die Luft sprengen.
Ich will damit keinesfalls sagen das Mohammed oder Allah Kriegsgötter sind, nein denn wie gesagt gibt es auch friedliche Muslime oder Islamisten. Dennoch sprengen wir uns nicht für Tschisäs in die Luft! (ok, uns erwarten ja auch nicht 72 Jungfern dort oben :D )
*

Soriak
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Beitrag von Soriak »

DLX hat geschrieben:
Soriak hat geschrieben: diese comics waren vor vier monaten in dieser zeitung erschienen und erst jetzt nachdem die sogenanten gemäsigten islamisten noch öl ins feuer warfen gibt es diese aufruhr......ein kompliment an den iman von deutschland der wenigstens versucht einen dialog zwischen orient und westen herzustellen. mit rechtfertigung und verständniss von überreaktionen ereicht man genau das gegenteil!!
Vor 4 Monaten sind sie in einer kleinen Zeitung gedruckt worden, das hat wohl niemand gesehen. Kuerzlich wurden sie aber in der groesseren erneut veroeffentlicht, den gewuenschten Skandal-Effekt hat man beim ersten Mal halt nicht ganz erreicht.
Hast natürlich recht das nicht alle Moslems Terroristen sind, dennoch frage ich mich wieso sie denn Terroristen sind? Wegen Jesus? Nein! Wegen ihrem Gott, dann ist es ein Stückweit doch auch berechtigt den Muslimischen Glauben als Auslöser des Islam-Terrors zu benennen, und darum (für mich) auch klar das die Terroristen sich für Allah oder Abdullah oder Mohammed in die Luft sprengen.
Koennte auch etwas damit zu tun haben, dass es fuer sehr viele Leute keinen anderen Weg gibt etwas zu aendern. Man kann nicht in jedem Land einfach fuer eine andere Partei stimmen oder eine Initiative starten.

Soll bestimmt nichts entschuldigen, aber wer den Islam als kriegerische Religion sieht, hat nichts verstanden. Im Namen unseres Gottes wurden auch hunderttausende Leute (auch Frauen und Kinder) abgeschlachtet - trotzdem ist das Christentum eigentlich eine friedliche Religion.

Man merke: das Problem liegt nicht bei den Religionen, sondern bei denen, die sie fuer ihre Zwecke verdrehen und missbrauchen.

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

mE ist das Theater nur peinlich
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moulegou
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Beitrag von moulegou »

Soriak hat geschrieben:Nebenbei findet man Leute, die sich wegen nichts aufregen, in jeder Gemeinschaft. Brokeback Mountain und christliche Gruppen in den USA als Beispiel.
Diese Probleme in den USA sind zur Zeit noch vorwiegend die Probleme der USA. Das dort gegenwärtig ein Gottesstaat der anderen Art am entstehen ist, ist für uns in Europa im Moment noch zweitrangig. Die Neandertaler, mit welchen wir uns hier und jetzt auseinander setzen müssen, wedeln mit dem Koran und nicht mit der Bibel rum. Was mich angeht, so scheisse ich auf die Bibel genauso wie auf den Talmud und den Koran und jedes andere Buch, welches den alleinigen Besitz der Wahrheit für sich beansprucht, aber das dringendste Problem sind für uns in Europa jetzt halt gerade die Kamelficker.

Das lästige an dringenden Problemen ist aber auch, dass man dafür einen realistischen Lösungsansatz benötigt. Jeden Moslem in Europa in den Arsch zu treten, bis er einen Eid auf unsere Verfassung schwört, gehört leider nicht dazu. Eine wichtige Erkenntnis, die ich kürzlich irgendwo gelesen habe, lautet, dass Demokratien stark unter der eigenen Militarisierung leiden und deshalb darauf hoffen müssen, dass die Anziehungskraft des eigenen Modells stärker ist, als der Widerstand dagegen.

Somit bleibt uns also nur pedantisch darauf zu achten, dass wir in unserem Handeln genauso wie im Hochhalten unserer Werte glaubwürdig bleiben. Dazu gehört sicherlich der Verzicht auf eine imperiale Machtpolitik wie jene der Amis, mit welcher vor allem der Widerstand gegen das westliche Demokratiemodell gefördert wird. Andererseits dürfen wir aber auch keinesfalls nachgeben, wenn unsere Freiheitsrechte von Islamisten bedroht werden. Denn damit würden wir nicht nur die Anziehungskraft für jene Menschen in den islamischen Ländern verlieren, welche sich nach einer Alternative zur Barbarei der Scharia sehnen, sondern wir würden uns so auch selbst die eigene Existenzberechtigung entziehen.

In diesem Sinne möchte ich zum Abschluss noch die Theorie in den Raum stellen, dass Mohamed durch das Ejakulieren in eine Steckdose gestorben wäre, würde er in der heutigen Zeit leben. Wo hinein hätte er denn auch sonst machen sollen? Menschen und Tiere hat er ja offenbar dermassen verpönt, dass man sie nicht mal abbilden darf. Ich frag mich nur, was er damals zu Hilfe genommen hat. Astlöcher?

fcbch_fcbde
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Beitrag von fcbch_fcbde »

[quote="green_day"]Mal ganz abseits der Diskussionen um dieses Thema meine Frage:

Was ist an dieser Karikatur denn sooo falsch als dass alle Moslems entrüstet sind?


]

ich kann dir gerne erklären was daran so falsch ist, oder besser gesagt weshalb es so eine grosse welle der entrüstung und des hasses in den arabischen ländern auslöste.

laut dem koran ist es verboten den propheten bildlich darzustellen!

es gibt einen film über das leben des propheten: the message
in diesem film, welcher über das leben des propheten geht sieht man ihn nicht weder hört man seine stimme.

zum argument dass es sicher in arabischen ländern viele karikaturen über jesus gibt und sich darüber niemand aufregen würde. tja dass ist leider ein riesen bullshit, ich weiss nicht wer sich das ausgedacht hat. denn Jesus christus spielt ebenfalls im Islam eine rolle, denn er war ein Prophet.

zwar gibt es auch im christlichen den glaubensaspekt dass man sich kein bild von gott machen soll, doch hier besitzt der glaube einfach nicht die wichtigkeit wie in anderen gebieten auf der welt.
es fällt vielen menschen in islamisch-religiösen gebieten eben sehr schwer mit blasphemie umzugehen. karikaturen von ihrem propheten sehen viele eben als offene provokation.

damit jetzt keiner glaubt ich würde dies befürworten, auf keinen fall, ich bin ein gottloser jude...

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Gollum hat geschrieben:Dasch klar, das wird au niemerts beschtritte. Aber dass so Bilder e grosse Teil vo de Moslems (au die ganz gwöhnliche) beleidigt und demietigt isch im Vornherein klar gsi und d Veröffentlichung vo dene Bilder isch vorsätzlich (oder zmindescht muetwillig) dene ihri religiöse Gfühl verletze. Ich find, me ka au mit ere gsunde, kritische Dischtanz zum Islam (und "sine Uswüchs") trotzdäm d Religion als solchi und ihri Ahänger respektiere.
Genau! Seid respektvoll und tolerant und irgendwann werdet ihr die verdienten Früchte eurer Haltung ernten. Nicht in tausenden von Kilometern entfernten Ländern sondern direkt vor eurer Haustüre. Das, was jetzt abläuft ist bloss das harmlose Vorspiel dessen, was in den kommenden Jahren noch kommen wird. Wird bestimmt unterhaltsam. :D

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

fcbch_fcbde hat geschrieben: laut dem koran ist es verboten den propheten bildlich darzustellen!

zwar gibt es auch im christlichen den glaubensaspekt dass man sich kein bild von gott machen soll, doch hier besitzt der glaube einfach nicht die wichtigkeit wie in anderen gebieten auf der welt.
es fällt vielen menschen in islamisch-religiösen gebieten eben sehr schwer mit blasphemie umzugehen. karikaturen von ihrem propheten sehen viele eben als offene provokation.

damit jetzt keiner glaubt ich würde dies befürworten, auf keinen fall, ich bin ein gottloser jude...
Ein Jude? Gott bewahre! ;)

Ah, ja, es ist im Koran also verboten, den Propheten bildlich darzustellen. Und an welche anderen Vorschriften im Koran sollen wir Christen uns sonst noch halten? Daran, die Juden platt zu machen? Uns Christen abzuschlachten? Reicht ja, wenn hunderte von Millionen Moslems den Koran schon als alleinige Richtschnur ihres Lebens betrachten. Auf solche Leute - auch christliche (jüdische), welche die Bibel (Thora) ähnlich auslegen - nehme ich keine Rücksicht und werde ich auch nie Rücksicht nehmen. Aus dem einfachen Grund, weil ich weiss, dass ich von ihrer Seite auch in keinster Weise Rücksichtnahme erwarten kann, wenn etwas nicht ausdrücklich ihrer eindimensionalen, intoleranten, ausschliesslich religiös geprägten Weltanschauung entspricht.

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Rankhof
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Beitrag von Rankhof »

fcbch_fcbde hat geschrieben: damit jetzt keiner glaubt ich würde dies befürworten, auf keinen fall, ich bin ein gottloser jude...
...und deine Vorfahren haben MEINEN Jesus umgebracht!

Schlussfolgerung daraus: Alle Juden sind...

Und das ist natürlich absoluter Bullshit. Wer Tatsachen verdreht bzw. nur sehr einseitig ansieht, der kann auf meine Einstiegsschlussfolgerung kommen. Nur eben, sie ist falsch. Nur wer beschränkt ist, denkt so.

Und genau gleich ist es jetzt bei diesen randalierenden Islamisten. Die denken auch nicht weiter als ihre Nasenspitze. Müssen wir wirklich für sie denken? Müssen wir uns dafür entschuldigen, dass wir nicht für sie gedacht haben? Ist der Westen daran schuld?

Also wenn man daran schuld ist, dass man etwas Legales getan hat, das andere nicht leiden können, so ist man dann auch für die Konsequenzen verantwortlich? So tönts doch jetzt bei dir und anderen. Auf das Juden-Christus-Beispiel umgemünzt heisst das dann, dass die Juden für ihr Schicksal, das ihnen durch "Christen" angetan wurde, selber verantwortlich sind, weil sie hätten den Messias der Christen nicht umbringen sollen und wenn die Christen nun verrückt spielen und sich Jahrhunderte später rächen, dann ist das die Schuld der Juden? Ich hoffe, wirklich jedem hier drin wird klar, was für ein ABSOLUTER QUATSCH dieser Gedankengang ist. Aber es ist die genau gleiche Denkstruktur, wenn man die Täter-Opfer-Rollen zu vertauschen sucht.

Und um es nochmals ganz deutlich zu sagen: Ich mache den Juden keinen Vorwurf! Und es ist ein geschmackloses Beispiel, das weiss ich selber! Aber es passt!
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg

allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...

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das Orakel
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Beitrag von das Orakel »

Rankhof hat geschrieben:...und deine Vorfahren haben MEINEN Jesus umgebracht!

Schlussfolgerung daraus: Alle Juden sind...

Und das ist natürlich absoluter Bullshit. Wer Tatsachen verdreht bzw. nur sehr einseitig ansieht, der kann auf meine Einstiegsschlussfolgerung kommen. Nur eben, sie ist falsch. Nur wer beschränkt ist, denkt so.

Und genau gleich ist es jetzt bei diesen randalierenden Islamisten. Die denken auch nicht weiter als ihre Nasenspitze. Müssen wir wirklich für sie denken? Müssen wir uns dafür entschuldigen, dass wir nicht für sie gedacht haben? Ist der Westen daran schuld?

Also wenn man daran schuld ist, dass man etwas Legales getan hat, das andere nicht leiden können, so ist man dann auch für die Konsequenzen verantwortlich? So tönts doch jetzt bei dir und anderen. Auf das Juden-Christus-Beispiel umgemünzt heisst das dann, dass die Juden für ihr Schicksal, das ihnen durch "Christen" angetan wurde, selber verantwortlich sind, weil sie hätten den Messias der Christen nicht umbringen sollen und wenn die Christen nun verrückt spielen und sich Jahrhunderte später rächen, dann ist das die Schuld der Juden? Ich hoffe, wirklich jedem hier drin wird klar, was für ein ABSOLUTER QUATSCH dieser Gedankengang ist. Aber es ist die genau gleiche Denkstruktur, wenn man die Täter-Opfer-Rollen zu vertauschen sucht.

Und um es nochmals ganz deutlich zu sagen: Ich mache den Juden keinen Vorwurf! Und es ist ein geschmackloses Beispiel, das weiss ich selber! Aber es passt!
Zum Christus-Mord mal etwas ganz Grundsätzliches. Wollte Jesus nicht angeblich für uns Menschen sterben, um mit seinem Tod, seinem Leiden unsere Schuld auf sich zu nehmen? Falls ja, waren die Juden nicht böse Täter sondern Gehilfen Jesu, die ihn dahin gebracht haben, wo er hinkommen wollte. Bislang konnte mir noch keiner der bibelorientierten, schwebenden Christusverehrer diese Sicht auf den angeblichen Ursprung des christlichen Judenhasses entkräften. :D

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