INTERNATIONALER Pressethread zu den Ausschreitungen in Istanbul

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olo
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Neuer Pressebeauftragter für den Türkischen Fussballverband

Beitrag von olo »

Bild
http://www.aref.de/kalenderblatt/mehr/p ... af_dpa.jpg

afp. Anlaesslich der juengsten Ereignisse um den Türkischen Fussball hat der Verband einen neuen Pressebeauftragten eingestellt. "Mohammad Said al-Sahhaf ist ein Mann der Wahrheit, ein Mann, der die Luegen und Schandtaten der Schweizer umgehend aufdecken wird", so der Türkische Nationalcoach Fatih Terim.

Am Donnerstagmorgen ließ Fifa-Präsident Joseph Blatter verlauten, dass die Türkei mit einer harten Strafe zu rechnen habe: Pflichtspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit sowie hohe Geld- und persönliche Strafen stehen zur Debatte; selbst den Ausschluss aus der nächsten WM-Qualifikation zog Blatter in Erwägung. Blatter ist Schweizer, und schon bei der Auslosung der Relegations-Paarungen wurde das als nachteilig für die Chancen der Türkei gewertet.

„Das war ein organisiertes Ausscheiden”, so Nationaltrainer Fatih Terim. „Die Diebe und ehrenlose Kerle werden jetzt zur Rechenschaft gezogen”.

Der neue Pressesprecher al-Sahhaf "ein klarer Geist und guter Freund", so der Fatih Terim, soll endlich Licht ins Dunkel bringen.

Bigb_ch
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Beitrag von Bigb_ch »

ARD-Reporter fassungslos
Türken kündigten Krawalle an


VON DANIEL STEIL

ISTANBUL u2013 Als sich der Hass der Türken im Kabinengang entlud, stand ARD-Reporter Nick Golüke (32) mittendrin. Sein Kameramann wurde niedergeschlagen, als er die Jagdszenen filmen wollte. Golüke war eine Stunde gefangen. Im BLICK-Interview erhebt er schwere Vorwürfe gegen den Türkischen Fussballverband.

BLICK: Wurden Sie bei Ihrer Berichterstattung schikaniert?

NICK GOLÜKE: «Sehr sogar. Für das Spiel wurde uns extra ein Sicherheitsbeamter zur Seite gestellt. Er hat uns auf Schritt und Tritt verfolgt und uns kontrolliert. Freie Arbeit war nicht möglich. Das war eine Form der Zensur.»

Was passierte, als Sie die Jagdszenen auf die Schweizer Spieler im Kabinengang filmten?

«Mein Kameramann wurde von dem Sicherheitsbeamten, der uns bewachen sollte, niedergeschlagen. Wir durften nicht weiterfilmen, wurden festgehalten.»

Das heisst, es gab keine eigenen Bilder mehr?

«Die gab es sowieso nicht. Uns wurde verboten, eigene Kameras zu installieren. Die Bilder wurden vom Türkischen Fernsehen geliefert. So wurden der Hass auf den Rängen und die Wurfgeschosse bewusst nicht gezeigt. Nach dem Spiel ist sogar ein Standbild eingeblendet worden. Das nur, damit der Zuschauer nicht sieht, was wirklich passiert. Das hatte wohl politische Hintergründe.»

Haben Sie so etwas schon einmal erlebt?

«Noch nie. Ich war schon in sozialistischen Ländern. Dort hatten wir auch schwierige Bedingungen und wurden bewacht. Aber hier in Istanbul war es am schlimmsten.»

Waren die Türken mit der Situation überfordert?

«Ich glaube, die Tumulte nach dem Spiel waren nicht zufällig. 10 Minuten vor Spielende kam ein Medienfunktionär des Türkischen Fussballverbandes zu uns und sagte wörtlich: u2039Was jetzt hier passiert, dürfen Sie nicht filmenu203A. Gleiches sagte man uns auch schon in der Halbzeit. Deshalb konnten wir die Attacke auf Philipp Degen in der Halbzeitpause nicht filmen.»

Wie haben Sie die Zeit nach dem Niederschlag Ihres Kameramannes erlebt?

«Mir zitterten die Knie. Es zog ein blinder, hasserfüllter Mob durch den Gang. Spieler, Sicherheitskräfte, Trainer u2013 alle schlugen zu. Ich hatte Angst.»

Wie lange waren Sie dort gefangen?

«Eine Stunde mussten wir ausharren. Keiner konnte unsere Sicherheit garantieren. Dann sind wir direkt ins Hotel gegangen.»

Blick.ch

komposchti
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Beitrag von komposchti »

olo hat geschrieben:Bild
http://www.aref.de/kalenderblatt/mehr/p ... af_dpa.jpg

afp. Anlaesslich der juengsten Ereignisse um den Türkischen Fussball hat der Verband einen neuen Pressebeauftragten eingestellt. "Mohammad Said al-Sahhaf ist ein Mann der Wahrheit, ein Mann, der die Luegen und Schandtaten der Schweizer umgehend aufdecken wird", so der Türkische Nationalcoach Fatih Terim.
:D :D

Zudem beantragt Fatih Terim den sofortigen Wechsel der Türkei in die Asiengruppe, da in der Europa-Gruppe bei allen ihren bisherigen Spielen die "christlichen" Schiedsrichter den Untergang der moslemischen Türkei herbei gepfiffen haben. ;)

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Kommentar aus der NZZ (http://www.nzz.ch/2005/11/18/sp/kommentarDC5FK.html):

Den Sportgeist getreten


Wir müssten das Böse in unsere Rechnung vom Menschen wieder stärker aufnehmen, als es seit der Aufklärung geschehen sei, sagt der deutsche Zeithistoriker Joachim C. Fest in einem NZZ-Interview vom Donnerstag. Wer sich dieser Tage, speziell noch in der Istanbuler Mittwochnacht, mit den hochdramatischen WM-Stichkämpfen zwischen der Türkei und der Schweiz zuschauend, zuhörend und lesend beschäftigt hat, erwog diese Möglichkeit des Homo sapiens auf generell unüblicher Ebene - der sportlichen. Die Abneigung, die der Schweizer Fussballmannschaft am Bosporus von vielen Seiten entgegenschlug, hatte mit Fanatismus und Parteilichkeit, wie sie im Massensport auftreten, wenig zu tun, mit offener Feindseligkeit schon viel mehr.

Wie konnte es so weit kommen? Was war hinter den Kulissen und rund um das Berner Hinspiel wirklich geschehen, das diesen von den Trivial-Medien x-fach multiplizierten Zorn vom Zaun brach? Die Fragen wurden dem Verfasser dieser Zeilen in einem vor dem Spiel aufgenommenen Fernsehgespräch der türkischen CNN Headlines vom Moderator eindringlich gestellt. Denn besonnene, für ihre Gastfreundschaft bekannte und vom Verhalten vieler Landsleute beschämte Türken können sich nicht erinnern, dass jemals einem (Fussball-)Besucher derart hasserfüllt begegnet worden ist.

Man musste eine schlüssige Antwort deshalb schuldig bleiben, weil man erstens die in vielen Leserzuschriften gegeisselten Buhrufe während des Abspielens der türkischen Nationalhymne in Bern zwar bedauert, sie wegen ihrer internationalen und auch den Türken bekannten Normalität aber als gegeben hinnehmen muss. Zweitens wegen der ausserordentlich dürftigen Faktenlage sowohl im Hin- als auch im Rückspiel. Auch in Istanbul blieb der Stand der Informationen über die Prügelszenen in den Katakomben einseitig (teilweise kolportierte Aussagen von Schweizer Spielern und Funktionären) und Objektivität folglich nicht gewahrt. Weil das Rad der Emotionalisierung um jeden Preis gerade in der gegenwärtigen Hochstimmung in Schwung zu halten ist, werden der hiesigen Öffentlichkeit auch heute wieder manchenorts tendenziöse und übertriebene Berichte mit kärglichem Wissensstand als Grundlage aufgetischt. Dabei darf davon ausgegangen werden, dass unter hiesigen Internationalen - einst von Blättern Titanen genannt - nicht nur Engel sind.

Was das geübte Auge im Sichtbereich hingegen bestürzte, waren das erschreckende Verhalten des türkischen Trainers, ziemlich vieler seiner Berufsfussballer und einiger Muskelprotze mit Bodyguard-Manieren in ihrem unmittelbaren Umfeld und der anhaltende Hagel an Wurfgeschossen. Das war eine sehr rare Dimension der Niederträchtigkeit und Gewalttätigkeit auf Fussballplätzen. Konnte man sich noch abfinden mit der Novität eines Stadionsprechers, der die Meute zum Pfeifen aufrief (!), wann immer die Schweizer in Ballbesitz kamen, so fielen die Protagonisten vollkommen aus der Rolle. Wann hat man es gesehen, dass ein Fussballteam nach «geschlagener Schlacht» in corpore vom Spielfeld sprintete, wo es einen der seltenen Triumphe vor dem eigenen Anhang auch in fremder Arena zu feiern gab?

Das «Personal» der Spielerbank hatte schon vor Kick-off seine Gegenüber beim Wechsel der Unterstände geschubst, gerempelt und mit unflätigen Sprüchen eingedeckt. Während des Geschehens lief Coach Fatih Terim wie ein Berserker in seinem Geviert umher und übertrug mit permanent protestierender Gestik die Aggressivität auf einige Spieler auf dem Rasen - und nicht zuletzt auf die Ränge. So wurde, um ein Beispiel zu nennen, auf Gygax eingeschlagen, als dieser verletzt am Boden lag. Fast jeden Entscheid des hervorragenden belgischen Schiedsrichters gegen sie quittierten die Türken mit abschätzigen Bewegungen oder Insultationen. Dass der Jähzorn gegen die «Kreuzritter von Fifas Gnaden» (ein türkischer Zeitungstitel) noch in Tätlichkeiten umschlug, verwunderte ebenso wenig wie das Festhalten des Technischen Direktors Terim an seiner Komplotttheorie.

Ohne den Rapporten der nach Istanbul entsandten Beobachter des Weltfussballverbandes (sie hielten sich im Stadioninnern auf) und dem Entscheid der Disziplinarkommission vorgreifen zu wollen: Die Fifa ist beim Wort zu nehmen. Nur mit exemplarischen Strafen (auch gegen tätlich gewordene Schweizer Spieler) kann sie den türkischen Fussball zur Räson bringen und für das einstehen, was sie so gerne predigt: für das Gute des Spiels.

rei. (Istanbul)
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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Interview mit Sepp Blatter im Bund von heute (http://www.espace.ch/artikel_151530.html):

«Es wird hart durchgegriffen»
Das Fairplay sei in den letzten Tagen in der Türkei mit Füssen getreten worden, sagt der Schweizer Fifa-Präsident. Die Sanktionen können laut Joseph Blatter bis zu einer Suspension des türkischen Verbands führen.

Der Schweizer Fifa-Präsident Joseph Blatter nimmt Stellung zu den Vorkommnissen in Istanbul

«bund»: Wie haben Sie die Vorkommnisse rund um das Spiel der Schweiz in der Türkei erlebt?

joseph Blatter: Zuerst antworte ich als Schweizer und lege auch die Neutralität etwas ab. Ich freue mich, dass es die kleine Schweiz nach mindestens drei vergebenen Matchbällen in den Qualifikationsspielen doch noch unter die 32 Besten der Welt geschafft hat. Es wird ihr gut tun, wenn am 9. Dezember bei der WM-Gruppenauslosung in Leipzig der Name Schweiz erscheint und gesetzt wird.

Und wie lautet Ihre Antwort als Fifa-Präsident?

Es schmerzt mich als oberster Verfechter des Fairplays, dass in den letzten Tagen in der Türkei das Fairplay im wahrsten Sinn des Worts mit Füssen getreten worden ist. Das ist des Fussballs absolut unwürdig, denn Fussball soll zur Verständigung und zur Völkerverbindung beitragen. In der Türkei war weder das eine noch das andere der Fall.


Wer trägt dafür die Verantwortung?

Der organisierende Verband und seine Ordnungskräfte sind verantwortlich für die Sicherheit vor, während und nach dem Spiel. Das ist das Grundprinzip. Die Fifa hat für alle Barrage-Spiele einen Spezialisten für die Sicherheit zu den Spielorten delegiert, dazu einen Kommissar, der als verlängerter Arm des Fifa-Präsidenten fungiert, und natürlich einen Schiedsrichter und einen Schiedsrichter-Inspizienten – alles Leute mit grosser Erfahrung. Denn sie müssen darauf einwirken, dass die Spiele in normalem Rahmen ablaufen.


Wie können sie das, sie haben ja keine Machtbefugnis?

Sie haben die Macht, das Spiel abzubrechen, wenn sie zur Überzeugung gelangen, dass die Sicherheit von Beteiligten nicht mehr gewährleistet ist. Das war bei der Partie Türkei - Schweiz nicht der Fall. Es gab Unfairness auf dem Platz, was zwar nicht schön, aber auch nicht so schlimm ist. Die 98 Spielminuten wurden sicher über die Bühne gebracht. Aber wenn eine Mannschaft einen der grössten Erfolge ihrer Verbandsgeschichte schafft und die Freude darüber nicht zeigen darf, stimmt etwas Grundlegendes nicht mehr.


Sie sind seit 30 Jahren im Weltfussball tätig und der höchste Funktionär: Wie schwerwiegend stufen Sie die Vorfälle von Istanbul ein?

Für mich ist das ein Fall von schwerwiegender Respektlosigkeit der Gastgeber gegenüber ihren Gästen. Wissen Sie, was das bedeutet, wenn man die WM-Endrunde in Deutschland und die dazugehörenden Ausscheidungsspiele unter das Motto «Die Welt zu Gast bei Freunden» stellt? Dass diese schwerwiegenden Anti-Fairplay-Aktionen – vom Zeitpunkt der Ankunft der Schweizer in der Türkei bis zu den Vorkommnissen in den Katakomben – im letzten von über 800 Qualifikationsspielen weltweit passiert sind, ist zusätzlich schwer zu verdauen. Das stimmt mich traurig.

Wie wird die Fifa nun vorgehen?

Ich will mich jetzt nicht als Richter aufspielen, noch fehlen mir die genauen Berichte darüber, was sich alles abgespielt hat. Aber sicher ist: Hier wird durchgegriffen, und es wird hart durchgegriffen. Was passiert ist, berührt die ganze Welt. Und es schadet dem Fussball weltweit. Darum gilt es jetzt, alle beteiligten Personen anzuhören und ihre Schilderungen zu rapportieren. Je nach Schlussbericht der Disziplinarkommission werden Sanktionen ausgesprochen, die von einer Verwarnung bis zur Suspension des Verbandes reichen können. Und ein suspendierter Verband darf für eine bestimmte Zeit auf keiner Stufe Spiele bestreiten, weder Freundschafts- noch Qualifikationsspiele.


Hat die Fifa vor dem Spiel in der Türkei alles getan, was sie hat tun müssen?

Das ist eine Frage, die man immer stellen muss, wenn etwas passiert ist. Auch das klären wir natürlich ab. Ich denke, wir hätten in Form des Spielkommissars und des Sicherheitsdelegierten schon bei der Einreise der Schweizer Mannschaft dabei sein müssen. In diesem Zusammenhang werden wir etwas auf die eigene Kappe nehmen müssen, auch wenn kein Fifa-Delegierter das Recht hat, türkischen Zollbeamten am Flughafen zu sagen, wie sie ihren Dienst zu verrichten haben. Auch gegen Steinwürfe auf den Mannschaftsbus können sie nichts unternehmen, aber sie können das alles genau so rapportieren wie die Geschehnisse in den Kabinengängen, wo beide präsent waren.


Die Türkei beklagte sich am Samstag auch über Respektlosigkeit und Unfairness rund ums Hinspiel in der Schweiz.


Auch das ist natürlich Gegenstand der Untersuchung. Ansprechpartner der Fifa sind in diesem Zusammenhang alle, die zur Aufklärung beitragen können. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch der Schweizer Verband zur Kasse gebeten wird.

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Türkische Replik


Der türkische Sportminister Mehmet Ali Sahin kritisierte gestern die Aussagen von Joseph Blatter: «Er sprach wie ein Schweizer Fan, nicht wie ein Fifa-Präsident.» Solche Statements würden die Entscheidungsträger der Disziplinarkommission beeinflussen. Levent Bicakci, Präsident des türkischen Fussball-Verbandes, doppelte nach: «Unser Verband findet Blatters Äusserungen wirklich seltsam. Wir werden alles tun, um die Vorfälle aufzuklären, und uns dafür einsetzen, dass die Schweiz die gleiche Strafe erhält wie die Türkei.» (si)
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Mätzli
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Beitrag von Mätzli »

Es ist ja nicht so, dass das neu wäre, was da passiert ist. Schon die Letten wurden damals mit Gegenständen beworfen und schikaniert. Englische Fans wurden abgestochen. Die Schweizer selbst wurden dort schon vor Jahren von Münzen am Kopf getroffen.Die Tumulte dieser chauvinistischen Fanatiker, bis hinauf in Verbandsspitze und Regierung notabene, haben vorgestern nur eine weitere Dimension erreicht. Die FIFA muss endlich erkennen, dass ein orientalisches Land mit solchen Auffassungen von Fairplay und Stadionsicherheit in europäischen Tableaus nichts zu suchen hat.

Eigentlich gibt es nur eine logische Massnahme, dass die Mannschaften von zivilisierten Völkern nicht mehr bei diesem Pack antreten müssen:

Ab in die Asiengruppe! Dort können sie sich dann in Gruppenspielen mit Iran, Pakistan, Afghanistan und ähnlichem Gesocks in ihrer Preisklasse mit Gegenständen bewerfen, Hasstiraden in der Presse lostreten und Sicherheitsleute auf gegnerische Spieler einprügeln lassen. Aber natürlich erst für die WM 2014, denn eine Sperre sollte es mindestens geben.

Des Weiteren hoffe ich, dass die EU Politiker gut aufgepasst haben, was da für Früchtchen "Europäer" werden wollen. Augen auf!!! Wasser und Öl vermischt sich nicht.
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mimpfeli
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Beitrag von mimpfeli »

Es ist wirklich ganz erstaunlich wie Realitätsfremd ein ganzes Volk sein kann.... :D
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ScoUtd
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Beitrag von ScoUtd »

M&#228 hat geschrieben: Ab in die Asiengruppe! Dort können sie sich dann in Gruppenspielen mit Iran, Pakistan, Afghanistan und ähnlichem Gesocks in ihrer Preisklasse mit Gegenständen bewerfen,
Das wäre was, die Gotteskrieger gegen die, aus ihrer Sicht, Verräter des Islam (Nato, US-Stützpunkte, Frauen ohne Talar usw.).
Mord und Totschlag
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Mätzli
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Beitrag von Mätzli »

ScoUtd hat geschrieben:Das wäre was, die Gotteskrieger gegen die, aus ihrer Sicht, Verräter des Islam (Nato, US-Stützpunkte, Frauen ohne Talar usw.).
Mord und Totschlag
Na und? Wie heisst es so schön? Sauhäfeli - Saudeggeli
Mal sehen, ob die auch den Mut haben, einen bis an die Zähne bewaffneten Afghani in den Arsch zu treten. :mad:
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Schwarzbueb
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Beitrag von Schwarzbueb »

Emol es fetts Messi an Alli, wo do in aller Wält nach Reaktione suechä und diä ins Forum stellä! :)

ScoUtd
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Beitrag von ScoUtd »

Schwarzbueb hat geschrieben:Emol es fetts Messi an Alli, wo do in aller Wält nach Reaktione suechä und diä ins Forum stellä! :)
Bitte

http://www.danke-schweiz.de
CR7 Fanboy

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SeBaselOnMyRhein
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Beitrag von SeBaselOnMyRhein »

Wenn man sich die Berichte von heute in unterschiedlichen Zeitungen im Ausland anschaut, dann muss man leider feststellen, dass die Türken mit ihrer Darstellung der Huggelszene (ich meine damit die Verheimlichung, dass der Türkische Assistenz Coach Mehmet Ozdilek der wirkliche Schuldige und Provokateur der ganzen Rangeleien beim Spielereingag war) erfolg hatten. Die meisten Blätter haben leider ihre völlig einseitige Darstellung übernommen und plötzlich steht der flüchtende Huggel, der sich halt eben auch NICHT ALLES gefallen lassen will als Bösewicht da.

Das alles macht mich einmal mehr rasend vor Wut.

http://www.thesun.co.uk/article/0,,2002 ... 34,00.html
http://www.mirror.co.uk/sport/football/ ... _page.html

Ich weiss, dass es "nur" Boulevardblätter sind - nicht gerade für seriöse Recherchen bekannt, aber mich ärgert, dass die Türken mit ihrer perfiden Strategie der Verdrehung der Tatsachen Erfolg zu haben scheinen.

Captain Sky
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Kommentar der ARD Tagesthemen von gestern

Beitrag von Captain Sky »

Sanktionen ja - aber mit kühlem Kopf
Von Kai Gniffke, SWR

Ich habe ja früher selbst gekickt. Und nach so mancher Treterei waren wir froh, heil nach Hause gekommen zu sein. Heißsporne und dumpfe Gemüter gibt es auf vielen Fußballfeldern - überall, bei den Schweizern wie bei den Türken. Insofern hätte man das gestrige Geschehen ja unter der Rubrik "Gäule durchgegangen" abbuchen können. Aber das Drumherum macht die Sache zum Skandal, der mehr ist als ein Sportereignis.

Die Wurfgeschosse gegen die Schweizer flogen nicht erst in der Hitze des Gefechts, sondern schon vor dem Spiel. Toleranz geht anders. Dass Kameraleute massiv behindert und attackiert wurden, zeigt mangelnden Respekt vor der Pressefreiheit. Das Schlimmste jedoch: die Ordner. Auch wenn sie anders denken und fühlen als die Schweizer, hätten sie sie schützen müssen. Wie also reagiert man auf diesen Skandal? Ich bin stinksauer und mir ist nach drakonischen Strafen. Aber Vorsicht: Man sollte zunächst abwarten, wie sich die türkische Öffentlichkeit mit dem Vorfall auseinandersetzt, welche Konsequenzen die Türkei selbst zieht. Vielleicht kann der Umgang mit einer sportlichen Niederlage einen Prozess im politischen Bewusstsein in Gang setzen. Wer jetzt aber die Türken demütigt, würgt diesen Prozess ab. Also: Sanktionen ja, aber mit kühlem Kopf und bei Uneinsichtigkeit auch mit Härte.

Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html

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Schwarzbueb
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Beitrag von Schwarzbueb »

Genau das habe ich gestern früh vorausgesagt: obwohl ich ihn völlig verstehe, war das Verhalten von Beni - noch auf dem Platz und vor laufenden Kameras - einfach unprofessionell und gibt den Türken noch "Beweise" für ihre Verneinung aller Realitäten in die Hand! :mad:
Immerhin wird die FIFA den ganzen Film und alles andere, was vorher abgelaufen ist, bei der Beurteilung mit einbeziehen.

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Captain Sky resp. Kai Gniffke hat geschrieben:Vielleicht kann der Umgang mit einer sportlichen Niederlage einen Prozess im politischen Bewusstsein in Gang setzen. Wer jetzt aber die Türken demütigt, würgt diesen Prozess ab. Also: Sanktionen ja, aber mit kühlem Kopf und bei Uneinsichtigkeit auch mit Härte.
Sehr gute Äusserung, auch wenn sie eine möglicherweise etwas zu optimistische Haltung spiegelt. Aber wer die Hoffnung aufgibt hat schon verloren und nur selbst vollzogene Lernprozesse bringen wirklichen Fortschritt.
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Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

IP-Lotto hat geschrieben:Sehr gute Äusserung, auch wenn sie eine möglicherweise etwas zu optimistische Haltung spiegelt. Aber wer die Hoffnung aufgibt hat schon verloren und nur selbst vollzogene Lernprozesse bringen wirklichen Fortschritt.
Wobei ich wirklich nicht glauben kann, dass die Türkei das ganze so verarbeiten kann, dass sich etwas in bewegung setzt. Andererseits würde wohl auch ein Ausschluss als Höchststrafe nicht bringen, solange alle Meinungsmacher in der Türkei die Ansicht verbreiten, es würde sich um eine Verschwörung handeln...

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

Captain Sky hat geschrieben:Wobei ich wirklich nicht glauben kann, dass die Türkei das ganze so verarbeiten kann, dass sich etwas in bewegung setzt.
zwar ausgelutscht, aber eben trotzdem hin undwieder angebracht: 'die hoffnung stirbt zuletzt' ...;
aufgrund des bisherigen 'aufarbeitungsprozess' - so wie man diesen hier überhaupt mitverfolgen konnte - wird es aber wohl wirklich nur bei der hoffnung bleiben
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)

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Seemann
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Beitrag von Seemann »

wir sollten doch auch das gute im menschen sehen....praktisch jeder täter ist in tat und wahrheit das eigentliche opfer. es waren doch nur verzweifelte schreie nach hilfe - eine strafe wäre kontraproduktiv.
Ahoi!

Wo ist Dein Schuh?

tanner
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Beitrag von tanner »

Seemann hat geschrieben:wir sollten doch auch das gute im menschen sehen....praktisch jeder täter ist in tat und wahrheit das eigentliche opfer. es waren doch nur verzweifelte schreie nach hilfe - eine strafe wäre kontraproduktiv.
hesch smile vergässe oder isch es dir ärnscht :confused:

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maradoo
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Beitrag von maradoo »

vo swissinfo.org

Bis zu 2,5 Millionen Personen sahen Schweiz gegen Türkei

ZÜRICH - Das Rückspiel der WM-Barrage der Schweiz gegen die Türkei hat dem Schweizer Fernsehen einen neuen Zuschauerrekord bei einem Fussballspiel beschert. In allen drei Landesteilen sahen über 2,5 Millionen Personen den Fussballkrimi.

In der Deutschschweiz verfolgten am Mittwochabend durchschnittlich 1 575 000 das Fussballspiel auf SF DRS. Der Marktanteil lag bei 66,5 Prozent, wie der Sender mitteilt. Das war zugleich Rekord seit 1985, als die heutige Messmethode eingeführt wurde.

In der Schlussphase der hochdramatischen Begegnung in Istanbul waren in der Deutschschweiz gar 1 870 000 Menschen vor den Bildschirmen. Dies entspricht einem Marktanteil von 73,7 Prozent.

Beim Hinspiel der WM-Barrage zwischen der Schweiz und der Türkei am letzten Samstag in Bern betrug der durchschnittliche Marktanteil in der Deutschschweiz 59,4 Prozent. Dies waren 1 225 000 Zuschauer.

Auch in der Romandie und im Tessin schlug das Qualifikationsspiel vom Mittwoch alle Rekorde: Im Durchschnitt verfolgten auf TSR2 435 000 Romands das Spiel, was einem Marktanteil von 60,1 Prozent entsprach. In der Schlussphase verfolgten dann bis zu 575 000 Personen das Spiel (71,5 Prozent).

Im Tessin schliesslich sassen im Durchschnitt 73 000 Menschen vor dem Fernseher, der Marktanteil betrug 50,2 Prozent. In der letzten Phase fieberten in der Südschweiz gar 93 000 Personen mit der Schweizer Nazi mit. Damit verfolgten in der ganzen Schweiz bis zu 2,53 Millionen Personen das entscheidende Spiel auf den drei Sendern des Schweizer Fernsehens.





jäjä immer die nazis... :D :rolleyes:
Basel ai Liebi!!!

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Beitrag von IP-Lotto »

[quote="Captain Sky"]Wobei ich wirklich nicht glauben kann, dass die T&#252]
Ich kann auch nicht so richtig daran glauben. Aber die nicht nur von der Türkei veranstaltete Kollektivhetze trägt auch nicht zu einem konstruktiven Klima bei, - so wenig übrigens wie bitterer Zynismus (Ahoi!), die Hauptzutat resignierter Köche, auch wenn dieser sonst durchaus ein nettes Gewürz ist.
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Beitrag von chef-teleboy »

die aussagen des türkischen sportministers zur stellungsnahme von blatter klangen zumindest nicht wirklich nach aufarbeitung der geschehnisse; es darf vermutet werden, dass jegwelches urteil der FIFA wohl nur als schweizer- und kreuzritter verschwörung gegen die türkei abgetan werden wird ...
ein bisschen mut, sich nicht nur in der opferrolle zu sehen und in selbstmitleid zu versinken sowie ein fünkchen einsicht, wären allenfalls noch hilfreich !
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tsakras
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Beitrag von tsakras »

in der sueddeutschen wird von wicky geschrieben, der nur durch deckung der beiden altintop brüder gegen ihre eigenen mannschaftkollegen in den umleideraum gelang... die können ja doch ganz nett sein. ob die den auch ehre haben?!?
Karten sind des Teufels ABC

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Taratonga
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Beitrag von Taratonga »


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Blauderi
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Beitrag von Blauderi »

Taratonga hat geschrieben:http://www.kurier.at/sport/1181380.php
und dort insbesondere das Forum!
******************
Es hilft nicht immer Recht zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe


Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen.
Karl Valentin

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Diggi_Eier
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Beitrag von Diggi_Eier »

Ich verstehe nicht, warum viele Leute hier die Türkei in der Asiengruppe haben wollen. Das wäre für die ja ein Freilos zu jeder WM... ich will dieses Pack wenn möglich nicht mehr an einer WM sehen und da sind die Chancen grösser, wenn sie in der Europa-Gruppe bleiben.

Gut, ein Nachteil hat es schon: Bei der EM könnten sie nach Qualifikation auch wieder mitmischen.
A*schelo hat geschrieben:Ha ha, da beklagt sich jemand der mehrere Pseudos hat. Armselig.

Wem's nicht passt, kann gehen....
Antwort Eierli, wenn der Thread nicht gerade gesperrt worden wäre hat geschrieben:Armselig ist, wer nicht mit gleichen Ellen messen kann. Machs gut, Spaghetti.

quasimodo
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Beitrag von quasimodo »

18. November 2005, Neue Zürcher Zeitung

Nüchterne Analysen in der türkischen Presse

Komplotttheorien werden nicht geteilt

Ein Blick in die türkischen Tageszeitungen zeigt, dass ausser Fatih Terim am Bosporus niemand ernsthaft glaubt, das Land sei um die Teilnahme an der WM in Deutschland «organisiert» betrogen worden. «Aber wir hätten die Teilnahme doch verdient!», schreit «Hürriyet» auf Seite eins angesichts des starken Auftritts ihrer Mannschaft. Immer wieder wird auf den hauchdünnen Ausgang verwiesen sowie die grossartige Leistung der Mannschaft - man war dem erhofften Wunder so nahe, doch nun ist «eine Welt über uns zusammengebrochen» («Sabah»). Terims Beschimpfungen des Schiedsrichters («Unmoralisch») wurden zwar wiedergegeben, aber die meisten Sportkommentatoren teilten seine Meinung nicht. «Der Schiedsrichter spielte für das Ergebnis keine grosse Rolle», schreibt Fatih Altiayli, der Chefredakteur von «Sabah».

Prügelszenen kaum thematisiert

Im Istanbuler Stadion wurde nachgetreten, nicht so aber in der türkischen Presse. Die «Tragödie» («Zaman») wurde eher nüchtern analysiert, unterstützt durch die zwei turkophilen deutschen Trainer Karl-Heinz Feldkamp («Zaman») und Christoph Daum («Milliyet»). Es gab sogar Lob für das «kluge Spiel» der Schweizer und jede Menge Tadel für das dumme Handspiel des Abwehrspielers Alpay in der ersten Minute.

Die wüsten Prügeleien nach dem Match in den Katakomben des Stadions spielen eine Nebenrolle in der Berichterstattung. Sie werden allgemein dem Spieler Huggel angekreidet, der mit Fusstritten und einem Ringkampf mit Gegenspieler Alpay die Auseinandersetzung begonnen hätte. Auf sonstige Unsportlichkeiten ausserhalb des Spielfelds wird nicht eingegangen. Dass der Schweizer Fan-Block im Stadion nach dem Abpfiff mit Ölfarbe beworfen wurde, bleibt unerwähnt.

Unmittelbar nach dem Spiel hatte ein Sportkommentator im Fernsehsender «CNN Türk» den Mut zu sagen, «wir Türken können nicht verlieren». Die irrationalen Reaktionen der Türken nach den beiden Spielen lassen sich mit dem mediterranen Temperament allein nicht erklären. Sie haben wohl auch eine politisch-psychologische Komponente. Seit die Türkei als Verlierer des Ersten Weltkrieges von den Alliierten aufgeteilt werden sollte und nur durch den Befreiungskampf Mustafa Kemals (Atatürk) gerettet wurde, gehört es zur offiziellen Rhetorik, zur «Wachsamkeit» gegenüber dem Ausland aufzurufen. Fatih Terim, der vor den letzten Wahlen als Kandidat einer rechtsnationalen Partei im Gespräch war, verkörpert mit seinen Komplotttheorien («Man wollte verhindern, dass unser Mannschaft nach Deutschland fährt») die extreme Variante dieses Denkens. Dazu kommen konkrete Erfahrungen von Arroganz, Überheblichkeit und Rassismus, die fast jeder Türke in Europa gemacht hat - egal, ob als Gastarbeiter oder Gastprofessor.

Dünnhäutig bei Erniedrigungen

Als sich das Land gemeinsam mit Griechenland um die Austragung der EM 2008 bewarb, fiel einem Schweizer Sportjournalisten am Tag der Uefa-Entscheidung dazu die Bemerkung ein, ein «Land der Messerstecher» dürfe die EM niemals bekommen. Sind vielleicht ähnliche oder andere beleidigende Äusserungen auch im Wankdorf-Stadion gefallen? Die Türken jedenfalls sind ausgesprochen dünnhäutig. «Wo jemand allzu stolz und selbstbewusst auftritt, steht bekanntlich oft ein u2039andereru203A im Schatten von Scham und Erniedrigung», schreibt der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk über seine Landsleute. «Und wer sich erniedrigt vorkommt, bei dem macht sich gerne stolzer Nationalismus bemerkbar.»

Trotz aller Enttäuschung beschäftigt man sich in der Türkei schon mit einem sportlichen Neuanfang. Terim sagte, er blicke «hoffnungsvoll in die Zukunft», und versprach eine Verjüngung der Mannschaft. An sich hatte der Coach angekündigt, im Falle der Nichtqualifikation für die WM zurückzutreten.

Gunnar Köhne (Istanbul)
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mimpfeli
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Beitrag von mimpfeli »

Die Fußball-Welt ist zutiefst geschockt!

Die WM-Qualifikation der Schweiz in Istanbul endete in blankem Haß. Spieler, Betreuer und Sicherheitskräfte prügelten aufeinander ein. Brutale Jagdszenen auf dem Weg zur WM sind um die Welt gegangen.

u201EIch hatte panische Angst. Ich bin nur froh, da lebend rausgekommen zu seinu201C, sagt Frankfurts Schweizer Nationalspieler Benjamin Huggel.

Dortmunds Philipp Degen: u201EEs war die Hölle. So etwas Brutales habe ich noch nie erlebt.u201C

Die Nacht der Schande von Istanbul. Nach dem wertlosen 4:2-Sieg der Türken, denen ein Tor zur WM fehlt, eskalierte die Gewalt.

ARD-Reporter Nick Golüke, der alles im Kabinengang verfolgte: u201EEs war wie bei einer Wirtshaus-Schlägerei. 30 bis 40 Türken, bestehend aus Spielern und Polizisten, sind auf fünf Schweizer Spieler losgegangen. Das ganze dauerte mehrere Minuten. In vorderster Front waren Emre und Alpay.u201C

Kölns türkischer Nationalspieler Alpay wird auch von den Schweizern angeklagt.

Stuttgarts Torschütze Marco Streller: u201EAlpay hat mit den Füßen auf Huggel eingetreten. Er hat reingehauen wie im Blutrausch.u201C

Schwer verletzt wurde auch Ersatzspieler Stéphane Grichting, der die Nacht im Acibadem-Krankenhaus verbringen mußte.

Degen: u201EEr hatte noch morgens Blut im Urin und höllische Schmerzen. Wie sie über ihn hergefallen sind, war einfach nur furchtbar.u201C

Die Nacht der Schande. Wie konnte es überhaupt dazu kommen?

TV-Bilder beweisen: Erste Tritte gab es vor der Kabinen-Schlägerei bereits nach Schlußpfiff auf dem Platz. Der Schweizer Huggel trat Türken-Cotrainer Mehmet Özdilek aus vollem Lauf von hinten in die linke Wade.

Huggel (u201EWegen meines Tritts rechne ich mit einer Sperreu201C) sieht seine Tat als Racheakt für Übergriffe gegen seine Mitspieler.

Leverkusens Tranquillo Barnetta: u201ETürkische Offizielle haben dreimal versucht, mir in die Beine zu treten. Das hat Huggel gesehen u2013 und dann ging alles los.u201C

Und was sagen die Türken?

Lauterns Halil Altintop: u201EEs ist schon peinlich, wenn man weiß, daß die ganze Welt über uns redet.u201C

Sein Erklärungsversuch: u201EMan muß wissen, daß wir eine ganz andere Mentalität haben. Wir sind emotionaler, wenn wir verlieren. Wir können einfach nicht verlieren.u201C

Hoffentlich haben sie aus dieser Niederlage gelernt...

Quelle: bild.de
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Gonzo
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Beitrag von Gonzo »

[quote="mimpfeli"]&#8222]

Wieso reissen eigentlich immer nur jene Spieler die Schnauze in den Medien auf, welche selber alles andere als eine weisse weste haben?!

Möchte an dieser stelle mal leuten wie Senderos und Müller ein Lob aussprechen. Auf dem Feld knallhart - danach ruhig und vielleicht im richtigen moment halt nicht unnötig stolz. Dafür mussten die nie "um ihr Leben bangen" :rolleyes:

sergipe
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Beitrag von sergipe »

Dr Huggel stoht wenigstens dr zue.

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