Vogelgrippe

Der Rest...
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Tolkien
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Beitrag von Tolkien »

Wer Tamiflu jetzt in der Panikwelle überteuert kauft ist selber Schuld. Wenn nicht gerade jeder Schweizer erkrankt, sind wir gut (und gratis) versorgt. Einfach mal Tamiflu kaufen und es dann erst noch 'auf Verdacht hin' bei der ersten Erkältung nehmen ist ziemlich dumm. Natürlich ist es sinnvoll, vorsichtig zu sein aber kaum ein Land ist besser versorgt als die Schweiz und diese unnötige Blick-"Der Killervirus-ist-da"-Panikmache und Missinformation treibt die Panik und völlig unnötige Höhen.
[CENTER]Fortuna lächelt - doch sie mag
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.

- Wilhelm Busch


Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]

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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

Aber Tolkien, wir wissen gar nicht, weshalb du dich so aufregst? Im 21. Jahrhundert sollten wir doch endlich soweit sein, alle Lebensformen als gleichberechtigte Wesen zu behandeln - so auch die Viren. Nachdem die Menschheit mit Hilfe von Webseiten wie z.Z. http://www.pandemie.com aufgerüstet hat und dort sogar per Newsletter Lebenswichtige Informationen zum Thema "Vogelgrippe • SARS • Anthrax • Pest • Tularämie • Pocken • Ebola • Marburg • Lassafieber • Botox" angeboten werden, sollten wir diesem kleinen hilflosen H5N1 die Gelegenheit geben, sich seiner verändernden Umwelt anzupassen. Darum plädieren wir dafür, dass wir alle nicht nur schon beim 2 Niesen des Herbstes Tamiflu schlucken - nein, am besten wir versprühen es in Flugzeugen und mischen es ins Vogelfutter. Aber überall, sonst klappt's möglicherweise doch nicht mit den Resistenzen.

Wir grüssen Sie freundlich, K. R. Ösus und Rudolf E. Sistenz
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
P.V.R.P.E. Langstrumpf

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

BaZ online

Vogelgrippe: Bern erwägt Verbot der Freilandhaltung


Bern. AP/baz. Auch dem Schweizer Geflügel könnte der Freilauf bald gestrichen werden. Das BVET will noch am Donnerstagnachmittag entscheiden, ob wie in Deutschland und Österreich eine Stallpflicht verordnet werden soll. Zugvögel stellten offenbar eine grössere Gefahr dar als bisher angenommen, sagte BVET-Direktor Hans Wyss.

Der Massnahmenplan des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) sieht die Möglichkeit einer Einschränkung der Freiland- und Bio-Haltung von Geflügel für den Fall vor, dass die Vogelgrippe auf dem Gebiet der EU vorkommt. Dies sei mit dem Verdacht in Griechenland der Fall, sagte BVET-Sprecher Marcel Falk. Amtsdirektor Hans Wyss fügte in der Sendung «Rendez-vous» von Radio DRS an, die neuen Fälle auf dem Balkan, in der Ägäis und in Russland deuteten darauf hin, dass Zugvögel in der Verbreitung des Virus eine grössere Rolle spielten als bisher angenommen. Von den in der Schweiz auf Vogelgrippe getesteten Zugvögel werden in den kommenden Tagen die ersten Ergebnisse erwartet.

Aufgrund der verschärften Gefährdungslage will das BVET am Donnerstag um 15.30 Uhr mit Kantonstierärzten, Geflügelzüchtern und Wissenschaftern das weitere Vorgehen beraten. Sollte das BVET eine Stallpflicht befürworten, muss es einen entsprechenden Antrag an den Gesamtbundesrat stellen. Am (gestrigen) Mittwoch hatte Wyss ein Verbot der Freilandhaltung noch nicht für nötig befunden. Er bezeichnete eine solche Massnahme auch als Tierschutzgründen als schwierig. Viele Tiere müssten getötet werden, da die Ställe nicht genügend gross seien. Auch die Nutztierschutz-Organisation kagfreiland hatte schon letzte Woche gewarnt, an Freiland gewöhnte Hühner liessen sich nicht permanent in einen Stall sperren, ohne dass neue Probleme wie Unruhe, Aggressionen, gegenseitiges Bepicken und Tod in Kauf genommen werden müssten.

Die Geflügelzüchter spüren aber auch den zunehmenden Druck in der Öffentlichkeit, wie Peter Röthlisberger, Präsident der Schweizer Geflügelproduzenten, im «Rendez-vous» sagte. Allenfalls würden auch ohne eine entsprechende Empfehlung des BVET Massnahmen eingeleitet.
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fcb-flow
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Beitrag von fcb-flow »

jaja kauft alle tamiflu :) (idioten)

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

fcb-flow hat geschrieben:jaja kauft alle tamiflu :) (idioten)
dein wort in burgeners ohren ...

BaZ online 20.10.05

Kanton Wallis legt Tamiflu-Vorrat an

Sitten. SDA/baz. Der Kanton Wallis wappnet sich gegen die Vogelgrippe. Die Behörden haben einen Vorrat von mehreren tausend Packungen des antiviralen Medikaments Tamiflu angelegt und die Verteilung im Notfall geregelt.

«Wir haben die nötigen Schritte unternommen, damit wollen wir die Bevölkerung beruhigen», sagte der Walliser Gesundheitsdirektor Thomas Burgener am Donnerstag. Burgener hatte schon im August ein Spezialbudget von über 700'000 Franken für den Kampf gegen die Seuche genehmigt.

Der Tamiflu-Vorrat ist für das Pflegepersonal bestimmt sowie für die Bevölkerung, bis die Hilfe des Bundes im Wallis ankommt. Daneben hat der Kanton Schutzmasken, Handschuhe und Brillen an Lager genommen.

Solches Schutzmaterial dürften auch andere Kantone an Lager genommen haben, wie Franz Wyss, Zentralsekretär der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz, auf Anfrage sagte. Dass sie einen eigenen Vorrat von Tamiflu angelegt hätten, sei ihm aber nicht bekannt. Der Bund hat rund 2 Millionen Dosen des Medikaments eingelagert.
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fcb-flow
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Beitrag von fcb-flow »

Im Notfal, doch den haben wird definitiv noch nicht!

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Brüssel (sda/dpa/afp/reuters) Erste Tests haben keinen Hinweis
auf einen Fall von Vogelgrippe in Griechenland ergeben. Das Labor
in Grossbritannien habe bislang kein Virus vom Typ H5N1 entdeckt,
sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.

Das Labor habe aber weitere Proben für neue Tests angefordert.
Bei Tests in der griechischen Region Chios waren Antikörper gegen
den Vogelgrippe-Erreger entdeckt worden.

Die EU-Vorsichtsmassnahmen hätten trotzdem weiterhin Gültigkeit,
sagte die EU-Sprecherin. So bleiben die Exportbeschränkungen für
Griechenland bis zur endgültigen Klärung in Kraft. Griechenland
darf auch kein Geflügel und Vögel von den Inseln der Chios-Region
exportieren.

Die Behörden in nordostgriechischen Region Thrakien kündigten
für Freitag ein Treffen mit Vertretern der Nachbarländer Bulgarien
und Türkei an, um über einen gemeinsamen Aktionsplan gegen
Vogelgrippe zu beraten. Auch die EU-Gesundheitsminister sollten
Donnerstag und Freitag in London über die Grippevorsorge beraten.
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

fcb-flow hat geschrieben:Im Notfal, doch den haben wird definitiv noch nicht!
das behauptet auch niemand. aber die verteilung muss zu einem zeitpunkt geplant werden, in denen noch normale zustände herrschen ...
ansonsten können wir uns als schulbeispiel gewisse bilder aus new orleans vor augen führen
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TAFKAE
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Beitrag von TAFKAE »

wir sind doch alle schon durch AIDS und SARS ausgestorben. was regen wir uns denn noch auf?

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

TAFKAE hat geschrieben:wir sind doch alle schon durch AIDS und SARS ausgestorben. was regen wir uns denn noch auf?
aha, und das sagst du uns mit deinem 666. beitrag ...
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TAFKAE
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Beitrag von TAFKAE »

chef-teleboy hat geschrieben:aha, und das sagst du uns mit deinem 666. beitrag ...
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tsakras
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Beitrag von tsakras »

ein freund arbeitet im callcenter von tarmed und bekommt zur zeit anrufe, wie z.b. die frage nach dem kanariensitter und ob dieser nun eine gefahr darstelle und am besten zu töten sei?!?!?!
Karten sind des Teufels ABC

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

tsakras hat geschrieben:ein freund arbeitet im callcenter von tarmed und bekommt zur zeit anrufe, wie z.b. die frage nach dem kanariensitter und ob dieser nun eine gefahr darstelle und am besten zu töten sei?!?!?!
hätte eher fragen, im sinne von 'wie ein verdachtsfall auf vogelgrippe nun abgerechnet werden müsse' vermutet
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tsakras
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Beitrag von tsakras »

die anrufende Dame des entsprechenden Vorfalls war wohl kein Artzt
Karten sind des Teufels ABC

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Lou C. Fire
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Beitrag von Lou C. Fire »

Die Berichterstattung über die Vogelgrippe hat nun schon beinahe hysterische Ausmasse angenommen. Man verliert sich in Empfehlungen wie "Tamiflu keinesfalls prophylaktisch einnehmen" oder "Tamiflu muss inner zwei Stunden nach Auftretten der ersten Syptome eingenommen werden". Aber noch nie habe ich gehört wie sich diese Symptome äussern. Noch nie habe ich gehört wie man zwischen einer normal und einer Vogelgrippe unterscheiden kann.
Die Aufklärung ist diesbezüglich mangelhaft.
lass Dich niemals auf das Niveau eines Idioten herunter, denn dort schlägt er Dich aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung!

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Kawa
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Beitrag von Kawa »

tsakras hat geschrieben:ein freund arbeitet im callcenter von tarmed und bekommt zur zeit anrufe, wie z.b. die frage nach dem kanariensitter und ob dieser nun eine gefahr darstelle und am besten zu töten sei?!?!?!
Der Katze verfüttern ...

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Lou C. Fire hat geschrieben:Noch nie habe ich gehört wie man zwischen einer normal und einer Vogelgrippe unterscheiden kann.
Die Aufklärung ist diesbezüglich mangelhaft.
Wenn es bekannt wird, dass die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch uebertragen werden kann, und du Grippe Symptome hast (starke Gliederschmerzen, 39,5+ Fieber) dann heisst es Tamiflu schlucken. Dieses wurde ja eigentlich fuer die normale Grippe entwickelt, du kannst mit der Einnahme also bestimmt nicht falsch liegen.
jaja kauft alle tamiflu (idioten)
Im Notfal, doch den haben wird definitiv noch nicht!
Bevor du andere Leute Idioten nennst, solltest du mal etwas weiter denken: Es herrscht jetzt schon Panik und momentan ist ja noch gar keine Gefahr fuer Menschen hier da. Meinst du wirklich, du koenntest kurz in einer Apotheke vorbeigehen und Tamiflu kaufen, wenn denn ein Mensch -> Mensch Fall bekannt waere?

Ueberleg mal: dann will JEDER Tamiflu zu Hause haben und es hat nicht fuer jeden genug, weil es gar nicht jeder braucht. Nur brauchen und haben wollen sind zwei paar Schuhe. Wer erst an die Vorsorge denkt, wenn schon eine Notfallsituation herrscht, ist etwas spaet dran. Oder besorgst du dir auch erst eine Brandschutzversicherung wenn deine Wohnung schon in Flammen steht? Da sind die Chancen erst noch geringer und die Kosten viel hoeher. 86.- pro Person fuer einen Schutz bis 2009... das ist doch kein Geld.


Es gab in den letzten 100 Jahren 3 massive Grippenwellen. Von der spanischen Grippe (die bei weitem toedlichste) hoert man ja oft - da ist die genaue Herkunft unbekannt. Bei den anderen 2 Grippewellen waren es jedoch beide Male Mutationen der - genau - Vogelgrippe. Ueberlegung hier: 2 (oder 3) Mal in den letzten 100 Jahren mutierte die Vogelgrippe zu einer Grippenpandemie. Jetzt tritt sie wieder auf. Koennte es nun zum 3. (oder 4.) Mal passieren, oder hatte man frueher einfach Pech?
* 1918-19, "Spanish flu," [A (H1N1)], caused the highest number of known influenza deaths: more than 500,000 people died in the United States, and up to 50 million people may have died worldwide. Many people died within the first few days after infection, and others died of complications later. Nearly half of those who died were young, healthy adults. Influenza A (H1N1) viruses still circulate today after being introduced again into the human population in the 1970s.
* 1957-58, "Asian flu," [A (H2N2)], caused about 70,000 deaths in the United States. First identified in China in late February 1957, the Asian flu spread to the United States by June 1957.
* 1968-69, " Hong Kong flu," [A (H3N2)], caused about 34,000 deaths in the United States. This virus was first detected in Hong Kong in early 1968 and spread to the United States later that year. Influenza A (H3N2) viruses still circulate today.

Both the 1957-58 and 1968-69 pandemics were caused by viruses containing a combination of genes from a human influenza virus and an avian influenza virus. The origin of the 1918-19 pandemic virus is not clear.

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

aus 'the economist' (20.10.05):

Alarm over bird flu has focused attention on preparing for a human
version

HOWEVER much fear there is over bird flu spreading in Asia and Europe,
at present the disease tends to make birds sick and not humans. This
may change, and some countries are preparing for a pandemic of human
influenza. This is wise, given the huge costs of having a significant
fraction of the workforce off sick or nursing relatives. But the best
way of preventing a human pandemic might be to monitor and limit the
spread of bird flu.

The particular strain of bird flu currently circulating began in South
Korea in 2003. It is the largest and most severe outbreak on record.
Millions of birds have caught the disease and 150m poultry have been
culled. Despite this action, the virus is now endemic in many parts of
Indonesia and Vietnam, some parts of Cambodia, China and Thailand, and
possibly Laos. Yet only 117 people have caught the virus because it is
difficult to catch. In the unlikely event it is caught, it is highly
lethal. More than half those infected, 60 people, have died. Those most
at risk are poultry workers in these countries, their families and
those working with wild birds.

The broader problem, and the reason for worldwide alarm, is that animal
diseases often become human ones. This strain of bird flu--the highly
pathogenic H5N1--could well become something particularly nasty to
humans. The virus can infect and kill a range of other mammals,
including those which were previously considered resistant to infection
by avian influenza. With H5N1 endemic in some countries, there is a
continual possibility that the virus could mutate into a full-blown
human disease.

Should the virus turn into something easily transmitted between humans,
it would be likely to infect a large proportion of the world's
population, as few people would be immune to such a novel strain. There
is no way of predicting how dangerous it would be. But because a large
proportion of the population would be vulnerable, even a low fatality
rate could mean millions of deaths. And there is historical evidence
that just this sort of thing happens three or four times a century.

If a new influenza virus were to cause only a mild disease, projections
from the 1957 pandemic suggest it would cause between 2m and 7.4m
deaths. Recent evidence suggests that the less severe pandemics in the
second half of the last century, in 1957 and 1968, were caused by a
human flu virus that had swapped genes with a bird flu virus. The more
serious 1918 pandemic was caused when a bird flu virus adapted on its
own to become transmissible between humans. The mortality rate was
about 2.5% and 40m-50m died.

While neither the severity nor the timing of the next pandemic can be
predicted, the spread of bird flu increases the probability it will
happen. Many people--including Rajeev Venkayya, the senior director for
biodefence at the White House--give warning that a major pandemic is
overdue. If one happened this year, the world's ability to respond
would be limited. Thus, the sprint to prepare for a pandemic is under
way.

When human influenza begins to spread internationally, it is considered
unstoppable. The disease spreads rapidly by coughing and sneezing and
through direct contact, so regular hand washing is important to prevent
infection. However, because infected people can spread the virus before
they show symptoms, it will not be possible to use quarantine to halt
its spread. Past pandemics, in less globally connected eras, have taken
six to nine months to complete their global passage. There was nowhere
to hide.

Although the 1918 mortality rate was low, lots of people died because
so many people caught the virus. During pandemics, there are large
surges in the number of people needing medical treatment, and health
services quickly become overwhelmed. Many stay at home, either because
they are ill or because they need to look after dependants who are ill,
so disruptions can occur to essential services such as the police,
transport and communications. Furthermore, many countries are likely to
experience emergency conditions simultaneously, so international
assistance could be limited.

The best preparation against an existing pandemic would be to produce a
vaccine quickly and in sufficient quantities to protect people soon
after the pandemic strain of virus emerged. Unfortunately, this is not
yet possible. If an outbreak were to happen tomorrow, it would take
four to six months to produce a vaccine. Even then, there would only be
enough for those at greatest risk, such as health-care workers,
pregnant women and asthmatics. Without a way of stretching vaccines,
they will also be restricted to a small number of rich countries. Work
is under way to change this, but it will take time.

Another option is to use anti-viral drugs in the event of an outbreak.
They can be taken continuously to prevent infection, or given to the
infected to reduce the severity of their symptoms and associated
complications, perhaps saving their lives. Anti-viral drugs such as
Tamiflu (oseltamivir) and Relenza (zanamivir) reduce the duration of
illness caused by seasonal influenza if taken within 48 hours of
symptoms appearing. It is thought likely they would do the same for
pandemic influenza. But it is Tamiflu that is the drug of the moment,
because it is a convenient tablet while Relenza is a dry powder that
must be inhaled--and inhaled correctly. There are other, older,
anti-viral drugs available--amantadine and rimantadine--but any
emerging influenza is more likely to develop resistance to these drugs.

As countries have started to plan for a pandemic, many have begun
stockpiling Tamiflu. It is expensive. But a study by Ran Balicer and
colleagues at the Israeli Ministry of Health, published in August in
EMERGING INFECTIOUS DISEASES, concluded that in Israel it was
worthwhile at 2004 prices to stockpile Tamiflu not just for essential
workers, but for all patients. What makes the study's conclusions more
plausible is that the authors used very conservative assumptions, only
counting the direct costs to the health system and lost workdays of a
pandemic. They omitted wider indirect costs of disruptions to the
economy and the value of lives saved--other work shows this is 83% of
the benefits of fighting a pandemic. Dr Balicer argues that sizeable
Tamiflu stockpiles are worthwhile even if a pandemic comes only once
every 80 years. Most scientists believe that the next pandemic will
come far sooner than that.

Yet, at current rates of production, some reports suggest it would take
Roche, the Swiss drug firm that makes Tamiflu, a decade to produce
enough to treat 20% of the world's population. Such is the demand for
this drug that there is now a worldwide shortage and Roche appears to
be bowing to pressure to allow other companies to produce it. There are
signs of impatience everywhere. Researchers in Taiwan have just
announced they have been trying to replicate the drug for the past few
months. Cipla, a manufacturer of off-patent drugs in India, says that
it plans to supply the drug cheaply next year. Thailand and Argentina,
too, have warned they will bypass Roche's patent and make their own
versions of the drug.

The shortage of the drug is particularly acute in America. It has
Tamiflu for less than 1% of its population, while France has enough for
24%. Earlier this year, the Infectious Diseases Society of America said
the nation's stock of anti-viral medicine was "totally inadequate and
unlikely to provide any meaningful benefit". Today, with Katrina-tinted
spectacles, America wants to prepare but must wait at the end of a long
line for its supplies. Countries that have disclosed orders for Tamiflu
include Britain, the Czech Republic, Hong Kong, Singapore, South Korea
and Thailand.

The World Health Organisation (WHO), which has been trying for years to
attract attention to the threat posed by influenza pandemics, has
called on governments to update their pandemic plans to minimise the
health consequences. So far, only a small number of countries have done
so. National plans cover topics such as who will be first in line for
treatment, how to keep essential services running and when it might be
a good idea to prevent public gatherings and close schools to slow the
pandemic's spread.
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Beitrag von chef-teleboy »

Soriak hat geschrieben: ....Von der spanischen Grippe (die bei weitem toedlichste) hoert man ja oft - da ist die genaue Herkunft unbekannt.
es wurde diesen monat zwei arbeiten* publiziert, die zeigen konnten, dass der erreger der spanischen grippe ursprünglich ein vogelgrippe-virus war

* Taubenberger et al. Nature 2005;437(7060):889-93.
Tumpey TM et al. Science 2005;310(5745):77-80.
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Beitrag von chef-teleboy »

Some of the countries with well-developed plans, such as Canada and
Australia, were in the front line of the effort to stop the spread of
severe acute respiratory syndrome from Asia in 2003. SARS--which was
not as infectious or virulent as influenza--was limited to 8,000
infections; one in ten died. But it still cost an estimated $60 billion
in lost output to South and East Asia because people cut back on
travelling and shopping.

Again, notably, America has not published a plan, and there is
confusion over when one might be produced. Earlier estimates suggested
a pandemic could cause 89,000-207,000 deaths in America, but a draft
plan leaked recently suggested 1.9m. The challenges are great, given
that the country lacks a co-ordinated public-health system and 40m
people have no medical insurance. The links between federal, state and
local government are also weak.

Widespread alarm over bird flu is now focusing minds. Robert Shapiro,
formerly Bill Clinton's economic adviser and now chairman of Sonecon,
an economic advisory firm in Washington, DC, has been looking at the
economic consequences of epidemics. He found that epidemics only have a
big economic effect if they are pervasive and protracted.

So a pandemic that will make a lot of people sick over a long period of
time is something to worry about. Mr Shapiro also warns that physically
small and less well-developed countries, such as South Korea and
Vietnam, are more vulnerable because the effects of a pandemic will be
more pervasive there. But big countries have plenty to worry about,
too. One study suggests that, if 15% of the American population were to
fall ill, the economic cost might amount to $93 billion. If 35% were to
succumb, the cost would rise to $217 billion. These figures include
health-care costs, lost workdays and the lost earning potential of the
dead.

No wonder businesses are fretting about disruptions to travel and
trade. Furthermore with the use of more overseas suppliers and
"just-in-time" supply chains, some firms worry that their operations
could be brought to a standstill even if enough of their own employees
make it to work. As for the costs, companies themselves would have to
shoulder them. Aon, an American insurance broker and risk consultant
states, "broadly speaking, a pandemic will be an uninsured event."
Employee shortages are likely and Aon suggests that companies should
assume 25% of workers could fall ill.

The top priority for everyone from scientists such as Klaus Stohr, who
leads the WHO's global influenza programme, to economists such as Paul
Gertler, at the World Bank, is better surveillance and prevention. Mr
Shapiro, too, adds that "with sufficient resources, which are frankly
trivial for an international effort, we could spend $250m-500m on an
effective system of monitoring and rapid response to an outbreak in
Asia."

Computer models suggest that the WHO's global stockpile of Tamiflu
(about 3m doses) could be deployed to the site of first emergence of a
pandemic strain and used to eliminate it at source. However, the
outbreak has to be detected within 21 days to have a chance of working.
Close surveillance is vital to check that bird flu is not mutating into
a human form.

The problem with surveillance is that some countries, such as Cambodia
and Vietnam, lack the infrastructure needed to do it effectively. Even
in countries that should be able to monitor the virus, such as China
and Russia, the extent to which they are doing so, or are disclosing
how far bird flu has spread, is open to doubt.

China's handling of bird flu has been characteristically secretive. It
has not provided virus samples in spite of repeated requests from WHO
officials. It has reported four outbreaks of bird flu this year
(Qinghai in May, two in Xinjiang in June and Tibet in August) but no
human cases, which has aroused some scepticism. It was sluggish about
giving WHO officials access to affected areas. Part of the problem
could be bureaucratic: the Ministry of Agriculture rather than the
Ministry of Health is responsible for animal monitoring.

During a tour of South-East Asia last week, Mike Leavitt, America's
health secretary, pledged support for an international surveillance
network to quickly determine when the current strain of bird flu
evolves into a virus that could spread rapidly between humans. More
international co-operation and planning of this sort will be high on
the agenda at a meeting of health ministers in Canada later this month.
But if countries with avian influenza are to be persuaded to open up to
surveillance and co-operation, they will want rich countries to loosen
the purse strings for better diagnostics, anti-viral drugs and aid for
veterinary and health facilities.

The most effective way to prevent a human pandemic would be to control
any outbreak in domestic birds (the disease cannot be stopped in wild
birds). Containing this disease would also make economic sense for the
poultry industry and the many farmers in poor countries with
smallholdings of ducks, geese and chicken that are a crucial part of
the food supply but vulnerable to the H5N1 virus.

The United Nations Food and Agriculture Organisation (FAO) has called
on countries on the flight paths of wild birds to set up warning and
surveillance systems. These include northern Africa, the Middle East,
Central Europe, India and Bangladesh. In such places, people live more
closely with poultry, and the arrival of bird flu is cause for concern
because it could lead to many new human cases.

In Europe, surveillance and veterinary health care are good, so the
opportunities for infection of poultry workers (and subsequent mutation
of the virus) are limited. Similarly, outbreaks of H5N1 in Japan, North
Korea and Malaysia were quickly brought under control and are now
believed to have been eradicated.

In an outbreak of H5N1 in Hong Kong in 1997, the territory acted
quickly to destroy 1.5m chickens, virtually its entire stock. This
action undoubtedly prevented an expensive regional outbreak until H5N1
emerged again in 2003. It may also have prevented a human pandemic. If
the world is to keep the threat at bay, more painful sacrifices like
this will be vital.

For that, some kind of global fund would be helpful to encourage
culling, monitoring and the correct use of animal vaccines. The FAO
estimates that $175m is needed to begin tackling the problem of avian
flu at source by setting up control programmes. To date, $30m has been
pledged but the World Bank and the European Commission are expected to
invest much more in the control of flu through vaccination and better
monitoring.

In the longer term, technological advances, if they are pursued, could
reduce the threat of a pandemic, and the cost of containing and
responding to one. The ability to stretch vaccines further might not be
far away, increasing their supply once they are available. It is
possible, too, that some other cheap drug will be found that reduces
the chances of fatal complications. Some recent research has indicated
that statins, of which there are plenty, may be able to do this. And in
five years (possibly much less, with effort) it is possible that the
technology for producing flu vaccines will be transformed. Two
companies, PowerMed and Vical, are working on flu vaccines that can be
cooked up quickly in vats instead of being grown laboriously on eggs.
Hundreds of millions of doses could be made in as little as three
months by cheap automated factories. There are other possibilities and
drugs on the horizon, too. Maybe one day, influenza will be a horror of
the past and not of the future.
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Beitrag von chef-teleboy »

Soriak hat geschrieben: ....Von der spanischen Grippe (die bei weitem toedlichste) hoert man ja oft - da ist die genaue Herkunft unbekannt.
es wurden diesen monat zwei arbeiten* publiziert, die zeigen konnten, dass der erreger der spanischen grippe ursprünglich ein vogelgrippe-virus war

* Taubenberger et al. Nature 2005;437(7060):889-93.
Tumpey TM et al. Science 2005;310(5745):77-80.
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)

Soriak
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Beitrag von Soriak »

[quote="chef-teleboy"]es wurden diesen monat zwei arbeiten* publiziert, die zeigen konnten, dass der erreger der spanischen grippe ursprünglich ein vogelgrippe-virus war

* Taubenberger et al. Nature 2005]

Das ist interessant, danke. Dann frage ich mich natuerlich schon, wie der Bundesrat in einer Rede behaupten kann, eine Mutation zu einem von Menschen auf Menschen uebertragbaren Viruses, waehre "unwahrscheinlich" ... in der BaZ etwa 5cm ober dem Gesundheitschef, der meinte es waehre "nur eine Frage der Zeit."

Fremdwort: Kommunikation?

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fcb-flow
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Beitrag von fcb-flow »

@Soriak

Was willst du mir mit deiner Antwort sagen?

Ich finde es einfach beschränkt Tamiflu zu kaufen wen es noch keinen Anlass dafür gibt!

Tamiflu sollten Leute bekommen, die darauf angewiesen sind.
Wegen den tollen Leuten die Tamiflu jetzt kaufen und dann nie brauchen werden vielleicht mal tausende von Leuten sterben die es wirklich bräuchten aber nicht mehr kaufen können das es eben solche Idioten gibt die es ohne Grund gekauft haben!

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fineline
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Beitrag von fineline »

Ca hütte in 10 Joor gitts e grossi Medikamenteverbrennig, will bis denn alli x-tuusig tablettepackige wo so oder so nid bruucht worde sind, abgloffe sind.

Zemdil
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übel für alli Gflügelfarmer!

Beitrag von Zemdil »

Bern (sda) Wegen der drohenden Vogelgrippe werden nun auch in
der Schweiz alle Hühner eingesperrt. Der Bundesrat hat am Freitag
die Stallpflicht für Nutzgeflügel bis 15. Dezember verfügt. Die
Schweiz folgt damit Deutschland und Österreich. Es soll verhindert
werden, dass das Geflügel durch Zugvögel aus infizierten Gebieten
angesteckt wird.
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Budapest (AP) Tests eines Impfstoffs gegen das Vogelgrippe-Virus
H5N1 in Ungarn sind nach Regierungsangaben positiv verlaufen. «Es
ist nunmehr bestätigt, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs
eindeutig ist», sagte Gesundheitsminister Jeno Racz am Freitag der
staatlichen Nachrichtenagentur MTI. Auf Grundlage der vorliegenden
Daten sei der Impfstoff zu 100 Prozent wirksam.
Die ungarische Regierung hatte bereits am Mittwoch von Erfolgen
berichtet. Der Gesundheitsminister gehört zu den mehr als 100
Testpersonen, die sich den Impfstoff Ende September injizieren
liessen. Bei den jüngsten Untersuchungen hätten sich Antikörper in
seinem Blut gezeigt, sagte Racz am Mittwoch.
Erster, Einziger und Bester!

*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***

aber nid dr Josef

Soriak
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Beitrag von Soriak »

fcb-flow hat geschrieben:@Soriak

Was willst du mir mit deiner Antwort sagen?

Ich finde es einfach beschränkt Tamiflu zu kaufen wen es noch keinen Anlass dafür gibt!
Es gibt nunmal viele Leute, die denken immer "der Staat wird es schon fuer mich regeln." Diesen Leuten mangelt es an Selbstverantwortung. Ja, es gibt Probleme, die sind fuer einen Einzelnen einfach zu gross - eine Pandemie gehoert dazu. Das ist trotzdem keine Entschuldigung sich nicht zumindest etwas vorzubereiten. Haette jeder eine Packung Tamiflu zu Hause, haette der Staat 5 Tage Zeit die Medikamente zu verteilen -> keine Panik. Ist das nicht der Fall, muss die betroffene Bevoelkerung innerhalb von MAXIMUM 48 Stunden mit dem Mittel versorgt sein. Je frueher, desto besser - wer's also im Schrank hat, kommt besser weg. Nebenbei ist dies wohl auch nicht die beste Zeit sich in einer Menge aufzuhalten.

Wie bei der Brandschutzversicherung muss man VOR einer Notlage handeln. Du kannst deine Wohnung nicht versichern, wenn das Haus in Flammen steht. Gleich ist es naiv zu erwarten, dass man bei einem Ausbruch der Vogelgrippe sofort mit Tamiflu beliefert werden kann. Das ist doch Logistisch unmoeglich - vorallem wenn eine Panik ausbrechen wuerde. Nur mal bildlich vorstellen... eine geordnete Schlange die auf Medikamente wartet - alle mit 39,5+ Grad Fieber? Klar... und dann laesst es sich auch nicht kontrollieren, ob die betroffene Person wirklich erkrankt ist, bzw ob jemand fuer ein Familienmitglied kauft.
Tamiflu sollten Leute bekommen, die darauf angewiesen sind.
Wegen den tollen Leuten die Tamiflu jetzt kaufen und dann nie brauchen werden vielleicht mal tausende von Leuten sterben die es wirklich bräuchten aber nicht mehr kaufen können das es eben solche Idioten gibt die es ohne Grund gekauft haben!
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die Schweiz hat ein Pflichtlager. Dies bedeutet, dass die Roche eine gewisse Anzahl (glaub 2 Millionen Packungen) in der Schweiz fuer Notfaelle auf Reserve lagern muss. Wenn du heute im Laden Tamiflu kaufst, dann kommt das nicht aus dieser Reserve. Wer es also vorzeitig kauft, erweist der Gesellschaft einen Dienst -> eine Packung weniger, die vom beschraenkten Vorrat verteilt werden muss.


Sorry falls meine Antwort etwas boese toent - ist bestimmt nicht so gemeint. Geht mir nur immer mehr auf die Nerven, solche Aussagen in den Medien zu hoeren/lesen, die ganz einfach nicht der Wahrheit entsprechen.

Es ist nicht "unwahrscheinlich," dass die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch uebertragen werden kann... es ist in den letzten 100 Jahren 3 Mal passiert. Wer heute unter 30 ist, wird (statistisch gesehen) zwei Mal eine Pandemie durch einen mutierten Vogelgrippevirus erleben. Das finde ich nicht gerade "unwahrscheinlich."


"The Economist" ist eine sehr respektierte Wirtschaftszeitschrift und garantiert nicht auf Panik aus. Leider in etwas anspruchsvollem englisch - und oftmals auch etwas kalt. So hab ich noch keine Zeitschrift gelesen, die den finanziellen Schaden einer Pandemie mit Millionen von Toten veroeffentlicht.
One study suggests that, if 15% of the American population were to
fall ill, the economic cost might amount to $93 billion. If 35% were to
succumb, the cost would rise to $217 billion. These figures include
health-care costs, lost workdays and the lost earning potential of the
dead.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

fineline hat geschrieben:Ca hütte in 10 Joor gitts e grossi Medikamenteverbrennig, will bis denn alli x-tuusig tablettepackige wo so oder so nid bruucht worde sind, abgloffe sind.
Abgelaufene Medikamente werden bestimmt in die 3. Welt geschickt - als "Spenden."

Alle Laender muessen so oder so Reserven aufbauen... wenn es nicht in den naechsten 5 Jahren passiert, dann halt spaeter. Wie zuverlaessige Experten sagen: Die Frage ist nicht "ob" sondern "wann."

Man soll doch aus der Geschichte lernen - das trifft auch hier zu. Wenn man 3 Mal unvorbereitet getroffen wurde, sollte man die Lektion doch langsam gelernt haben. Nebenbei sind die "protokolle" bei einer Grippenpandemie auch fuer andere Pandemien anwendbar. Ist ja nicht so, als ob nur gerade H5N1 gefaehrlich waere.

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CubaLibre
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Beitrag von CubaLibre »

Soriak hat geschrieben:Abgelaufene Medikamente werden bestimmt in die 3. Welt geschickt - als "Spenden."

Alle Laender muessen so oder so Reserven aufbauen... wenn es nicht in den naechsten 5 Jahren passiert, dann halt spaeter. Wie zuverlaessige Experten sagen: Die Frage ist nicht "ob" sondern "wann."

Man soll doch aus der Geschichte lernen - das trifft auch hier zu. Wenn man 3 Mal unvorbereitet getroffen wurde, sollte man die Lektion doch langsam gelernt haben. Nebenbei sind die "protokolle" bei einer Grippenpandemie auch fuer andere Pandemien anwendbar. Ist ja nicht so, als ob nur gerade H5N1 gefaehrlich waere.
ich bin immer noch der meinung, dass man das geld besser am "herd" einsetzt. damit meine ich, den drittweltländern, welche natürlich von einer epidemie am ersten und meisten betroffen sein werden, mittel zur prävention und bekämpfung zur verfügung zu stellen. das feuer am herd bekämpfen und die glut ersticken. nur so besteht die möglichkeit, dass es zu keiner pandemie kommen würde. was du sagst mit "wer tamiflu kauft erweist der gesellschaft einen dienst", das stimmt eben so nicht. durch den tamiflu-hype und die panik in den industriestaaten könnte die produktion zu engpässen kommen, und die länder, welche am ersten betroffen sein würden, wären deshalb evt. nicht genügend versorgt. der hund beisst sich in den eigenen schwanz..

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chef-teleboy
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Beitrag von chef-teleboy »

aus der aktuellen weltwoche http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=12280&CategoryID=66

Gesundheit!
Von Mathias Plüss

Vorsorge ist gut, solange sie nicht manisch betrieben wird. Sicherheitsfanatiker und Hamsterkäufer von Tamiflu handeln kontraproduktiv.

«Jetzt, da ich dieses schreibe», notiert Georg Christoph Lichtenberg im August 1794, «zeigen sich bei uns Spuren der Ruhr.» Innert weniger Tage seien in Göttingen sechs Menschen gestorben, trotzdem sei alles «sehr ruhig», wundert sich Lichtenberg; ja, viel mehr als die Ruhr fürchteten die Menschen den Blitz, der doch viel seltener zuschlage. «Ich habe bemerkt, dass man noch vor wenigen Tagen hier und da bei offnen Fenstern schlief, die man bei Gewittern sehr sorgfältig verschloss; und doch hat man kein Beispiel dass der Blitz je zu einem offnen Fenster hineingefahren wäre, da hingegen die Ruhr gar leicht in die Schlafkammer schlägt, wenn sie ein offnes Fenster findet. [...] Ist das nicht sonderbar? Wie würden sich wohl die Menschen in diesen Tagen verhalten, wenn die Ruhr [ihr] Schlachtopfer jedesmal mit einem Donnerschlag befiele, der die Häuser beben machte?»

Offenbar ist der paradoxe Umgang mit Gefahren etwas zutiefst Menschliches. Wir fürchten uns vor dem Unbekannten, das unsere Fantasie in den schwärzesten Farben malt, und nicht vor dem, was uns hier und jetzt konkret bedroht. Oder kennen Sie jemanden, der Angst hat vor einer gewöhnlichen Grippe? Drei bis fünf Millionen Fälle von schwerer Grippe gibt es jedes Jahr, schätzt die WHO – gegen 500000 Menschen sterben daran, viele davon in Industrieländern. Dabei könnte man sich problemlos impfen lassen. Zur Erinnerung: Die Vogelgrippe hat bisher gerade mal sechzig Todesfälle verursacht. Aber jeder einzelne war begleitet von einem medialen Donnerschlag, der die Herzen beben machte.

Wir wollen die Gefahren der Vogelgrippe nicht kleinreden. Zweifellos wird es wieder eine Pandemie geben, und die Wahrscheinlichkeit dafür hat in den vergangenen Monaten eindeutig zugenommen. Noch aber handelt es sich um eine Tierkrankheit. Es ist völlig offen, ob und wann das Virus lernt, von Mensch zu Mensch zu springen, und es ist auch möglich, dass es dann längst nicht mehr so ansteckend und tödlich sein wird wie jetzt bei den Vögeln. Bei der letzten Pandemie 1968 starben etwa eine Million Menschen. Das ist viel, aber auch nicht so wahnsinnig viel, verglichen mit der knappen halben Million Grippe-Opfern in normalen Jahren.


Irrational, teuer und gefährlich

Zwar gleicht die heutige Situation rein biologisch jener von 1918, als mehr als fünfzig Millionen Menschen durch die Spanische Grippe umkamen. Doch die sozialen Umstände sind völlig anders. Damals war der Wissensstand niedrig, Massnahmen wurden zu langsam ergriffen, es gab keine antiviralen Medikamente. Die Leute waren geschwächt von Hunger und Krieg; Versorgung und Hygiene waren vielerorts schlecht. Es spricht alles dafür, dass sich heute, sollte es wirklich zu einer Pandemie kommen, die Zahl der Toten in einem Land wie der Schweiz mit wachen Behörden und grossen Medikamentenvorräten in Grenzen halten wird.

Trotz dieser Argumente grassiert in der Bevölkerung das Vorsorgevirus – unter dem zweifelhaften Motto «sicher ist sicher». Dieses Sicherheitsdenken ist nicht nur irrational und teuer: Es ist oft genug auch kontraproduktiv. Wer kein Poulet mehr isst (obwohl es weltweit kein einziges Beispiel gibt von Vogelgrippe-Ansteckung durch Fleischverzehr), der schadet wenigstens «nur» den Fleischproduzenten. Wer jedoch seinen privaten Tamiflu-Vorrat anlegt, der hortet ein knappes Gut, das anderswo dringend gebraucht würde. Darum nimmt die Vogelgrippegefahr durch das Tamiflu-Hamstern insgesamt wohl eher zu und nicht ab.

Die fatale Wirkung der Vorsorge-Manie ist aus zahlreichen Beispielen bekannt. Die Angst vor Benzinknappheit etwa hat 1979 in Kalifornien dazu geführt, dass die Automobilisten die Tankstellen stürmten und das Benzin tatsächlich knapp wurde. Übertriebene Hygiene ist verantwortlich für die rasante Zunahme von Allergien. Das DDT-Verbot hatte zur Folge, dass heute jährlich wieder ein bis zwei Millionen Menschen an Malaria sterben, nachdem die Krankheit einst dank DDT fast ausgerottet war. Und selbst die Nützlichkeit der Brustkrebs-Vorsorge wird von vielen Fachleuten bestritten: Die Zahl der dadurch verhinderten Todesfälle ist so gering, dass sie die Nebenwirkungen des Verfahrens womöglich nicht aufwiegt. So wird bei einem regelmässigen Screening über zehn Jahre im Schnitt jede zweite Frau einmal mit einer falschen positiven Diagnose konfrontiert, was jedesmal mit heiklen Eingriffen und Todesängsten verbunden ist.

Solche Ängste gehen in die Rechnungen der Sicherheitsfanatiker nicht ein, denn messen lassen sie sich nicht. Immerhin weiss man aus Versuchen mit Wanderratten, dass übertriebene Ängstlichkeit und Stresshormone die Lebenserwartung um mehr als zehn Prozent senken. «Übervorsicht schadet Ihrer Gesundheit», warnt daher der deutsche Autor Stefan Klein. Überdies ist die Dauervorsicht mit einem gehörigen Verlust an Lebensqualität verbunden. Er sei in einen tausend Meter tiefen Bergwerkstollen gezogen, sagte Karl Valentin einmal in einem Bühnenstück. Das sei zwar unheimlich, dafür aber «sicher vor Meteorsteinen». Auf den Einwand, dass «Meteorsteine doch ganz selten seien», erwiderte er: «Schon, aber bei mir geht die Sicherheit über die Seltenheit.»
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)

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