Manchester-Sozialismus
Manchester-Sozialismus
ManU verrottet. Geprellte Fans gründeten einen eigenen Club
August 2005. Die neue Saison der englischen Premier League ist in vollem Gange. Fans aller Vereine erliegen dem Sog des Kommerzes, vergöttern überbezahlte Spieler und arrogante Trainer. Sean Ingle, Sportredakteur des Guardian, schrieb am 18. August: »Alle Fußballfans sind Idioten.« Und weiter: »Außer den Ölpreisen und den Gehältern von leitenden Managern diverser Großunternehmern ist nichts so inflationär wie der jährliche Anstieg der Ticketpreise. Und doch läßt sich die Reaktion von Fußballfans jedes Jahr genau voraussagen: ein Seufzer, ein Achselzucken und die Frage: Mastercard oder Visa?«
Für Fans von Manchester United (ManU) ist die Frage schwieriger: Boykott oder doch wieder zu den Spielen gehen? Nach den Großdemonstrationen gegen die Übernahme des Clubs durch Malcolm Glazer, die Anfang des Sommers Anlaß für Prügelorgien der Polizei waren, kehren viele Fans dem Club den Rücken. Eine Zehntausende Mitglieder zählende, unabhängige Fanassoziation strengt derzeit eine Klage gegen die Polizei an.
Selbst die offizielle ManU-Pressemaschine war gezwungen, sich zur Reaktion der Fans zu äußern. Pressesprecher Phil Townsend erklärte am 16. August: »Mit Bedauern stellen wir fest, daß viele Fangruppen ihre Banner aus dem Stadion entfernt haben. Dem Stadion fehlt es deswegen an Farbe und Atmosphäre.« Das »Unternehmen Fußball« sorgt eben für Desillusionierung. Wie das Fanzine Red Issue schreibt: »Das Spiel, wie es uns heute präsentiert wird, ist nicht mehr Fußball, wie wir ihn lieben gelernt haben. Das Spiel ist geschmeidig, kommerziell und söldnerisch. Und es verrottet von innen.«
Ist die Abwesenheit organisierter Fans das letzte Wort? Nicht, wenn es nach den Gründern von Manchesters neuestem Fußballclub geht. Am 20. August bestritt der FC United of Manchester sein erstes Heimspiel in der North West County League. Er wurde innerhalb von zwei Monaten von enttäuschten ManU-Fans aus der Taufe gehoben, hat über 3 000 Gründungsmitglieder. Einige von ihnen kommen aus Norwegen, den USA oder Australien. Die Spieler sind Amateure. Einer stieg aus dem Ausbildungsprogramm des Erstligisten Manchester City aus, um für den FC United zu spielen. Der Club gehört den Mitgliedern, für Entscheidungsprozesse gilt: »ein Mitglied, eine Stimme«.
Tausende Fans erschienen seit dem 20. August zu den Heimspielen. Wo in den Premier-League-Stadien Grabesstille herrscht, tobt beim FC United für 90 Minuten die Kurve. »We donu2019t care about Rio, he donu2019t care about me. All we care about is watching FC!« (Rio [Ferdinand] ist uns egal, wir ihm auch. Was interessiert, ist der FC) Nicht der einzige Gesang, der die »Geld ist geil«-Kultur der Premier-League aufs Korn nimmt. »And Fergie says, go and watch Chelsea. Are you having a laugh? Weu2019ll be watching FC!« (Fergie [Alex Fergusson] sagt: Geht, guckt euch Chelsea an. Machst du Witze? Wir gehen zum FC!)
Viele Fans tragen T-Shirts mit dem Schriftzug »unser Club, unsere Regeln«. Unter ihnen nicht wenige, die sich einen Besuch bei ManU schon lange nicht mehr leisten können. In den Arbeitervierteln und unter den Jugendlichen Manchesters Unterstützung aufzubauen, gehört zu den erklärten Vereinszielen. Die Lokalpresse kann den Club nicht ignorieren. Stuart Brennon von der Manchester Evening News schrieb am 24. August: »Die Menschen von Manchester haben eine lange Tradition, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen und nicht alles einfach hinzunehmen. Der FC United führt diese Tradition weiter.«
Die Gründung von selbstverwalteten Clubs als Protest gegen die Kommerzialisierung des Fußballs ist in Großbritannien nicht neu. Vorbild des FC United ist der AFC Wimbledon in der Nähe Londons. Als im Jahr 2002 ein Konsortium von Geschäftsleuten den FC Wimbledon kaufte und einfach ins 70 Meilen entfernte Milton Keynes verlegte, stampften die Fans innerhalb von sechs Wochen ihren neuen Club aus dem Boden. Das erste Freundschaftsspiel des FC United fand folgerichtig in Wimbledon statt und wurde in einer gemeinsamen Erklärung beider Vereine als »Zelebrierung der Selbstverwaltung durch Fans« bezeichnet. Ob das Konzept auch bei anderen Premier-League-Clubs Schule machen wird, bleibt abzuwarten.
quelle: http://www.jungewelt.de/2005/09-08/028.php
August 2005. Die neue Saison der englischen Premier League ist in vollem Gange. Fans aller Vereine erliegen dem Sog des Kommerzes, vergöttern überbezahlte Spieler und arrogante Trainer. Sean Ingle, Sportredakteur des Guardian, schrieb am 18. August: »Alle Fußballfans sind Idioten.« Und weiter: »Außer den Ölpreisen und den Gehältern von leitenden Managern diverser Großunternehmern ist nichts so inflationär wie der jährliche Anstieg der Ticketpreise. Und doch läßt sich die Reaktion von Fußballfans jedes Jahr genau voraussagen: ein Seufzer, ein Achselzucken und die Frage: Mastercard oder Visa?«
Für Fans von Manchester United (ManU) ist die Frage schwieriger: Boykott oder doch wieder zu den Spielen gehen? Nach den Großdemonstrationen gegen die Übernahme des Clubs durch Malcolm Glazer, die Anfang des Sommers Anlaß für Prügelorgien der Polizei waren, kehren viele Fans dem Club den Rücken. Eine Zehntausende Mitglieder zählende, unabhängige Fanassoziation strengt derzeit eine Klage gegen die Polizei an.
Selbst die offizielle ManU-Pressemaschine war gezwungen, sich zur Reaktion der Fans zu äußern. Pressesprecher Phil Townsend erklärte am 16. August: »Mit Bedauern stellen wir fest, daß viele Fangruppen ihre Banner aus dem Stadion entfernt haben. Dem Stadion fehlt es deswegen an Farbe und Atmosphäre.« Das »Unternehmen Fußball« sorgt eben für Desillusionierung. Wie das Fanzine Red Issue schreibt: »Das Spiel, wie es uns heute präsentiert wird, ist nicht mehr Fußball, wie wir ihn lieben gelernt haben. Das Spiel ist geschmeidig, kommerziell und söldnerisch. Und es verrottet von innen.«
Ist die Abwesenheit organisierter Fans das letzte Wort? Nicht, wenn es nach den Gründern von Manchesters neuestem Fußballclub geht. Am 20. August bestritt der FC United of Manchester sein erstes Heimspiel in der North West County League. Er wurde innerhalb von zwei Monaten von enttäuschten ManU-Fans aus der Taufe gehoben, hat über 3 000 Gründungsmitglieder. Einige von ihnen kommen aus Norwegen, den USA oder Australien. Die Spieler sind Amateure. Einer stieg aus dem Ausbildungsprogramm des Erstligisten Manchester City aus, um für den FC United zu spielen. Der Club gehört den Mitgliedern, für Entscheidungsprozesse gilt: »ein Mitglied, eine Stimme«.
Tausende Fans erschienen seit dem 20. August zu den Heimspielen. Wo in den Premier-League-Stadien Grabesstille herrscht, tobt beim FC United für 90 Minuten die Kurve. »We donu2019t care about Rio, he donu2019t care about me. All we care about is watching FC!« (Rio [Ferdinand] ist uns egal, wir ihm auch. Was interessiert, ist der FC) Nicht der einzige Gesang, der die »Geld ist geil«-Kultur der Premier-League aufs Korn nimmt. »And Fergie says, go and watch Chelsea. Are you having a laugh? Weu2019ll be watching FC!« (Fergie [Alex Fergusson] sagt: Geht, guckt euch Chelsea an. Machst du Witze? Wir gehen zum FC!)
Viele Fans tragen T-Shirts mit dem Schriftzug »unser Club, unsere Regeln«. Unter ihnen nicht wenige, die sich einen Besuch bei ManU schon lange nicht mehr leisten können. In den Arbeitervierteln und unter den Jugendlichen Manchesters Unterstützung aufzubauen, gehört zu den erklärten Vereinszielen. Die Lokalpresse kann den Club nicht ignorieren. Stuart Brennon von der Manchester Evening News schrieb am 24. August: »Die Menschen von Manchester haben eine lange Tradition, gegen Ungerechtigkeiten aufzustehen und nicht alles einfach hinzunehmen. Der FC United führt diese Tradition weiter.«
Die Gründung von selbstverwalteten Clubs als Protest gegen die Kommerzialisierung des Fußballs ist in Großbritannien nicht neu. Vorbild des FC United ist der AFC Wimbledon in der Nähe Londons. Als im Jahr 2002 ein Konsortium von Geschäftsleuten den FC Wimbledon kaufte und einfach ins 70 Meilen entfernte Milton Keynes verlegte, stampften die Fans innerhalb von sechs Wochen ihren neuen Club aus dem Boden. Das erste Freundschaftsspiel des FC United fand folgerichtig in Wimbledon statt und wurde in einer gemeinsamen Erklärung beider Vereine als »Zelebrierung der Selbstverwaltung durch Fans« bezeichnet. Ob das Konzept auch bei anderen Premier-League-Clubs Schule machen wird, bleibt abzuwarten.
quelle: http://www.jungewelt.de/2005/09-08/028.php
chapeau! 10zeiche
Rankhof - seit 2002 da und noch immer nicht weg
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
allerdings wegen "Datenbankproblemen" von 2/09 bis 4/11 seiner virtuellen Existenz beraubt...
jetzt mal gaaaaaaaaanz doof gefragt, wobei ich vorher anmerken will, dass mein englisch nich so gut is, stimmt der text?tilly hat geschrieben:... »We donu2019t care about Rio, he donu2019t care about me. All we care about is watching FC!« (Rio [Ferdinand] ist uns egal, wir ihm auch. Was interessiert, ist der FC)...
we don't care about rio, <- soweit sogut afaik
he don't care about me. <- wtf? müsste das nich he doesn't care about us heissen?
bitte um aufklärung, da es ja gequoted is, müsste es von einem engländer stammen?
“The scientists of today think deeply instead of clearly. One must be sane to think clearly, but one can think deeply and be quite insane.”
― Nikola Tesla
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he doesn't care about me.hansy hat geschrieben:jetzt mal gaaaaaaaaanz doof gefragt, wobei ich vorher anmerken will, dass mein englisch nich so gut is, stimmt der text?
we don't care about rio, <- soweit sogut afaik
he don't care about me. <- wtf? müsste das nich he doesn't care about us heissen?
bitte um aufklärung, da es ja gequoted is, müsste es von einem engländer stammen?![]()
Würde der Schreiber "Uns" meinen, so hätte er gar zwei Fehler :-))
Copyrights @ el presidente!
[quote="el presidente"]he doesn't care about me. ]
müsste, rein logisch betrachtet, schon uns, ergo us heissen. da die person anfangs auch von wir ausgeht.
müsste, rein logisch betrachtet, schon uns, ergo us heissen. da die person anfangs auch von wir ausgeht.
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@hansy
@el presidente
Ne das ist schon richtig so.
Im britischen Slang ist "She/He don`t" viel üblicher als das gramatikalisch korrekte "doesn`t".
Und der Bericht ist mal wieder ein gutes Beispiel für schlechteste Berichterstattung.
Wann lernen die Leute endlich, dass "ManU" eine Beleidigung ist und auf der Insel nie gebraucht wird?
Und die ganzen Rio-Aktionen begannen zudem schon vor mehreren Wochen.
Edit: Heute ist wieder D-Day. Und City wird den 15. Sieg im Old Trafford holen!
He's bald,
He's fat
He is an ugly twat
Wayne rooney
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@el presidente
Ne das ist schon richtig so.
Im britischen Slang ist "She/He don`t" viel üblicher als das gramatikalisch korrekte "doesn`t".
Und der Bericht ist mal wieder ein gutes Beispiel für schlechteste Berichterstattung.
Wann lernen die Leute endlich, dass "ManU" eine Beleidigung ist und auf der Insel nie gebraucht wird?
Und die ganzen Rio-Aktionen begannen zudem schon vor mehreren Wochen.
Edit: Heute ist wieder D-Day. Und City wird den 15. Sieg im Old Trafford holen!
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ZANNI RAUS
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ist robbie fowler eigentlich immer noch verletzt?Supersonic hat geschrieben:@hansy
@el presidente
Ne das ist schon richtig so.
Im britischen Slang ist "She/He don`t" viel üblicher als das gramatikalisch korrekte "doesn`t".
Und der Bericht ist mal wieder ein gutes Beispiel für schlechteste Berichterstattung.
Wann lernen die Leute endlich, dass "ManU" eine Beleidigung ist und auf der Insel nie gebraucht wird?![]()
Und die ganzen Rio-Aktionen begannen zudem schon vor mehreren Wochen.
Edit: Heute ist wieder D-Day. Und City wird den 15. Sieg im Old Trafford holen!![]()
He's bald,
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Jein.STEVIE GERRARD hat geschrieben:ist robbie fowler eigentlich immer noch verletzt?
Er trainiert zwar wieder mit, doch seine Zukunft bei City steht ziemlich in den Sternen. Stuart "Psyche" Pearce ist ja auch nicht gerade der beste Freund von Fowler...
Ausserdem soll Gerüchten zufolge Dirk Kuyt von Feyenoord zu City wechseln. Allerdings soll er schlappe 8 Millionen GBP kosten! Auch Everton war schon an ihm dran, doch scheiterte es an der Transfersumme.
Sollte aber Kuyt wirklich kommen, wird Fowler wohl wirklich gehen (müssen).
Viel interessanter finde ich die Tatsache, dass heute Andy Cole spielen wird. Er bildete ja zusammen mit D. Yorke DAS Sturmduo ende der 90er Jahre in England. Und obwohl er mittlerweile nicht mehr der Jüngste ist, schoss er seine Tore bisher immer und überall.
Auch bei uns hat er bereits getroffen. Und heute kommt min. 1 gegen seinen ehemaligen Verein dazu...
ZANNI RAUS
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habe kürzlich in einem schottland forum gelesen dass robbie vielleicht zu den rangers wechselt. nur bitte das nicht.Supersonic hat geschrieben:Jein.
Er trainiert zwar wieder mit, doch seine Zukunft bei City steht ziemlich in den Sternen. Stuart "Psyche" Pearce ist ja auch nicht gerade der beste Freund von Fowler...
Ausserdem soll Gerüchten zufolge Dirk Kuyt von Feyenoord zu City wechseln. Allerdings soll er schlappe 8 Millionen GBP kosten! Auch Everton war schon an ihm dran, doch scheiterte es an der Transfersumme.
Sollte aber Kuyt wirklich kommen, wird Fowler wohl wirklich gehen (müssen).
Viel interessanter finde ich die Tatsache, dass heute Andy Cole spielen wird. Er bildete ja zusammen mit D. Yorke DAS Sturmduo ende der 90er Jahre in England. Und obwohl er mittlerweile nicht mehr der Jüngste ist, schoss er seine Tore bisher immer und überall.
Auch bei uns hat er bereits getroffen. Und heute kommt min. 1 gegen seinen ehemaligen Verein dazu...![]()
ja andy cole ist momentan sehr gut in form.
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Nein, das war Anelka.STEVIE GERRARD hat geschrieben:richtig war er. aber er hat während seiner liverpooler zeit das licht im dunkeln entdeckt. war fowler letzte saison nicht euer bester stürmer?
Edit: Diese Herren werden für einen City Sieg gegen die US-Boys sorgen:
James u2013 Mills, Distin, Dunne, Thatcher u2013 Sinclair, Barton, Reyna, Musampa u2013 Cole, Vassell
Mein Tipp: Wir gewinnen 2:1 (Cole, Vassell, Scholes)
ZANNI RAUS