"Polnische Hetzjagd gegen 'Don Didi': 'Kühbauer ist ein Idiot!'"
Wien - Als ob die Aufgabe, in Polen gewinnen zu müssen, nicht ohnehin schon unangenehm genug wäre...
Durch eine wahre Schlammschlacht der polnischen Medien gegen Didi Kühbauer erfährt der ultimative Showdown der beiden WM-Qualifikations-Aspiranten im Slaski-Stadion zu Chorzow zusätzliche Brisanz.
Die Vorgeschichte: Nach dem 1:1 von Kühbauers Mattersburgern am letzten Wochenende gegen Sturm Graz plante Bundesliga-Sender Premiere ein Doppel-Interview mit "Don Didi" und Sturms deutsch-polnischen Mittelfeldspieler Adam Ledwon.
Hat Kühbauer Ledwon "stinkenden Polen" genannt?
Dazu sollte es bekanntlich nicht kommen, ein mit deftigen Beleidigungen beiderseits unterlegtes Handgemenge der beiden Heißsporne, die sich schon seit längerer Zeit nicht allzu grün sind, verhinderte den gemeinsamen TV-Auftritt.
Der wütende Kühbauer konnte im letzten Moment von Bojan Filipovic zurückgehalten werden, ehe die Auseinandersetzung in eine Prügelei ausarten konnte.
Dieser Ausraster der beiden Hitzköpfe zieht nun vor allem in Polen weite Kreise. Für die nicht unbedingt als zimperlich bekannten Medien in Polen ist es natürlich ein gefundenes Fressen, sie setzen zu einer wahren Hatz auf den 34-jährigen ÖFB-Routinier an.
Der konkrete Auslöser: Kühbauer soll Ledwon einen "stinkenden Polen" genannt haben.
"Kühbauer ist ein Idiot!"
Nun ist der Nationalstolz gekränkt. Ledwon in der Tageszeitung "Zycie Warszawy" als Unschuldslamm: "Didi Kühbauer hat mich und 40 Millionen Polen beleidigt."
Im Boulevard-Blatt "Super-Express" holen polnische Nationalspieler nun zum Gegenschlag aus.
Stürmer Andrzej Niedzielan vom holländischen Ehrendivisionär NEC Nijmengen wird etwa folgendermaßen zitiert: "Polen stinkt ihm? Ich kaufe ihm ein Parfüm."
Auch Austria-Legionär Sebastian Mila soll in seiner Heimat Öl ins Feuer gegossen haben: "Didi Kühbauer ist ein Idiot. Er hat, glaube ich, ein Trauma was Polen betrifft. Ich hoffe, wenn Polen am Samstag Österreich besiegt, verstärkt sich dieses Trauma nur noch."
Pasching-Legionär Radoslav Gilewicz soll Kühbauer gar als "Einfaltspinsel" verunglimpft haben.
Gilewicz: "Didi soll die Hölle heiß gemacht werden"
Auf Nachfrage von Sport1 zeigt sich der Ex-Austrianer diesbezüglich jedoch moderat, deutet jedoch an, was Kühbauer in seinem 55. Länderspiel erwartet:
"Es gab eine Aktion zwischen Ledwon und Kühbauer, die ganz Österreich gesehen hat, in der Kühbauer angeblich Polen beleidigt hat. Das wurde von den polnischen Medien groß aufgegriffen, ihm soll die Hölle heiß gemacht werden."
Genau das ist das Ziel: Immer wieder werden die 50.000 Fans aufgefordert, Kühbauer im Slaski-Stadion vehement auszupfeifen. Es droht ein Spießrutenlauf der übelsten Sorte.
Fairerweise sei betont: Polens Medien weisen darauf hin, dass Kühbauer der Hauptschuldige sei, seine Mitspieler nichts dafür könnten und es keine "Attacke" des Landes Österreich auf Polen gewesen sei.
Kein Kommentar des ÖFB
Doch was nutzt es Kühbauer? Von Seiten des ÖFB gibt es dazu bisher keinen Kommentar, der Mittelfeld-Stratege wird vielmehr von den Medien abgeschirmt, um dem Thema nicht noch mehr Brisanz zu verleihen.
Wie auch immer: Auch sportlich soll Kühbauer und Co. auf dem Rasen das Leben schwer gemacht werden...
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Quelle: http://www.sport1.at (01.09.2005)
was sagt man dazu
das spiel ging übrigends 2:3 verloren, da hats schon mal größere überraschungen gegeben
