
Sie haben die eigenen Songs, die vor dem Spiel und in der Pause aus den Lautsprechern ins Stadion dröhnen. Einer davon tönte nach den ersten 45 Minuten wie die Depression selbst u2013 Björk- like reflektierte die Tonlage eine erste Enttäuschung für das Publikum, das Malmö FF anfangs fanatisch nach vorne gepeitscht hatte: mit Sprechchören, die in den Refrain « Forza Malmö » ( Forza mit s ausgesprochen) mündeten. Nach einer starken ersten Phase wurde die Anfeuerung der schwedischen Fans moderater u2013 Stürmer Pode hatte in der 11. und 27. Minute erstklassige Möglichkeiten gehabt, war aber bei der ersten an Thuns Goalie Jakupovic, bei der zweiten an sich selbst gescheitert. Es war anfänglich das Manko der Oberländer, dass sie auf weite Bälle der Schweden in der Defensive Schwächen zeigten. Thun wusste sich aber von diesen Schrecksekunden zu erholen u2013 und als Adriano nach 34 Minuten zwischen Abelsson und Elanga von der Strafraumgrenze flach zum ( haltbaren) 1: 0 in die Ecke traf, war das Gefühl da, dass die Oberländer endgültig ins Spiel gefunden hatten. Und dass die Südschweden auf dem Weg in die Pause ein paar vereinzelte Pfiffe aufnehmen mussten, war das äussere Zeichen, dass Thun auf gutem Weg in die Champions- League- Gruppenspiele geblieben war.
Geschlossenheit und Solidarität
Dabei hatten die Oberländer zwischen den beiden Chancen von Pode noch mit dem Umstand leben lernen müssen, dass Mittelverteidiger Deumi verletzt ausgefallen war. Diesmal war die an sich gesunde Leiste der Belastung eines Ernstkampfes nicht gewachsen. Der Australier Milicevic wechselte für den Kameruner nach hinten, der eingewechselte Leandro rückte in der Folge gut spielend ins defensive Mittelfeld. Die Schweden wussten sich im Verlaufe der Partie nicht zu steigern. Das 1979 im Final des Meistercups stehende Malmö konnte keine Erinnerungen an gloriose Zeiten aktivieren. Die Stürmer Alves und Pode waren als Individualisten zwar nicht ungefährlich, Regisseur Litmanen deutete mit einigen Direktspielen seine Klasse an, aber Thuns Geschlossenheit und solidarische taktische Leistung waren gestern die weit überzeugenderen Argumente.
Pallasu2019 Rettungstat in extremis
Der Thuner Verteidiger Pallas musste 13 Minuten vor Schluss in extremis nochmals vor Osmanovski retten, aber sonst? So einfach, wie das letzten Endes lief, wer hätte das gedacht? In den Schlussminuten hatten ein paar Thuner gar noch die Gelegenheit, sich die Atmosphäre im Rückspiel im Stade de Suisse am Dienstag in einer Woche vorzustellen und sich endgültig auf die Situation einzustellen, dass sie jetzt nahe am Coup stehen, den Sprung in die Gruppenspiele der Champions League tatsächlich zu schaffen, sich die ausgehandelte Prämie ( um 50 000 Franken, vielleicht ein wenig mehr) aufs Konto überweisen zu lassen. Und dann auf Gegner zu warten, die deutlich stärker sein werden als Malmö. Es muss sie geben. Malmös Trainer Tom Prahl sprach danach von einer « enttäuschenden Leistung » . Viel zu niedrig sei der Rhythmus seines Teams gewesen, aber mit einem Tor könne man in Bern schnell wieder ins Spiel um die Qualifikation zurückkommen. Und ein schwedischer Journalist wollte gewusst haben, dass viele Spieler im Vorfeld krank gewesen seien, Fieber gehabt hätten.
Es könnte den Satz ihres Trainers vom mangelnden Tempo erklären.
Malmö - Thun 0: 1 ( 0: 1)
Malmö- Stadion. u2013 12 240 Zuschauer. u2013 SR: Ibañez ( Sp). u2013 Tor: 34. Adriano 0: 1. u2013 Malmö: Asper; Höiland, Patrik Andersson ( 89. Holgersson), Abelsson, Elanga; Daniel Andersson; Anders Andersson, Litmanen ( 84. Lawan), Osmanovski; Alves, Pode. u2013 Thun: Jakupovic; Pallas, Hodzic, Deumi ( 16. Leandro Vieira), Gonçalves; Gerber ( 84. Gelson), Milicevic, Bernardi, Ferreira ( 77. Sen); Adriano; Lustrinelli.
u2013
Bemerkungen: Malmö ohne Persson ( gesperrt), Mattisson und Skoog ( beide verletzt), Olsson und Bech ( beide krank).
Thun ohne Aegerter ( gesperrt), Sinani und Savic ( beide verletzt). 16. Milicevic für verletzten Deumi in der Innenverteidigung, Leandro Vieira im Mittelfeld. u2013 27. Lattenschuss von Pode. Verwarnungen: 44. Höiland ( Foul). 64. Milicevic ( Foul).