Alex Frei

Alles über Fussball, ausser FCB.
Antworten
Benutzeravatar
Bodesurri
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 425
Registriert: 09.12.2004, 16:33

Alex Frei

Beitrag von Bodesurri »

Bild

« Ich habe mich entschieden, fertig »
Alex Frei startet mit Rennes morgen Samstag in Lille in die französische Meisterschaft.
Er ist in der Teamhierarchie ganz oben angekommen und fühlt sich stärker denn je.
Die Annäherung fand in aller Ruhe statt, während die öffentlichen Spekulationen über einen Wechsel nicht abreissen wollten. Alex Frei, mit 20 Treffern bester Torschütze der letzten Saison in Frankreich, angeblich auf der Wunschliste verschiedener europäischer Vereine, setzte sich mit seinen Vorgesetzten von Stade Rennais an einen Tisch. Am Mittwoch vergangener Woche trafen sie sich noch einmal, um die getroffenen Abmachungen schriftlich zu fixieren. Frei, eben erst 26- jährig geworden, unterzeichnete einen neuen Zweijahresvertrag bis 2007.

Das Arbeitspapier war das Produkt einer beidseitigen Konzession: Frei machte mit der Unterschrift einen Schritt auf den Klub zu, der im nächsten Jahr bei einem vorzeitigen Verkauf doch noch Kasse machen könnte; und Rennes kam dem Schweizer mit aufgebesserten Bezügen entgegen. « Chelsea- Dimensionen sind das nicht » , sagt Frei, « aber ich habe mir doch einen gewissen Stellenwert erarbeitet. Ich habe etwas aufgebaut, das ich nicht unbedingt aufgeben wollte. » Für sein Bekenntnis zu Rennes dankten ihm seine Fans mit Einträgen im Gästebuch seiner Homepage. Und Jérôme Poupard, der Mediendirektor von Stade Rennais, stellte fest, « dass die Fans glücklich sind, weil Frei für sie zwar ein grosser Spieler ist, er sich aber auch mit ihnen identifiziert » . Er hatte massgeblichen Anteil daran, dass Rennes die letzte Saison auf dem vierten Platz abschloss und sich für den Uefa- Cup qualifizierte.

Es lebt sich für den Baselbieter also glänzend in einer Universitätsstadt mit hohem Wohlfühlfaktor. Frei ist nach harzigem Anfang in der Fremde in der Hierarchie ganz oben angekommen. Im Januar 2003 wechselte er für 3,5 Millionen Franken von Servette u2013 und steigerte seinen Marktwert erheblich.

Er ist Bestandteil eines Teams, dessen Spiel auf ihn und seine Qualitäten als Strafraumstürmer zugeschnitten ist. Das hat Frei bei allen Gedanken an einen grossen europäischen Klub nicht vergessen. Zusammen mit Olivier Monterrubio, dem besten Torvorbereiter der Liga, und Cyril Jeunechamp, dem Captain, hat sein Wort in der Mannschaft am meisten Gewicht u2013 seinen Trainer Laszlo Bölöni, unter dem er sich anfänglich schwer getan hatte, darf er inzwischen duzen. In den letzten zweieinhalb Jahren hat Frei in 77 Partien mit 42 Treffern aber auch genügend dafür getan, dass die Erwartungen in ihn kontinuierlich gestiegen sind. Der letzte Torschützenkönig, den der Klub aus der Bretagne stellte, hiess Stéphane Guivarcu2019h und war 1998 mit Frankreich Weltmeister. « Die Leute stellen mich auf die gleiche Stufe wie Guivarcu2019h » , spürt Frei, « dieser Vergleich verpflichtet. »

Neun Tore in sechs Testspielen

In der Vorbereitung auf die neue Meisterschaft hat Frei seine Bereitschaft für neue Taten mit neun Toren in sechs Testspielen signalisiert. Und er fühlt sich, kurz vor dem Start in Lille, « super, mental noch stärker » . Verabschiedet hat er sich von allen Wechselgelüsten: « Ich habe mich entschieden, fertig. Alles andere interessiert mich nicht mehr. » Sein Ja zu Rennes fällte er aber auch, um Diskussionen im Winter vorzubeugen. « Wenn ich den Vertrag nicht erneuert hätte » , glaubt er, « hätte es ein halbes Jahr lang möglicherweise unnötig Unruhe um meine Zukunft ab Sommer 2006 gegeben. » Zu tun gibt es für Frei in Rennes genug, gleichzeitig hat er den Plan, sich mit der Nationalmannschaft für Deutschland zu qualifizieren. « Wenn alles erledigt ist » , sagt er, « schauen wir weiter. » Erreicht Rennes das Vorjahresergebnis, ist für Frei die Aufgabe erfüllt. Die Klubverantwortlichen formulieren ihre Ziele indes bescheiden. « Wir wollen uns in der ersten Tabellenhälfte festsetzen » , erklärt Mediendirektor Poupard und verweist auf die Budgets der Konkurrenz. Rennes ist mit knapp 37 Millionen Euro im Mittelfeld der Ligue- 1- Vereine. Ligakrösus Lyon, der mit Gérard Houllier als neuem Trainer in die Titelverteidigung geht, bringt es auf nahezu 100 Millionen Euro, Marseille oder Paris St- Germain sind ebenfalls wesentlich finanzkräftiger als Rennes.

Die Qualität des Teams ist in etwa gleich geblieben. Die Mannschaft, die in Lille anfangen wird, dürfte sich nur unwesentlich von der letztjährigen unterscheiden, weil die neu verpflichteten Utaka ( von Lens) und Hadji ( von Bastia) verletzungsbedingt Trainingsrückstand haben.

Prognose für Rochat und Meistertipp

Dem Schweizer Alain Rochat, der von YB zu Rennes fand, sagt Frei aber eine rosige Zukunft voraus: « Er wird seinen Weg bei uns machen. » Und wer wird französischer Meister, Alex Frei? « Monaco und Lyon gehören zu den Favoriten. Aber nach vier Titeln für Lyon ist die Zeit reif für eine Wachablösung. Ich glaube, es wird wieder einmal die Stunde von Paris St- Germain schlagen. »
Die wichtigsten Transfers, Seite 35
Schweizer in Frankreich
OSC Lille Gygax ( neu) Lichtsteiner ( neu)
Rennes Frei ( seit Januar 2003) Rochat ( neu)
Sochaux Lonfat ( seit Juli 2002) Bühler ( neu)
Auxerre Grichting ( seit Juli 2002)
Le Mans Chiumiento ( neu) Jeandupeux ( Sportdirektor)
Bastia ( 2.) Haas ( seit Januar 2005)

Antworten