Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.12.2025, 11:12
Schlussendlich ist die Erbschaftssteuer auch nur "eine Lösung". Mir ist eigentlich egal, ob diese Lösung nun für mehrere Jahre tot ist oder in kurzer Zeit in moderater Form doch noch aufgegriffen wird.
Wichtig ist, dass wir das Problem lösen. Mit welcher Lösung ist mir eigentlich egal.
Das Problem: Die soziale / finanzielle Ungleichheit bzw. die Schere zwischen arm und reich ist auf ein massiv ungesundes Niveau gewachsen und vergrössert sich weiter.
Es gibt einerseits immer mehr Milliardäre und deren Vermögen wächst locker im zweistelligen Prozentbereich.
Auf der anderen Seite wissen immer weniger Menschen, wie sie ihre jährlich steigenden Kosten bezahlen sollen. Zudem geraten sie durch immer gierigere Firmen (Entlassungen trotz Rekordgewinnen) und AI Boom massiv unter Druck.
Es braucht Lösungen, rasch, am besten jetzt. Welche ist mir egal. Wobei, nicht ganz. Einkommen und Konsum noch mehr zu bestrafen, wie das User footbale und einige andere immer wieder anmerken bzw davor warnen, kann nicht die Lösung sein. Das Geld muss dort geholt werden, wo es im absoluten Überfluss vorhanden ist. Dort macht es auch nicht weh, ein paar Millionen mehr zu verlangen. Die nagen auch dann nicht am Hungertuch, kein Mensch braucht eine zweite Jacht, eigentlich ist eine Milliarde schon vielzuviel Geld um einfach zu leben.
Die Vermögen bei Superreichen wachsen so stark, weil Kapitalgewinne gar nicht und Dividenden nur teilweise besteuert werden.
Dazu braucht man auch nicht Milliardär zu sein, bei einem völlig legalen Einkommen von 0 und 50 Mio Vermögen bezahlst du wohl durchweg weniger Steuern als jemand mit 120k Einkommen ohne nennenswertes Vermögen, und hast einen Vermögenszuwachs von 1 Mio p.A., konservativ geschätzt.
Grob gesagt: Sobald du in der Schweiz von Kapitalgewinnen leben kannst, lebst du faktisch steuerfrei. Da könnte man ansetzen, ohne gleich mit dem Steuerhammer zu kommen, da man ja auch von der steuerlichen Attraktivität profitiert.
Bei der Firmenkultur, resp. der McKinseyierung derselben, bin ich hingegen auch einigermassen ratlos. Dafür bräuchte es Aktionäre, die nicht nur auf die eigene Rendite schauen, sondern sich denen, die die Gewinne erwirtschaften durch tägliche, harte Arbeit genauso verpflichtet fühlen. Nur sind das nicht diejenigen, die vom Persönlichkeitsprofil her überhaupt in eine finanzielle Position kommen, dies zu steuern.